Die rechte führte in Mias Wohnung. Die Wohnung, die ihre Eltern für sie renoviert hatten, als sie reumütig wie Hänschen Klein aus der weiten Welt zurückgekehrt war. Hinter der linken verbarg sich eine minimalistische, selten genutzte Ferienwohnung, gerade groß genug für zwei Abenteurer, die weder Dusche oder Küche noch sonstigen Komfort benötigten. Es kam einem Wunder gleich, dass sich überhaupt ein Pärchen für Silvester angemeldet hatte. Schließlich tauchte Goppeln in keinem Reiseführer auf. Hierher verliefen sich allerhöchstens ein paar Spätbucher, die den Trubel um den Dresdner Striezelmarkt unterschätzt hatten und wie das heilige Paar keinen Raum mehr in den Herbergen fanden.
Mia entriegelte das Schloss und wurde sofort von einem kläglichen Maunzen begrüßt. Tiffany, die greise schwarz-grau melierte Katze, die Mias Eltern zusammen mit ihrem Häuschen von der dementen Frau Steinke übernommen hatten, strich schnurrend um ihre Knöchel herum. Anschließend heftete sie sich wie ein Magnet an sie, begleitete sie in die Küche, zum Heizkörper, zum Kühlschrank, zur Mikrowelle und schließlich zum Esstisch, wo sie es sich auf Mias Schoß gemütlich machte, während diese Kartoffelsuppe vom Vortag löffelte und nebenbei am Laptop lustlos nach einem Rezept für Samstagabend suchte.
Sie ging gerade die Zutatenliste für einen süßen Flammkuchen durch, als ihr Mailprogramm mit einem lauten Bing verkündete, dass sie Post bekommen hatte. Mia warf einen flüchtigen Blick auf den Absender und verschluckte sich. Das Husten vertrieb Tiffany von ihrem Schoß, doch Mia bemerkte es kaum. Ihre Augen klebten förmlich an dem angezeigten Namen.
Vincent Procházka.
Betreff: Und jährlich grüßt der Alexanderplatz!
Mias Herz raste wie nach einem 100 Meter-Sprint. Das musste ein Scherz sein. Nur, dass er nicht witzig war. Kein bisschen.
Ihr erster Impuls war, die Nachricht zu löschen. Sie bewegte den Cursor über die Anzeige. Doch dann zögerte sie. Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine ungelesene Mail gelöscht. Schließlich konnte man nie wissen … Ein paar Sekunden lang kaute sie noch auf ihrer Unterlippe herum, dann ergab sie sich mit einem Stöhnen.
Hohoho, es ist mal wieder so weit: Die Procházkas verschicken Weihnachtsgrüße.
Eine Rundmail. Wie um alles in der Welt war sie nur in den Verteiler geraten? Bereitete es Vincent etwa diabolische Freude, in ihren Wunden herumzustochern?
Hinter uns liegen aufregende Monate.
Beinahe hätte Mia gelacht. Das war die Untertreibung des Jahrhunderts.
Inzwischen sind wir zu viert. Margarete liest schon ihre ersten Sätze und Luise ist ein pausbäckiger Wonneproppen, der Carla und mich in den Nächten ganz schön auf Trab hält.
Mia fragte sich, was wohl mehr Kraft erforderte: nachts ein schreiendes Kind zu beruhigen oder jahrelang ein Doppelleben zu führen.
Obwohl Margarete ihrer Mama im Haushalt wie eine Vorzeigetochter hilft, habe ich nun endlich den Posten als Dramaturg am Stage Theater des Westens hier in Berlin angenommen, um ihnen noch besser unter die Arme greifen zu können. Das heißt, ich sehe meine drei Mädchen jetzt viel öfter und das genießen wir alle.
Die Worte verschwammen vor Mias Augen, sodass sie nicht weiterlesen konnte. Lügen, nichts als Lügen.
Sie scrollte zum Ende der Nachricht und zuckte zusammen, als Vincent und seine perfekte kleine Familie sie plötzlich vom Bildschirm her angrinsten. Sie posierten auf einem roten Sofa zwischen Kissen mit Rentiermuster. Vincent hielt Baby Luise in den Armen und Margarete, die stolz ihre fehlenden Schneidezähne präsentierte, kuschelte sich an seine linke Seite. Carla Procházka schmiegte sich von rechts an ihn. Alle trugen winzige Weihnachtsmannmützen auf den Köpfen. Eine klassische, vollkommen ahnungslose Bilderbuchfamilie.
Mias Blick wanderte hinauf zu Vincents blauen Augen, gegen deren Magie sie auch heute noch machtlos war. Sie weckten unzählige Erinnerungen: an leere Theatersäle, an den Weinkeller in der Theodorstraße, an Alsterspaziergänge, an ein Zuhause, das sich im Januar plötzlich als Fata Morgana entpuppt hatte …
Die Türglocke brach den Bann und Mia fuhr zusammen. Hastig wischte sie sich die Tränen aus den Augen, klappte den Laptop so eilig zu, als sei sie bei einer Straftat ertappt worden, und ärgerte sich dabei maßlos über ihre Träumerei. Dumme, naive Mia. Wann wirst du endlich aufhören, ihm nachzutrauern?
Im Flur warf sie einen prüfenden Blick in den Wandspiegel. Ihre rote Nasenspitze und die glasigen Augen verrieten sie, aber das ließ sich nun einmal nicht ändern. Sie hoffte nur, dass es nicht ihre Eltern waren, die da vor der Tür standen. Ihr Kreuzverhör würde sie im Moment nicht ertragen. Sicherheitshalber strich sie ihre viel zu langen blonden Haare und den Pony, so gut es ging, glatt.
