Lehrerin sein ist toll.
Ich stelle meine braune Vintage-Ledertasche auf das Pult im Klassenraum der 9C und hole das hellblaue Englischbuch mit dem gelben Känguruschild heraus. »Tom und Lennart, wollt ihr heute noch im Krankenhaus landen?«, rufe ich den beiden Jungen zu, die sich gerade einer Verfolgungsjagd über Tische und Stühle hingeben.
Du-rummm, domm domm domm domm. »Aaaaah!«, kreischt Tom aus Leibeskräften.
Du-rumm, domm domm domm domm.
»Aaa-hahaaa!«, schreit Lennart und seine mutierende Stimme überschlägt sich dabei.
Offenbar bin ich die Einzige, die um das Wohl der beiden besorgt ist, denn die anderen Kinder nehmen von dem halsbrecherischen Getrampel keinerlei Notiz. Vielleicht, weil sich diese Szene in jeder einzelnen kleinen Pause wiederholt. Vielleicht aber auch, weil Justin und Linus da hinten in der Ecke gerade einen Wettkampf ausfechten, der ziemlich genauso aussieht wie diese Lakritzschnecken-aufroll-runterschluck-wieder-rauszieh-Geschichte, die mein Cousin vor zwanzig Jahren zur Perfektion beherrschte.
Der Kreislauf des Lebens.
Ich tue so, als hätte ich sie nicht bemerkt.
»Okay, everybody, sit down and take out your homework!«, versuche ich den Lärm zu übertönen und mache mir dabei ernsthafte Sorgen um meine Stimmbänder und um das Trommelfell meiner Kollegin in der Nachbarklasse. Irgendwie schaffe ich es, mir bei meinen Schülern Gehör zu verschaffen, und irgendwann sitzen alle auf ihrem Platz.
Mein Unterricht kann beginnen.
Ich erinnere mich noch an die Zeit, in der alle Welt versuchte, mir weiszumachen, dass Lehrerin der perfekte Beruf für mich sei, wenn ich einmal Ehefrau und Mutter werden wolle. Ich sehe noch die begeistert funkelnden Augen meines Vaters vor mir. »Dann hast du gleichzeitig mit deinen Kindern Ferien und kannst mit deiner Familie zusammen in den Urlaub fahren!«
Mein Vater hat langjährige Erfahrung mit dem Lehrerberuf. Er ist Maschinenbau-Ingenieur.
Und hier bin ich nun. Mitten in der Blüte des Lebens und jeden Tag umringt von Kindern, mit denen ich zwar gleichzeitig Ferien habe, aber nicht zusammen in den Urlaub fahren kann. Oder wollen würde.
Aber merkwürdigerweise liebe ich meine Arbeit. So nervenaufreibend sie ist und so anstrengend die Schüler auch manchmal sein mögen.
Eine Dreiviertelstunde später ertönt das obligatorische Knacken im Lautsprecher, das jedem Pausengong vorangeht, und sofort schmeißen Tom und Lennart Stifte und Hefte hin, um ihre Verfolgungsjagd wieder aufzunehmen. Ich tue so, als würde ich schimpfen, weil mein Schimpfen von vor dem Unterricht offensichtlich sehr viel gebracht hat, packe dabei das Englischbuch in meine Tasche und ignoriere die Lakritztüte, die in der letzten Reihe wieder zum Vorschein kommt.
Meine Pubertätstoleranzgrenze ist offiziell erreicht.
Zeit, den Abgang zu machen.
Ich laufe durch den Flur, dessen Wände jedes Jahr von der Jahrgangstufe 13 kunterbunt bemalt werden, bahne mir einen Weg durch die herumschwirrenden, lachenden und schreienden Kinder, nicke den Schülern, die bei mir Unterricht haben oder mal hatten, wie eine freundliche, seriöse Lehrerin zu, rette mich ins Lehrerzimmer und mache die Tür hinter mir zu.
Selige Ruhe empfängt mich. Meine Kollegen sitzen um die runden Holztische herum und jeder kümmert sich leise um seinen eigenen Kram. Dieser Raum ist unsere Oase. Hier tanken wir Stille, bevor wir uns wieder dem Chaos da draußen stellen müssen. Der graublaue Teppichboden schluckt noch zusätzlich die Geräusche und macht unser Lehrerzimmer 'hyggelig', wie die Dänen sagen. Oder waren das die Schweden?
