Sie packte ein Vorderbein und schob eine geknotete Schlinge darüber. Dann band sie mit geübten Griffen das Vorderbein an die zwei Hinterbeine und wickelte das Seil so fest darum, dass sich das Tier nicht befreien konnte.
Sie sprang hoch und reckte beide Arme in die Luft, um zu signalisieren, dass sie fertig war.
Die Zuschauer außerhalb des Koppelzauns jubelten lautstark über ihre Rekordzeit.
Ihr Herz überschlug sich fast. Es gab nichts Besseres als die Jubelrufe für den Sieger. Natürlich wäre es besser, wenn sie diese Siegesrufe in Frauenkleidung statt in Männerkleidung entgegennehmen könnte. Aber trotzdem war es besser als nichts.
Sie bemühte sich, nicht zu grinsen, um ihre Tarnung zu wahren. Stattdessen tat sie das Lob mit einem Schulterzucken ab und schlenderte lässig einige Schritte von dem Stier weg, als wären die Jubelrufe völlig bedeutungslos. So würde sich ein Mann verhalten. Und so tat sie es jetzt auch – denn offiziell war sie Buster Bliss, der Meister im Kälberfangen.
Sie musste diese Scharade so lange wie möglich aufrechterhalten – mindestens so lange, bis sie das Geld für die Anzahlung für das Land zusammenhatte, das Landry Steele südlich von Fairplay verkaufen wollte. Mit den Preisgeldern von heute wäre sie der Summe, die sie benötigte, einen Schritt näher. Aber nur einen kleinen Schritt ...
Ihr Gesicht juckte unter der Kruste aus geriebener Holzkohle, die sie sich auf die Haut geschmiert hatte, um einen Stoppelbart vorzutäuschen. Ihr langes, dunkelbraunes Haar hatte sie unter ihrem verbeulten Hut festgesteckt. Und um ihren Brustkorb hatte sie Stoffstreifen gewickelt, um ihre weibliche Figur zu verbergen. Zwar konnte nichts ihre Kurven vollständig verstecken, aber das weite Flanellhemd und die Weste, die sie darüber trug, leisteten ihr gute Dienste. Ebenso wie die Hose und die Männerstiefel. Bis jetzt gelang es ihr, allen vorzumachen, sie wäre ein dünner, schmächtiger Mann.
Die große, runde Brille auf ihrer Nase verlieh ihr ein gelehrtes Aussehen und fachte die gutgemeinten Neckereien der andern Cowboys dem etwas seltsamen Buster Bliss gegenüber noch an.
Als sich das Jubeln und Pfeifen legte, tippte sie zum Dank an die Krempe ihres Männerhuts, bevor sie sich wieder zu dem jungen Stier umdrehte. Erst jetzt gestattete sie sich ein Lächeln. Sie hatte es wieder geschafft! Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie jede einzelne Sekunde des Kälberfangens liebte und auch ohne Preisgeld an dem Wettkampf teilgenommen hätte.
Sie kniete nieder und befreite den Kopf des Tieres vom Lasso, bevor sie auch seine Beine losknotete. Sofort schob sich das Tier mit einem lauten Brüllen auf die Beine. Bevor es davonstürmte, klopfte sie ihm noch schnell liebevoll auf die Flanke.
»Bliss!« Als Mack Custer, der Vorarbeiter der Elkhorn Ranch und Organisator des Wettkampfs an diesem Sonntagnachmittag, ihren Namen rief, drehte sie sich so lässig wie möglich um und wickelte ihr Lasso auf.
Statt in ihre Richtung zu schauen, begrüßte der Vorarbeiter jedoch einen anderen Mann mit Handschlag – einen Mann mit einer muskulösen, schlanken Figur und entschlossen zurückgeworfenen Schultern. Mehrere Herzschläge lang konnte Ivy den Mann nur anstarren und hatte Mühe, die bekannte Gestalt einzuordnen.
Das konnte doch nicht sein!
Der Mann drehte sich so weit, dass sie sein Profil sehen konnte – ein markantes Kinn, das mit Bartstoppeln überzogen war, ein entschlossener Zug um den Mund und hellbraunes Haar, das unter seinem Hut hervorspähte.
Ihr Puls begann, sich zu überschlagen. Sie musste ihn nicht von vorne sehen, um zu wissen, dass es Jericho Bliss war, der Mann, für den sie als Mädchen geschwärmt hatte.
Als spüre er ihre Aufmerksamkeit, blickte er zu ihr herüber.
Sie wandte sich schnell ab und schaute in die andere Richtung. Ach du heiliger Strohsack! Was machte Jericho Bliss hier oben in South Park?
Seit der Nacht, in der er vor fast zwei Jahren mit Dylan weggeritten war, hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Damals hatte Jericho ihr und ihren Brüdern einen großen Gefallen getan und Dylan dabei geholfen, einer Bande zu entkommen, bei der er hohe Spielschulden hatte. Genauso wie ihre ganze Familie war sie Jericho dankbar, dass er Dylan das Leben gerettet hatte.
Nach längerer Zeit hatte Dylan dann irgendwann geschrieben und ihnen mitgeteilt, dass es ihm gut gehe und er eine feste Arbeit habe. Er hatte ihnen jedoch nicht verraten, wo er war oder was er machte. Auch über Jericho hatte er kein Wort verlauten lassen.
Ivy hatte ungeduldig auf einen weiteren Brief, auf mehr Nachrichten, auf irgendetwas von Dylan gewartet. Sie hatte sich eingeredet, dass sie sich nur Sorgen um ihren Bruder machte und die Gewissheit haben wollte, dass es ihm gut ging. Aber tief in ihrem Herzen konnte sie nicht leugnen, dass sie auch Informationen über Jericho haben wollte.
Sie hatte sich sehr lange nicht damit abfinden können, dass er einfach so aus ihrem Leben verschwunden war und ihre Liebe nicht erwidert hatte. Und sie hatte sich an die Hoffnung geklammert, dass er mit der Zeit erkennen würde, wie sehr er sie vermisste, und zu ihr zurückkäme.
Aber als aus den Wochen Monate und aus den Monaten Jahre geworden waren, hatte sie die harte Wahrheit akzeptieren und jede Hoffnung, die ihr noch geblieben war, aufgeben müssen: Jericho hatte sich nie etwas aus ihr gemacht und würde nicht zurückkommen.
Jericho beobachtete aus dem Augenwinkel, wie Buster Bliss sein Preisgeld in Empfang nahm, in seine Tasche steckte und auf sein Pferd zuging, das an einem Pfosten angebunden war. Bei jedem Schritt gratulierten ihm die Zuschauer, aber Busters Bewegungen und Reaktionen wirkten steif und gezwungen.
