Sie weichen aus und kümmern sich dann um den wunden Punkt, der hinter dem Stachel liegt. Dabei hilft ihnen dieses Buch. So schnell Partner ihre Stacheln ausfahren, so schnell ziehen sie diese auch wieder ein, sobald sie sich wieder wohl und sicher fühlen. Dann steht der Liebe nichts mehr im Weg und ein Paar genießt wieder Nähe, Glück, Lust, Spaß und ein gutes Teamwork. Jeder fühlt sich dem andern verbunden und trotzdem frei, weil keiner auf Abstand gehalten oder angestachelt wird.
Dieses Buch ist Teil der Stachel-Reihe. In den „Stachligen Persönlichkeiten“ ging es um Menschen, die so extreme Verhaltensweisen zeigen, dass sie anderen Kraft und Nerven rauben. Im Nachfolger „Meine Stacheln“ lag das Angebot, sich auch mit den eigenen Schwächen zu befassen und sie zu überwinden. Doch in einer Paarbeziehung aktivieren sich unsere Schutzmechanismen auf ganz besondere Weise und sie wirken sich auch anders aus als etwa in Freundschaften oder am Arbeitsplatz. Liebende haben darüber hinaus ganz besondere Möglichkeiten, mit ihren Stacheln klug und liebevoll umzugehen. Dem widmet sich nun „Stacheln in der Partnerschaft“.
Zur Tradition der Stachel-Reihe gehört, dass ich neben den psychologischen auch die spirituellen Aspekte des Themas untersuche. Denn in der Auseinandersetzung mit unseren Schutzmechanismen begegnen uns auch existenzielle Fragen, zum Beispiel wie wir mit Ohnmacht umgehen oder worin die wahren Gefahren im Leben liegen. Lange haben Psychologie und Psychotherapie spirituelle Fragen als unwissenschaftlich ausgeklammert. Damit haben sie aber einen wichtigen Aspekt unseres Menschseins nicht beachtet und Menschen mit existenziellen Fragen alleingelassen. Erfreulicherweise öffnen sich auch die wissenschaftliche Psychologie und die Psychotherapieforschung für religiöse Fragen, die Veröffentlichungen zu diesem Thema nehmen zu.
Am Ende jedes Kapitels greife ich daher auch die existenziellen Fragen auf, die das Thema des jeweiligen Kapitels aufwirft. Weil ich selbst im christlichen Glauben verwurzelt bin und viele kirchlich geprägte Menschen begleite, beantworte ich diese Fragen vorwiegend vom christlichen Glauben her. Wenn Sie eine andere religiöse oder weltanschauliche Prägung haben, dann können Sie diese Antworten dazu inspirieren, Ihre eigene Tradition zu befragen, welche Antworten sie auf die jeweiligen Existenzfragen gibt.
Nun stelle ich Ihnen die Stacheln in der Liebe vor, von denen manche mehr dem Angriff dienen, andere eher der Abwehr. Alle Stacheln beabsichtigen eigentlich etwas Gutes, tun dies aber auf eine Weise, die wehtut, verletzt oder enttäuscht. Jedem Stachel, den ich hier kurz beschreibe, ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Grenzüberschreitungen. Dabei geht der Einfluss auf den andern zu weit. Manche Partner erziehen, bevormunden oder bestimmen den andern, besonders in stressigen Situationen. Sie nehmen Entscheidungen vorweg oder verhindern, dass sich der andere zurückziehen kann.
Blenden. Selbstdarstellung nervt manchmal, oft weckt sie aber auch Erwartungen beim andern, die ein Partner dann nicht erfüllen kann. Das enttäuscht. Selbstdarstellung mogelt sich auch um eigene Fehler herum. Hinter dem schönen Bild verstecken sich dann Tatsachen, über die man dringend einmal sprechen müsste.
