In der Woche davor hatten wir Gäste gehabt und so dachte ich, dass uns beiden ein Abend ganz für uns guttun würde.
Der Parkplatz des Einkaufszentrums war überfüllt, deshalb fuhr ich mit dem Auto direkt zum Haupteingang, wo Courtney und ich uns verabredet hatten. Eine kleine Gruppe von Teenagern stand an der Tür mit Courtney zusammen. Ich winkte ihr zu und bemerkte, dass ein paar Jugendliche zu mir herübersahen und auf mich deuteten. Die Gesichter wirkten vertraut.
Und dann traf es mich wie ein Blitz. Waren das nicht zwei Kinder von den Bowers? Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich war mir nicht ganz sicher. Das letzte Mal hatte ich sie vor fast sechs Jahren vor unserem alten Haus gesehen. Trotz meines momentanen Unbehagens lächelte ich weiter und winkte Courtney zu mir. Endlich fand sie mich in der Schlange der Autos und kletterte auf den Beifahrersitz unseres SUV.
»Hallo, Schatz! Habt ihr Spaß gehabt? Wo ist Katherine?«, fragte ich.
»Oh, ihre Mutter hat sie vor ein paar Minuten abgeholt. Sie wollen essen gehen, deshalb musste sie früher los.« Courtney sprach leise und ihre Stimmung wirkte sehr gedämpft für ein Mädchen, das gerade ein paar Stunden mit seinen Freundinnen verbracht hat.
»Wer waren denn die Jugendlichen, mit denen du dich unterhalten hast?«
»Ach, nur so ein paar Kids. Ein paar aus der Schule und ein paar andere, die irgendwo in Casper wohnen.« Sie schnallte sich an und starrte geradeaus. Irgendetwas war passiert. Jemand hatte etwas gesagt. Ich spürte es. Die Furcht packte mich und meine Gedanken überschlugen sich.
»Alles in Ordnung?«, fragte ich.
»Mir geht’s gut. Bin nur müde.«
Warum schaut Courtney mich nicht an?
»Ich dachte, wir könnten eine Kleinigkeit essen und uns einen Film anschauen. Papa kommt heute nämlich später von der Arbeit nach Hause. Hättest du Lust dazu?« Ich dachte, mein Vorschlag würde sie vielleicht aufmuntern.
»Ja! Klingt gut, können wir machen«, antwortete sie und klang dabei wieder mehr wie sie selbst.
Nachdem wir uns einen Burger geholt hatten, suchten wir uns einen Film aus, der uns beiden gefiel. Mit Popcorn und Getränken in der Hand machten wir es uns auf unseren Plätzen in der letzten Reihe gemütlich und warteten, bis es losging. Dann, wie aus heiterem Himmel, fragte sie mich plötzlich: »Mama, wie heißen meine leiblichen Geschwister?«
Diesmal setzte mein Herz gleich zwei Schläge aus.
Nun wusste ich es genau. Die beiden Teenager, die ich mit Courtney beim Einkaufszentrum gesehen hatte, waren ihre leiblichen Geschwister Steven und Ally. Sie waren ein gutes Stück gewachsen, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte, aber sonst hatten sie sich seit damals nicht sehr verändert. Obwohl die Frage mich überrumpelt hatte, antwortete ich mit einer Gegenfrage: »Bist du sicher, dass du dir den Film anschauen willst? Wenn du willst, können wir auch gehen.« Mit der Popcorntüte auf dem Schoß sah ich sie an.
Sie überlegte einen Augenblick und meinte dann: »Nein. Lass uns nach dem Film reden.« Die Lichter gingen aus und wir sahen auf der Leinwand die Vorschau für einen Film, der demnächst laufen würde.
Während der ganzen Vorstellung dachte ich über Courtneys Frage nach und überlegte, ob nun der Augenblick gekommen war, in dem sie mich bat, ihr die ganze Geschichte ihrer Adoption zu erzählen.
Sie meint vielleicht, sie sei dazu bereit, aber bin ich es? Ich weiß nicht, wie ich ihr das alles sagen soll. Ich konnte mich kaum auf den Film konzentrieren, sondern verbrachte die meiste Zeit mit Gebet.
