Die Schritte der anderen verlangsamten sich und auch Rachel blieb schließlich atemlos vor ihrem Ziel stehen. Sie schaute sich um, voller Angst, ob sie irgendjemand bemerkt hatte. Aber wie bisher immer blieb alles still.
Eine Reihe von Häusern erstreckte sich vor ihr. Das Gebäude, auf das Ivan zusteuerte, hatte eine mit weißen Säulen verzierte Fassade und war das schönste der ganzen Straße. Das versprach reiche Beute.
Ivan ging zur Tür und Sekunden später hatte er sie aufgebrochen. Dann bedeutete er der Gruppe, ihm zu folgen.
»Edith und Charley, ihr haltet Wache!«, befahl er.
Charley öffnete den Mund, um zu protestieren, wurde aber durch einen einzigen Blick von Ivan zum Schweigen gebracht.
Rachel versuchte, den Knoten in ihrem Magen zu ignorieren, und betrat das Haus. Obwohl sie das hier schon so oft getan hatte, konnte sie sich einfach nicht daran gewöhnen.
»Die Antiquitäten sind im ersten Stock. Neil, Jack, kommt mit mir!«, flüsterte Ivan, woraufhin die drei lautlos die mit dickem Teppich belegte Treppe hochstiegen.
Die restlichen Diebe eilten in andere Teile des Hauses.
Rachel blieb kurz allein in der Eingangshalle stehen und bewunderte die hohe Decke mit dem riesigen Kristallleuchter in der Mitte. Jetzt lag er im Dunkeln, aber bei Tage musste er funkeln wie ein Diamant. An den Wänden hingen Gemälde in goldenen Rahmen, wahrscheinlich von hochgeborenen Vorfahren. Zu groß zum Mitnehmen, dachte sie bei sich.
Aus allen Stockwerken war jetzt Rascheln, Klappern und das Öffnen und Schließen von Schubladen zu hören. Die anderen Diebe hatten sich bereits ans Werk gemacht.
Bald würde dieses Haus nicht mehr so prachtvoll und majestätisch wirken. Es würde der Schauplatz eines Verbrechens sein.
»Nicht trödeln, Rachel!«, ermahnte sie jemand mit leisem Rufen.
Sofort begab sie sich in den Salon zu ihrer Linken und steckte vorsichtig eine filigran gearbeitete Uhr mit goldenem Ziffernblatt und eine blau-weiße chinesische Vase in ihren Beutel. In ihrem Hinterkopf ertönte die leise Stimme des schlechten Gewissens, aber Rachel hatte inzwischen Übung darin, sie nicht weiter zu beachten.
Beim Kaminsims, der mit einer ganzen Reihe Familienfotos bestückt war, machte sie kurz Halt. Auf einem Bild war ein Kind zu sehen, das ihr irgendwie bekannt vorkam. Es war ein gut aussehender Junge mit hellen Locken, der krampfhaft versuchte, ernst zu bleiben, aber das Lächeln, das um seine Lippen spielte, ließ vermuten, dass er kurz nach dem Aufnehmen dieses Fotos losgelacht hatte. Rachel musste selbst lächeln, aber sie schüttelte die aufkeimenden Erinnerungen sogleich von sich ab. Sie durfte jetzt nicht an Timmy denken, sonst würden die Schuldgefühle sie übermannen. Schließlich wusste sie ganz genau, dass das, was sie gerade tat, falsch war. Eigentlich sollte sie nicht hier sein. Sie hätte diesem Leben schon längst den Rücken kehren sollen. Und doch war sie noch immer eine Diebin.
Rachel verschloss diese Gedanken tief in ihrem Inneren und machte sich wieder an die Arbeit. Im Esszimmer fand sie einen Schrank mit Tafelsilber. Sie räumte ihn vollständig leer.
In der Küche begegnete sie Nicoletta. Ihre Freundin kniete auf dem Boden vor einem der Schränke, die blonde Haarpracht wallte offen über ihre Schultern.
»Hat sich schon jemand um den Schmuck im Schlafzimmer gekümmert?«, fragte Rachel.
»Ja, Harry und Robert haben die obersten Stockwerke übernommen«, flüsterte Nicoletta.
»Gut.« Rachel beugte sich hinunter, um zu sehen, was ihre Freundin entdeckt hatte, und dann sah sie es: ein Tresor im Küchenschrank! Nicoletta machte sich gerade mit zittrigen Fingern daran, ihn zu öffnen.
»Wer hat denn einen Tresor in der Küche?«
»Jemand, der weiß, dass hier niemals jemand danach suchen würde.« Nicoletta lachte leise.
»Aber du schon?«
»Ich hatte einen Tipp.«
Rachel beobachtete sie dabei, wie sie mit ihrem Dietrich im Schloss herumstocherte. Die Tresortür sprang auf und Nicoletta grinste breit. Ihre blauen Augen leuchteten vor Aufregung. Dann schaufelte sie alles Bargeld, das darin war, in ihren Sack.
Rachel schaute sich in der Küche um, konnte aber nichts anderes von Wert finden.
Plötzlich wurde die Stille von einem Knall durchbrochen, der im ganzen Haus widerhallte. Der darauf folgende schmerzverzerrte Schrei ging Rachel durch Mark und Bein. Erschrocken fuhr sie herum. Für einen Moment war sie wie versteinert. Was war geschehen?
Sie rannte in die Eingangshalle zurück und konnte nicht fassen, was sie sah. Am Fuß der Treppe lag ein Mann, nein, ein Junge, in einer sich immer weiter ausbreitenden Blutlache. Er hielt sich eine Hand an die Brust, wo ein tiefroter Fleck auf seinem weißen Nachthemd prangte. Sein Gesicht war leichenblass, doch in seinem Blick glimmte noch das Leben.
Hinter Rachel kam Nicoletta herangestürmt und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
»Schnell weg hier!«, rief ihnen jemand zu, aber Rachel war wie gelähmt. Wie konnte das sein? Bisher waren sie noch nie bei einem Raubzug von jemandem überrascht worden!
Da packte Nicoletta sie am Arm und zerrte sie zur Eingangstür hinaus.
Der Platz vor dem Haus war ruhig und verlassen, die anderen Diebe waren bereits in der Dunkelheit verschwunden.
»Schnell jetzt! Wir müssen hier verschwinden!« Nicoletta hob ihren prall gefüllten Sack auf die Schulter und nahm Rachel bei der Hand.
»Wir müssen ihm irgendwie helfen!« Rachels Herz schlug so schnell, wie ihre Hände zitterten. Der Junge würde verbluten! Ihre Hilflosigkeit lähmte sie noch mehr.
»Dafür ist es zu spät! Er wird so oder so sterben!« Nicolettas harte Worte erschütterten Rachel, aber es stimmte: Sie konnte nichts tun. Dennoch fühlte sich ihr Herz an wie Blei, während sie hier tatenlos herumstand.
»Komm jetzt, Rachel!«, drängte Nicoletta. »Oder willst du gefasst werden?«
Diese Angst war größer als Rachels Sorgen. Sie wollte sich nicht einmal vorstellen, was passieren würde, wenn ein Polizist sie jetzt hier fand. Ihre Beine tauten auf, sie raffte die Röcke und begann zu rennen. Bald umfing sie der Nebel wieder und dämpfte ihre Schritte auf dem Kopfsteinpflaster. Oder vielleicht war es vielmehr ihr laut pochendes Herz, das alles übertönte. Denn obwohl sie entkommen war, wusste sie, dass nichts wieder so sein würde wie zuvor.
Sergeant William McFarlane warf einen Blick auf die Uhr auf seinem Nachttisch. Fünf am Morgen. Endlich spät genug, um aufzustehen. Er setzte sich auf und rieb sich die schmerzenden Augen. Schon wieder hatte er kaum Schlaf gefunden. Wann würde das endlich ein Ende haben?
Er schwang die Beine aus dem Bett und stöhnte leise. Sein Blick fiel auf die Fotos und ausgeschnittenen Zeitungsartikel, die die Wände seines Schlafzimmers bedeckten. Früher hatte ihn der Anblick sofort motiviert. Voller Energie hatte er sich an die Arbeit gemacht. Aber nach all den Jahren vergeblichen Suchens ließ ihn das Gefühl der Hilflosigkeit nicht mehr los.
Seine Hand ballte sich zur Faust, dass die Knöchel weiß hervortraten. Wann würde er endlich Gerechtigkeit walten lassen können?
Er zog sich ein Hemd mit Stehkragen und die Hose und Weste seines dreiteiligen Anzuges an und ging ins Nebenzimmer. Es war wieder einmal eiskalt. Er hatte abends vergessen, Holz nachzulegen, und das Feuer im Kamin war längst erloschen. Trotzdem zündete er sich nur eine Kerze an, die ihr flackerndes Licht auf die weinrote Tapete, die Bücherregale neben dem offenen Kamin und den Schreibtisch in der Ecke warf.