Abwertungen. Ein negatives Urteil kann verletzen, besonders wenn es von dem Menschen ausgesprochen wird, der einem am wichtigsten ist. Auch übertriebene Kritik, die Analyse von Charaktermängeln oder das Unterstellen unguter Absichten gehören zu den abwertenden Verhaltensweisen. Sie wollen den andern bessern, bewirken aber oft nur Entmutigung.
Vermeidung. Vermeidung stiehlt sich aus der Verantwortung. Der andere steht dann allein da und das tut weh. Partner entziehen sich Aufgaben, die vielleicht überfordernd werden könnten, vermeiden Nähe oder Konflikte. Manche lassen sich auch nicht gerne auf Unternehmungen ein, die sie für gefährlich halten.
Energie rauben. Manche Partner überfordern sich und bringen sich dadurch in Not. Sie ziehen den andern dadurch in eine Helferrolle. Der andere fühlt dann intensiv mit, macht sich Sorgen und investiert viel Zeit und Energie. Wenn das häufiger vorkommt, kann das den Partner überfordern.
Einschüchterungen. Einschüchternde Partner treten Respekt gebietend auf und setzen sich durch. Sie können laut und ausdauernd streiten. Sie wissen intuitiv, auf welche Schwachpunkte sie Druck ausüben müssen, um den andern zum Nachgeben zu bringen. Das macht den andern manchmal klein und wehrlos.
Rächen. Rache gleicht Ungerechtigkeiten aus oder bestraft den andern für etwas, was er getan hat. Beleidigte Reaktionen, persönliche Angriffe, Liebesentzug oder Verweigerung sind die Spielarten, in denen sich Rache oder Bestrafung zeigen.
Nun steht es Ihnen frei, Kapitel für Kapitel in die Welt einzutauchen, in die Sie der jeweilige Stachel führt. Dort begegnen Ihnen die Lebensgeschichte, die Ängste und die Sehnsüchte, die hinter einem Schutzmechanismus stehen. Sie erfahren, wie sich der jeweilige Stachel auf eine Paarbeziehung auswirkt, welche Gefahren bestehen und wie Sie Ihre Liebe auf genau die Weise zeigen, die den Stachel entschärft. Sie können aber auch gezielt zu einem Kapitel springen, das Sie gerade besonders interessiert. Jedes Kapitel ist für sich verständlich. Sicher haben Sie schon erste Vermutungen entwickelt, welche Stacheln auf Sie selbst und Ihren Partner zutreffen könnten.
Auch wenn sich das Buch an Paare wendet, würde ich auch Singles wünschen, dass sie über das Wissen dieses Buches verfügen. Denn für unsere Beziehungsfähigkeit ist es entscheidend, dass wir zumindest eine Ahnung von unseren Stacheln haben, unnötige Verletzungen verhindern und Nähe zulassen können. Auch für die Partnerwahl ist die Frage wichtig: Mit welcher Schwäche könnte ich leben und mit welcher auf keinen Fall? Das wird Singles nach der Lektüre dieses Buches klar sein.
Um es nicht zu kompliziert zu machen, schreibe ich oft „ Partner“, wo Partner oder Partnerin gemeint sind. Die Geschlechterungerechtigkeit geht hier ausnahmsweise zulasten des Mannes – denn die Leserin hat ihren „Partner“ gleich im richtigen Geschlecht, während der Leser seine Partnerin mitdenken muss.
Die Themen der Stachel-Reihe stoßen auf großes Interesse. Ich erhalte mehr Anfragen für Vorträge und Seminare, als ich zusagen kann. Deshalb lade ich Sie ein: Werden Sie selbst Botschafterin oder Botschafter der „Stacheln in der Partnerschaft“, wenn Sie sich mit den Gedanken dieses Buches vertraut gemacht haben. Dabei unterstütze ich Sie. Mailen Sie mir (kontakt@psychotherapie-berger.de) und beschreiben Sie mir die geplante Veranstaltung. Dann sende ich Ihnen eine Präsentation mit Illustrationen und Stichpunkten. Das ist kostenlos und nur mit dem Wunsch verbunden, dass Sie auf die Bücher und Hörbücher der Stachel-Reihe hinweisen.
