»Glauben Sie mir: In meinem Kopf läuft alles wie geschmiert.« Er schmunzelte gutgelaunt, aber Barnabas ließ sich nicht täuschen.
»Sir, ich fürchte, bei diesem Projekt bin ich machtlos. Ein Romantikhotel? In Oak Springs? Bitte seien Sie mir nicht böse, Sir. Ich weiß, dass Oak Springs Ihre Heimatstadt ist, aber außerhalb eines Umkreises von fünfzig Meilen weiß niemand, dass es diesen Ort überhaupt gibt. Und innerhalb dieses Radius gibt es bestimmt nur wenige, die ...« – ihr sauer verdientes Geld für einen solchen Unsinn ausgeben würden – »... bereit sind, für eine Übernachtung im Hotel Ihrer Tochter Geld zu zahlen, wenn sie den ... äh, wie hat sie ihn genannt?« Er warf einen Blick auf die erste Seite des Plans, auf dem dieser unerträglich sentimentale Name stand und ihn anlächelte. Wusste sie denn gar nicht, wie albern das klang? »Ah, ja, den Baum der Liebenden. Diesen Baum der Liebenden kann man doch auch einfach auf eigene Faust besichtigen. Dazu muss man nicht im Hotel übernachten.«
Mr Woodward verschränkte die Arme vor der Brust. »Aus diesem Grund hatte ich vorgeschlagen, den Baum einzuzäunen, als wir das Grundstück kauften. Aber davon will Phoebe nichts wissen. Sie sagt, der Baum gehört allen. Sie hat das Hotel nur gekauft, damit der Baum auch für andere Leute erreichbar ist.«
»Gekauft?« Barnabas verspürte plötzlich ein äußerst unangenehmes Gefühl in der Magengegend. »Sie haben das Hotel schon gekauft?«
»Ja.« Mr Woodward deutete mit seinem rechten Zeigefinger auf Barnabas und bohrte ihn zielsicher in seine Schulter. »Das, mein Junge, ist genau der Grund, warum ich Sie einschalte. Sie verstehen es meisterhaft, Unmögliches möglich zu machen. Phoebe wird Ihnen natürlich helfen. Sie hat einige Ideen, wie sie Gäste hierherlocken will.«
Irgendwie bezweifelte Barnabas, dass eine Frau, die so wenig Bezug zur Realität hatte wie Phoebe Woodward, eine große Hilfe wäre. Das würde er natürlich nie laut sagen. Mr Woodward würde jeden entlassen, der sich negativ über seine Tochter äußerte. Außerdem wollte er die junge Frau nicht kritisieren. Sie war freundlich und belesen, zwei Eigenschaften, die Barnabas grundsätzlich bewunderte. Bis heute hatte er Miss Woodward für eine kluge, intelligente Frau gehalten. Jetzt wurde er eines Besseren belehrt: Diese ganzen Romane, die sie las, hatten der armen Frau offenbar das Gehirn vernebelt.
Barnabas räusperte sich und wog jedes Wort sorgfältig ab, bevor er es aussprach. »Selbst wenn Ihre Tochter eine Möglichkeit findet, Gäste anzulocken, die genug Zeit, Geld und Lust haben, zu ihrem Hotel zu fahren, würde die Logistik eine große Hürde darstellen. Der nächstgelegene Bahnhof ist in Huntsville. Damit fehlen den Gästen noch dreißig Kilometer zu ihrem Ziel. Paare, die einen romantischen Urlaub verbringen wollen, könnten schnell die Lust verlieren, wenn sie sich zuerst einen Einspänner mieten müssen und dann auf einer vierstündigen Fahrt nach Oak Springs dem unberechenbaren texanischen Wetter trotzen müssen.«
Mr Woodwards Miene wurde härter. »Dann müssen Sie eben eine Lösung für dieses Problem finden.«
»Sir, ich kann Ihnen einfach nicht raten ...«
»Ich frage Sie aber nicht nach Ihrem Rat.« Mr Woodwards unnachgiebiger Ton war genauso stahlhart wie eine Axt, die einen Ast abschlägt. »Ich erteile Ihnen einen Auftrag.«
Barnabas' Puls hämmerte so heftig, dass er fühlen konnte, wie seine Halsschlagader gegen seinen kinnhohen, gestärkten Kragen pochte.