Seufzend setzte er sich in einen der Ohrensessel vor dem Kamin und nahm die Zeitung vom letzten Abend zur Hand, die er noch nicht gelesen hatte. Schon wieder drei Einbrüche. Aber keine Ladendiebstähle. Und keine Raubmorde. Dennoch las er jeden der Artikel sorgfältig, legte die Zeitung dann aber mit einem weiteren Seufzer weg. Nur noch eine Stunde, dann kam die Morgenzeitung.
Um halb sieben klopfte es an seiner Zimmertür.
»Herein!« Seine barsche Stimme verriet seine schlechte Laune.
Seine Haushälterin, die den Raum betrat, ließ sich aber nichts anmerken. Sie war eine Frohnatur und war nicht so leicht einzuschüchtern.
»Ein Telegramm vom Inspector.«
Er nahm es entgegen und zwang sich, ihr ein Lächeln zuzuwerfen. Sie erwiderte es und ließ ihn mit dem Telegramm allein. Der Inspector wollte, dass er so schnell wie möglich zum Scotland Yard kam. An einem Sonntag. Das konnte nur eines bedeuten: Sie hatten einen neuen Fall. Vergeblich wartete er auf den Anflug von Begeisterung, den er dabei bis vor einigen Jahren jedes Mal gespürt hatte.
Dennoch zog er sofort seinen Mantel an, setzte seinen runden Filzhut auf und verließ das Haus. Er atmete tief ein, aber statt frischer Luft stieg ihm nur der Geruch von Pferdedung in die Nase. Die Stadt war inzwischen aufgewacht und Kutschen sowie zweirädrige Droschken verstopften die Straßen. Die zwitschernden Vögel, die versuchten, dem Morgen etwas Fröhlichkeit zu verleihen, wurden von den Rufen der Kutscher und dem Wiehern der Pferde übertönt.
Nach kurzer Zeit fand William eine leere Droschke, rief dem Fahrer, dessen Sitz an der Rückseite der kleinen Kabine angebracht war, »New Scotland Yard, Victoria Embankment!« zu und stieg ein.
Über das Rumpeln der Kutschräder hinweg hörte William in der Ferne eine Kirchenglocke läuten. Eigentlich hatte er seinen Eltern versprochen, mal wieder mit ihnen den Gottesdienst zu besuchen, aber Inspector Whitman duldete bei einem neuen Fall keinen Aufschub. Nächste Woche war schließlich auch noch ein Sonntag.
Als der junge Sergeant das neue eindrucksvolle Hauptquartier von Scotland Yard mit seiner roten Backsteinfassade erblickte, hob sich seine Laune. Wieder einmal erfüllte ihn der Stolz, hier arbeiten zu dürfen. Vielleicht brachte dieser neue Fall ihn endlich auch in seinen privaten Ermittlungen weiter.
Er betrat das Büro mit Blick auf die Themse, welches er sich mit dem Inspector teilte. Die Sprossenfenster ließen viel Tageslicht herein, aber die dunkel getäfelten Wände und die Rauchschwaden, die sich zur Decke kräuselten, ließen den Raum fast wie eine Höhle wirken.
Whitman saß an seinem großen Schreibtisch und paffte an einer Zigarre. Er erinnerte William mit seiner massigen Gestalt und dem großen Schnurrbart an ein Walross, aber das sprach er natürlich niemals aus.
William räusperte sich. »Guten Morgen. Ich habe gehört, Sie haben Neuigkeiten.«
»Ja, in der Tat.« Inspector Whitman wies auf den Stuhl ihm gegenüber und William setzte sich. »Sicher haben Sie schon von der Diebesbande gehört, die das Londoner West End seit Jahren heimsucht?«
»Meinen Sie die Einbrüche, in denen die Häuser regelrecht leergeräumt werden? Wurden sie wirklich alle von derselben Bande durchgeführt?«
»Ja, davon gehen wir aus. Das Muster ist immer dasselbe.«
»Hat man jetzt uns den Fall übertragen?« William zog die Augenbrauen zusammen. Normalerweise bearbeiteten sie keine Diebstähle.
»Genau. Letzte Nacht kam es zu einem Mord. Der Druck, diesen Fall endlich zu lösen, ist damit enorm.«
William lächelte grimmig in sich hinein. Sein Interesse war geweckt. Wenn diese Diebe jetzt mordeten, hatten sie es vielleicht schon einmal getan. Und womöglich würde er noch mehr Parallelen zu dem Fall finden, der ihn schon so lange gefangen hielt.
»Meinen Sie, die Diebe sind jetzt zu Mördern geworden?«, fragte er, denn er war neugierig, ob der Inspector seinen Gedanken teilte. »Bisher war niemals jemand zu Hause, wenn sie zuschlugen.«
»Anscheinend waren sie dieses Mal falsch informiert und wurden von der Anwesenheit der Bewohner überrascht. Das bedeutet, dass sie ihren ersten Fehler begangen haben.« Der Inspector zog genüsslich an seiner Zigarre und atmete den Rauch sogleich wieder aus. »Und der führt bestimmt zu weiteren Fehlern. Ich bin zuversichtlich, dass die Bürger im West End bald wieder ruhiger schlafen können.«
»Das hoffe ich auch. Aber bisher gibt es noch keinerlei Hinweise auf die Identität auch nur eines der Mitglieder dieser Bande. Ich denke, wir sollten keine Zeit verlieren, Inspector.« William stand auf und nahm seinen Hut und Mantel wieder vom Haken neben der Tür. Sein lang vermisster Eifer war endlich zurück und er konnte es kaum erwarten, mit den Ermittlungen zu beginnen.
»Nun, da haben Sie natürlich recht. Wir haben viel Arbeit vor uns. Auf zum Tatort!« Mit einem leisen Seufzer drückte Inspector Whitman seine Zigarre aus und erhob sich schwerfällig von seinem Sessel.
Schmunzelnd drehte sich William zur Tür. Wenn er den Inspector nicht so gut kennen würde, hätte er gedacht, dass er keine Begeisterung mehr für den Beruf aufbrachte. Aber Whitman hatte sein ganzes Leben Scotland Yard gewidmet und dementsprechend viele Erfolge aufzuweisen. Ohne ihn wäre London ein noch gefährlicheres Pflaster.
Kundenstimmen
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21.04.2024Katis-Buecherwelt Zum Cover:
Das Cover hat mich von Anfang an begeistert und passt hervorragend zum Inhalt des Buches und zeigt eine besondere Szene aus der Geschichte, die für die Protagonistin einen Neuanfang bedeutet. Einfach wunderschön gestaltet - auch im Innenteil des Buches.
Meine Meinung:
Was für einen grandiösen Debütstart hat hier Maria Albers mit "Diebin des Herzens" hingelegt"! Ich konnte das
Buch kaum aus den Händen legen, so fesselnd und einnehmend war diese Geschichte.
Rachel ist Mitglied der Sherwood-Gang und beim letzten Raubzug kommt es erstmals zu einem Mordfall. Völlig schockiert steht für Rachel fest, sie muss jetzt endlich einen Neuanfang wagen und sie flieht. Mit etwas Glück findet sie eine Anstellung als Hausmädchen, und erhält dadurch gleichzeitig ein Dach über den Kopf. Schluss mit Raubzügen und ein neues Leben beginnt. Doch ihre Vergangenheit holt die schnell wieder ein, denn im Haus ihres Arbeitsplatzes wohnt ausgerechnet der Seargent William McFarlane von Scotland-Yard, der gerade im Raubmordfall gegen die Sherwood-Gang ermittelt. Wird er ihr auf die Schliche kommen" Und was wird aus ihrer Freundin, die immer noch in der Gang ist" Kann Rachel sie beschützen und zum fliehen bewegen" Mit der Zeit lernt sie den Seargent immer näher kennen und die Angst enttarnt zu werden, wird immer größer ...
Ab der ersten Seite an war ich gefesselt und ich fand mich durch den schnellen Start direkt mitten im Geschehen. Die Geschichte wird aus den Sichtweisen von Rachel, William und dem Anführer der Sherwood-Gang geschrieben, was mir eine enorme Bindung zu den Protagonisten gab und die Spannung anfeuerte. Nach und nach erfuhr ich neue Einzelheiten über Rachel und den Nebencharakteren und es war sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Spannung brach im gesamten Verlauf nicht einmal ein und so fühlte ich mich, als wäre ich selbst eine kleine Detektivin, denn ich sponn mir verschiedenste Therorien zur Auflösung aller Handlungsstränge zusammen und wurde extrem überrascht von neuen Wendungen.
Die Umgebungsbeschreibungen Londons und die gesamte Atmosphäre im Buch konnte Maria Albers bildgewant beschreiben, und ich durchlebte einen durchtriebenen Kriminalroman mit Kinoerlebnis. Ich konnte mich in allen Szenen hineinfühlen und denken, als wäre ich ein Teil der Erzählung. Besonders fasziniert hat mich, dass die Autorin es geschafft hat, alle Erzählstränge und Ereignisse zu einem gekonnten Abschluss zu bringen, in dem alles schlüssig aufgeklärt wurde - und dass in ihrem Debütroman!
