Die Sonne ließ die Sommersprossen auf ihrem Gesicht hervortreten und verursachte einen Sonnenbrand auf der Nase. Auch ihre Augen waren gerötet und Tränen vernebelten ihr die Sicht, während sie gemeinsam nach Westen flohen.
Er sagte ihr immer wieder, dass sie ihre Eltern bald wiedersehen würden. Dass das alles ein großes Missverständnis sei. Während sie weiter nach Westen stapften, versuchte er, seinen eigenen Worten Glauben zu schenken: dass sie eines Tages alle wieder nach Moselkern zurückkehren würden.
Sie waren schon weit weg von zu Hause, doch Dietmar wusste, dass die Deutschen in das Gebiet von hier bis zum Ärmelkanal eingedrungen waren, der Belgien von Großbritannien trennte. Doch wenn er und Brigitte es über den Ärmelkanal schafften, konnten sie seine Tante in London suchen. Bestimmt würde die Schwester seiner Mutter ihnen helfen.
Hinter den Bäumen, die ihren Fluchtweg säumten, ging langsam die Sonne unter. Bald würden sie etwas zu essen und einen Platz zum Schlafen finden müssen.
»Hast du Hunger?«, fragte Dietmar.
Brigitte schüttelte den Kopf.
»Dann bist du bestimmt durstig.« Sie waren gestern an einem Bach vorbeigekommen und hatten seitdem keine Wasserquelle mehr gefunden.
»Ein bisschen.«
»Wir kommen wieder nach Hause. Irgendwann.«
Das Licht der Dämmerung ließ das Blau ihrer Augen noch stärker hervortreten, sodass sie schimmerten. »So lange wir zusammenbleiben …«
Er griff nach ihrer Hand und drückte sie sanft. »Ich lasse dich nicht im Stich.«
Wieder ertönten die Kuhglocken und ihr Klang verschmolz mit dem Wind. Dietmar warf einen eingehenden Blick auf die dunklen Schatten der großen Kiefern in der Nähe.
»Wir brauchen Milch«, sagte Dietmar und führte Brigitte in die Richtung, aus der die Kuhglocken zu hören waren.
Sie folgte ihm in die Dunkelheit. Die Kiefernnadeln blieben in ihrer schmutzigen Kleidung und dem verfilzten Haar hängen. Er hatte in seinem ganzen Leben noch keine einzige Kuh gemolken. Aber so schwierig würde es ja wohl nicht sein. Sie hatten sich bisher von Wasser aus dem Fluss, von Beeren und von den Würstchen ernährt, die sie bei Brigitte zu Hause gefunden hatten. Die letzten hatten sie vor drei Tagen aufgegessen. Milch würde ihnen Kraft geben, bis er woanders weitere Nahrung finden konnte.
Durch die Bäume fiel ein wenig Licht, das seinen Schein auf ein Dutzend hellbraun-weiß gefleckter Kühe warf, die auf einer Weide vor ihnen grasten. Zwei von ihnen blickten neugierig zu den Kindern, senkten dann aber wieder ihre Köpfe, um weiter zu fressen.
Dietmars Magen knurrte vor Hunger und er schielte zu Brigittes Keksdose hinüber. Würde sie sie ihm geben, damit er darin die Milch auffangen konnte?
Bevor er fragen konnte, deutete Brigitte auf einen Kübel, der an einem Pfosten hing. Dietmar holte ihn schnell und ging dann zu einer Kuh, die einsam in der Nähe der Bäume graste. Er kniete sich neben das Tier und warf einen Blick auf das prall gefüllte Euter. Dann zog er an der Zitze.
Nichts passierte. Die Kuh blickte ihn noch nicht einmal an.
Brigitte trat neben ihn, die Stirn in Falten gezogen. »Du ziehst viel zu fest.«
Er blickte auf. »Hast du schon mal eine Kuh gemolken?«
Sie hob ihr Kinn in die Höhe. »Eine Prinzessin würde niemals ihre eigene Kuh melken.«
»Dann ist es ja gut, dass ich keine Prinzessin bin«, versuchte er zu witzeln, doch Brigitte lächelte nicht.
Er versuchte noch einmal, die Kuh zu melken und zog etwas sanfter am Euter. Ein paar Tropfen Milch landeten im Eimer. Brigitte klatschte in die Hände.
Plötzlich hörten sie jemanden jenseits der Weide schreien. Dietmar drehte sich um und sah, wie ein Mann auf sie zu rannte. Er war drahtig gebaut und trug einen Strohhut auf dem Kopf. Er brüllte ein zweites Mal irgendetwas in einer Sprache, die Dietmar nicht verstand.
Dietmar sprang auf und war bereit wegzurennen, blieb jedoch stehen. Er konnte Brigitte nicht allein zurücklassen.
Sekunden später stand der Mann neben ihnen und betrachtete eingehend ihre schmutzige Kleidung und die zerzausten Haare. Dietmar richtete sich auf und Brigitte suchte schweigend hinter seinem Rücken Schutz. Er war bereit, sie zu verteidigen, zu tun, was auch immer nötig sein würde.
Anstatt sie zurechtzuweisen, stellte der Mann nur eine Frage. Dieses Mal auf Deutsch. »Habt ihr Hunger?«
Dietmar antwortete nicht.
Ein aus Stein gebautes Bauernhaus mit einem strohgedeckten Schrägdach stand jenseits der Weide. Aus dem Kamin stieg Rauch auf und bildete im orange gefärbten Himmel Wolken. Dietmar bemerkte einen Zaun, der einen großen Garten einfasste. Im Inneren wuchs dunkles Blattgemüse, das reif zur Ernte war. Vielleicht konnten sie dem Mann ein paar Lebensmittel abkaufen.
Der Mann deutete auf das Haus hinter ihnen. »Meine Frau bereitet einen Kanincheneintopf fürs Abendessen vor.«
Dietmar konnte in den Augen des Mannes keinen Spott ausmachen. Nur Neugier und vielleicht Mitleid.
»Ihr könnt heute Nacht auf unserem Dachboden schlafen.«
Der Eintopf würde Brigitte – oder sie beide – wieder zu Kräften kommen lassen. Und ein wenig Ruhe an einem sicheren Ort auch. Falls dieses Haus ein sicherer Ort war.