»Sie werden einen Weg finden, wie das Hotel zum Baum der Liebenden ein Erfolgt wird, Ackerly. Etwas anderes akzeptiere ich nicht.«
Barnabas durfte Hollis Woodward nicht enttäuschen, wenn er seine Stelle in der Firma nicht verlieren wollte. Woodward war fair, aber er war in erster Linie ein Geschäftsmann. Einem Angestellten, der Gewinn einbrachte und die Kunden zufriedenstellte, wurde mehr Verantwortung übertragen. Durch mittelmäßige Leistungen verlor man Vertrauen und damit auch Kunden. Und wenn ein Angestellter nicht die erwartete Leistung ablieferte? Dann musste er sich in der Regel einen neuen Arbeitsplatz suchen.
Barnabas wollte glauben, dass ihn aufgrund seiner ausgezeichneten Leistungen in den letzten Jahren ein einziges Versagen nicht seine ganze Karriere kosten würde. Aber hier handelte es sich nicht um ein gewöhnliches Projekt. Es ging nicht um eine gewöhnliche Klientin. Wenn Barnabas scheiterte, würde auch Hollis Woodwards Tochter scheitern. Und das, fürchtete er, würde sein Chef nicht hinnehmen.
Oak Springs, Texas
Phoebe Woodward kaute nervös an ihren Fingernägeln, während sie auf das Urteil wartete. Sie schickte ihrer Redakteurin bei Lippincott's keine Geschichte, ohne sie vorher ihrer früheren Lehrerin zum Lesen gegeben zu haben. Mrs Fisher gehörte zu den wenigen Menschen, die Phoebe nicht davor warnte, den Kopf in ihre Bücher zu stecken und sich stattdessen lieber mehr mit der Realität zu befassen. Ganz im Gegenteil; seit Phoebe das ABC gelernt hatte, hatte Mrs Fisher sie immer ermutigt, noch tiefer in ihre Geschichten einzutauchen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.
Als Phoebe angefangen hatte, Beiträge für ihre vierteljährliche Kolumne »Geschichten, die der Baum der Liebenden erzählt« zu schreiben, hatte sie den Bewohnern von Oak Springs im Stillen das Versprechen gegeben, ihre Anonymität zu wahren. Jede Liebesgeschichte, die sie erzählte, bezog sich zwar auf echte Initialen, die in die Rinde der riesigen Eiche geschnitzt waren, die von den Bewohnern seit Jahren nur noch der Baum der Liebenden genannt wurde, aber sie benutzte nie echte Namen und schilderte die Ereignisse auch nie so, wie sie sich tatsächlich zugetragen hatten. Sonst käme sie sich wie eine Diebin vor. Die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau war ein heiliges Geschenk Gottes. Die Geschichten, die diese Liebe umgaben, waren ebenfalls heilig. Zutiefst persönlich und privat. Phoebe würde nie absichtlich Nutzen aus der Liebesgeschichte anderer Menschen ziehen wollen. Bis jetzt waren ihre Geschichten ohne Bezug zu lebenden Personen inspiriert und reine Fantasieprodukte gewesen. Aber als Mrs Fisher ihre Kolumne gelesen hatte und ihr ihre persönliche Liebesgeschichte unter dem Baum erzählt hatte, war Phoebe so begeistert gewesen, dass sie sich ein paar Details geborgt hatte.
»Sie haben wirklich nichts dagegen?«
»Überhaupt nicht.« Mrs Fisher legte die letzte Seite auf den Stapel auf ihrem Schoß, dann beugte sie sich vor und ordnete die Seiten so lange, bis die Kanten wieder aufeinander lagen. »Im Gegenteil, ich bestehe darauf, dass du diese Geschichte noch heute abschickst.«
Phoebe nahm den dünnen Stapel von ihrer Mentorin entgegen und verkniff es sich, die Blätter wie ein Geheimnis, das sie vor neugierigen Augen verstecken wollte, an ihre Brust zu drücken. Diese Scheu war völlig unlogisch, da hunderte, vielleicht sogar tausende Abonnenten sie in zwei Monaten lesen würden. Aber diese Leser waren Fremde. Mrs Fisher war eine liebe Freundin. So sehr Phoebe ihrer früheren Lehrerin auch vertraute, fühlte sie sich nach solchen Gesprächen immer ein wenig verwundbar und entblößt. Die Geschichten stammten zwar nicht aus ihrem eigenen Leben, aber sie waren ein Teil ihrer Seele.
