Ein junger Leser berichtete, dass er durch dieses Buch zu Gott gefunden hat. Gott sei Dank!
Und gleichzeitig schaue ich mir ernüchtert die heutige Gesellschaft an und weiß, dass Pornografie im Leben junger und vieler älterer Menschen weiterhin sehr präsent ist. Smartphones und Daten-Flats haben die Verfügbarkeit noch weiter erhöht. Traurig stelle ich fest, dass die negativen Folgen von Pornos weiter Leben zerstören. Hatte ich 2009 wirklich gedacht, dass dieses Buch alles verändern würde? In meiner jugendlichen Überheblichkeit vermutlich schon.
Heute weiß ich, dass dieses Buch als Erstes mich und dich verändern kann. Denn die Aussagen dieses Buches sind topaktuell! Viele Zahlen, Links, Erfahrungsberichte und Vergleiche der ersten Version dieses Buches waren es allerdings schon lange nicht mehr. Umso dankbarer war ich, als ein junger Jugendreferent mich auf »Voll Porno« ansprach. Ich freute mich über das Lob und gleichzeitig sagte er mir sehr ehrlich, dass »Stefan-Raab«-Beispiele und einige Witze echt von gestern sind. Recht hatte er. Aber Manuel hat nicht nur gemotzt, sondern angeboten, das Buch zu überarbeiten. Ein Großteil der Texte des Buches sind gleich geblieben und doch sind viele neue Punkte dazugekommen und aktualisiert worden. Danke, Manuel! Wir haben beschlossen, dass wir bei der »Ich, Christoph Pahl«-Erzählweise bleiben und nur an einigen Stellen Manuels Erfahrungen kenntlich machen.
Ich habe dieses Buch damals geschrieben, weil ich ein kleiner Experte auf dem Gebiet Pornografie war. Das liegt aber nicht an meiner theologischen Ausbildung, meiner Arbeit als Jugendreferent oder meiner früheren Arbeit beim Fernsehen (nie im Pornobereich). Ich bin Experte, weil ich es selbst erlebt habe, wie es ist, nachts nicht schlafen zu gehen, sondern im Internet hängen zu bleiben. Ich kenne das Gefühl, dass man sich einerseits vor manchen Bildern ekelt und doch nicht von ihnen loskommt.
Dieses Buch ist herausfordernd und persönlich. Herausfordernd, weil ich dir als Leser provozierende Fragen stellen werde. Vielleicht wirst du dich ärgern oder schlecht fühlen, aber das hält das Buch auf jeden Fall spannend! Es ist persönlich, weil ich mit diesem Buch meine schwache Seite zeige, die einige, die mich kennen, überraschen oder vielleicht sogar schockieren wird. Das Schreiben ist mir daher an vielen Stellen nicht leichtgefallen. Doch ich finde, ein Buch zum Thema Pornografie muss persönlich sein, weil der ermahnende Zeigefinger oder moralische Predigten hier nicht helfen würden.
Apropos »Predigten«: Ich schreibe dieses Buch als Christ und aus meiner Erfahrung in der christlichen Jugendarbeit. Dass ich an Gott glaube, die Bibel ernst nehme und trotzdem – oder gerade deshalb – das Leben genieße, werde ich nicht verschweigen. Besonders in Kapitel sieben werden wir nach Aussagen zu Sexualität und Pornografie in der Bibel suchen.
Dieses Buch richtet sich an alle Betroffenen und an Partner, Partnerinnen oder Eltern von Betroffenen. Dabei ist die Religionszugehörigkeit erst einmal unwichtig. Vielleicht geht es dir ja wie mir, dass du im Glauben an Gott Hilfe und Kraft zur Problemlösung finden wirst. Übrigens gibt es einige Therapeuten ohne einen christlichen Hintergrund, die dem Glauben an eine höhere Macht, gerade bei der Lösung von sexuellen Abhängigkeiten, eine immer größere Bedeutung zuschreiben.
Vielleicht findest du Pornos bisher gar nicht so schlimm oder siehst sogar Vorteile darin, sie anzuschauen. Dann freue ich mich besonders, dass du dieses Buch liest. Auf den nächsten Seiten versuche ich, durch persönliche Erfahrung, wissenschaftliche Fakten und gesellschaftliche Beobachtungen die Gefahren von Pornografie für Jugendliche und unsere gesamte Gesellschaft aufzuzeigen. Bitte lass dich darauf ein und stoß dich nicht an einzelnen Aussagen. Ich hoffe, dass du mitdenkst, meine Aussagen prüfst und deine eigenen Schlüsse ziehen wirst. Für Anregungen, andere Meinungen und Lob findest du hinten im Buch meine E-Mail-Adresse.
Ich bin kein Psychologe und deswegen ist dieses Buch nicht für Sexsüchtige geschrieben. Auch wenn Sexsüchtige vielleicht gute Hilfen und Impulse auf dem Weg aus der Sucht finden werden, erspart das Lesen nicht den Gang zur Selbsthilfegruppe oder zum Therapeuten. Die meisten betroffenen Jungs und Männer haben aber »nur« erste Anzeichen von sexsüchtigem Verhalten. Vielleicht hilft dieses Buch, »Schlimmeres« zu verhindern.
»Voll Porno« ist aus folgenden Gründen in erster Linie für Männer geschrieben:
Weil ich selbst ein Mann bin und von meinen Erfahrungen schreiben werde.
Weil noch immer ein großer Teil der Pornokonsumenten Männer sind.
Aber gerade Frauen können bei der Lektüre einiges über uns Männer lernen und wahrscheinlich sogar erkennen, dass unsere Sehnsüchte und Bedürfnisse gar nicht so unterschiedlich sind.
Es ist heute in Deutschland im Trend, »gegen« etwas zu sein. Menschen sind z. B. gegen: Staatsverschuldung, Atomkraftwerke, Armut, Politiker, fromme Christen, Kriegseinsätze oder Bayern München. Dagegen sein ist angesagt. Auch ich könnte einfach ein Buch gegen Pornos schreiben. Aber das hier ist ganz bewusst ein Buch für »echte Kerle«. Dieses Buch ist für die Würde von Männern und Frauen, für guten Sex, für Männer, die Verantwortung übernehmen, für heile Familien und Beziehungen.
Weil ich für das alles bin, bin ich gegen Pornos.
Jetzt geht’s los!
Lass dich darauf ein, hinter die Fassade der Pornoindustrie, der Darsteller und der Betrachter zu schauen. Und vielleicht auch hinter deine eigene Fassade!?