Als Dietmar erwachte, schlief Brigitte friedlich auf dem Strohbett neben ihm. Das Licht des Mondes fiel durch das Dachfenster. Sein Schein fiel auch auf die von Staub bedeckten Ecken des Raumes, in denen reihenweise Kisten und kaputte Möbel standen. Auf dem Dachboden war es ruhig, doch ein Stockwerk tiefer hörte er eine Stimme, die durch den Fußboden gedämpft wurde. Dietmar kroch über den wackligen Fußboden und öffnete leise die Tür, bevor er die Treppe hinunterstieg. Als er beinahe unten angekommen war, konnte er die Dringlichkeit in der Stimme der Bauersfrau hören, auch wenn er ihre Worte nicht verstand.
Mit wem redete sie da?
Als er um die Ecke lugte, sah Dietmar die fülligen Hüften der Bäuerin. Sie trug einen grünen Morgenrock, der im Licht der Kerosinlampe bedrohlich wirkte. Sie stand allein in der Küche und hielt den Telefonhörer an ihr Ohr, während sie mit jemandem auf Niederländisch sprach.
Dann wechselte sie in gebrochenes Deutsch. »Hier ist ein Junge«, erklärte sie. »Und ein Mädchen.«
Dietmars Herz blieb bei ihren Worten beinahe stehen. Er drehte sich schnell um und schlich auf Zehenspitzen wieder die Treppe hinauf. Dann rüttelte er Brigitte am Arm. Nachdem die Bauersfrau die Küche verlassen hatte, schlichen sie die Treppe hinunter und hielten sich aneinander fest, bis er die Vordertür aufgeschlossen hatte.
Stunden später, als Dietmar aus Blättern und Moos einen Haufen formte, der ihnen als Bett dienen würde, starrte Brigitte den runden Mond an, der über dem Wald stand und von den Zweigen der Bäume wie von einem Netz durchzogen wurde.
»Dietmar?«, flüsterte sie leise.
»Ja.«
»Warum müssen wir immer weglaufen?«
Er hielt inne und betrachtete mit ihr gemeinsam den Mond. Er hoffte, dass auch ihre Eltern das Licht sehen konnten, wo auch immer sie gerade waren.
Puget Sound, Kanada, 2017
Gruselig. Höhlenartig. Kalt.
Diese Worte gingen Quenby durch den Kopf, als die Haushälterin sie durch einen getäfelten Durchgang führte, der nach Essig und Zitronenöl roch.
Das dunkle Holz erinnerte sie an die Beschreibungen der Brontë-Schwestern von Thornfield Hall und Wuthering Heights.
Die Haushälterin öffnete eine Tür und führte sie in einen Innenhof. In diesem Moment wurde aus der Dunkelheit Licht. Als sich Quenbys Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, erblickte sie einen naturbelassenen Brunnen im Zentrum des Hofes. Er war mit türkisblauem Wasser gefüllt, das aus einer Quelle sprudelte. Ein Säulengang aus cremefarbenem Felsgestein mit Holzbänken zwischen den Säulen führte um den weitläufigen Hof herum.
Die Haushälterin führte Quenby zu einem Durchgang unter dem Säulengang. »Mr Knight erwartet Sie in seinem Büro, wenn sein Treffen mit Mr Hough beendet ist«, erklärte die Dame. »Darf ich Ihnen einen Tee oder Kaffee anbieten?«
»Einen Tee, bitte.«
Mr Knights Büro ähnelte in keiner Weise den Büros, die sie bisher gesehen hatte.
Die Fenster waren in zwei Ebenen im ganzen Raum angebracht und gaben den Blick auf die Küste frei. Am Fenstersockel stand ein halbmondförmiger Schreibtisch aus Stein, in dessen gläserner Oberfläche bunte Muschelschalen eingelassen waren. Auf dem Tisch lagen ausgeblichene Ledermappen, eine Reihe handgeschnitzter Füllfederhalter und ein altmodisches Telefon mit Wählscheibe.
Nirgendwo waren Bildschirme zu sehen – weder von Computern noch von Fernsehgeräten. Nichts, das von der Aussicht hätte ablenken können. Ein stiller Ort, der scheinbar jede Menge Platz und Freiraum zum Nachdenken bot.
Quenby fuhr mit den Fingerspitzen über den fest montierten Ledersessel hinter dem Schreibtisch. In ihrer Fantasie konnte sie sich selbst genau dort sitzen sehen.
»Sie sollten die Aussicht mal im Winter sehen.«
Quenby wirbelte herum und sah einen älteren Mann, dessen Rücken leicht nach vorne gebeugt war. Er stützte sich auf einen Gehstock aus Holz. Sein Gesicht war mit dunklen Flecken übersät, doch das Alter hatte seinen Haaren nichts anhaben können. Sie waren weiß und standen wild und buschig nach allen Seiten ab, was dem Mann ein etwas schrulliges Aussehen verlieh, das an Albert Einstein erinnerte. Intelligent und zugleich ein wenig zerstreut.
Seine Augen ruhten noch immer auf der beschaulichen Meeresbucht. »Die Stürme verwandeln das Meer in peitschende Wellen rauer Wildheit.«
Er wies mit der Hand auf eine Nische, in der ein runder Tisch und zwei Stühle standen.
Quenby setzte sich auf einen Stuhl mit Blick auf die Fensterfront. »Sie müssen Mr Knight sein.«
»Das war ich die letzten 77 von insgesamt 90 Jahren meines Lebens.«
»Und wer waren Sie in den ersten dreizehn?«
»Ein Junge, der gerne gekämpft hat.«
Sie schlug die Beine übereinander. »Sie haben mich eine weite Reise machen lassen, Mr Knight.«
»Da haben Sie recht«, erwiderte er. »Herzlich willkommen auf Solstice Isle!«
»Ich bin sehr gespannt darauf zu erfahren, warum ich eigentlich hier bin.«
Die Tür öffnete sich und die Haushälterin trat mit einem Silbertablett in der Hand in den Raum. Nachdem sie es auf den Tisch gestellt hatte, goss sie den beiden eine Tasse dampfenden Darjeeling ein. Quenby tat in ihren noch ein Stück Würfelzucker.
Mr Knight nippte einige Augenblicke schweigend an seinem Tee.
Quenby beugte sich auf ihrem Stuhl nach vorne. »Worum genau geht es bei Ihrem Auftrag?«
Neben ihm auf dem Regal stand ein einfaches Holzkästchen, das nur ein bisschen größer als eine Zigarrenkiste war. Er öffnete den Deckel und Quenby sah eine Art Spielzeugfigur, die in ein weißes Tuch eingewickelt war. Vorsichtig nahm er die Figur heraus und hielt sie Quenby hin, als handele es sich um einen mit Gold überzogenen Schatz.
