Ruth saß auf einem Hartholzstuhl vor einem Hartholzschreibtisch, der auf einem Hartholzboden stand. Deutlicher hätte die Warnung kaum ausfallen können: Erwarte keine Nachgiebigkeit oder Freundlichkeit von dem Mann, dem dieser Raum gehört. Allein die Wände des Büros wirkten mit ihren jägergrünen Tapeten einschüchternd und einengend. Die gerahmten Bilder mit den Landschaftszeichnungen vermittelten ihr den Eindruck, als dränge sie sich in eine Welt, die weit über der ihren stand.
Irritiert runzelte Ruth die Stirn. Seit wann war sie so melodramatisch? Der Stuhl war doch nur ein Stuhl.
Und bestimmt war er nicht härter als jeder andere Stuhl auch.
Jetzt reiß dich zusammen. Mr Azlins Geschäftsführer wird jeden Augenblick da sein und dann musst du deine Sinne beisammenhaben.
Um sich abzulenken, öffnete Ruth ihre Handtasche und holte den einzigen wertvollen Gegenstand hervor, den sie noch besaß: die silberne, reich verzierte Brosche ihrer Mutter. Das Schmuckstück war in einer kleinen Stofftasche. Mit dem Finger zeichnete sie die Initialen und Daten nach. Sie hatte sie ebenfalls dort eingestickt, nach ihrer Hochzeit mit Stephen.
LD 1768
SGE 1827
REH 1859
RHF 1882
Solch ein Vermächtnis der Liebe, weitergegeben von Mutter zu Tochter. Ein Vermächtnis, das bald ihrer Tochter Naomi gehören würde. Ruth erinnerte sich von Herzen gerne an die Geschichten, die ihre Mutter ihr über die Brosche erzählt hatte. Einst hatte sie der Edelfrau Lady Densbury gehört, doch die großzügige Dame hatte sie Ruths Großmutter, Sarah Gooding, geschenkt. Dabei war Sarah bis zu ihrer Hochzeit mit dem Enkel der Edelfrau nur eine einfache Dienstmagd gewesen. Als Sarah England zusammen mit ihrem geliebten Randall verlassen hatte, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen, hatte sie die Amethystbrosche natürlich mitgenommen. Später hatte sie sie an ihre Tochter Rosemary weitergegeben, Ruths Mutter. Diese hatte den Besitzer einer Baumwollplantage in Tennessee geheiratet und ihre Liebe hatte sowohl den Bürgerkrieg als auch den Verlust ihres Grundstücks überstanden. Als Ruth die Brosche geerbt hatte, war ihr bereits klar gewesen, wen sie heiraten würde. Solange sie denken konnte, hatte ihr Herz Stephen Fulbright gehört. Mit sechzehn hatte sie ihre große Liebe geheiratet und war mit ihm nach Texas gezogen, wo sie selbst angefangen hatten, Baumwolle anzubauen.
Nur dass ihre Liebesgeschichte abrupt geendet hatte. Ein Fieber. Eine Missernte. Eine Zwangsvollstreckung. Doch bei all dem verspürte Ruth kein Bedauern. Stephen war ihr bester Freund und ihre größte Freude gewesen. Vielleicht war ihre eigene Chance auf die Liebe fürs Leben vergangen. Aber Naomi hatte ihre ganze Zukunft noch vor sich. Eine Zukunft, in der es hoffentlich ebenfalls eine große Liebe und eine Familie geben würde.
Ruth öffnete das Band der Stofftasche und nahm die Brosche heraus. Sie bestand aus zwei ineinandergreifenden silbernen Herzen, die einen großen Amethyst umschlossen. Der kostbare Stein wurde von einer Krone geziert. Das schottische Symbol für Loyalität und Liebe: verbundene Herzen, die alle Nöte überstehen konnten, ohne voneinander getrennt zu werden. Der lila Edelstein symbolisierte dabei die Seltenheit und Kostbarkeit einer solchen Liebe. Zugleich war er eine Erinnerung daran, dass man sich einen Mann nicht leichtfertig aussuchte, sondern auf einen noblen Charakter und ein hingebungsvolles Herz achten sollte.