Doch es waren nicht ihre Eltern, die da draußen vor Kälte zitternd von einem Bein auf das andere traten. Mia hatte den dunkelhaarigen Mann, den sie auf Mitte dreißig schätzte, und den Jungen an seiner Seite noch nie gesehen.
»Hallo.« Der Fremde nickte ihr zu und legte dabei seine Hand auf die bunte Wollmütze des Jungen. »Entschuldigen Sie, dass wir Sie um diese Uhrzeit rausklingeln, aber wir sind praktisch direkt vor Ihrer Haustür mit unserem Wohnmobil liegengeblieben.« Mit dem Daumen deutete er über seine Schulter, wo Mia in der Dunkelheit die Silhouette eines altmodischen Campingwagens ausmachte.
»Das … tut mir leid. Wie kann ich helfen?« Normalerweise hätte sie alleine schon die späte Stunde misstrauisch werden lassen, doch dass der Fremde ein Kind dabeihatte, beruhigte sie.
»Ich habe vorne an der Kreuzung ein Schild mit der Aufschrift Ferienwohnung gelesen ...«
»Natürlich!« Ein Lächeln stahl sich auf Mias Gesicht. »Sie brauchen einen Schlafplatz. Da haben Sie aber Glück. Normalerweise sind die Ferienwohnungen hier in Goppeln ganzjährig ausgebucht. Nein, Spaß, hierher kommen kaum mal Übernachtungsgäste.«
Der Fremde grinste schief. Er wirkte erschöpft, fand Mia.
»Also ein Zimmer für zwei, oder …?« Sie blickte in Richtung Wohnmobil, auf der Suche nach der fehlenden dritten Person.
»Genau, nur für uns zwei. Und bloß, bis ich das Wohnmobil wieder zum Laufen gebracht habe.«
»Kein Problem.« Mia kam eine Idee. »Wissen Sie, wir haben einen Wohnwagenhändler im Ort. Ich kenne ihn persönlich. Ein Freund meiner Familie. Er bietet einen guten Service und würde Ihr Wohnmobil sicher im Handumdrehen wieder flott machen. Wenn Sie wollen, gebe ich ihm morgen kurz Bescheid«, bot sie an, doch der Mann winkte ab.
»Danke, aber ich denke, ich versuche es erst einmal allein. Kann ich den Stellplatz hinterm Haus nutzen, damit der Uwe nicht die ganze Nacht den Weg blockiert? Vielleicht springt er ja nochmal an.«
»Sicher.« Mia schmunzelte. »Ich gehe davon aus, dass Uwe der Camper ist?«
Grinsend stupste der Mann den Jungen an. »Seine Idee.«
Dann wandte er sich zum Gehen. Zurück blieben Mia und der kleine Knirps, der sie mit so großen Augen musterte, dass sie sich bald unbehaglich fühlte.
»Na du?« Sie beugte sich zu ihm hinunter. »Darf ich fragen, wie du heißt?«
»Mattheo.« Der Klang seiner Stimme machte Mia stutzig. So rau. Vielleicht war er heiser. »Und m-mir ist kalt.«
Kein Wunder! Schließlich stand er seit mindestens fünf Minuten bewegungslos in der eisigen Kälte.
Als Mutter würdest du kläglich versagen, Mia.
Sie nahm den Schlüssel für die Ferienwohnung vom Haken neben dem Eingang, schlüpfte in ihre Winterschuhe und schloss unter Mattheos wachsamem Blick die Nachbartür auf.
»Na, dann zeig ich dir mal, wo du heute Nacht schläfst.«
Hinter ihnen erwachte der Motor des Wohnmobils stotternd zum Leben und der Fremde begann, ihn rückwärts ums Haus herumzumanövrieren. Auf halbem Weg jedoch erstarb das Motorengeräusch plötzlich wieder.
»Und aus«, konstatierte Mattheo.
Er folgte ihr in die eisige Wohnung und Mia fiel auf, dass sein Gang seltsam unrund und schwankend ausfiel.
»Das hört sich aber gar nicht gut an, was?«, meinte sie und beobachtete durch die offene Tür, wie der Mann wieder und wieder versuchte, den Motor zum Laufen zu bringen. »Fahrt ihr in den Urlaub, dein Papa und du?«
»Hm.« Mattheo nickte. »W-wird das h-hier noch warm?«
Mia sperrte die Kälte aus.
»Na klar, wir müssen nur die Heizung aufdrehen. Und natürlich eure Betten beziehen.«
»Das kann ich gut.« Mattheo befreite sich von Mütze, Handschuhen und Jacke und legte alles sorgsam auf den Tisch gleich neben dem Eingang. Dann ließ er sich rückwärts auf den Boden plumpsen und zerrte an seinen Schuhen. Mia kniete sich vor ihn hin und half ihm, die Schleifen zu öffnen.
»Sag mal, wie alt bist du denn, Mattheo?«
Prompt hielt er sechs Finger hoch. »Bald kriege ich meine Zuck-zuckertüte.«
Während Mia beobachtete, wie Mattheo aufstand, verglich sie ihn unwillkürlich mit ihrem gleichaltrigen Neffen. Gegen ihn wirkte Mattheo beinahe wie ein Kleinkind. Mit gerunzelter Stirn drehte sie den Heizungsregler auf Stufe drei und holte Bettlaken und Bezüge aus dem Schrank, der zwischen den Betten stand. Nachdem sie eines davon bezogen hatte, half sie Mattheo, der sich eifrig mit seinem Deckenbezug abmühte, aber nicht wirklich vorwärtskam.