Der christliche Hintergrund floss durch die Geschichte wie ein zarter Faden und war zeitlich perfekt getimt und brachte mich an einigen Stellen dazu, darüber nachzudenken. Denn es geht um das Verzeihen von Taten und dem Vergeben und dem Glauben an sich. Rachel empfand ihr Handeln nicht verzeihbar, so dass ihr Glaube und die Gespräche mit Gott für sie nicht mehr möglich wurden. Doch mit der Zeit fand sie wieder zu Gott und diese Gedankenreise und Erkenntnis, war für mich sehr bewegend und mein Interesse, selbst die Bibel lesen zu wollen, geweckt.
Zu den Charakteren konnte ich eine gute Verbindung aufbauen und Rachel wuchs mir immer mehr ans Herz. Ihre Vergangenheit ist mit viel Armut und auf sich allein gestellt sein behaftet und bewegte mich sehr. Besonders die Köchin wird mir noch lange in Erinnerung bleiben - eine herzensgute und gläubige Person, mit einer ganz besonderen Feinfühligkeit und ohne Vorurteile gegenüber anderen. Ich war froh, das Rachel sie an ihrer Seite hatte und durch sie wachsen konnte. Aber auch William, ein Mann, der verständnisvoll und einfühlsam ist und das Gute im Menschen sieht, hat mir sehr gut gefallen.
Eine zarte Liebesgeschichte fand ich zwischen den atemberaubend packenden Ermittlungen und hier fand die Autorin ebenfalls die richtige Ausgeglichenheit. Das Ende war spannend, emotional und alles in sich abgeschlossen. Zu gern hätte ich den Charakteren noch weiter gefolgt und ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird oder baldmöglichst neues von der Schriftstellerin zu lesen geben wird. Ich bin absolut begeistert von ihrem Schreibstil.
Fazit:
Der Debütroman "Diebin des Herzens" von Maria Albers hat mich rundum begeistert. Ein packender historischer Kriminalfall mit starken Protagonisten im Herzen Londons und einer sanften christlichen Note um das Thema "Vergebung". Ein erstklassiger Debütroman den man unbedingt lesen sollte.
~ Scotland-Yard Kriminalroman ~ spannend und bewegend geschrieben ~ Neuanfänge & Glaubensfindung ~ mein Monatslesehighlight ~
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27.03.2024awii186 Ein sagenhafter Debütroman, der mir sehr gut gefallen hat. Hier handelt es sich diesmal mehr um einen Krimi, denn wir sind direkt mit der Sherwood Gang unterwegs, die gerade einen Mord begeht.
Rachels Baynes, Mitglieder dieser Gang sehnt sich nach einem ehrlichen Leben und schafft den Ausstieg. Doch gelingt ihr die Flucht"
William McFarlane ist Seregand bei Scotland Yard, er sucht
die Bande und möchte eine gerechte Strafe für sie. Doch plötzlich begegnen sich William und Rachel und scheinen sich zu mögen. Wie gestaltet sich nun der Werdegang"
Eine spannende, abenteuerliche Reise beginnt und manche Fäuste fliegen und Pistolen knallen. An Romantik fehlt es aber auch nicht und der Leser darf sich an manchem flatternden Schmetterling erfreuen.
Die Autorin hat es geschafft, die Spannung bis zum Schluss zu halten. Ich habe öfter den Atem angehalten und gedacht: Das darf doch wohl nicht wahr sein.
Die Protagonisten alle authentisch von Böse bis sehr liebenswürdig.
Mir hat sehr gut gefallen, wie der Glaube mit eingebracht wurde, so dass selbst der Leser daraus Gewinn zieht. Die Autorin zeigt auf, dass durch Gottes Wirken auch Vergebung möglich ist, selbst wenn man zutiefst verletzt wurde.
Verlust, fehlendes Vertrauen, Ängste, Nöte und fehlende Liebe sind zentrale Themen, denen aber Gottes Liebe, echtes Vertrauen und Annahme gegenüber steht.
Ein Bibelvers fiel mir abschließend ein, der eigentlich die Kernaussage des Buches ist: Lukas 3,5: ... und das Krumme wird zum geraden Weg und die holprigen zu ebenen Wegen werden.
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen.
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13.03.2024julzpaperheart London, 1890: Für Rachel Baynes ging es um Leben und Tod, als sie Teil der Sherwood-Gang wurde – der Diebesbande, die das reiche West End der Stadt seit Jahren in Atem hält. Doch den Menschen, für den sie das tun musste, hat sie trotz aller Opfer und Mühen verloren. Mehr denn je sehnt sie sich danach, den Ausstieg zu
schaffen. Als es während eines Raubzugs zu einem Mord kommt, rüttelt das Rachel endgültig auf. Noch in derselben Nacht ergreift sie die Flucht. Endlich scheinen sich die Dinge für sie zum Guten zu wenden – bis ausgerechnet William McFarlane in ihr Leben tritt. Er lässt ihr Herz höherschlagen, obwohl sie sich um jeden Preis von ihm fernhalten sollte. Denn er ist Sergeant bei Scotland Yard und sein oberstes Ziel ist es, die Diebe der Sherwood-Gang ihrer gerechten Strafe zuzuführen ...
Der Klappentext klang vielversprechend und hat mich neugierig gemacht. Ich bin gut in die Geschichte reingekommen und fand die Grundidee super, allerdings konnte mich das Buch im Großen und Ganzen leider nicht überzeugen. Das lag in erster Linie an den Protagonisten Rachel und William. Ich hatte Schwierigkeiten mich in sie hineinzuversetzen und mitzufühlen. Für mein Empfinden blieben sie zu blass. Die Chemie stimmte nicht und abgesehen davon, dass sich die beiden anziehend fanden, waren die Gefühle für mich nicht nachvollziehbar und greifbar.
Die Schilderungen zu den polizeilichen Ermittlungen waren schlüssig und interessant. Obwohl ich eigentlich keine Kriminalromane lese, mochte ich die Krimi-Elemente in diesem Buch. Auch die Themen, die aufgegriffen wurden, haben mir gut gefallen. Der christliche Glaube spielt in Rachels Leben eine erhebliche Rolle und ich fand es schön, dass sie ihre Kraft und Hoffnung aus Gott schöpft.
Insgesamt wies das Buch einige Längen auf und die Story war für mich zu vorhersehbar und oberflächlich. Ich wollte das Buch mögen, allerdings traf es nicht ganz meinen Geschmack. Für ein Debüt war es aber grundsätzlich in Ordnung.
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28.02.2024agnes.bookworld Ich habe dieses Buch geliebt. Angefangen zu lesen, konnte ich es kaum aus der Hand legen. Die Protagonisten gefielen mir und sind mir ans Herz gewachsen. Rachel mit ihrem Einfühlungsvermögen und William mit seinem Gerechtigkeitssinn. Aber auch die Haushälterin Margaret, ist mir sehr ans Herz gewachsen; man könnte auch sagen, dass sie das Herz der Geschichte gewesen ist.
Rachel
ist Mitglied einer Diebesbande und als es bei einem ihrer Einbrüche zu einem Mord kommt, verlässt sie die Bande. Sie findet eine Stelle als Dienstmädchen im Haushalt einer älteren Dame. Sie denkt, sie hat endlich alles hinter sich gelassen, doch sie irrt sich.
William ist Sergeant bei Scotland Yard, zusammen mit seinem Vorgesetzten wird ihnen der Mord bei dem letzten Einbruch zugeteilt. Er wurde Polizist da eine seiner Schwestern bei einem Diebstahl im Laden seiner Eltern getötet wurde. Seit Jahren ist er dieser Diebesbande hinterher da er vermutet das sie mit dem Mord an seiner Schwester schuld sind. Allein deshalb möchte er es sein der diese Diebesbande der gerechten Strafe entgegen bringt.
Doch das Herz macht Rachel und William einen Strich durch die Rechnung. Was wird siegen, die Gerechtigkeit oder die Liebe"
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite hat Maria einen tollen Krimi, mit einer zarten und nicht im Vordergrund stehenden Liebesgeschichte, gekreiert. Das Ende war nicht vorhersehbar, aber auch nicht überraschend. Mir hat ihr Schreibstil sehr gefallen, er fesselte mich ab der ersten Seite. Ich fand ihn leicht zu lesen und fließend. Die Szenen waren für mich stimmig und das Leben in London im 19. Jahrhundert ist ihr gut gelungen wiederzugeben. Beim Lesen hatte ich den Eindruck, als ob ich einen Film sehe.
In diesem Buch steht die Botschaft, dass es für jeden Menschen einen Neuanfang gibt. Man muss es nur wagen. Auch, dass man bei Gott Vergebung seiner Sünden erlangt und durch den Glauben an Gott ein neuer Mensch wird.
Seit ich Maria auf Instagram begegnet bin und erfuhr das sie ein Buch schreibt, fieberte ich diesem entgegen. Ich wurde nicht enttäuscht und empfehle es sehr gerne weiter.