Die anschwellende Orchestermusik verkündete das Ende der Vorstellung. Als die Lichter angingen, folgte ich Courtney ins Foyer und hinaus aus dem Kino. Schweigend gingen wir zum Parkplatz, stiegen in unser Auto und schnallten uns an.
»Na, wie hat dir der Film gefallen?«, fragte ich, während ich den Motor anließ.
Ohne Vorwarnung brach Courtney in Tränen aus. Schnell nahm ich sie in den Arm. »Was ist denn los?«, fragte ich sie, während ich sie an mich drückte.
»Ich … ich bin einfach …« Sie schluchzte und rang nach Worten.
»Durcheinander?«, beendete ich ihren Satz.
»Ja.« Sie weinte, als würde ihr das Herz brechen.
Ich hielt sie fest in meinen Armen und flüsterte: »Ich glaube, wir sollten jetzt nach Hause fahren, in unsere Schlafanzüge schlüpfen, uns auf mein Bett setzen und reden. Was meinst du?« Ich wartete auf ihre Antwort, ohne sie loszulassen.
Unfähig zu sprechen, nickte sie und wischte sich die Tränen aus den Augen. Während wir nach Hause fuhren, wurde mir klar, dass dieser Abend unser Leben verändern würde. War Courtney wirklich bereit, die ganze Wahrheit zu erfahren? War sie bereit für die Antworten auf all die Fragen, die sie schon so lange im Herzen trug?
Ich wünschte mir so sehr, dass sie das Licht Gottes durch ihre Geschichte hindurchscheinen sah, aber zuerst würde sie von der Dunkelheit hören müssen.
War ich in der Lage, es ihr zu erzählen?
Kundenstimmen
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04.12.2021annislesewelt Debra und ihr Mann Al haben sich dafür entschieden Bereitschaftspflegeeltern zu werden und nehmen im laufe der Zeit viele Kinder aus schwierigen und ungeklärten Verhältnissen in ihr Herz und Haus.
So auch die fünf Bower Kinder.
Als deren Mutter wegen Drogenproblemen die Kinder nicht mehr versorgen kann finden sie bei Debra ein Zuhause.
Fast elf Monate leben sie dort und dann muss
Debra sie wieder zu ihrer Mutter zurückbringen.
Alles geht schnell, irgendwie überstürzt und es bleibt ein ungutes Gefühl.
Debra sorgt sich um die Kinder, besonders um zwei: Hannah und Andrew.
Karen, die Mutter, hat kein gutes Verhältnis zu den beiden und vor allem Hannah möchte nicht zu ihr zurück.
Doch es ist nicht zu ändern, die Gerichte haben entschieden und Debra ist machtlos.
Sie betet und betet, doch es kommt der Tag der alles verändert.
Hannah wird tot aufgefunden, ermordet von ihrer Mama.
Debras Schmerz ist so eindrücklich beschrieben das mir beim lesen fast das Herz brach.
Sie hatte sich so um Hannah gesorgt, das Jugendamt damit "genervt" und doch nichts ausrichten können und nun ist sie tot.
Dazu kommt das Karen erneut ein Baby erwartet und sich wünscht das Debra diesem Kind ein Zuhause bietet.
Debra geht einen schweren Weg, die Trauer um Hannah und dem Gebot Gottes: Liebe deinen Nächsten.
Eine Frau lieben die ihr Kind, das Debra so geliebt hatte, umgebracht hat" Das ist doch unmöglich.
Es ist sehr aufwühlend dieses Buch zu lesen, ich habe mich so in Debra hineinversetzten können. Ich habe mir ihr gefühlt, gelitten und sie gleichzeitig sehr bewundert.
Das Buch ist in der "Ich-Form" geschrieben, was mich meist stört, aber hier hat es dazu beigetragen alles mitzufühlen und Debras Schmerz zum eigenen zu machen.
Diese Geschichte ist krass, sie hätte nie passieren dürfen und doch findet Gott auch in so einem zerrüttenden Leben Möglichkeiten sich zu zeigen.
Debra und Als Gedanken, Sorgen aber auch Freuden sind ehrlich und authentisch erzählt.
Ich war gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen auch wenn es sein sehr aufwühlender Bericht ist.
Insgesamt ein sehr gut geschriebenes Buch das Einblicke in eine große Not gewährt aber auch den Frieden in Gott deutlich zeigt.