Hier stimmte etwas nicht. Das spürte Jericho tief in seinem Inneren, auch wenn er den Grund nicht genau benennen konnte.
Als fühlte der Mann, dass er beobachtet wurde, hob er den Kopf, während er den Führstrick seines Pferdes vom Pfosten löste, und warf einen kurzen Blick auf Jericho. Die letzten Sonnenstrahlen beleuchteten die Augen hinter seiner Brille. Große, braune Augen. Schöne, große, braune Augen, die Jericho überall wiedererkennen würde. Sie gehörten niemand anderem als Ivy McQuaid!
Sein Puls raste los wie eine Eisenbahnlokomotive. Aber er zwang sich, desinteressiert den Blick abzuwenden, als wäre sie nur irgendein langweiliger Cowboy.
Kein Wunder, dass ihm ihre Art, vom Pferd abzusteigen, bekannt vorgekommen war. Kein Wunder, dass sie so weiblich wirkte. Kein Wunder, dass sie in dieser Kleidung fehl am Platz wirkte.
Zum Kuckuck! Was hatte sie als Mann verkleidet bei einem Cowboywettkampf zu suchen?
Sein Verstand war wie gelähmt, doch bevor er wusste, was hier geschah, war Ivy auf ihr Pferd gestiegen und ritt in nördlicher Richtung nach Fairplay davon. Warum ritt sie nicht nach Osten, zur Healing Springs Ranch? Wohnte sie nicht mehr dort?
Wie üblich wusste bestimmt keiner ihrer Brüder, was sie alles anstellte. Ivy hatte noch nie auf ihre Brüder gehört und schon immer ihren eigenen Willen durchgesetzt. Daran hatte sich offensichtlich nichts geändert.
Jericho wurde so wütend, dass er ihr am liebsten sofort nachgeritten wäre, um sie zur Rede zu stellen. Sie sollte zumindest wissen, dass sie ihm mit ihrer Verkleidung nichts vormachen konnte und dass er sie bei ihrem Bruder Flynn anschwärzen würde, wenn sie nicht sofort mit diesen wagemutigen Spielchen aufhörte.
Als er endlich einen Vorwand fand, sich von der Elkhorn Ranch zu verabschieden, hatte Ivy mindestens eine halbe Stunde Vorsprung. Da sich die Dunkelheit über dem Land ausbreitete, war es nicht ganz leicht, ihre Spur aufzunehmen. Er folgte ihr weit genug, um zu wissen, dass sie einen Bogen geschlagen hatte – sie hatte so getan, als würde sie zum Kenosha-Pass reiten, aber später hatte sie ihre Richtung geändert und war auf die Healing Springs Ranch zugesteuert.
Als er sich dem Abschnitt des Middle Fork Rivers näherte, der durch Wyatts Land verlief, stieg er ab und führte sein Pferd am Flussufer entlang, an dem er in jener Septembernacht vor fast zwei Jahren gewesen war. Da erstarrte er bei dem Anblick, der sich ihm bot. Ivy! Mitten im Fluss und bis zu den Schultern unter Wasser.
Der Himmel war nicht völlig schwarz. Der Vollmond schien und die Sterne funkelten in großer Zahl. Er konnte mühelos das Ufer sehen, das ihm alles verriet, was er wissen musste: Sie hatte ihre Männerkleidung abgelegt und sie neben ihrem Pferd auf einen Haufen geworfen. Jetzt wusch sie den Ruß aus ihrem Gesicht, bevor sie ihre gewohnte Kleidung anziehen würde, da sie nicht in Männerkleidung auf der Ranch auftauchen konnte.
Sie spritzte mehr Wasser in ihr Gesicht und schrubbte mit beiden Händen ihre Wangen. Während sie mit dem Rücken zu ihm stand, wanderten seine Gedanken erneut zu der Nacht zurück, in der er aus Colorado weggegangen war und sie im Bach entdeckt hatte, wo sie genauso wie jetzt gebadet hatte.
Damals war er sehr wütend geworden, dass sie sich mutterseelenallein so in Gefahr brachte. Anscheinend hatte sie inzwischen nichts dazugelernt. Vielleicht sollte er versuchen, ihr einen gehörigen Schreck einzujagen. Denn nach ihren viel zu wagemutigen Einlagen beim Wettkampf und dieser Aktion mitten in der Nacht im Fluss war es sonnenklar, dass man besser auf sie aufpassen musste.
Er schlang den Führstrick seines Pferdes über einen Zweig in der Nähe und schlüpfte aus seinen Stiefeln und Socken, bevor er ins Wasser watete. Obwohl es schon Juni war, war das Wasser aufgrund der Schneeschmelze in den höheren Lagen immer noch eiskalt. Während er auf Zehenspitzen über die glitschigen Steine des Bachbodens watete, wurden seine Zehen in dem kalten Wasser taub und seine Hose bis zu den Knien nass.
Er näherte sich ihr, bis er nur noch zwei Schritte Abstand zu ihr hatte, als sie sich plötzlich zu ihm umdrehte. Als sie ihn erblickte, stieß sie einen Schreckensschrei aus und tauchte tiefer ins Wasser.
Sie konnte ihn nicht gehört haben. Hatte sie seine Nähe gespürt?
Ihre weit aufgerissenen Augen stachen leuchtend von ihrem blassen Gesicht ab. Ihr Haar hatte sich aus einem Knoten gelöst und nasse Strähnen klebten an ihren Wangen und an ihrem Hals. An ihrem Kinn war immer noch ein schwarzer Fleck von der Kohle zu sehen.
Grundgütiger! Wie hübsch sie war.
Er ohrfeigte sich im Geiste – wie er es immer tat –, weil er seinen Gedanken erlaubte, um Ivy zu kreisen. Aber er hatte Dylan schon am Anfang ihrer Freundschaft versprechen müssen, dass er Ivy immer wie eine Schwester behandeln und niemals mehr in ihr sehen würde.
»Jericho.« Ihr Tonfall war leise, enthielt aber eine gewisse Schärfe. Sie war nicht überrascht, ihn zu sehen. Offenbar hatte sie ihn beim Wettkampf erkannt.
»Buster Bliss.« Sie sollte ruhig wissen, dass er sie durchschaut hatte.
»Was machst du hier, Jericho?«, fragte sie ihn, ohne mit der Wimper zu zucken. » Hast du dir angewöhnt, dich an badende Frauen heranzuschleichen?«
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17.09.2024Bibabuch Obwohl ich erst bei Band 4 in die Reihe „Neuanfang in Colorado“ eingestiegen bin, war ich sofort mitten in der Geschichte drin.
Ivy McQuaid, die mit vier älteren Brüdern aufgewachsen ist, weiß, wie das Farmleben funktioniert. Ihr größter Wunsch ist es nun, eine eigene Farm zu besitzen. Was im 21. Jahrhundert weniger das Problem wäre, ist 1869 unmöglich. Und so
versucht Ivy als Mann verkleidet ihr Glück.