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16.02.2024Katis-Buecherwelt Zum Cover:
Das Cover hat mich von Anfang an begeistert und passt hervorragend zum Inhalt des Buches und zeigt eine besondere Szene aus der Geschichte, die für die Protagonistin einen Neuanfang bedeutet. Einfach wunderschön gestaltet - auch im Innenteil des Buches.
Meine Meinung:
Was für ein grandiöser Debütstart hat hier Maria Albers mit "Diebin des Herzens" hingelegt"! Ich konnte das
Buch kaum aus den Händen legen, so fesselnd und einnehmend war diese Geschichte.
Rachel ist Mitglied der Sherwood-Gang und beim letzten Raubzug kommt es erstmals zu einem Mordfall. Völlig schockiert steht für Rachel fest, sie muss jetzt endlich einen Neuanfang wagen und sie flieht. Mit etwas Glück findet sie eine Anstellung als Hausmädchen, und erhält dadurch gleichzeitig ein Dach über den Kopf. Schluss mit Raubzügen und ein neues Leben beginnt. Doch ihre Vergangenheit holt die schnell wieder ein, denn im Haus ihres Arbeitsplatzes wohnt ausgerechnet der Seargent William McFarlane von Scotland-Yard, der gerade im Raubmordfall gegen die Sherwood-Gang ermittelt. Wird er ihr auf die Schliche kommen" Und was wird aus ihrer Freundin, die immer noch in der Gang ist" Kann Rachel sie beschützen und zum fliehen bewegen" Mit der Zeit lernt sie den Seargent immer näher kennen und die Angst enttarnt zu werden, wird immer größer ...
Ab der ersten Seite an war ich gefesselt und ich fand mich durch den schnellen Start direkt mitten im Geschehen. Die Geschichte wird aus den Sichtweisen von Rachel, William und dem Anführer der Sherwood-Gang geschrieben, was mir eine enorme Bindung zu den Protagonisten gab und die Spannung anfeuerte. Nach und nach erfuhr ich neue Einzelheiten über Rachel und den Nebencharakteren und es war sehr schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Spannung brach im gesamten Verlauf nicht einmal ein und so fühlte ich mich, als wäre ich selbst eine kleine Detektivin, denn ich sponn mir verschiedenste Therorien zur Auflösung aller Handlungsstränge zusammen und wurde extrem überrascht von neuen Wendungen.
Die Umgebungsbeschreibungen Londons und die gesamte Atmosphäre im Buch konnte Maria Albers bildgewant beschreiben, und ich durchlebte einen durchtriebenen Kriminalroman mit Kinoerlebnis. Ich konnte mich in allen Szenen hineinfühlen und denken, als wäre ich ein Teil der Erzählung. Besonders fasziniert hat mich, dass die Autorin es geschafft hat, alle Erzählstränge und Ereignisse zu einem gekonnten Abschluss zu bringen, in dem alles schlüssig aufgeklärt wurde - und dass in ihrem Debütroman!
Der christliche Hintergrund floss durch die Geschichte wie ein zarter Faden und war zeitlich perfekt getimt und brachte mich an einigen Stellen dazu, darüber nachzudenken. Denn es geht um das Verzeihen von Taten und dem Vergeben und dem Glauben an sich. Rachel empfand ihr Handeln nicht verzeihbar, so dass ihr Glaube und die Gespräche mit Gott für sie nicht mehr möglich wurden. Doch mit der Zeit fand sie wieder zu Gott und diese Gedankenreise und Erkenntnis, war für mich sehr bewegend und mein Interesse, selbst die Bibel lesen zu wollen, geweckt.
Zu den Charakteren konnte ich eine gute Verbindung aufbauen und Rachel wuchs mir immer mehr ans Herz. Ihre Vergangenheit ist mit viel Armut und auf sich allein gestellt sein behaftet und bewegte mich sehr. Besonders die Köchin wird mir noch lange in Erinnerung bleiben - eine herzensgute und gläubige Person, mit einer ganz besonderen Feinfühligkeit und ohne Vorurteile gegenüber anderen. Ich war froh, das Rachel sie an ihrer Seite hatte und durch sie wachsen konnte. Aber auch William, ein Mann, der verständnisvoll und einfühlsam ist und das Gute im Menschen sieht, hat mir sehr gut gefallen.
Eine zarte Liebesgeschichte fand ich zwischen den atemberaubend packenden Ermittlungen und hier fand die Autorin ebenfalls die richtige Ausgeglichenheit. Das Ende war spannend, emotional und alles in sich abgeschlossen. Zu gern hätte ich den Charakteren noch weiter gefolgt und ich hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird oder baldmöglichst neues von der Schriftstellerin zu lesen geben wird. Ich bin absolut begeistert von ihrem Schreibstil.
Fazit:
Der Debütroman "Diebin des Herzens" von Maria Albers hat mich rundum begeistert. Ein packender historischer Kriminalfall mit starken Protagonisten im Herzen Londons und einer sanften christlichen Note um das Thema "Vergebung". Ein erstklassiger Debütroman den man unbedingt lesen sollte.
~ Scotland-Yard Kriminalroman ~ spannend und bewegend geschrieben ~ Neuanfänge & Glaubensfindung ~ mein Monatslesehighlight ~
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16.02.2024irveliest Nicht nur die Hauptfigur ist eine Diebin des Herzens, auch die Autorin, denn ich habe mein Leseherz an diesen packenden, empathischen, tiefgehenden, glaubenslebensnahen Roman verloren!
Mit einem Paukenschlag wirft Maria Albers ihre Leser in diese Geschichte, denn es geschieht schon auf den ersten Seiten ein übler Mord, der mehr oder weniger Dreh- und Angelpunkt dieses historischen Kriminalromans ist.
Rachel ist aus
persönlichen Gründen vor einem Jahr der Sherwood-Gang beigetreten, sie wusste sich damals keinen anderen Rat und fühlt sich dort nicht wirklich wohl. Aber was hat man damals – wir schreiben das Jahr 1890 – nicht alles gegen seine Überzeugung und Gewissen getan" Was wählt man als mittelloser Mensch, wenn man nur die Option hat zwischen „Friss oder stirb“" Als bei einem Raubzug der besagte Mord passiert, legt dies jedoch einen Schalter in Rachel um. Sie verlässt die Bande und lebt nun ständig in der Angst davor, deren Rache spüren zu müssen. Sie möchte sich ändern und ein ehrbares Leben führen, wie mühevoll auch immer dies sein möge und empfindet es als großes Glück, noch am selben Abend eine Anstellung als Dienstmädchen zu bekommen.
Beim Lesen dachte ich nur „Hey Rachel, siehst du, das ist jetzt kein Zufall, da freut sich jemand über deine Entscheidung und sorgt für dich.“ Und ich sollte Recht behalten, denn Rachel erwischt mit Mrs. Eccleston eine harte, aber faire Dienstherrin, und zusätzlich empfängt sie zum ersten Mal in ihrem Leben wahre, aufrechte Wertschätzung, Liebe und den herzensguten Einsatz anderer Menschen für sich.
Mir hat es ganz besonders Margaret, die „Küchenfee“ angetan, sie wird so etwas wie eine Mutter, eine Verbündete für Rachel, hat immer ein liebes, gütiges Wort für sie, sät durch ihrebeständigen lebensnahen Glaubensüberzeugungen eine gute Saat in die junge Frau, die langsam aber sicher aufgeht. Auch Sergeant McFarlane, ein Mieter von Mrs. Eccleston, meint es gut mit Rachel, behandelt sie nicht wie ein Dienstmädchen, sondern ebenbürtig, was Rachel sehr beeindruckt und auch sonst gefällt er ihr sehr. Ach wäre er doch nicht für Scotland Yard tätig, denn könnte alles so einfach sein....
Dummerweise laufen die Mordermittlungen auf Hochtouren , und auch wenn Rachel nichts damit zu tun hat, war sie bei dem Raubzug dabei.... Und die Dinge nehmen für sie unangenehme Wendungen, auf die ich nun aber nicht näher eingehen möchte.
Du liebe Zeit, war „Diebin des Herzens“ fesselnd! Nicht nur in Hinblick auf den Aspekt des Kriminalromans – hier überzeugte und packte mich die Autorin durchweg mit einer sehr gelungenen Spannungskurve, unerwarteten Wenden und Überraschungen, denn hier ist nicht jeder das, was er vorzugeben scheint -, auch die historische Kulisse wurde grandios eingefangen! Vor meinem inneren Auge spielten sich viele Szenen in bewegten Bildern ab und ich fühlte mich wie mittendrin, wie eine Statistin in einem Blockbuster!
Allererste Sahne sind auch die Figuren. So liebevoll augearbeitet, sowohl die Guten als auch die Bösen, so unglaublich raffiniert ist zudem ihr Beziehungsgeflecht ersonnen, bei dem eins ins andere greift, ein logisches, großes Ganzes bildet und aus dem Roman eine runde Sache macht.