»Jetzt müssen wir nur noch eine Liebesgeschichte für dich finden.« Mrs Fisher tätschelte Phoebes Knie.
Phoebe verkniff sich ein Stöhnen. Sie legte das Manuskript beiseite und spielte nervös mit dem Drahtgestell ihrer Brille, um ihrer Freundin nicht in die Augen sehen zu müssen. Sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass es besser war, einfach nichts zu sagen und das Thema Männer und Heiraten eines schnellen Todes sterben zu lassen. Sich dagegen zu wehren würde die Folter nur verlängern.
23-jährige unverheiratete Frauen, die ein unscheinbares Gesicht und ein ungewöhnliches Temperament hatten, fanden Männer nicht reizvoll. Das wurde Phoebe immer klarer. Ihre ehemaligen Mitschülerinnen heirateten eine nach der anderen, während sie allein blieb und mehr oder weniger übersehen wurde. Sehnte sie sich insgeheim nach einem liebenden Ehemann und Kindern? Wenn sie etwas anderes behaupten würde, wäre das gelogen. Aber sie wollte ihre Tage nicht damit vergeuden, sich nach etwas zu verzehren, das sie nicht haben konnte. Sie weigerte sich, eine dieser unzufriedenen alten Jungfern zu werden, die alle Freude aus einem Raum vertrieben, sobald sie eintraten. Nein, sie suchte ihr Glück darin, andere Paare zu unterstützen, damit sie ihren Träumen Raum geben und ihre Hingabe zueinander vertiefen konnten.
Deshalb war ihr dieses Hotel so wichtig. Das war ihre Art, in der wirklichen Welt etwas zum Positiven zu verändern, nicht nur in ihrer Fantasie. Ihr Hotel wäre ein Ort, an dem das seltene und kostbare Geschenk der Liebe gefeiert werden konnte. Ein Ort, an dem sich Ehepaare an ihre Liebe zueinander erinnerten, an dem sie ihre Beziehung festigten und ihre Liebe mit neuen Erfahrungen vertieften.
»Du solltest dir wirklich noch einmal überlegen, zum Sommerfest zu kommen, Phoebe«, sagte Mrs Fisher, während sie aufstand und zur Tür ging. »Das Fest ist eine gute Gelegenheit, Menschen zu treffen. Männer zu treffen.«
Als hätte ihr Augenzwinkern nicht schon deutlich genug verraten, was sie meinte! Phoebe trat zu ihrer Freundin und bemühte sich, so zu tun, als würde sie ihren Rat ernsthaft in Erwägung ziehen, obwohl sie ihn in Wirklichkeit sofort verworfen hatte.
Bella Fisher schüttelte den Kopf, als habe sie Phoebe durchschaut. »Es tut nicht weh, es wenigstens zu versuchen, Phoebe.«
Manchmal tat es schon weh. Wie damals, als Elliott Rayburn vor drei Jahren eine Wassermelone auf ihren Fuß hatte fallen lassen. Nur weil er vor einem jüngeren Mädchen hatte angeben wollen, dass er zwei Melonen auf einmal tragen könnte. Phoebes Fuß hatte noch eine ganze Woche später wehgetan.
»Interessante Männer tauchen nicht einfach so vor deiner Haustür auf«, sprach Mrs Fisher weiter.
Das wusste Phoebe nur zu gut.
Sie machte die fragliche Tür auf, aber das »Auf Wiedersehen«, das ihr auf der Zunge lag, blieb ihr im Halse stecken. Barnabas Ackerly stand vor ihr – in seinem perfekt gebügelten Anzug mit steifem, weißem Kragen und einem schwarzen Filzhut – und wollte offensichtlich gerade klopfen. Seine blauen Augen weiteten sich, als Phoebe so unerwartet vor ihm stand, aber seine Miene blieb ungerührt, als er seinen erhobenen Arm sinken ließ.