Bitte zwing mich nicht, diese Brosche aufzugeben, betete Ruth jetzt und fuhr mit dem Finger über die feinen Ziselierungen. Erweiche Mr Palmers Herz. Schenk ihm Mitleid.
Energische Schritte erklangen vor der Bürotür. Rasch ließ Ruth die Brosche wieder in dem Stoffbeutel verschwinden und steckte diesen in ihre Handtasche, bevor sich die Tür öffnete. Ihre Finger zerrten noch an der Zugkordel, als eine freundliche Stimme hinter ihr erklang.
»Mrs Fulbright. Es tut mir leid, dass Sie warten mussten.«
Kundenstimmen
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08.07.2020KleinerVampir Persönlicher Eindruck:
Es handelt sich bei diesem Buch um eine Novelle aus der Reihe "Kleine Auszeit Roman" aus dem Francke Verlag. Ein Kurzroman, der aber alles mitbringt, was man als Leser an Karen Witemeyers Büchern so liebt: eine beschauliche Kleinstadt im Wilden Westen, nette Figuren, die große Liebe und natürlich ein Happy End.
So ist es auch hier: Ruth hat es
nicht leicht, sie hat nach einem Schicksalsschlag eine Arbeit in einem Café bekommen, kann sich aber die Unterkunft für sich und ihre Tochter nicht leisten. Was sie allerdings hat, ist unerschütterliches Gottvertrauen und gute Ideen. So bietet sie dem kauzigen Vermieter eine Art Tauschhandel an. Mr. Azlin ist nicht gerade begeistert, willigt aber ein und kann sich Ruths Charme bald nicht mehr entziehen. Stück für Stück fühlen die beiden sich zueinander hingezogen, nicht zuletzt weil Bo Azlin einen Narren in Ruths vorlauter Tochter gefressen hat.
Da sind wir auch schon beim Stichwort: Naomi. Das Mädchen ist laut Romanhandlung 7 Jahre alt, kommt aber reichlich altklug daher und erscheint mir nicht wie ein kleines Mädchen. Vielleicht werden Kinder im 19. Jahrhundert schneller "erwachsen", aber oft erschien mir Naomi einfach zu reif und auch reichlich abgeklärt für ihr Alter. Gut, altkluge Kinder muss man mögen - es hat mich jetzt nicht ganz so gestört, aber sollte trotzdem Erwähnung finden.
Natürlich geht in einem Kurzroman alles schnelle vonstatten, so auch in diesem Fall. Naomis Zustimmung am Ende war völlig ohne Eifersucht und ziemlich rational, obwohl der Tod ihres richtigen Vaters noch gar nicht lange her ist. Es ist einfach sehr viel sehr rosarot, dennoch macht die Geschichte Spaß und ist genau richtig als kleines Geschenk zur Genesung, oder als Mitbringsel.
Der christliche Aspekt ist minimal.
Die Reihe "Kleine Auszeit Roman" wird fortgesetzt, derzeit sind bereits 8 Kurzromane in Franckes Sortiment erhältlich. Das Cover kommt recht schlicht daher, allerdings empfinde ich das Buch aufgrund seines festen Einbandes als sehr hochwertig.
Mein Fazit: Ein schönes und kurzweiliges Lesevergnügen für alle, die einen kurzen Ausflug in die Zeit des Wilden Westens unternehmen wollen!
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07.03.2020claudi-1963 "Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichsten Perlen." (Sprüche 31,10)
Texas 1890: Ruth Fulbright und ihre 7-jährige Tochter Naomi verschlägt es nach dem Tod ihres Mannes in den Kurort Hope Springs. Dort soll sie als Köchin im Café von Myrtle Lancaster anfangen. Doch wie soll sie als mittellose Frau, die gerade erst ihren Ehering
versetzt hat, sich die Wohnung leisten können" Der einzige Ausweg, den Ruth sieht, ist ihrem Vermieter Mr. Azlin die Brosche ihrer Familie als Tausch anzubieten, bis sie das Geld abbezahlt hat. Doch wird sich Mr. Azlin auf dieses Geschäft einlassen" Schließlich ist er der reichste, arroganteste Mann in Hope Springs.
