Pressestimmen
28.09.2015Hans-Joachim Martens / IDEA Spezial 6_2014 Christian Döring sieht sich weder als Held noch als Duckmäuser. Das macht ihn und seine realistische Beschreibung des ganz gewöhnlichen DDR-Alltags so sympathisch. Was heute keineswegs selbstverständlich ist. Er trägt nicht dick auf. Er sieht was zu sehen war. Er beschönigt nicht. Ganz im Gegenteil! Er urteilt, ohne gleich alles zu verurteilen. Sozialismus also, wie er leibt und lebt
- und stirbt in einem Land, das es schafft, sich selber abzuschaffen! Wer wirklich wissen möchte, wie es Christen in der sozialistischen Diktatur ergangen ist, sollte unbedingt dieses Buch lesen!
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14.10.2014Rainer Buck bei www.marbacher-literatur-manufaktur.de Mich hat das Buch nicht nur interessiert, weil hier ein ehemaliger DDR-Bürger über den Alltag im untergegangenen Arbeiter- und Bauernstaat berichtet, sondern weil es Christian Döring ist, der hier erzählt. Muss man Christian Döring kennen? Wenn man sich für christliche Literatur interessiert, könnte einem der Name schon aufgefallen sein, denn seit vielen Jahren sind Rezensionen von Christan Döring
auf verschiedenen Portalen und auf seinem eigenen Blog zu lesen. In „Bibel statt Parteibuch“ stellt er sich den Fragen des „Wessis“ Christian Heinritz und liefert einen Umriss über 27 Jahre Leben in der DDR. Döring ist es ein Anliegen, bei der im Osten nachgewachsene Generation nachträglich das Verständnis des DDR-Alltags zu fördern und denen, die im Westen aufgewachsen sind, ein „Universum ebenso unbekannter wie spannender Erfahrungen“ zu eröffnen, „die helfen, die jüngste deutsche Geschichte besser zu verstehen.“
Diesem Anliegen wird das in 25 kurze Kapitel unterteilte Büchlein angesichts des Umfangs von 160 Seiten überraschend gut gerecht, auch wenn es viele Themen nur anschneidet. Döring erzählt anschaulich und bringt markante Beispiele. Der Untertitel „Mein Leben als Christ in der DDR“ klingt nach einer Biografie, doch Döring beschränkt sich auf Anekdoten und einprägsame Erlebnisse, die er bisweilen mit einem Augenzwinkern kommentiert. Er stilisiert sich nicht im Nachhinein zum Widerstandskämpfer gegen das System, auch wenn seine Distanz zum System immer wieder sichtbar wird. Es ist eine gegenseitige Abneigung, denn auch für das DDR-Establishment ist Christian Döring wegen seines christlichen Bekenntnisses des Öfteren ein „Fremder“. Existenziell bedrohlich wird seine Situation, als er sich dem Dienst in der Armee verweigert.
Um den Mut beurteilen zu können, der zu bestimmten Widerstandshandlungen nötig war, muss man sich bewusstmachen, dass bis zum Herbst 1989 kaum jemand in Ost und West mit einer so plötzlichen und umfassenden Änderung der Machtverhältnisse in der DDR gerechnet hatte. Noch während der Massendemonstranten war zu befürchten, das Regime werde versuchen, seine Macht durch Gewaltanwendung wieder zu stabilisieren.
Doch diese Wendezeit ist nicht so sehr das Thema des Buches. Der Blick richtet sich vielmehr auf Zeiten, in denen das Leben der DDR-Bürger vom Hort bis zum Friedhof unverrückbar reglementiert schien. Sichtbar wird der Wille des Staates, das Leben seiner Bürger wirtschaftlich abzusichern, doch der Preis dafür ist eine Beschränkung vieler individueller Freiheitsrechte. Zugleich fallen Theorie und Wirklichkeit in der DDR oft weit auseinander. Das führt teilweise zu grotesken Situationen. Das Leben in der DDR mit seinen Tücken und Widersprüchen Revue passieren zu lassen, ist daher bis zu einem gewissen Grad eine durchaus „unterhaltsame“ Angelegenheit, solange nicht die Beklemmung Oberhand gewinnt.
Im letzten Kapitel beklagt der Autor das verbreitete Desinteresse an einer Auseinandersetzung mit dem Kapitel „Leben in der DDR“. Vieles, was Christian Döring berichtet, deckt sich mit dem, was ich selbst während DDR-Reisen noch erlebt habe und fügt sich zusammen mit Erfahrungen und Berichte meiner dortigen Freunde, aus denen man vielleicht ein genauso spannendes Buch hätte machen können. Der Erzählton dieses Buchs klingt für mich sehr vertraut und authentisch, am liebsten möchte ich mich mit Christian irgendwo treffen, um noch manches weitere zu erfragen. Wer bisher vom Thema wenig berührt war, sollte hier einen sehr guten Einstieg finden.
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27.05.2020Harald Rockel Danke an Christian Döring für dieses gute,hilfreiche, ehrlich Buch. Wünsche, dass es viel Leser findet
15.07.2018volkmar fritzsche Lieber Herr Döring,
vielen Dank für Ihr Buch!
Ich habe es bei meiner Mutter vorgefunden und innerhalb von wenigen Tagen verschlungen!
