Ruf an, wenn du wirklich verhandeln willst.“ Sie stand auf und verließ den Konferenzraum, bevor Jerry noch etwas sagen konnte. Er nahm die Ansprüche ihres Mandanten nicht ernst und deshalb würde sie keine Zeit damit verschwenden, irgendwelche Spielchen zu spielen. Jerry würde sich schon bald eines Besseren besinnen. Dieser Fall sollte nicht vor Gericht landen und das wusste er.
Nachdem sie sich durch den üblichen Verkehr geschlängelt und die kurze Strecke aus der Innenstadt von Atlanta in das Geschäftsviertel Midtown zurückgelegt hatte, parkte sie auf dem für sie reservierten Stellplatz in der Tiefgarage eines hohen Bürogebäudes. Der große Büroturm war der Sitz der angesehenen Anwaltskanzlei Warren McGee, die sich auf Zivilklagen spezialisiert hatte. Kate verbrachte mehr Zeit in ihrem Büro als in ihrem Zuhause, aber das war ihre eigene Entscheidung. Unschuldige Opfer zu vertreten, war ihre Berufung.
Als sie im dreiundzwanzigsten Stock aus dem Aufzug trat, wurde sie von ihrer Assistentin Beth Russo herzlich begrüßt.
„Wie ist es gelaufen?“, wollte Beth wissen. Sie war fünfundfünfzig Jahre alt, arbeitete schon seit Jahrzehnten in dieser Kanzlei und kannte jeden Fall und jeden Terminplan in- und auswendig. Ohne sie wäre Kate verloren.
„Immer noch keine Einigung, aber irgendwann werden sie einknicken. Sie wollen nicht wirklich, dass dieser Fall vor Gericht landet.“
„Ich hoffe es, weil du die Sache vom Tisch kriegen und dich ganz auf den Prozess gegen Mason Pharmaceutical konzentrieren musst. Du hast es verdient, in diesem Fall die Federführung zu übernehmen.“
Kate lachte. „Lass mich erst mal in den Prozessausschuss kommen, Beth. Dann bewerbe ich mich um den Posten als leitende Anwältin.“
„Genau. In drei Stunden musst du bei der Anhörung für den Ausschuss am Gericht sein und du hast jede Menge Anrufe.“
Sie lächelte. „Danke, Beth. Die arbeite ich gleich ab.“ Anrufe bedeuteten Aufträge und Aufträge brachten ihr Ansehen als Partnerin in der Rechtsanwaltskanzlei.
Als sie allein in ihrem Büro war, starrte Kate einen Moment lang aus dem großen Fenster, das einen fantastischen Fernblick auf Stone Mountain, den größten freiliegenden Granitfelsen der Welt, bot. Sie hatte hart für dieses Eckbüro gearbeitet, aber sie wollte noch mehr. Ihr Ziel war es, eines Tages geschäftsführende Partnerin zu werden, und diese Klage war ein Riesending.
Momentan liefen überall im Land Tausende Klagen gegen das Pharmazieunternehmen Mason Pharmaceutical Corporation, kurz MPC, und sie war für einen großen Teil dieser Klagen verantwortlich. Sie vertrat etliche der Opfer, die ein Migränemedikament der Firma genommen hatten und daran gestorben waren oder gesundheitliche Schäden davongetragen hatten. Deshalb brauchte sie unbedingt einen Platz in dem exklusiven Ausschuss der Klägeranwälte, die in dem Fall die gesamte Richtung vorgeben und das Verfahren steuern würden.
Kates Telefon klingelte, aber sie nahm nicht ab, weil sie wusste, dass Beth den Anruf entgegennehmen würde. Sie hatte gerade angefangen, ihre E-Mails durchzusehen, als Beth mit mürrischer Miene in ihr Büro geeilt kam.
„Tut mir leid, dass ich dich störe, Kate, aber ich glaube, mit dieser Anruferin solltest du sprechen.“
„Wer ist es denn?“
Beth kniff die braunen Augen ein wenig zusammen. „Sie wollte mir ihren Namen nicht sagen, aber angeblich hat sie Informationen, die für den MPC-Fall relevant sind.“
Seitdem in den Nachrichten über die Klage berichtet worden war und die Kanzleien angefangen hatten, mithilfe von Werbeanzeigen nach weiteren Mandanten zu suchen, die das gefährliche Medikament eingenommen hatten, mussten sie einen stetigen Strom von Anfragen bearbeiten. Die Kanzlei konnte nicht ablehnen, bevor die betreffende Person angehört worden war.