Die Begriffe "Liebe schenken" und "Vergebung gewähren" finden hier eine ganz tiefe Bedeutung.
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01.09.2020Marianne Debra und ihre Familie kümmern sich liebevoll um Kinder, die eine sicheres Zuhause brauchen. Manche bleiben nur eine Nacht, andere viel länger. Das Ziel des Jugendamts ist die Rückführung der Kinder in die eigene Familie. Für die kleine Hannah ist das ein Todesurteil.
An einem schönen Junitag im Jahr 1996 holt Debra ein neugeborenes Baby aus dem Krankenhaus ab. Ally
ist, wie ihre Mutter, kokainsüchtig. Fast ein Jahr bleiben Ally und ihre vier Geschwister bei der Familie Moerke. Sie besuchen ihre leibliche Mutter immer wieder. Die zwei Großen genießen diese Besuche, aber die zwei mittleren Kinder gehen nur ungern mit. Sie haben einen anderen Vater und werden darum von der Mutter abgelehnt.
Besonders Hannah leidet unter den Besuchen. Als ein Richter entscheidet, dass die fünf Kinder zur Mutter zurückkehren müssen, klammert sich Hannah an ihre Pflegemutter. Sie will unter keinen Umständen zurück. Aber Debra hat keine Wahl, sie muss das traurige Mädchen abgeben.
Debra besucht die Familie danach oft, aber sie trifft nur selten die Kinder an. Vor allem Hannah scheint immer gerade weg zu sein. Als die Mutter wegen einem Diebstahl ins Gefängnis kommt und die Kinder erneut in Pflege gegeben werden sollen, ist die 5jährige Hannah nicht aufzufinden. Das, was Debra befürchtet hat, ist eingetreten. Hätte sie nur dieses kleine Mädchen retten können!
Und dann kommt eine unfassbare Anfrage. Die Mutter, die ihr eigenes Kind ermordet hat, ist erneut schwanger, und sie bittet Debra ihr Kind großzuziehen. Der Tod der geliebten Hannah schmerzt die ganze Familie. Wäre dieses Geschwisterkind nicht eine schreckliche Erinnerung an die grausame Tat" Außerdem sträubt sich alles in Debra die Bitte einer Mörderin zu erfüllen.
Diese wahre tragische Geschichte wird gut erzählt. Die Autorin lässt den Leser an den Freunden und Schwierigkeiten einer Pflegemutter teilhaben. Dabei reflektiert sie nicht nur, was in der Erziehung von traumatisierten Kindern wichtig ist, sie zeigt auch, wie sie ihre kurze Zeit mit den Kindern nutzt, um ihnen deutlich zu machen, dass sie geliebt sind. Von Menschen und von Gott.
Besonders beeindruckend ist der innere Kampf der Autorin. Sie weiß, dass Gott sie auffordert zu lieben, aber es erscheint ihr unmöglich der Mörderin eines unschuldigen Kindes zu vergeben. Sie kämpft gegen ihre Selbstgerechtigkeit an und erkennt, dass auch sie auf Gottes Vergebung angewiesen ist. Diese Betrachtungen einer geistlich reifen Frau spornen den Leser an anderen zu vergeben, auch wenn das Vergehen schrecklich ist.
Fazit: Ein wirklich lesenswertes Buch, über ein aufopferndes und bewegtes Leben, über ein schreckliches Verbrechen und über die Kraft der Vergebung. Sehr empfehlenswert!
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27.05.2020Nelli Bangert Was war das bitteschön für ein Buch? Es geht einfach nur tief ins Herz und hinterlässt bleibende Spuren. Die wahre Geschichte von Debra, einer Frau, die ihr Herz öffnet, um vielen Menschen Liebe zu schenken. Insbesondere den Pflegekindern, denen sie und ihr Mann das Haus öffnen, um diese Kinder zu stärken und ein wenig Heilung aufgrund der gebrochenen Biografien
zu schenken. Debra spürt tief im Herzen, dass irgendwas mit einem ihrer Pflegekinder, Hannah, nicht stimmt, die wieder zurück zu ihrer echten Familie gekehrt ist. Doch das Jugendamt reagiert und hört nicht auf die wiederkehrenden Nachfragen von Debra. Sie kommt mit ihrer Botschaft nicht durch und so geschieht irgendwann das Schreckliche, dass das Kind tot aufgefunden wird. Ab diesem Punkt geht ein sehr intensiver und kräftezehrender Weg für Debra los der sie "Unmögliches" tun lassen wird. Wow - keine Worte.
