Solange er im Trockenen saß, konnte er beruhigt sein. Fasziniert beobachtete er, wie der starke Wind das Wasser von der Scheibe perlen ließ. Dann setzte der Regen wieder ein. Ein Kampf der Elemente tobte um ihn her.
Ein kräftiger Stoß ließ den Wagen erzittern. So plötzlich, wie das Schauspiel begonnen hatte, endete es auch wieder. Die Sonne strahlte durch die Frontscheibe.
»Und nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 24. Juli …«
Hannes schaltete die Videoaufnahme aus und ließ das Handy sinken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass das Radio noch lief. Die Fahrertür schwang auf.
»Na, alles trocken geblieben?«
»Hm«, erwiderte Hannes und steckte das Handy weg.
Sein Vater klemmte sich hinter das Lenkrad und griff nach dem Hebel, um den Sitz zu verstellen. Hannes grinste. Das machte Papa immer, obwohl er den Sitz gar nicht weiter zurückschieben konnte. Langsam rollte das Auto aus der Waschanlage.
»Wir müssen noch zur Post.« Sein Vater angelte einen gelben Zettel vom Armaturenbrett.
»Was ist das?«
»Ein Abholschein vom Postboten.«
»Ja, schon klar«, Hannes schüttelte den Kopf, »aber ich meine, was ist das für ein Päckchen?«
»Wahrscheinlich für dich.« Papa verrenkte sich, um zwischen den parkenden Autos den Fahrradweg einsehen zu können. »Ich denke, Taucherbrille und Schnorchel.«
»Cool.« Hannes grinste.
»Und, ist dein Zeugnis wie erwartet?«, wechselte Papa das Thema.
Genervt rollte Hannes mit den Augen. Für ihn begannen die Ferien in dem Moment, wenn er die Schultür hinter sich zuschlagen konnte. Danach wollte er auch nicht mehr über sein Zeugnis nachdenken müssen.
»Es geht«, brummte er nur. »Eine Drei in Englisch und in Geschichte.«
»Das ist doch in Ordnung.«
»Nein, finde ich nicht.«
Sein Vater schmunzelte, während er vor dem Lotto- und Tabakgeschäft in der zweiten Reihe parkte und mit dem gelben Zettel im Laden verschwand. Nur das schwarz-gelbe Postzeichen verriet, dass man hier auch Pakete abholen konnte. Besondere Pakete. Hannes hatte schon befürchtet, dass Schnorchel und Taucherbrille nicht mehr rechtzeitig zum Urlaub ankommen könnten. Am Montag sollte es schon losgehen, für eine Woche nach Ägypten ans Rote Meer. Zum ersten Mal fliegen und dann gleich so weit. In Hannes’ Bauch kribbelte es vor Aufregung.
Papa kam mit dem Päckchen zurück. Enttäuscht stellte Hannes fest, dass es viel zu groß war für Schnorchel und Taucherbrille. Wenn die Lieferung morgen nicht kam, müsste er ohne die Ausrüstung in den Urlaub fliegen. Und dabei schwärmte doch die Hotelbeschreibung von einem Korallenriff direkt am Strand!
»Müssen wir Ella abholen?«, fragte Papa, während er sich weiter durch den Freitagnachmittag-Ferienstart-Großstadtverkehr kämpfte.
»Kikis Mutter bringt sie«, antwortete Hannes.
Seine Schwester Ella ging noch auf eine andere Schule, sie war gerade mit der fünften Klasse fertig geworden und erst in der siebten Klasse würde sie an seine Schule wechseln. In vielen anderen Regionen von Deutschland dauerte die Grundschule nur vier Jahre, aber in Berlin waren es sechs. Obwohl Ella kurz vor den Ferien ihren elften Geburtstag gefeiert hatte, war sie also noch Grundschülerin. Hannes’ Gedanken wanderten zurück zu dem Päckchen auf der Rückbank. Ella wollte keine Taucherbrille haben, weil sie Angst vor Haien hatte. Gab es überhaupt welche im Roten Meer? Ohne Taucherbrille würde er das wohl nicht herausfinden. Hannes nahm sich vor, seine Eltern zu bitten, Brille und Schnorchel für ihn noch im Sportgeschäft zu kaufen, sollte die Bestellung bis morgen Mittag nicht ankommen.