»Andererseits«, murmelte Mrs Fisher, »könnte ich mich auch irren.«
Kundenstimmen
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10.06.2022claudi-1963 "Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben." (Katharine Heburn)
Oak Springs in Texas hat eine Besonderheit. Im Schatten einer großen alten Eiche treffen sich immer wieder verliebte Pärchen und hinterlassen ihre Initialen in deren Rinde. Vier Geschichten aus vier verschiedenen Zeitperioden haben diese vier Autorinnen angespornt, ihre ganz eigene Liebesgeschichte
zum "Baum der Liebenden" zu schreiben.
Regina Jennings "Kopfüber ins Glück" spielt im Jahr 1868, in dem die gerade 18-jährige Bella Eden ihren ersten Kuss von Jimmy erwartet. Allerdings meint es das Leben ganz anders mit Bella und die Liebe kommt durch jemand, von dem sie es gar nicht erhofft hat. Dass es dabei sogar zu einem Wettstreit um ihre Liebe geht, macht es noch interessanter.
Karen Witemeyer "Ein Hotel zum Verlieben" erzählt aus dem Jahr 1891, Phoebe Woodward ist eine totale Romantikerin. Sie liebt die alte Eiche, ihre Bestimmung und sie ist sicher, es gibt noch vieler Liebespaare, die sich gerne am Stamm verewigen würden. Deshalb kauft sie das Hotel neben der Eiche, um nach ihren Vorstellungen es umzubauen. Barnabas, ein Angestellter ihres Vaters, soll ihr dabei helfen. Er ist jedoch überzeugt, dass dies der größte Fehler war und will nun Schlimmstes verhindern. Ob die Vorstellung der Farben und Einrichtung, die beiden sind total konträr, was zu allerlei netten Situationen führt.
Amanda Dykes emotionale Geschichte "Wurzeln und Flügel" spielt im Jahr 1945 und handelt von Hannah Garland, die Danny ihren Bruder und großer Halt im Krieg verloren hat. Luke war Dannys Freund und hat seine Briefe an Hannah weitergeschrieben. Jetzt möchte er unbedingt die Frau kennenlernen, die ihm so viel Kraft zum Kämpfen gab, eher er nach New York weiterreist. Doch dass er in Oak Springs seiner großer Liebe begegnet, ahnt er nicht.
Nicole Deese "Im Herzen des Baumes" spielt in der Gegenwart. Inzwischen ist die berühmte Eiche schon sehr alt und soll gefällt werden. Allerdings möchte dies Gärtnerin Abby Brookeshire verhindern. Stattdessen will sie das Vermächtnis ihres Vaters bewahren, der schon davor der Gärtner des Anwesens war. Ausgerechnet Griffin Malone, ein Freund von früher, soll das Gutachten ausführen. Doch dann greift Mutter Natur ins Geschehen ein und verändert alles.
Fazit:
Vier Geschichten, die zwar wenig Christliches im Inhalt wiedergeben, doch vor Liebe und Werten nur so strotzen. Nicht nur, dass mich die Idee von dem Baum als Mittelpunkt der verschiedenen Geschichten fasziniert hat. Sondern vor allem gefielen mir die ganz eigenen Charaktere, die hier einen besonderen Raum einnahmen und die Liebespaare widerspiegeln. Sie sind so verschieden wie die Jahreszeiten. Selbst der Ort Oak Springs hat es mir anhand der Beschreibung und dessen Bewohnern angetan. Jeder von ihnen ist speziell, hat seine Ecken und Kanten und auch die Geschichten selbst werden im Verlauf durch sie weitererzählt. Vor allem die Liebe ist ja das wichtigste, das Gott für uns verheißen hat. Von daher mit dem "Baum der Liebenden" doch ein Blick auf Gott und von mir gibt es noch 5 von 5 Sterne obendrauf.
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26.05.2022Barbella Vier Geschichten in verschiedenen Zeiten, rund um eine alte Eiche. Die Idee finde ich sehr gut, die Geschichten waren für meinen Geschmack etwas zu seicht. Trotzdem schön zu lesen und durch die Kürze der Geschichten ein Buch, das man immer wieder in die Hand nehmen kann und auch bei wenig Zeit schafft.
24.05.2022Buche Der Baum der Liebenden prägt den Ort Oak Springs.