Dieses Buch konnte nur entstehen, weil ich einen starken Rückhalt habe. Zuerst danke ich meiner Familie, die auch in den heißen Phasen des Schreibens Anteil genommen, meine Eigenarten ertragen und mich freigesetzt hat. Meiner Tochter Anna danke ich, dass sie bei allen Fallbeispielen überprüft hat, ob ich Namen doppelt vergeben habe, und diese generationswahrend ersetzt hat („Du bist ein Schatz!“).
Ich danke auch den Ehepaaren, die mir immer wieder einen großen Vertrauensvorschuss geschenkt, sich geöffnet und Mut investiert haben, um ihre Liebe zu befreien. Ohne diese Einblicke wäre das Buch sehr theoretisch geworden. Die Fallbeispiele sind natürlich verfremdet, sodass ein Paar mit seiner individuellen Geschichte nicht zu erkennen ist.
Ich danke Thees Carstens für sein psychologisches Gespür und die treffenden Illustrationen. Ein großes Dankeschön geht auch an Frau Anne-Ruth Meiß, als Verlagsleiterin und Lektorin für die unkomplizierte, wertschätzende und motivierende Zusammenarbeit und das große Geschick, auf dem bunten Buchmarkt so viel Aufmerksamkeit auf die Stachel-Reihe zu lenken. Letzteres verdanke ich auch Christian Heinritz, Marketing, und Sven Gerhardt, Presse/Marketing.
Nun wünsche ich Ihnen eine fesselnde Lektüre, den Mut, sich hier und da unbequemen Wahrheiten zu stellen, und ein Vertrauen in die stärkste Kraft im Universum: die Liebe!
Ihr
Jörg Berger
Kundenstimmen
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18.06.2017Daniel Gut und verständlich geschrieben. Man gewinnt neue Erkenntnisse über seinen Partner und vor allem über sein eigenes Verhalten in herausfordernden Situationen mit seinem Partner!
Schön, wie Fachwissen hier vermittelt wird!
31.01.2017Susanne Wenn der Partner seine Stacheln ausfährt
In einer Beziehung gibt es viele Momente, in denen der eine den anderen verletzt. Dies kann auf viele verschiedene Weisen geschehen und es gibt viele Gründe dafür. Auch wir selbst fahren hin und wieder Stacheln aus. Doch wie können wir uns selbst und andere besser schützen" Jörg Berger geht dieser Frage auf den Grund.
Nachdem
ich schon einiges von den Büchern der "Stachel"-Reihe gehört hatte, war ich gespannt auf dieses hier, für mich das erste. Jedoch muss ich sagen: Auch nach beendeter Lektüre verstehe ich nicht, warum diese Bücher so hoch gelobt werden. Ich habe einen Ratgeber gelesen, wie es viele gibt - mehr aber auch nicht. Ja, auch ich habe mich als Partner in dem einen oder anderen Stachel wiedergefunden. Doch weder dafür noch für Möglichkeiten, damit umzugehen, hätte es unbedingt dieses Buch gebraucht.