»Lass Mama bitte gleich dein Zeugnis unterschreiben, damit du in den nächsten sechs Wochen nicht mehr an die Schule denken musst.« Papa zog die Handbremse an. Noch ehe er sich abgeschnallt hatte, war Hannes ausgestiegen und schlug die Tür zu.
Schon vor der Wohnungstür hörte er Ella schimpfen.
»Das sieht so hässlich aus. Kiki hat überhaupt keine Ahnung!«
Hannes versuchte, den Schlüssel so lautlos wie möglich im Schloss zu drehen. Die Tür sprang auf.
»Deshalb habe ich dir gesagt, mach es nicht bei Kiki.«
Seine Mutter war auch schon zu Hause. Hannes ahnte, was für eine Diskussion hier im Gange war. Ellas Freundin Kristin – »Kiki« – war vor zwei Wochen mit pinkfarbenen Haaren in die Schule gekommen und seitdem hatte Ella auch auf pinkfarbenen Haaren bestanden. Mama und Papa hatten ihr schließlich erlaubt, in den Ferien die Spitzen zu tönen.
Hannes schlich den Flur entlang und blieb vor der offenen Küchentür stehen. Ella stand mit dem Rücken zu ihm vor dem Kühlschrank, die Arme verschränkt. Ihre Haare waren wie mit einem Lineal in zwei Hälften aufgeteilt: unten pink, oben blond. Hannes prustete los.
Wütend wirbelte Ella herum. »Hör auf zu lachen, Hannes!« Sie schnappte sich ihre Mütze vom Küchentisch, stopfte ihre Haare hinein und rauschte an ihm vorbei aus der Küche.
Seine Mutter zog die Stirn in Falten. »Musste das sein?«, fragte sie mit genervtem Unterton. Sie nahm ihre Brille ab und polierte die Gläser mit dem Saum ihres Shirts.
Hannes zuckte mit den Schultern. »Sie hat doch recht. Sieht echt hässlich aus.« Er ließ seinen Rucksack vor dem Kühlschrank fallen und nahm sich einen Joghurt.
»Was ist denn hier los?« Papa stand in der Küchentür, in einer Hand Aktentasche und Schlüsselbund, in der anderen das Päckchen vom Rücksitz. »Du hast dein Päckchen vergessen«, fuhr er an Hannes gewandt fort.
»Mein Päckchen?« Hannes stellte den halb ausgelöffelten Joghurt weg, schnappte sich das Paket und rauschte ebenfalls aus der Küche. Er machte sich nicht mal die Mühe, seine Zimmertür zu schließen. Mit lautem Ratschen riss er den Klebestreifen vom Paket und faltete die Laschen auseinander. Taucherbrille und Schnorchel! Und dazu noch Schwimmflossen!
»Was iss’n das?«, schniefte Ella. Sie war unbemerkt hereingekommen und schaute Hannes über die Schulter. Er hob die Flossen aus dem Karton. Größe 43-44, nur noch zwei Schuhgrößen und er würde seinen Vater eingeholt haben. Mama war schon ganz verzweifelt, weil es von Jahr zu Jahr schwieriger wurde, passende Schuhe für ihn zu kaufen. Aber beim Tauchen schadete es ja nicht, wenn die Flossen etwas enger an den Füßen saßen.
»Cool, oder?«
»Hm«, erwiderte Ella nur.
Hannes zog die Socken aus und quetschte seine Füße in die Schwimmflossen, erst den einen, dann den anderen. Wie ein Pinguin watschelte er durchs Zimmer.
Seine Schwester lachte. »Das sieht so doof aus.«
»Genauso doof wie deine Haare.« Hannes grinste.
Ella zog sich die Mütze vom Kopf und warf sie nach ihm.