Mein Lesen musste ich immer wieder mit den Tränen kämpfen. Zu unglaublich war die Geschichte, zu intensiv und zu radikal. Ich staune über Debra, die in Verbindung mit Gott zur Hochleistung von Nächstenliebe fähig war und wundere mich, was alles entstehen und aufblühen konnte durch diese Herzensentscheidung von Debra. Wie viel konnte heilen, wie viel konnte neu werden, wie viel konnte aufatmen?
Debra inspiriert mich als Frau sehr, Gott mein "Ja" zu schenken. Immer und immer wieder. Auch dann, wenn ich keine Lust habe, ihm mein Vertrauen zu schenken. Gott trotzdem mein "Ja" hinzuhalten, um zu erfahren, was er daraus machen kann und wird. Durch dieses Buch habe ich gelernt, dass Nächstenliebe viele Ebenen hat. Immer wieder war mein Eindruck, dass Debra die Ränder der Nächstenliebe erreicht hat - aber es ging immer noch weiter. Durch Gott ist es möglich, dem Nächsten zu vergeben und ihn zu lieben. Aber auch nur durch Gott. Ein Roman, eine wahre Geschichte, ein Zeugnis über eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben mit Jesus stand und dadurch verrückte Wege gehen konnte.
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26.05.2020Anonym Debra und ihr Mann sind seit Jahren Pflegeeltern und besitzen langjährige Erfahrungen. Als sie Hannah und ihre Geschwister aufnehmen, ahnen sie nicht wie sehr ihr Leben dadurch beeinflusst wird und wie viele Tiefen sie zu meistern haben. Als Hannah und ihre Geschwister von heute auf morgen zurück zu ihrer leiblichen Mutter müssen, ahnt Debra, dass dies keine gute Entscheidung
war.
Aber das die leibliche Mutter Karen Hannah ermordet, damit hätte keiner gerechnet. Debra und ihre Familie sind entsetzt und voller Trauer. Sie finden in ihrem Glauben Halt.
Karen nimmt aus dem Gefängnis Kontakt zu Debra auf. Sie ist zu einer lebenslangen Haft verurteilt und wieder schwanger. Karen bittet Debra ihr ungeborenes Baby nach der Geburt zu nehmen.
Werden Debra und ihre Familie sich darauf einlassen?
„Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe“ von Debra Moerke und Cindy Lambert ist die wahre Geschichte einer Familie. Die Geschichte lässt sich flüssig und lebendig lesen. Der Leser steigt ein in Debras Leben und begleitet sie. Debra ist eine starke und gläubige Frau. Sie lässt sich durch nichts erschüttern und findet ihren Halt im Glauben. Sie vertraut Gott und nimmt seine Entscheidungen an ohne damit zu hadern. Deutlich wird dies durch Hannahs Tod und später durch Debras Erfahrungen mit dem Jugendamt. Sie schafft es immer wieder auf die Menschen zu zugehen. Der Kindsmörderin Karen reicht sie die Hand. Wer hätte diese Stärke? Gott gibt ihr diese Stärke. Der christliche Glaube ist in diesem Buch sehr präsent und spielt eine große Rolle.
Das Buch und die Geschichte von Debra und ihrer Familie erzählt von Stärke, dem Glauben und einer durchweg positiven Einstellung. Dafür gibt es die volle Leseempfehlung.
