Die Soße läuft über seine Hand. Er kann gar nicht so schnell schlecken, wie das Eis schmilzt. Die Waffel ist durchgeweicht. Hilflos schaut er zu seiner Mutter.
»Ole, pass auf, dass du niemanden mit deinem Eis einsabberst!« Oles Mama schaut ihn finster an.
Vor ihm dreht sich eine dünne Frau in einem grünen Sommerkleid um. Sie schaut entsetzt auf die tropfende Eiswaffel und meckert mit heller Stimme: »Pass bloß auf dein Eis auf! Ich habe ein sehr teures Kleid an. Wenn du da einen Fleck draufmachst, müssen deine Eltern viel Geld zahlen. Und meine Handtasche, die ist von Gucci, wenn die schmutzig wird …«
Die Frau verrät nicht, was dann passiert. Doch Ole ahnt, dass es sich um viel Geld handeln würde.
»Mein Sohn passt schon auf«, meldet sich Oles Vater zu Wort. »Warum ziehen Sie auch so ein teures Kleid an?«, fragt er.
»Ich kann anziehen, was ich will!« Mit diesen Worten klemmt die Frau ihre Gucci-Handtasche unter den Arm und dreht sich um.
Ole hält sein Eis – oder das, was davon übrig ist – mit einem ausgestreckten Arm ganz nach oben. Es schwebt auf Höhe der Schultern der grünen Frau. So kann ich das Kleid nicht schmutzig machen, denkt Ole. Das ist der Moment, in dem der Schalter öffnet und sich alles in Bewegung setzt. Nur Ole bleibt stehen, denn er achtet auf sein Eis. Irgendjemand stößt ihn von hinten. Er stolpert. Das Eis rutscht aus seiner Hand und landet auf dem Rücken der grünen Dame. Auf ihrer nackten Schulter oberhalb des Kleides klebt eine Portion Schokoeis. Langsam rutscht das Eis nach unten und verschwindet unter dem Kleid. Die Dame erstarrt zunächst wie eine Salzsäule, doch dann dreht sie sich langsam um. Ole wird bleich. Seine Mutter läuft rot an. Sein Vater muss sich auf die Lippen beißen, damit er nicht lacht.
Minutenlang hört man auf dem ganzen Flughafen nur die Stimme der Frau. Sie schimpft und schimpft und schimpft. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie endlich fertig geschimpft und macht eine kleine Pause. Oles Mama kommen die Tränen.
»Hier haben Sie meine Karte«, sagt Oles Vater. »Da stehen meine Telefonnummer und Anschrift drauf. Kontaktieren Sie uns; wir kommen für die Reinigung auf.« Er reicht der Dame seine Visitenkarte.
Die grüne Dame nimmt die Karte, öffnet ihre Gucci-Handtasche, nimmt den Geldbeutel heraus und steckt die Karte ein.
»Unmöglich!«, zischt sie dabei.
Ole schaut auf seine Mama. Sie weint. Er hat seine Mama noch nie weinen gesehen. Er wird wütend. Niemand darf seiner Mama etwas tun! Am liebsten hätte er der dünnen Dame noch ein Eis in den Ausschnitt geworfen. Er hat nur keines mehr.
Wieder dreht sich die Frau um und schimpft laut: »Erziehen Sie Ihren Sohn besser!«
Oles Vater legt den Arm um Oles Mama und tröstet sie. Zur grünen Frau sagt er ruhig: »Schauen Sie mal nach vorne. Sie sind dran!«
Ruckartig dreht sich die Frau um. Da öffnet sich auf einmal ihre Handtasche. Der gesamte Inhalt fällt zu Boden. Sie beugt sich hinab und sammelt ihre Sachen hektisch wieder auf. Dabei kann Ole den dunklen Schokoladenfleck auf ihrem Kleid sehen.
»Ihr Sohn ist wirklich unmöglich!« Die Frau steht wieder auf und geht zum Schalter.
Ole schaut nach unten. Er will die Frau nicht mehr sehen. Da fällt sein Blick auf einen Geldschein – 50 Euro. Das Geld liegt auf dem Boden, dort, wo eben noch die Frau alles aufgesammelt hat. Die 50 Euro müssen der Frau gehören.
