Er würde sich niemals frei fühlen, bis sein Feind, König Manasse, tot war. Er trank einen Schluck von seinem Wein und sagte: »Ich frage mich, ob Manasse heute in Jerusalem das Passahfest feiert.« Sein Bruder Jerimot drehte sich überrascht zu ihm um, als wäre der Name des Königs ein Eimer kaltes Wasser, das über ihren festlich gedeckten Tisch geschüttet wurde.
»Was spielt das für eine Rolle, Josua? Ich danke Gott für das Privileg, zum ersten Mal mit meiner Familie in unserem neuen Zuhause zu feiern.« Jerimot breitete die Arme aus, als wollte er alle Familienmitglieder und Freunde am Tisch umarmen. Er hatte fleißig gearbeitet, um das muffige Haus aus Lehmziegeln auf dieser ägyptischen Insel in ein bequemes Zuhause für seine Frau und seine Kinder zu verwandeln; Josua und er hatten für ihre Großfamilie mehrere aneinander angrenzende Häuser mit einem gemeinsamen Innenhof für alle gebaut. Ihre Schwester Tirza lebte mit ihrem Mann Joel, dem Hohenpriester, in einem der Häuser. Josua teilte sich ein drittes Haus mit seiner Mutter und seiner Schwester Dina. Josua liebte seine Schwester, aber jedes Mal, wenn er Dina ansah, musste er an Manasse denken und daran, wie der König Dina gefangen gehalten, sie zu seiner Konkubine gemacht und dann ihren Sohn dem Moloch geopfert hatte.
»Bin ich der Einzige, der sieht, wie irrsinnig das alles ist?«, fragte Josua jetzt. »Wir danken Gott dafür, dass er uns vor den Ägyptern gerettet hat, während wir mitten in Ägypten leben!« Er blickte in die Runde derer, die um den Tisch saßen, auf der Suche nach Zustimmung, aber alle erwiderten seinen Blick mit betretenem Schweigen. »Ich will euch ja nicht den Spaß verderben, aber jetzt sitzen wir schon beinahe ein Jahr hier fest. Vermutlich bin ich es leid, darauf zu warten, dass Gott eingreift.«
Er lehnte sich wieder zurück. Josua war der Held des ganzen Volkes und die jungen Soldaten in Ausbildung sahen ehrfürchtig zu ihm auf, obwohl er nur wenige Jahre älter war als sie. Sie hatten den Ochsen – Josuas Spitzname – als Symbol für das Regiment der Insel gewählt und ihre Flaggen und Schilde damit verziert.
»Ich bitte meine verehrten Gäste für das Benehmen meines Bruders um Verzeihung«, sagte Jerimot mit einem gezwungenen Lächeln. »Bitte lasst mich Euren Becher noch einmal füllen, Majestät.«
Josuas Ungeduld wurde noch größer, als Prinz Amarja Jerimot seinen Becher hinhielt, anstatt zu verlangen, dass man ihn bediente. Auch wenn die Priester Amarja zu ihrem König und zum rechtmäßigen Erbe auf Davids Thron gesalbt hatten, fehlten ihm das selbstsichere Gebaren und die Autorität eines wahren Königs. Josua wusste, dass er selbst – nicht der Prinz – in jeder Hinsicht der eigentliche Anführer auf der Insel war.
Jerimot wandte sich an seinen anderen Gast. »Möchtest du noch etwas Wein, Hauptmann Hadad?«
»Er ist vorzüglich – aber nein, danke«, erwiderte Hadad. Auch er erinnerte Josua an alles, was er verloren hatte. Hadads Großvater Schebna hatte zusammen mit Josuas Vater als einer der beiden höchsten Beamten des Königs gedient, bis König Manasse mit seinem blutrünstigen Rachefeldzug begonnen hatte. Wegen Hadads ausgiebigem Militärtraining in Jerusalem hatte er den Oberbefehl über die Garnison erhalten und den Rang eines Hauptmanns. Nach ihrer Flucht hatte er allen hochprozentigen Getränken abgeschworen und im vergangenen Jahr fleißig gearbeitet, um die gelehrten Söhne der Leviten in eine aktive Kampftruppe zu verwandeln, die mit Speer, Bogen und Schwert umgehen konnte.
Während Josua zusah, rieb Hadad sich wieder die Handflächen an seinem Gewand – zum hundertsten Mal, wie es Josua schien. Warum war der Mann heute so nervös? Er war schon oft bei Josuas Familie zu Gast gewesen, also konnte es keine Schüchternheit sein. Josua fiel auf, dass Hadad seinen Teller kaum angerührt hatte. »Ist irgendwas mit deinem Essen?«
»Nein, nein. Ich habe nur genug gegessen, das ist alles.« Hadad wandte sich an Josuas Bruder und ein Lächeln zog über sein attraktives Gesicht. »Ich möchte dir noch einmal dafür danken, dass du mich heute Abend eingeladen hast. Ich wusste nie, wie es ist, zu einer Familie zu gehören, weil ich den Großteil meines Lebens nur mit meinem Großvater verbracht habe.«
»Du bist in unserem Haus immer willkommen, Hadad, das weißt du. Und jetzt sing das Schlusslied mit uns, wenn du den Text kennst.«
Josua stimmte nicht mit ein, während die anderen sangen. Stattdessen beobachtete er Hadad ganz genau, weil er sicher war, dass der Mann etwas auf dem Herzen hatte. Jerimot beendete die Passahfeier mit einem Gebet und die Frauen verließen den Raum, um die Küche aufzuräumen und die müden Kinder ins Bett zu bringen. Hadad erhob sich.