Gerade als sie gemeinsam die Knöpfe schlossen und Mia verfolgte, wie Mattheo wiederholt Anlauf nahm, einen Plastikknopf durch das zugehörige Loch zu schieben, öffnete sich die Tür.
»Na, das sieht doch gemütlich aus«, bemerkte Mattheos Vater mit einem prüfenden Blick durch den Raum.
»Ja, und ich helfe der Tante«, sagte der Kleine stolz.
»Nenn mich ruhig Mia«, bot sie an.
Da fasste sich der Fremde in gespieltem Entsetzen an die Stirn und reichte Mia mit einer leichten Verbeugung die Hand. »Wo sind nur meine Manieren geblieben? Gestatten? Finn Winkler. Wir können gern Du sagen.«
Mattheo lachte über die Theatralik seines Vaters und Mia schoss durch den Kopf, dass er einen guten Schauspieler abgeben würde.
Etwas vibrierte in diesem Moment in Finns Jackentasche, wahrscheinlich ein Handy, doch er ignorierte es.
»Wie viel schulde ich dir pro Nacht?«, wollte er wissen.
»Fünfunddreißig Euro. Für Mattheo berechne ich dir nichts. Dazu kommen sieben Euro pro Person für jede Mahlzeit, wenn das gewünscht ist.« Fast ein wenig schuldbewusst fügte sie hinzu: »Wie du siehst, gibt es keine Küche.«
»Heute Abend brauchen wir nichts mehr, stimmt’s, Matthi? Wir haben unterwegs einen Stopp bei Burger King eingelegt.«
»Ich liebe Pommes mi-mit Mayo«, stotterte Mattheo mit einem seligen Grinsen im Gesicht, das Mia zum Schmunzeln brachte.
Das Vibrieren des Handys verstummte und Mia erhob sich.
»Gut, wie wäre es dann mit Müsli, Ei und Obst zum Frühstück? Ich bringe es gern rüber.«
»Klingt super, nicht wahr, Großer?«
Mia räusperte sich. »Würde … würde es dir etwas ausmachen, mir das Geld für die erste Nacht schon im Voraus auszuzahlen? Weißt du, normalerweise erfolgt die Buchung online und es wird eine Anzahlung verlangt ...«
Finn runzelte die Stirn, zog dann aber seine Geldbörse aus der Hosentasche und kramte drei Zwanziger hervor. »Für die erste Nacht und das Frühstück. Der Rest ist wegen der Umstände. Und jetzt lassen wir dich in Ruhe.«
Mia nahm das Geld entgegen. »Danke. Falls ihr noch irgendetwas braucht, klingelt ruhig. Vor Mitternacht schlafe ich nie. Gute Nacht.«
Sie winkte Mattheo zu, der mit einem Mal Mühe zu haben schien, die Augen offenzuhalten, und zog sich dann in ihre eigene Wohnung zurück, wo ihr Blick sofort auf den Laptop fiel, den sie während der letzten Minuten völlig vergessen hatte.
Kundenstimmen
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07.01.2025bokkie Ein tolles Buch!
Mia Lorenz ist wieder in ihre alte Heimat gezogen. Sie muss mit ihrer Vergangenheit leben und fängt einen Job in einer Buchhandlung an. Eines Tages bleibt ein Wohnmobil vor ihrer Türe liegen und ein fremder Mann mit seinem Sohn Mattheo steht vor ihrer Türe. Mia bietet ihre Ferienwohnung an. Langsam lernen sie sich ein bisschen besser kennen.
Mia hat Mattheo, den Sohn von Finn, sofort in ihr Herz geschlossen. Es wundert sie nur, weshalb ein Vater alleine mit seinem Sohn unterwegs ist. Etwas stimmt nicht .Als sie aus Versehen eine Nachricht auf Finns Handy liest, beschließt sie, den Beiden zu helfen. Als Finn abreisen möchte, steigt Mia ins Wohnmobil ein und weigert sich, wieder auszusteigen. Die Geschichte geht weiter, vieles passiert....ob Mia den Beiden helfen kann - Was alles Unterwegs passiert und ob Mia ihre Wunden hinter sich lassen kann, all das erfahrt ihr beim Lesen dieses Buches. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist wunderbar leicht zu lesen. Die Geschichte handelt von Verletzungen, Angst, Unglaube aber auch von Mut, Vertrauen und Glaube. Glaube daran, dass Gott alles in seiner Hand hat. Das Buch möchte ich auf jeden Fall weiter empfehlen!
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28.12.2024Michaela Germann „Wunder passieren unterwegs“ erzählt die Geschichte von Mia Lorenz, die nach gescheiterten Plänen wieder in ihrem Heimatdorf nahe Dresden gestrandet ist.
Als Theaterdramaturgin hatte sie einst große Träume, doch jetzt arbeitet sie in einer Buchhandlung und hadert mit ihrem Leben. Alles ändert sich, als eines Abends ein Fremder mit seinem kleinen Sohn Mattheo vor ihrer Haustür steht.
Plötzlich findet sich
Mia in einem alten Wohnmobil wieder – der Beginn eines winterlichen Trips durch Deutschland, der sie nicht nur an neue Orte, sondern auch zu sich selbst führt.