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22.05.2020cho-ice Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven! Denn es ist eine wahre Geschichte und handelt von genau dem, was im Titel bereits angekündigt wird: einem Mord. Und zwar nicht "irgendeinem", sondern dem Mord an einem Kind, Hannah Bower. Die Tragik wird noch dadurch verstärkt, dass es in diesem Fall die eigene Mutter war, die ihr Kind getötet hat. So
viel verrät bereits der Klappentext - ich greife hier also nicht zu viel vor.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Debra Moerke erzählt, die Hannah und ihre Geschwister als Pflegekinder aufnimmt. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren leiblichen Kindern versuchen sie, den Kindern ein Zuhause zu geben. Doch dann veranlasst das Jugendamt, dass die Kinder zurück zu ihrer Mutter kommen und Debras schlimmste Befürchtungen werden wahr, als sie eines Tages einen Anruf erhält -
"Ein Mord, zwei Mütter und die Macht der Liebe" ist die Geschichte einer schrecklichen Tragödie, aber auch eine Geschichte darüber, wie eine Frau es wagt, Gottes Ruf zu folgen und einer Mörderin nicht nur zu vergeben, sondern ihr auch noch zu dienen. Dabei ist das Buch besser geschrieben als so mancher Roman. Es ist flott erzählt, an den richtigen Stellen wird das Tempo aber rausgenommen. Obwohl ich - durch den Klappentext oder den Prolog - teilweise wusste, wie manche Dinge ausgingen, flog ich nur so über die Seiten, weil es so spannend war!
Debra Moerke und ihrer Co-Autorin ist es gelungen, packend und berührend von der Hoffnung zu erzählen, die selbst in den tiefsten Stunden des Lebens trägt. Mich hat ihre Geschichte sehr bewegt und ich kann dieses Buch trotz der harten Realität darin wirklich nur empfehlen.
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21.05.2020Milagro Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht, ein kurzer Blick, der schon all das unerträgliche, unermessliche Leid andeutet. Die Autorin schildert ihre Tätigkeit als Pflegemutter, gemeinsam mit ihrer eigenen Familie gibt sie Kindern ein Zuhause auf Zeit. Sie begleitet die Kinder ein Stück ihres Weges, verwurzelt in ihrem Glauben findet sie die Kraft. Sie arbeitet mit dem Jugendamt und der
Herkunftsfamilie zusammen, schenkt den Kindern Aufmerksamkeit und Liebe. Dann wird ihre frühere fünfjährige Pflegetochter ermordet, und zwar von ihrer eigenen Mutter. Die Geschichte berührt ungemein, beim Lesen sieht man sich Debra gegenüber,wie bei einem Gespräch am Kaffeetisch. Sie teilt ihre Zuversicht, ihre Sorgen und Ängste auf sehr persönliche Weise. Man fühlt mit und wird vielleicht ein Teil der Nachbarschaft oder Gemeinde, die als Außenstehender beobachtet.
Dann meldet sich die Mutter des ermordeten Kindes aus dem Gefängnis. Sie ist schwanger und bittet Debra, dieses Baby großzuziehen. Was da an Emotionen auf die Pflegefamilie einstürzt, wird ebenso gut geschildert wie die Beweggründe der Mutter. Es offenbart die unterschiedlichen Leben, die die Menschen führen, es bleibt dabei aber zurückhaltend. Debra schafft es, Einblicke zu gewähren, ohne dass sie einseitig Stellung bezieht. Vielmehr zeigt sie selbst Möglichkeiten und auch Grenzen auf, die als Vorbild dienen können. Für mich persönlich ist sie jedenfalls ein echtes Vorbild. Sie schafft es, dass der Leser selbst einfühlsam reagiert, hinterfragt und pauschale Werturteile nicht gelten lässt. Debra liebt ihren Nächsten, sie lebt dies aus vollem Herzen. Sie hat mich unheimlich berührt mit ihrer Geschichte, die noch lange nachhallen wird.
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14.05.2020Grace2 Erschütternde Biografie, die aufzeigt, was Gott in einem Menschen bewirken kann. Sehr empfehlenswert!
Debra Moerke schreibt mit Co-Autorin Cindy Lambert über ihr Leben und ihre Erfahrungen zunächst als langjährige Pflegemutter mit verschiedenen Kindern, später als Adoptivmutter einer Tochter.