Es war ein aus Holz geschnitztes Mädchen, das vor langer Zeit vermutlich einmal mit herrlichen Farben bemalt gewesen war. Doch die blonden Haarsträhnen waren abgesplittert und das Kleid hatte eine eigentümlich blasse Farbe angenommen. Quenby drehte die Figur um und suchte nach einer Beschriftung.
»Was ist das?«, fragte sie.
Mr Knights Stimme klang traurig, als er antwortete. »Das ist eine Prinzessin. Prinzessin Adler. Aber man sollte eine Prinzessin immer mit ›Königliche Hoheit‹ ansprechen.«
Quenby wickelte Prinzessin Adler wieder in das Tuch ein.
Mr Knight nahm die Prinzessin erneut heraus und wiegte sie in seinen steif gewordenen Händen. »Spielzeuge sind nicht echt, Miss Vaughn.«
»Dessen bin ich mir bewusst.«
»Aber die Mädchen, die mit ihnen spielen, schon. Und irgendwann wachsen diese Mädchen zu jungen Frauen heran.«
»Ich verstehe immer noch nicht ...«
»Ich habe im letzten Monat viel über Sie gelesen, seitdem Sie in Ihrem Artikel den Kindertransport mit den Tausenden Flüchtlingskindern verglichen haben, die jetzt nach England kommen. Sie haben eine Leidenschaft dafür, verlorengegangenen Kindern zu helfen.«
»Ich habe hauptsächlich eine Leidenschaft für gute Geschichten, Mr Knight. Besonders für diejenigen mit Happy End.«
»Weil Ihre eigene Lebensgeschichte leider nicht so verlaufen ist ...«
Sie hob den Blick und sah ihm direkt in die Augen. »Sie wissen doch gar nichts über mich oder meine Geschichte.«
Mr Knight wickelte die Prinzessin wieder in das Tuch und griff dann nach einem Aktenordner, der neben der Box lag. Er schlug ihn auf und begann zu lesen. »Sie mögen klassische britische Literatur. Ihre Lieblingsfarbe ist Kornblumenblau, außer wenn es lange Zeit geregnet hat. Dann bevorzugen Sie Violett- und Gelbtöne. Ihr letzter Partner, Brandon Wallace, war Buchhalter und«, er blickte auf, »offensichtlich kein besonders guter, wenn ich das hinzufügen darf.«
Quenby wurde nervös.
»In Ihrer Freizeit puzzeln Sie gerne, gehen joggen, wenn Sie unter Stress stehen und – wie Sie ja schon gesagt haben – Sie lieben es, Geschichten aufzudecken und zu erzählen.«
Sie blickte über den Tisch und versuchte, seine Notizen zu lesen. »Woher haben Sie all diese Informationen?«
Er las weiter. »Ihre Mutter stammte ursprünglich aus England, zog aber ihrerseits mit ihrer Mutter in die Vereinigten Staaten, als sie zwölf Jahre alt war. Ihr Vater hatte zur Hälfte deutsche Wurzeln. Er starb jedoch, als Sie vier Jahre alt waren. Und Ihre Mutter hat Sie verlassen. Da waren Sie sieben. Nachdem Ihre Mutter verschwunden war, sind Sie zu Ihrer Großmutter väterlicherseits in die Nähe von Nashville gezogen und Ihre Oma hat Ihnen gerne deutsche Märchen vorgelesen. Leider starb sie eine Woche, nachdem Sie ausgezogen waren, um am College zu studieren.«
Quenby schoss aus ihrem Stuhl hoch. Ihre Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt. »Ihre Hausaufgaben haben Sie jedenfalls gemacht.«
Mr Knight klappte den Aktenordner zu. »Das Leben ist wie die Puzzles, die Sie so gerne zusammensetzen. Es sind alle Teile vorhanden, aber wir müssen zuerst den Rahmen erstellen, bevor wir das Innere fertigstellen können.«
Quenbys Herz raste, als sie einen Schritt vom Tisch zurücktrat. »Haben Sie jemanden engagiert, um Nachforschungen über mich anzustellen?«
Er tippte mit den Fingern auf den Ordner. »Ich recherchiere nur, Miss Vaughn, genau wie Sie auch.«
»Ich dachte eigentlich, dass ich für Sie etwas recherchieren soll!« Ihre Stimme klang scharf, doch das kümmerte sie überhaupt nicht.
»Bitte setzen Sie sich wieder!«, bat Mr Knight freundlich. »Ich will Sie weder beleidigen, noch werde ich die Informationen über Sie persönlich mit irgendjemandem teilen.«
Quenby blickte auf den Stuhl, setzte sich aber nicht. »Was wollen Sie von mir?«
»Ich möchte, dass Sie eine Geschichte erzählen.«
»Nur eine Geschichte?«
Er sah müde aus.
»Ich wollte nur, dass Sie wissen, dass ich Sie für diesen Auftrag bewusst ausgewählt habe, Miss Vaughn. Ihre Vergangenheit und Gegenwart waren Teil meiner Entscheidungsgrundlage.«
Widerstrebend beugte sie sich zu ihm nach vorne. »Nach wem suchen Sie, Mr Knight?«
»Nach einem Mädchen namens Brigitte.«
»Und wie haben Sie diese Brigitte verloren?«
»Ich habe sie nicht wirklich verloren«, antwortete er mit leiser werdender Stimme. »Sie wurde mir weggenommen.«
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29.09.2024Evas Lesezeit Eine spannende Suche
London, 2017: Die Journalistin Quenby Vaughn liebt ihren Job und geht in den Recherchen für ihre investigativen Artikel auf. Seit einiger Zeit ist sie auf der Spur einer reichen Amerikanerin, die vor dem Zweiten Weltkrieg nach Großbritannien gezogen ist, und nun im Verdacht steht, die Deutschen unterstützt zu haben. Doch die Familie Ricker mauert und droht mit
ihren Anwältin, sodass Quenby viel Aufwand betreiben muss, um an weitere Informationen zu kommen und ihren Verdacht bestätigen zu können. Denn nichts ist ihr wichtiger, als die Wahrheit ans Licht zu bringen! Überrascht ist sie dann aber schon, als sich der Anwalt Lucas Hough bei ihr meldet und sie bittet, einen Auftrag seines Mandanten zu übernehmen. Dieser wolle aber nur, dass sie jemanden finde, sie dürfe aber niemals einen Artikel oder ähnliches darüber verfassen. Quenby ist hin- und hergerissen, nimmt schließlich an und ist schon bald überrascht, welche Wende diese Suche nimmt...