»Du bist echt gemein, Hannes!«
Er wusste, sie meinte es ein bisschen lustig und ein bisschen ernst. »Und, willst du jetzt den ganzen Sommer pink-blond gestreift rumlaufen?«, neckte Hannes sie.
Als Antwort streckte Ella ihm die Zunge raus.
»Nein, muss Ella nicht.« Mama schaute um die Ecke und winkte mit dem Autoschlüssel. »Wir fahren gleich zum Friseur und schauen, was der noch retten kann.«
»Abschneiden«, meinte Hannes.
»Hannes!«, schimpften Mama und Ella gleichzeitig.
Hannes lachte. Er meinte es nur ein bisschen ernst und hauptsächlich lustig – und Ella wusste das.
* * *
»Ich will unbedingt auf einem Kamel reiten!«, träumte Ella.
Hannes und Ella lagen auf dem Teppich im Wohnzimmer. Hannes hatte »Ägypten« in eine Bildersuche im Internet eingegeben und das dritte Foto war ein Kamel mit rotem Zaumzeug und buntem Sattel vor den Pyramiden.
»Klar.« Hannes schielte zu seiner Schwester hinüber. Der Friseur hatte ganze Arbeit geleistet. »Jetzt erschreckt sich das Kamel wenigstens nicht mehr vor deinen Haaren.«
Ihre Spitzen waren nicht mehr quietschpink, sondern rosa und der Übergang zu ihren naturblonden Haaren war viel weicher als vorher. Ella schlug mit einem Kissen nach ihm.
»Pass auf, der Laptop!«, mahnte Hannes.
Draußen kündigte ein tiefes, dumpfes Grollen ein nahendes Gewitter an.
»Hey, ich zeig dir was!« Hannes öffnete eine weitere Internetseite. »Guck hier!« Er deutete auf den Bildschirm. Auf einer Deutschlandkarte waren lauter kleine rote und gelbe Punkte zu sehen. Er zoomte weiter ins Bild hinein, bis Berlin zu erkennen war. Von unten näherte sich ein großer Fleck aus roten, gelben und orangefarbenen Punkten der Hauptstadt.
»Was ist das?«, fragte Ella irritiert und beugte sich vor.
»Eine Blitzkarte. Schau hier.« Hannes tippte mit dem Finger auf die gerade eben neu erschienenen Punkte. »Gerade hat es wieder geblitzt. In …«, er zoomte noch weiter hinein, »… in Ludwigsfelde.« Freudig ließ er seine Fingerknöchel knacken. »Noch dreißig Kilometer, dann ist es hier.«
»Du und deine Gewitter. Du bist schon ein ziemlich schräger Vogel.«
»Was bin ich? Ein Vogel?«, fragte Hannes mit gespielter Entrüstung. »Wenn schon, dann ein Windvogel! Genau wie du.«
Ella verdrehte die Augen, aber Hannes merkte, dass die Blitzkarte sie faszinierte.
»Wie funktioniert das?«, wollte sie wissen.
Auf diese Frage hatte Hannes nur gewartet.
»Also, die Blitze werden von einem Netz aus Satelliten erfasst, die in …«
Im Flur klingelte das Telefon.
»Windvogel?« Ihr Vater nahm den Anruf entgegen und Ella hob die Hand. Papas Stimme war ernst und mit dem Fuß schloss er die Tür zum Wohnzimmer. Hannes und Ella wechselten einen vielsagenden Blick und standen auf. Ella wollte die Klinke herunterdrücken, doch Hannes schüttelte energisch den Kopf und legte einen Finger auf die Lippen.
Das Telefonat dauerte nicht lange, dann entfernten sich Papas Schritte in Richtung Küche. Vorsichtig spähte Hannes aus dem Wohnzimmer. Durch die angelehnte Küchentür schienen die letzten Strahlen der Abendsonne in den Flur, obwohl das Gewitter schon bedrohlich nahe rumpelte. Mama und Papa sprachen gedämpft, trotzdem konnten sie hören, dass Mama ärgerlich war.
