Doch die Arbeitswelt verändert sich permanent und wir haben in den letzten Jahren viel darüber gelernt, wie man Wertschätzung in einem breiten Spektrum von Arbeitsumgebungen authentisch und effektiv vermitteln kann.
Daher möchten wir in dieser aktualisierten und erweiterten Neuauflage von Die 5 Sprachen der Mitarbeitermotivation:
- die neuesten Forschungsergebnisse zum Thema Wertschätzung präsentieren;
- wichtige Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit mit Tausenden Angestellten in den letzten Jahren weitergeben;
- Beispiele aus einer Vielzahl von Branchen anführen;
- auf neue Herausforderungen eingehen wie beispielsweise die Motivation von Mitarbeitenden, die im Homeoffice, komplett mobil oder hybrid arbeiten.
Wir sind zuversichtlich, dass diese aktualisierte Version sowohl für diejenigen eine wertvolle Ressource darstellt, die frühere Versionen gelesen haben, als auch für diejenigen, die sich erstmals mit unserem Konzept vertraut machen. Die Wertschätzung von Mitarbeitenden ist extrem wichtig und ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, Beziehungen am Arbeitsplatz gesünder und positiver zu gestalten.
Dr. Paul White
Dr. Gary Chapman
Einführung
Fühlen Sie sich von den Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten, anerkannt und wertgeschätzt? Wenn ja, gehen Sie vermutlich jeden Tag gern zur Arbeit. Wenn nicht, arbeiten Sie vielleicht nur, damit etwas zu essen auf den Tisch kommt. Jeder von uns erwartet, dass er für seine Arbeit bezahlt wird, abgesehen von ehrenamtlich Arbeitenden. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wür-den auch gern noch mehr verdienen. Doch der wichtigste Einflussfaktor auf die Zufriedenheit im Beruf ist nicht die Bezahlung, sondern die Anerkennung und Wertschätzung, die die Betreffenden am Arbeitsplatz erfahren.
Laut einer Studie der Sloan School of Business am Massachusetts Institute of Technology führt das Gefühl, nicht wertgeschätzt zu werden, dreimal häufiger zur Kündigung eines Mitarbeitenden als die Aussicht auf ein höheres Gehalt.1
Dass Wertschätzung extrem wichtig ist, gilt durch die Bank weg für alle Mitarbeitenden, angefangen vom Vorstandsmitglied bis hin zur Haushaltshilfe. Irgendetwas tief in der menschlichen Psyche schreit nach Anerkennung und Wertschätzung. Wenn dieses Bedürfnis nicht gestillt wird, sinkt die Zufriedenheit im Beruf.
Lesen Sie doch einmal die folgenden drei Stellungnahmen von Personen, die in ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten – das Bedürfnis nach Anerkennung ist ihnen allen gemeinsam.
»Ich würde nicht gehen, wenn ich wüsste, dass sie meine Arbeit anerkennen«, meinte Dave. Der Dreißigjährige war Assistent des Finanzchefs einer Immobilienfirma. Er hatte etwa fünfzehn Monate dort gearbeitet und war zunächst begeistert gewesen, weil ihm die Stelle Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung geboten hatte. Doch mit der Zeit war er immer desillusionierter geworden.
Dave teilte uns mit, dass er seine Stelle in der Buchhaltung gekündigt hatte und in eine andere Firma gehen würde. »Mir geht es überhaupt nicht ums Geld. Es ist nur so: Ganz egal, was ich mache – wie lange ich arbeite oder was ich erreiche –, ich höre niemals etwas Positives. Wenn ich einen Fehler mache, bekomme ich sofort eine Rückmeldung, aber wenn ich meinen Job gut mache, herrscht einfach Schweigen.«
* * *
Bei einer Sitzung, die wir mit den Mitarbeitenden eines er-folgreichen Fabrikbetriebes abhielten, platzte Cindy heraus: »Endlich!«
»Bitte?«, fragte einer ihrer Kollegen nach.
Wir hatten jedem einzelnen Teammitglied gerade die Ergebnisse seines MdW-Fragebogens mitgeteilt und sie lasen sich nun die Beurteilung durch, bevor wir die Ergebnisse in der Gruppe diskutierten. Bei Cindy zeigte sich, dass die wichtigste Sprache der Wertschätzung für sie Hilfsbereitschaft war. Das heißt, sie schöpfte dann neuen Mut, wenn ihre Kolleginnen und Kollegen ihr zur Seite sprangen und bei der Arbeit halfen, vor allem wenn gerade besonders viel zu tun war.
Cindy war die Chefsekretärin eines Familienbetriebes, der von einem waschechten Patriarchen geführt wurde. Über zwanzig Jahre hatte sie für ihn gearbeitet und kannte ihn besser als sonst irgendjemanden. Obwohl Mr Stevens, inzwischen schon über siebzig Jahre alt, nur noch in Teilzeit arbeitete, hatte Cindy trotzdem alle Hände voll zu tun – sie plante seine vielen Reisen, kümmerte sich um seine persönlichen Angelegenheiten und brachte ihn auf den neuesten Stand, was die Firma betraf.