Der Leser begegnet der Autorin, als sie und ihr Mann neben ihren eigenen Kindern bereits mehrere Pflegekinder für einen kurzen oder längeren
Zeitraum in ihre Obhut genommen haben. Das Jugendamt hat Debra gebeten, die gerade geborene Alli aufzunehmen, da Mutter und Säugling positiv auf Kokain getestet wurden. Kurze Zeit später tritt das Jugendamt erneut an Debra und ihren Mann mit der Frage heran, ob sie auch die übrigen Geschwister von Alli betreuen könnten. Mehrere Monate leben die Kinder bei ihnen, bis das Gericht entscheidet, dass die Kinder zu ihrer Mutter zurückkehren können. Eine Entscheidung, die alle überrascht und die letztendlich für die fünfjährige Hannah ein Todesurteil bedeutet. Hannah wird von ihrer Mutter ermordet. Monate später kommt es zur Entdeckung und die geständige und wieder schwangere Mutter wird zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Sie bittet Debra, sie im Gefängnis zu besuchen und schlägt ihr vor, das Baby nach der Geburt aufzunehmen und großzuziehen. Wie werden sich Debra und ihr Mann entscheiden?
Dieses Buch ist genauso erschütternd wie ermutigend. Beide Autorinnen schreiben in einen gut lesbaren Stil und das Leben und die Erfahrungen von Debra Moerke werden fesselnd beschrieben. Die Lebensgeschichte von Debra Moerke ist eine Motivation nicht wegzuschauen und die in den Blick zu nehmen, die sich nicht allein wehren können. Die Autorin lässt den Leser teilhaben an ihren Erlebnissen mit den Pflegekindern und der Zusammenarbeit mit dem Jugendamt. Auch wenn hier Entsetzliches geschehen ist, das so nie hätte passieren sollen, ist die Schilderung so weit wie möglich objektiv und vorurteilsfrei. Im Gegenteil Debra Moerke beschreibt gerade ihren Weg im Umgang mit Schuld und Vergebung, den sie aufgrund ihres Glaubens gehen konnte. Aus meiner Sicht ein beispielsloser Weg und eine großartige Ermutigung Menschen, die schuldig geworden sind, zu begegnen und ihnen Vergebung zuzusprechen. Nicht jeder hätte es gekonnt und auch die Autorin legt dar, dass sie es ohne Gottes Hilfe nicht geschafft hätte. Ich halte dieses Buch für sehr empfehlenswert. Auch für Paare, die sich Gedanken machen, ob sie ein Pflegekind aufnehmen, ist es eine lesenswerte Lektüre, denn es werden nicht nur negative Erfahrungen beschrieben, sondern auch sehr viele positive Erlebnisse, die zeigen, dass Pflegekinder eine Bereicherung für das eigene Leben sein können.
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14.05.2020RosiJo Debra Moerke beschreibt hier ihre wahre Geschichte, die ein sehr erschüttert. Sie und ihr Mann Al haben neben ihren eigenen 5 Kindern immer noch Pflegekinder betreut. Eines Tages nehmen sie 5 Geschwisterkinder bei sich auf darunter Hanna. Die Kinder sollen nach Monaten sehr plötzlich wieder zur eigenen Mutter zurück. Debra hat bei Hanna ein sehr ungutes Gefühl doch
kann sie nichts machen. Ihr Gefühl täuscht sie auch nicht, den Hanna wird von ihrer leiblichen Mutter getötet. Diese kommt lebenslang ins Gefängnis, ist aber wieder schwanger und bittet Debra, das Baby zu sich zu nehmen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und anschaulich. Debra ist eine glaubensfeste starke Frau, der so leicht nichts aus dem Gleichgewicht bringt . Ich fande es echt bemerkenswert, wie toll sie in verschiedenen schwierigen Situationen umgeht und sich verhält. Sie vertraut sehr auf Gott und lässt sich von ihn leiten. Bewundernswert! Auch das sie, zur leiblichen Mutter von Hanna, während ihrer Gefängnisstrafe eine Freundschaft aufbaut, ist sehr stark. Ich könnte das nicht. Hier sieht man aber auch Fehler vom Jugendamt, die die Tragödie nicht vorhersehen wollen. Auf jeden Fall ist das ein Buch bzw,. Geschichte, die mir nicht so schnell aus dem Kopf geht.
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14.05.2020Zaubermasu Eine unglaubliche Geschichte und die Liebe zu Gott
Debra Moerke war 18 Jahre lang Pflegemutter für über 140 Kinder, hat in diversen Gefängnissen und sozialen Projekten mitgearbeitet und kürzlich ein Bibelschulstudium absolviert. Zusammen mit ihrem Mann Al lebt sie in Wyoming. Das Paar hat sechs erwachsene Kinder und sieben Enkelkinder.