Das Buch hat für mich viele autobiografische Fassetten (aufgewachsen in Serrahn, später dort Roller und Latscher Rüstzeiten mitgemacht, Schlosserlehre in Walow bei Malchow und Röbel, ab 1977 Ausbildung und Arbeit in Rostock auf dem Michaelshof bis zur Wende).
Sehr interessant fand ich
Ihre Beschreibungen über den vollzogenen Spagat zwischen öffentlicher und privater Meinung. Auch die dadurch entwickelten Verhalten und unser Leben in der DDR sind sehr gut beschrieben.
Verbleibe mit lesenden Grüßen
volkmar fritzsche
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05.10.2014S. De Wille Christian Döring hat hier gemeinsam mit Christian Heinritz ein wahres Geschicht(s)enbuch erarbeitet. Anhand von persönlich erlebten, längeren und kürzeren Episoden gibt Christian Döring einen Einblick in sein Leben als Christ in der DDR. Durch klug gestellte, interessante Fragen bringt Christian Heinritz das Gespräch in Gang, die nachfolgenden Antworten hätten auch an einem Abend im Familienkreis erzählt werden können.
Besonders
gut gefällt mir, dass durch diesen persönlichen Erfahrungsbericht jedoch ein weitaus größerer Einblick in das Leben in der DDR eröffnet wird. Denn Dinge wie Mangel an bestimmten Lebensmitteln oder Arbeitsmitteln wie sie heute für uns völlig selbstverständlich jederzeit verfügbar sind oder das ständige Abwägen dessen was man laut äußert oder was man besser für sich behält, betraf ja alle Bürger. Auch wenn mir vor der Lektüre des Buches einiges bereits bekannt war, so ist es doch nochmal sehr eindrücklich zu lesen, wie sehr damals die Eingriffe des Staates bzw. seiner Vertreter doch das Leben eines Menschen in vielerlei Hinsicht geprägt und gelenkt haben. Das Buch hätte für mein Empfinden noch dicker sein dürfen, ich hätte gerne weitergelesen. Aber wer weiß, vielleicht gibt es eines Tages eine Fortsetzung...
Der Inhalt wird von einem sehr schön gestalteten Einband im "Parteibuch"-Stil in roter Lederoptik sowie einem Bilderteil in der Buchmitte abgerundet.
Wer sich also für gelebte Geschichte interessiert, wer vielleicht niemanden persönlich kennt, der ihm erzählen könnte wie es damals war, oder wer wissen möchte, was es mit einer Roller-Latscher-Rüstzeit auf sich hat, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen.
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10.09.2014S. Janoschke Leben als Christ in der DDR - ein Thema was heute gern unter den Teppich gekehrt wird. Ist vorbei, muss man nicht mehr drüber reden, alle genießen ihre Freiheit nach der Wiedervereinigung. Dennoch ist es ein wichtiges Thema, wie ich finde. Hauptgrund zum Griff dieses Buch war aber auch, dass ich selbst ein paar Jahre in der DDR aufgewachsen
bin und gespannt war ob ich einiges wiederentdecke, was meine Familie und ich auch erlebt haben.
Christian Döring hat das Buch zusammen mit Christian Heinritz in einer Art Interview geschrieben. So stellt Christian Heinritz gezielte Fragen und Christian Döring schreibt dazu seine Erlebnisse. Herausgekommen ist eine etwas andere Biografie, die zwar nicht wie üblich detailiert das Leben des Autors schildert sondern vielmehr für ihn wichtige Begebenheiten zeigt. Zwar störten mich die Fragen manchmal etwas im Lesefluss, dennoch bereiten sie quasi etwas das Erlebte vor und bieten einen Einstieg. Christian Döring schreibt humorvoll, flüssig und lebensnah. Viele in der DDR typische Abkürzungen werden dem Nichtwissendem Leser übersetzt und erläutert. Manchmal mit einem Augenzwinkern.
Für mich als "Insider" war natürlich vieles nicht neu, dennoch war es interessant, es aus einer anderen Perspektive zu lesen. Andere Erlebnisse - etwa seine Zeit als Autor und seine diakonische Arbeit waren für mich neu und spannend. Bei allem verfällt Christian Döring aber nicht ins jammern wie schlecht es Christen ging, sondern beleuchtet einfach seine Sicht der Dinge.
Trotz der Tatsache, dass der Autor meist ein Einzelgänger war, hat er viel erlebt und bewegt in seiner Zeit in der DDR. Oft kam er mit einem blauen Auge davon, manchmal musste er zurückstecken oder wurde sehr zweifelhaft behandelt. Das was ihn immer wieder Mut machte und Kraft gab war und ist sein Glaube an Gott, den er oft auch sehr waghalsig und nicht immer ohne Gefahr vertritt. Selbst seinen sicheren Job gibt er auf um seinen Horizont zu erweitern und fängt an bei der Diakonie zu arbeiten - ohne Mindestlohn und Überstundenbezahlung und dennoch endlich angekommen.
Leider ist das Buch viel zu schnell ausgelesen, ich hätte gern noch viel mehr gelesen. Am Schluss gibt es die Aufforderung, seine eigenen Geschichte rund um die DDR zu erzählen und an den Autor zu schicken. Wer weiß - vielleicht wird das sein nächstes Buch. Ich jedenfalls würde es sehr gern lesen!
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