Meine Meinung:
Nach "Ein Job für Neill Archer" ist dies der zweite Kurzroman, den ich von der Autorin gelesen habe und der mich wieder begeistern konnte. In der "Kleine Auszeit-Reihe" finden sich Kurzromane von bekannten Autoren wieder, bei denen der Glaube eine große Rolle spielt. In diesem geht es um einen kurzen historischen Liebesroman von Karen Witemeyer. Der Schreibstil des Buches ist flüssig, bildhaft, unterhaltsam und in kürzere Kapitel eingeteilt. Im Plot geht es um eine junge Witwe, die für sich und ihre Tochter eine neue Unterkunft und Existenz suchen muss. Dass sie dort nicht bei allen mit offenen Armen aufgenommen wird, sondern für ihr Bleiben hart kämpfen muss, hat mir gut gefallen. Den sie zeigt dem reichen Mr. Azlin die Stirn und schlägt ihn mit gleichen Mitteln, was ihn imponiert. Für mich ist Ruth eine außergewöhnliche Frau, besonders zu einer Zeit als Frauen noch nicht so emanzipiert waren wie heute. Ruth weiß genau, wenn sie etwas für sich und ihr Kind erreichen möchte, dann muss sie kämpfen. Doch erst ein Unglück soll die junge Witwe und den reichen Magnaten näherbringen. Viel zu schnell war die Geschichte zu Ende, die für mich Hand und Fuß hatte. Lediglich in manchen Szenen kam mir Ruths Tochter Naomi ein bisschen zu erwachen vor, doch ansonsten fand ich sie einfach nur niedlich. Am Ende hätte ich am liebsten noch viel mehr von den Charakteren erfahren, besonders wie es mit ihnen weitergeht. Den die sympathische, natürliche Ruth und der dominante Bo Azlin, der durch einen kindlichen Unfall körperlich eingeschränkt ist, passen sehr gut zusammen. Darum schade nur das dieser Kurzroman abgeschlossen ist und nicht als Vorgeschichte zu einem Roman dient. Ich finde, diese Auszeit-Bücher sind eine kurze Erholung vom Alltag, da ich in andere Leben eintauchen kann. Gerade hier erlebe ich wieder mal wie schwer es Frauen und speziell Witwen haben, wenn der Partner verstirbt und sie für sich selbst sorgen müssen. Bezaubernde, realistische Charaktere, schöner Plot und eine Geschichte mit einer Botschaft lassen einen verzaubern. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für dieses Buch.
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10.02.2020dorli Texas, Oktober 1890. Die junge Witwe Ruth Fulbright hat sich den Kurort Hope Springs ausgesucht, um hier gemeinsam mit ihrer 7-jährigen Tochter Naomi einen Neuanfang zu wagen. Dafür hat sie einen Job als Köchin im Homespun Café angenommen. Ruths größtes Problem ist es, eine Unterkunft zu finden, denn sie ist nach der Zwangsversteigerung ihres bisherigen Zuhauses mittellos und kann
sich die teuren Mieten in Hope Springs nicht leisten. In ihrer Verzweiflung bittet sie den reichen Vermieter Beauregard "Bo" Azlin um einen besonderen Tauschhandel.
Bo ist reich aber einsam. Seit einem Unfall in seiner Kindheit hat er mit einer Lähmung von rechtem Unterarm und Handgelenk zu kämpfen und lebt deshalb sehr zurückgezogen. Es wird höchste Zeit, dass ihn jemand aus seinem Schneckenhaus befreit...
"Kein schlechter Tausch" ist in der Reihe "Kleine Auszeit" des Verlags der Francke-Buchhandlung erschienen und liest sich locker und angenehm zügig. Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin im Geschehen und kann ausgezeichnet mit den Akteuren mitfiebern und mitfühlen.
