Jim freut sich auf einen ruhigen Sommer - auf Zeit mit Rick und Elena und Touren in seinem ersten eigenen Auto. Doch seine alten Feinde sinnen auf Rache, und als er erfährt, was mit seiner Schwester Alysha in der Nacht ihres Todes wirklich geschehen ist, ändert das alles.
Elena kann nicht aufhören, an ihre Schwester Mari zu denken. Noch immer brennt in deren Zimmer eine Lampe im Fenster, als Zeichen der Hoffnung und als Willkommensgruß, falls sie zurückkehrt. Wo mag Mari sein und wie sieht ihr Leben heute aus?
Rick wird von Albträumen verfolgt. Die Hauptperson darin bringt er beim Zeichnen aufs Papier. Was, wenn die Gefahr noch nicht vorüber ist? Denn die Kamney-Kids sind irgendwo da draußen - und er könnte immer noch ihr Ziel sein ...
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Prolog
Alec Hyde spähte aus dem Fenster. Der Lieferwagen fuhr fast bis vor das Haus und hielt quer davor. Alec fluchte verhalten. Sie hatten Boaz geschnappt. Zusammengesunken saß er auf dem Beifahrersitz; Ray hielt ihm das Gewehr direkt an den Kopf.
Alec sah zur Scheune, wo Marlene seinen Blick auffing und ihm konzentriert zunickte.
Vorsichtig öffnete Alec die Haustür und trat auf die Veranda.
Der Motor erstarb und für einen winzigen Augenblick lag vollkommene, trügerische Stille über dem Hof.
Ray ließ die Scheibe ein Stück herunter. »Wenn ihr nur einen Schritt näher kommt, knalle ich ihn ab!« Er stand vom Fahrersitz auf und zog sich in den hinteren Bereich zurück. Nur noch der Gewehrlauf blieb in Sichtweite, der unmissverständlich auf Boaz gerichtet blieb, der langsam zu sich kam.
Marlene zeigte aufs Dach des Lieferwagens. Eine Kamera war darauf installiert worden und drehte sich jetzt in ihre Richtung. Alec hatte es auch gesehen. Wie um alles in der Welt hatte es zu einer Geiselnahme kommen können? Wie gut, dass Marlene hier war, die für Verhandlungen ausgebildet worden war.
»Ray, wir können über alles reden«, rief sie zum Auto hinüber. »Was wollt ihr?«
»Das wisst ihr genau!«, brüllte er zurück. »Und wir werden hier nicht eher verschwinden, bis wir es bekommen haben!«
Alec sah zum Waldrand. Waren die anderen in Sicherheit? Waren Sam und Chase bei Ray im Lieferwagen? Oder war das eine Falle?
»Du weißt, dass wir das nicht machen können!« Marlene gab Alec ein Zeichen, dass sie die Situation im Griff hatte. Unschlüssig blieb Alec, wo er war. Er wollte seine Partnerin nicht alleinlassen.
»Ray, noch könnt ihr hier heil raus, wenn ihr einfach wieder verschwindet!«
Alec entschied sich, seinem Instinkt zu folgen, und bewegte sich langsam weg von der Veranda. Marlene sah, was er vorhatte, und verließ den Schutz der Scheune, um sich dann hinter Boaz’ Pick-up-Truck zu positionieren. Die Kamera fokussierte sich auf sie.
»Bleib, wo du bist!«, rief Ray scharf.
»In Ordnung, ich bleibe hier, wo du mich sehen kannst.«
Alec hatte fast den Waldrand erreicht. Nur noch ein paar Meter …
»Lasst eure Geisel frei, dann versprechen wir, dass wir euch nicht hinterherjagen«, hörte er Marlene sagen.
Ray lachte auf. »Gegenvorschlag: Wir lassen ihn frei. Dafür gebt ihr uns Rick Anderson.«
Kapitel 1
6 Wochen zuvor
»... und ich will euch wirklich nahelegen, die Leseliste in den Ferien abzuarbeiten, die ich euch ausgeteilt habe. Und ...«
Das Klingeln unterbrach ihren Englischlehrer und läutete die langersehnten Sommerferien ein. Die letzten Worte von Mr O’Neal wurden vom Freudengeschrei der Schüler verschluckt und alle stürmten der Freiheit und dem Sonnenschein entgegen.