Mich hat das Buch wunderbar unterhalten und ich bin neugierig geworden, was in Band 1-3 passiert ist.
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03.09.2024Grace2 Eine wunderbare Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität zur Zeit des wilden Westens.
Das Buch „Das Land, von dem ich träume“ der Autorin Jody Hedlund ist der vierte Band in der Reihe „Neuanfang in Colorado“, der aber völlig unabhängig von der Vorbänden gelesen werden kann. Es steht zwar in jedem Band ein Mitglied der Familie McQuaid im Vordergrund
und für den Zusammenhang der Familiengeschichte ist es sicherlich sinnvoll die Reihenfolge einzuhalten, doch kann dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen und hat Spaß dabei.
In diesem Buch geht es um Ivy, die jüngste in der Familie und die einzige Schwester der McQuaid Brüder. Ivy hat es folglich nicht so mit den sog. weiblichen Fertigkeiten und Eigenschaften. Ihr Ziel ist es eigenständig zu werden, Land zu kaufen und eine eigene Farm zu gründen, doch dafür fehlt ihr das Geld. So nimmt sie als Mann verkleidet an Cowboy-Wettkämpfen teil, bis eines Tages Jericho Bliss erscheint und sie erkennt. Ist nun alles vorbei" Muss Ivy sich von ihrem Lebenstraum verabschieden"
Dieser vierte Band verbindet eine spannende Handlung aus Verfolgungen und der Suche nach einem Goldschatz mit einer äußerst widerspenstigen Liebesbeziehung. Ivy steht natürlich im Mittelpunkt und sie ist in ihrer gewünschten Eigenständigkeit durchaus liebenswürdig. Jericho sieht sich seiner Aufgabe und dem Schutz von Ivy verpflichtet, was sein Leben nicht gerade einfach macht. Hinzu kommen Ivy's Brüder, mit ihren eigenen Vorgeschichten, die nur eines sehen, Ivy vor allen Männern und vor sich selbst zu retten. Jody Hedlund schildert in ihrem gut zu lesenden Schreibstil eine Geschichte, die gekonnt Spannung mit Romantik und Humor verbindet. Dazu kommen immer wieder wunderschöne christliche Gedanken, die das Buch besonders lesenswert machen. Die Charaktere, die teilweise schon aus den Vorbänden bekannt sind, werden realistisch und liebevoll aufgebaut. Genauso gut werden die Settings beschrieben, so dass man sich viele Szenen sehr bildhaft vorstellen kann. Der Spannungsbogen bleibt durchgehend hoch, entweder durch wildwestliche Abenteuer oder durch die Schwierigkeiten zwischen Ivy und Jericho. Es ist einfach ein großartiger Mix, der dieses Buch wie auch die ganze Reihe so empfehlenswert macht.
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02.09.2024Sabine In dem Buch "Das Land, von dem ich träume“ wird die Geschichte von Ivy McQuaid erzählt. Wer die ersten drei Bücher der Reihe gelesen hat, kennt sie als Wildfang, die ihren vier Brüdern in nichts nachsteht. Mittlerweile ist Ivy eine junge und schöne Frau geworden, die genau weiß, was sie will: Unabhängigkeit von ihren Brüdern und ein eigenes Stück
Land.
Um dies zu erreichen, nimmt sie unter falschem Namen und als Mann verkleidet an Cowboy-Wettkämpfen teil und möchte von den Preisgeldern ihren Traum verwirklichen. Die Autorin Judy Hedlund zeigt in diesem Roman wunderbar die Schwierigkeiten von Frauen der damaligen Zeit im wilden Westen auf. Ihr Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen und oft sehr humorvoll. Die verschiedenen Charakter werden sehr gut dargestellt und auch die Protagonisten mit Ecken und Kanten beschrieben. Während Ivy oft hitzig und unüberlegt handelt, tut Jericho, der junge Mann, der ihr einst das Herz gebrochen hatte und nun überraschend wieder vor ihr steht, nichts, was seinen Vorsätzen und Entscheidungen widerspricht.
So müssen die beiden im Verlaufe ihrer Geschichte immer wieder Entscheidungen treffen, die ihre Beziehung zueinander spannend halten. Als Leser kann man sich gut in die beiden hineindenken und ihre Entwicklung miterleben.
Sehr gut gefallen hat mir auch der dezent angedeutete Glaube der beiden. Ihre Geschichte zeigt ganz praktisch auf, was bereits zu Beginn des Buches in einigen Versen des Psalms 37 steht: Wenn ein Mensch seinen Weg zielstrebig gehen kann, dann verdankt er das dem Herrn, der ihn liebt. Selbst wenn er einmal stolpert, fällt er nicht zu Boden, denn der Herr hält ihn fest an der Hand.
Ich habe auch diesen - leichten, aber sehr schönen - Roman in einem Rutsch durchgelesen und bin einmal mehr voller Begeisterung in den wilden Westen abgetaucht.
Also: eine klare Leseempfehlung, vor allem für die, die romantische Wild-West-Geschichten lieben.
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01.09.2024Nicola Ingalls Colorado territory 1869:
Ivy McQuaid möchte sich gerne ein eigenes Stück Land kaufen. Da es ihr als Frau nicht anders möglich ist, nimmt sie als Mann verkleidet an verschiedenen Cowboy-Wettkämpfen teil. So verdient sie sich das nötige Geld.
Als allerdings Jericho Bliss wieder auftaucht, in den sie unglücklich verliebt ist, droht ihre Tarnung aufzufliegen...
Für mich waren alle Protagonisten neu, da ich
die vorherigen Bücher (noch) nicht kenne.
Ivy kommt, bei vier großen Brüdern nicht unerwartet, ziemlich wild rüber, vertritt ihre eigene Meinung und lässt sich nur ungern etwas sagen. Andererseits hat sie auch eine zarte, weibliche Seite, sodass sie öfter mit sich selbst in Konflikt steht.
Jericho trägt vieles mit sich rum und verschließt seine Gefühle für Ivy hinter einem rauen Auftreten.
Kein Wunder also, dass die beiden öfter mal aneinander geraten...
Ich habe das Buch recht zügig gelesen und dabei die Figuren deutlich vor Augen gehabt. Die unterschiedlichen Gefühle der beiden waren so gut beschrieben, dass man sich bald beim Lesen genauso fühlte wie die Hauptfiguren. Auch die innere Zerrissenheit, ob man alles selbst in die Hand nimmt oder auf Gott vertraut und sich von ihm leiten lässt, kam sehr gut rüber.
Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!