Besonders bezaubernd ist die Tradition des kleinen Mattheo, täglich ein Foto des jeweils besten Moments in ein Album zu kleben. Diese liebenswerte Geste zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und verleiht ihr Wärme und Hoffnung. Auch die emotionalen Entwicklungen der Protagonisten sind gelungen, die sich ihrer Vergangenheit stellen, um neue Wege in die Zukunft zu finden.
Der Roman überzeugt mit einem leichten, gut nachvollziehbaren Schreibstil und mehreren Handlungssträngen, die die Erzählung abwechslungsreich gestalten. Die Beschreibungen der Reise und der verschiedenen Stationen sind stimmungsvoll und einfühlsam, wodurch die Emotionen der Figuren spürbar werden. Besonders der kleine Mattheo dürfte die Herzen vieler Leser:innen erobern.
Es fließen immer wieder religiöse Komponenten ein, kleine Gebete und Gedanken, die je nach Leserschaft als inspirierend oder etwas befremdlich empfunden werden können.
Insgesamt ist „Wunder passieren unterwegs“ ein herzerwärmender Roman über Neuanfänge, Vertrauen und die kleinen und manchmal auch größeren Wunder des Lebens.
Wer eine leicht zugängliche emotionale (Winter-)Erzählung sucht, wird die Zeit mit Mia und ihren Begegnungen und Erlebnissen sicherlich genießen.
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23.12.2024Jessica Mia Lorenz wohnt wieder in ihrem Heimatdorf, nachdem sie in Hamburg sitzengelassen wurde.
Als plötzlich ein Wohnmobil vor ihrem Haus liegen bleibt, ahnt Mia noch nicht, in welches Abenteuer sie da hineingerät, denn Finn ist mit seinem besonderen Sohn Mattheo auf der Flucht.
Mattheos Mutter möchte ihn mit einem Sorgerechtsprozess wieder zurückgewinnen, obwohl sie die beiden nach der Geburt
vor sechs Jahren zurückgelassen und den Kontakt abgebrochen hat.
Irgendetwas in Mia sagt, dass sie mit aufbrechen soll, ihr sonst so langweiliges Leben kann sie auch später fortführen, und mit ihrer Familie steht sie auch nicht gut.
Auf dem Roadtrip mit dem Wohnmobil, zu dem Finn, Mattheo und Mia aufbrechen, besuchen die drei verschiedene Weihnachtsmärkte, denn Finn ist Journalist und es ist sein Job, Weihnachtsmärkte zu besuchen.
Auf der Reise versucht Mia Finn davon zu überzeugen, pünktlich zur Anhörung wieder in Leipzig zu sein. Beraten wird sie dadurch von Finns Freund und Anwalt Justus.
Finn ist so verzweifelt und hat Angst, seinen Sohn an die Mutter zu verlieren. Seinen Sohn, um den er sich die ganzen Jahre umsorgt und gekümmert hat.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Louisa Vogel hat einen bildhaften Schreibstil, mit dem man sich so gut in die Situationen und die Handlung hineinversetzen kann. Die einzelnen Kapitel sind mit Ortsangaben versehen, damit man weiß, in welchem Handlungsteil man sich befindet.
An sich finde ich den Roman gut gelungen, besonders toll finde ich die Figur von Mattheo, der so herzlich und offen ist.
Am Ende des Romans überhäufen sich die Ereignisse und ich persönlich finde das Ende leider nicht befriedigend.
Dennoch ist es ein toller Roman.
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19.12.2024Katis-Buecherwelt Zum Cover:
Eine verschneite Landschaft, ein Wohnmobil und leise Schneeflocken zieren diese wunderschöne Covergestaltung und erzeugt dazu eine Wohlfühlatmosphäre beim Betrachten. Ich hatte das Gefühl, das Wohnmobil wartet auf mich, dass ich einsteige und mitfahre. Sehr schön finde ich auch die Gestaltung des Titelschriftzuges und den traumhaften Himmelfarben.
Meine Meinung:
Mit "Wunder passieren unterwegs" von Louisa Vogel unternahm ich einen
ganz Besonderen Roadtrip zwischen Weihnachtsmärkten und Winterfeeling und fühlte die Kraft der Liebe zwischen Vater & Sohn, und bangte, um so manch wichtige getroffenen Entscheidungen, mit Seele und Herz, mit.