Jetzt gehören sie mir!, durchfährt es ihn. Schnell bückt er sich und steckt das Geld in die Tasche. Niemand hat es gesehen. Sie ist selber schuld, denkt Ole wütend.
»Beweg dich, Ole!« Sein Vater schiebt ihn nach vorne. »Gleich sind wir dran!« Die grüne Frau stolziert davon.
Tatsächlich geht jetzt alles ganz schnell. Als Oles Familie den Schalter verlässt, ist von der grünen Frau nichts mehr zu sehen. Ole aber hat 50 Euro in der Tasche.
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31.08.2018Isabellepf "Ole lässt nicht locker" von Hans-Dietrich Nehring ist eine spannende Kindergeschichte mit christlichem Hintergrund, in dem Ole und seine Freunde lernen was 70x7 vergessen und vergeben bedeutet.
Die Ferien sind zu Ende, die Schule hat wieder begonnen und ein neuer Mitschüler kommt in Oles Klasse. Ole erinnert sich noch zu gut an die Zeit zurück als er, der Neu
war und möchte dem Neuen den Einstieg so gut es geht erleichtern. Doch schnell wird klar, Christof ist ein grosser Angeber, Lügner und Unruhestifte der die Geduld und Vergebungsbereitschaft der gesamten Klasse und Lehrer auf eine hart Probe stellt.
Gut das Pfarrer Leinenweber der Klasse eine christliche Geschichte erzählt, die die Kinder auf die richtige Spur verhelfen, Christof sein Verhalten zu vergeben und sie Anregen eine Lösung zu finden wie sie ihn in der Klasse aufnehmen können.
Als Christof dann Alle mit einer ungeahnten Fähigkeit überrascht kann sogar die ganze Klasse davon profitieren.
Die Geschichte von Ole beginnt schon auf den ersten Seiten, sehr unterhaltsam und humorvoll in denen man einen guten Einblick in Oles Leben erhält. Von Anbeginn war uns Ole durch seine Bereitschaft zu Helfen und Einfühlungsvermögen sehr sympathisch der jedoch schnell an seine Grenzen stösst, Christof sein Verhalten zu vergeben. Wir konnten mit Ole mitfühlen, mitfiebern über kleine Pannen schmunzeln, beherzt lachen aber auch über Christofs Verhalten grübeln.
Auch die Bibel, Gott und christliche Werte sind gut in die Geschichte mit eingeflossen die grossen Unterhaltungswert und Spass gemacht hat zu lesen.
Richtig gut gefallen hat uns auch der Schreibstil von Hans-Dietrich Nehring der uns mit kurzen, fliessenden und erklärenden Sätzen in die Geschichte geführt hat. Die Kapitel haben eine gute Leselänge, die Schrift ist gross und die Überschriften sind kurz und knackig die unglaublich neugierig auf die weitere Handlung gemacht haben. Sehr gelungen und liebevoll gestaltet sind auch die Illustrationen von Daniel Fernandez der durch seine lebendig gestalteten Bilder die Geschichte sehr bildhaft darstellen konnte.
Im Gesamten eine sehr mitreisende, spannende aber auch zum nachdenken anregende Geschichte für Kinder mit christlichem Hintergrund, die richtig spass bereitet hat zu lesen.
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30.08.2018Abbi Für Leser ab 8 Jahren
Ole erinnert sich oft daran zurück, wie es ihm ging, als er neu in die Klasse kam. Besonders als ein Neuer kommt. Doch der benimmt sich so ganz anders als erwartet. Die Geduld und Vergebungsbereitschaft der Klasse wird auf eine harte Probe gestellt.
Pfarrer Leinenweber erzählt der Klasse eine biblische Geschichte. Daraus ergeben sich spannende Klassenprojekte"
Am Ende des Buches ist ein Kapitel für die Eltern, dieses ist unbedingt empfehlenswert.
Das Buch ist christlich geprägt. Vergeben/Verzeihen/ Neubeginnen ob mit oder ohne Glauben ist ein großes Thema. Wir hatten beim Lesen viel Freude, mussten oft Lachen und sind sehr nachdenklich geworden. Daher geben dem Buch 5 Sterne.
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