Toll und überaus überzeugend für mich gelungen ist die Einarbeitung des Glaubens, diese Lebensechtheit, und keine frommen Sprüche, die dir suggerieren, dass alles sich leicht und easy entwickelt, wenn du nur darum betest, sondern eher das Motto greift, dass Gott nicht die Probleme wegzaubert, sie aber durch sein Eingreifen erträglicher für dich macht und manchmal möglicherweise unkonventionelle Lösungen findet. So habe ich eine Szene zum Schluss hin mit Rachel als sehr stark empfunden, bei der nicht der Holzhammer, sondern Augenmaß das Mittel der Wahl ist.
Wunderbar, großartig, ich bin zutiefst erfüllt durch diesen Roman und sehr begeistert, dass ein Thriller – für mich war es definitiv einer, so atemlos, wie ich durch die Geschehnisse und Entwicklungen geeilt bin – diese Tiefe, diese Aussagekraft entwickeln kann. Die Botschaften rund um Verzweiflung, Schuld, Sühne, Gnade und Vergebung stehen nicht nur da, sie werden durch die Figuren gelebt und zeigen auf, dass auch wir sie in unserem Alltag unterbringen können, auch wenn dies manchmal unmöglich scheint.
„Diebin des Herzens“ ist ein Juwel am Bücherhimmel!
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16.02.2024Märchens Bücherwelt Ich habe schon lange keinen Roman mehr gelesen, bei dem man so sehr dem Ende hin fiebert und gleichzeitig hofft, dass das Buch ja nicht endet.
Wir begleiten Rachel bei ihrem Ausstieg aus einer Diebesbande, deren letzter Einbruch mit einem Mord geendet hat. Schon länger will sie sich von dieser Bande distanzieren, in die sie aus traurigen Umständen gerutscht
ist. Auf der Flucht und aus Angst vor Rache hofft sie auf ein neues Leben und nimmt eine Stelle als Hausmädchen an, ohne zu ahnen, dass ein weiterer Mieter ausgerechnet Sergeant William MacFarlane ist, der schon seit längerem nach der Bande fahndet und dafür auch seine Gründe hat. Zerrissen zwischen Gefühlen und dem Wunsch nach einem Neubeginn wird die Schlinge der Entdeckung immer enger...
Die Autorin versteht es auf raffinierte Weise mit den Emotionen der Leser zu spielen und hat dazu mehrere Handlungsstränge eröffnet, um einiges an Verwirrspiel zu starten, was ihr wirklich genial gelungen ist. Man fühlt sich schon selbst wie ein Ermittler von Scotland Yard und versucht, zu kombinieren und hinter die Beweggründe der verschiedenen Personen zu blicken, zumal der Bandenanführer auch ein perfides Spiel treibt.
Ein toller Cosy Crime in den dunklen Gassen Londons, der sich aber bis in die höhere Gesellschaft zieht und den Leser in einen emotionalen Strudel reißt, denn es gibt Augenblicke, die einem die Tränen in die Augen treiben, wo man hin und hergerissen ist, weil man die Auslöser und Hintergründe verstehen kann, wo es nicht nur schwarz oder weiß gibt.
Das Cover ist ja schon ein Eyecatcher und auch der Klappentext ist vielversprechend und man wird nicht eine Sekunde enttäuscht. Die Charaktere sind so authentisch gezeichnet, ganz besonders die Köchin Margaret ist meine persönliche Romanheldin. Mit ihrer mütterlichen Art und ihrem großen Gottvertrauen ist sie Rachel eine große Stütze und Motivation. Der christliche Aspekt ist so wundervoll mit der Handlung verwoben- unaufdringlich, berührend und mutmachend.
Mit einigem Nervenkitzel, Charme und einem brillanten Kriminalfall wird man eindrucksvoll, bildgewaltig in das Geschehen gerissen, wobei das Thema Vergebung, Gottes Gnade und Barmherzigkeit eine wichtige Rolle spielt und klasse umgesetzt wird.
Für mich nicht nur ein Lese- sondern mein persönliches Jahreshighlight und ich hoffe sehr, dass es bald schon Nachschub gibt. Eine Autorin mit großem Herz und Talent.
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14.02.2024sophies.booklove_ Mit "Diebin des Herzens" hat Maria Albers ein tolles Debüt geschrieben. Schon nach den ersten paar Seiten hat sie mich gepackt und eine spannende Atmosphäre von Beginn bis zum Schluss aufrecht erhalten. Gerade diese Verbindung zwischen Romantik, Spannung und einem guten Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.
Die Protagonistin Rachel Baynes möchte dem Leben in der "Sherwood Gang" entfliehen, nachdem
auf einem ihrer Raubzüge ein junger Mann ums Leben kommt. Sie ist erschrocken und möchte nur noch ein neues Leben anfangen. Schnell findet sie in einem Haus als Dienstmädchen Arbeit und möchte ihre Arbeit tadellos machen. Einziges Problem ist dabei, dass ein junger Sergeant in dem Haushalt zur Miete wohnt. Was passiert, wenn er ihrer Vergangenheit auf die Spur kommt"
William McFarlane hat es sich zur Aufgabe gemacht die skrupellose Sherwood Gang zu fassen, bevor sie weiteren Schaden anrichten können. Dabei möchte er auch seine traumatisierende Vergangenheit überwinden und den Schatten der Vergangenheit endlich ein Ende bereiten. Die junge Rachel wirkt auf ihn direkt sympathisch, aber sie scheint etwas zu verbergen.
Neben der spannenden Handlung und dem Mitfiebern wie alle Bedrohungen gelöst werden, hat die Autorin auch wichtige Glaubensthemen mit eingewoben. Das Thema der Vergebung spielt eine zentrale Rolle und beeinflusst die Charakterentwicklung der Protagonisten intensiv. Beide haben ihre Vergangenheit zu tragen und lernen im Glauben zu vergeben.
Der Schreibstil war sehr angenehm und ließ einen durch die Seiten fliegen. Einige Szenen hätten noch etwas langsamer beschrieben werden können, einige Details ergänzt werden können, aber die Autorin hat es wirklich geschafft eine besondere Atmosphäre zu kreieren. Man konnte komplett in die Welt abtauchen.
Die Handlung war spannend und teilweise wirklich nicht vorhersehbar. Es war nicht immer nur alles rosarot, sondern sehr ehrlich. Am Ende hätte ich mir noch einen Epilog gewünscht, aber auch so wurden alle Handlungsstränge rund abgeschlossen und alle Fragen beantwortet.
Ich kann dieses Buch von Herzen weiterempfehlen und hoffe noch viele weitere Bücher von der Autorin lesen zu dürfen. Ein wirklich erfolgreiches Debüt, das mich begeistern konnte.
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14.02.2024annislesewelt Maria Albers hat mit "Diebin des Herzens" einen warmen sanften Krimi geschrieben, der nach London in das Jahr 1890 entführt, wo man Rachel und William kennenlernt.
Rachel ist Mitglied einer Diebesbande und wagt den Ausstieg, doch es wäre zu einfach, wenn damit alles gut wäre. Nein, da geht die Geschichte erst richtig los. William ist ein Sergeant bei Scotland Yard
und vom Wunsch erfüllt, jeden Straftäter zu überführen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und wohltuend, das Buch lässt sich leicht lesen und die Worte sind wie flüssiger Honig. Zudem waren die Beschreibungen der Schauplätze und Charaktere wundervoll, sodass ich sie mir gut vorstellen konnte. Es gab auch hin und wieder Szenen, bei denen ich lächeln musste und die gut und treffend das damalige Leben wiedergeben. Schön fand ich auch, dass Bibelverse mit eingearbeitet wurden und der Glaube an Gott zum Ausdruck kam. Die Charaktere fand ich sympathisch und vor allem Margaret, einen Nebencharakter, habe ich geliebt.
Die Spannung allerdings wurde für mein Empfinden zu langsam aufgebaut, weshalb ich sehr lange nicht wirklich gefesselt war. Als sie dann jedoch ihren Höhepunkt erreichte, bin ich atemlos durch die letzten Seiten geflogen.
Alles in allem ein Roman, der gut zu lesen ist und von Vergebung spricht. Es geht darum, schmerzhafte Erlebnisse loszulassen, zu Gott zu bringen und freizuwerden. Außerdem zeigt dieses Buch, wozu Menschen durch Eifersucht und Habgier fähig sind.
Wer also einen sanften Krimi mit einer kleinen und feinen Liebesgeschichte, die nicht im Vordergrund steht, sucht, wird hier fündig.