1868 beginnt die erste Geschichte der Eiche von Oaks Springs mit Bella, die unter diesen Baum ihren ersten Kuss bekommen möchte. Die Geschichte entwickelt sich nicht, wie von ihr gewünscht, aber nach einigen Umwegen endet sie mit einer gereiften Bella und einem Happy End.
Die zweite Autorin entwickelt die Geschichte
weiter mit Phoebe, die ein Hotel für Liebende neben der Eiche eröffnen möchte. Barnabas bringt Bodenständigkeit in die Träume und gemeinsam entwickelt sich der Traum. Zu den ersten Besuchern gehören auch Bella und ihr Mann.
1945 macht sich Luke nach Ende des Krieges auf die Suche nach der Schwester seines gefallenen Freundes. Luke erfüllte seinen Wunsch und zeichnete Bauwerke für dessen Schwester. Ihre Brieffreundschaft hat Luke das Leben gerettet und gemeinsam helfen sie sich durch die schwierigen Zeiten.
Heute kämpft Abby, die Gärtnerin des Hotels, um die Erhaltung des alternden Baumes. Diese letzte Geschichte rundet das Buch sehr gut ab. Die Eiche rückt noch mehr in den Mittelpunkt. Das empfinde ich sehr passend und auch schön, wie Geschichten rund um die Eiche eingewoben werden.
Gerne hätte ich dieses Buch unter einer Eiche sitzend gelesen. Ein Ferienbuch zum Abschalten für Frauen, die gerne romantische Bücher lesen. Die Idee fortlaufender Geschichten, die alle den Baum im Mittelpunkt haben, gefällt mir sehr. Das Buch liest sich leicht, der Spannungsbogen könnte teilweise noch etwas gespannter sein. Durchs ganze Buch hindurch hätte ich mir gewünscht, dass die Hauptfiguren einen lebendigeren Glauben zeigen würden, mit ihrer Beziehung zu Gott, seinem Wirken oder Erlebnissen mit ihm. Das würde dem ganzen Buch mehr Tiefe geben und für mich bedeutsamer machen.
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23.05.2022Kristina Vier unterhaltsame Geschichten um den "Baum der Liebenden"
"Ein Baum hört dir immer zu, auch wenn du noch so viel zu erzählen hast." (s.S. 396)
Ein Baum, das ist der Hauptprotagonist des vorliegenden Buches. Dieser "Baum der Liebenden" ist eine alte Eiche, in deren Schatten sich die Paare von Oak Springs treffen, in dessen Rinde sie ihre Initialen und
Herzen schnitzen. Vier verschiedene Autorinnen erzählen jeweils eine Geschichte von jungen Leuten und ihrer besonderen Beziehung zu dem Baum.
1868: Regina Jennngs erzählt von Bella. Diese junge Frau hat genaue Vorstellungen von ihrem Leben, von einem 1. Kuss unter der Eiche, von der Liebe" doch dann kommt alles ganz anders.
Mir hat sehr gut gefallen, dass Bella sich nicht unterkriegen lässt, sondern das Beste aus der Situation macht. Sehr romantisch ist das Ende, dass natürlich unter der Eiche passiert"
Der Bogen ins Jahr 1891 wird von Karen Witemeyer gekonnt geschlagen: Phoebe möchte neben der alten Eiche ein ganz besonderes Hotel eröffnen, einen romantischen Ort für Liebende. Ihr Vater stellt ihr Barnabas zur Seite, der ihr dabei helfen soll. Doch schnell stellt sich heraus, dass ihre Meinungen sehr verschieden sind. Werden sie gemeinsam dem Hotel zum Erfolg verhelfen können"
Der nächste "Sprung" ist größer, führt er doch ins Jahr1945. Die Autorin Amanda Dykes erzählt von Luke, der während des 2. Weltkriegs der Schwester seines gefallenen Freundes Briefe schrieb. Nun kommt er nach Oak Springs um Hannah etwas zu bringen, doch er findet auch für sich sehr viel"
Die letzte Geschichte ist von Nicole Deese und spielt im Heute: Als die Hotelgärtnerin Abby erfährt, dass der "Baum der Liebenden" gefällt werden soll, tut sie alles, um die alte Eiche zu retten. Baumpfleger Griffin soll den Baum beurteilen. Wird er Abby helfen oder steht er auf der anderen Seite" Und was ist aus der Liebe zwischen den Beiden geworden"
Meine "Reise" nach Oak Springs war sehr unterhaltsam. Alle vier Kurzromane lassen sich sehr gut lesen, entführen eine Weile nach Texas unter die alte Eiche und zu den liebenswerten Protagonisten. Obwohl hier vier verschiedene Autorinnen am Werk waren, fügen sich die Geschichten gut aneinander. "Der Baum der Liebenden" ist ein schönes Buch für entspannte Lesestunden. Gern empfehle ich das Buch weiter.