Die verschiedenen Themen sind ganz übersichtlich aufgebaut und organisiert. Zum einen sind die verschiedenen Stachel aufgelistet: Grenzen überschreiten, abwerten, Energie rauben, usw. Zum anderen wird auch innerhalb eines Kapitels eine übersichtliche Struktur eingehalten. Zuerst beschreibt der Autor das Problem, oft anhand mehrerer Beispiele. Dabei unterteilt er die Beispiele schon anhand der Gründe für das entsprechende Verhalten. Vieles passiert aus einem Gefühl der Ohnmacht heraus, oder um nicht selbst verletzt zu werden. Dann widmet er sich nacheinander beiden beteiligten Partnern, indem er sowohl für den Verletzenden als auch für den Verletzten Möglichkeiten aufzeigt, mit der Situation anders umzugehen. Das beinhaltet die Bereitschaft, die eigenen Stacheln zu erkennen und das dahinter liegende Verhaltensmuster zu durchschauen. Es beinhaltet aber auch, die Stacheln des anderen nicht einfach so hinzunehmen. Was mir in dem Buch gefallen hat, war die durchweg sehr sanfte, liebevolle Betrachtung beider Partner. Egal, wer auch immer sich falsch verhalten hat, beide werden akzeptiert und liebevoll geführt. Dabei geht es darum, die Stacheln, die andere und uns selbst verletzen, einfühlsam zu ziehen. Das kann beispielsweise geschehen, indem wir uns an das verletzte Kind erinnern, das im anderen sichtbar wird.
Jedoch, was mich bei der Lektüre immer wieder gestört hat, waren tatsächlich die Beispiele. Die Idee ist sehr gut, jedoch wirkten die meisten der Beispiele leider sehr künstlich. Nicht so sehr die Situationen, sondern vielmehr die Dialoge. Vor allem auch die vom Autor vorgeschlagenen Sätze, die man sich fürs nächste Mal zurechtlegen könnte, sind absolut unrealistisch. Sie klingen unglaublich gestelzt und ich habe noch nie jemanden sich auf diese Weise unterhalten hören. Deshalb konnte ich diese Vorschläge leider meistens nicht ernstnehmen.
Fazit: Eine liebevolle Herangehensweise ohne viele Vorwürfe. Ansonsten leider ein weiteres Buch, das sich in die etwas nutzlose, endlose Riege der Ratgeber einreiht. Schade...
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12.01.2017LEXI VERLETZUNGEN IN DER LIEBE
"Liebe bedeutet, nicht nur die guten Eigenschaften des anderen zu genießen, sondern auch den anderen in den Grenzen anzunehmen, die die Persönlichkeit des anderen steckt."
Mit "Stacheln in der Partnerschaft" setzt der Therapeut und Buchautor Jörg Berger seine "Stachel-Reihe" fort. Wie auch in den Vorgängerbänden beleuchtet er das jeweilige Thema (beziehungsweise den jeweiligen "Stachel") von der psychologischen,
und der spirituellen Seite. Er beantwortet existenzielle Fragen vorwiegend über den Blickwinkel des christlichen Glaubens.
Im Fokus dieses Buches stehen sieben Themenbereiche zwischen Liebenden, nämlich das Überschreiten von Grenzen, das Blenden, Energie rauben, Einschüchtern, Abwerten, Vermeiden und das Rächen. Jedem dieser Themen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, das durch aussagekräftige ganzseitige Illustrationen von Thees Carstens optisch aufgewertet wird. Nach der Kapitelüberschrift folgen einige einleitende Worte, im Anschluss präsentiert der Autor dann Fallbeispiele, die in grauer Farbe unterlegt sind. Danach folgt der theoretische Teil - die Ursachenforschung, die Stellungnahme, eine Erläuterung, das Aufzeigen von Folgen sowie Nebenwirkungen des kurz zuvor thematisierten Verhaltens, und eine abschließende Analyse durch den Autor. Jörg Berger wartet zudem mit praktischen Tipps auf, die ich als äußerst unterstützend und hilfreich empfand. Er bietet beispielsweise Anleitungen zum Loslassen, zum Umgang mit Grenzüberschreitungen oder zu einem guten und liebevollen Setzen von Grenzen. Von seinen Ausführungen zum liebevollen Entlarven war ich besonders angetan, um nur ein Beispiel zu nennen. Als regelrechte Bereicherung empfand ich persönlich die Ausführungen zu den Themen Ballast abwerfen, Perfektionismus, und dem Anspruchsdenken im Kapitel "Energie rauben".