»Es gibt etwas, das ich sagen möchte«, begann er und bestätigte damit Josuas Verdacht. Alle Männer wandten sich Hadad zu, der mit einem unsicheren Lachen ausatmete. »Puh! Das ist ja schlimmer, als in die Schlacht zu ziehen. Mein Magen fühlt sich an, als wäre ich wieder auf dem Schiff, das uns hierhergebracht hat.«
»Du bist unter Freunden«, beruhigte Jerimot ihn. »Bitte sag, was du auf dem Herzen hast.«
Hadad nickte und grinste nervös. »Ich möchte sagen, dass mein Leben eigentlich erst so richtig letztes Jahr am Passahfest begonnen hat. Vorher wusste ich nicht, wer ich war oder was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Aber seit unserer Flucht aus Jerusalem habe ich hier in Ägypten einen Sinn und eine Aufgabe gefunden. Ich mache meine Arbeit in der Garnison gerne. Kommandant bei der Armee zu sein, passt zu mir und ich glaube, ich habe mir endlich einen guten Namen gemacht. Jetzt fehlt mir nur noch eins, um mein Leben zu vervollkommnen.« Seine Stimme wurde leiser. »Nämlich die Frau zu heiraten, die ich liebe. Jerimot, ich bitte dich, als Haupt dieser Familie, um die Hand deiner Schwester Dina.«
Hadads Bitte war so unerwartet, dass Josua einen Augenblick brauchte, um sie zu verdauen. Das konnte nicht Hadads Ernst sein! Es musste doch jedem klar sein, dass eine solche Ehe unmöglich war. Aber bevor Josua reagieren konnte, grinste Jerimot breit, als wollte er Hadads Antrag annehmen. »Mein lieber Freund Hadad, es wäre mir eine Ehre …«
»Jerimot, halt!« Josua sprang auf und fiel seinem Bruder ins Wort. »Du darfst nicht zulassen, dass er Dina heiratet!«
»Wenn das ein Scherz ist, Josua …«
»Es ist kein Scherz«, erklärte er seinem Bruder. »Ich dachte, du wüsstest Bescheid. Ich dachte, ihr alle wüsstet das … Dina muss Prinz Amarja heiraten, den Bruder von König Manasse.«
»Was?« Hadad sah aus, als hätte Josua ihm die Faust in die Magengrube gerammt. »Wovon redest du?«
»Dina hat früher zu König Manasses Harem gehört«, erklärte Josua. »Sie hat seinen Sohn geboren. Jetzt gehört sie zum Hause David. Jeder, der sie heiratet, wird Manasses Recht auf die Königsherrschaft anfechten und offiziell den Thron von Juda beanspruchen. Sie muss Prinz Amarja heiraten.«
Hadads Hände ballten sich zu Fäusten. »Sie ist kein Besitzgegenstand, der von einem Mann zum nächsten weitergereicht wird! Du kannst Dina nicht zwingen, ihn zu heiraten!«
Josua baute sich ebenso drohend auf wie Hadad. »Weder du noch ich können das entscheiden. Es steht in Gottes Gesetz.«
»Moment mal«, schaltete sich Prinz Amarja ein, während er sich von seinem Platz erhob. »Da habe ich ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden.«
»Nein, habt Ihr nicht«, widersprach Josua. »Gott ist es, der königliches Blut in Euren Adern hat fließen lassen. Dies ist sein Racheplan. Ihr könnt lediglich entscheiden, ob Ihr um den Thron Eures Vaters kämpfen oder ihn Manasse überlassen wollt.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich ein Anrecht auf den Thron meines Vaters habe«, wandte Amarja ein. »Manasse ist der Erstgeborene und …«
»Manasse hat sein Recht verwirkt, als er Götzendienst begangen hat«, gab Josua zurück. »Er hat seinen eigenen Sohn geopfert! Wenn Euer Vater noch am Leben wäre, was glaubt Ihr, wen er als seinen Nachfolger wählen würde? Euch oder Euren Bruder?«
»I-ich verstehe, was du meinst«, lenkte Amarja ein, als hätte er Angst vor Josuas Wut.
Hadad packte den Arm des Prinzen. »Amarja, nein! Hört nicht auf ihn. Ihr seid mein Freund! Ihr wisst, dass Dina mich liebt und nicht Euch. Fragt sie! Holt sie her und fragt sie, wen sie heiraten will.«
»Was sie will, spielt keine Rolle«, sagte Josua.
»Es spielt sehr wohl eine Rolle!«, widersprach Jerimot ihm. »Abba hätte Dina nie gezwungen, gegen ihren Willen zu heiraten, und wir werden es auch nicht tun! Natürlich werden wir sie fragen.« Er stand auf und eilte hinaus, um kurz darauf mit Dina im Schlepptau zurückzukommen. Sie wirkte ängstlich, als sie den Raum voller streitender Männer betrat. Dann sah Josua, wie ihre Miene weicher wurde, als sie zu Hadad aufblickte. Josua war nicht bewusst gewesen, dass sie Gefühle füreinander entwickelt hatten, seit Hadad Dina vor einem Jahr bei der Flucht aus Jerusalem geholfen hatte. Er hätte besser aufpassen sollen.
