Du + ich in Ewigkeit
Wie der Himmel unsere Ehe revolutioniert
Eine großartige Ehe führen wir, wenn wir uns nicht auf unsere Ehe konzentrieren!
Francis und Lisa Chan sind der festen Überzeugung: Wenn wir Gott die uneingeschränkte Hauptrolle in unserem Leben geben, verändert sich unsere Ehe radikal zum Guten. Dabei geht es ihnen nicht in erster Linie darum, wie man im Hier und Jetzt besser miteinander klarkommt. Sondern es geht ihnen darum, wie man eine Ehe führt, die auf Christus und die Ewigkeit ausgerichtet ist. Ihrer Erfahrung nach sind Eheprobleme im Kern oft Probleme in unserer Gottesbeziehung. Und wer nur sein kurzfristiges irdisches Glück im Sinn hat, verpasst häufig die Gelegenheiten, die ihn näher zu Gott und zum anderen gebracht hätten und die in Ewigkeit zählen. Wer jedoch Ehe und Familie konsequent und mutig nach dem Vorbild Jesu und mit einer klaren Vision lebt, erfährt, dass darin nicht nur der Schlüssel für viele Probleme liegt, sondern man nebenbei sogar auch noch mehr Freude am Hier und Jetzt gewinnt.
- vom Autor des Bestsellers "Eine vollkommen verrückte Liebe"
- das Thema Ehe aus einer neuen Perspektive
- mit praktischen Aufgaben und Fragen am Ende jedes Kapitels
- mit einem Kapitel zur Kindererziehung und vielen persönlichen Beispielen
Format: 13,5 x 20,5
Hinsichtlich der Produktsicherheit (GPSR) unbedenklich
Bestellnummer: 331547
ISBN: 978-3-86827-547-6
5. Auflage, erstmals erschienen im September 2015
€ 12,99
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Leseprobe
Einführung
Für immer glücklich - nur, wie geht das?
Ich liebe Lisa Chan. Es gibt keinen Menschen, den ich mehr liebe. Wir verliebten uns Hals über Kopf ineinander und heirateten 1994. Nach zwanzig Jahren Ehe und mit fünf Kindern wächst unsere Liebe immer noch. Tag für Tag steht sie mir treu zur Seite - sie liebt mich, ermutigt mich und fordert mich heraus.
Sie ist meine beste Freundin. Unser gemeinsames Leben ist großartig. Und das Beste kommt noch, davon bin ich überzeugt.
Auch in diesem Moment bemühe ich mich darum, dass meine Familie gut auf die Zukunft vorbereitet ist. Meistens sprechen die Menschen, die so etwas sagen, von der finanziellen Absicherung ihrer letzten Jahre auf der Erde. Ich dagegen beziehe mich auf die Millionen Jahre, die danach kommen. Einige Leute werfen mir vor, dass ich maßlos übertreibe, wenn ich mich auf meine ersten zehn Millionen Jahre in der Ewigkeit vorbereite. Ich denke jedoch, dass es maßlos übertrieben ist, wenn Menschen sich über ihre letzten zehn Jahre auf der Erde Sorgen machen.
Ich stelle mir vor, wie es sein wird, wenn Lisa Gott von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. Die Bibel versichert uns, dass das tatsächlich geschehen wird. Eines Tages wird meine Frau vor dem Schöpfer und Richter aller Dinge stehen. Was für ein überwältigender Augenblick wird das sein! Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns wirklich für den Schock bereit ist, der uns an diesem Tag versetzt wird, aber die Bibel fordert uns auf, unser Leben zur Vorbereitung darauf zu nutzen.
Damit will ich nicht ausdrücken, dass wir uns abmühen sollen, um von Gott angenommen zu werden. Das wäre eine Irrlehre. Wir sind bei ihm willkommen, wenn wir auf das vertrauen, was Jesus am Kreuz getan hat (Johannes 3,16; Epheser 2,1-9; 2. Korinther 5,21). Sein Werk - nicht unseres - entscheidet über unser ewiges Schicksal. Die Bibel sagt uns ganz deutlich, dass wir uns mit guten Werken keinen Platz in seinem Reich verdienen können; auf den lebendigen, aktiven Glauben an Jesus kommt es an. Wer Christus nachfolgt, kann diesem letzten Tag mit großer Zuversicht, ja sogar mit Vorfreude entgegensehen (2. Petrus 3,11-12). Und trotzdem hat uns die Bibel viel über die Vorbereitung auf diesen Tag zu sagen - wir sollen an unserem Heil „arbeiten“ (Philipper 2,12-13; Hoffnung für alle).