Ich begrüße die Kollegen, die ich in der ersten großen Pause nicht gesehen habe, mit einem fröhlichen »Guten Morgen!«, bekomme von zweien griesgrämiges Gemurmel zurück, von den anderen ein freundliches Nicken, und laufe schnurstracks auf die winzige Kochecke zu, die man eigentlich kaum als solche bezeichnen kann. Ein minikleines Spülbecken, daneben ein noch kleineres Abtropfgestell und unser alter, mal weiß gewesener Kaffeeautomat.
Kaum stehe ich vor dem Becken und bringe den Automaten auf Knopfdruck zum Gurgeln, da kommt Stefan angeschlendert, der anscheinend auch gerade jetzt ganz dringend einen Kaffee braucht.
So wie jeden Tag, wenn ich da stehe.
»Na? Brauchst du mal wieder 'nen Schuss?«
Und genauso selbstbewusst wie jeden Tag.
Ich bin höflich und lächle und sage: »Ja.«
Mein Kollege steckt die Hände in die Hosentaschen seines dunkelblauen Adidas-Jogginganzugs und lehnt sich lässig in den Türrahmen. »Hattest du grade die 9C?«
»Ja«, antworte ich und verdrehe die Augen.
»Sei froh. Du hast es für heute hinter dir. Ich muss die gleich durch die Turnhalle jagen.«
»Kleiner heißer Tipp: Konditionstraining. Für Tom und Lennart bitte besonders intensiv.«
Er grinst. »Wir dürfen niemanden bevorzugen. Schon vergessen?«
»Würdest du nicht. Das ist Anpassung des Unterrichts an die individuellen Bedürfnisse der Schüler.«
Seine Augenbrauen gehen in die Höhe. »So schlimm?«, fragt er amüsiert.
»Du hast keine Ahnung.«
Er lacht und fährt sich mit der Hand durch die dunkelblonden Haare.
Stefan ist Sport- und Religionslehrer, genauso alt wie ich, supernett, humorvoll, attraktiv und, im Gegensatz zu den meisten jungen ledigen Männern, nicht zu Tode erschrocken oder empört oder peinlich berührt bei dem Gedanken an eine hübsche, junge, alleinstehende Frau, die – zu Hilf! – Lehrerin ist.
Als die Jungen in meinem Jugendkreis vor zwölf Jahren von meiner Studiengangswahl erfuhren, reagierten die einen mit purem Entsetzen und die anderen fingen an, alle möglichen blöden Witze über Lehrer von sich zu geben und sich selbst unglaublich lustig zu finden. Und ab jenem Tag gehörte ich in ihren Augen wohl irgendeiner unantastbaren Kaste an.
»Macht dein Auto immer noch dieses komische Geräusch?«
»Ja.«
»Soll ich mal danach gucken?«
Ich schaue meinen netten, gutaussehenden Kollegen, der sich offenbar plötzlich auch noch mit Automechanik auskennt, an und überlege. Stefan ist zwar Religionslehrer, aber gleichzeitig einer der größten Atheisten, die mir jemals über den Weg gelaufen sind.
In meiner Nachttischschublade liegt eine Liste. Und die sieht ziemlich genau so aus:
1. Überzeugter Christ
2. Kommunikationsfreudig
3. Humorvoll
4. Verständnisvoll (Verständnis für emotionale Aus- und Zusammenbrüche, konfuse Gedankengänge, meine komplizierte Art usw.)
5. Ungefähr gleich intelligent wie ich
6. Zielstrebig
7. Fleißig
8. Darf keine Probleme mit meinem Beruf haben
9. Nichtraucher
10. Kein waghalsiger Abenteurer, der immer auf dem Sprung ist
Ich bin ein Mensch, der Orientierungshilfen und Vorgaben im Leben braucht. Ich hasse es, nicht zu wissen, was ich als Nächstes tun oder wie ich etwas anpacken soll, denn dann fange ich an, meine Fingerkuppenhornhaut anzuknabbern, und jeder weiß, wie das am Ende aussieht. Vor jedem Einkauf schreibe ich mir eine Einkaufsliste, und wenn ich irgendwo hinfahren muss, wo ich vorher noch nie gewesen bin, drucke ich mir eine GoogleMaps-Karte aus. Ich lese jede Gebrauchsanweisung bis ins kleinste Detail, ehe ich das Gerät überhaupt erst auspacke, weil, ja, es gibt Geräte, die man falsch auspacken kann, und als Schülerin war für mich das Aufregendste am Anfang des Schuljahres der Moment, in dem unser Klassenlehrer den neuen Stundenplan diktierte. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, wie jeder Tag meines neuen Schuljahres ablaufen und welcher Lehrer wann unseren Klassenraum betreten würde.