Mia ist eigendlich Theaterdramaturgin, doch in Hamburg hatte sie einfach kein Glück und kehrt in ihre Heimat Dresden zurück, wo sie in einer Buchhandlung arbeitet und nebenher eine kleine Ferienwohnung in ihrem Zuhause vermietet. Zwischen täglichen Vorwürfen ihrer Familie, und dem Verarbeiten ihrer gescheiterten Beziehung durch Vertrauensbruch, weiß sie nicht so recht, was ihre Zukunft für sie vorhersieht. Bis plötzlich Finn mit seinem 6-jährigen Sohn und deren reparaturbedürftigen alten Wohnmobil vor ihrer Tür steht, und um Hilfe bittet. Mia lässt die Beiden in ihre Ferienwohnung einziehen, bis das Wohnmobil wieder fahrbereit ist und freundet sich immer mehr mit den Zweien an. Doch etwas ist merkwürdig: Wo ist die Mutter des Jungen und wer ruft permanent auf Finn's Handy an, dessen Anrufe er ignoriert"
Finn ist Sprichwörtlich auf der Flucht, wobei er es als Arbeitsreise schönredet und begründet. Er ist Fotograf und recherchiert für seinen Auftraggeber die umliegenden schönsten Weihnachtsmärkte zu erkunden, doch in Wirklichkeit flieht er vor seiner Ex-Frau, die das alleinige Sorgerecht anfechtet, obwohl sie von heute auf morgen die kleine Familie sitzen gelassen hat und sich jahrelang nicht gemeldet hat. Finn möchte auf keinen Fall seinen Sohn verlieren und trifft dabei nicht immer die besten Entscheidungen. Als Mia durch Zufall dahinterkommt, auf welcher Mission Finn ist, findet sie sich auch schon auf einen abenteuerlichen Roadtrip. Schafft Mia es, Finn zur Vernunft und ihr eigenes Leben und Glück in geordnete Bahnen zu bringen"
Ich habe zu Beginn eine seichte und kurze Wintergeschichte erwartet, doch vorgefunden habe ich eine Story voller Schmerz, Ängsten und tiefgründiger Liebe, welche mich sehr schnell gefesselt haben und ich es kaum wagte, das Buch zur Seite zu legen. Louisa Vogel hat einen sehr gefühlvollen Schreibstil und schaffte es, auf den wenigen Seiten, eine große gefächerte Palette an Emotionen in mir hervorzurufen, die ich nicht erwartet hätte. Zwischen diesen zwei Buchdeckeln stecken viele Ereignisse und gut durchdachte Wendungen, die mich bis zum Ende unterhalten und mitfiebern ließen.
Den Charakteren schenkte ich sehr schnell meine Sympathie und Herz, die authentisch und tiefgründig von Louisa Vogel gezeichnet wurden. Mia's Verlustschmerz und Zerissenheit, was ihr Leben noch für sie bereithält war realitätsnah und ihre Entwicklung im Verlauf der Story habe ich gern verfolgt. Das Vater-Sohn-Duo hat mich zutiefst bewegt und seine Handlungen waren mir völlig plausible, obwohl ich wusste er begeht einen riesen Fehler, doch seine Ängste brachten ihn auf den falschen Weg - einen Weg, den er aus seinem Handeln erst lernen musste. Selbst Finn's Ex-Frau, die ich anfänglich als unsympathisch und eigennützig empfunden habe, entpuppte sich am Schluss als eine andere Persönlichkeit - und dies erweichte mein Herz.
Der Verlauf der Geschichte war von Anfang bis Ende spannend, mitfiebernd und eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen wundervollen Momenten, Weihnachtsmärkten und Schneeballschlachten, in denen ich versunken bin, lachen und weinen musste. Die einfließende Liebesgeschichte und der Glauben wurde wie ein zartes Band in die Story verwoben und hat mir sehr gefallen.
Fazit:
In "Wunder passieren unterwegs" von Louisa Vogel begab ich mich auf einen Roadtrip der besonderen Art, und durchlebte die komplette Emotionspalette. Auf nur wenigen Seiten schaffte es die Autorin, mich zu fesseln und bildhafte Momente entstehen zu lassen. Ein Debütroman der auf weitere so gelungene Romane der Autorin freuen lässt. Eine absolute Leseempehlung!
~ Botschaft: herausfordernde Zeiten zu meistern und anzugehen ~ Ängsten stellen & überwinden ~ Vergebung und Gottvertrauen ~ starkes Vater-Sohn-Band ~ Freundschaft & Liebe ~ mitfiebernd, fesselnd und berührend erzählt ~
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18.12.2024Milla »Wunder passieren unterwegs« von Louisa Vogel ist ein winterlicher herzerwärmender tiefgehender Roman, den ich sehr gern gelesen habe.
Mia Lorenz hat eine bittere Enttäuschung hinter sich, die ihr Leben nachhaltig geprägt hat. Ihr großer Traum ist zerplatzt und ihre große Liebe hat sie getäuscht und verletzt. Nun ist sie zurück in ihrem Heimatdorf und in einem Beruf, den sie nicht
liebt.
Doch eines Abends platzen ein Fremder mit seinem kleinen Sohn in ihr ruhiges Leben. Ihre Geschichte lässt Mia nicht mehr los und so lässt sie alles stehen und liegen und stürzt sich spontan in ein neues Abenteuer. Der winterliche Roadtrip quer durch Deutschland in einem klapprigen Wohnmobil verändert ihr Leben und wird zum Wendepunkt ihrer Geschichte.
Ich bin leicht in die Geschichte eingetaucht und sie hat mich von Anfang an mitgerissen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, wodurch man nur noch so durch die Seiten fliegt.
Die Protagonistin finde ich sehr sympathisch und authentisch. Sie ist trotz ihrer Enttäuschung nicht verbittert. Sie kümmert sich um andere, zeigt Mitgefühl und ist aufmerksam wo andere wegschauen. Im Laufe der Geschichte reflektiert sie ihren inneren Zustand und lässt Gott ihr gebrochenes Herz heilen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine realistische und lebensnahe Geschichte, bei der das Ende nicht vorhersehbar ist. Der Roman hat mich zum Lachen gebracht aber auch zu Tränen gerührt.
Mein Lieblingszitat aus dem Buch (Seite 180)
»Plötzlich verstand sie, dass sie nicht länger auf ihren liebevollen Hirten warten musste; er war längst hier. Über Monate hatte sie sich danach gesehnt,
dass er auftauchte und sie und ihre Situation umkrempelte. Doch was zeichnete den guten Hirten aus, von dem Jesus im Johannesevangelium sprach?
