Lena hasst ihr neues Leben. Seit sie im Rollstuhl sitzt, ist nichts mehr, wie es war. Sie mag ihre Freunde nicht sehen, nicht mehr aus dem Haus gehen und schon gar nicht mit ihren Eltern in die Kirche!
Doch Tom, den sie eigentlich gar nicht kennt, kommt sie einfach besuchen und zeigt ihr ein mysteriöses Nintendo-Spiel, mit dem man angeblich in eine andere Welt eintauchen kann. Das klingt absolut verrückt und Lena ist mehr als skeptisch – vor allem, weil sie ausgerechnet eine Bibel mitnehmen soll.
Als Tom sie überzeugt, dass er die Wahrheit sagt, überlegt sie allerdings nicht lange. Hals über Kopf stürzt sie sich in die Welt von Jabando. Aber kann sie die Aufgaben überhaupt meistern?
Finde mit Lena den richtigen Weg durch ein abenteuerliches Labyrinth voller Herausforderungen, kniffliger Entscheidungen und Begegnungen, die ihr Leben verändern!
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Kapitel 1
Das Mädchen hatte die Arme verschränkt und starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen vor sich hin. Es verzog keine Miene, lächelte nicht und sah auch nicht auf, egal wer es ansprach. Die Eltern des Mädchens wirkten angesichts seines versteinerten Gesichts hilflos, zuckten die Schultern und murmelten Entschuldigungen, während sie von vielen freundlichen Menschen begrüßt oder umarmt wurden.
„Wer is ’n das?“, fragte Jojo und legte neugierig den Kopf schief. Er hatte noch nie jemanden im Rollstuhl gesehen – na ja, jedenfalls nicht aus der Nähe.
„Oh Mann, das ist ja Lena!“, rief Hannes.
„Die hatte vor ein paar Monaten einen schlimmen Unfall. Ein Laster hat sie vom Fahrrad geholt und jetzt kann sie nicht mehr laufen.“
Die Jungen schoben sich zwischen den anderen Gottesdienstbesuchern hindurch und setzten sich in die erste Reihe. Als Tom an dem Mädchen vorbeikam, sah es ihn ganz kurz an, bevor es wieder vor sich hinstarrte. Tom schluckte. Er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie entsetzlich verloren und hilflos er sich gefühlt hatte, als er blind gewesen war. Dem Mädchen ging es bestimmt ähnlich. Bei ihm war es in einem Spiel passiert und hatte nur einige Stunden gedauert. Dieses Mädchen würde wohl den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen. Nachdenklich setzte er sich neben seinen Bruder Jojo. Hannes rammte ihm sofort seinen Ellenbogen in die Seite.
„He, was ist los? Was guckst du so trübe?“
Tom zuckte die Schultern und schüttelte sich, als könne er damit den Gedanken an das fremde Mädchen vertreiben. Andere Kinder gesellten sich zu ihnen. Sie saßen gern vorn, da, wo die Erwachsenen nicht hinwollten. Wenn dann der Kindergottesdienst anfing, konnten sie durch den ganzen Saal stürmen, denn die Türen waren hinten. Jojo maulte zwar immer etwas rum, dass sie am Anfang im Gottesdienst der Großen sitzen mussten, aber Tom fand das nicht so schlimm. Manchmal gab es ganz interessante Dinge zu hören, manchmal war es allerdings auch ziemlich langweilig. Das Singen mit der ganzen Gemeinde fand er schön, auch wenn er selten mitsang.
Nach dem Gottesdienst ging Tom auf das Mädchen im Rollstuhl zu. Es war nicht im Kindergottesdienst gewesen und guckte noch immer genauso finster wie am Anfang. Er hatte die ganze Zeit überlegt, ob er es ansprechen sollte oder nicht. Eigentlich traute er sich nicht. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, er sollte es ansprechen. Es war so, als hätte ein Erwachsener ihn beiseitegenommen und ihm vorgeschlagen, doch mal mit dem Mädchen zu sprechen. Und als stünde er jetzt mit erwartungsvollem Blick im Hintergrund und wartete darauf, dass Tom es tat. Das war nur gar nicht so leicht, wenn jemand so knurrig dreinschaute.