Rick stieß Jim fröhlich den Ellenbogen in die Seite. »Endlich Zeit ohne Ende!«
Jim grinste. »Für mich heißt das: Arbeit ohne Ende!« Walter hatte schon eine Party schmeißen wollen, weil Jim endlich mehr Zeit zum Helfen hatte. Einige der Ferienhütten mussten dringend instand gesetzt und überprüft werden, bevor neue Gäste kommen würden.
Rick verzog das Gesicht. »Ich würde ja echt nicht mit dir tauschen wollen ...«
»... wäre da nicht das coole Auto, das ich mir dadurch verdient habe?« Jim lachte. »Der Schrotthaufen, der es mal war, ist fast nicht mehr zu erahnen!«
»Ihr schraubt ja auch schon seit Wochen daran herum, du und Walter.« Rick sah sich suchend nach Elena um, die sich noch angeregt mit Chelsea und Anne unterhielt. »Blöd nur, dass du schon seit drei Monaten deinen Führerschein hast und immer noch nicht fahren kannst.«
»Na ja, wenn ich weiterhin manchmal das Auto von Grace und Walter fahren darf, werde ich schon nicht aus der Übung kommen.«
»Hey, Jungs!« Elena kam lächelnd auf die beiden zu. »Mensch, hat sich dieser letzte Tag hingezogen! Ich dachte schon, ich werde die Ferien nicht mehr erleben, weil ich vorher vor Ungeduld sterbe!« Sie fuhr sich durch die offenen blonden Haare. »Wollen wir noch ins Barry’s?«
»Du meinst, noch schnell nen Burger reinziehen, bevor es nach Hause an den vollen Mittagstisch geht?« Rick grinste. »Ich bin dabei!«
Jim sah auf seine Uhr. »Ich muss in einer Stunde zurück sein, also geht das noch.«
»Ich hab Chelsea und Anne auch gefragt, aber Chelsea hat schon was vor und Anne wird gleich direkt von ihren Eltern abgeholt. Die fahren übers Wochenende in den Urlaub!«
»Cool, wohin?«, fragte Jim.
»Nach New York!«
»Krass, da muss ich auch unbedingt mal hin.«
Gut gelaunt machten sie sich auf den Weg zum Barry’s, das zu Fuß eine gute Viertelstunde entfernt war.
Rick bemerkte immer wieder die misstrauischen Blicke, die Jim von Passanten zugeworfen bekam. Eine Mutter zog sogar ihr Kind enger an sich, als sie an ihnen vorbeigingen.
Rick hob missbilligend die Augenbrauen. »Manchmal schäme ich mich für unsere Kleinstädter!«, unterbrach er Elenas Ausführungen über ihre Sommerpläne.
»Wieso?«, fragte sie verdutzt.
»Ist dir das Starren noch nie aufgefallen?«
»Lass gut sein, Rick«, versuchte Jim, ihn zu beschwichtigen.
»Das ist aber nicht gut! Die können doch langsam echt mal vergessen, was im Herbst passiert ist! Vor allem, weil nie bewiesen wurde, ob du den Brand gelegt hast oder nicht! Die Leute tun so, als hättest du die Pest!«
Elena sah betroffen drein. »Stimmt. Sogar die Lehrer behandeln dich manchmal ungerecht!«
»Damit komm ich klar.«
Rick schüttelte ungläubig den Kopf. »So sollte es aber nicht sein! Das ist total unfair!«
»Es sind doch jetzt Ferien und es machen ja auch nicht alle so.« Jim lächelte. »Glaub mir, ich hab da schon Schlimmeres erlebt.«
»Schlimmeres, als dass jemand wegen dir die Straßenseite wechselt?«
Jims Lächeln verschwand. »Ja«, sagte er nur. »Fahrt ihr auch in den Urlaub?«
Elena sprang auf den Themenwechsel an. »Wir planen einen Shoppingtrip mit Chelsea nach Chicago, darauf freue ich mich schon besonders! Aber mit der Familie fahren wir nicht weg. Unser Dad fliegt wegen des Jobs nach Kanada und bleibt bis kurz vor Ende der Ferien da.«
»Und die letzte Woche der Ferien ist ja die Teeny-Freizeit im Camp«, freute Rick sich. »Das wird ein Spaß!«
»Wenn du Mückenschwärme, angebranntes Essen und kenternde Kanus als Spaß betrachtest ...«, murmelte Elena und verdrehte die Augen, als Rick zu lachen begann.