Der Bezug zum christlichen Glauben wird in diesem Buch besonders schön zum Ausdruck gebracht. So schreibt Jörg Berger, dass die Tatsache, dass kein Mensch unsere existenziellen Bedürfnisse zu stillen vermag, uns geradewegs zu den Quellen unseres Glaubens führt. Er trennt die existenziellen Bedürfnisse strikt von den emotionalen, die seiner Ansicht nach in einer Paarbeziehung durchaus gestillt werden können. Hierbei führt er zahlreiche Zitate aus der Bibel an, die sich zu meinem Leidwesen jedoch nicht durch eine kursive Schrift vom restlichen Text abheben. Dies erschwert ein wenig den Lesefluss und geht meines Erachtens zu Lasten der Übersichtlichkeit.
Bei der Gestaltung des Buchcovers hat sich der Verlag besondere Mühe gegeben. "Stacheln in der Partnerschaft" ist für meinen Geschmack optisch sehr ansprechend und das schönste Buch aus der Stachel-Reihe. Im Vordergrund des Bildes dominiert der Stiel einer Rose mit fünf großen, spitzen Dornen. Im ansonsten schneeweißen Hintergrund erkennt man zwei wunderschöne rote Blütenköpfe. Autorenname, Titel und Untertitel passen farblich perfekt zur Abbildung, die in ihrer Symbolik und der harmonischen Farbgebung zu einem äußerst anziehenden Gesamtbild beiträgt.
Ich möchte meine Rezension mit einem eindrucksvollen Aufruf des Autors abschließen, in dem er schreibt: "Vertrauen Sie der Liebe! Diese muss genährt werden und die Nahrungsmittel für die Liebe sind: Freundlichkeit, echtes Interesse am anderen, Wertschätzung, Humor, Zärtlichkeit, liebevolle Überraschungen, ungestörte Zeit zu zweit, Trost und Verständnis. Wo diese Bedingungen fehlen, schwindet die Liebe und die Partner werden unglücklich."
Fazit: Bei "Stacheln in der Partnerschaft" handelt es sich um einen ausgezeichneten weiteren Ratgeber aus der Stachel-Reihe, dessen Lektüre höchst informativ und hilfreich war und den ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann!
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05.01.2017blessed Im neuesten Teil der Stachel-Reihe widmet Psychotherapeut und Paartherapeut Jörg Berger sich den Stacheln in der Partnerschaft. Einfühlsam und anschaulich zeigt er, wie man unnötige Verletzungen verhindern kann. Hierzu stellt der Autor in der Einleitung zunächst die verschiedenen Stacheln vor und erläutert den Aufbau des Buchs.
Jedem der Stachel ist ein eigenes Kapitel gewidmet, das für sich verständlich ist
und somit eigenständig gelesen werden kann. In den einzelnen Kapiteln zeigt Berger wie sich der jeweilige Stachel auf die Paarbeziehung auswirkt, welche Gefahren bestehen und wie der Stachel liebevoll entschärft werden kann. Für letzteres gibt er praktische Mittel an die Hand. Fallbeispiele aus dem Alltag veranschaulichen die Stacheln sowie die Möglichkeiten zur Konfliktvermeidung. Des Weiteren zeigt der Autor auch Wege der Selbstkorrektur auf. Obwohl sich das Buch in erster Linie an Paare wendet, können auch Singles vom Inhalt profitieren.
Neben den psychologischen Aspekten untersucht Berger auch die spirituellen Aspekte des Themas indem er die existenziellen Fragen aufgreift, die jedes Kapitel aufwirft. Er beantwortet diese Fragen vorwiegend vom christlichen Glauben her. Das Buch richtet sich aber nicht ausschließlich an Christen. Andersgläubige können sich vielmehr von den Antworten des Autors dazu inspirieren lassen, eigene Antworten auf die jeweiligen Existenzfragen in ihrer Religion oder Weltanschauung zu finden.
"Stacheln in der Partnerschaft" ist ein praktischer Ratgeber, den ich nur weiterempfehlen kann.