Tom kaute unentschlossen an seiner Unterlippe. Wenn das Mädchen wenigstens mal hochschauen würde! Aber es kam ihm eher so vor, als würde es sich immer mehr in sich selbst verkriechen, je mehr Leute versuchten, mit ihm zu reden. Einige Erwachsene hockten sich sogar vor den Rollstuhl, um dem Mädchen in die Augen sehen zu können. Dann drehte es den Kopf weg. Nach einer Weile versuchte es niemand mehr.
„Was machst du hier drinnen?“, fragte Jojo atemlos, der plötzlich neben Tom auftauchte. „Los, komm! Wir spielen draußen Fangen!“ Schon war er wieder weg. Mit klopfendem Herzen sah Tom, dass das Mädchen Jojo hinterherguckte. Er ging zu ihm.
„Hallo. Das war mein kleiner Bruder Jojo. Ich bin Tom“, sagte er. Bevor er noch irgendetwas hinzufügen konnte, traf ihn ein eiskalter Blick.
„Wen interessiert das?“, fragte das Mädchen schroff und stierte wieder vor sich hin. Tom machte den Mund ein paarmal auf und zu, aber ihm fiel einfach nichts mehr ein, was er noch hätte sagen können. Er zuckte mit den Schultern, wandte sich ab und ging nach draußen. Ihm war zwar eigentlich nicht nach Fangen spielen zumute, aber es war auf jeden Fall besser, als mit diesem Mädchen zu reden.
Die Sache ging Tom einfach nicht mehr aus dem Kopf. Abends im Bett versuchte er, mit Jojo darüber zu reden, aber sein Bruder interessierte sich nicht dafür. Er machte am nächsten Tag einen Ausflug mit der Klasse und konnte an nichts anderes denken. Tom nahm sich vor, Herrn Munkel um Rat zu fragen. Herr Munkel war ein alter Mann, der auf der Hauptstraße einen merkwürdigen Laden hatte, in dem es keine neuen Sachen gab, sondern nur altes Gerümpel. Tom fragte sich schon länger, ob Herr Munkel eigentlich jemals etwas verkaufte und wovon er überhaupt lebte. Aber wenn er ehrlich war, war es ihm egal, denn Herr Munkel hatte immer Bonbons in der Tasche und er hatte immer Zeit für ihn. Tom hatte ihn kennengelernt, als dem alten Mann ein Päckchen aus der Tasche gefallen war, das Tom ihm zurückgebracht hatte. Daraufhin hatte Herr Munkel es Tom geschenkt, denn in dem Päckchen war ein Nintendo-Spiel gewesen und er hatte damit nichts anfangen können. Nachdem Tom mit seinem Bruder das mit Abstand aufregendste Abenteuer seines Lebens mit diesem Spiel bestanden hatte, hatte er es Herrn Munkel zurückgegeben. Seither gingen Tom und Jojo regelmäßig in die Kirche, in die auch Herr Munkel ging, und sie besuchten ihn immer wieder. Herr Munkel wusste einfach alles. Er wusste sicherlich auch, was mit diesem Mädchen los war.
„Hallo Tom, schön dich zu sehen“, rief Herr Munkel fröhlich, als er hinter seiner Ladentheke auftauchte. Er hatte anscheinend irgendetwas gesucht und rappelte sich mühsam auf die Füße.
„Hallo, Herr Munkel“, erwiderte Tom und nahm dankbar ein Bonbon entgegen. Er steckte es sich in den Mund und setzte sich auf die Theke. „Was suchen Sie denn?“, fragte er.
„Ach, nicht so wichtig, gar nicht wichtig. Ich finde es sowieso nicht. Vermutlich habe ich es längst verkauft. Wie geht es dir, mein Junge?“
„Gut“, sagte Tom.
„Wo hast du deinen Bruder gelassen? Ihr beide taucht doch eigentlich immer im Doppelpack auf“, bemerkte Herr Munkel und lachte.