Moseltal, 1940: Brigitte und der zwei Jahre ältere Dietmar sind sehr gute Freunde und verbringen viel Zeit damit, gemeinsam Ritter und Prinzessin zu spielen. Obwohl der Zweite Weltkrieg voll im Gang ist und die übrigen Dorfbewohner argwöhnisch auf die Familien der Beiden blicken, da sie noch nicht Mitglied der NSDAP sind und verdächtigt werden, Juden zu verstecken, ist ihr Leben noch beschaulich. Das ändert sich aber innerhalb von Sekunden und Dietmar sieht, wie seine Eltern von der Gestapo verschleppt werden, auch Brigittes Vater wird Opfer dieser bösen Menschen und sie wissen, dass sie fliehen müssen, um nicht auch in deren Fänge zu gelangen. Ihr Ziel ist London und es gelingt ihnen nach Wochen in Wäldern, ohne viel zu Essen und zu Trinken, tatsächlich den Ärmelkanal zu erreichen. Doch auf der britischen Insel angelangt, werden die beiden Freunde getrennt...
Melanie Dobson beginnt ihren Roman aus der Perspektive der beiden Kinder, die aus ihrem beschaulichen Dorf fliehen müssen und plötzlich auf sich gestellt sind. Parallel beginnt sie aber auch über Quenby und deren Alltag zu erzählen. Sodass die Leser am Ende bereits große Einblicke in das Geschehen haben, welches den Protagonisten selbst aber noch fehlt. Dadurch steigt die Spannung stetig an und die Handlung fesselt die Leser.
Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an so begeistert, dass ich ihn innerhalb von zwei Tagen beendet habe. Ich liebe die Art, wie die Autorin auf zwei Zeitebenen erzählt und sich die beiden Recherchefälle von Quenby bald zu einem großen Fall zusammenfügen. Da alle Protagonisten sympathisch sind, habe ich schnell begonnen, mit den Personen mitzufiebern und mir immer nur das Beste für sie zu wünschen.
Dieser Roman ist ein Lesehighlight und wird von mir ohne Kritikpunkte weiterempfohlen!
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14.05.2024Klaudia K. Der Roman "Ich verspreche dich zu finden" von Melanie Dobson ist eine wundervolle Geschichte zweier Freunde.
Die Handlung beginnt in Deutschland um das Jahr 1940. Der 13 jährige Dietmar und die 10 jährige Brigitte beobachten versteckt aus ihrem Baumhaus heraus wie Nazis ihre Eltern verhaften. Nun sind sie auf sich selbst gestellt und machen sich über Belgien auf den Weg
nach England zu Dietmars Tante. In England werden die Freunde überraschend getrennt. Dietmar gibt nie auf und sucht Brigitte.
Im Jahre 2017 recherchiert Quenby Vaughn in einem alten Spionagefall aus dem 2. Weltkrieg. Dabei erhält sie über den Anwalt Lucas Hough das Angebot für seinen Mandaten Daniel Knight eine bestimmte Person ausfindig zu machen. Quenby findet den Auftrag äußerst interessant, doch muss sie bald feststellen, dass es Verbindungen zwischen dem Spionagefall und der vermissten Frau gibt.
Der sehr emotionale, tief berührende, historisch einwandfrei recherchierte Roman von Melanie Dobson überzeugt nicht nur durch seine spannende und interessante Handlung oder die wunderschönen bildgewaltigen Beschreibungen, sondern auch durch die vielen authentisch herausgearbeiteten Charaktere.
Die Leser befinden sich abwechselnd in der Vergangenheit, in welcher der Weg von Dietmar und Brigitte, sowie ihr Leben in der Fremde beschrieben wird, als auch in der Gegenwart im Jahre 2017, in der sich die Rätsel der Vergangenheit für den Leser lösen. Dabei lernen wir auch Quenbys Schicksal kennen, wodurch sich sehr viel zu ihrem Leben aufklärt.
Ich habe sehr gehofft und mitgezittert, dass Brigitte und Dietmar sich noch wiederfinden mögen.
Wunderschöne christliche Impulse, wie beispielsweise Vergebung und Neuanfang, spielen im ganzen Roman eine wichtige Rolle, was den hervorragenden Gesamteindruck dieses Romans abrundet.
Melanie Dobson ist bekannt für sehr berührende Geschichten, die einem zu Herzen gehen. Auch hier werden die Leser definitiv nicht enttäuscht und erfahren darüber hinaus beste Unterhaltung.
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06.05.2024Ingrid Dietmar und Brigitte sind Nachbarskinder in einem Dorf im Moseltal. Sie spielen zusammen im Baumhaus, am liebsten Ritter und Prinzessin. Als Dietmars Eltern und Brigittes Vater 1940 verhaftet werden fliehen die beiden aus Deutschland. Über Belgien und den Ärmelkanal schlagen sie sich nach England durch. Dort werden sie getrennt. Dietmar verspricht Brigitte, dass er sie finden wird.
75
Jahre später bekommt die Journalistin Quenby den Auftrag eines älteren Amerikaners, eine seit dem 2. Weltkrieg vermisste Person zu suchen. Quenby ist gerade dabei eine Spionagegeschichte aus dieser Zeit zu recherchieren, die sich in England zugetragen hat. Nie hätte sie gedacht, dass diese beiden Fälle miteinander verwoben sind.
Melanie Dobson schreibt sehr einfühlsam, ganz besonders über die Gefühle des Verlassenwerdens und das Heilwerden, das immer ein langer Prozess ist. Die Ereignisse des zweiten Weltkriegs sind sehr gut recherchiert. Ich fand es interessant, über die Spionagetätigkeiten von Engländern für das Nazideutschland zu erfahren. Richtig spannend wurde es da. Auch das Wechseln in verschiedene Zeitebenen fand ich gut. Allerdings hatte ich während des ganzen Lesens ein wenig Probleme, die Ereignisse richtig zu erfassen und die Personen einzuordnen.
Trotzdem ist es ein Buch, das mir gut gefallen hat, mit tiefen Gefühlen und überhaupt nicht oberflächlich. Ich empfehle diesen Roman gerne weiter.