»Bitte, Dina«, flehte Hadad. »Sag Josua, was wir füreinander empfinden. Er versucht, unsere Heirat zu verhindern.«
Josua ergriff das Wort, bevor sie antworten konnte. Er durfte nicht zulassen, dass sie Gottes perfekten Plan zunichtemachte. »Ich sehe, dass du Gefühle für ihn hast, Dina, aber deine Pflicht Gott und unserer Familie gegenüber muss an erster Stelle stehen.«
»Ich … ich verstehe nicht.«
Er trat einen Schritt auf sie zu, während er Mühe hatte, seine Stimme unter Kontrolle zu halten, weil zusammen mit den Erinnerungen auch Zorn in ihm aufstieg. »Erinnerst du dich an die Nacht, in der Manasses Männer unseren Großvater kaltblütig ermordet haben? Weißt du noch, wie hilflos du dich gefühlt hast, weil du dich nicht wehren konntest? Du musstest dabei zusehen, wie sie einen gütigen, wehrlosen alten Mann zu Tode geprügelt haben, und du konntest ihm nicht helfen!«
Dina schlug die Hände vors Gesicht. »Es tut mir leid … Ich konnte nicht …«
»Hör auf, Josua!«, sagte Jerimot.
»Nein, ich werde nicht aufhören. Wir haben alle ein Jahr lang nicht mit ihr über Manasse gesprochen, aber unser Schweigen löscht nicht aus, was er getan hat. Dina muss sich daran erinnern – an alles –, bevor sie beschließt, wen sie heiraten will.« Josua packte sie an den Handgelenken und zog ihr die Hände vom Gesicht, sodass sie ihn ansehen musste.
»Manasse hat auch unseren Vater ermordet. Abba hat nichts Böses getan, nichts, was seine Hinrichtung gerechtfertigt hätte, aber Manasse hat ihm mit einer Peitsche, an deren Ende Knochenstücke befestigt waren, den Rücken blutig geschlagen und ihn getötet.«
»Hör auf …!«, flehte Jerimot. Er hatte die Folter seines Vaters mit angesehen und Josua wusste, dass es grausam war, ihn daran zu erinnern, aber er fuhr trotzdem fort.
»Manasse hat dich vergewaltigt, Dina. Er hat dich ein Jahr lang gefangen gehalten und er hat dir – wie oft? – Gewalt angetan. Dann hat er dir deinen neugeborenen Sohn weggenommen und …«
»Es reicht, Josua! Es reicht!«, brüllte Jerimot. »Ich werde das in meinem Haus nicht zulassen!« Sein Gesicht war weiß wie die Wand, als er Josua zur Seite stieß und Dina in die Arme nahm. »Was tust du ihr an? Uns allen?«
»Ich erinnere sie an die Tatsachen. Wenn Dina will, dass Manasse ungestraft mordet und vergewaltigt, dann kann sie ja Hadad heiraten. Aber wenn sie den Tod ihres Sohnes rächen will – und den Tod unseres Vaters und Großvaters –, dann kann sie sich wehren, indem sie Amarja heiratet.«
»Nein«, stöhnte Hadad. »Nein, hör nicht auf ihn, Dina.«
»Wir wollen doch alle Manasse bekämpfen«, sagte Jerimot. »Deshalb sind wir hier in Ägypten. Aber wir werden uns gegen ihn wehren, indem wir unseren Glauben und unser Erbe bewahren. Das ist im Moment alles, was Jahwe von uns verlangt. Gott ist es, der Rache üben kann, nicht wir.«
»Und Dina ist das Werkzeug für Gottes Rache«, gab Josua zurück, »ob es ihr gefällt oder nicht. Was glaubst du, warum Jahwe dafür gesorgt hat, dass sie gerettet wird?«
»Aber ich habe geholfen, sie zu retten, weißt du noch?«, warf Hadad ein. »Sie liebt mich. Sag es ihm, Dina. Sag ihm, was du mir schon gesagt hast.«
Josua sah zu, bereit einzuschreiten, als Dina sich an Hadad wandte. »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Ich hätte es dir niemals versprechen dürfen … Josua hat recht. Ich kann dich nicht heiraten.«
»Nein …« Hadad schüttelte fassungslos den Kopf. »Nein … bitte tu das nicht, Dina.«
»Ich liebe dich«, sagte sie, während ihre Tränen flossen. »Aber noch mehr hasse ich Manasse. Er hat meinen Sohn getötet. Ich muss Prinz Amarja heiraten.«
Hadad schloss die Augen. Josua beobachtete ihn wachsam, weil er nicht wusste, was der Mann tun würde. Als Hadad sich so weit gefangen hatte, dass er wieder sprechen konnte, wandte er sich an Josua und seine Stimme zitterte vor Zorn. »Dafür werde ich dich umbringen, Josua! So wahr Gott mein Zeuge ist, du wirst dafür bezahlen, was du getan hast!« Dann stürmte er aus dem Haus und knallte die Tür hinter sich zu. Es klang wie eine Explosion.
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30.05.2024Hopeandlive "Führ du mich zum Frieden" ist so ein passender Titel, denn wir werden in diesem Band 5 weiter mit in die Geschichte mit hineingenommen, die im Band 4 so fulminant geendet. Denn Josua, der einstige Jugendfreund von König Manasse, musste unter tragischen Umständen sein geliebtes Jerusalem verlassen und flüchtet ins Nachbarland Ägypten. Dort baut er sich mit dem Rest
seiner Familie eine neue Existenz auf, doch so ganz wirklich kommt er nie an, denn da ist auf der einen Seite die Sehnsucht nach Jerusalem und auf der anderen Seite ein unbändiger Rachedurst auf Manasse, der ihn mehr und mehr aufzufressen droht.