Pläne und Listen machen mich glücklich.
Ich liebe meine Kriterienliste.
Also schenke ich meinem kommunikationsfreudigen, zielstrebigen, äußerst ledigen Kollegen ein bedauerndes Lächeln und sage: »Das ist echt lieb von dir, aber danke.«
Er lässt einen tiefen Seufzer hören - so einen Du-machst-es-dir-selbst-und-mir-und-allen-um-dich-herum-viel-zu-schwer-Seufzer – und stößt sich vom Türrahmen ab.
Ich ziehe beide Mundwinkel in die Höhe und zucke die Achseln. Tja. Da kann man leider nichts machen. Punkt 1 ist nicht ohne Grund Punkt 1 auf meiner Liste.
Natürlich hege ich nicht die utopische Vorstellung, dass mein zukünftiger Ehemann alle meine theologischen Überzeugungen teilen wird. Manche davon sind bestimmt etwas verdreht, von daher wäre es sogar besser für uns beide, wenn er nicht alle davon teilt. Zumindest aber sollte er an den gleichen Gott glauben wie ich – was mathematisch betrachtet nicht »keinem Gott« gleichkommt. Und er sollte diesem Gott sein Herz geschenkt haben.
Alles andere hat keinen Zweck. Ich spreche aus Erfahrung.
An diesem Nachmittag lasse ich mein Auto in der Garage stehen und schwinge mich auf mein Fahrrad. Ich habe nicht vor, Stefans Angebot in naher Zukunft anzunehmen, also schone ich mal lieber den Motor meines Autos, oder was auch immer es ist, das dieses merkwürdige Geräusch von sich gibt, und beanspruche meine Beinmuskulatur.
Der Supermarkt ist ja nur drei Straßen weiter. Praktisch um die Ecke.
Mein Bruder Jan und seine Frau Laura haben mich für Samstag zum Abendessen eingeladen und ich habe angeboten, den Nachtisch vorzubereiten. Seit der kleine Mats geboren ist, essen wir jeden Samstag zusammen, weil Jan und Laura darauf spekulieren, dass die Tante Lena ihren Sohn bespaßt, damit sie selbst mal verschnaufen können. Sie glauben, ich ahne nichts von ihren egoistischen Wünschen.
Sie irren sich. Ich ahne so manches. Zum Beispiel, dass Jan es schamlos ausnutzt, dass ich beim Warten auf Lauras geniales Essen nicht so schnell flüchten würde, denn er bombardiert mich neuerdings ungeniert mit Lobeshymnen über seinen neuen, ach so tollen Mitarbeiter.
Ich mache dieses Spielchen nur mit, weil ...
1. Laura nicht nur meine Schwägerin, sondern auch meine beste Freundin ist und sicherlich auch mal eine Verschnaufpause von meinem Bruder braucht,
2. ich die ganze Woche über langweiliges Dosen-Single-Essen zu mir nehme und
3. ich Mats während Jans Lobhudelei auf dem Schoß halten und seinen Babyspeck knuddeln kann.
Wenn mein kleiner Bruder behauptet zu wissen, was gut für mich ist, dann sollte man sich ernsthaft ein paar Fragen stellen. Zum Beispiel, warum in der Mittelstufe ausgerechnet ein Junge namens Dorian sein bester Kumpel war, der regelmäßig die Jacken der Mädchen ins Jungenklo stopfte und im Supermarkt mit einem Besen und einer Dose Thunfisch Hockey spielte.
Kann man der Menschenkenntnis meines Bruders trauen? – Nein.
Andererseits ... Er hat sich meine beste Freundin als Frau ausgesucht. Ich behaupte jedoch, das war ein Aufblitzen eines Funken Verstands in dunkler, dunkler Nacht. Oder Gnade.