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23.11.2016ckleseratte Wie der Titel schon sagt, ist das Buch nicht geeignet, eine schwer beschädigte Beziehung zu retten. Stattdessen geht es darum, die "Liebe vor Verletzungen zu bewahren". Das wird auch im Buch ganz deutlich.
Dort, wo Menschen Verletzungen (oft aus der Kindheit) haben, zeigen sie meistens ihre Stacheln. Das führt dazu, dass sich Mann und Frau manchmal wie Elternteil und Kind
aufführen oder gegeneinander kämpfen statt miteinander zu reden - zum Schaden der Partnerschaft.
"Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung". Das Buch hilft, die Stacheln zu erkennen und damit ermöglicht es einem, diesen zu begegnen. Zum einen kann man an sich selbst arbeiten, zum anderen aber auch dem Partner so begegnen, dass es nicht zu Verletzungen kommt - zum Streiten gehören schließlich immer zwei.
Sieben STacheln werden vorgestellt. Die Kapitel sind alle ähnlich aufgebaut. Zunächst einmal wird mit Beispielen erklärt, was unter dem Stachel zu verstehen ist und wie er wirkt. Dann folgen die möglichen Auswirkungen. Als Nächstes gibt es Anleitung zur Selbstkorrektur und dann Tipps, wie man damit umgehen kann, wenn dies der Stachel des Partners ist.
"Das Kind in mir" und im anderen wahrzunehmen, kann helfen, Verständnis zu empfinden, statt sich verletzt zu fühlen. Gleichzeitig ist es wichtig, liebevoll Grenzen zu setzen, wenn der Partner zu verletzend wird. Das schützt die Beziehung.
Für gläubige Menschen gibt es dann noch den Abschnitt "Aus den Quellen des Glaubens schöpfen" mit weiteren hilfreichen Tipps.
Das Buch ist nicht dazu geeignet, es einfach mal durchzulesen. Es ist sinnvoll, sich die einzelnen Stacheln erst einmal durchzulesen und zu überlegen, welchen man sich als Erstes vornehmen will. Das Buch will studiert und dann umgesetzt werden.
Problemen und Verletzungen vorbeugen, damit sie gar nicht erst entstehen - das ist der Ansatz beim Entschärfen von Stacheln.
Ein ausgezeichnetes "Lehrwerk" für Paare (oder auch nur eine Hälfte davon), die ihre Liebe vor Verletzungen schützen wollen.
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02.11.2016orfe1975 Meine, Deine, unsere Stacheln - Tipps für eine bessere Konfliktlösung in der Partnerschaft
Cover:
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Das Cover hebt sich von den vorigen Stachelbüchern ab, da diese eher in Brauntönen gehalten sind. Die Stacheln der Partnerschaft sind mit einer Rose und ihren Dornen perfekt symbolisiert. Zunächst stehen im Hintergrund die roten Blüten als Zeichen der Liebe, im Vordergrund hier die Dornen, der unangenehme
Teil der Partnerschaft, um den es hier geht. Am Ende des Buches, auf der Rückseite, sind die Dornen verschwunden, die Rose ist leicht aufgeblüht. Ein schönes Zeichen, dass es sich lohnt, an der Partnerschaft zu arbeiten. Das Bild passt also perfekt und wegen der leuchtend roten Farbe der Rose und des Titels wäre es mir das Buch im Laden direkt ins Auge gesprungen.