Karen Witemeyer hat einen frischen, lebendigen Schreibstil. Die Autorin erzählt die Geschichte im lockeren Wechsel mal aus Ruths, mal aus Bos Sicht, so dass man als Leser beide sehr gut kennenlernt und bestens verfolgen kann, was sie über den jeweils anderen denken.
"Kein schlechter Tausch" hat mir sehr gut gefallen. Der unterhaltsame Kurzroman eignet sich hervorragend für einen gemütlichen Lesenachmittag.
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05.02.2020N. B. Wunderschöne Auszeit
Ruth ist jung verwitwet - um genau zu sein seit 2 Jahren, 3 Monaten und 9 Tagen - und versucht nun, gemeinsam mit ihrer Tochter Naomi, sich in Hope Springs ein neues Leben aufzubauen. Von ihrer neuen Arbeitgeberin wird sie warmherzig und fürsorglich aufgenommen und auch mit ihrem potentiellen Vermieter kann sie geschickt umgehen. So kann sie durch
einen cleveren Pfandhandel ein Zuhause für sich und ihre Tochter mieten und zaubert gleichzeitig die ersten Risse in das "versteinerte" Herz von Bo Azlin. Und wer weiß"vielleicht kann Ruth ja im Laufe der Geschichte das Herz von Bo gänzlich für sich gewinnen"
"Kein schlechter Tausch" von Karen Witemeyer gehört zu der Reihe der "Kleine Auszeit" Romane vom Verlag der Francke-Buchhandlung und ist somit perfekt für einen besinnlichen Nachmittag geeignet.
Karen Witemeyer hat einen wunderbaren Schreibstil, der einen sofort in die Geschichte finden lässt und bis zum Ende begeistert. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin sich nicht seitenlang mit Orts- und Personenbeschreibungen aufgehalten hat. Dadurch konnte man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Sie hat dafür viel Wert auf die gedankliche-emotionale Ebene gelegt, das hat viel besser gepasst. Durchweg liest es sich angenehm flüssig und macht es zu einem schönen Lesevergnügen.
Sowohl Ruth, Naomi und Bo - als zentrale Personen dieser Geschichte - wie auch alle kleineren Charaktere waren sympathisch, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Highlight war allerdings der kleine freche Kater. Besonders nachhaltig bleibt mir wohl Ruth in Erinnerung. Sie vertraut unerschütterlich auf ihr Schicksal und ist stets so genügsam - "Lasst euch genügen an dem, was da ist.". Ihre Gedankengänge erden einen so schön.
Alle wachsen einem schnell ans Herz. Die kleine Naomi ist einfach nur drollig, der hartherzige Bo entdeckt seine Gefühle neu und Ruth hat einfach ein tolles Wesen. Sie meistert ihren Neustart kämpferisch und fleißig, nimmt ihrer Tochter dabei nie die kindliche Leichtigkeit. Es erwärmt einem förmlich das Herz, wie alle zueinander finden.
"Kein schlechter Tausch" ist ein rundum gelungener Roman, der gerne auch länger hätte sein können. Von mir gibt es eine definitive Leseempfehlung für diese wunderbare Geschichte.
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03.02.2020peedee Schön, aber zu kurz
Texas, 1890: Die junge Witwe Ruth Fulbright kommt mit ihrer Tochter Naomi nach Hope Springs, wo sie eine Stelle als Köchin antritt. Ihre Chefin hat ihr sogar eine Unterkunft in dem kleinen Kurort besorgt, doch wie soll sie nur die Miete aufbringen" Sie schlägt dem Besitzer des Cottage einen Tauschhandel an: Sie will ihm das
wertvollste materielle Gut, das sie besitzt, in Zahlung geben. Wird sich der reiche Mr Azlin darauf einlassen"
Erster Eindruck: Die Edition "Kleine Auszeit" des Francke Verlages kommt covermässig zurückhaltend mit den lila Blumen (Flieder") daher - gefällt mir sehr gut.