Am Himmel ziehen fluffige weiße Wölkchen dahin, ein frischer Frühlingswind weht mir ins Gesicht und es duftet nach frischem Gras und sonnengewärmter Erde. Ich liebe diesen Geruch. Er erinnert mich irgendwie an ... Neuanfänge und Hoffnung.
Ich biege auf den Parkplatz des Supermarktes ein und fahre fast über ein schwarzes Ding, das vor mir auf dem Boden liegt und da nichts zu suchen hat. Meine Finger drücken die Bremse am Lenker, ich komme zum Stehen und meine Stirn legt sich in Falten, während ich die rechteckige Form eines Handys ausmache. Da hat jemand sein Telefon verloren. Ist ihm oder ihr wohl aus der Tasche gefallen.
Gerade will ich mich bücken und nach dem Handy greifen, da hallt die Stimme der Radio-Nachrichtensprecherin von neulich in meinem Kopf wider: »Die Bombe, die der Terrorist zuvor in einem Mobiltelefon versteckt hatte, konnte noch rechtzeitig von den Polizeikräften entschärft werden.«
Misstrauisch betrachte ich das schwarze Ding auf dem Boden, dessen Display das Sonnenlicht reflektiert. Ist das vielleicht auch so ein verdächtiges Objekt, das absichtlich liegengelassen wurde? Muss ich jetzt die Polizei anrufen?
Ich beschließe, dass meine Fantasie gerade mit mir durchgeht, und strecke die Hand nach dem Telefon aus.
Wrrrrrrrrrrrr!
»Aaaaaah!« Ich schrecke fürchterlich zusammen und mein Herz fängt an, wie verrückt in meinem Brustkorb herumzuhämmern.
Wrrrrrrrrrrrr!
Eine Nummer erscheint auf dem Handydisplay und darunter tanzt ein Telefonsymbol.
Meine Hand fährt an meine Brust. »Hilfe.«
Da ruft nur jemand an. Vermutlich der Mensch, der das Handy verloren hat. Herz, beruhige dich.
Mit fahrigen Fingern nehme ich den Anruf entgegen und halte das Telefon an mein Ohr. »Hallo?«
Kundenstimmen
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27.01.2023awii186 Ein sehr schönes, lustig geschriebenes Buch, was aber auch enormen Tiefgang hat.
Hauptprotagonistin ist Lena, 30 Jahre alt, überzeugte Christin, sehr gerne Lehrerin, liebt Listen aber immer noch Single. Und genau das "ledig" ist anfangs der Knackpunkt, warum sie oft traurig und voller Fragen ist. Ihre Freundinnen sind alle verheiratet und augenscheinlich glücklich.
In ihrem Umfeld möchten ihr alle helfen, den
"richtigen" zu bekommen. Egal ob Familie oder Omis aus der Gemeinde. Jeder hat Ratschläge auf Lager. - Bis es zu einem ereignisreichen Wendepunkt in Lenas Leben und Denken kommt. Durch ein Lebenszeugnis in ihrer Gemeinde ändert sie bzw. Gott ihre Sichtweise. Vorher nur darauf fixiert zu heiraten, reflektiert Lena sich nun selbst und überdenkt ihr Leben. Bisher hat sie alles durch die "rosarote" Brille gesehen, aber was ist, wenn der normale Alltag eintritt" Nach einem innerlichen Kampf ist sie bereit sich Neuem zu stellen und offen für Gottes Wege und Pläne.
Und nun trifft sie Benni, den Arbeitskollegen ihres Bruders. Wie begegnet sie ihm mit ihrer neuen Einstellung" Es wird spannend...... Mehr möchte ich aber nicht verraten.
Durch den flüssig (teilweise) lustigen Schreibstil der Autorin fliegt man durch die Seiten. Die Protagonisten sind sehr authentisch und ich konnte mich besonders in Lena gut hineinversetzen. Die christlichen Aspekte kommen in dem Buch nicht zu kurz. Sehr gut hat mir die Sichtweise Gottes auf die Ehe/Partnerwahl gefallen. Auch das Gott für jeden da ist, egal ob alleinstehend oder verheiratet. Ernst und mit absolutem Tiefgang und biblisch fundiert.
Am Ende des Buches sollte sich jeder einmal die Frage stellen: Wie begegne ich Singles bzw. Alleinstehenden" Belächle ich sie oder bin ich ihnen eine Hilfe"
Es war für mich sehr ergreifend zu lesen, wie Gott wirkt, wenn man ihm völlig vertraut, ihm die Führung im Leben überläßt und dann sehen kann, wie er segnet.