„Warum übernimmt das nicht einer der anderen?“
Beth schüttelte den Kopf. „Sie sagt, sie will nur mit dir sprechen.“
Kate war in Hunderten der bereits laufenden Klagen als leitende Anwältin gelistet, also war es verständlich, dass diese Person mit ihr reden wollte. „Okay, stell sie durch.“ Sie wartete, bis das Lämpchen an ihrem Telefon aufleuchtete, und griff dann zum Hörer. „Kate Sullivan hier.“
„Ich habe wichtige Informationen für Sie, aber die kann ich Ihnen nicht am Telefon geben“, sagte eine Frau, deren Worte gehetzt und atemlos klangen. „Gibt es einen Ort, an dem wir uns treffen können?“
Kate musste mehr wissen, bevor sie alles stehen und liegen ließ, um einer Fährte zu folgen, die sich womöglich als Sackgasse erwies. „Und Sie sind?“
„Das möchte ich im Moment nicht sagen.“ Ihre Stimme war gedämpft.
„Sie könnten zu mir ins Büro kommen und wir reden hier.“
„Nein, nein. Das geht nicht“, sagte die Frau. „Das ist zu riskant. Ihr Büro ist der letzte Ort, an dem ich gesehen werden darf.“
„Ma’am, wie Sie sich vorstellen können, habe ich momentan sehr viel zu tun. Es wäre also hilfreich, wenn ich wenigstens ungefähr wüsste, worum es geht.“
„Ich habe Informationen, die Sie brauchen werden“, flüsterte die Anruferin. „Dinge, die mit Ihrem Fall zu tun haben. Dinge, die ich aufgrund meiner Arbeit weiß.“
Jetzt war Kates Interesse geweckt. „Sind Sie bei Mason Pharmaceutical angestellt?“
„Ich habe doch gesagt, dass ich diese Unterhaltung nicht am Telefon führen kann.“
Kates Herzschlag beschleunigte sich angesichts der Anspannung, die in der Stimme der Frau mitschwang. „Also gut. Es gibt ein Café auf dem Colony Square an der Ecke Peachtree und Fourteenth Street. Können wir uns dort treffen?“
„Ja. In zehn Minuten.“
Kate legte auf und sofort begannen sich ihre Gedanken zu überschlagen. Wenn die Frau tatsächlich eine Angestellte von MPC war, dann könnte dieses Treffen sie enorm weiterbringen. MPC hatte Büros in mehreren Bundesstaaten, aber die Zentrale und der größte Bürokomplex befanden sich hier in Atlanta.
Höchstwahrscheinlich war die Frau lediglich eine enttäuschte Angestellte – oder sie war psychisch labil. Aber etwas an ihrer Stimme ließ Kate keine Ruhe. Ihre Neugier und der Wunsch, gründlich zu sein, bewogen sie dazu, das Treffen wahrzunehmen.
Sie ging das kurze Stück zum Colony Square zu Fuß. Dazu musste sie nur die Straße vor ihrem Büro überqueren und bis zur nächsten Querstraße weiterlaufen, an der sich der beliebte Platz befand. Er war von zahlreichen Restaurants und Geschäften umgeben, die die Menschen im Viertel mit allem versorgten, was sie brauchten. Es war Mittagszeit und viele Angestellte machten in der warmen Sonne ihre Pause. Jetzt im Juni war die Luft in Georgia zwar feucht und schwül, aber es war besser, als den ganzen Tag in einem
muffigen Büro eingesperrt zu sein.
Als Kate das Café betrat, blickte sie sich suchend um. War eine der anwesenden Frauen möglicherweise ihre Informandin? Da sie keine vielversprechende Kandidatin sah, setzte sie sich an einen Tisch in der hintersten Ecke und wartete.