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27.08.2024Elina D. Ivy ist mit vier großen Brüdern aufgewachsen und hat früh gelernt, sich durchzusetzen. Sie hat ihren ganz eigenen Kopf und ist einfach anders als andere Frauen, zumindest nimmt sie sich selbst so wahr. Weil sie es unfair findet, dass Frauen und Männer ungleich behandelt werden, findet sie einen ziemlich smarten Weg, um an Veranstaltungen, die nur Männer vorbehalten sind,
teilzunehmen, um ihren ganz großen Traum von einer eigenen Ranch erfüllen zu können. Doch da hat sie die Rechnung ohne Jericho gemacht, der nach einigen Jahren Abwesenheit plötzlich wieder da ist und ihre Welt gehörig auf den Kopf stellt. Die beiden haben schon immer etwas füreinander empfunden, doch bisher schien einem gemeinsamen Weg immer etwas im Wege zu stehen. Wie wird es diesmal laufen" Werden sie endlich zueinander finden und was wird aus Ivy's Traum, der angesichts des komplizierten Beziehungsgeflechts zu zerplatzen droht"
Dies ist der 4. Band der „Neuanfang in Colorado“- Reihe von Jody Hedlund. Ich habe bisher (leider) noch keins der anderen Bücher der Reihe gelesen, aber das tut dem Verständnis keinen Abbruch - das Buch kann man wunderbar unabhängig von den anderen lesen. Ich hatte damit schöne Lesestunden. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, humorvoll und leicht. Ich mochte alle Charaktere sehr gerne, die Protagonisten hatten tatsächlich Ecken und Kanten (Ivy als totaler Hitzkopf und Jericho sehr verkopft und prinzipientreu), was manchmal etwas anstrengend, aber total authentisch war. Wie aus dem Leben gegriffen :)
Die flotten Wortgefechte zwischen den beiden waren wirklich amüsant und machten ihre Beziehung zueinander erst so richtig spannend. Beide sind ziemlich geprägt von vergangenen Ereignissen und es müssen die Entscheidung treffen, ob sie alte Verletzungen hinter sich lassen und einen Neuanfang zusammen wagen können.
Beide machen auf jeden Fall eine positive Charakterschulung und Entwicklung durch.
Der Glaube nimmt eine angenehme Rolle ein und wirkt nicht aufgesetzt. Positiv ist zu erwähnen, dass die Autorin mit ihren Protagonisten aufzeigen konnte, wie schnell es passieren kann, dass man das Ruder des Lebens selbst in die Hand nimmt ohne Gott um Leitung zu bitten und ihm diese dann nach Einsicht doch wieder zu überlassen. Das mussten Ivy und Jericho Irgendwann einsehen und für sich ändern. Sie fanden neues Vertrauen zu Gott und zum Gegenüber.
Was mich ein wenig genervt hat, war dass Jericho recht häufig Ivys äußere Schönheit erwähnt und betont hat, das wirkte manchmal so, als wäre das das einzig Attraktive für ihn. Vielleicht ist er aber auch einfach ein sehr visueller Typ :) Außerhalb seiner Äußerungen hatte ich jedoch nicht den Eindruck, dass die Autorin darauf ein Augenmerk gelegt hat.
Alles in allem ist es ein wirklich schöner, lesenswerter, herzerwärmender und kurzweiliger Roman mit tollen Charakteren!
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24.08.2024Milena Rieger Colorado Territory, 1869: Jericho Bliss ist zurück in South Park und kann kaum glauben, was ihn hier erwartet. Ein junger Mann schnappt sich einen Sieg nach dem anderen in den Cowboy-Wettkämpfen – nur, dass es in Wirklichkeit gar kein junger Mann ist, sondern die als Mann verkleidete Ivy McQuaid. Diese wiederum ist gar nicht begeistert, dass ausgerechnet Jericho ihre
Maskerade durchschaut hat, der Mann, der ihr einst das Herz gebrochen hat. Denn nur mit den gewonnenen Preisgeldern hat sie eine Chance sich ihren Traum von der eigenen Farm zu verwirklichen.
Doch auch Jericho hat ein Geheimnis und niemand darf erfahren, was der eigentliche Grund für seine Rückkehr ist. Doch gerade Ivy macht es ihm besonders schwer, sich auf seine wichtige Aufgabe zu konzentrieren.
Mit diesem Roman setzt Jody Hedlund die Reihe „Neuanfang in Colorado“ fort und widmet sich der einzigen Frau, der McQuaid-Geschwister. In den vorangehenden drei Bänden erfährt man die Geschichte von drei ihrer Brüder.
Für mich war es der erste Roman aus dieser Reihe, den ich gelesen habe, dennoch hatte ich keine Probleme in das Geschehen einzutauchen. Die Autorin macht es einem leicht, dem Handlungsverlauf auch ohne Vorkenntnisse zu folgen und erläutert manche Erinnerungen in einer kurzen Rückblende.
Trotz ihrer manchmal etwas eigenwilligen und überaus selbstbewussten Art, war mir Ivy von Anfang an sympathisch und ich habe die regelmäßigen Schlagabtausche mit Jericho genossen.
Die Autorin schafft es beide Charaktere nachvollziehbar und authentisch darzustellen und besonders gegen Ende versteht man auch mehr und mehr die Gründe für Ivys Handeln und Empfinden in manchen Situationen.
Die Handlung baut sich langsam auf (für meinen Geschmack zu Beginn etwas zu langsam), nimmt dann aber immer mehr an Fahrt auf, sodass ich das Buch dann noch kaum aus der Hand legen konnte und fast in einem Rutsch durchgelesen habe.
Jody Hedlund gelingt es Spannung mit Humor und Tiefgang zu verbinden und verschafft dem Leser so ein paar schöne Lesestunden.
Von mir eine klare Leseempfehlung!
Ich mache mich auf jeden Fall noch auf die Suche nach den Vorgänger-Romanen und bin schon gespannt auf den letzten Band der Colorado-Reihe.
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24.08.2024mabuerele „...Ivy McQuaid würde das Kälberfangen mit dem Lasso gewinnen. Sie konnte den Sieg schon in ihren Adern fühlen...“
Mit diesen Zeilen beginnt ein abwechslungsreicher Roman. Natürlich gewinnt Ivy, allerdings verkleidet als Mann und unter anderem Namen. In Colorado des Jahres 1869 hatte man ihr als Frau verwehrt, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Also hatte sie sich etwas einfallen lassen.
Die Autorin hat
eine spannende Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet und lässt sich flott lesen.