Obwohl er weiter Gott dienen möchte in der Fremde und treu den Geboten der Thora leben will, hadert er auch immer wieder mit Gott, trifft unüberlegte Entscheidungen, die die Menschen, die ihn lieben in Gefahr bringen. Josua weiß um sein verhärtetes Herz und Gott ist ihm immer in unverdienten Situationen gnädig, hält ihm durch seinen Stiefsohn Nathan einen Spiegel vor und stellt sich zu ihm, denn Gott hat einen tieferen Plan mit Josua vor....
Auf eine ganz spannende Weise wird der Leser in diese Geschichte, die ganz nah an die biblische Geschichte angelehnt ist, mit hineingenommen und erfährt durch drei Teile, die alle einen ganz besonderen Spannungsbogen haben, und aus verschiedenen Erzählweisen der Protagonisten. Alle, ob Miriam, Nathan, Jerimot, beißen sich an dem sturen Josua fast die Zähne aus und verzweifeln oft fast an seiner Sturheit, doch die Liebe, Gottes Liebe, bricht immer wieder durch auf eine ganz wunderbare Weise und Beziehungen, die hoffnungslos schienen, werden wieder heil. Gott hilft Josua immer wieder, das Schwere in seinem Leben anzunehmen, doch ob er wirklich den entscheidenden Durchbruch erleben wird, zeigt sich in einer vom Leser mit Zittern erwarteten Begegnung mit dem verhassten Manasse...
Lynn Austin schafft es in diesem 5 Band, der leider schon der Abschluss dieser wunderbaren Reihe ist, bin zwar erst im 4. Band dazugestoßen, doch mich hat die Geschichte so gepackt, dass ich auf jeden Fall auch die ersten drei Bände noch lesen werde.
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06.03.2024Sabine Der 5. und leider auch letzte Band aus der Reihe „Die Chroniken der Könige“ basiert auf der biblischen Geschichte um König Manasse. Lynn Austin bleibt auch in diesem Roman sehr nahe an der Originalgeschichte. Das Buch ist absolut spannend und lässt den Leser tief eintauchen in die Zeit der Könige. Da es ein Roman ist, werden sowohl historisch biblische
als auch erfundene Personen sehr gut beschrieben und lassen das Geschehen real und eindrücklich werden. Lynn Austin hat es einmal mehr geschafft die relevanten Bibelstellen wunderbar in den Roman einzuflechten.
Im Mittelpunkt ihres Romans „Führ du mich zum Frieden“ – Die Chroniken der Könige, Band 5 steht der Jugendfreund von König Manasse, Josua. Er, der einst mit Manasse befreundet war, muss mit seiner Familie nach Ägypten fliehen, nachdem er in Ungnade bei dem König gefallen ist. Währenddessen betreibt Manasse in Jerusalem mehr und mehr Götzendienst und es kommt dort zu sehr viel Blutvergießen. Mit viel Hass im Herzen sinnt Josua auf Rache und diese Rachsucht lässt ihn immer wieder schlechte Entscheidungen treffen, die ihn und auch Menschen, die ihm anvertraut sind, in Gefahr bringen.
Der Autorin ist es nicht nur gelungen die damalige Zeit lebendig werden zu lassen, sondern ihr ist darüber hinaus auch noch ein wundervolles Buch gelungen, das Gottes Gnade und sein Wirken und die Kraft der Vergebung sehr schön aufzeigen.
Von mir eine klare Leseempfehlung für alle Bände aus der Reihe „Die Chroniken der Könige“.
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05.03.2024Esther M. „Führ du mich zum Frieden“ ist der 5. und letzte Band der Reihe „Die Chroniken der Könige“ und setzt die Geschichte fort, die in Band 4 begann (mit der neuen Generation nach Hiskia). Es empfiehlt sich also, „Gib du mir Weisheit“ vorher zu lesen, weil man dann auch den Einstieg in die Geschichte besser versteht.
Für mich dieses letzte
Buch der Reihe ein mehr als würdiger Abschluss. Es ist in drei Teile gegliedert und jeder hat einen eigenen Spannungsbogen, der mich nur so durch die Seiten fliegen ließ. Dabei wechselt die Handlung immer wieder vom Exil in Ägypten nach Israel, wo König Manasse regiert, und auch die Erzählperspektive setzt Lynn Austin geschickt ein, um verschiedene Seiten der Hauptfiguren zu zeigen.
Im Zentrum der Handlung stehen Josua, der Sohn des ermordeten Palastverwalters, und die Menschen, die mit ihm nach Ägypten geflüchtet sind. Es fällt ihm schwer, sich dort ein neues Leben aufzubauen; die Gedanken an Rache lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Als Anführer trifft er schwerwiegende Entscheidungen, die nicht nur ihn in Gefahr bringen ... Was muss geschehen, damit er wirklich Frieden findet"
„Führ du mich zum Frieden“ ist (wie sein Vorgänger) nicht so blutig und gewalterfüllt wie die ersten drei Bände. Man kann sie meiner Meinung nach auch gut als „Zweiteiler“ lesen – sie lohnen sich auf jeden Fall. Ich habe mir danach direkt meiner Bibel geschnappt und die Geschichte nachgelesen. Die Reihe macht auf jeden Fall Lust auf das Original. Große Empfehlung!
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04.03.2024annislesewelt "Führ du mich zum Frieden" ist ein würdiger Abschluss der "Königen Reihe" Lynn Austins.
Es geht hier um Josua und König Manasse, einst Freunde, nun erbitterte Feinde, und ihre möglichen Erlebnisse.