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25.06.2022Sarah Absolut weiterzuempfehlen (insb. für die, die sich - wie ich - mit der Hauptfigur "Lena" identifizieren können)! Sehr ermutigende und inspirierende Botschaft verpackt in einem tollen Roman! Dank an die Autorin. Weiter so.
31.05.2022Christine Lena ist mit fast 30 immer noch Single. So hatte sie sich ihr Leben nicht vorgestellt, denn ihre Freundinnen sind schon alle in festen Händen. Entweder muss sie sich damit arrangieren unverheiratet zu bleiben oder ihre Ansprüche runterschrauben. Ihr Bruder will sie dann auch noch mit seinem Arbeitskollegen verkuppeln, doch auf dessen Hilfe in Sachen Liebe hat Lena nun
wirklich keine Lust.
Der Roman von Johanna - Lynnea Sand hat mir wirklich gut gefallen. Es ist so lustig geschrieben, dass ich immer wieder laut loslachen musste. Mit Lena könnte ich mich auch total gut identifizieren. Ich finde den Roman nicht zu kitschig, sondern eine Geschichte wie das Leben (oder eher Gott) sie schreibt. Denn Gott spielt hier auch eine große Rolle. Toll wie der Alltagsglaube aber auch Lebensfragen mit in die Geschichte eingeflochten sind. Die Gedanken über Ehe und das Eheleben fand ich auch super. Da steckte nochmal eine gute Message mit im Buch verpackt.
Rundum ein toller Roman über die Liebe zu Gott und seinen Plan fürs Leben zu akzeptieren. Denn Gott macht keine Fehler! Kann ich nur empfehlen. Und das Cover ist auch wunderschön ;)
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30.04.2022Leseschnecke93 Warten auf Mr. Right"
"Ich lebe jetzt, im Hier und Heute. Gott hat mir mein Leben nicht geschenkt, damit ich es mit Warten verschwende. Und schon gar nicht mit Warten auf etwas, das vielleicht nie kommt. Ab heute will ich leben. Das Beste aus meinem Leben machen." Buchauszug S. 113
Inhalt:
Das hatte Lena so nicht geplant. Nein, ganz und gar nicht.
Nach ihrem Lebensplan sollte sie mit 30 längst verheiratet und Mutter sein. Stattdessen, war sie noch immer Single und durfte an vorderster Front, das Beziehungs- und Familienglück ihrer besten Freundinnen mit erleben. Zu allem Übel, muss sie sich auch immer wieder gutgemeinte Ratschläge anhören und sich gegen die Verkupplungsversuche ihres Bruders wehren. Dann gibt es auch noch Stefan, Lenas Lehrerkollege, dieser scheint Interesse an ihr zu haben. Obwohl er durchaus attraktiv und sympathisch ist, entspricht er ansonsten überhaupt nicht Lenas Kriterien. Sollte sie vielleicht ihre Ansprüche und Überzeugungen überdenken"
Meine Eindrücke:
Johanna-Lynnea Sand ist mit "Erdnussflips statt roter Rosen" ein herrlich amüsanter und humorvoller Debütroman gelungen. Ihr Schreibstil ist wunderbar flüssig und angenehm, so richtig zum genießen. Auch der Buchtitel wurde sehr passend gewählt, tatsächlich bekam ich während des Lesens große Lust auf Erdnussflips ;-)
Die Hauptprotagonistin Lena ist eine richtige Denkerin. Was sie erlebt, wird später in ihren Gedanken gründlich zerlegt und alle möglichen Szenarien werden durchgespielt. Ich mochte Lena auf Anhieb und ganz besonders schätzte ich diese tiefen authentischen Einblicke in ihre Gedankenwelt - die Gedanken einer (unfreiwilligen) Single-Frau. Als gleichaltrige verheiratete Frau und Mutter empfand ich diese offengelegte Verletzlichkeit als sehr bereichernd und horizonterweiternd. Lena ist ein großes Vorbild, sie zieht Gott in ihre Entscheidungen mit ein, sucht Rat in der Bibel und ist dann auch bereit, dass zu tun was richtig ist. Sie lernt das Leben zu leben, los zulassen und Gott zu vertrauen. Zur Auflockerung brachte die Autorin immer wieder passende Filmszenen mit ein, die einem zum Schmunzeln brachten. Wenn ich keinen Bezug zum Film hatte, war es mir manchmal auch ein wenig zu viel. Die Geschichte hatte einen guten Lesefluss, obwohl mir besonders im ersten Teil, etwas die Spannung fehlte. Durch ein unerwartetes Ereignis, etwa in der Hälfte des Buches, packte mich die Handlung dann doch noch so richtig. Danach habe ich das Buch nur noch durchgesuchtet.