Weil ich verrückt nach Lisa bin, wünsche ich ihr ein großartiges Leben. Aber noch mehr wünsche ich ihr eine großartige Ewigkeit. Ich möchte, dass sie ohne Bedauern auf ihr Leben zurückschauen kann. Sie soll die Gewissheit haben, dass die Zeit, die sie auf der Erde verbracht hat, eine Vorbereitung für den Himmel war. Am wichtigsten ist mir, dass sie Gott sagen hört: „Du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du hast dich in kleinen Dingen als zuverlässig erwiesen, darum werde ich dir auch Größeres anvertrauen. Komm zum Freudenfest deines Herrn!“ (Matthäus 25,23; Gute Nachricht Bibel).
Denken Sie an all die Auszeichnungen, Beförderungen, die Anerkennung und Erfolge, die Sie in Ihrer Lebenszeit gern erreichen würden. Steigern Sie sich ruhig in die Vorstellung hinein, wie wunderbar all das wäre. Und dann sagen Sie mir: Was könnte besser sein, als in den ersten Augenblicken der Ewigkeit jene Worte von Jesus zu hören?
Als Lisa und ich anfingen, mit Blick auf die Ewigkeit zu leben, geschah etwas Merkwürdiges: Dadurch freuten wir uns am Hier und Jetzt! Viele werden Ihnen raten, sich auf die Ehe zu konzentrieren oder auf den Ehepartner, aber wir entdeckten, dass aus unserer Ehe gerade dann etwas ganz Wunderbares wurde, als wir uns auf Gottes Auftrag konzentrierten. Es führte dazu, dass wir tiefe Erfahrungen mit Jesus machten - und was könnte es Besseres geben?
Die Ausrichtung auf die Ewigkeit hält uns von albernen Diskussionen ab. Wir haben keine Zeit für Streitereien. Für uns gibt es wichtigere Ziele als die eigenen Interessen. Es steht zu viel auf dem Spiel! Gott hat uns zu einem bestimmten Zweck geschaffen. Wir können es uns nicht leisten, unser Leben zu vergeuden. Wir können es uns nicht leisten, unsere Ehe zu vergeuden, indem wir nur dem eigenen Glück nachjagen.
Sechzehn Jahre dienten wir in einer Gemeinde als Pastoren und haben voll Begeisterung miterlebt, wie Ehepaare aufgrund ihrer Hingabe an Jesus radikale Entscheidungen trafen. Es war aufregend zu sehen, wie sie sich von einer Vision anstecken ließen und gesegnet wurden. Zusammen mit diesen gottesfürchtigen Paaren freuten wir uns an Jesus und tragen viele kostbare Erinnerungen daran in uns.
Auf der anderen Seite betrübte es uns zu sehen, dass andere Paare nur ihr Glück im Sinn hatten und ihren Auftrag auf der Erde vernachlässigten. Wir betreuten viele Menschen in der Seelsorge, die frustriert waren, weil sie die Bibel zum Maßstab für ihr Leben machen wollten, während ihr Ehepartner dagegen war. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr wir mit den Männern und Frauen litten, denen Gottes Segen und Absicht für die Ehe entging. Diese Traurigkeit ist einer der Gründe, warum Lisa und ich uns gedrängt fühlten, dieses Buch zu schreiben.
Der Kummer dieser Paare weckt unser Mitgefühl, ja, er bricht uns das Herz. Aber noch mehr bedrückt uns die Auswirkung dieser Haltung auf Gottes Reich. Wir sind traurig, weil gottesfürchtige Ehen Gottes geniale Schöpfung verherrlichen, es aber nur wenige Ehen gibt, die diese Herrlichkeit widerspiegeln. Wir sind traurig über den Sieg, den der Satan genießt, wenn er Ehepaare sieht, die sich Christen nennen und dabei ein träges, selbstbezogenes Leben führen. Es betrübt uns zutiefst, dass so viele sich lieber scheiden lassen, als unserem König zu gehorchen. Der traurige Zustand der Ehe lässt die Braut Christi schmutzig und unattraktiv aussehen. Wir schreiben in der Hoffnung, etwas daran ändern zu können.