Bisher hatte Ivy keiner erkannt. Doch heute ist unter den Zuschauern Jericho, der Mann, der vor zwei Jahren mit ihrem Bruder Dylon verschwunden war und nie wieder etwas von sich hatte hören lassen. Sie hat ihn nie aus ihren Kopf bekommen. Als sie ihn nun wiedersieht, kommen folgende Gedanken hoch:
„...Es war einfach nicht fair, dass sie sich stärker zu ihm hingezogen fühlte als ein Bärenjunges zu einer Schüssel Honig, obwohl sie sich angestrengt hatte, jede Sehnsucht im Herzen zu ersticken...“
Ivy hat drei weitere Brüder, die alle verheiratet sind. Sie lebt auf der Farm des ältesten Bruders. Aber sie träumt von einem eigenen Stück Land und einer Schafzucht. Mit den Wettkämpfen will sie sich das nötige Geld verdienen.
Jericho ist im Auftrag der Pinkerton–Agentur zurückgekommen. Er ist auf der Spur eines Verbrechers. Das darf jedoch keiner wissen. Deshalb zieht er ebenfalls bei Ivys Bruder ein und arbeitet auf dessen Baustelle.
Er hatte einst Dylon versprochen, die Finger von Ivy zu lassen. Jetzt gilt das erst recht, denn er weiß, dass sein Job auch für Ivy lebensgefährlich werden kann. Aber Theorie und Praxis sind leider zwei verschiedene Seiten eine Medaille. Zum einen fällt allen Arbeitern auf, dass er Ivy mag, zum anderen benimmt er sich manchmal wie ein eifersüchtiger Freund. Auch Ivys Brüder haben eine Auge drauf, was geschieht. Jericho hat einen festen Glauben, der ihn in schwierigen Situationen leitet.
„...Ich kann für Ivy nichts Besseres tun, als dafür zu sorgen, dass sie ihr Glück findet, aber mit mir wird sie es nicht finden...“
Leider hat er die Rechnung ohne Ivy gemacht. Sie will ihn und nur ihn. Seine Ablehnung trifft sie hart. Sie fühlt sich ungeliebt und nicht wertgeschätzt.
Was stimmte mmit ihr nicht, das sie imemr von allen in Stich gelassen wurde" Warum liebte sie niemand genug, um bei ihr zu bleiben"...“
Um ihre Verzweiflung völlig zu verstehen muss man ihre Familiengeschichte kennen. Wird es eine Lösung aus diesem Dilemma geben"
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, die Emotionen ihrer Protagonisten gekonnt auf den Punkt zu bringen. Hier trifft Spannung auf Gefühl.
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23.08.2024agnes.bookworld Ivy McQuid ist die jüngste Schwester von Wyatt, Flynn und Brody. Der Leser hat sie bereits in den ersten drei Bänden kennengelernt. Sie wurde als ein Wildfang beschrieben, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Oft brachte sie mich zum Schmunzeln, und manchmal trieb sie mich mit ihrer großen Klappe zur Weißglut.
In diesem Buch hat Jody Hedlund Ivy‘s Geschichte
erzählt, und ich muss sagen, sie hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte Ivys Gefühle nachempfinden, ihre Gedanken verstehen. Ich spürte ihre Sehnsucht, endlich irgendwo anzukommen. Sie wünscht sich ein eigenes Heim und möchte nicht länger zwischen ihren Brüdern hin- und herziehen müssen. Ivy ist reifer geworden, doch der kleine Wildfang steckt immer noch in ihr. Um ihren Traum von einem eigenen Stück Land zu verwirklichen, verkleidet sie sich als junger Bursche und nimmt an waghalsigen Rodeos teil. Eines Tages trifft sie dort auf Jericho Bliss, den sie seit ihrer Kindheit liebt.
Jericho ist zurück und gerät schnell in ein Gefühlschaos. Auf der einen Seite steht Ivy, das Mädchen, das er liebt, auf der anderen Seite sein gefährlicher Beruf. Aus diesem Grund will er nicht heiraten. Doch das Leben hat andere Pläne.
Jody Hedlund ist es erneut gelungen, einen zauberhaften und fesselnden Roman zu schreiben. Ihr Schreibstil ist wundervoll, flüssig und leicht zu lesen. Besonders gut ist es ihr gelungen, christliche Aspekte in die Geschichte zu integrieren. Sie zeigt auf, dass jede Entscheidung, die ein Mensch trifft, auch Auswirkungen auf seine Mitmenschen hat. Es ist ein wunderbares Buch, das ich gerne weiterempfehle. Ich freue mich schon auf den letzten Band dieser Reihe und auf die Geschichte von Dylan McQuid.
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22.08.2024Sara „Gefühlvoll, ermutigend und glaubensstark“
Im vierten Band der Colorado Reihe „Das Land, von dem ich träume“ beschreibt die Autorin, Jody Hedlund, die Liebesgeschichte zwischen der jungen, unabhängigen Ivy und dem mutigen und doch selbstzweifelnden Jericho. Während es der Traum von Ivy ist, ein eigenes Stück Land zu erwerben, um eine Ranch zu betreiben, setzt sich Jericho für Gerechtigkeit ein und
jagt Verbrecher durch das ganze Land. Die beiden verbindet ihre Jugendliebe, die sie sich aber nie eingestanden haben, sowie die Tatsache, dass beide ihre wahre Identität verheimlichen, um ihre Ziele zu erreichen.
„Das Land, von dem ich träume“ ist das erste Band der Reihe, das ich gelesen habe und ich war sofort mittendrin im Geschehen. Jody Hedlund hat es dank ihres flüssigen und zugleich feinen Schreibstils geschafft, mich mitzureißen. Sie baut im Laufe des Buches nicht nur Spannung auf, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte, sondern auch die Tiefe der Charaktere, die sanften Veränderungen ihrer Persönlichkeiten hin zu einem glaubensvollen Leben, haben mich begeistert. Es wird deutlich, dass wir Menschen zwar uns Ziele setzen und Wünsche haben, aber dass Gottes Gedanken über uns so viel größer und besser sind, als wir es uns vorstellen können. Selbst wenn wir Fehler machen und stolpern, können wir Ihm vertrauen, dass Er uns hält und sicher führt.
Tja, was soll ich sagen ... dieser vierte Band hat so viel Lust auf die ersten drei Bücher dieser Serie geschaffen, dass ich sie unbedingt lesen möchte. Außerdem bietet er den Ausblick auf den fünften und letzten Band der Reihe, so dass auch hier die Vorfreude auf sein Erscheinen wächst.
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12.08.2024Mareike Ivy ist eine junge, eigensinnige Frau die bei vier Brüdern gelernt hat, sich durchzusetzen und das zu tun, was sie für richtig empfindet. Auch wenn ihre Brüder da meistens anderer Meinung sind ... Dass Frauen anders behandelt werden sollen als Männer – ihrer Meinung nach total unverständlich! Und dann gibt es da ja noch Jericho, der Mann, in den
sie früher einmal verliebt war. Doch frühere Verliebtheit hin oder her, Ivy muss auf jeden Fall verhindern, dass er ihren Traum nach einer eigenen Ranch zunichtemacht!