Nach einigen Minuten setzte sich eine Frau, die ungefähr Mitte vierzig war, ihr gegenüber an den Tisch. Sie hatte braune Haare, die zu einem praktischen Bob geschnitten waren, und trug eine schlichte Drahtbrille, die ihre blutunterlaufenen Augen nur ungenügend verdeckte.
„Sind Sie Kate Sullivan?“, fragte die Frau leise. Dann drehte sie den Kopf und warf einen Blick über ihre Schulter. Nervös – und paranoid.
„Ja. Und Sie sind?“
„Ellie Proctor.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen, Ellie. Erklären Sie mir doch bitte, was es mit unserem Treffen hier auf sich hat.“
„Ich habe Angst“, sagte Ellie, die Hände verkrampft auf dem Tisch gefaltet.
„Sie brauchen keine Angst zu haben. Ich werde Ihnen nicht schaden.“
„Nein, Sie verstehen nicht.“
War diese Dame irgendwelchen Verschwörungstheorien aufgesessen? Kate hatte keine Ahnung, womit sie es hier zu tun hatte. „Vielleicht erzählen Sie einfach der Reihe nach. Arbeiten Sie für MPC?“
„Ja.“
„Und in welcher Position?“ Kate kam es vor, als würde sie eine eidesstattliche Aussage aufnehmen und versuchen, einer Zeugin Informationen zu entlocken.
„Ich bin eine der leitenden Wissenschaftlerinnen der Abteilung für Forschung und Entwicklung.“ Ellie fröstelte, dabei brachte die Klimaanlage in dem Café kaum Abkühlung.
Kate hakte nach. „Und woran arbeiten Sie?“
„Verschiedene Testverfahren und Produktentwicklungen für unterschiedliche Medikamente.“
„Und Sie glauben, Sie wissen etwas über Celix? Das Medikament, um das es in meinen Fällen geht?“
Ellie nickte. „Genau. Ich habe mich informiert. Ich war auf den Internetseiten der Anwaltskanzleien, die die Kläger vertreten, und habe alles über den Prozess gelesen.“
„Und was ist Ihre Meinung?“
„Die Sache ist viel größer als das, was Sie und die anderen Anwälte über Celix behaupten.“
Jetzt hatte Ellie Kates ungeteilte Aufmerksamkeit. „Inwiefern?“ Celix verursachte Hirntumore, deshalb war sie sich nicht sicher, wie viel größer die Sache noch werden konnte.
Ellie senkte den Blick. Dabei vermied sie es, Kate in die Augen zu sehen.
„Hören Sie, Ellie, ich kann nicht helfen, wenn ich die Fakten nicht kenne.“ Sie musste Geduld haben. Diese Frau wirkte, als würde sie jeden Augenblick aus dem Fenster springen.
„Sie müssen tiefer bohren.“ Ellie schlang die Arme fest um ihren zitternden Oberkörper. „Viel tiefer, aber Sie müssen vorsichtig sein.“
„Der Prozess hat gerade erst begonnen, aber ich bin immer sehr gründlich.“
Während Ellies Blicke hin und her jagten, begann Kate sich zu fragen, ob Ellie irgendetwas genommen hatte. Die roten Augen, das Frösteln, der Verfolgungswahn. Arbeitete diese Frau wirklich für MPC?