»Und du hast natürlich zugesagt?«, fragte sie, offenbar bemüht, nicht laut zu werden.
»Was soll ich denn machen? Der Konrad ist noch vier Wochen krankgeschrieben und irgendjemand muss ja hinfahren«, erwiderte Papa.
»Und dieser Jemand bist du, ja?«
»Joana, es sind zwei Tage, ich könnte zwischendurch rüberfliegen und …«
»Carsten!«
Hannes und Ella wechselten einen sorgenvollen Blick. Meistens sagte Mama »Schatz« zu ihm; wenn sie Papa mit seinem Vornamen ansprach, war sie sauer oder machte sich Sorgen.
»Wie stellst du dir das denn vor?« Mamas Stimme wurde nun doch lauter. »Der Kongress für erneuerbare Energien geht von Freitagmorgen bis Samstagabend. Sei doch mal realistisch, mit An- und Abreise brauchst du vier Tage. Vier Tage von sieben! Das ist doch kein Familienurlaub mehr! Du weißt doch, wie sehr die Kinder sich auf die Reise freuen.«
»Ja, ich weiß.« Schweigen.
»Wir könnten den Urlaub verschieben. Aber … Ach, das wird viel zu teuer. Oder wenn ihr zu dritt fahrt?«, meinte Papa schließlich.
Hannes merkte, wie die Wut seinen Hals heraufkroch. Er stieß die Tür zur Küche auf. »Du hast versprochen, dass wir alle zusammen fahren!«, polterte er.
Sein Vater hob abwehrend die Hände. »Hannes bitte, wir unterhalten uns gerade, das siehst du doch.«
»Ja, darüber, dass du unseren Urlaub absagst.« Wütend funkelte Hannes seinen Vater an.
»Das hast du falsch verstanden«, widersprach der.
»Wir haben alles gehört«, meinte Ella und ihre Stimme zitterte ein bisschen.
Verwirrt schaute Papa zwischen den beiden hin und her. »Hey, ihr müsst das verstehen.« Er griff nach Ellas Hand, doch sie riss sich los.
»Wir müssen gar nichts!«, fauchte sie, machte auf dem Absatz kehrt und rannte in ihr Zimmer. Mit voller Wucht knallte sie die Tür zu.
Mama zog die Augenbrauen hoch. »Das war zu erwarten«, seufzte sie, an Papa gewandt.
»Das ist so gemein!«, schimpfte Hannes. »Immer ist die Arbeit dir wichtiger. Immer!«
»Das ist nicht wahr!« Energisch schüttelte Papa den Kopf.
»Doch!« Hannes schrie fast, aber das war ihm egal. »Immer!«
Wütend zog er ab. Er drehte den Schlüssel seiner Zimmertür zweimal im Schloss und warf sich aufs Bett. Neben ihm lagen noch die Schwimmflossen. Wütend schleuderte er sie durchs Zimmer. Seine Schreibtischlampe fiel scheppernd zu Boden, die Glühbirne zerbrach. Egal. Draußen zuckten die ersten wilden Blitze über den Himmel. Egal. Enttäuscht rollte er sich zusammen, mit dem Gesicht zur Wand. Was für schreckliche Ferien. Keine Pyramiden. Kein Kamelreiten. Kein Schnorcheln. Er blinzelte die Tränen weg. Er hatte sich so gefreut.
»Dann eben nicht«, flüsterte er trotzig. »Dann bleib ich eben sechs Wochen in meinem Zimmer.«
* * *
Ella angelte sich das letzte Stück Schokolade aus der Packung. Sie saß mit angezogenen Beinen auf dem Sofa und starrte angestrengt an Papa vorbei.
»Er macht nicht auf.« Mama kam das dritte Mal erfolglos von Hannes’ Zimmertür zurück.
»Es tut mir leid, Ella«, begann Papa. »Ich weiß, wie sehr ihr euch auf den Urlaub gefreut habt.«
Ella antwortete nicht.