»Ich war noch nie campen, also wird das an sich schon spaßig.« Jim hielt Elena die Tür zum Diner auf. »Ich glaub, ich will nur einen Milchshake. Grace hat versprochen, heute etwas ganz Besonderes zu kochen zur Feier des Tages.«
»Feier? Hatte sie Geburtstag?«
»Nee, ich hab ein ganzes Schuljahr geschafft, ohne mehr als zwei Wochen zu schwänzen.« Jim grinste breit und Rick fragte sich, ob er das ernst meinte.
Sie suchten sich einen freien Platz am Fenster und warteten auf die Bedienung.
»Oh schaut mal«, flüsterte Elena wenig begeistert. »Brians Clique ist auch hier.«
Tatsächlich näherte sich die lärmende Gruppe dem Diner und der Geräuschpegel ging sofort in die Höhe, als Brian mit seinen Freunden einige Tische auf der entgegengesetzten Seite belagerte.
»Wollen wir lieber gehen?«, fragte Elena und rutschte unruhig auf ihrem Platz herum. »Ich hab echt keinen Bock auf die.«
»Entspann dich.« Rick lehnte sich betont lässig zurück. »Die sind mit sich selbst beschäftigt.«
Jim beobachtete Elena. »Wenn du dich unwohl fühlst ...«
»Nein, geht schon. Ich kann ja nicht ewig vor denen davonlaufen.« Sie lächelte dünn und blätterte dann wieder durch die abgegriffene Speisekarte.
Nach ein paar Minuten kam Mrs Barry selbst zu den Dreien an den Tisch und nahm freundlich ihre Bestellungen auf.
Sie plauderten eine Weile und Rick sah, dass sich seine Schwester allmählich wieder entspannte.
Nachdem Mrs Barry ihnen ihre Milchshakes und Elenas und Ricks Portion Pommes gebracht hatte, schob Rick den Teller in die Mitte. »Hau rein, Jim. Die können wir auch ruhig durch drei teilen.«
»Wie süß«, ertönte da Brians Stimme vom anderen Ende des Diners. »Rick, spielst du die Anstandsdame bei diesem Date?«
»Ignorier die einfach«, zischte Rick Elena zu, die sich versteift hatte. Er sah zu Jim, der seelenruhig an seinem Milchshake nippte.
»Ey! Ich rede mit euch!« Brian schob geräuschvoll seinen Stuhl zurück und schlenderte mit betont lässigen Schritten auf sie zu. »Seid ihr euch jetzt schon zu gut, um mir zu antworten?« Breitbeinig blieb er vor ihrem Tisch stehen.
»Lass uns einfach in Ruhe, Brian.« Rick versuchte, nicht zu aggressiv zu klingen, doch natürlich ließ sich Brian davon nur noch mehr anstacheln.
»Wie unhöflich von dir, Ricky.« Er beugte sich so weit vor, dass er nur noch wenige Zentimeter von Ricks Gesicht entfernt war. »Sollt ihr als Christen nicht nett sein? Und die andere Wange hinhalten oder so?«
Jim drehte langsam den Kopf in seine Richtung, dann rieb er sich vielsagend über die Nase und ließ die Fingerknöchel seiner Faust knacken. Und lächelte leicht.
Brian wurde ein wenig blass. »Ihr seid echt ein Haufen Loser«, murmelte er halblaut und zog sich zurück zu seinen Freunden.
Elena stieß die angehaltene Luft aus. »Ich frag mich, ob der je erwachsen wird.« Sie tauchte eine Pommes in ihren Erdbeershake.
Jim tat es ihr nach. »Du hast ihm schließlich als einziges Mädchen an der ganzen Schule einen Korb gegeben. Das bleibt ihm garantiert im Gedächtnis.« Er zwinkerte ihr zu und Rick musste sich ein Grinsen verkneifen, als Elena errötete.
»Wollen wir später noch zum Klettersteig?« Rick nahm einen großen Schluck seines Shakes. »Oder musst du heute auch schon arbeiten?«
»Muss ich erst einmal abklären.« Jim sah auf die Uhr. »Ich muss auch schon bald los.«
»Gut, dann lasst uns gehen.« Rick winkte Mrs Barry und holte sein Portemonnaie hervor.
* * *
»Herzlichen Glückwunsch zum abgeschlossenen Schuljahr!« Grace strahlte Jim an, als hätte er seinen Doktortitel erworben, und umarmte ihn.