In letzter Zeit sind wir vielen Alleinstehenden begegnet, die sich vor der Ehe fürchten. Sie haben miterlebt, wie Bekannte, die Christus begeistert nachgefolgt sind, geheiratet haben. Doch dann waren sie entweder völlig fixiert auf ihr eigenes Familienleben oder es folgten endlose Auseinandersetzungen und Ehetherapien. Wir schreiben dieses Buch, weil wir sagen wollen, dass das nicht sein muss. Zusammen können Sie mehr bewirken als allein. In einer wirklich gesunden Beziehung befähigen wir uns gegenseitig, mehr zu erreichen, als wir alleine hätten schaffen können. Das war Gottes Plan.
Wir sind sehr dankbar, dass Gott uns erlaubt hat, zusammen an diesem Buch zu arbeiten. Für uns ist es eine Ehre, uns gemeinsam unseres Gottes zu rühmen. Die Erfindung der Ehe war eine hervorragende Idee. Wir beten dafür, dass es uns gelingt, ein wenig Licht darauf zu werfen, wie schön die Ehe sein kann.
Doch ich möchte Sie warnen: Eine Ehe, die auf Christus und die Ewigkeit ausgerichtet ist, ist nicht das Gleiche wie eine Ehe, die den Spaßfaktor ins Zentrum rückt. Lisa und ich haben zusammen irre viel Spaß, aber wir treffen auch schmerzhafte Entscheidungen, von denen wir wissen, dass sie richtig sind. Christus hat uns das Leben in ganzer Fülle versprochen (Johannes 10,10), aber das ist nicht immer gleichbedeutend mit Vergnügen. Manche Wahrheiten, die wir auf diesen Seiten weitergeben, werden schmerzhaft für Sie sein. Aber schwere Entscheidungen, die zu Gottes Ehre getroffen werden, bewirken einen guten und richtigen Schmerz, einen Schmerz, den Gläubige in dieser gefallenen Welt aushalten müssen. Es ist ein Schmerz, der uns stärker und heiliger macht und unsere Liebe zu Gott und zu unserem Ehepartner vertieft. Jedes Leiden um seinetwillen erinnert uns an unsere Zukunft, in der alles Leid in Herrlichkeit verwandelt wird.
Unzählige Ehebücher vermitteln, wie man gut miteinander auskommt und gemeinsam glücklich wird. Dieses Buch gehört nicht dazu. Ich möchte diese Ratgeber gar nicht abwerten: Tatsächlich habe ich im Lauf der Jahre viele hilfreiche Prinzipien durch sie gelernt. Problematisch an diesen Büchern ist aber, dass sie den Eindruck vermitteln können, beim Christsein käme es in erster Linie darauf an, eine glückliche Familie zu haben. Gottes Herrlichkeit und seine Mission verblassen dabei zur Nebensächlichkeit. So wird man verleitet, das sofortige statt des endgültigen Glücks anzustreben. Um es auf den Punkt zu bringen, diese Bücher tragen nicht der Tatsache Rechnung, dass man auf Erden eine glückliche Ehe führen und dann eine Ewigkeit lang unglücklich sein kann. In unserem Buch geht es darum, wie man einander für immer lieben kann.
Ich liebe meine Frau. Ich liebe die Ehe. Ich liebe die Liebe. Sie alle verweisen auf die unübertreffliche Meisterschaft Jesu, der sie erschaffen hat. Ich vermute mal, dass Sie dieses Buch lesen, weil Sie entweder verliebt sind oder es gern wären. Ich bete darum, dass Sie dem Heiligen Geist erlauben, Sie in eine ewige Liebe zu führen - eine Liebe, die Jesus jetzt und in Ewigkeit verherrlicht.
Vater, hilf uns weise zu sein, wenn wir lieben.
Hoffentlich mehr als nur ein Buch
Lisa und ich wünschen uns, dass dieses Buch auf jeden Fall Ihre Ehe und möglicherweise auch Ihr Leben in der Ewigkeit verändert. Jeder von uns hat schon Bücher gelesen, die gut und informativ waren, aber nicht unser Leben verändert haben - vor allem in unserer Zeit, wo wir leichter Zugang zu Informationen haben als je zuvor. Ein ständiger Strom von Informationen fließt durch unser Gehirn, aber viele von uns nehmen sich nicht die Zeit, um über das Gelesene nachzudenken und es anzuwenden. Aus diesem Grund geben wir Ihnen hier Gelegenheiten zum Lesen, zum Nachdenken und zum Handeln. Wir möchten, dass Sie Gott erleben und nicht nur etwas über ihn erfahren.