»Ich wünsche mir auch, dass es anders gelaufen wäre«, fuhr er fort, »aber mein Kollege ist noch vier Wochen krankgeschrieben und irgendjemand muss eben zu dieser Konferenz fahren.«
»Ausgerechnet du«, seufzte Ella.
»Ja«, Papa nickte, »ausgerechnet ich.«
»Und jetzt?«
»Na ja, wenn wir den Urlaub so kurz vor der Abreise noch verschieben, kostet er leider viel mehr als geplant.«
»Also fahren wir gar nicht weg?« Ella knüllte die Packung der Schokolade zusammen und warf sie mit Schwung durchs Zimmer. Keine Antwort. Nur Mama verzog den Mund, als müsste sie überlegen.
»Ich habe eine Idee«, meinte sie schließlich. »Aber ich weiß nicht, ob das klappt und auch nicht, ob es euch gefällt.«
»Egal, was es ist«, erwiderte Papa betreten, »wahrscheinlich wird es an Schnorcheln im Roten Meer und Kamelreiten nicht heranreichen, oder?«
»Nein, wahrscheinlich nicht«, antwortete Mama. »Aber wir werden sicher nicht sechs Wochen zu Hause sitzen, nur, weil du nicht Nein sagen kannst.« Sie warf Papa einen ernsten Blick zu und verschwand im Flur.
Ella konnte hören, wie Mama am Telefon mit jemandem sprach und lachte, aber sie gab sich nicht die Mühe, ihre Worte zu verstehen.
»Ach Ella«, meinte Papa und seufzte. »Wir fahren noch ans Rote Meer, versprochen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
»Hm«, entgegnete Ella nur und hoffte ganz fest, dass er das ernst meinte.
Kundenstimmen
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25.03.2023Tokki.Reads Urlaub: Sonne, Strand und Tauchen. Darauf freuen sich die Geschwister Hannes und Ella Windvogel. Doch kurz vor der Abreise kommt alles anders. Ihr Vater muss kurzfristig in der Arbeit einspringen und eine Dienstreise nach Österreich fahren. Damit der Urlaub nicht ganz ins Wasser fällt, hat Mama Windvogel die Idee alle zusammen auf einem Österreichern-Bauernhof Urlaub zu machen.
Vor Ort gefällt
den Kindern der Urlaub, denn Abenteuer ist da, egal ob Rafting oder unter dem Sternenzelt zu schlafen. Doch gefährlich wird es, als die Kinder nachts ein geheimnisvolles Leuchten entdecken.
Das Buch ist spannend geschrieben und es gibt keine Szenen die gezogen oder öde sind. Lehrreich ist das Buch auch, ohne dass es zu auffällig ist. Die Charaktere sind freundlich, dass man sie gerne selbst im Leben hätte.
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23.11.2022Christine Müller Super spannendes Abenteuerbuch, das ganz ohne Grusel auskommt. Wundervoll detailverliebt wird man in den packenden Urlaub von Hannes und Ella mitgenommen. Dabei wird eine Spannung aufgebaut, das man das Buch kaum weglegen kann. Und so fiebert man bis zum Schluss mit, wie die ganze Geschichte wohl ausgeht.
Ganz große Leseempfehlung für alle Kids ab ca. 8 Jahren.
10.11.2022Esther "Das geheimnisvolle Leuchten" ist der 1. Band und gleichzeitig der Debütroman der "Windvögel"-Reihe von Stefanie Kloft. Ich habe das Buch mit dem schönen Cover meinem achteinhalbjährigen Grundschul-Jungen vorgelesen und fand es richtig, richtig gut.
Zum Inhalt: Die beiden Geschwister Hannes und Ella aus Berlin fahren in den Sommerferien mit ihren Eltern nach Österreich, obwohl eigentlich Ägypten geplant war. Doch auch
im deutschen Nachbarland kann man Abenteuer erleben ... und zwar nicht zu knapp.
Stefanie Kloft bietet einiges an Action auf - Raftingtouren, Unfälle, dramatische Rettungsaktionen. Doch es gibt auch immer wieder ruhigere Kapitel, sodass man nicht völlig atemlos durch das Buch stolpert. Die Dramatik war für meinen Jungen hart an der Grenze, aber die Altersempfehlung liegt ja auch etwas höhrer.