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, sodass man gut in die Geschichte eintauchen kann.
Ivys und Jerichos Verhalten konnte ich meistens nachvollziehen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass die Autorin die Denk- und Verhaltensweisen der Protagonisten durch frühere Erlebnisse in deren Leben begründet. So konnte ich die Protagonisten besser verstehen.
Neben Ivys Träumen, Jerichos Zielen und dem ganz normalen Alltag der Großfamilie McQuaid spielen auch Freundschaften eine große Rolle. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz und zwischendrin gibt es immer wieder Szenen zum In-sich-hinein-Lächeln.
In der ersten Hälfte des Buches hat mir das Thema Glaube leider gefehlt, in der zweiten Hälfte hat er eine größere Rolle gespielt. Trotzdem konnte ich für mich persönlich nichts mit in meinen Alltag nehmen, was ich ziemlich schade finde.
Alles in allem aber ein schönes, empfehlenswertes Buch mit liebenswerten Charakteren, das einem einige schöne Lesestunden schenkt. Besonders Ivy habe ich schnell ins Herz geschlossen.
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05.08.2024Märchens Bücherwelt Nachdem der 3.Teil für mich etwas enttäuschend war und ich mich auch mit der kleinen Schwester der McQuaids schwergetan habe, konnte ich sie durch ihre ganz persönliche Geschichte in diesem Teil viel besser kennen- und verstehen lernen.
Die kleine Schwester von 4 Brüdern zu sein ist nicht immer so einfach. Auch wenn man seine großen Brüder liebt und sie es
gut meinen mit ihrem Beschützerinstinkt, so ist es nicht immer leicht, die eigenen Pläne zu verfolgen, zumal es in Colorado ziemlich rau zugeht und die Frauen nicht immer einen leichten Stand dort hatten. Der Wunsch ein eigenes Stück Land zu bewirtschaften ist ein langgehegter Traum von Ivy, doch wie umsetzen, ohne ständig mit dem Veto der Brüder zu rechnen" Um das Geld zusammenzubekommen nimmt sie also getarnt in Männerkleidung an Cowboy-Wettkämpfen teil, als Buster Bliss. Zu dumm nur, dass der Nachname einem Menschen gehört, der ihr vor einiger Zeit das Herz gestohlen hat, nun wieder auf der Bildfläche auftaucht und somit ihre Pläne über den Haufen zu werfen droht.
Zwischen hitzigen Wortgefechten, Sehnsucht und verzwickten Situationen versuchen die beiden irgendwie mit ihrem Gefühlswirrwarr zurecht zu kommen, was nur mehr als schlecht funktioniert.
Jericho Bliss ist extrem von der Vergangenheit geprägt und gleichzeitig in geheimer, aber nicht ungefährlicher Mission wieder zurück und will deshalb Ivy nicht in Gefahr bringen, während sie sich schon seit langer Zeit von allen, die sie liebt zurückgesetzt fühlt. Hier macht sie eine spürbare Entwicklung durch. Auch wenn sie nach wie vor impulsiv und gefühlsbetont agiert, so merkt man nach und nach, wie sie reifer wird, Dinge durchdenkt und ehrlich über ihre Gefühle und Sorgen spricht. Das Cover ist sowohl vom Titel als auch von der Persönlichkeit dabei prima gelungen.
Obwohl in diesem Buch zwar auch häufig die äußerliche Schönheit betont wird, so wirkte es nicht ganz so übertrieben wie im vorherigen Teil.
Die sprühenden Funken zwischen beiden, herrlich lustige Szenen, aber auch eine Menge Herzschmerz samt der Hitzköpfigkeit der Geschwister haben es zu einem lebendigen, schwungvollen Roman gemacht, bei dem man so oft mitfühlen und beide Seiten, Hemmungen, Vernunftgründe und verletzte Gefühle verstehen konnte.
Eine vertrackte Situation mit viel Prägung durch vergangenes Erlebtes lassen beide im Laufe der Zeit aber erkennen, dass sie viel zu sehr die Führung Gottes vernachlässigt haben, ihre Ängste und Sorgen nur mit sich selbst ausgemacht haben, ohne sie Gott anzuvertrauen und ihn um Geleit zu bitten. Diese Veränderung, die Einsicht, dass man auch mal stolpern und fallen kann und dennoch nicht alleine ist, weil Gott seine Hand nie zurückzieht, hat mir sehr gefallen und war für mich die Besonderheit des Buches.
Eine Geschichte einer sympathischen Familie, die zusammenhält, über Mut zu Veränderung und Gottvertrauen spricht, aber auch darüber, die Vergangenheit ruhen zu lassen und aus Fehlern zu lernen mit der Gewissheit, mit Gott an der Seite können Pläne gelingen, wenn man sie mit der richtigen Herzenseinstellung angeht.
Etwas schwer habe ich mich mit der Verhaltensweise des auffälligsten Bruders, Dylan, getan, der moralisch bislang ziemlich verkorkst ist und etliche Ausreden findet, warum das bisher gerechtfertigt ist. Am Ende erfährt man einen kleinen Einblick in seine kommende Geschichte und ich hoffe nur, dass er sich genauso in Gottes Hände begibt, wie seine Geschwister das auch getan haben und sein Leben komplett umkrempelt.
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02.08.2024Kristina Eine neue Chance für Ivy und Jericho
Colorado Territory, 1869: Ivy McQuaid ist eine starke, junge Frau, die weiß was sie will. Sie kennt das Leben im Westen und kann sich behaupten und sie träumt davon aus dem Schatten ihrer vier großen Brüder zu treten und eine eigene Farm zu haben. Um Geld für ein Stück Land zu verdienen verkleidet
sich Ivy als Mann und nimmt an Cowboy-Wettkämpfen teil... und das mit Erfolg. Doch dann kehrt Jericho Bliss, der Mann, der ihr das Herz gebrochen hat, zurück und erkennt sie unter der Verkleidung. Aber er verrät sie nicht... Jericho ist mit einem wichtigen und gefährlichen Auftrag zurückgekehrt und eine Frau passt nicht in seinen Plan. Dennoch ist die Anziehungskraft zwischen Ivy und Jericho groß. Finden die Beiden zusammen"
„Das Land, von dem ich träume“ ist der 4. Band der „Neuanfang in Colorado“-Reihe, wobei die Bände unabhängig voneinander gelesen und verstanden werden können. Ich mag Romane von Jody Hedlund sehr und habe auch dieses Buch gern gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und ich war schnell mittendrin in der Geschichte, die spannend mit Cowboy-Wettkämpfen beginnt.