Mein Fazit:
Ein tiefgründiges Leseerlebnis liebevoll mit einer amüsanten Komödie verbunden. Vor allem der authentische Bezug zum christlichen Glauben konnte mich vollends überzeugen und ich empfehle dieses Buch von Herzen gerne weiter. Ich vergebe herrvorragende, aufgerundete 5 Sterne.
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29.04.2022Felicitas Es ist Dienstag, es regnet, und wer jemals behauptet hat, Schulchöre seien eine tolle Sache, der war noch nie bei einer Vokalkursprobe anwesend.
Seite 57
Lena liebt ihre Arbeit als Lehrerin und romantische Komödien. Nach denen hat sie auch ihren Lebensplan erstellt, doch der will sich ihren Wünschen einfach nicht fügen. Jetzt ist sie fast 30 und immer noch Single, während
um sie herum geheiratet wird und der Babyboom boomt. Für Lena bleibt nur der Platz als Freundin und viele wohlgemeinte Ratschläge von Omis und Tanten aus ihrer Gemeinde.
Was, wenn es für sie einfach keinen Traumprinzen gibt" Oder sind ihre Ansprüche zu hoch" Und was denkt Gott eigentlich darüber"
Einen Partner und Kinder zu haben, bedeutet offenbar nicht automatisch, normal zu sein.
Seite 51
Ich mochte den Einstieg in dieses Buch wirklich gern. Es entspricht so ziemlich all meinen Erwartungen und ich mag die Bezüge zu den Flips, ich liebe es, wenn der Titel im Buch verwirklich wird. Mein heimlicher Held in diesem Buch ist übrigens Matz -
Ich mag Lena, ich mag ihre Art und ihren Standpunkt und ihre Verletzlichkeit. Ich mag wie ihre Oma sie aufbaut, die Szene hat mich sehr berührt - Hier und da ist es etwas zu lang und verkopft, aber das macht nichts, der Leseflow ist da :)
Es gibt einige Parts die ich super gut nachvollziehen und aus meinem eigenen Leben anbringen kann. Ich liebe, wie ihr Glaube einfließt und wie klar sie auch ihre Position da hat. Gerade vor Kollegen fällt mir das teilweise so schwer! ich finde, sie hat da wirklich Mut bewiesen. Lena denkt einfach wahnsinnig viel, bzw. es geht viel um ihr Gefühlsleben. Ich fand es aber interessant und konnte einige Gedanken auch gut nachvollziehen. Mir gefällt sehr, wie ehrlich das Buch ihre Beziehung mit Gott beschreibt, dass sie auch mal länger ihre Bibel liegen lässt und lieber einen Film schaut. Das macht sie mir sympathisch und greifbar:)
Ihr Bruder ist ein kleines bisschen fragwürdig. Aber das liegt vermutlich an mir, ich mag diese Art Aufdringlichkeit nicht.
Ein weiteres persönliches Highlight waren die Hinweise auf "Die 3 vom Ast", die ich schon als Kind sehr mochte.
Ich hätte nie im Leben erwartet, wie viel es in dem Buch um den christlichen Glauben geht und ich finde es einfach mega! Wirklich, so ehrlich und echt, nicht aufgesetzt. Und mutig, ich finde es super mutig von der Autorin! "
Mein einziger Kritikpunkt ist eigentlich, dass ich hier und da gerne etwas mehr Handlung gehabt hätte und weniger von Lenas Gedanken. Aber das ist Jammern auf super hohem Niveau, ich fand das Bucher super ansprechend und die Thematik gut umgesetzt. Okay vielleicht hätte ich ein anderes Ende noch schöner gefunden, aber hey - jammern auf hohem Niveau und so ...