Ruth ist eine starke Frau. Die Liebe zu ihrem verstorbenen Mann und ihrer Tochter Naomi war sehr gut spürbar. Zuerst war ich ein bisschen verwirrt wegen der Namenswahl aufgrund der biblischen Figuren Ruth und Schwiegermutter Naomi. Hier sind es Mutter und Tochter. Myrtle Lancaster, die Besitzerin vom "Homespun Café" und Chefin von Ruth, hat mir gleich vom ersten Moment an gefallen. Sie ist ein Wirbelwind - es ist toll, wie sie Mutter und Tochter freundlich aufnimmt und sogar daran gedacht hat, ihr eine Unterkunft zu organisieren.
Bei Beauregard "Bo" Azlin hatte ich das Gefühl, dass das Leben um ihn herum zwar lief, aber er nicht daran teilnahm. Sein gelähmter Arm ist sein grosses Handicap. Er hat als Kind das Gefühl im Arm verloren und gleichzeitig auch die Liebe seiner Mutter. Ist so etwas wirklich möglich" Das ist traurig.
Die erste Begegnung von Ruth und Bo hat mir imponiert: Sie bietet ihm einen Tauschhandel an und er - erfolgreicher Geschäftsmann - wird von ihr völlig überrumpelt! Das Cottage soll zwanzig Dollar im Monat kosten; Ruth wird acht Dollar verdienen. Tja, im Jahr 1890 waren definitiv andere Zeiten.
Für mich war dies das erste Buch von Karen Witemeyer und es hat mir gut gefallen. Es hat sich flüssig lesen lassen, die Protagonisten waren sehr gut beschrieben, doch es war einfach zu kurz. Von mir gibt es 3 Sterne und ich freue mich schon auf weitere Lektüre (aber das nächste Mal mit deutlich mehr Seiten).
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03.02.2020Kristina Neue Hoffnung für Ruth und ihre Tochter
Die junge Witwe Ruth Fullbright reist mit ihrer Tochter Naomi nach Hope Springs um dort eine Stelle als Köchin anzunehmen. Voller Hoffnung auf einen Neuanfang und nach einem neuen Zuhause. Doch wie soll sie die Miete für das kleine Cottage aufbringen" Um die Anreise bezahlen zu können, hat sie sogar ihren Ehering verkaufen
müssen. Mit dem Mut der Verzweiflung unterbreitet sie dem Vermieter des Häuschen ein Angebot. Doch wird der reiche Mr. Azlin darauf eingehen"
Karen Witemeyers "Kein schlechter Tausch" ist in der Reihe "Kleine Auszeit Roman" bei Francke erschienen. Der Roman umfasst nur 170 Seiten und ist genau richtig, um an einem verregneten Wochenende wunderschöne Lesestunden zu verbringen. Die Geschichte ist gut erzählt und hat mich von Beginn an gefesselt.
Ruth und ihre siebenjährige Tochter sind sehr sympathisch. Trotz des großen Verlustes von Mann und Vater und finanziellen Nöten, lassen sie sich nicht unterkriegen. Ruth arbeitet fleißig, ist freundlich, aber auch kämpferisch - je nachdem was für die Situation angemessen ist und sie liebt ihre Tochter und würde alles für sie tun. Naomi ist ein Wirbelwind, offen und fröhlich. Schnell findet sie Kontakt zu anderen Menschen, aber auch zu einem Streunerkater. Naomi muss man einfach gern haben.
Beauregard Azlin, kurz Bo genannt, ist der Besitzer des Hotels und vieler Gebäude der Stadt. Zumeist lebt er ganz zurückgezogen, schickt seine Angestellten vor, beobachtet aber genau. So sieht er auch Ruth und Naomis Ankunft in der Stadt und begegnet ihr kurz darauf persönlich. Was für einen Tausch Ruth Bo anbietet und wie sich die ganze Geschichte entwickelt" lest selbst. Ich möchte hier nicht zu viel verraten"
Mir hat der Kurzroman "Kein schlechter Tausch" sehr gut gefallen und ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Gern vergebe ich 5 Sterne!
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