Sehr lebendig und eindrücklich erweckt die Autorin biblische Personen und Geschehnisse zum Leben. Allerdings ist dieser Roman meiner Meinung nach fiktiver als die anderen, auch wenn das Grundgerüst auf biblischen
Fakten beruht. Die Charaktere sind realistisch und glaubwürdig beschrieben, die Entwicklung ist gut und wirkt echt. Einzig das Ende kam mir etwas zu plötzlich und unerwartet, da konnte ich der Entwicklung nicht so schnell folgen.
"Führ du mich zum Frieden", erzählt eine Geschichte von Gottes Gnade, die jedem Vergebung und einen Neuanfang schenkt. Gleichzeitig geht es auch um zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Freundschaft, Verbundenheit und die Botschaft, dass man sich für Liebe und Vergebung entscheiden kann.
Dieses Buch schenkt unterhaltsame Lesestunden und lässt einen abtauchen in längst vergangene Zeiten. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass es ein Roman ist und kein biblischer Tatsachenbericht.
Lynn Austin ist ein gutes Buch gelungen, das von Kämpfen, Verletzungen, Liebe und Hoffnung spricht.
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29.02.2024Franziska Stoye Ich hatte Band 1 und 2 bereits gelesen. Band drei wegen diverser Kritiken ausgesetzt und Band 4 ist völlig an mir vorbei gegangen. Nun bin ich bei Band 5 wieder eingestiegen. Man kann diesen Band also auch lesen ohne vorher die Anderen gelesen zu haben. Doch ich muss sagen, es raubt einem schon etwas die Freude und ich werde
die fehlenden Bände noch nachholen.
Ich bin wirklich sehr angetan von diesem Roman. Und dass muss man hier auch deutlich festhalten. Es ist ein Roman, der auf biblischen Versen beruht. Nicht mehr und nicht weniger. Doch für mich hat Lynn Austin den wenigen Versen in der Bibel eine spannende spekulative Tiefe gegeben. Ich bin über die Seiten geflogen. Habe mehr als ein mal geweint und mit allen Charakteren mitgefiebert.
Für mich stecken hier so unglaublich schöne geistliche Perlen drin. Am längst hat mich folgende Aussage beschäftig: "Vergebung kostete etwas,(...). Wir bezahlen selbst den Preis, wenn wir uns dazu entscheiden, jemandem die Schuld zu erlassen."
Für mich eine Runde Geschichte die mich am Ende hat staunen lassen wie sich alles gefügt hat. Ich habe sie wirklich sehr gerne gelesen und kann sie nur von Herzen empfehlen. Vielleicht auch gerade dann, wenn man sich mit den Geschichten aus dem alten Testament schwer tut.
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27.02.2024lese-vrau Manasse und Josua, die einst Jugendfreunde waren, sind Feinde geworden. In Josua steuert der Hass auf Manasse sein ganzes Leben und Handeln. Entscheidungen die er für sich und seine Familienangehörige trifft, sind davon stark beeinflusst. Viel Leid und Gefahr hat es mit sich gebracht, weil er einfach nicht vergeben kann.
Ich bin unglaublich davon fasziniert davon, wie die Autorin es
geschafft hat, so viel Spannung in die Geschichte hinein zu bringen.
Ich habe schon lange nicht mehr so viele Tränen vergossen wie in dieser Geschichte. Unsagbarer Schmerz, blinde Wut und tiefer Hass können so viel Leid hervorbringen. Wenn man aber die Liebe Gottes ins Herz lässt zerbricht man vor Gott und lässt Vergebung zu. Dieses erlebt man hier mit Josua mit. Ich war so von der Geschichte gefesselt, dass ich diesen Schmerz regelrecht mitgefühlt habe.
Die Geschichte basiert eigentlich auf König Manasse der sich dem Götzendienst zugewandt hat. Die Bibelstellen sind kursiv gedruckt so dass man die Stellen gut nachlesen kann und weiß welche Handlungen und Personen von der Autorin hinzugefügt worden sind.
Ein sehr starkes Buch über die Kraft der Vergebung, die zwischenmenschliche Beziehung und die unglaubliche Güte Gottes.
Ein Buch mit viel Gefühl und bildhaften Beschreibungen der Orte. Diejenigen die schon mal Israel waren, können sich wahrscheinlich erst recht in die Geschichte hineinversetzen.
Ein wundervoller Roman und Abschluss der 5er Reihe die ich von Herzen weiterempfehle.
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25.02.2024jansch Biblischer Roman, der den Weg von Hass zu Vergebung zeigt
Das Buch "Führ du mich zum Frieden" ist der fünfte und somit auch der finale Teil der Buchreihe "Die Chroniken der Könige" von Lynn Austin. Das Buch handelt von König Manasse und ist somit als biblischer Roman einzuordnen.
Manasse ist König von Juda, doch anders als sein Vater hat er sich
von Gott abgewandt und betreibt Götzenanbetung in ihren schlimmsten Formen. Er ist fest überzeugt, dass sich sein früherer bester Freund Josua gegen ihn verschworen hat und mit den Leviten einen Rachezug gegen ihn plant. Seine Verbitterung und Unsicherheit treibt ihn dazu, so viele Götter wie möglich anzubeten und immer weiter in die Sünde hineinzurutschen.