Die Spannung wird gekonnt aufgebaut und gleichzeitig werden insbesondere die Charaktere der Kinder lebendig und vielschichtig gezeichnet. Auch witzige Szenen und Dialoge sind mit eingestreut.
Ein wirklich gelungenes Debüt, das wir gern weiterempfehlen für alle Kinder (und ihre Eltern) zwischen 8,5 und 12 Jahren.
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07.10.2022Grace2 Spannende, lehrreiche Geschichte über Abenteuer, aber auch Gefahren in den Bergen.
Die Autorin Stefanie Kloft startet ihre Debutserie "Die Windvögel" mit dem Buch "Das geheimnisvolle Leuchten".
Bergurlaub in Österreich statt Tauchen in Ägypten" Ella und Hannes Windvogel sind gerade so richtig sauer auf ihre Eltern oder besser auf Papa, dessen Arbeit mal wieder wichtiger ist als die Familie. Dass es aber
auch in Österreich spannende Momente beim Raften oder auch beim Kakao unterm Sternenhimmel zu erleben gibt, versöhnt die Geschwister. Doch da entdeckt Ella oben auf dem Berg ein geheimnisvolles Licht und sehr schnell finden sich die beiden in einem lebensgefährlichen Abenteuer wieder.
Das Buch "Die Windvögel - Das geheimnisvolle Leuchten" ist ein gelungener Auftakt einer neuen Abenteuerserie für Kinder ab ca. 10 Jahren. Auch jüngere und etwas geübte Leser/innen werden schon ihren Spaß mit dem Buch haben, aber sollten in dem Alter die Eltern insbesondere die geschilderten Gefahren mit ihnen besprechen. Ja, und da sind wir auch schon beim Thema. Die Autorin Stefanie Kloft schildert auf eindrückliche Weise die Abenteuer der Berge, aber auch die Gefahren, die in der Bergwelt lauern. So verbindet sie aus meiner Sicht eine fantastisch spannende Geschichte mit lehrreichen Elementen, die die Kinder auf die möglicherweise bestehenden Gefahren aufmerksam machen. Sehr gut wird auch der Umgang mit Angst bzw. Selbstüberschätzung erklärt. Die Charaktere ihrer Protagonisten hat sie hierbei gut aufgebaut und die jungen Leser/innen werden sich leicht mit Ella und/oder Hannes identifizieren können. Auch die Settings sind liebevoll und doch realistisch beschrieben. Hinzu kommt noch, dass sich der Schreibstil von Stefanie Kloft leicht und flüssig liest. Der Spannungsbogen wird gekonnt aufgebaut und hält sich auch bis zum Ende. Sehr gefreut hat mich, dass auch der christliche Glaube insbesondere das Gebet in die Erzählung eingeflossen ist. So bietet dieses Buch meines Erachtens die perfekte Mischung zwischen Abenteuer, Wissensvermittlung und dem Glauben. Ein sehr empfehlenswerter Start, der Lust auf den zweiten Band "Die Windvögel - Sturm über Berlin" macht.
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05.10.2022mabuerele "...Genervt rollte Hannes mit den Augen. Für ihn begannen die Ferien in dem Moment, wenn er die Schultür hinter sich zuschlagen konnte. Danach wollte er nicht mehr über sein Zeugnis nachdenken müssen..."
Hannes freut sich auf den Familienurlaub in Ägypten. Dann aber muss sein Vater für einen verletzten Kollegen einspringen und für zwei Tage nach Wien. Damit fällt Ägypten sprichwörtlich
ins Wasser. Glücklicherweise kann die Mutter über eine Freundin ein Ferienhaus in Österreich mieten.
Die Autorin hat ein spannendes und abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Im Mittelpunkt stehen Hannes und seine jüngere Schwester Ella.
Der Schriftstil ist kindgerecht und passt sich den Gegebenheiten an.