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29.04.2024ann-marie Ein Versprechen, das Raum und Zeit überdauert
Aufgebaut ist der Roman in zwei Erzählstränge: Flucht, Aufenthalt und Heranwachsen von Dietmar und Brigitte. Und in einem weiteren Erzählstrang wird die Investigativjournalistin Quenby im Jahr 2017 von einem ihr unbekannten Amerikaner beauftragt, sich nach rund 70 Jahren auf die Suche nach Brigitte zu begeben:
Die heile Kinderwelt von Brigitte und Dietmar endet jäh
an einem Sommertag im Kriegsjahr 1940: Dietmar erlebt eher zufällig ein Verhör seiner Eltern durch Gestapo-Mitarbeiter im Elternhaus mit und setzt gehorsam die Aufforderung seiner Mutter, die Flucht zu ergreifen in die Tat um. Sich der drohenden Gefahr bewusst und sich an das Versprechen dem Vater seiner um einige Jahre jüngeren Freundin Brigitte erinnernd, machen sich die beiden auf die gefahrvolle Reise nach England. Dort leben Verwandte von Dietmar und er hofft, dort in Sicherheit zu sein. Eine ungemein spannende Zeitreise beginnt, in der die Autorin den Alltag und die Auswirkungen der Kriegsjahre in England hervorragend, vor allem aber mit zunehmender Spannung, in Szene setzt. Dabei spielen Verrat und Spionage eine zunehmend wichtigere Rolle und gerade die Einbindung von Brigitte, als Kind in dieses bis in höchste Kreise der englischen Gesellschaft reichende Netzwerk eröffnet völlig neue Perspektiven und Eindrücke.
Und Quenby, erfahren, ehrgeizig und kreativ in ihrer journalistischen Tätigkeit gelingt es nach anfänglich zögerlicher Haltung zur Übernahme des lukrativen aber auch sehr interessanten Auftrags mehr und mehr, Spuren von Brigitte seit Beginn ihres Aufenthaltes in England, ausfindig zu machen. Abgelenkt von ihren Recherchen hofft sie noch immer auf Klärung des spurlosen Verschwindens ihrer Mutter, als sie selbst noch ein Kind war.
Beide Erzählstränge enthalten unter Einbindung von verschiedenen Charaktere eine Fülle von Informationen, die ein stimmiges und gelungenes Gesamtbild ergeben. Sie nähern sich auf leichte Weise immer mehr an und hinterlassen mehr als einmal eine faszinierende, aber auch überzeugende Lösung offener Fragen. Auf leichte, aber sehr spannende Weise nähert man sich beim Lesen der Aufdeckung nicht nur so mancher Geheimnisse, sondern es kommt auch vieles zum Vorschein, was zur Heilung und Vergebung beiträgt. Und immer wieder gibt es Überraschungsmomente oder auch Charaktere, die mit hilfreichen, aber unerwarteten Informationen und sehr viel Herzenswärme Quenby bei ihren Recherchen unterstützen.
Doch dieses Buch enthält nicht nur eine spannende und sehr empathisch gestaltete Romanhandlung, die Autorin ermöglicht auf den beiden letzten Seiten des Buches mit Hilfe von Fragestellungen und unter Bezugnahme auf einzelne Textpassagen über sich selbst und den eigenen Lebensinhalt nachzudenken.
Einmal begonnen, habe ich diesen Roman tatsächlich nicht mehr aus der Hand gelegt, bis ich ihn beendet hatte. Die Seiten fliegen im wahrsten Sinne des Wortes nur so dahin und man versinkt regelrecht in dem Romangeschehen. Für mich ein großer Buchschatz, den ich liebend gerne weiterempfehlen möchte. Abschließend noch der Hinweis, dass der Roman mit einigen christlichen Aspekten aufwartet. Diese in leisen Tönen aber dann doch so überzeugend, dass man innehält und bewusst auf sich wirken lässt.
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29.04.2024Richter Was für ein fesselndes und mitreißendes Buch!
Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich da einzulesen. Danach konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1940 in Devonshire mit zwei Kindern. Dietmar und Brigitte, die gemeinsam viel in einem Baumhaus spielen, müssen mitansehen, wie ihre Eltern verhaftet
werden. Dietmar nimmt Brigitte an die Hand und gemeinsam fliehen die Beiden Richtung London. Kurz vor ihrem Ziel werden sie aber getrennt und Dietmar verspricht Brigitte, sie zu finden!
Im Jahr 2017 bekommt Quenby, (Journalistin) einen seltsamen Anruf. Ein Anwalt braucht ihre Hilfe, um eine 75 jährigen Jonathan Kent zu finden.Das gehört nun so gar nicht zu ihren Aufgaben, aber ihr bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken.Der Anwalt steht schon an ihrer Tür...und sie soll zusammen mit ihm verreisen.
Die beiden Zeitebenen wurden abwechselnd geschrieben. Die Handlung der beiden Geschichten ist prima miteinander verflochten. Angst und Hoffnung spielt in dieser abwechslungsreichen Geschichte eine Rolle, aber auch Vergebung und Freundschaft.
Bis zur letzte Seite war die Spannung da und hat mich gefesselt. Ich habe mitgefiebert und konnte mich auch gut in die beschriebenen Personen hineinversetzen.
Es war mein erstes Buch, das ich von Melanie Dobson gelesen habe. Ihr Schreibstil und die Geschichte hat mir so gut gefallen, dass ich gerne mehr Bücher von diese Autorin lesen möchte. So ein geniales Buch!
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23.04.2024annislesewelt "Ich verspreche, dich zu finden" ist ein gigantisches Buch, das mich komplett überzeugt hat.
Auf zwei Zeitebenen konnte ich Brigitte und Dietmar sowie Quenby und Lucas begleiten und habe mit ihnen viele Abenteuer erlebt.
Die Charaktere waren so authentisch und nahbar beschrieben, dass man sie mögen musste. Sie waren sehr realistisch dargestellt und es war spannend zu sehen, wie sie über
sich hinausgewachsen sind und sich weiterentwickelt haben.
Die Geschichte selbst weist mehrere Handlungsstränge auf, nicht nur, dass sie auf zwei Zeitebenen spielt, beinhaltet sie auch viele verschiedene Charaktere. Zu Beginn fiel es mir schwer, alle zuzuordnen und auch im Laufe des Buches musste ich aufmerksam bleiben. Dieser Roman ist deshalb etwas anspruchsvoller als viele andere, denn er ist wirklich komplex.
Der Spannungsbogen war perfekt, der Schreibstil angenehm und die Geschichte rund und sehr gut erzählt.