Josua, die Leviten und Manasses Bruder sind aus Jerusalem geflohen und suchen im Nachbarland Ägypten Zuflucht. Doch während alle anderen ein neues Leben anfangen, wächst in Josuas Herzen der Hass gegen Manasse immer weiter heran. Geblendet von seinem Hass trifft er seine Entscheidungen bald nicht mehr mit Gott, sondern handelt auf eigene Faust. Doch dadurch trifft er Entscheidungen, die er später bitter bereut. Kann er seinen Hass irgendwann beiseite legen und wieder ganz auf Gott vertrauen"
Dieses Buch war ein tolles Finale der Serie. Die Autorin hat es mit ihrem Schreibstil geschafft, den Personen aus der Bibel Leben einzuhauchen und sie viel realer wirken zu lassen. Man hat sehr stark gemerkt, wie viel Recherche für diese Buchreihe betrieben wurde. Durch ihre Reisen nach Israel konnte die Autorin viele detaillierte Beschreibungen geben. Dadurch konnte man sehr viel über die Stadt, die Umgebung und auch das damalige Leben lernen und man konnte sich die ganze Geschichte bildlich sehr gut vorstellen.
Das Buch war durchgehend spannend und ich habe es an nur einem Tag komplett verschlungen. Die Personen in dem Buch haben alle sehr real gewirkt und man konnte sehr gut mit ihnen mitfühlen, manchmal vielleicht ein bisschen zu sehr, sodass ich auch die ein oder andere Träne vergossen habe.
In dem Buch spielt Hass, Wut und auch Zorn gegen Gott eine große Rolle, dadurch war das Lesen an manchen Stellen etwas bedrückend, aber dieser tiefe Hass wurde wunderbar dafür genutzt, um am Ende Vergebung dazustellen, besonders Gottes unendliche Vergebung und Liebe zu uns Menschen. Für Ihn ist wahrlich keine Sünde zu groß, um sie zu vergeben. Diese Botschaft berührt mich immer wieder auf Neue, egal wie oft ich darüber lese. Wie groß ist unser Gott!
Die Geschichte basiert auf der Geschichte von König Manasse, die in der Bibel in 2. Könige und 2. Chronika zu finden ist. Es werden auch immer wieder Bibelstellen zitiert und auch die Worte von Propheten wurden aus der Bibel übernommen. Man kann eigentlich sagen, dass die Autorin fast alles, was wir zu König Manasse in der Bibel finden, in den letztes zwei Büchern der Reihe verarbeitet hat.
Allerdings wurden für diese Geschichte auch einige Personen (wie z.B. Josua) erfunden, die wir in der Bibel nicht finden. Dies ist allerdings nötig, um die Handlung voranzutreiben. Auch einige Ereignisse basieren nicht auf der Bibel (wie z.B. die Flucht aus Jerusalem nach Ägypten), sondern auf anderen historischen Texten, Funden und Vermutungen. Allerdings wurde hier darauf geachtet, dass der Bibel nicht widersprochen wird, wie die Autorin selbst am Ende des vorherigen Buches klarstellt.
Obwohl ich mich mit biblischen Romanen normalerweise sehr schwertue, da ich sehr vorsichtig bin, wenn Geschichten aus der Bibel ausgeschmückt werden, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich auch motiviert, die Geschichte von Hiskia und Manasse in der Bibel nachzulesen, was ich im Anschluss auch direkt getan habe. Das empfehle ich auch jedem, damit man nachher nicht in die Gefahr kommt, etwas zu verwechseln oder fälschlicherweise als wahr anzusehen.
Ich kann dieses Buch und auch die komplette Reihe auf jeden Fall empfehlen. Es macht allerdings Sinn, Band 1-4 vorher zu lesen, da die Handlungen aufeinander aufbauen und nicht in den jeweiligen Büchern geschlossen sind.
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23.02.2024annislesewelt "Führ du mich zum Frieden" ist ein würdiger Abschluss der "Königen Reihe" Lynn Austins.
Es geht hier um Josua und König Manasse, einst Freunde, nun erbitterte Feinde, und ihre möglichen Erlebnisse.
Sehr lebendig und eindrücklich erweckt die Autorin biblische Personen und Geschehnisse zum Leben. Allerdings ist dieser Roman meiner Meinung nach fiktiver als die anderen, auch wenn das Grundgerüst auf biblischen
Fakten beruht. Die Charaktere sind realistisch und glaubwürdig beschrieben, die Entwicklung ist gut und wirkt echt. Einzig das Ende kam mir etwas zu plötzlich und unerwartet, da konnte ich der Entwicklung nicht so schnell folgen.
"Führ du mich zum Frieden", erzählt eine Geschichte von Gottes Gnade, die jedem Vergebung und einen Neuanfang schenkt. Gleichzeitig geht es auch um zwischenmenschliche Beziehungen, Familie, Freundschaft, Verbundenheit und die Botschaft, dass man sich für Liebe und Vergebung entscheiden kann.
Dieses Buch schenkt unterhaltsame Lesestunden und lässt einen abtauchen in längst vergangene Zeiten. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass es ein Roman ist und kein biblischer Tatsachenbericht.
Lynn Austin ist ein gutes Buch gelungen, das von Kämpfen, Verletzungen, Liebe und Hoffnung spricht.
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15.02.2024mabuerele „...Pharao Tirhaka ist so großzügig, euch ein Stück Land zu überlassen, auf dem ihr als jüdische Exilgemeinschaft leben könnt. Ihr dürft einen Altar errichten, um euren Gott anzubeten...“
Josua ist zusammen mit Manasses Bruder und einigen Getreuen nach Ägypten geflohen. Dort dürfen sie sich auf der Insel Elephantine eine neue Heimart aufbauen, sind aber zu militärischen Dienst verpflichtet.