Schon die Anreise steckt voller Überraschungen. Freundlich werden sie von Oma Ida im Ferienhaus empfangen. Erste Planungen gibt es schon.
Basti, Idas Enkel, ist ehrenamtlich bei der Bergwacht. Er erklärt den Kindern:
"...Die Bergwacht ist so was wie die Feuerwehr der Berge. Oder besser noch, der Rettungsdienst der Berge. Also wir fliegen oder fahren Rettungseinsätze, wenn Leute verunglücken beim Bergsteigen oder Klettern..."
Im Buch geht es um Mut und Leichtsinn, um Selbstüberschätzung und Achtsamkeit. Das Betrifft nicht nur die Kinder, sondern auch die erwachsenen Protagonisten. Hannes erfährt, dass Angst manchmal ein wichtiges Warnsignal sein kann. Es geht um den Sprung von einem Felsen.
"...Wenn du dir unsicher bist, dann lass es lieber sein. Das hat nichts mit Versagen zu tun und du bist dann auch kein Angsthase. Es ist enorm wichtig, dass du deine Grenzen kennst..."
Fast unterschwellig bezieht die Autorin Glaubensinhalte in die Handlung mit ein. Das kann ein leises Gebet sein oder die Erinnerung an eine besondere biblische Geschichte.
"...Und dann stelle ich mir vor, dass all diese Sterne nur für uns da sind. Gott hat sie alle geschaffen, um uns eine Freude zu machen..."
Für die Kinder werden es abwechslungsreiche Ferien. Manch kritische Situation geht am Ene gut aus.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat eine spannende Handlung, lehrreiche Momente, die trotzdem nicht in den Vordergrund gespielt werden, und sympathische Protagonisten.
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15.05.2022Susanne Degenhardt / Smillas_bookworld Es handelt sich hierbei um ein Urlaubs-Abenteuer für Kinder ab ca. 10 Jahren. "Die Windvögel" sind die Geschwister Hannes und Ella Windvogel, deren Sommerferien anders verlaufen, als es geplant war: Statt Ägypten geht"s aufgrund von Änderungen von Herrn Windvogels Job nach Österreich. Dort kommen die beiden Geschwister auf einem Hof unter, währen die Eltern beruflich unterwegs sind.
Ich habe das
Buch meinen Töchtern vorgelesen. Aufgrund der recht großen Schrift (die eher an ein Buch für Kinder ab 8 Jahren denken lässt) ist das recht angenehm für den Vorleser. Allerdings braucht man einen langen Atem, weil die Kapitel ziemlich lang sind. Aber das nur am Rande.
Nachdem ich mehr als die Hälfte vorgelesen hatte, kamen in mir und bei meinen Töchtern (8 und 11 Jahre) die Frage auf: Wann wird es denn endlich spannend" Ich muss dazu sagen, dass wir eher von einem Krimi ausgegangen waren. Die Spannung kommt dann auch noch, allerdings in Form von teilweise heftigen Unfällen. Da war ich froh, dass in dem Moment meine 8-jährige nicht zuhörte. Also die Altersempfehlung ab 10 Jahre ist schon gerechtfertigt - Hubschrauber und Rettungssanitäter kommen zum Einsatz, und erst dann hat uns die Story (aus Hannes und Ellas abwechselnder Perspektiven geschildert) so richtig "gecatcht", weil wir wissen wollten, ob alles gut ausgeht und was es jetzt mit dem Leuchten auf sich hat. Die Auflösung war dann jedoch nicht so krimihaft, wie wir erwartet hatten. Wir sind wohl mit den falschen Erwartungen an das Buch rangegangen.
Was die Autorin sehr schön vermittelt: Die Diskrepanz zwischen Mut und Übermut. Wann lohnt es sich, mutig zu sein und wem können wir vertrauen" Und wie Übermut zu falschen Entscheidungen führen kann.
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30.08.2021Claudia Schmidt Ein ganz tolles und spannendes Kinderbuch, auch für Erwachsene bzw. zum gemeinsamen Lesen mit den Kindern.