Sie werden beim Lesen feststellen, dass meistens ich - Francis - zu Ihnen spreche, obwohl wir viele der Gedanken gemeinsam entwickelt haben. Jedes Kapitel enthält aber auch einen Teil, den Lisa allein verfasst hat. Zusätzlich zu diesem Buch haben wir kurze Filme gedreht. Da es Lisa und mir leichter fällt zu reden als zu schreiben, drücken wir die Gedanken, die sich vielleicht nicht gut in Textform hätten übertragen lassen, in ein paar witzigen, kreativen Videos aus. Wir hoffen, dass die Videos noch deutlicher machen, was wir Ihnen mit diesem Buch sagen möchten. Außerdem geben sie Ihnen Einblicke in unser Familienleben. Die Videos finden Sie online auf www. luqs. de/?p=1929
Ganz wichtig …
Wenn Sie die folgenden Kapitel lesen, werden Sie sehen, dass wir Sie am Ende jedes Kapitels aufrufen zu handeln. Das ist ganz entscheidend. Wenn Sie nicht umsetzen, was Sie erfahren haben, richtet dieses Buch mehr Schaden an, als dass es Segen bringt.
Sie hätten sich nicht schuldig gemacht, wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen gesprochen hätte. Doch so haben sie keine Entschuldigung mehr für ihre Sünde. (Johannes 15,22)
Christen in den USA sind Experten darin geworden, die richtigen Überzeugungen zu haben - doch bei der Umsetzung versagen sie. Die ersten Christen dagegen handelten schnell. Denken wir an Pfingsten (Apostelgeschichte 2): Die Menschen hören Petrus’ Predigt und fragen sofort: „Was sollen wir tun?“ Und Petrus antwortet darauf: „Kehrt euch ab von euren Sünden und wendet euch Gott zu. Lasst euch alle taufen. “ Wie reagieren sie darauf? Dreitausend Menschen gehen direkt zum Wasser, um sich taufen zu lassen. Und genau so soll es sein. Wenn wir von einer Botschaft überführt werden, sollen wir fragen: „Wie muss ich auf diese Wahrheit reagieren? Was soll ich tun?“
Wir haben uns ein paar praktische Schritte überlegt, aber nur als Vorschlag. Denn wir maßen uns nicht an, genau zu wissen, zu welcher Reaktion Gott Sie ruft. Wenn Sie ganz genau wissen wollen, was Sie tun sollen, können wir nur sagen: irgendetwas! Wir können unmöglich wissen, wie der nächste Schritt für Sie aussieht, aber wir können Ihnen garantieren, dass es einen gibt. Gar nichts zu tun ist das Schlimmste, was Sie machen können.
Aber es reicht nicht, nur auf die Botschaft zu hören - ihr müsst auch danach handeln! Sonst betrügt ihr euch nur selbst. (Jakobus 1,22; Hervorhebung vom Autor)
Vor Kurzem las ich einen Artikel über die dicksten Menschen der Welt - Menschen, die über fünfhundert Kilo wiegen und sich zu Tode essen. Ab einem gewissen Punkt konnten sie nicht mehr laufen. Am Ende mussten sie im Bett liegen und waren davon abhängig, von anderen gefüttert zu werden, weil sie sich nicht mehr selbst versorgen konnten.