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11.02.2024katikatharinenhof Debütroman mit Luft nach oben
Rachel hat den Absprung geschafft und der berüchtigten Sherwood-Gang den Rücken gekehrt. Im Haushalt von Mrs. Eccleston findet sie eine Anstellung und ist dankbar und glücklich für die Möglichkeit, ein ehrbares Leben zu führen. Aber ausgerechnet der Untermieter im Haus ist ein Sergeant bei Scotland Yard und ermittelt gegen die Diebesbande. Rachels Herz schlägt Kapriolen,
sobald sie William McFarlane sieht, aber kann eine Verbindung zwischen den beiden eine Zukunft haben "
Ich liebe Debütromane, denn sie ermöglichen mir, bisher unbekannte Autor:innen zu entdecken, neue Schreibstile kennenzulernen und gemeinsam mit ihnen ihre schriftstellerische Reise zu beginnen. In jedem Talent schlummern ganz viele Ideen, die uns zum Nachdenken und Innehalten, aber auch zum Lachen und Weinen bringen. Jedes einzelne Buch ist es wert, gelesen zu werden.
Und genau so ein Debüt ist "Diebin des Herzens" von Maria Albers, das uns in das viktorianische London entführt. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft wie ein unüberwindbares Hindernis und so ist es nicht verwunderlich, dass diese Stadt ein unruhiges Pflaster und Nährboden für Verbrechen ist.
Maria Albers verwebt die Komponenten Abenteuer Romantik, Krimi und christlicher Glaube zu einem historischen Roman, der oft an der Oberfläche kratzt und einige Logikfehler aufweist. Das führt leider dazu, dass selbst die beiden Hauptfiguren Rachel und William blass und eindimensional bleiben und somit fehlt die wichtige emotionale Verbindung zwischen Leser;innen und Charakteren. Auch finden sehr viele Klischees den Weg zwischen die Seiten, was sehr schade ist.
Die Handlung selbst ist recht durchschaubar und es fehlen ganz oft Spannungselemente, um die Leserschaft voller Neugier an die Seiten zu fesseln. Außerdem vermisse ich die Romantik, um die Beziehung zwischen Rachel und William als glaubhaft und nachfühlbar erleben zu können. Das Auseinandersetzen mit der eigenen Vergangenheit und den daraus resultierenden Erkenntnissen bleibt recht vage und auch der christliche Aspekt ist eher dürftig eingestreut.
Hier und da blitzen die guten Ideen hervor, aber in der Umsetzung ist noch deutlich Luft nach oben. Da dies aber mein ganz persönlicher Leseeindruck ist, ist es doppelt wichtig, dass sich die Lesebegeisterten da draussen ein eigenes Bild von dieser historischen Zeitreise machen, um dann zu entscheiden, ob dieser Debütroman der Beginn zu einer ganz großen literarischen Karriere wird.
Ich vergebe neutrale 3 Sternchen und hoffe, dass die "Diebin des Herzens" viele begeisterte Leser:innen finden wird.
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09.02.2024Elina Maria Albers legt mit ihrem Debüt „Diebin des Herzens“ einen absolut spannenden historischen, aber auch sanften, Krimi vor.
Ich habe dieses Buch total genossen! Die Autorin hält kontinuierlich den Spannungsbogen geschickt aufrecht, es gibt immer wieder unerwartete Überraschungen, vor allem was den Anführer der Gang betrifft.
Die beiden Protagonisten habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen: Rachel ist eine so
aufrichtige Seele und William ein ehrlicher, empathischer Mann, beide tief verletzt von Geschehnissen ihrer Vergangenheit. In der Geschichte wird gut deutlich, was mit Menschen passieren kann, wenn sie an Bitterkeit festhalten: William wird in seiner Arbeit von einem schon fast exzessiven Gerechtigkeitssinn angetrieben – durch einen schlimmen Verlust verliert er sich in seinen täglichen Nachforschungen und seine Lebensfreude kommt ihm fast abhanden. Rachel kämpft mit Schuldgefühlen und Reue, auch sehr nachvollziehbar aufgrund ihrer Vergangenheit. Man kann sich in beide gut hineinversetzen und merkt schnell, dass beide nicht alleine aus ihrer Haut können. Da kommt der christliche Aspekt, der wirklich gut und ausführlich in den Roman eingearbeitet ist, zum Vorschein, nämlich dass der Mensch es ohne Gott nicht schaffen kann. Das Thema Vergebung und Loslassen ist sehr zentral und wie ich finde, biblisch gut unterlegt. Für beide ist die individuelle Auseinandersetzung ihrer Vergangenheit zwar schmerzhaft und kostet einiges, aber letztendlich sehr befreiend.
Insgesamt kann ich einfach nur sagen, dass ich dieses Buch wirklich sehr gerne gelesen habe und nur so durch die Seiten geflogen bin, ich kann es wärmstens empfehlen und freue mich jetzt schon sehr auf weitere Bücher von Maria Albers.
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29.01.2024Ramona Ein beeindruckender historischer Krimi Debütroman
Debütromane sind für mich immer besonders reizvoll. Die Autorin hat mit ihrer Geschichte hier voll abgeliefert. Dieser historische Krimi hat mich hervorragend unterhalten und total faszinierende, spannende Lesestunden geschenkt.
Die Hauptprotagonisten in ihren vielfältigen Facetten sind authentisch gezeichnet. Echte Sympathie - und Emphatieträger sind natürlich Rachel und auch Margaret, diese beiden Charaktere haben sich sofort in
mein Herz geschlichen. Die Story total spannend und faszinierend. Rachel hatte es nicht leicht in ihrem Leben und auch der Ausstieg aus der Sherwood Gang war mit Hindernissen gespickt. Von der Mutter als Baby vor dem Waisenhaus abgelegt zu werden, sich trotzdem durchs Leben zu kämpfen, immer für andere da zu sein, sie hat mich beeindruckt. So eine starke junge Frau. Schön zu lesen, dass sie ihr Gottvertrauen wieder gefunden hat.
Ich habe beim Lesen so unglaublich viele Emotionen durchlebt, das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Autorin hat es geschafft mich mit dieser Geschichte von Anfang an mitzunehmen und der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss ungebrochen. Sie hat einen echt begnadeten Schreibstil. Der Ausgang der Story hat mich sehr zufrieden und glücklich zurück gelassen. Ich freue mich auf weitere so geniale Geschichten der Autorin. Auch das Cover finde ich äußerst gelungen, es fängt die Londoner Atmosphäre zum Ende des 19. Jahrhunderts super ein.
Liebhaber von historischen Kriminalromanen werden so wie ich voll auf ihre Kosten kommen. Ich kann euch das Buch mit Freude weiterempfehlen.
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25.01.2024lese-vrau Nach einem Mord von der Sherwood-Gang, flüchtet Rachel Baynes, die Mitglied ist, aus der Gang und möchte ein neues Leben beginnen. Am anderen Ende der Stadt bekommt sie eine Anstellung als Hausmädchen, ausgerechnet in dem Haus wo William Mc Farlane, der Sergeant wohnt und der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat die Sherwoodgang zu stellen und den Mörder seiner
Schwester zu finden.
Von der ersten Seite ist man direkt im Geschehen drin. Dieser Kriminalroman hat es in sich. Keine Handlung ist abzusehen und man ist immer wieder überrascht wie Maria Albers es schafft durch Handlungen den eigenen Gedanken eine Wendung zu verpassen mit der man in keinster Weise gerechnet hat. Dadurch hat das Buch so eine hohe Spannung und schafft es kaum es aus der Hand zu legen.
Ich konnte relativ schnell mit Rachel mitfühlen. Angst zu haben, entdeckt zu werden, aber auch den Wunsch das alte Leben hinter sich zu lassen und Vergebung zu erfahren. Die treue Haushälterin Margaret gewinnt schnell das vertrauen von Rachel, hilft ihr bei den Aufgaben, steht ihr mit Rat und Tat zur Seite, zeigt ihr den Weg zu Gott und hilft ihr sogar bei der Flucht als es sehr brenzlig wird und ihre Zukunft in Gefahr ist.
Auch William der Sergeant lernt, das Vergebung notwendig ist, damit das Herz bereit auf Empfang für Gottes Liebe ist und die eigene Erkenntnis aber viel Schmerz und Kraft abverlangt.
Die Charaktere waren alle sehr passend dargestellt und ihre Handlungen passten wunderbar in die Historische Zeit in der die Geschichte spielt.Gesellschaftliche Stellungen und örtliche Beschreibungen sind so gut dargestellt das man es sich bildhaft vorstellen kann.
Ich habe das Buch ohne weglegen zu können durchgelesen und freue mich auf das nächste Buch von Maria.
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24.01.2024bunte_buecherliebe Der Debütroman von Maria Albers spielt im Jahr 1890 in London. Es geht um die junge Rachel Baynes, die im Waisenhaus aufwuchs. Sie ist Teil einer Gang, die im reichen West End der Stadt Beute macht. Leider kommt es während eines Raubzugs zu einem tödlichen Schuss auf einen anwesenden Bewohner. Rachel ist tief erschüttert.
Sie hat bereits seit längerem
darüber nachgedacht, die Bande zu verlassen – nun wagt sie den Schritt. So packt sie kurzerhand ihre Sachen und steht quasi von jetzt auf gleich auf der Straße. Doch sie ist voller Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Zukunft.