Melanie Dobson hat hier einen großartigen Roman geschaffen und ich bin froh, ihn gelesen zu haben, denn es geht um Werte wie Nächstenliebe, Vergebung, Freundschaft, Treue und Hilfsbereitschaft.
"Ich verspreche, dich zu finden" geht unter die Haut und ganz tief ins Herz. Hier sind so viele Emotionen, so viel Gefühl, so viel Schmerz und dann wieder Hoffnung miteinander vereint, dass dieses Buch bewegt, Trauer und Begeisterung gleichzeitig auslöst und sicher noch lange die Gedanken beschäftigen wird.
Ich bin unfassbar begeistert und kann dieses Buch jedem empfehlen, der mehr möchte als eine zarte Romanze.
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23.04.2024Katis-Buecherwelt Zum Cover:
Sowohl das Cover und der Titel passen hervorragend zur Geschichte. Das Bild wirkt sehr vertrauensvoll, friedlich aber auch ein Stück melancholisch. Und nachdem man diese Geschichte gelesen hat, verbirgt die Covergestaltung noch soviel mehr, von Traurigkeit bishin zu Glück & Freude.
Meine Meinung:
In "Ich verspreche dich zu finden" von Melanie Dobson fand ich eine stark verwobene Geschichte,
die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs spielend vor, die mich anfangs ein klein wenig an meine Grenzen brachte.
In der Vergangenheit lernte ich die Kinder Dietmar und Brigitte kennen, wie sie in ihrem Baumhaus in Deutschland in ihrer Fantasiewelt Ritter und Prinzessin spielten. Das friedliche Zusammenspiel wird unterbrochen, als sie miterleben, wie Dietmars Eltern und Brigittes Vater verhaftet werden. Beide fliehen über Belgien nach England und werden dort getrennt - mit dem Versprechen von Dietmar: Ich werde dich finden!
Gegenwärtig ist die Journalistin Quenby in ihren Recherchen vertieft, in dem es um Spionage im 2. Weltkrieges geht, als sie einen Anruf des Anwaltes Lukas erhält, der sie bittet für seinen amerikanischen Mandanten Daniel Knight eine Freundin aus vergangener Zeit wiederzufinden. Sie nimmt diesen Auftrag an und schnell wird klar, dass ihr Recherchefall mit der Suche nach der Frau mysteriöse Verbingungen hat.
Die Geschichte ist Abwechselnd in der Vergangenheit und der Recherchenarbeit in der Gegenwart erzählt und verflechten sich zunehmend ineinander. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten allen aufbauenden Strängen zu folgen und musste mir zahlreiche Notizen machen, und innehalten, um alles aufnehmen zu können. Es wurde mit der Zeit etwas anstrengend und brachte mich an meine Grenzen. Die anfängliche besondere Atmosphäre verlor sich immer mehr, bis der Punkt erreicht wurde, wo sich die Handlungen zunehmend ineinander verwebten und sich nach und nach neue Ergebnisse der Suche ergaben.
Der Zusammenhalt und die tiefe Verbundenheit der Kinder konnte Melanie Dobsen mit viel Gefühl beschreiben und Geschehnisse bildhaft umsetzen. Durch den Glauben an Gott hielten sie an ihr Versprechen fest und sprachen sich Mut zu, um die furchtbaren Erlebnisse zu überstehen. Beide durchlebten abscheuliche und grausame Lebensabschnitte, die mich innerlich in Stücke rissen, mich mit Wut über einige handelnde Charaktere überwältigten und auf einen friedvollen Ausgang hoffen ließen.
Neben der spannenden Recherche zu den Spionagetätigkeiten zum 2. Weltkrieg erfuhr ich fein dosiert mehr über Quenbys Familienverhältnisse, was mir manchmal zu wenig war, da sich in mir die Ungeduld breitmachte und mich gefühlt nur noch offene Gedankengänge plagten. Die Annäherungen zu Lukas zogen sich immer wieder zart durch die Erzählungen und es gab auch lustige Momente mit den Beiden. Besonders wie sie sich gegenseitig foppten, fand ich erheiternd und lockerte so manch bedrückende Szenen auf. Sehr emotional war für mich der Werdegang von Dietmar in der Gegenwart. Ihm rannte die Zeit weg, und sein inniger Wunsch, Brigitte zu finden und sie um Vergebung zu bitten, sie verlassen zu haben, ging mir unter die Haut. Nach jahrelanger Suche und Hoffnung wünschte ich mir für ihn seinen Seelenfrieden.
Im späteren Verlauf kam der Punkt, an dem ich mehrmals Taschentücher benötigte, denn die überschlagenden Erkenntnisse und Aufklärungen hatten es in sich. Melanie Dobsen hat hier alle Fäden zusammenfließen lassen, und es fiel mir schwer, offenbarte Wendungen zu verarbeiten und ein dauerhafter Tränenfluss hinderte mich beim weiterlesen, so dass ich einige Pausen brauchte, um dies zu verarbeiten. Diese Geschichte ging mir sehr nahe, trotz der stark verwobenen und anspruchsvollen Erzählweise. Ich habe gehofft, gebangt, gelacht und geweint und mich am Ende mit allen Erlebnissen der Vergebung angeschlossen.
Das Nachwort der Autorin fand ich sehr besonders, indem sie mich als Leserin direkt ansprach und Fragen stellte, die mich nochmals tiefer in die Geschichte blicken ließ und ich erneut über alles gelesene nachdenken konnte.
Fazit:
Mit "Ich verspreche dich zu finden" von Melanie Dobson durchlebte ich ergreifende Momente die noch lange in mir wüten werden, trotz anfänglicher Probleme allen Ereignissen und Enthüllungen zu folgen. Eine Geschichte über ein Versprechen über Jahrzehnte hinweg, dem Verlassen & Gefunden werden, um Vergebung, und der tiefen Verbundenheit einer Freundschaft.
~ aufwühlend und emotional ~ Spionage, Flucht und Zuflucht zur Zeit des 2. Weltkrieges ~ stark verwobene Erzählstränge zwischen Vergangenheit und Gegenwart ~ unerwartete Wendungen ~ Taschentuchalarm!
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21.04.2024KleinerVampir Buchinhalt:
Deutschland, 1940: die beiden Kinder Dietmar und Brigitte müssen mitansehen, wie ihre Eltern von der Gestapo verhaftet werden und sind von da an selbst auf der Flucht Ihr Ziel: London, wo Dietmars Tante wohnt. Doch auf ihrer Odyssee werden die beiden getrennt. Dietmars einziges Bestreben von da an: Brigitte zu finden, koste es, was es wolle....