„In der Anklageschrift heißt es, MPC hätte durch die Tests wissen müssen, dass Hirntumore eine mögliche Nebenwirkung waren, aber ...“
„Was?“
„Ich habe hier in der Öffentlichkeit schon zu viel gesagt, aber Sie müssen über Celix hinausgehen. Die Sache ist größer als nur Celix. Sie müssen sich die anderen Medikamente von MPC ansehen. Besorgen Sie sich alle Aufzeichnungen, die es über die Tests von Celix gibt, und die E-Mails über die Testergebnisse. Ich kann sie Ihnen nicht geben, das verhindern die Sicherheitseinstellungen meines Computers. Ich hoffe, Sie kommen im Zuge des Prozesses an die Unterlagen heran, aber ich weiß, dass einige schon geschreddert oder gelöscht wurden. Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, was noch auf unseren Servern ist. Ich glaube, die Sache geht bis in die höchsten Ebenen des Unternehmens.“ Ellie sah sich ängstlich um, dann beugte sie sich über den Tisch und flüsterte: „Ich weiß, dass es verrückt klingt, aber ich gehe ein großes Risiko ein, indem ich hier mit Ihnen rede.“
Kate sah sich um. Niemand im Café schien sich auch nur ansatzweise für ihre Unterhaltung zu interessieren. Aber auch wenn das alles sehr merkwürdig klang, konnte sie es nicht einfach unter den Teppich kehren und die Sache auf sich beruhen lassen. „Wie wäre es, wenn wir einen Termin für ein Treffen an einem anderen Ort vereinbaren? Schlagen Sie etwas vor. Irgendeinen Ort, wo Sie das Gefühl haben, dass Sie offen mit mir reden können, damit ich mehr Informationen bekomme.“
Ellie stieß einen langen Seufzer aus. „Danke. Ich glaube, das wäre das Beste. Ich dachte, ich könnte vielleicht hier mit Ihnen reden, aber es fühlt sich nicht richtig an. Können wir uns übermorgen Abend um sieben Uhr am Eingang zum Piedmont Park treffen?“
„Natürlich. Ich werde da sein.“
Ellie streckte den Arm über den Tisch und ergriff Kates Hand. „Was auch immer Sie tun, Sie dürfen niemandem meinen Namen sagen. Ich komme zu Ihnen, weil es richtig ist. Ich kann nachts nicht mehr schlafen, weil all das auf meinem Gewissen lastet.“ Sie holte tief Luft.
„Ich werde verschwiegen sein.“ Kate wollte Ellies Lebensunterhalt nicht gefährden, aber sie musste der Sache auf den Grund gehen.
„Ich muss zurück zur Arbeit, bevor die Mittagspause zu Ende ist.“
„Kann ich Sie irgendwie erreichen?“
„Ja. Hier ist meine Visitenkarte. Ich schreibe Ihnen meine private Handynummer auf die Rückseite.“ Ellie holte einen Stift aus ihrer kleinen dunkelblauen Handtasche und notierte mit zittriger Hand ihre Nummer. Dann strich sie ihre dienstliche Nummer kräftig durch. „Bitte rufen Sie mich nie auf der Arbeit an.“
„Es war richtig, dass Sie zu mir gekommen sind, Ellie. Ich werde herausfinden, was hier vor sich geht.“
Einige Stunden später kehrte Kate von der Anhörung für den Prozessausschuss vor dem Richter in ihr Büro zurück. Die Fälle gegen MPC waren zu einem einheitlichen Verfahren zusammengelegt worden. Und das bedeutete, dass der Richter einen Prozessausschuss der Klägeranwälte zusammenstellen würde – in der Juristenwelt als PSC bekannt.
Nicht alle fünfzig Anwälte, die sich beworben hatten, würden in diesem Ausschuss Platz finden und die meisten ihrer Konkurrenten waren männlich. Aber sie wollte nicht aufgrund ihres Geschlechts in dem Ausschuss sitzen. Sie wollte einen Platz darin ergattern, weil sie bestens qualifiziert war und gute Arbeit leisten würde. Jetzt konnte sie nur noch abwarten, bis der Richter seine Wahl getroffen hatte.
Ihr Telefon klingelte und sie sah auf die Nummer, die sie sofort als die von Ethan Black erkannte, einem alten Freund, der zufällig gegnerischer Anwalt im Fall MPC war.
„Hi Ethan“, sagte sie.
„Ich habe gehört, dass du dich bei der Anhörung heute gut geschlagen hast.“
„Das ging aber schnell. Ich bin gerade erst wieder im Büro angekommen. Hattet ihr Spione im Gerichtssaal?“
„Ich hätte lieber dich im Prozessausschuss als jemand anderen.“
„Nur weil wir seit dem Studium befreundet sind, heißt das nicht, dass ich dich schonen werde.“ Sie hatten sich in ihrem ersten Jahr an der Universität von Georgia kennengelernt und schnell angefreundet.