„Ach, der ist heute auf einem Klassenausflug.“ Tom überlegte, wie er auf das Mädchen im Rollstuhl zu sprechen kommen könnte. Er wollte auf keinen Fall so sensationssüchtig wirken wie Hannes, der allen ungefragt von Lenas Unfall erzählt hatte.
„Was hast du auf dem Herzen, Tom? Ich sehe dir doch an der Nasenspitze an, dass da was im Busch ist.“
Tom lachte. „Einfach heraus damit“, das hatte Herr Munkel ihm schon oft gesagt, wenn er wieder um irgendetwas herumdruckste.
„Ich mache mir Gedanken um das Mädchen im Rollstuhl“, sagte Tom.
„Soso, die Lena, ja? Und was für Gedanken?“
„Na ja, ich hatte den Eindruck, dass ich mal mit ihr reden sollte. Sie hat mir so leidgetan. Aber sie wollte nicht mit mir reden, sondern war total fies. Aber es ist echt komisch: Irgendwie kann ich trotzdem nicht aufhören, an sie zu denken. Und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll.“ Tom sah Herrn Munkel erwartungsvoll an.
„Was möchtest du denn machen?“, fragte Herr Munkel.
„Na ja, halt mal irgendwie mit ihr reden. Aber ich kann sie ja nicht zwingen, wenn sie nicht will.“
„Warum will sie denn nicht?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Was denkst du denn?“
Tom überlegte eine Weile. „Vielleicht, hm, vielleicht hat sie Angst?“
Herr Munkel nickte nachdenklich. „Das wäre möglich. So viele Menschen, alle schauen sie an, alle reden über sie. Das ist sicherlich kein schönes Gefühl.“
„Ja, es kam mir fast so vor, als ob sie sich am liebsten irgendwo verstecken würde. Denken Sie, es ist nächste Woche besser?“
„Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Es wird bestimmt eine ganze Weile dauern, bevor sie lockerer wird.“
„Dann werde ich wohl warten müssen“, sagte Tom und zuckte mit den Schultern.
„Nun, vielleicht ist sie ja offener, wenn du sie allein triffst.“
„Hä? Wie soll ich das denn machen?“
„Du könntest sie zu Hause besuchen. Sie wohnt nicht weit von hier. Ich vermute, sie ist sehr einsam.“
„Ich kann doch nicht einfach zu wildfremden Leuten gehen und da klingeln! Was soll ich denen denn sagen?“, warf Tom ein. Allein der Gedanke verursachte bei ihm Herzrasen.
„Ich kenne sonst kein Kind, das sich Gedanken über sie macht“, entgegnete Herr Munkel sanft. „Es wird sich auch kaum jemand trauen, sie zu besuchen. Aus Angst, weil niemand so genau weiß, wie er sich verhalten soll.“
„Ja, genau! Das weiß ich doch auch nicht!“, rief Tom.
Herr Munkel nickte lächelnd. „Aber du machst dir Gedanken. Weißt du, Tom, es ist immer besser, mit jemandem zu reden und offen zu fragen, wie man sich verhalten soll, als einfach nicht hinzugehen. Das ist feige. Außerdem geht Jesus ja mit dir. Der wird dir helfen, das Richtige zu sagen.“
Tom schwieg nachdenklich. „Haben Sie sie schon besucht?“, fragte er dann.
„Ja, ich war ein paarmal da. Aber mit mir wollte sie auch nicht reden, auch am Sonntag nicht.“
„Haben Sie ihr das Spiel gegeben?“
Herr Munkel schaute Tom eine Weile nachdenklich an. „Denkst du, das wäre eine gute Idee?“
Tom seufzte. „Ich weiß nicht. Sie sitzt ja im Rollstuhl. Wie soll sie da die Level bestehen? Andererseits wäre es so cool, wenn sie Jesus treffen könnte. Vielleicht würde er machen, dass sie wieder laufen kann! Aber wenn ich überlege, was wir da alles erlebt haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass es eine gute Idee wäre.“ Tom hatte aus dem Fenster geschaut, während er gesprochen hatte. Als er nun wieder zu Herrn Munkel sah, lag neben ihm das Nintendo-Spiel.