Die Autorin hat
einen spannenden und tiefgründigen Abschluss ihrer Chroniken der Könige geschrieben. Die Geschichte hält sich eng an die biblische Vorlage. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet.
Die Personen werden gut charakterisiert. Im Mittelpunkt steht Josua. Der kennt seit dem Tode seines Vates nur noch den Gedanken an Rache. Das lässt ihn fatale Entscheidungen fällen.
Ausgangspunkt ist das erste Passahfest in der neuen Heimat. Es beginnt mit Hadads Bitte.
„...Jeromit, ich bitte dich, als Haupt dieser Familie, um die Hand deiner Schwester Dina...“
Jeromit will freudig zustimmen, als sich Josua einmischt. Er ist der Meinung, Dina müsse Amarja heiraten. Das Kind der beiden wäre dann ein Nachkomme Davids und hätte das Recht auf den Thron. Die Diskussion ist heftig. Doch Josua setzt sich durch. Hadid fühlt sich von seinen Freunden gedemütigt und verraten. Das wird Folgen haben.
Ein völliger Gegensatz zu Josua ist Miriam. Sie hatte Josua zwei Mal das Leben gerettet und ist ihm in die Fremde gefolgt. Sie weiß um seine Verfehlungen und hat ihm vergeben. Er braucht lange, bis er ihre bedingungslose Liebe erkennt.
Probleme hat Josua auch mit Nathan, seinem Adoptivsohn und Miriams Bruder. Der sagt ihm schonungslos die Meinung.
„...Du behandelst mich und meine Schwester wie Dreck unter deinen Füßen...“
Das Problem ist: Was man einmal vermasselt hat, lässt sich nur schwer wieder ausbügeln. Es wird Jahre dauern, bis sich das Verhältnis zwischen beiden bessert.
Manasse hat in Juda Vielgötterei eingeführt. Zera, sein Ratgeber, sorgt dafür, dass Juda ein Vasall der Assyrer wird.
Die historischen Ereignisse geben Josua neue Hoffnung auf eine Heimkehr. Doch es kommt anders. Miriam erkennt die Gefahr.
„...Die Dunkelheit kommt jedes Mal, wenn du auf Gott wütend bist. Heute bist du ihm böse wegen der Ereignisse in Juda. Er hat die Dinge nicht so geregelt, wie du es wolltest...“
Einen breiten Raum nimmt im Buch das Thema Vergebung ein. Der unendlichen Güte Gottes stehen Josuas Rachegedanken gegenüber. Erstaunlich ist, dass die Menschen in seiner Umgebung sich zum Positiven verändern, wie zum Beispiel Prinz Amarja, während Josua lange an alten Gedanken festhält. Amarja entwickelt sich zu einem selbstbewussten Herrscher, der konsequent das Für und Wider seines Handelns abwägt. Er billigt den Menschen zu, dass sie sich ändern können.
Einige Bibelstellen und das Gebet Manasses schließen das Buch ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
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15.02.2024Gudrun Ermes Das Buch „Führ du mich zum Frieden“ ist der 5. und letzte Band der Chroniken der Könige. Die Autorin Lynn Austin hat die Geschichte der biblischen Könige Hiskia und Manasse kunstvoll in eine 5- bändige Romanchronik eingebettet.
Im 5. Band hat Josua auf der Flucht vor dem König Manasse mit dessen Bruder Amarja , seiner eigenen Familie und einigen Priestern
und Gleichgesinnten Zuflucht in Ägypten gefunden. Sie gründen eine neue Gemeinschaft , um dem Gott ihrer Väter weiter dienen zu können, während Manasse in Juda wiedernatürliche Götzendienste abhält. Josua fällt aus starken Hassgefühlen geleitet schlechte Entscheidungen, die die Gemeinschaft gefährden.
Die Autorin schafft mit diesen Chroniken , die sich immer wieder auf biblische Texte beziehen , ein abgerundetes historisches Romangefüge, das den Leser in die damalige Lebenswelt der Juden eintauchen läßt. Der Schreibstil ist flüssig und er schafft schnell einen Spannungsbogen, die den Leser in den Bann zieht. Durch gezielte kurze Wiederholungen wichtiger Ereignisse der ersten Bände ist man schnell wieder in der Geschichte drin. Aber selbst wenn man die ersten Bände nicht gelesen hat, kann man der Handlung gut folgen. Die Charaktere werden gut ausgearbeitet und die jeweiligen Persönlichkeitsentwicklungen wirken sehr authentisch. Josua hat oft mit dunklen Episoden zu kämpfen, die durch seinen tiefen Hass Manasse gegenüber immer wieder zu Tage treten. Nur Miriam seine Frau kann ihm dabei helfen. Am Ende fügt sich vieles zu einem Gesamtbild zusammen. Selbst die Probleme, die Josua mit seinem Pflegesohn Nathan hat, sind am Ende Richtungsweisend gewesen, um als Mensch ein wenig Gottes große Güte,seine Opferbereitschaft und seine Vergebung zu verstehen. Die menschliche und die göttliche Sicht wird dem Leser sehr gekonnt vor Augen geführt.
Am Ende hat mich das Buch gut unterhalten, mir aber auch wichtige christliche Werte wieder näher vor Augen geführt.
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08.02.2024Natalia Kurzmeinung: Ein Buch das einen in die alten Chroniken führt, aber aktueller nicht sein kann. Ein unglaubliches Buch.