Die Suche nach Arbeit und einer Unterkunft ist anstrengend, es ist zum Verzweifeln. Im Stillen möchte sie am liebsten Gott um Hilfe bitten, doch sie traut sich nicht. Da entdeckt sie doch noch ein Stellenangebot als Hausmädchen. Sie kann die Stelle direkt antreten und ist trotz der harten Arbeitsbedingungen sehr dankbar. Sie schämt sich sehr wegen ihrer Vergangenheit und möchte künftig ein redliches Leben führen.
Direkt am ersten Arbeitstag entdeckt sie jedoch, dass der gutaussehende Untermieter ein Sergeant von Scotland Yard ist. Und erschreckenderweise ist er auch noch mit der Aufklärung des Raubmordes der Diebesbande betraut! Von da an geht sie ihm möglichst aus dem Weg, denn niemand soll von ihrer Vergangenheit erfahren.
Allerdings lässt auch die Bande nicht locker und spürt sie auf, sie halten Rachel für eine Verräterin. Die Dinge nehmen ihren Lauf und wieder einmal muss Rachel bedeutsame Entscheidungen treffen....
Maria Albers hat mit ihrem ersten Werk direkt ein wunderbares Lesevergnügen für Fans historischer Romane, aber vor allem auch für Fans von Kriminalromanen geschaffen. Die Geschichte von Rachel, der Diebin, ist sehr gut in die Kulisse des 19. Jahrhunderts eingebettet und als Leser habe ich mich im viktorianischen London zurechtfinden können. Das Buch startet direkt mit einem Raubmord, wonach alles seinen Lauf nimmt. In den folgenden Kapiteln erfahren wir viel von den Lebensumständen der damaligen Zeit.
Die Autorin hat in ihrem Roman jeder Person eine Persönlichkeit mit Charakter geschenkt. So gibt es neben der reumütigen Rachel, die liebevolle, mütterliche Köchin, die eher kühle Herrin, den bedächtigen William usw. Einige von ihnen mussten bereits den ein oder anderen Schicksalsschlag über sich ergehen lassen und sind daher geprägt. Es ist Zeit Vergebung zu erfahren oder auch (sich) selbst Vergebung zu gewähren, damit man seinen Frieden finden kann. Maria Albers hat das Thema behutsam, aber prägnant eingebunden. So gibt es auch immer wieder einen kleinen Perspektivwechsel auf die Geschehnisse, die manches in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Aber auch die Gefühle und Gedanken von Rachel und William wurden sehr anschaulich beschrieben. Man spürt regelrecht, welcher Anspannung Rachel ausgesetzt ist.
Bei diesem Kriminalroman gibt es immer wieder überraschende Wendungen, die das Lesen zu einem spannenden Vergnügen machen. Auch der Glaube wird in diesem Buch behutsam thematisiert.
Besonders schön sind das stimmige Cover und die Verzierungen zu Beginn eines jeden Kapitels.
Fazit: Das Buch ist für Fans historischer Romane und auch für Leser, die gerne Kriminalromane lesen ein guter Tipp. Hier kann man mitfiebern bis zur letzten Seite!
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22.01.2024Evelin Petrov "Was tust du da, wenn ich fragen darf" Es sieht nicht so aus, als würdest du Staub wischen."
"I-ich kann alles erklären!"
"Das hoffe ich für dich! Ich habe dir vertraut!..." (Aus "Diebin des Herzens", S 123)
Rachel Baynes verlässt nach einem missratenen Raubzug, bei dem ein Mord geschah, die Diebesbande und versucht, als Dienstmädchen ein neues Leben anzufangen. Geplagt von ihrem
schlechten Gewissen trifft sie in ihrem neuen Zuhause ausgerechnet auf den Polizisten William, der fieberhaft nach dem Mörder und der Bande sucht.
Rachel ist trotz ihrer schwierigen Kindheit eine liebenswerte Hauptfigur und auch Wiliam ist trotz seiner tragischen Vergangenheit, deren Folgen sein ganzes Leben bestimmen, sehr sympathisch. Die Nebenfiguren sind authentisch und besonders die Köchin Margaret gewann ich schnell gern.
Die Handlung überrascht mit einigen unerwarteten Wendungen. Die Figuren entwickeln sich weiter, arbeiten Vergangenes auf, ändern Prioritäten, usw. Der Glaube spielt eine Rolle, z.B. bitten Rachel oder William um Gottes Führung und Hilfe. Allerdings haben sie auch wichtige Erkenntnisse. Die anderen Personen (Bandenmitglieder, Freunde, Polizisten) waren auch äußerst interessant dargestellt.
Mehr will ich nicht verraten.
Mit "Diebin des Herzens" ist Maria Albers ein wahnsinnig guter Debütroman gelungen. Das Buch ist extrem spannend und leicht zu lesen. Empfehlung!
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22.01.2024ElanBer In ihrem Debütroman entführt uns Maria Albers in das London des Jahres 1890, wo die Sherwood-Gang ihr Unwesen treibt. Mittendrin, und das nicht gerade aus freiwilligen Stücken, befindet sich Rachel. Nach einem Raubzug, bei dem sie Zeuge eines Mordes wird, nimmt sie allen Mut zusammen und verlässt die Bande, um sich ein ehrbares Leben aufzubauen. Doch die Vergangenheit lässt
sich nicht so einfach abschütteln, sondern nimmt Einfluss auf ihr neues Leben.
William McFarlane, Sergeant bei Scotland Yard, hat mit seinen ganz eigenen Gespenstern der Vergangenheit zu kämpfen, die ihm auf der Jagd nach der berüchtigten Bande einen gewissen Antrieb verleihen.
Wie diese beiden Hauptcharaktere sich im Laufe der Geschichte begegnen und sich ihre Wege verstricken, kann ich leider nicht weiter beschreiben ohne zu Spoilern. Doch es ist schön zu lesen, wie die Begegnung der beiden Hauptcharaktere ihre Herzen verändert und sie zu Gottes Liebe und Vergebung führt.
Die Geschichte war von der ersten Seite an sehr fesselnd und absolut spannend geschrieben. Die Autorin zeichnet ein lebendiges Bild des Lebens im viktorianischen London, wobei soziale Ungleichheit und die damalige Stellung der Frau deutlich hervortreten. Die Handlungen der Hauptfiguren werden durch gut platzierte Hintergrundinformationen nachvollziehbarer. Zudem tragen kurze, in anderer Schriftart gehaltene Kapitel zur Aufklärung des Falls bei, werfen jedoch auch neue Fragen auf.
In Rachel konnte ich mich sehr gut hineinfühlen. Ihre Angst, jederzeit aufzufliegen und als ehemaliges Mitglied einer Bande enttarnt zu werden, hinterlässt bei mir als Leser ein fortwährendes Bauchkribbeln. Als Rachel sich einer Person öffnet und ihre Identität preisgibt, habe ich mir einen klitzekleinen Moment gewünscht, sie hätte dies Geheimnis länger gewahrt, um die Spannung weiter aufrechtzuerhalten. Doch zu lesen, wie die Vertrauensperson ihr den Weg zu Gott, zu seiner Vergebung zeigt und Rachel Frieden mit ihrer Vergangenheit und Gott findet, berührt mich als Leser. In dieser Vertrauensperson findet Rachel jemanden, der ihr, neben ihrer neugefunden Beziehung zu Jesus, bei allen weiteren Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite steht.
Mit William, dem Sergeant, wurde ich erst im weiteren Verlauf der Geschichte warm. Er ist so versessen darauf, den Dieb zu fassen, dass alles andere in seinem Leben an Wichtigkeit verliert. Erst die Enthüllungen führen ihn wieder zurück zu seiner Beziehung mit Gott und er findet Frieden.
Ein wunderschöner, unerwarteter Kriminalroman, der neben einer Prise Humor, sehr viel Action und ganz viel Schuld, aber auch unverdiente Vergebung, Annahme und Liebe Gottes beschreibt.
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21.01.2024Marianne Rachel will fliehen. Sie hat genug vom Leben als Diebin. Mitten in der Nacht verlässt sie heimlich die Bande, mit der sie schon viele Einbrüche verübt hat. Doch als alleinstehende junge Frau, ohne irgendwelche Mittel, hat sie es schwer in London am Ende des 19. Jahrhunderts. Nach einem mühevollen Tag auf der Suche nach Arbeit, ist sie erschöpft. Sie
weiß nicht, wo sie die Nacht verbringen wird, und sie fürchtet sich davor, von dem mächtigen Anführer der Diebesbande entdeckt zu werden. Da entdeckt sie ein Stellenangebot.
Die Arbeitsbedingungen sind hart und die Dame des Hauses kalt und unfreundlich, aber Rachel bekommt die Stelle als Hausmädchen und ist erleichtert. Doch am nächsten Morgen ist der Schrecken groß, als sie entdeckt, dass ein Polizist zur Miete in diesem Haushalt lebt. Rachel stellt außerdem fest, dass er auf der Suche nach ihrer Bande ist. Wenn sie irgendeinen Ausweg hätte, würde sie gehen. Aber sie weiß nicht wohin. Außerdem ist da Margarete, die Köchin, die so liebevoll ist. Rachel riskiert es und bleibt im selben Haus wie William, der Polizist.