„Nimm es mit“, sagte Herr Munkel aufmunternd. „Nimm es mit und erzähl ihr davon. Die Level sind immer anders. Jeder Spieler erlebt sein ganz eigenes Abenteuer. Dann hast du auch gleich etwas, worüber du mit ihr reden kannst.“ Er zwinkerte Tom zu.
„Meinen Sie wirklich?“
„Meine Meinung zählt da nicht …“, sagte Herr Munkel ausweichend.
Tom nahm das Spiel an sich. Er spürte ein aufregendes Kribbeln, als er es wieder in den Händen hielt. Schlagartig stiegen Erinnerungen in ihm auf. Wie sie den Jordan durchquert hatten, nicht ganz so trockenen Fußes, wie es in der Bibel stand. Wie sie die Stadt mit Posaunen und Geschrei vor dem feindlichen Heer beschützt hatten. Wie er blind geworden war und Jesus ihn geheilt hatte. Und dann die Sonnenfinsternis und das Erdbeben. Furchtbare Dinge eigentlich. Aber schließlich die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus – das war einfach das Schönste gewesen. Er träumte oft davon und wachte jedes Mal mit unbändiger Freude auf. Es hatte sein Leben verändert, genau wie Jojos. Deswegen gingen sie auch in die Kirche. Sie waren wohl die einzigen Kinder, die nicht von ihren Eltern in die Kirche geschleppt wurden. Bei ihnen war es andersherum – sie schleppten, sooft es ging, ihre Eltern mit.
Manches fand Tom seltsam in der Kirche. Es gab so viele Regeln, die er nicht nachvollziehen konnte, und es wurden auch oft Dinge im Kindergottesdienst gemacht, die gar nichts mit Jesus zu tun hatten. Aber die Bibelgeschichten faszinierten ihn, vor allem, wenn die Erwachsenen ein persönliches Erlebnis dazu erzählen konnten und nicht nur irgendwelches theoretisches Zeug. Deswegen ging er hin.
Als Tom nach Hause kam, war Jojo immer noch nicht wieder da. Er ging in ihr gemeinsames Zimmer, warf sich aufs Sofa und starrte das Spiel an. Ob er es spielen sollte? Man konnte mit Jabando die verrücktesten Sachen machen. Alles, was man sagte, wurde direkt umgesetzt. Man konnte auch jedes Nintendo-Spiel der Welt aufrufen und einfach zocken bis zum Umfallen. Man konnte aber auch …
Tom hörte die Haustür zuknallen und wusste, dass Jojo nach Hause gekommen war. Er hatte die Tür vom Spielzimmer noch nicht geöffnet, da hörte er Jojo schon im Flur von seinem Ausflug erzählen.
„… da war ein riesiges Trampolin, das hat einen so hoch geschleudert, es war der Wahnsinn! Und Tabea konnte richtige Saltos da drauf machen, aber das habe ich mich nicht getraut.“
Tom trat in den Flur hinaus und sah, dass Mama im Türrahmen zum Esszimmer lehnte und lächelte, während sich der Redeschwall ihres Sohnes über sie ergoss. Jojo zog sich die Jacke aus und hängte sie ausnahmsweise mal an die Garderobe. Sonst ließ er sie eigentlich immer irgendwo im Flur fallen, worüber Mama sich jedes Mal aufregte.
„Und wenn man da zu zweit drauf war, hat man sich gegenseitig noch höher geschossen. Leider durften wir nur zu zweit, mit mehr Leuten wäre das bestimmt noch viel witziger gewesen!“
„Na, das klingt ja, als hättet ihr einen wirklich tollen Ausflug gehabt“, sagte Mama und ging zurück in die Küche. „Essen ist gleich fertig!“, rief sie noch über die Schulter. Jojo drängte sich an Tom vorbei ins Spielzimmer.