„Ich weiß, aber im Gegensatz zu den meisten verrückten Kläger-anwälten, mit denen ich mich tagtäglich abgeben muss, kannst du rational handeln. Wahrscheinlich, weil du auf der richtigen Seite angefangen hast, bevor du dich der dunklen Seite zugewandt hast.“
Sie lachte. „Du bist derjenige auf der dunklen Seite, Ethan. Vergiss nicht, dass ich drei Jahre lang in deiner Welt gelebt habe. Du verteidigst einen Pharmakonzern, der unmittelbar für Tausende Tode verantwortlich ist.“
„Das ist eine haltlose Anschuldigung“, gab er zurück.
„Nein, das ist eine Tatsache.“ Warum ließ sie sich jetzt auf diese Diskussion ein? Das führte doch zu nichts.
„Tatsache ist, dass die Medikamente von MPC Leben retten. Du vergisst, wie viel Gutes ihre Produkte bewirken. Kaum ein Pharmakonzern hat so viele neue Medikamente entwickelt und auf den Markt gebracht wie dieses Unternehmen.“
„Ein gutes Medikament oder auch hundert gute Medikamente wiegen nicht all den Schaden auf, den sie angerichtet haben, indem sie Celix auf den Markt gebracht haben – vor allem, wenn sie wussten, dass es lebensbedrohende Nebenwirkungen hatte.“ Sie tippte mit dem Stift auf ihren Schreibblock, weil sie anfing, die Geduld zu verlieren. „Aber ich weiß, dass wir uns diesbezüglich sowieso nicht einig werden. Es ist wie damals bei den Rollenspielen im Seminar. Muss ich dich daran erinnern, wer die gewonnen hat?“
Ethan lachte laut auf. „Du findest immer einen Weg, um mir das unter die Nase zu reiben. Wollen wir gemeinsam essen gehen und mal wieder ausgiebig quatschen? Ich verspreche dir auch, dass wir nicht über diesen Fall reden werden.“
„Tut mir leid, aber ich ertrinke im Moment in Arbeit. Lass uns das ein andermal machen, ja?“
„Na klar. Und wir werden uns demnächst ja ohnehin öfter sehen.“
Nachdem sie aufgelegt hatte, schloss Kate einen Moment lang die Augen und bat Gott, ihr genügend Kraft für diesen Prozess zu schenken. Es würde ihr bislang schwierigster Fall werden.
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03.07.2019LEXI Tu, was richtig ist!
"Ich bin Klägeranwältin geworden, damit ich Menschen helfen und für diejenigen eintreten kann, die selbst keine Stimme haben." (Kate Sullivan)
Als nach der Einnahme eines neu zugelassenen Medikaments namens Celix vermehrt lebensbedrohliche Nebenwirkungen in Form von Hirntumoren auftreten und Menschen dadurch sterben, steht das Pharmaunternehmen Mason Pharmaceutical Corporation einer Sammelklage gegenüber. Der brillanten Anwältin Kate Sullivan aus
Atlanta wird die Leitung des Prozessausschusses übertragen, sie steht damit vor dem bislang schwersten Fall ihrer Karriere. Kates Berufung ist es, jenen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können, und für diejenigen zu kämpfen, denen Unrecht getan wurde. Der empathischen und ehrlichen jungen Frau geht es in erster Linie um Gerechtigkeit für ihre Klienten. Kate arbeitet hart, sie hat darüber hinaus auch den Ruf, niemals aufzugeben. Als ihr brisante Informationen zu diesem Pharmakonzern zugetragen werden, beauftragt sie den Privatdetektiv Landon James, der durch seine Zeit beim Militär und seine Erfahrungen als ehemaliger Ranger bestens für diesen Job qualifiziert scheint. Im Zuge ihrer Recherchen entwickelt sich aus der anfänglichen Sympathie eine enge Freundschaft zwischen Kate und Landon, und ihre Gefühle gehen bald sogar darüber hinaus. Kate ahnt jedoch nicht, dass sie mit ihrer unerbittlichen Hartnäckigkeit nicht nur ihre Informanten, sondern auch sich selbst in Lebensgefahr bringt. Denn Mason Pharmaceutical Corporation möchte um jeden Preis verhindern, dass ihre Machenschaften ans Licht kommen.