Gefühle, die wir Gott übergeben sind Gefühle die zum Frieden führen
Lynn Austin , die weltweit bekannte christliche Autorin, hat in diesem Buch den 5. Band der Chroniken der Könige geschrieben. Er ist sehr eng an die Bibel angelehnt und beschreibt sehr realistisch
die Geschehnisse der damaligen Zeit unter der Herrschaft Manasses.
Obwohl ich die vier vorherigen Bände (noch!) nicht gelesen habe, bin ich sofort in der Geschichte gewesen und konnte so mit Josua, Amarja und dem jüdischen Volk, Manasses grauenvolle Herrschaft nach Ägypten entfliehen. Dort versuchen die Geflohenen, trotz allem Gottes Gebote zu folgen und bauen sich eine "Insel Gottes". Josua versucht immer wieder seinen Hass, sein Gerechtigkeitsempfinden auszuleben und sucht immer wieder Wege Manasse zu töten. Dabei erlebt er immer wieder Rückschläge, denn Gott macht ihm klar, dass ER selbst für die Rache zuständig ist und der Mensch loslassen darf und muss, wenn er Gottes Wege gehen möchte.
Die Gefühle Josuas, seinen Hass, seine Rachegefühle konnte ich so gut nachvollziehen. Lynn Austin schafft es immer wieder uns Die Bibel und ihre Geschichten, die Orte, die eigentlich so lange her sind, so nah zu bringen, dass man sich den Figuren nah fühlt und auch selbst viel lernen kann. Man sieht, dass die Menschen der Bibel nicht perfekt waren, dass sie genauso im Zweifel mit sich selbst waren. Die Kämpfe Josuas mit Depressionen, Hass, Selbstannahme, Vater-Sohn Beziehung sind so aktuell und können gerade heutzutage als wichtige Grundlage genommen werden, dass Gott noch Heute derselbe ist wie damals. Manasses Kampf mit sich selbst, wird so unglaublich dargestellt, dass man wirklich über Gottes Gnade und seine Liebe staunen muss.
Natürlich gibt es auch Romanfiguren, die nicht in der Bibel beschrieben werden, aber sie machen die Geschichte nur authentischer und realistischer.
Das Buch hat in mir das Gefühl von Gottes Liebe zu JEDEM geweckt, Gott schenkt Frieden, wenn wir möchten in ALLEN Lagen und auf unglaublichen Wegen.
Ein grandioses Buch, voller tiefgehenden Gedanken und vielen Gefühlen die wir alle kennen. Ich kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen.
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29.01.2024Grace2 Der Zwiespalt zwischen Hass und Vergebung sorgt für ein unglaublich spannendes Finale dieser Reihe. Absolute Leseempfehlung!
Wie habe ich auf diese Fortsetzung gewartet! Das Buch „Führ du mich zum Frieden“ der Erfolgsautorin Lynn Austin ist der fünfte und leider auch letzte Band in der Reihe „Die Chroniken der Könige“. Dieser Band schließt unmittelbar an das Geschehen aus dem vierten Band
an.
Josua, seine Familie, der Bruder des Königs sowie einige Priester mit Familien müssen nach Ägypten fliehen. Doch Josua hat nur ein Ziel vor Augen, sich an König Manasse zu rächen und ihn zu vernichten. So verlobt er kurzerhand seine Schwester Dina mit Amarja, dem Bruder des Königs. Aber das reicht noch nicht und schon bald darauf zieht Josua mit einigen wenigen Gefolgsleuten gen Juda, um sein Ziel zu erreichen und Manasse zu töten. Doch Gott sprach, dass die Rache sein ist, und Josua muss auf schreckliche Weise lernen, seinen Hass zu bezwingen. Wird es ihm gelingen"
Es ist für mich immer noch unglaublich, wie Lynn Austin es schafft, die biblische Geschichte so nah am Wort Gottes zu schreiben und gleichzeitig auch so spannend. Das Buch ist ein echter Pageturner. Klar, ihr gut zu lesender Schreibstil trägt auch dazu bei und die Geschichte um Josua und Manasse ist spannend, aber Lynn Austin schafft es hieraus nahezu einen Thriller zu schreiben, der so viele biblische Zitate enthält, dass es fast schon schwer wird, Bibel und Romanerzählung zu trennen. Ihre Hauptprotagonisten sind natürlich der Bibel entnommen, aber auch ihre realistisch nachvollziehbaren Nebenfiguren passen sich fantastisch in die Geschichte ein. Hinzu kommt, dass die Autorin ihre Settings so bildhaft beschreibt, dass man die verschiedenen Orte sich unmittelbar vorstellen kann. Mich hat dieser Band restlos begeistert. Ja, manche Stellen, insbesondere wenn Manasse ins Spiel kommt, sind schwer auszuhalten und auch die Depressionen von Josua sind düster, aber es gibt so vieles anderes, was man aus diesem Buch mitnehmen kann. Nicht nur die Historie, auch die Vater-Sohn-Beziehungen, insbesondere die Kämpfe zwischen Josua und Nathan, sind unglaublich gut geschrieben. Aber, und darum geht es ja auch hauptsächlich in diesem Buch, Hass, Vergebung und Vertrauen auf Gottes Wirken werden großartig aus menschlicher und biblischer Sicht dargestellt. Für mich wird dieses Buch noch lange nachwirken und ich kann es wirklich absolut weiterempfehlen, wie natürlich auch die ersten Bände dieser Reihe, die man nicht notwendigerweise gelesen haben muss, aber es macht schon Sinn, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen.
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