Mein Fazit: Ich bin sehr schnell in die Geschichte rein
gekommen, der Schreibstil ist flüssig und alle Personen werden so beschrieben, dass man immer eine eigene Vorstellung hat. Dass das Buch auf einer wahren Begebenheit basiert, macht das Ganze noch mal mehr realistisch.
Es geht um Debra und ihren Mann Al und deren leibliche Kinder- die beiden nehmen schon seit Jahren Pflegekinder auf und versuchen den Kindern über einen Zeitraum das Gefühl von Geborgenheit und Liebe, aber auch den Glauben an Gott zu vermitteln. Debra und Al sind sehr geprägt von ihrem Glauben und ziehen daraus ihre Kraft, sich den Anforderungen der Pflegekinder zu stellen.
Da kommt eine Gruppe Geschwisterkinder bei den beiden an und Debra und Al nehmen sie mit all ihrer Liebe auf. Nach ein paar Monaten finden Besuche und dann auch Übernachtungen bei der leiblichen Mutter statt - bis die Kinder schließlich in wieder komplett zurück gehen müssen....trotz Debras ungutem Bauchgefühl und mehreren Hinweisen beim Jugendamt geschieht das unfassbare und die kleine Hanna wird von ihrer Mutter getötet. Doch diese ist, als sie im Gefängnis ankommt, bereits wieder schwanger und bittet Debra und Al, ihr Baby zu nehmen....
Was zuweilen unglaublich klingt, erweist sich als wahre Geschichte, die Mut, Kraft und soviel Gottvertrauen von Debra und ihrer Familie abverlangt, dass es manchmal nur schwer auszuhalten ist. Für mich ein absolutes Highlight - man liest aus jeder Zeile, wie viel Debra und ihre Familie für die Pflegekinder machen und mit wie viel Liebe sie jedes Einzelne aufnehmen. Hannas Tod ist erschreckend und beängstigend - ahnt man als Leser doch, was auf einen zukommt.
Viel thematisiert wird der Glaube, er spielt eine sehr wichtige Rolle in der Familie und alle ziehen daraus die Kraft, sich den täglichen Herausforderungen zu stellen.
Für mich ein absolut tolles Buch, eines meiner Highlights 2020 - Kraft und Mut machend und doch schockierend ehrlich. Eine tolle, bewundernswerte Frau mit ihrer Familie, die unmenschliches leistet !!!!
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14.05.2020Langeweile Die Autorin hat in dem Buch in schonungsloser Offenheit die Geschichte ihrer Familie offenbart. Debra und Al führen eine glückliche Ehe und haben neben ihren eigenen Kindern immer mehrere Pflegekinder,welche liebevoll in die Familie integriert werden. Als durch das Jugendamt beschlossen wird, fünf Geschwister wieder an ihre Mutter zu übergeben, hat Debra von Anfang an kein gutes Gefühl. Das
soll sich bestätigen,als eins der Geschwister durch die Mutter ermordet wird.
Nach dem anfänglichen Schock bemüht sich Debra um die Mutter, besucht sie regelmäßig im Gefängnis, betet mit ihr und versucht ihr den Glauben nahe zu bringen. Trotz der Widerstände des Jugendamtes adoptieren Debra und Al das Kind,was Karen erwartet und schenken ihm ein geborgenes Zuhause.
Ich kann Debra nur meinen großen Respekt für ihre Leistung zollen. Wie sie es schafft, neben ihrem ausgefüllten Alltagsleben, zusätzlich die verschiedensten Berufstätigkeiten auszuüben und auch noch im sozialen Bereich Hilfestellung zu geben, verdient große Anerkennung.
Wie ein roter Faden zieht sich durch die Geschichte ihre starke Bindung an Gott, den sie in alle ihre Entscheidungen einbezieht.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es wird mich noch eine längere Zeit beschäftigen.
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09.12.2019Ruth Graham, Ehefrau von Billy Graham Hat man erstmal angefangen in das Buch reinzulesen, wird man schnell gepackt von dieser beeindruckenden, ja geradezu unglaublichen Geschichte. Man kann das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Ich konnte es jedenfalls nicht.