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21.05.2022Grace2 Vier romantische Geschichte um und unter dem Baum der Liebenden. Genau das Richtige für entspannte Stunden.
Vier Autorinnen, vier Geschichten, ein Baum der Liebenden. Das neue Buch "Der Baum der Liebenden" enthält vier Erzählungen der Autorinnen Regina Jennings, Karen Witemeyer, Amanda Dykes und Nicole Deese.
Der vier Erzählungen ist gemeinsam, dass sie in der kleinen Stadt Oak Springs, Texas, um
und unter einer alten Eiche spielen. Die ersten zwei Geschichten bauen indirekt aufeinander auf, denn die Hauptpersonen aus der ersten Erzählung, spielen eine Nebenrolle in der zweiten. Auch zwischen der dritten und vierten Geschichte gibt es durch ein Cottage eine Gemeinsamkeit. Ansonsten lassen sich alle Erzählungen unabhängig voneinander lesen.
Regina Jennings erzählt mit ihrer Geschichte, die im Jahr 1868 spielt, wie der Baum zu seinem Namen gekommen ist. Bella möchte zu ihrem 18. Geburtstag auch ihren ersten Kuss bekommen, doch der Mann, den sie sich dafür ausgesucht hat, ist nicht der, der ihre Gefühle erwidert. Führt ein Wettkampf Jahre später sie doch noch zusammen oder trennt er sie für immer"
In der Erzählung von Karen Witemeyer erkennt Phoebe im Jahr 1891 das Potenzial des Baumes und möchte dort ein Hotel eröffnen. Barnabas wird von ihrem Vater beauftragt, sie hierbei zu unterstützen, doch die Vorstellungen der beiden liegen Welten auseinander. Ein Wettkampf um die gelungenste Zimmerausstattung soll zu einer Entscheidung führen.
Amanda Dykes lässt Luke nach Oak Springs kommen, nachdem er die Folgen des zweiten Weltkrieges überlebt hat. Hier trifft er auf Hannah, die Schwester seines tödlich verletzten Freundes. Gemeinsam bauen sie das Cottage auf, dass das schreckliche Erbe des Krieges in Schönheit umsetzen soll. Doch wird es auch eine gemeinsame Zukunft für sie geben"
Nicole Deese führt den Leser/die Leserin zum wahrscheinlichen Ende der alten Eiche, der Baum soll einer Vergrößerung des Hotels weichen. Doch der Besitzer hat nicht mit Abby gerechnet, die alles dransetzt, den Baum zu retten. Wird Griffin, der Cousin des Hoteliers, sie dabei unterstützen oder ist die Fällung des Baumes der Liebenden schon besiegelt"
Die Idee, dass eine Gemeinsamkeit durch das ganze Buch geführt wird, kannte ich schon und es hat mich auch hier wieder überzeugt. Etwas schade fand ich, dass die ersten beiden Geschichten sich in der Hinsicht ähneln, dass bei beiden ein Wettkampf eine Rolle spielt. Allerdings gefiel mir hier, dass die Protagonisten auch in der zweiten Geschichte eine Nebenrolle spielten, das fehlt wieder in den anderen beiden Teilen. Dafür war die dritte Erzählung von Amanda Dykes mein absolutes Highlight. Der christliche Aspekt des Buches tritt hier aus meiner Sicht auch am deutlichsten zum Vorschein. Aber jede Geschichte für sich hat ihre speziellen, lesenswerte Aspekte. Die Romantik kommt in keiner Erzählung zu kurz. Insgesamt gesehen, sind es leichte Erzählungen für entspannte Stunden, die man gut zwischendurch auch mal lesen kann, da die Geschichten nicht unmittelbar aufeinander aufbauen. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.