In ihrer MdW-Selbsteinschätzung schrieb Cindy, dass die Mitarbeitenden der Firma und ihr Vorgesetzter ihr am besten Wertschätzung und Anerkennung zeigen könnten, indem sie ihr unter die Arme griffen, wenn es besonders viel zu tun gab. Sie sagte: »Wenn Mr Stevens auch nur den kleinen Finger krumm machen würde, um mir bei meiner Arbeit zu helfen, würde ich vor Schreck einen Herzinfarkt bekommen und sterben.« Das war natürlich nur ein Scherz, aber er zeugte von ihrer Verbitterung.
Wir und auch ihre Kolleginnen und Kollegen wussten, dass Cindy sich entschieden hatte, die Zeit bis zu ihrer Pensionierung einfach abzusitzen. Sie verdiente sehr gut (angeblich sogar besser als jede andere Sekretärin in der Stadt) und es dauerte nicht mehr allzu lange, bis sie in Rente gehen konnte. Und obwohl sie zu den unzufriedensten Angestellten gehörte und eine Menge Wut im Bauch hatte, würde sie nicht so bald kündigen – sehr zum Leidwesen der anderen im Unternehmen Beschäftigten.
»Ich arbeite hier so gerne!«, rief Elena aus. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich für irgendjemanden lieber arbeiten würde als für Dr. Jones«, fuhr sie mit einem Lächeln fort. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Dr. Jones ist anspruchsvoll. Sie erwartet von jedem, dass er seine Arbeit gut macht. Wir arbeiten hart, behandeln jeden Tag viele Patienten und jeder trägt persönlich Verantwortung dafür, dass wir unsere Arbeit erledigen, und zwar so, dass unsere Patienten dabei optimal versorgt werden.«
Wir hatten auch schon von anderer Seite gehört, dass die Augenärztin Dr. Jones sehr hart arbeitete, effizient war und ihren Patientinnen und Patienten eine ausgezeichnete Behandlung bot. Und wir hatten gehört, dass die Sprechstundenhilfen schon Schlange standen, um bei ihr arbeiten zu dürfen.
»Warum arbeiten Sie denn hier so gern?«, fragte ich (Paul).
»Weil sie uns gut behandelt. Obwohl wir unglaublich viel zu tun haben und sehr schnell arbeiten müssen, lässt sie sich immer etwas einfallen, um uns zu zeigen, dass wir ihr am Herzen liegen.« Das machte mich neugierig. »Tatsächlich? Was denn zum Beispiel? Wie zeigt sie Ihnen und den anderen Mitarbeitenden, dass Sie ihr am Herzen liegen?«
»Also, zum einen gibt es einmal pro Woche ein Mitarbeitertreffen, bei dem wir darüber reden, was in der Praxis gerade anliegt – was gut funktioniert und wo es Probleme gibt. Und wir reden darüber, wie wir das eine oder andere besser machen könnten.
Einmal pro Monat bestellt sie für uns Mittagessen und lässt es in die Praxis liefern (dafür nehmen wir uns eine halbe Stunde mehr Zeit als sonst). Manchmal erzählt sie dann von den neuesten Forschungsergebnissen oder neuen Behandlungstechniken in unserem Bereich. Und in der Weihnachtszeit gibt uns Dr. Jones einen Tag bezahlten Urlaub und einen Geschenkgutschein über einhundert Dollar, den wir in der Einkaufspassage einlösen können. Aber am wichtigsten ist für uns ihre positive und ermutigende Art. Sie sagt uns häufig, dass wir gute Arbeit leisten – als Einzelne und als Team.
Ich würde niemals zu einer anderen Firma wechseln, ganz egal, wie viel Geld man mir dort bieten würde.«
* * *
Die 5 Sprachen der Liebe am Arbeitsplatz
Diese drei Geschichten aus dem wirklichen Leben zeigen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn Menschen am Arbeitsplatz das Gefühl haben, anerkannt und wertgeschätzt zu werden oder eben auch nicht. Sie schildern keine Einzelfälle, sondern man findet sie überall. Sie wiederholen sich immer wieder an ganz unterschiedlichen Arbeitsplätzen. Tatsache ist: Was einem bestimmten Menschen das Gefühl vermittelt, anerkannt und wertgeschätzt zu werden, muss bei einem anderen Menschen nicht unbedingt genauso wirken. Daher erweist sich der Versuch, Anerkennung und Wertschätzung zu zeigen, häufig als ineffektiv – und das sogar in Firmen, wo eigentlich Wert darauf gelegt wird.
Weil Die 5 Sprachen der Liebe schon Millionen von Beziehungen positiv beeinflusst haben und Lob, Anerkennung und Ermutigung am Arbeitsplatz von entscheidender Bedeutung sind, haben wir dieses Prinzip auf Beziehungen am Arbeitsplatz übertragen. Die Ziele dieses Buches sind:
- Wir möchten Sie über das Konzept informieren, das hinter den Sprachen der Wertschätzung steht, und zwar so, dass wir ganz praktisch beschreiben, worum es sich dabei handelt und wie diese Sprachen im Berufsalltag konkret aussehen.