Rachel Dylan befasst sich in dieser aktuellen Neuerscheinung mit einem gewissenlos agierenden Pharmakonzern und den kriminellen Aktivitäten, die mit der Gier nach Macht und Geld einhergehen. In diesem hoch spannenden Roman werden dem Leser gleich zu Beginn die Fakten und damit verbunden ein Verständnis für den Inhalt dieser Sammelklage gegen Mason Pharmaceutical Corporation vermittelt. In Kate Sullivan schickt die Autorin eine ehrgeizige und unabhängige Anwältin ins Rennen, die sich durch ein großes Herz und moralischen Skrupel auszeichnet. Kates tiefer und unerschütterlicher Glaube verleiht ihr Kraft, ihr liegt in erster Linie der Mensch am Herzen. In Landon James wird Kate ein sehr attraktiver Mann Ende dreißig zur Seite gestellt, der nicht nur für die Ermittlungen, sondern auch für ihren persönlichen Schutz verantwortlich ist. Die hervorragende Charakterzeichnung erstreckt sich nicht nur auf die beiden Protagonisten, sondern auch auf die Nebenfiguren dieses Buches. Sowohl den Freunden, als auch den Arbeitskollegen von Kate und Landon sowie den gegnerischen Anwälten wird große Aufmerksamkeit zuteil. Die Figuren wirken allesamt lebendig und weisen hohe Authentizität auf, ihre Handlungen sind ebenso nachvollziehbar wie ihre Gedanken und Gefühle. Die dunkle Seite wird durch den Geschäftsführer, den Leiter der Sicherheitsabteilung sowie dem Betriebsleiter von Mason Pharmaceutical Corporation dargestellt, ihre Aktivitäten sorgen dafür, dass der Spannungsbogen dieses Buches konstant hoch bleibt. Rachel Dylan erlaubt einen kleinen Einblick in die Welt der Anwälte und widmet sich zudem auch der Vergangenheitsbewältigung ihrer Protagonisten, sowie den gewichtigen Themen Schuld und Vergebung.
Fazit: "Tödliche Nebenwirkungen" hat mir spannende Lesestunden bereitet, mich sehr gut unterhalten und mir ausgezeichnet gefallen. Ich kann diesen Roman aus der Feder dieser christlichen Autorin uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich bereits jetzt auf weitere Bücher von Rachel Dylan!
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23.03.2019Dreamworx Die Anwältin Kate Sullivan wird als Leiterin des Prozessausschusses bestimmt, der mit einer Sammelklage gegen den weltweit operierenden Pharmakonzern MPC vorgeht. Kates Mandanten haben aufgrund eines Medikaments entweder ihr Leben lassen müssen oder werden durch ihre Angehörigen vertreten, da sie schon verstorben sind. Schnell stellt Kate in ihrer Kanzlei ihr Team zusammen, um sich für den Prozess vorzubereiten. Ihr
Gegenspieler ist ausgerechnet ihr alter Studienfreund Ethan, der MPC vertreten wird. Als erst eine leitende Wissenschaftlerin von MPC ermordet wird, nachdem sie sich mit Kate in Verbindung gesetzt hat, schaltet Kate den Privatdetektiv Landon James ein, einen ehemaligen Soldaten und Ranger, der für Kate recherchieren soll. Doch als es zu Drohungen und Überfällen auf Kate und merkwürdigen Vorfällen in ihrem Büro kommt, bei denen Akten verschwinden, wird Kate erst richtig klar, wie brisant die von ihr angestrebte Klage ist. Jemand will den Prozess auf jeden Fall verhindern und scheut keinerlei Mittel und Wege, um Kate aufzuhalten. Wird es Landon gelingen, die Übeltäter rechtzeitig zu entlarven"
Rachel Dylan hat mit ihrem Buch "Tödliche Nebenwirkung" einen sehr spannenden und fesselnden Thriller vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an völlig in den Bann zieht. Der Schreibstil ist flüssig und packend zugleich, die Spannung wird schon in den ersten Kapiteln auf ein sehr hohes Niveau gelegt und schraubt sich während der Handlung immer weiter in die Höhe bis zum finalen Showdown. Der Leser darf von Beginn an an Kates Seite stehen und sie auf Schritt und Tritt verfolgen, wie sie mit ihren Mandanten spricht und mit der gegnerischen Seite konferiert. Die Autorin hat ein Thema gewählt, dass hochaktuell ist und bei dem es einem Angst und Bange wird, sollte es so etwas in der Realität wirklich geben. Medikamente sollten der Heilung dienen und nicht der reinen Profitgier, allerdings zeigen aktuelle Berichte um Krebsmittel eindeutig, wie sehr die Pharmabranche auf Gewinnmaximierung aus ist und wie wenig Patienten dagegen tun können, sie sind diesem Umstand meist hilflos ausgeliefert.