Ivy und Jericho kenne ich schon aus den Vorgänger-Romanen und ich habe mich gefreut, dass sie nun ihre eigene Geschichte bekommen. Ivy, die immer ein Wildfang war, ist nun eine erwachsene Frau, die selbständig über ihr Leben bestimmen will. Das ist gar nicht so einfach für eine Frau, zumal ihre Brüder genau zu wissen glauben, was Ivy tun und lassen soll. Doch Ivy verfolgt zielstrebig ihren Traum... auch den, Jericho für sich zu gewinnen... Doch Jericho hat viele Gründe sich von Ivy fern zu halten... die Schatten der Vergangenheit, ein gegebenes Versprechen und sein gefährlicher Job als Detektiv auf Verbrecherjagd. Andererseits sind die Beiden wie Magnete, die sich immer wieder anziehen.... Ich habe Ivy und Jericho gern durch das Buch begleitet. Sie sind sympathisch, haben Stärken, machen Fehler und entwickeln sich weiter...
„Das Land, von dem ich träume“ ist ein spannender Roman mit starken, authentischen Charakteren. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und empfehle es weiter.
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25.07.2024MeineKleineBuecherecke Band 4 der Reihe „Neuanfang in Colorado“.
Ich liebe diese Reihe von Jody Hedlund! Jeder einzelne Band ist einfach wunderbar und inzwischen kommen mir die Charaktere vor wie gute, alte Bekannte, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Obwohl man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen kann, würde ich es persönlich trotzdem jedem stark ans Herz legen, alle Bände der
Reihe zu lesen. So bekommen die einzelnen Geschichten noch mehr Tiefe und gewinnen noch mehr an Bedeutung.
Dieses Mal handelt die Geschichte vorrangig von Ivy McQuaid - der einzigen Frau unter all den McQuaid Geschwistern. Sie ist seit jeher zusammen mit ihren Brüdern unterwegs und hat viel von ihnen gelernt.
Nun ist es ihr sehnlichster Wunsch, ein eigenes Stück Land zu besitzen und dort ihre eigene Farm - eine Schafzucht - zu betreiben.
Als Frau in dieser Zeit alles andere als typisch.
Ihr ist durchaus bewusst, dass ihre Brüder wahrscheinlich kaum für diese Idee zu begeistern wären, auch wenn sie sonst eigentlich immer hinter ihr stehen und sie unterstützen.
Doch sie ist bereit, alles zu tun, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. So kommt es auch, dass sie unter falschem Namen und als Junge verkleidet bei waghalsigen Rodeo Wettkämpfen teilnimmt, um mit dem gewonnenen Geld ihrem Ziel ein Stück weit näher zu kommen.
Doch wie lange wird es dauern, bis ihre Familie oder jemand Fremder sie erkennt und ihre Verkleidung auffällt" Was wird dann aus ihrer Vision"
Und als wäre das nicht schon brisant genug, steht plötzlich Jericho Bliss vor ihr. Der Mann, den sie schon seit Kindheitstagen kennt und seit vielen Jahren liebt. Und auch der Mann, der vor zwei Jahren von einem Moment auf den anderen aus ihrem Leben verschwand und ihr damit das Herz brach.
Eine spannende und sehr schöne Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.
Wir erfahren viel von Jericho und Ivy. Ihren persönlichen Kämpfen und Herausforderungen und wie wichtig es ist, GOTT an die erste Stelle zu stellen und IHM zu erlauben, uns und unser Herz von Verletzungen und Enttäuschungen zu heilen, bevor wir überhaupt in der Lage sind, die Liebe von anderen anzunehmen und eine gesunde Beziehung führen zu können.
Aber auch eine Geschichte über den Mut, den es braucht, um seine Träume und Ziele zu verwirklichen und den Widerständen zu trotzen, die uns auf dem Weg dorthin begegnen.
Lasst euch entführen in das Colorado Territory, 1869 und genießt die Geschichte rund um Ivy und Jericho.
Ich liebe es, wie die zwei miteinander umgehen und sich ständig necken. (Der Spruch: „Was sich liebt, das neckt sich.“ kommt nicht von irgendwoher.)
Auch wenn es so viele Missverständnisse zwischen den beiden gibt, bis sie endlich merken, wieviel sie füreinander empfinden, so fand ich es trotzdem überhaupt nicht langatmig, sondern äußerst amüsant und teilweise auch einfach berührend als stiller Beobachter auf ihrer Reise mit dabei zu sein.
Wie gesagt: Ich liebe diese Reihe und ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen.
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22.07.2024annislesewelt "Das Land, von dem ich träume" ist der vierte Band der Colorado-Reihe und beschreibt eine junge Frau, die alles dafür tut, um ihre Träume zu verwirklichen.
Ivy hat sich entwickelt und ist vom nervigen kleinen Mädchen zu sympathischen, liebenswerten und etwas geheimnisvollen jungen Frau herangewachsen. Einzig ihre Brüder sind in ihrer Entwicklung irgendwie stehen geblieben und ließen selbst als Familienväter
immer noch erst die Fäuste sprechen, anstatt eine Diskussion auf Augenhöhe zu führen. Ich muss zugeben, dass mich die Prügeleien etwas genervt haben. Trotzdem, dieses Buch macht Spaß, Ivy ist toll beschrieben, ihr Kampf um als vollwertige erwachsene Frau mit, für damaligen Zeiten eher männlichen Stärken voll anerkannt und akzeptiert zu werden ist spannend und bewundernswert, gleichzeitig begeht sie aber auch so manche unüberlegte Tat.
Auch Jericho lernt man besser kennen und versteht seinen reservierte Haltung Ivy wie gegenüber immer besser. Es war schön seine Geschichte zu erfahren.
Mir hat zudem die Entwicklung zwischen ihnen gut gefallen und ich habe beim Lesen mehrmals grinsen müssen. Schön war auch das Knistern zwischen ihnen, auch wenn mir so manche Situation etwas unglaubwürdig vorkam. Aber, sagte ich schon, dass dieses Buch Spaß macht"
Es ist nämlich alles in allem ein gelungener Roman, der dazu einlädt, Gott zu vertrauen, auch wenn alles dagegen spricht. Ein Buch, das kurzweilige Lesestunden verspricht und in einem Rutsch durchgelesen ist.
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08.07.2024gerdys_buecher.reich Auf dieses Buch war ich schon unglaublich gespannt, da die Hauptprotagonistin, Ivy McQuaid, mir im letzten Buch sehr auf die Nerven gegangen war. Doch ich war überzeugt, dass ihre Figur großes Potenzial hat – und ich wurde nicht enttäuscht!
Neben den bereits bekannten McQuaid Brüdern Wyatt, Flynn und Brody und ihren Frauen und Familien, treffen wir in diesem Buch auf
einige Cowboys, gesuchte Verbrecher und die zwei Hauptpersonen: Ivy und Jericho.