- Wir möchten Ihnen helfen, die Sprachen zu identifizieren, die Ihnen am wichtigsten, am zweitwichtigsten und am unwichtigsten sind (und zwar anhand des Fragebogens »Motivation durch Wertschätzung«).
- Wir möchten Ihnen zeigen, dass die Sprachen der Wertschätzung eingesetzt werden können, um in ganz unterschiedlichen Situationen Beziehungen am Arbeitsplatz zu verbessern.
- Wir möchten Ihnen Werkzeuge an die Hand geben, mit denen Sie diese Prinzipien im Alltag umsetzen können.
Als Erstes sehen wir uns an, wie wir am Arbeitsplatz Wertschätzung und Anerkennung zum Ausdruck bringen können und warum das wichtig ist, um dort gute Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.
Kundenstimmen
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29.09.2024gerdys_buecher.reich Wer kennt sie nicht, die 5 Sprachen der Liebe" Nicht nur in christlichen Kreisen, nein auch in anderen Kontexten sind diese Sprachen mittlerweile weit verbreitet, helfen sie doch Beziehung besser zu leben und zu lieben.
Mit „Die 5 Sprachen der Mitarbeitermotivation“ in der Neuauflage von 2024, legen die Autoren ein Buch für Leiter, Führungskräfte oder grundsätzlich jeden, der in
einem Team arbeitet, vor.
Nach der Einführung, die ausführt, dass Anerkennung und Wertschätzung die wichtigsten Einflussfaktoren sind für die Zufriedenheit der Mitarbeiter und damit auch für das Arbeitsklima und weshalb Mitarbeiter gerne in ihrem Job arbeiten, wird das Buch in vier Teile gegliedert.
Teil eins befasst sich mit den Grundlagen. Das beinhaltet die Vorstellung des Konzepts der Sprachen der Wertschätzung, sowie auch eine Sensibilisierung der Führungskräfte dafür, dass es gravierende positive Effekte haben kann, wenn sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass es nicht genügt die Aufgabe der Wertschätzung nur auf die Führungskräfte abzuwälzen. Jeder Kollege ist auch zuständig dafür wertschätzend anderen gegenüber zu sein, sodass das gesamte Arbeitsklima positiv gestaltet wird.
In Teil zwei werden die einzelnen Sprachen ausführlich erklärt und erläutert, bevor es in Teil drei an die Anwendung im Alltag geht. Eine Art Leitfaden wird entwickelt, der dabei helfen soll das gelernte umzusetzen. Des Weiteren werden Fragen beantwortet, die in der Praxis auftauchen. Interessant sind in diesem Zuge auch die neuergänzten Informationen bezüglich Homeoffice, mobilem oder hybridem Arbeitsverhältnis. Wie verschiedene Generationen auf die Sprachen reagieren oder auch das Eingehen auf die Sprache, die man am wenigsten wichtig empfindet und somit vernachlässigt, was bedeutet, dass sie wie ein blinder Fleck für uns wird.
In Teil vier geht es dann darum Hindernisse zu überwinden, die uns davon abhalten unsere Wertschätzung anderen gegenüber auszudrücken. Auch wird man ermutigt zu üben und die Scheu abzulegen. Denn auch wenn es sich zu Beginn vielleicht wie ein Schauspiel anfühlt oder man sich unaufrichtig vorkommt, mit der Zeit gewinnt man an Sicherheit und wenn alle mitziehen, kann man lernen.
Mir hat es sehr gut gefallen zu lesen, dass man sich auch um Menschen im Ehrenamt kümmert, die oftmals anders behandelt werden, da ihre Arbeit nicht als so wertvoll eingestuft wird, wie jemand, der dafür bezahlt wird.
Gut war auch, dass es konkrete Beispiele dafür gab, wie eine Sprache der Wertschätzung aussehen kann. Das Personen auch innerhalb einer Sprache unterschiedliche Dinge als wertschätzend empfinden. Auch das Eingehen darauf, dass man nicht immer die Hauptsprache als die wichtigste empfindet, da bestimmte Umstände Dinge verändern, war erhellend.
Die Sprache der Wertschätzung überschneidet sich oftmals mit der Sprache der Liebe, muss es aber nicht. Gerade wenn man mit Menschen nicht nur im Arbeitsverhältnis, sondern auch privat verbunden ist, finde ich diese Info auch als hilfreich.
Dieses Buch ist hilfreich gewesen und ich werde vieles daraus für meine Arbeit in der Gemeinde mitnehmen, genauso wie auch mein Mann in seiner Position als Geschäftsführer.
Ich empfehle dieses Buch für alle, die in leitenden Positionen sind, egal ob in der Firma oder in der Kirche oder in einer sonstigen Position. Genauso aber auch für Personen, die lernen möchten, wie sie an ihrer Arbeitsstelle positive Anstöße und Veränderungen bringen können.
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