Mich hat das an etliche Menschen erinnert, denen ich in der Gemeinde begegne. Sie nehmen jede Woche noch mehr Wissen in sich auf. Sie besuchen Gottesdienste, schließen sich Bibelgesprächskreisen an, lesen christliche Bücher, hören Predigten im Internet - und sind davon überzeugt, dass sie immer noch mehr Wissen brauchen. In Wirklichkeit brauchen sie nichts dringender als die Tat. Sie benötigen kein weiteres Überangebot an Lehre. Was ihnen fehlt, ist die praktische Umsetzung. Sie müssen das abarbeiten, was sie bereits konsumiert haben. Manche Menschen haben sich so daran gewöhnt, das Wort Gottes aufzunehmen, ohne es anzuwenden, dass man sich fragt, ob sie überhaupt in der Lage dazu sind. Geistlich gesehen sind sie bettlägerig und darauf beschränkt, den Rest ihres Lebens die Bibel zu studieren, ohne jemals Menschen für Jesus zu gewinnen oder sich spürbar um andere zu kümmern. Von diesen Menschen spricht Jakobus, wenn er fragt:
Liebe Brüder, was nützt es, wenn jemand von seinem Glauben spricht, aber nicht entsprechend handelt? Ein solcher Glaube kann niemanden retten. (Jakobus 2,14)
Manchmal sind Menschen wie gelähmt aus Angst zu versagen. Sie haben solche Angst, das Falsche zu tun, dass sie gar nichts tun. Wir müssen es lernen zu handeln und dabei Fehler zu machen, denn wir tendieren zur Unterlassung. Viele sind nicht bereit, irgendetwas zu tun, solange nicht eine Stimme vom Himmel kommt und ihnen genaue Anweisungen gibt. Warum machen wir es nicht andersherum: Wir werden aktiv, es sei denn, wir hören eine Stimme vom Himmel, die uns auffordert zu warten? Zum Beispiel: Warum sollten wir nicht davon ausgehen, dass es richtig ist, ein Kind zu adoptieren, solange wir keine Stimme hören, die Nein dazu sagt? Wäre das nicht biblischer, wo Gott uns doch sagt, dass er geehrt wird, wenn jemand Witwen und Waisen beisteht (Jakobus 1,27)?
Ein Grund, warum wir keinen Fehler machen wollen in dem, was wir tun, ist die harte Kritik, die wir einstecken müssen, wenn wir versagen. Menschen sind schnell dabei, Aktionen zu bemängeln, die nicht gut ausgehen. Aber die Sünde der Unterlassung wird kaum jemals gesehen. Wir kritisieren den Mann, der den verhungernden Kindern zu viel Zucker gibt, und sagen nichts über Tausende, die ihnen gar nichts geben.
Der Diener, der das Geld seines Herrn vergrub, anstatt es wie die anderen Diener zu investieren, ersparte sich die Peinlichkeit eines misslungenen geschäftlichen Unternehmens. Doch seine Feigheit brachte ihm den schlimmsten Vorwurf ein: Sein Herr nannte ihn unzuverlässig, faul und einen Taugenichts (Matthäus 25,24-30). Sicher wollen Sie nicht der Diener sein, der aus Angst, es zu vermasseln, gar nichts tut. Es kann schon sein, dass man mit einer irregeleiteten Aktion einen Fehler macht, aber man macht garantiert einen Fehler, wenn man überhaupt nichts tut.
Lisa und ich haben Fehler gemacht, weil wir zu schnell gehandelt haben. Wie damals, als wir eine obdachlose Frau trafen, die drei Kinder hatte und mit dem vierten schwanger war. Wir entschlossen uns schnell, sie bei uns aufzunehmen. Ihre Kinder waren nicht zu bändigen und unsere eigenen Kinder litten unter ihnen. Sie verbreiteten Chaos in unserem Haus und schienen aus ihrer Zeit bei uns nichts zu lernen. Dann fanden wir heraus, dass die Frau nur deshalb obdachlos war, weil sie sich weigerte, sich ihrem Mann anzuschließen, der sie liebte und mit ihr zusammen sein wollte.
Es war vielleicht ein Fehler, aber wir bereuen es nicht, den Versuch gemacht zu haben. Unser Leben ist eine Ansammlung von Erfolgen und Niederlagen. Uns erscheint das besser, als auf Nummer sicher zu gehen und nichts zu tun. Wir haben bestimmt zehnmal mehr Fehler gemacht, indem wir nicht gehandelt haben, als es nötig gewesen wäre. Darum sage ich Ihnen heute: Tun Sie etwas. Jeder von uns macht Fehler. Machen Sie sie lieber durch Ihr Handeln als durch Ihr Nichtstun.

Autor/in
Francis Chan
Francis Chan (* 1967) ist Pastor, Gründer des Eternity Bible College in Kalifornien und ein weltweit gefragter Redner bei Konferenzen. Er ist der Autor des Bestsellers "Crazy Love" ("Eine vollkommen verrückte Liebe") und verheiratet mit Lisa.