London 2017:
die Journalistin Quenby recherchiert für einen Zeitungsartikel zum Thema Spionage im Zweiten Weltkrieg. Unvermittelt bekommt sie einen Anruf eines Anwalts, der für einen reichen Amerikaner arbeitet, mit dem Auftrag, dessen Jugendfreundin zu suchen, die seit den 1940er Jahren spurlos verschwunden ist. Schnell stellt sich heraus. Dass es sich um Brigitte handelt – was Quenby allerdings nicht weiß:. Sie selbst ist tiefer mit der Vermisstensache verbunden, als sie glaubt....
Persönlicher Eindruck:
Auf zwei Zeitebenen erzählt Ich verspreche, dich zu finden die Geschichte von Brigitte, die als Kind zusammen mit ihrem Jugendfreund Dietmar aus Deutschland flieht, in England in eine lieblose Pflegefamilie gesteckt und für Spionagezwecke ausgenutzt wird. Der Roman lasst dabei zu keiner Zeit außen vor, welche Grausamkeiten der Weltkrieg für die damit verbundenen Schicksale bereit hielt und nimmt den Leser mit in ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte.
Die zweite Zeitlinie in der Gegenwart befasst sich mit der 70 Jahre andauernden Suche Dietmars nach Brigitte. Für diesen Zweck engagiert der inzwischen 90jährige Mann die Journalistin Quenby, die selbst schwer an ihrem eigenen Schicksal trägt. Zusammen mit Lucas, einem jungen Anwalt, macht Quenby sich auf die Suche nach Hinweisen über Brigittes Verbleib und recherchiert gleichzeitig für eine Reportage über Spionage im Zweiten Weltkrieg.
Erst nach und nach wird dem Leser klar, dass alle drei Themen inhaltlich zusammenhängen: sowohl Brigittes Verbleib, die Spionagevorwürfe gegen eine gewisse Lady Ricker wie auch Quenbys bohrende Fragen, warum ihre eigene Mutter sie einst als Kleinkind zurückließ. Dabei interessierten mich vor allem die historischen Passagen der 1940er und 50er Jahre, erst nach und nach wurden die Quenby-Teile interessanter, als sich die zunächst getrennten Passagen schließlich annäherten.
Die historische Zeitlinie erzählte Autorin Dobson durchweg tiefgründig und mitreißend. Manchmal störte es mich regelrecht, zwischendurch in die Gegenwart „reisen“ zu müssen – viel lieber hätte ich Brigittes Geschichte am Stück gelesen. Die Geschichte Quenbys und ihrer Recherchen gestalteten sich von allem in den ersten beiden Dritteln sehr ausladend und detailverliebt, auch mit Informationen, die keine waren und eher wie Staffage und Füllmaterial wirkten.
Im letzten Drittel der Geschichte nahm der Spannungsbogen nochmal richtig Fahrt auf und bescherte dem Leser so manche unerwartete Wendung und viele Aha-Momente, um in einem runden, fulminanten Schluss zu münden, der alle Fragen beantwortete.
Der Roman verfügt über einen christlichen Grundtenor, der aber erst gegen Ende zum Tragen kommt und vorher sehr spärlich in den Plot eingewoben ist. Thematisch befasst sich dieser mit Vergebung, Hoffnung, Gottvertrauen und Neuanfang.
Insgesamt ein spannender historischer Roman abseits vom Mainstream, mit reichlich Stoff zum Reflektieren und Nachdenken. Mir hat die Geschichte gut gefallen, ich kann sie nur wärmstens weiter empfehlen.
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18.04.2024vielleser18 Ein fesselnder und sehr berührender Roman! Dietmar und Brigitte sind noch Kinder, als sie 1940 aus Deutschland fliehen müssen und versuchen sich nach England zu einer Verwandten durchzuschlagen. Dabei verlieren sie sich allerdings aus den Augen. Jahrzehntelang versucht Dietmar verzweifelt Brigitte wiederzufinden. Inzwischen ist er allerdings 90 Jahre alt, die Hoffnung hat er aber nie aufgegeben. Seine letzte Chance
ist Quenby, eine junge Journalistin mit Empathie und Weitblick, die in ihrer Vergangenheit selbst Verluste ertragen musste. Kann sie das schaffen, wodran so viele vor ihr gescheitert sind"
Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Stück für Stück wird die bewegende Flucht und die Trennung von Dietmar und Brigitte erzählt, eingeflochten darin sind die aktuellen Ereignisse, die neue Suche, die diesmal Quenby übernimmt. Dabei hat sie sich lange gegen diesen Auftrag gewährt, ist sie doch eher Journalistin und keine Detektivin. Zudem hat sie mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen und hat Angst vor zu viel emotionaler Nähe zu dieser Geschichte. Allerdings schaffen es Daniel Knight (so heißt Dietmar inzwischen) und sein junger Advokat Lucas sie zu überreden. Für Quenby gibt es nur ein "ganz oder gar nicht", also geht sie, nachdem sie sich für den Auftrag entschieden hat, mit vollem Elan in die Spurensuche. Und ihr Emphatie lässt sie auch Spuren finden, die viele andere vor ihr bislang übersehen hatten. Ein bisschen Glück gehört natürlich auch dazu. Und während sie sich immer tiefer in den Fall verstrickt, geraten auch ihre Gefühle immer mehr in Aufruht. Denn nicht nur Lucas Nähe bringt ihre Gefühlwelt gehörig durcheinander, sondern auch, dass immer mehr aus ihrer Vergangenheit wieder ans Tageslicht kommt.
Ein Roman voller Hoffnung, auch wenn (oder gerade weil) die Protagonisten so viel Schweres erlebt haben. Ein Roman, der Mut schenkt, auch wenn es aussichtslos erscheint . Melanie Dobson hat mich vor Jahren schon mit ihrem Roman "Erinnerungen aus Glas" gefesselt, ihr neuer Roman steckt wieder voller Gefühle und auch so einigen Überraschungen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Durch die immer wieder sich auch abwechselnden Zeitebenen wurde die Spannung weiter aufgebaut. Der Roman hat Tiefgang und ist Vielschichtig, bietet neben den Themen Flucht und Vertreibung, Verrat und Verlust, Hoffnung und Mut, auch Raum für eine kleine Liebesgeschichte. Rundherum gelungen und eine klare Leseempfehlung.