Lena wirkt in einigen Szenen super stark, in anderen verletzlich und unsicher. Ich mochte die Mischung sehr und ich fand es so gut, wie sie in der Szene reagiert hat, als sie ein Date abgelehnt hat und dann damit konfrontiert wurde. Ganz ruhig, aber selbstbewusst - da würde ich mir gerne eine Scheibe von abschneiden. Sie steht zu ihren Überzeugungen, kommt mal ins Zweifeln, aber sie bleibt sich treu und das fand ich sehr besonders.
Es wäre also ganz hilfreich, mal zu erfahren, wie Gott sich meine Zukunft vorgestellt hat. Aber offenbar will er es spannend machen.
Seite 15
Erdnusflips statt roter Rosen ist ein cozy Romance Buch, über das Single Dasein und eine Beziehung mit Gott, sehr ehrlich, sehr humorvoll und einfach schön "
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14.04.2022Buche Lena liebt ihren Beruf als Lehrerin und hat ein grosses Herz für ihre Schüler. Bei ihren Freundinnen spielt sie die Musik auf den Hochzeiten und die unerfüllte Sehnsucht nach der eigenen Hochzeit lässt sie in Selbstmitleid versinken. Ihr Lebensplan scheint nicht aufzugehen, der passende Mann zu ihrer Liste unauffindbar. Ihre Eltern und Geschwister füllen einen Teil ihres Lebens aus.
Aber sie sehnt sich nach einem Mann, der für sie da ist. Durch einen Lebensbericht in der Kirche wird sie aufgerüttelt. Plötzlich erkennt sie, dass Ehe nicht eine perfekte anhaltende Romantikbeziehung ist, sondern durchaus herausfordernde Seiten hat. Sie bearbeitet das Thema Liebe und Erfüllung mit Gott und kommt zu neuen lebensverändernden Erkenntnissen.
Das Buch hat amüsante und tiefgründige Gedanken. Lena macht Riesenschritte und landet aus ihrer Traumwelt gesund auf der Erde. Nachdem sie das Thema Ehe Gott abgegeben hat und ihm vertraut, nimmt ihr Leben eine neue Wendung. Am besten gefallen hat mir die Entwicklung von Lena und ihre Gespräche mit Gott. Das Buch eignet sich besonders für junge Frauen bis Mitte 30.
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04.04.2022Bücher über Jesus Dieses Buch vereint den christlichen Glauben, eine New Adult Geschichte und eine romantische Komödie in einem. Unsere Hauptperson ist Lena, 30 Jahre alt, Lehrerin, Christin und Single. Ihr Singledasein macht Lena sehr zu schaffen, da sie in ihrer Freundesgruppe die einzige Person ist, die noch nicht verheiratet ist oder Kinder hat. Und Lena lebt ihr Leben deshalb auch mehr
oder weniger auf "Pause". Wichtige Entscheidungen oder Veränderungen geht sie gar nicht erst an, weil sie denkt, dass sie das erst zusammen mit ihrem Partner machen sollte. Wenn er ihn denn überhaupt gibt. Lena ist frustriert und hängt ihr Lebensglück an "die große Liebe". Bis sie eines Tages eine Predigt hört, die ihr klarmacht, dass die romantische Liebe für sie zum Götzen wurde. Und von da an beginnt eine interessante und wichtige Veränderung in Lenas Seele und auch in ihrem Leben... Das Buch ist in der Ich-Person und in der Gegenwart geschrieben, man fliegt also nur so durch die Seiten. Und es ist unfassbar humorvoll! Ich musste an manchen Stellen laut lachen und immer wieder grinsen. Die Autorin hat ein ganz besonderes Werk in Bereich christliches New Adult geschaffen, das voller Humor, Glaube und Tiefgang steckt. Eine klare Empfehlung für alle, die das Thema Singlesein selbst betrifft oder die einfach Lust auf ein super Buch haben!
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28.03.2022Ulrike M. „Erdnussflips“ ist eine Neuentdeckung, die mir vom Erzählstil und Tiefgang gefällt. Humorig in den Formulierungen und Gedankengängen bringt sie ein Thema zur Sprache, wo es viel Sprachlosigkeit gibt. Ich würde mir wünschen, dass das Buch vielen Anstöße gibt, mal den Standort zu wechseln und aus der Perspektive eines anderen zu auf Lebenssituationen zu schauen.
Ein Buch, das ich gerne empfehlen
werde
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