„Da waren auch so Balken, wo rechts und links lauter weiche Kissen waren. Und dann konnte man sich so Poolnudeln nehmen und versuchen, sich gegenseitig vom Balken zu kloppen! Das war soo witzig! Einmal hab ich …“ Jojo stutzte. „Alter, du hast Jabando wieder? Ich dachte, du wolltest es nicht mehr spielen!“ Er betrachtete die unscheinbare weiße Hülle mit einer Mischung aus Sehnsucht und Furcht. Urplötzlich war der Ausflug vergessen und die Erinnerungen an ihr Jabando-Abenteuer schienen ihn schier anzuspringen. Er würde sich sicherlich nicht noch einmal auf so etwas einlassen. Aber ob Jojo wohl auch den Wunsch verspürte, Jesus noch einmal zu treffen? Zumindest seufzte er jetzt tief.
„Ich will es auch nicht für mich. Ich habe gedacht, ich könnte es Lena geben“, sagte Tom.
„Wer ist Lena?“, fragte Jojo irritiert.
„Das Mädchen im Rollstuhl, das am Sonntag im Gottesdienst war“, erklärte Tom.
„Ach, die olle Motzkuh“, sagte Jojo mit einer wegwerfenden Handbewegung. „Was soll die denn damit?“
Tom funkelte Jojo böse an. „Ich würde gern mal wissen, wie lustig du so drauf wärst, wenn du plötzlich nicht mehr laufen könntest“, sagte er in einem ziemlich aggressiven Ton. Jojo zuckte zusammen.
„Is ja schon gut, hab’s nicht so gemeint.“
Tom grunzte nur verächtlich. Eine Weile schwiegen sie sich an.
„Herr Munkel hat gesagt, das Spiel sei für jeden anders. Jeder würde sein eigenes Abenteuer erleben. Also denke ich, dass sie wohl Level bekommen würde, in denen der Rollstuhl nichts ausmacht“, sagte Tom dann. „Stell dir vor, sie würde dabei auch Jesus treffen. Das wäre doch toll.“ Sie schwiegen wieder.
„Und wie soll sie an das Spiel drankommen? Willst du es ihr einfach in den Schoß werfen?“, fragte Jojo, der nicht gut mit schlecht gelaunten Menschen umgehen konnte. Wenn ihr Vater mal schlechte Laune hatte, verdrückte er sich immer ganz schnell.
„Herr Munkel meinte, ich sollte sie mal zu Hause besuchen. Da wär sie vielleicht nicht so motzig.“ Tom klang nicht sehr überzeugt.
„Und wenn doch?“
„Keine Ahnung, dann gehe ich halt wieder.“
„Warum willst du das überhaupt machen? Du kennst die doch gar nicht.“
Tom zuckte nur mit den Schultern. Wie sollte er seinem Bruder erklären, dass der Gedanke ihn drängte und schubste wie ein nerviges Kleinkind? Er kam sich plötzlich sehr blöd vor. Zum Glück hakte Jojo nicht weiter nach. Stattdessen schnappte er sich das Spiel und legte es in seinen eigenen Nintendo ein, den er vor wenigen Wochen zum Geburtstag bekommen hatte.
„Komm, wir zocken Mario Kart im Zweispieler-Modus! Ich mach dich fertig!“, rief er und schaltete das Gerät ein. Wie immer passierte nichts.
„Es werde Licht!“, rief Jojo vergnügt und im nächsten Moment hellte sich der Bildschirm des Nintendo auf. „Es werde Mario Kart!“
Jojo sah Tom erwartungsvoll an. Der zuckte noch einmal mit den Schultern und holte dann seinen eigenen Nintendo.
Annette Spratte
Annette Spratte lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Westerwald bei Altenkirchen. Aus einer tiefen Liebe zum geschriebenen Wort heraus arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin. Ihre im Westerwald angesiedelten historischen Romane erfreuen sich großer Beliebtheit. Daneben hat sie auch in anderen Genres veröffentlicht, u.a. die Kinderbuchreihe „Jabando“.
Webseite: www.annettespratte.org
Instagram: autorinannettespratte
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