Er rief seine Schafe, er packte sie nicht und zerrte sie nicht auf gute Weiden.
Das Schaf musste sich selbst entscheiden, den scheinbar sicheren Stall zu verlassen und dem Hirten zu glauben, der versprach, es gut und weise zu führen.«
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16.12.2024LisaDi Seit Mias Traum, eine Theaterdramaturgin am Hamburger Theater zu werden, geplatzt war, ist sie wieder zurück in ihre Heimat bei Dresden zurückgekehrt. Doch sie hat schwer mit dem Verrat und dem Vertrauensbruch zu kämpfen.
Finn und sein Sohn Mattheo haben ganz andere Sorgen, als ihr Camper direkt vor Mias Ferienwohnung liegen bleibt.
Wer hätte gedacht, dass der kleine Mattheo Mia
so ans Herz wachsen wird" Und wessen Anrufe ignoriert Finn so erfolgreich"
Und ehe sie es sich versieht, sitzt Mia nur Tage später mit im Camper auf einer abenteuerlichen Reise, quer durch die vielen Weihnachtsmärkte.
Jeder der nun meint, den Verlauf der Geschichte vorherzusehen, wird eines besseren belehrt.
Die Autorin hat einen sehr spannenden und angenehmen Schreibstil und schafft es, einen mitzunehmen in die winterliche Landschaft.
Man fühlt, hofft und betet mit den Protagonisten mit und wird von der ein oder anderen Wendung etwas überrascht.
Ein wunderbarer Roman über Vergebung und das Vertrauen auf Gott, auf seine Führung
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27.11.2024agnes.bookworld In einem mitreißenden Schreibstil, der lebhafte Bilder vor das innere Auge zaubert, erzählt Louisa Vogel eine bewegende Geschichte. Sie erzählt die Geschichte zweier Menschen, deren Lebenswege sich auf wundersame Weise kreuzen.
Als Leser begleitet man Mia und Finn. Mia, eine Theaterdramaturgin, ist nach einer großen Enttäuschung in Hamburg in ihre Heimatstadt Goppeln, bei Dresden, zurückgekehrt. Doch dort wird sie von
ihrer Familie überbehütet und immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, wie naiv sie gewesen sei. Sie hadert mit ihren Entscheidungen und bereut ihre Unvorsichtigkeit. Finn hingegen ist alleinerziehender Vater, Fotograf, gemeinsam mit seinem kleinen Sohn Mattheo in einem Oldtimer-Wohnwagen unterwegs. Für seine Auftraggeber reist er durch ganz Deutschland, bis der Motor des Wohnwagens eines Tages ausgerechnet vor Mias Haus den Geist aufgibt. Kurzerhand mietet er sich für einige Tage in ihrer kleinen Ferienwohnung ein. Was beide, Mia und Finn, nicht wissen ist das sie einander brauchen.
Anders als erwartet entwickelt sich keine romantische Beziehung zwischen Mia und Finn – ein überraschender, aber erfrischender Ansatz, der mir bisher in keinem anderen Roman begegnet ist. Stattdessen vermittelt die Geschichte eine tiefere Botschaft: In allen Lebenslagen kann und sollte man sich Gott zuwenden. Man braucht keine Angst zu haben. Der Roman betont die Macht des Gebets, die Kraft der Vergebung und die allgegenwärtige Nähe Gottes. Gott führt den Menschen in jeder Lebenslage, er kennt die Vergangenheit und Zukunft.
Ich möchte meine Rezension mit einem Zitat aus dem Buch abschließen (S. 187):
„Sei mutig und stark und fürchte dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist bei dir.“
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21.11.2024Milena Rieger Was es bedeutet, wenn Träume zerplatzen wie Seifenblasen, das weiß Mia Lorenz nur zu gut. Nachdem sie sich voller Elan in ihr Studium und ihre Arbeit als Theaterdramaturgin gestürzt hat, sitzt sie nun wieder in ihrem Heimatdorf fest – ernüchtert, verletzt und ohne Zukunftsperspektive.
Da stranden plötzlich der kleine Mattheo und sein Vater Finn vor ihrer Tür. Bevor sie weiß,
wie ihr geschieht findet sie sich auf deren Beifahrersitz wieder, auf einer Reise quer durch Deutschland.
Auf dieser Reise lernt sie sich dem Schmerz in ihrem Herzen zu stellen, aber auch neu Hoffnung zu schöpfen und wieder Vertrauen in Gott zu finden. Und auch Finn der sich in einem ganz anderen Kampf befindet muss lernen sich diesem zu stellen, statt das Weite zu suchen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich bei diesem Buch erwartet habe, aber die Autorin hat es geschafft mich zu überraschen. Das Cover und der Titel ließen mich eher an einen klassischen Liebesroman im Wintermantel denken, doch die Geschichte entwickelt sich in eine ganz andere Richtung.
Mia ist schwer getroffen und verletzt und man spürt, wie sie dadurch zutiefst verunsichert ist und keine Vision mehr für ihr Leben hat. Ihre Familie ist ihr dabei wenig Hilfe und ich habe mich so manches Mal geärgert über deren Verhalten, besonders das ihrer Eltern.
Doch es ist schön zu sehen, wie sie sich entwickelt, mutige Entscheidungen trifft und sich mehr und mehr traut wieder zu träumen und sich Gedanken zu machen, wie sie ihre Zukunft gestalten soll. Der Verlauf zeigt ihre Stärken und dass sie keineswegs so hilflos ist, wie ihre Familie ihr das unterstellt.