Auch der christliche Aspekt kommt in dieser Geschichte wunderbar zum Ausdruck. Nicht nur die kleinen Hilferufe an Gott passen immer wieder gut zu der jeweiligen Situation, sondern hier bekommen Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft eine Bühne. Nicht alle Menschen sind skrupellos, sondern haben ein Gewissen ihren Mitmenschen gegenüber, lassen sie für diese einstehen, ihnen eine Stimme geben, ja sogar Risiken eingehen, um dem Recht Genüge zu tun.
Die Charaktere sind sehr lebendig und ausdrucksvoll gezeichnet. Sie bestechen durch ihre individuellen Ecken und Kanten, wirken authentisch und sehr realitätsnah. Der Leser kann sich in sie hineinversetzen und sowohl mitfühlen als auch miträtseln. Kate ist eine Frau, die von Selbstzweifeln geplagt wird. Sie ist mit Leib und Seele Anwältin und mit dem richtigen Maß an Empathie ausgerüstet, um ihre Mandanten würdig zu vertreten. Für sie sind Ehrlichkeit und Berufsethos keine Floskeln, sondern in Stein gemeißelt. Landon hat durch seine Zeit als Soldat im Krieg seinen Glauben verloren. Seinen Beruf als Privatdetektiv nimmt er sehr ernst, er ist offen und will für seine Auftraggeber die beste Leistung bringen. Ethan ist ein netter Kerl, der für kurze Zeit sein Berufsethos an der Tür abgegeben hat und erst in der Not erkennt, dass er immer noch ein guter Freund sein kann. Cooper und Noah sind alte Freunde von Landon, die für die gute Seite kämpfen. Auch die weiteren Protagonisten bereichern mit ihren Auftritten die Geschichte und machen sie rundum sehr gelungen.
"Tödliche Nebenwirkung" ist ein Thriller der Extraklasse. Spannung ist hier Programm, man sollte sich auf eine schlaflose Nacht einstellen, denn das Buch kann man nicht aus der Hand legen. Aktuelles und brisantes Thema sehr packend erzählt! Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner!
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19.03.2019eskimo81 Kate Sullivan wird zur leitenden Anwältin in einer landesweiten Sammelklage gegen den riesigen Pharmakonzern MPC gewählt. Für sie der grösste Erfolg in ihrer Karriere. Sie ahnte aber noch nicht, was dieser Fall auslösen wird. Als sie einen mysteriösen Tipp einer Mitarbeiterin von MPC erhält, welche kurz danach tot aufgefunden wird, beginnt sie tiefer zu graben. Zu tief"
Manchmal frage ich
mich, weshalb ich es noch immer nicht gelernt habe. Bücher, die ich von meiner Freundin erhalte oder welche mir wärmsten empfohlen werden enden meist als Sahnestückchen. Jedoch halte ich mich immer noch viel zu fest am bekannten fest. Leider. Dieses Buch hat es mir wieder einmal bewiesen. Was für ein Thriller, was für ein hervorragendes Buch!! Spannend, fesselnd, fantastisch geschrieben, wow, das kann man nicht in Worte fassen. So ein Schmackerln. Was für ein grandioses Werk!!
Fazit: Selten wurde ich so in ein Buch gezogen. Süchtig flog ich durch die Seiten und wusste nur eines, so ein grandioses Werk muss man schätzen und lieben. Solche Bücher sind der Grund, weshalb mein Hobby lesen heisst. Was für ein Werk, was für eine Geschichte. Gänsehaut und Spannung pur! Einfach ein lohnenswerter Krimi mit einem Hauch Romantik und Vertrauen in Gott.
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16.03.2019Gisela Fajta Eine Geschichte die sehr wohl real sein kann , mit den Figuren von Rachel Dylan kommt Lebendigkeit und Spannung.