»Dankeschön.« Er lächelte verlegen und ließ sich von seiner Tante durchs Haus zur Terrasse ziehen.
»Walter hat argentinische Steaks bestellt und ich habe Barbecue-Sauce nach dem Rezept meiner Mutter gemacht.«
Beeindruckt beäugte Jim die riesigen Fleischstücke, die auf dem Grill vor sich hin brutzelten. »Ihr wisst noch nicht einmal, was ich für Noten habe ...«
»Ach, Noten«, winkte Grace ab. »Ich weiß, dass du fleißig warst, und das reicht mir.«
»Ich würde das Zeugnis trotzdem gern sehen«, meinte Walter lächelnd und wendete das Fleisch. »Um zu schauen, ob wir dich ein wenig mehr motivieren müssen oder nicht.«
Jim nickte und holte das Dokument aus seinem Rucksack.
Grace setzte sich ihre Lesebrille auf. »Hmm, eine Drei in Englisch und eine Vier in Biologie.« Sie sah über den Rand ihrer Brille zu Jim, der sich ein Glas von ihrer selbst gemachten Limonade eingegossen hatte. »Habt ihr eine Leseliste bekommen?«
Jim verschluckte sich fast an seiner Limo. »Du erwartest doch nicht, dass ich in den Ferien lese, oder? Das ist doch Zeitverschwendung!«
»Ist es nicht.« Walter nahm einen Schluck von seinem Rootbeer. »In Büchern steckt Weisheit und Wissen. Wer lesen kann, hat Macht, auch wenn sie heutzutage nicht mehr so geschätzt wird wie früher.« Walter schüttelte den Kopf. »Alle verlassen sich nur noch aufs Internet. Man kann da ja wirklich alles nachlesen.«
»Ist doch praktisch.«
»Ja, aber wie schnell vergisst du das, was du da gelesen hast, wieder? Wenn du es dir jedoch durch Bücher aneignest, ist das was ganz anderes.«
Jim zog die schon zerknickte Leseliste von Mr O’Neal hervor. »In Ordnung. Was davon würdest du mir empfehlen?«
Grace überflog die Liste. »Oh, Mark Twains Tom Sawyer! Und Onkel Toms Hütte ...« Sie ließ ihren Finger über die Zeilen gleiten. »John Bunyans Pilgerreise!«
Walter grunzte. »Da gibst du ihm gleich das Schwierigste von allen.«
»Wenn er das durchliest, schafft er auch die anderen Bücher auf der Liste. Außerdem ist es allegorisch.«
Jim runzelte die Stirn. »Was mit Algorithmus?«
»Nein, nein, es ist wie ein Gleichnis vom Leben eines Christen. Es wird dir gefallen!«
»Okay, ich kann es ja mal versuchen.«
»Oh, und jetzt darf ich natürlich nicht die lobenswerte Erwähnung deiner guten Noten vergessen!« Grace strahlte stolz. »In Mathe eine Eins und Informatik sogar eine Eins plus!«
Jim grinste breit. »Erzählt das bloß nicht rum, sonst werde ich noch als Streber abgestempelt.«
»Auf seine guten Leistungen darf man ruhig stolz sein«, widersprach Walter. »Apropos, ich glaube, die Steaks sind jetzt perfekt! Lasst uns essen!«
* * *
Als Rick und Elena nach Hause kamen, saßen ihre Eltern im Wohnzimmer.
»Rick, Elena, kommt ihr bitte einmal her?«, rief sie ihr Vater dazu.
Rick stockte, als er die ernsten Mienen der beiden sah. »Was ist denn los?«
»Kommt, setzt euch.« Seine Mutter klopfte neben sich aufs Sofa. »Wir müssen was besprechen.«
Rick tat, wie ihm geheißen, und versuchte, an ihren Gesichtern irgendetwas abzulesen. War er vielleicht in Schwierigkeiten? Oder gab es Neuigkeiten über Mari? Elena schien nicht mehr zu wissen als er, denn in ihren Augen sah er nur Fragezeichen.
»Ihr wisst ja, dass euer Dad noch heute für ein paar Wochen wegfliegt. Das wäre an sich kein Problem gewesen, aber jetzt ist eure Tante Peggy pflegebedürftig geworden.«
»Tante Peggy?«, wiederholte Elena erschrocken. Das war die älteste Schwester von ihrer Mutter und sie lebte seit einigen Jahren in Minnesota. Seitdem sahen sie sie nicht mehr besonders oft, aber sie war immer ihre Lieblingstante gewesen.