Finn hingegen ist ein chaotischer, dennoch liebender Vater, der sich zu Beginn nicht anders zu helfen weiß, als vor den drohenden Veränderungen davonzulaufen oder eher davonzufahren.
Er würde alles für seinen Sohn tun, den er von Herzen liebt, trifft dabei aber auch Entscheidungen, die schwerwiegende Konsequenzen für sie beide haben könnten.
Außerdem begegnen wir noch Justus, Finns bester Freund, der auch sein Päckchen zu tragen hat, mit Gott an seiner Seite aber auch Herausforderungen meistern konnte.
Ich habe ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden, eben weil sie sich so ganz anders entwickelte, als ich im Voraus dachte, doch die Autorin hat es geschafft mich positiv zu überraschen. JE weiter ich gelesen habe, desto mehr habe ich mitgefühlt und wollte unbedingt wissen, wie es für die einzelnen Personen ausgeht.
Auch das Ende kam etwas anders als erwartet, doch je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt es mir.
Die Autorin schreibt flüssig und die Geschichte ist angenehm zu lesen. Die Perspektive wechselt dabei zwischen den verschiedenen Personen und Schauplätzen.
Die Geschichte spielt im Winter und man besucht so manchen Weihnachtsmarkt mit den Charakteren, daher passt das Buch ganz wunderbar in diese Zeit.
Ein schönes Buch für einen gemütlichen Leseabend.
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18.11.2024Mareike Mias Leben gleicht einem grauen, bewölkten Himmel mit Nieselregen. Nicht gerade das, was sie sich vorgestellt und gewünscht hatte, dabei war bei allen anderen doch blauer Himmel mit Sonnenschein. Aber das war, bevor Finn mit seinem Sohn in Mias Leben gestolpert ist. Doch wie sieht sein „Lebenshimmel“ gerade aus und wie kann es sein, dass Mia mithilfe dieser zwei
Fremden wieder die Sonne hinter den Wolken sehen kann"
Für mich war es das erste Buch von Louisa Vogel und ich bin total begeistert! Sie schreibt so angenehm und die Handlung der Protagonisten ist sehr gut nachvollziehbar, sodass man sich schnell in sie reinversetzen kann. Bei jeder einzelnen Seite kann man die Arbeit, Mühe und Liebe spüren, die die Autorin in ihren Roman gesteckt hat!
Neben zerplatzten Träumen handelt dieses Buch von tiefer Freundschaft, in der Vertrauen herrschet, Höhen miteinander gefeiert und Tiefen miteinander ausgestanden werden. Diese Freundschaft wünsche ich jedem von Herzen!
Was sich durch das ganze Buch zieht ist der Glaube an Gott, der immer einen Plan hat – und nicht nur irgendeinen, sondern den besten!
Doch nicht jeder kann in jedem Moment glauben - das können auch die Protagonisten nicht, denn auch sie zweifeln und kämpfen, was sie sehr authentisch macht.
Jedem, der dieses Buch noch nicht gelesen hat, kann ich es nur empfehlen! Ich glaube, da kann jeder was für sich mitnehmen! Es ist nicht „nur“ ein netter Zeitvertreib für ein paar Stunden, in denen man in eine andere Welt abtauchen darf, sondern es macht Mut, an Versöhnung und Wunder zu glauben – wenn wir Gott darum bitten!
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15.11.2024bibliothek.auf.dem.land Mir ist beim Lesen dieses Buches immer wieder der Vers aus der Bibel in Lukas 3 in den Sinn gekommen: Gott kann aus einem eingeschlagenen krummen Weg einen geraden Weg ebnen.
Mia Lorentz, eine talentierte Theaterdramaturgin hat in Hamburg Schlimmes erlebt, was sie zutiefst verletzt und erschüttert hat. Wieder in ihrer Heimat fühlt sie sich von der Familie unverstanden und
fristet ihr Dasein. Doch eines Tages wendet sich das Blatt, als ein Mann mit seinem Sohn nach ihrer Ferienwohnung fragt. Als nächstes beginnt für Mia eine nicht geplante Reise mit den beiden und sie lernt sich selbst zu reflektieren.
Nur, wer verbirgt sich hinter dem Mann, der nie an sein klingelndes Handy geht? Und warum bewegt sich der kleine Junge teilweise so komisch? Ihr Helferinstinkt arbeitet auf Hochtouren und es wird brenzlig und spannend.
Der Schreibstil der Autorin ist großartig. Ich war beim Lesen mitten in der Geschichte. Die Protagonisten fand ich sehr authentisch und habe alle auf ihre Art und Weise ins Herz geschlossen.
Was mir sehr gut gefallen hat, war das Gebet. Es ist in diesem Buch eine ganz starke Säule, die spürbar ist. Auch das Vertrauen auf Gott, egal in welcher Situation man sich gerade befindet, ihm die Führung überlassen, in der tiefen Gewissheit, dass er es richtig lenken und führen wird.
Die aufrichtige Reue von Mia hat Gott auf wunderbare Art und Weise belohnt.
Selbstlosigkeit, Zuhören, Respekt, das Beste für den Anderen wollen, da hinsehen, wo andere wegsehen, echte Vergebung und tiefen Frieden im Herzen: das zeichnet das Buch aus.