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20.05.2022Leseschnecke93 Ein Meisterwerk der besonderen Art
"Wenn ich das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren, habe ich nicht viele Möglichkeiten: Ich kann mich entweder verzweifelt an etwas festklammern, auch wenn ich mir selbst oder anderen damit Schmerzen zufüge. Oder ich kann meine Faust öffnen und auf eine Hand vertrauen, die viel größer ist als meine, und loslassen." Buchauszug s. 387
Inhalt:
Die alte
Eiche von Oak Springs ist ein ganz außergewöhnlicher Baum. Im Laufe der Jahre haben sich hier hunderte Liebespaaren ihre Liebe und Zuneigung eingestanden, ihre Initialen verewigt und erste Küsse bekommen. Vier verschiedene Autorinnen erzählen vier faszinierende Liebesgeschichten aus drei Jahrhunderten, alle verbunden durch den magischen Baum der Liebenden!
Meine Eindrücke:
Dieses Buch hat mich mit seinem ganz besonderen Charme eingenommen und verzaubert. Grundsätzlich mag ich Kurzgeschichten nur mäßig gerne. Hier war dies jedoch ganz anders. Durch das gleichbleibende Setting und die immer wieder vorkommende Verbindung zur alten Eiche, fühlte ich mich in jeder der vier Erzählungen sehr wohl. Bei den ersten beiden Liebesgeschichten, genoss ich vor allem den herrlich humorvollen Schreibstil der Autorinnen Regina Jennings und Karen Witemeyer und die romantische Handlung. In den beiden anderen Geschichten schätze ich besonders den vermehrten Tiefgang und das gefühlvolle Aufgreifen schwierigerer Themen. Jede der Autorinnen hat eine wunderbare Geschichte zum Wohlfühlen und Genießen erschaffen. Die Erzählungen untereinander wurden so kunstvoll und großartig miteinander verknüpft, dass ich nur begeistert sein kann. Insbesondere der rührende Abschluss und zugleich Neuanfang für die Bewohner von Oak Springs, überzeugten mich endgültig davon diesem Buch grandiose 5 Sterne zu vergeben. Erwähnen möchte ich allerdings noch, dass in diesem Kunstwerk kein nennenswerter Bezug zum christlichen Glauben vorhanden ist. Wer dies erwartet, weil das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, könnte enttäuscht werden.
Mein Fazit:
Ein unvergleichlich schönes Leseerlebniss, für genussvolle und entspannende Lesestunden. Ich kann das Buch jedem von Herzen empfehlen, der sich auch von dem außergewöhnlichen Zauber, der alten Eiche in Oak Springs berühren lassen möchte!
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19.05.2022annislesewelt Ich war sehr gespannt wie dieses Buch wohl sein wird. Vier Autorinnen die Geschichten um einen Baum schreiben, das fand ich spannend.
Die 1. Geschichte ist von Regina Jennings und es geht darum wie dieser Baum zum "baum der Liebenden" wird. Mir persönlich war die Liebesgeschichte dazu aber etwas zu dramatisch, alles war ein bisschen drüber, ansonsten aber sehr angenehm
zu lesen.
Die 2. Geschichte ist von Karen Witemeyer und die hat mir am besten gefallen. Ich liebe einfach ihren Schreibstil, die Geschichte war gewohnt humorvoll, lustig, leicht und so schön.
Die 3. Geschichte ist von Amanda Dykes und spielt kur nach dem 2. Weltkrieg. Sie war süß, teils schmerzlich und hat mich tief berührt. Toll geschrieben, schmeichelnd und so warm.
Zu guter Letzt die 4. Geschichte die von Nicole Deese geschrieben wurde. Dieser Teil hat mich gut unterhalten aber nicht gefesselt. Wie Teil 2 und 3, aber er war trotzdem schön.
Insgesamt fand ich diese Geschichten rund um den Baum in dem kleinen Ort Oak Springs sehr angenehm und lesenswert.
"Der Baum der Liebenden" ist ein Buch das schöne Stunden schenkt und Freude macht.
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06.04.2022awii186 Gott ist es, der Einsame zu Hause wohnen läßt, Gefangene hinausführt ins Glück. Psalm 68,7
Beim Lesen dieses Buches kam ich mir vor, als wenn ich auf der Schaukel in der Eiche sitze und sie mir alle ihre Geschichten und Begegnungen erzählt.