Inhalt:
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In einer Partnerschaft erwartet man Geborgenheit, Verständnis, Romantik und natürlich Liebe und Akzeptanz des Anderen. Doch der Partner ist auch nur ein Mensch und hat zuweilen andere Bedürfnisse als man selbst. Dadurch kommt es im Alltag oft zu Konflikten, als Schutzmechanismus stellt man seine Stacheln auf, wertet den anderen ab, blendet, vermeidet, schüchtert den anderen ein, raubt ihm (oft unbewusst) Energie, überschreitet die persönliche Grenze des Partners oder übt (heimlich) Rache für dessen Verhalten aus. All das schadet auf Dauer der Beziehung und entfernt uns vom Ziel der glücklichen Partnerschaft immer mehr. Oft kann dies auch zu einer Trennung führen. Um dies zu vermeiden, zeigt Jörg Berger Strategien auf, sich selbst besser kennenzulernen sowie Wege, mit den eigenen Stacheln und denen des Partners sinnvoller umzugehen.
Mein Eindruck:
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Dies ist der 3. Band aus der Stachelreihe, von denen ich bisher nur den Vorgänger "Meine Stacheln" kannte. Diesen muss man aber nicht vorher gelesen haben, denn Herr Berger erklärt die 7 Stacheltypen auch hier wieder ausführlich und veranschaulicht sie sehr schön mithilfe der Illustrationen von Herrn Carstens.
Zunächst fiel mir auf, dass es beim Vorgänger noch die Menschen ohne Stachel gab, hier wird diese Kategorie nicht weiter beleuchtet. Ich vermute, da es hier um die Konfliktbewältigung geht, ist dieser Typus hier nicht relevant. In diesem Band werden im Prinzip die beiden Themen "eigene Stacheln" und "Stacheln des Anderen" perfekt miteinander zusammengeführt. Denn das Buch folgt immer der Struktur: Beschreibung der Stacheln mit Beispielen untermauert, gefolgt vom Umgang des betroffenen Partners mit seinen Stacheln und im Anschluss Tipps für den Partner, mit dem "Stachelpartner" umzugehen. Abgerundet wird jedes Kapitel mit einer passenden Bibelauslegung, die besonders für religiöse Menschen sehr hilfreich ist, mit der Situation besser umzugehen.
Diese stetige Reihenfolge gefiel mir sehr gut, allerdings fand ich den Übergang zwischen den beiden Seiten in der Partnerschaft nicht eindeutig gekennzeichnet, sondern optisch eher fließend. Es erforderte Konzentration, um zu erkennen, dass nun von dem anderen Partner die Rede war. Hier hätte ich mir eine stärkere Trennung durch entsprechende Überschriften gewünscht. Ansonsten finde ich diesen Band wirklich gut gelungen. Durch die Beispiele werden die Stacheltypen sehr gut herausgearbeitet und der Autor gibt sehr gute Tipps, wie man zu einer Verbesserung der Situation beitragen kann. Das hilft sogar, auch wenn nur ein Partner mit dem Buch unterwegs ist. Oft reicht schon eine Änderung, um die Partnerschaft in eine andere Richtung zu steuern. Diese Botschaft finde ich sehr wichtig: Jeder kann was ändern, aber einer muss den ersten Schritt tun - warum also nicht ich"
Dabei versteht es der Autor wieder einmal, den Leser da abzuholen, wo er steht. Er ermahnt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern er ermuntert und gibt einem Werkzeug in die Hand, das hilfreich ist, aber verändern müssen wir schon selber.
Ich habe meine Partnerschaft in vielen Stachelbereichen mal mehr, mal weniger vorgefunden. Nicht alle Werkzeuge wären passend für uns, aber das Buch hat mir gute neue Ideen geliefert, von denen ich einige bereits erfolgreich umsetzen konnte. Danke Herr Berger!
Dieser Band ist für mich bisher der beste Stachelband der Reihe und ich kann ihn allen Paaren empfehlen, die ernsthaft an ihrer Beziehung arbeiten wollen. Er ersetzt keine Paartherapie, kann aber helfen, dass diese erst gar nicht notwendig ist.
Fazit:
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Guter Wegweiser für einen besseren Umgang miteinander, um eine glückliche(re) Partnerschaft zu erleben
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10.09.2016Carola Kunze topp Buch - Reihe
sehr hilfreich
Fachärztin für psychosomatische Medizin