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06.11.2024MeineKleineBuecherecke Mia ist Theaterdramaturgin, doch nach einer herben Enttäuschung findet sie sich in ihrem alten Heimatdorf wieder, wo sie nun in einer Buchhandlung arbeitet und versucht, über den schmerzhaften Vertrauensbuch hinwegzukommen. Sie hadert mit ihrem Leben und ihre Familie ist ihr leider auch keine große Hilfe. Ganz im Gegenteil: Bei jedem Treffen muss sie sich dieselben Vorwürfe und den Satz
"Wir haben es dir ja gleich gesagt..." anhören. Als hätten sie wissen können, dass ihr Exfreund nicht der war, für den er sich ausgab...
Als eines Tages plötzlich ein fremder Mann mit seinem 6-jährigen Sohn vor ihrer Tür steht, weiß sie noch nicht, dass diese Begegnung ihr Leben komplett verändern würde.
Finn ist Fotograf und aktuell "auf der Flucht". Nun ja, eigentlich ist er beruflich für seinen Auftraggeber unterwegs, aber dass er seinen Sohn Mattheo mitnimmt liegt auch daran, dass seine Exfrau gerade das alleinige Sorgerecht beantragt hat. Es war einfach ein Fluchtreflex. Niemand darf ihm sein Kind einfach so wegnehmen! Schon gar nicht sie...immerhin war sie für Jahre einfach verschwunden und jetzt spielt sie sich plötzlich als Super-Mutter auf.
Als ihr Wohnwagen dann (wieder mal) schlapp macht, kommen sie genau vor dem Haus von Mia stehen, die glücklicherweise eine kleine Ferienwohnung vermietet. Die zwei bleiben für einige Tage, bis der Wohnwagen wieder repariert ist und wollen dann weiter. In der kurzen Zeit wächst ihr Mattheo so richtig ans Herz.
Doch warum klingelt ständig Finn's Handy" Und warum geht er nie dran"
Als sie dann über Mattheo erfährt, dass seine Mutter gar nicht weiß, dass er mit seinem Papa unterwegs ist, beschleicht sie ein ungutes Gefühl! Irgendetwas stimmt hier gar nicht...
Nach ein paar heimlichen Recherchen, bei denen sie auch auf den Kontakt von Finns Anwalt stößt,
weiß sie auch, was. Gemeinsam mit Justus- der Finn im Sorgerechtsstreit nicht nur als Anwalt zur Seite steht, sondern auch dessen bester Freund ist - entschließt sich Mia, alles ihr Mögliche zu tun, um dem Vater und Sohn Duo zu helfen.
Dass sie sich dabei plötzlich selbst im Wohnwagen sitzend und durch ganz Deutschland fahrend wiederfinden würde, damit hatte sie definitiv nicht gerechnet! Doch der Roadtrip und die Zeit mit Finn und Mattheo entpuppen sich als genau das, was sie braucht und Gott nutzt diese Situation, um ihr Herz zu heilen und ihr Leben neu auszurichten.
Ich habe diesen Roman in einem Stück gelesen und fand ihn toll. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass das Ende nicht von Anfang klar ist, sondern sich erst langsam in der Geschichte entwickelt. Die zarte Liebesgeschichte, die die Autorin eingebaut hat, war für mich wunderschön.
Vergebung, Glaube und Vertrauen in Gottes Güte und Plan auch in herausfordernden Zeiten und wenn Dinge nicht so laufen, wie wir es gerne hätten, sind meiner Meinung nach die Kernbotschaften dieses Romans.
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06.10.2024annislesewelt In diesem Buch begegnet man drei sehr interessanten Charakteren und darf mit ihnen ein spannendes Abenteuer erleben, das tolle Unterhaltung schenkt.
Mia ist eine ganz besondere Frau, die sich aufgrund unterschiedlicher Etappen in ihrem Leben völlig verloren hat und gar nicht mehr darauf achtet, was ihre Persönlichkeit ausmacht.
Dann gibt es noch Finn mit seinem Sohn, der ebenfalls vor einer Weggabelung
in seinem Leben steht und nur noch Dunkelheit sieht.
Durch Zufälle begegnen sie sich und machen gemeinsam eine Reise, in der sie nicht nur tolle Weihnachtsmärkte sehen, sondern viel über sich selbst und Gott lernen. Es gibt so einige Tiefen zu erleben, die interessant beschrieben waren. Ich muss allerdings zugeben, dass ich die Emotionen und Gefühle nicht mit dem Herzen spüren konnte, da hatte ich mir mehr Kraft in den Worten gewünscht, denn der Schmerz, die Angst und Sorge wurden zwar gut beschrieben, aber haben mich nicht ergriffen.
Trotzdem hat mir dieses Buch gefallen. Diese Geschichte hat mich über mehrere Tage nicht losgelassen und wurde mit der Zeit irgendwie besser.
"Wunder passieren unterwegs" geht ganz besonderen Fragen nach, unter anderem: "Was ist das Beste für den anderen und wer entscheidet es"", "Reicht übersprudelnde Liebe in allen Belangen völlig aus"" "Was bleibt, wenn im Leben alles schiefläuft"" Und "Wie geht man mit falsch getroffenen Entscheidungen um""
Louisa Vogel hat diese Fragen sehr schön in die abenteuerliche Reise, die ich im Übrigen etwas unglaubwürdig finde, durch ein Winterwunderland eingebettet. Alles in allem ist dies eine Geschichte, bei der ich erst auf den zweiten Blick seine Schönheit wahrgenommen habe, die mich nun aber nicht mehr loslässt und die ich gern gelesen habe.
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