Ihre Mutter nickte. »Sie ist gestürzt und hat sich die Hüfte gebrochen. Jetzt bräuchte sie für einige Zeit Hilfe und da hat sie mich gefragt.« Erwartungsvoll sah sie zwischen ihren beiden Kindern hin und her.
Rick begann zu verstehen. »Das heißt ... wir haben den ganzen Sommer über sturmfrei?« Er versuchte, nicht zu begeistert zu klingen.
»Ich werde hoffentlich nicht durchgehend dort sein«, beeilte sich ihre Mutter klarzustellen. »Und mit Danny haben wir auch schon geredet. Seine Semesterferien fangen ja bald an und er hat sich in der Nähe einen Sommerjob gesucht. Er wird zwar wie geplant demnächst als Mitarbeiter auf diese christliche Kinderfreizeit fahren, aber bis dahin wird er wieder nach Hause ziehen. Und Grace hat auch gesagt, dass ihr jederzeit zu ihnen kommen könnt.«
»Mom, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Wir können ganz gut auf uns aufpassen!«
»Genau«, stimmte Rick seiner Schwester zu. »Es sind ja sowieso Ferien. Und Elena kann kochen.«
»He!«
»Also, ihr solltet alles zusammen machen«, mahnte ihr Dad. »Den Haushalt, das Kochen, Putzen, alles. Rick, du lässt Elena abends nirgends allein hingehen! Und Elena, du guckst vielleicht wirklich mal, dass ihr euch nicht ausschließlich von Fast Food ernährt.«
»Und Danny wird ja auch für euch da sein. Nur wird er eben oft arbeiten gehen.«
»Wir sind keine kleinen Kinder mehr, Mom, keine Angst«, grinste Rick. »Wir können uns benehmen.«
»Oh, dass ihr das könnt, bezweifle ich nicht.« Ihre Mutter lächelte breit. »Nur ob ihr es auch tut ...«
»Wann musst du weg, Mom?«
»Ich würde übermorgen schon fahren wollen, wenn das für euch in Ordnung ist.«
»Klar!«
»Und Danny würde gleich nächstes Wochenende kommen.«
»Cool! Er war schon seit Ostern nicht mehr hier!« Rick freute sich besonders. Seit Danny vor drei Jahren ausgezogen war, um in Milwaukee Architektur zu studieren, war er nicht besonders oft zu Hause gewesen. Er versuchte, wenigstens einmal im Monat fürs Wochenende zu kommen, nur hatte er die letzten Wochen besonders viel lernen müssen.
»Du tust so, als sei das ne halbe Ewigkeit.« Elena streckte ihm die Zunge raus, woraufhin Rick ein Sofakissen nach ihr warf.
»Ach ja«, unterbrach ihre Mom den geschwisterlichen Schlagabtausch. »Ich hätte gerne, dass die Einrichtung zumindest zum größten Teil heile bleibt. Wäre das machbar?«
»Klar, Mom«, antworteten die beiden wie aus einem Munde.
»Na, dann ist ja gut. Ich rufe euch an, sooft ich kann.« Ihre Mom schien trotz allem ein wenig unschlüssig zu sein. »Macht keinen Unsinn, okay?«
Rick zwinkerte seiner Schwester verschwörerisch zu. »Bestimmt nicht.«
»Und wenn es gar nicht geht, komme ich wieder nach Hause.«
»Ach was, Mom.« Elena strich ihrer Mutter über den Arm. »Wir kommen klar. Tante Peggy braucht dich doch jetzt mehr als wir!«
»Ihr könnt mich aber wirklich jederzeit anrufen.«
»Klar, machen wir!«
Dorothea Balzer
Dorothea Balzer lebt am Fuße des Teutoburger Waldes und schreibt schon, seit sie ein Teenager war. Sie liebt Jesus, Abenteuer und Reisen, hat Germanistik und Literaturwissenschaft studiert und arbeitet als Lektorin in einem christlichen Verlag.
Instagram: dorothea.balzer
Vanessa Siemens
Vanessa Siemens lebt in Detmold und schreibt seit ihrer Teenagerzeit Geschichten, in die sie gern viel Action einarbeitet. Sie liebt es, Zeit mit ihren Freunden und ihrer Familie zu verbringen und zu reisen.
Instagram: vanessasiemens
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