Vier Autorinnen gehen sehr harmonisch aufeinander ein. Die Geschichten beginnen im Jahr 1868 und enden im Heute.
Freude, Leid,
Trauer, Wut, Vergebung, Liebe, Hoffnung bis hin zu Neuanfängen.
Man schaukelt sich im lauen Sommerwind (manchmal auch bei Sturm) durch die Erzählungen. Hat mir sehr gut gefallen.
Der einzige kleine Kritikpunkt ist: Ich hätte mir etwas mehr geistlichen Tiefgang gewünscht, z.B. das Erleben erhörter Gebete oder die Bewahrungen und Führungen Gottes.
Alles in allem eine tolle Sommerlektüre.
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05.03.2022KleinerVampir Buchinhalt:
Die alte Eiche, das Wahrzeichen der texanischen Kleinstadt Oak Springs, ist der Treffpunkt aller verliebten jungen Paare. Die geschnitzten Herzen und Initialen im Stamm des Baumes geben Zeugnis zart geknüpfter Bande von 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie berichten von kleinen und großen Geschichten rund um Liebe, Romantik und Hoffnung, aber auch von Abschieden und neuen Anfängen....
Persönlicher Eindruck:
Vier bekannte und unbekannte christliche Autorinnen haben sich hier zusammengefunden, um gemeinsam den Bogen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu spannen: Mittelpunkt der vier Einzelgeschichten ist die alte Eiche der Kleinstand Oak Springs, irgendwo in Texas - die als "Baum der Liebenden" das Wahrzeichen der Stadt und Treffpunkt aller verliebten Pärchen der Gegend ist.
Beginnend im 19. Jahrhundert, als die Geschichten noch erzählten, wie man in der texanischen Prärie zur Zeit des Wilden Westens lebte, berichten die beiden bekannten Autorinnen Regina Jennings und Karen Witemeyer vom ersten Kuss und einem geschnitzten Herzen, das sich die junge Bella eint wünschte. Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen, zumindest nicht sofort und auch nicht mit dem Auserkorenen, den Bella sich gewünscht hat. Auch Phoebe, die den Traum eines Hotels für Verliebte neben der großen Eiche plant, hat zunächst ganz andere Wünsche für ihre Zukunft. Doch das Leben spielt anders, als der Mensch es sich oft ausmalt.
Genauso ergeht es schließlich auch dem Kriegsheimkehrer Luke, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges seine Brieffreundin aus Oak Springs aufsucht. Amanda Dykes spannt den Bogen hin zur jüngeren Vergangenheit, während Nicole Deeses Protagonistin schließlich in der Gegenwart um den Erhalt des uralten Baumes kämpft, der einem Hotelkomplex weichen soll.
Allen Geschichten gemeinsam ist der Schauplatz und Ort des Geschehens, welches Eiche und Liebesthema gekonnt miteinander verknüpft. Wenn auch inhaltlich eigenständig, bauen die vier Geschichten lose aufeinander auf und befassen sich mit der Entwicklung von Oak Springs und dem Schicksal ihrer Bewohner. Die Eiche als "Baum der Liebenden" ist dabei eine feste und unumstößliche Konstante, auch wenn der Leser am Ende eingestehen muss, dass nichts ewig hält und es neben Romantik und Liebe auch immer Abschiede im Leben geben wird. Doch allem Ende liegt auch ein neuer Anfang und eine neue Hoffnung inne, so dass der "Baum der Liebenden" nach fast 200 Jahren letztlich in allen Herzen derjenigen lebt und gedeiht, die jemals eine Beziehung zu ihm gehabt haben.
Der christliche Aspekt der Geschichten ist minimal vorhanden, hätte aber gerne etwas ausgeprägter sein dürfen - Themen wie Gottvertrauen, Hoffnung und Neuanfang werden allerdings auch hier nachvollziehbar geprägt und geben dem Leser Stoff zum Nachdenken.
Mir hat diese Anthologie sehr gut gefallen, das harmonische Zusammenspiel der vier Autorinnen und ihrer Geschichten ist wunderbar gelungen und reißt den Leser auf jeder Seite mit. Eine absolute Leseempfehlung, die historischen Roman und Gegenwartsroman gekonnt verknüpft.
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