Ivy ist schon seit vielen Jahren in Jericho verliebt und sich ihrer Gefühle für ihn bewusst. Hatte aber gehofft, dass diese verschwunden wären, nachdem er sie einfach verlassen hatte. Doch nun ist er wieder da und mit ihm die Gefühle in ungeahntem Ausmaß!
Jericho war in den letzten Büchern immer etwas abweisend. Hier erfahren wir nun die Hintergründe zu seinem Verhalten: Versprechen und persönliche Festlegungen unterbinden eine Beziehung zu einer Frau. Und sein neuer Job macht die ganze Sache nicht einfacher, denn er hat nicht vor, lange zu bleiben ...
Beide Protagonisten mochte ich sehr gerne. Ivy ist spürbar erwachsen geworden. Einblicke in ihre Gedanken erklären ihr Verhalten und offenbaren den Schmerz, der sie zu manch einer Handlung oder Haltung treibt. Sie ist humorvoll, selbstbewusst und weiß, was sie will und sie ist bereit, hart dafür zu arbeiten, um sich ihren Traum zu erfüllen, auch wenn ihr das Leben und die Gesellschaft Steine in den Weg legt. Mit dem Glauben hadert sie, doch lernt im Laufe der Zeit Gott und den Menschen zu vertrauen.
Jericho hat ein tiefes Trauma, das ihn in seinen Überzeugungen geprägt hat und das fast schon sein Glück verhindert. Denn, nachdem er seine Gefühle erkennt, ist er trotzdem nicht bereit auf Gott zu vertrauen, sondern lässt sich von seiner Angst leiten.
Die Geschichte hat wieder einen leichten und lockeren Schreibstil. Ich habe das Buch an einem Nachmittag durchgelesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen.
Es bleibt humorvoll, manches Mal musste ich schmunzeln und dann rätselt man durchweg auch mit, wer den nun der wahre Schurke ist.
Jody Hedlund hat es geschafft, dass der Herzschmerz und die Zerrissenheit für mich richtiggehend greifbar wurden. Es ging um Verstand vs. Herz. Auf Nummer sicher gehen oder Gott vertrauen, dass er einen guten und richtigen Plan für einen hat"
Jericho war überzeugt von seiner Berufung, doch im Laufe der Zeit lernte er Gott zu vertrauen und sich von ihm korrigieren zu lassen.
Dieser Roman entführt wieder in die Berge des Colorado-Territoriums. Die Landschaften, Höhlen etc. erstehen einem vor dem inneren Auge. Die Personen werden lebendig und manches mal dachte ich, ich würde neben ihnen stehen und ihnen zuhören. Das Leben damals erscheint einem so verlockend, auch wenn es klar wird, dass es anstrengend und oftmals entbehrungsreich war. Ich wäre gerne noch länger dort geblieben.
Mit Ivy haben wir nun die vierte von fünf McQuaid Geschwistern auf ihrem Weg zum Glück begleiten dürfen und das letzte Kapitel des Buches hat es mal wieder geschafft, dass man unfassbar gespannt auf das nächste Buch und die nächste Geschichte wird: Denn Gott hat auch Dylan McQuaid, das auf Abwege geratene schwarze Schaf der Familie, nicht vergessen.
Eine Herzensempfehlung von mir!
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03.07.2024KleinerVampir Buchinhalt:
Colorado, 1869: Ivy McQuaid träumt von einem eigenen Stück Land, von der Unabhängigkeit von ihren vier Brüdern. Um an das nötige Geld zu kommen, nimmt sich verkleidet als Mann an Cowboywettkämpfen teil. Doch eines Tages trifft sie auf Jericho Bliss, in den sie lange Zeit verliebt war und der ihr das Herz brach. Jericho erkennt Ivys wahre Identität,
hält sie jedoch geheim. Als Ivy und Jericho in eine Schießerei geraten und Ivy lebensgefährlich verletzt wird, haben die McQuaid-Brüder nur eins im Sinn: Jericho muss verschwinden ...
Persönlicher Eindruck:
Im 4. Band ihrer Neuanfang-in-Colorado-Reihe steht Ivy McQuaid im Mittelpunkt. Ivy ist mit vier Brüdern aufgewachsen und das Leben und die Arbeit auf der Ranch liegt ihr im Blut. Das macht sie sich zu Nutze, um als Buster verkleidet als Mann an Cowboywettkämpfen teilzunehmen. Mit den Preisgeldern will sie die Anzahlung auf ein Stück Land bestreiten, um unabhängig vom Familienclan zu werden.
Ivy ist unabhängig, unerschrocken und weiß, was sie will. Als einziges Mädchen unter lauter Brüdern aufgewachsen hat sie keine Hemmungen, dieselben Rechte einzufordern, die auch Männern zustehen – auch wenn ihre Brüder oft anderer Meinung sind. Erst, als Jericho Bliss, ihr Jugendschwarm und inzwischen ein Prachtkerl von Mann, wieder auftaucht, entdeckt sie auch ihre weibliche Seite.
Jericho arbeitet für die Pinkerton-Detektei und ist im Regierungsauftrag Verbrechern auf der Spur. Er hat Angst, Ivy der Gefahr auszusetzen und auch der Druck, den Ivys Brüder auf ihn ausüben, lässt ihn daran zweifeln, ob es gut wäre, sich näher auf Ivy einzulassen. Letztendlich erkennt Jericho aber: er liebt Ivy und kann nicht mehr ohne sie.
Gut gefallen hat mir die inhaltliche Tiefe der Westernerzählung, die bildhafte Beschreibung des Settings und der handelnden Figuren. Wer Westernfilme mag, ist hier auf alle Fälle richtig, denn es gibt Kopfkino vom Allerfeinsten, Spannung, Cowboy-Flair und wilde Schießereien inbegriffen.
Der christliche Aspekt des Romans ist dezent und nachvollziehbar eingeflochten in das Leben der Figuren und behandelt vor allem das Thema, sich in allen Nöten und Lebenslagen Gott anzuvertrauen und sich auf seine Führung und Hilfe zu verlassen.
Der Spannungsbogen der Geschichte steigert sich kontinuierlich und mündet in einem packenden Showdown. Das letzte Kapitel des Romans leitet gekonnt über auf den finalen fünften Band, bei dem schließlich der letzte der McQuaid-Brüder, Dylan, die Hauptrolle innehat.
Insgesamt hat mich die Geschichte wunderbar unterhalten, es kommen auch nahezu alle Figuren aus den anderen Bänden vor, sodass die Lektüre das Gefühl von nach Hause-Kommen an einen lieb gewonnenen Ort mitbringt. Dennoch sind Vorkenntnisse aus den anderen Büchern nicht zwingend notwendig, um die Handlung zu verstehen.
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die einen guten Western mit Niveau und Stoff zum Nachdenken zu schätzen wissen!
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