Rachel quälen viele Fragen. Warum haben ihre Eltern sie als Baby in ein Heim gegeben" Kann Gott ihr vergeben, obwohl sie gestohlen hat" Soll sie sich der Polizei stellen" Vor allem aber, wie kann sie jemals sicher sein vor ihren früheren Räuberkollegen" William hat seine eigenen Kämpfe zu kämpfen. Er ist Polizist geworden, weil er für Gerechtigkeit sorgen will. Auch wenn es viele Jahre zurückliegt, kann er das Verbrechen nicht vergessen, das sein Leben verändert hat.
Dieser historische Roman ist so spannend, dass es schwerfällt das Buch wegzulegen. Immer wieder sorgt eine Überraschung für ein völlig neues Szenario. Schwere Entscheidungen müssen getroffen werden, Risiken werden eingegangen, und mehrmals geht es um Leben und Tod.
Sehr gelungen ist die Darstellung dieser Zeitepoche. Interessant sind vor allem Hinweise auf die Detektivarbeit und Recherche.
Das Thema Vergebung wird anschaulich thematisiert. Es geht um Gottes Vergebung für falsche Wege, darum sich selbst zu vergeben und Groll loszulassen. Einige passende Bibelverse und das Vorbild einer Pastorenfrau geben Antwort und Wegweisung.
Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Debütroman einer jungen Autorin! Spannend und mit vielen unerwarteten Wendungen, macht es Spaß diesen Detektivkrimi zu lesen.
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20.01.2024gerdys_buecher.reich Nachdem ein Raub mit einem Mord endet, möchte Rachel nur noch eines: Die Sherwood-Gang, eine Diebesbande, der sie vor einem Jahr notgedrungen beigetreten war, wieder zu verlassen. Mithilfe ihrer Freundin flieht sie in der Nacht und nach etlichen Stunden durch die Stadt Wanderns, findet sie eine Anstellung. Hier trifft sie William, der sich als Polizist bei Scotland Yard entpuppt.
Doch der Wunsch nach einem ehrbaren Leben wiegt mehr als die Angst, entdeckt zu werden und so bleibt Rachel.
Maria Albers steigt in ihrem Debutroman gleich fulminant in die Geschichte ein. Ein Vorfall reiht sich an den anderen, der Schreibstil ist spannend und mitreißend, es gibt keine Längen oder langweiligen Stellen, die nicht zur Geschichte zu passen scheinen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Die Protagonisten, vom Hauptcharakter bis zum kleinsten Nebencharakter, sind gut gezeichnet, ich konnte mir jeden vorstellen und diejenigen, die einem sympathisch sein sollten waren es auch gleich.
Rachel und William haben beide schlimme Verluste erlebt, die sie zu den Menschen haben werden lassen, die sie heute sind. Das Hauptthema des Buches beschäftigt sich mit der Vergebung und welche Kraft dahintersteht. Während Rachel vor allem damit kämpft sich selbst zu vergeben und der Lüge aufsitzt, dass sie aufgrund ihrer Taten nicht mehr zu Gott kommen kann, hadert es bei William bei der Vergebung anderen gegenüber. Rachels und Williams Entwicklung und ihre Schritte im Glauben, die Unterstützung und Ermutigung durch die Nebencharaktere, haben mir unglaublich gut gefallen.
Es handelt sich hier in erster Linie um einen Krimi, doch auch die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten wird schön aufgezeichnet, wenn auch nicht allzu raumgreifend. Ich fand das Verhältnis aber richtig toll und hab mal wieder gemerkt, dass solche Geschichten mein Herz einfach höherschlagen lassen! Es war teilweise so spannend, dass ich es körperlich gespürt habe. Dieses Fesseln, habe ich schon länger nicht mehr so stark erlebt, weshalb dieses Buch jetzt schon eines meiner Highlights geworden ist!
Ich kann dieses Buch mit 5/5 Sternen an alle weiterempfehlen, die gerne historische Kriminalgeschichten lesen und sich ins London von 1890 entführen lassen möchten.
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15.01.2024ann-marie Diebin auch meines Herzens
Maria Albers eröffnet mir mit ihrem Debütroman, "Diebin des Herzens", spannende Einblicke in die Aufklärung eines schrecklichen Verbrechens in der Großstadt London im Jahr 1890. Wie aus der Jahreszahl unschwer zu erkennen eine Zeit, die vielfach historischen Romanen, die ich im Übrigen allen anderen Genren vorziehe, zu Grunde gelegt wird.
Im vorliegenden Roman wird diese Zeit hervorragend
dargestellt, sei es durch die sehr detailreiche Beschreibung Londons, die beim Lesen auf Anhieb die eigene Vorstellungskraft weckt und man dem Geschehen, gleich einem Film, mühelos folgen kann. Aber nicht nur das historische London entsteht gedanklich beim Lesen, sondern auch die polizeilichen Ermittlungen in der damals üblichen Form, vor allem im Hinblick auf die gesellschaftlichen Stellungen der involvierten Personenkreise. Da erleidet z.B. Lady (!) Whitehall fast einen Nervenzusammenbruch, als sie mit dem Raubmord im Nachbarhaus konfrontiert wird. Gut, dass ihr Ehemann, Lord (!) Whitehall neben ihr sitzt und beruhigend auf sie einwirken kann (gebe zu, da konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen – sorry, liebe Maria, aber das hast du so treffend beschrieben ...). Und der ermittelnde Polizeibeamte, ganz Gentleman, wartet mit weiteren Fragen zunächst ab und führt die Befragung erst fort, nachdem er sich vergewissert hat, dass die Ehefrau wieder "nervenstark" und aufnahmebereit ist. Dies nur als kleines Beispiel dafür, wie geschickt die damaligen Verhaltensmuster Berücksichtigung gefunden haben und dem ganzen Roman trotz der Tiefe auch eine gewisse Leichtigkeit, durchaus auch mit Schmunzeleffekten, verleihen.
Zu Beginn des Romans wird den beiden Hauptprotagonisten, Rachel, aussteigewilliges und –mutiges Bandenmitglied und dem ermittelnden Polizeibeamten William jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet, in dem bereits erste Einblicke in ihre Gedankenwelt, vor allem aber belastende Ereignisse der Vergangenheit, zunächst nur leicht angedeutet werden und dies – unabhängig von dem zu klärenden Verbrechen – weitere Spannungsbögen eröffnen. Hatte ich erwartet, ich hätte den "roten Faden" des Romans erkannt, wurde ich unerwartet mit einem neuen Kapitel in einer anderen Schrifttype überrascht. Der Gedanke an einen fehlerhaften Druck war schnell gegenstandslos, denn ich wurde mit einem weiteren, unerwarteten Spannungsbogen überrascht.
Ja, es gibt diverse spannende Momente mit zunehmender Steigerung, die mich mehr und mehr in ihren Bann ziehen. Und es gibt da diese sehr berührenden Momente, da beiden, Rachel und auch William, zwei Menschen zur Seite gestellt werden, die trotz einschneidenden Lebenseinschnitten ihren Glauben an Gott nicht verloren haben und dies für mich vollkommen überzeugend, vor allem aber sehr berührend, dargestellt wird.
Mein erstes Buch in diesem Jahr und schon gleich ein Herzensbuch.
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13.01.2024Franziska Der Roman von Maria Albers hat mich sofort abgeholt. Man war direkt im Geschehen drin. Durch die angenehme bildhafte Sprache, hatte ich das Gefühl mit dabei zu sein.
Stück für Stück lernt man die Charaktere kennen und lieben. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, der Schwerpunkt liegt eher auf William als auf Rachel, aber das legte sich wieder ein wenig. Ich
würde auch sagen, dieser Roman ist in erster Linie ein Kriminalroman. Wir erleben vor allem, wie William versucht den Fall zu klären. Dieser ist spannend und kommt sehr authentisch rüber. Ich habe so mitgefiebert und war teilweise super angetan von der Entwicklung der Geschichte!
Doch nicht nur Spannung und Romantik kommt hier nicht zu kurz, auch der Glaube spielt eine große Rolle. Ich freue mich sehr, dass die Personen nicht nur über Gott sprachen, sondern auch mit ihm! Es werde Themen wie Schuld, Vergebung, Annahme und Bitterkeit sehr gut behandelt. Ich konnte die Handlungen von allen Personen sehr gut nachvollziehen und bin begeistert von deren Entwicklung. Dabei war der Verlauf für mich nicht vorhersehbar.
Alles in allem, ein sehr gut ausgearbeiteter Roman, bei dem man schnell in die Geschichte eintauchen kann und gar nicht mehr auftauchen will. Im besten Fall, nimmt man noch etwas für das eigene Leben mit.
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