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18.04.2024Elina Ein großartiges Buch, das mich gepackt und berührt hat.
Auf zwei Zeitebenen werden zwei Geschichten erzählt, die scheinbar keinerlei Berührungspunkte miteinander haben:
1940: Dietmar und Brigitte sind beste Freunde im Kindesalter und werden auf eine grausame Art aus ihrem Alltag gerissen. Zusammen fliehen sie durch Belgien in Richtung England. Kurz vor London werden sie getrennt und Dietmar verspricht Brigitte, dass
er sie um jeden Preis finden wird. Doch das scheint schier unmöglich zu sein...
2017: Die erfolgreiche und aktive Journalistin Quenby erhält eines Tages einen unerwarteten mysteriösen Anruf, bei dem es darum geht, eine seit 75 Jahren vermisste Person aufzufinden. Doch Quenby ist eigentlich gerade an einem Artikel über einen Spionagefall aus dem 2. Weltkrieg beschäftigt, der Auftrag kommt ihr eher ungelegen. Zudem müsste sie mit einem Anwalt eines reichen Amerikaners zusammenarbeiten, woraus sie nicht erpicht ist. Die Zusammenarbeit der beiden gestaltet sich als äußerst interessant und Quenby ahnt nicht, was die Suche mit ihr selbst zu tun haben wird...
Diese Geschichte ist keine, über die man einfach so flott drüber lesen kann. Sie erfordert Konzentration, denn die Autorin entspinnt mehrere Handlungsstränge gleichzeitig, die sich immer weiter verdichten. Viele Personen spielen eine Rolle und man braucht eine Weile, um sich alle zu merken und miteinander zu verknüpfen. Dabei kommt man nicht umhin, als Leser selbst aktiv mitzudenken und zu versuchen, die einzelnen gebotenen Fragmente zusammenzusetzen. Der Fall, den Quenby zu lösen hat, ist sehr knifflig und spannend. Die Autorin hat es hervorragend geschafft, die Spannung durchweg hochzuhalten. Atemlos verfolgt man die eindrückliche emotionale Erzählung, so dass man sich bis fast zum Schluss fragt, ob der Titel wirklich gerechtfertigt ist. (Natürlich ist er das! :) )
Ich mochte einfach alles an der Geschichte, besonders die Unvorhersehbarkeit des Endes und die Ausarbeitung der Charaktere. Die Personen sind alle so einzigartig und nahbar , einfach liebenswert. Die Protagonisten sind mir mehr schnell ans Herz gewachsen und ihre Entwicklung innerhalb der Erzählung ist authentisch. Beeindruckend ist es, zu lesen, wie ernst und treu jemand zu seinem in jungen Jahren gegebenes Versprechen steht und alles in seiner Macht stehende tut, um sein Wort zu halten. Dafür war kein Preis zu hoch. So eine Tugend ist selten zu finden.
Die Themen Schuld, Belastungen aus Vergangenheit, Vergebung, Loslassen und Zulassen der Liebe ziehen sich fein und sorgsam durch den Roman und ließen mich als Leser berührt und nachdenklich zurück.
Die Geschichte überzeugt auf ganzer Linie, es bleiben keine Fragen offen. Emotional erlebt man eine Achterbahn von Mitgefühl, Betroffenheit, Schmerz, Trauer und Spannung.
Ich war begeistert über das überraschende Ende und kann diesen Roman von ganzem Herzen empfehlen.
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09.04.2024Gudrun Ermes Moseltal 1940: Die Kinder Dietmar und Brigitte sehen sich gezwungen alleine von Deutschland aus zu Verwandten nach England zu fliehen. In London werden sie getrennt und Dietmar schwört sich Brigitte unter allen Umständen wieder zu finden.
London, 2017: Die Journalistin Quenby Vaughn ist mit einem Spionagefall aus dem 2. Weltkrieg beschäftigt, als Lucas Hough, der Anwalt eines reichen Amerikaners, ihr
einen anderen Auftrag erteilen möchte. Sie soll für seinen Mandanten eine vor 75 Jahren vermisste Person finden.
Beide Fälle scheinen in Verbindung miteinander zu stehen und Quenby findet bei dieser Suche einiges über sich selber heraus.
Die Handlung dieses Romans spielt auf zwei Zeitebenen, die Geschichte und Gegenwart gekonnt miteinander verknüpft. Beide Handlungsstränge ,Vergangenheit und Gegenwart, werden abwechseln aus einer anderen Perspektive beleuchtet. Schrittweise ergibt sich ein Gesamtbild, das erst ganz zum Schluss ein vollkommenes Ganzes ergibt. Eine Vielzahl von handelnden Personen, die politische und persönliche Beziehungen zueinander entwickeln, fordern den Leser heraus sich selber ein Bild zu machen. Der Schreibstil ist flüssig und der Spannungsbogen flacht nie wirklich ab. Trotz einer manchmal düsteren Story geht die Hoffnung und das Vertrauen auf ein gutes Ende nie verloren. Der christliche Glaube trägt dabei durch die Geschichte. Unerwartete Wendungen überraschen den Leser immer wieder. Intensive Themen wie Flucht, Freunschaft, politische Intrigen, Spionage und dunkle Familiengeheimnisse werden von der Autorin sehr einfühlsam und ansprechend in eine sehr emotionale Handlung eingebunden. Die Sprachvielfalt und Wortwahl hat mich besonders an sehr emotionalen Stellen begeistert. Als Leser ist man schnell in die Geschichte eingebunden und gefangen, alleine weil die Emotionen so gut vermittelt werden.
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20.03.2024Katis-Buecherwelt Zum Cover:
Sowohl das Cover und der Titel passen hervorragend zur Geschichte. Das Bild wirkt sehr vertrauensvoll, friedlich aber auch ein Stück melancholisch. Und nachdem man diese Geschichte gelesen hat, verbirgt die Covergestaltung noch soviel mehr, von Traurigkeit bishin zu Glück & Freude.
Meine Meinung:
In "Ich verspreche dich zu finden" von Melanie Dobson fand ich eine stark verwobene Geschichte,
die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs spielend vor, die mich anfangs ein klein wenig an meine Grenzen brachte.
In der Vergangenheit lernte ich die Kinder Dietmar und Brigitte kennen, wie sie in ihrem Baumhaus in Deutschland in ihrer Fantasiewelt Ritter und Prinzessin spielten. Das friedliche Zusammenspiel wird unterbrochen, als sie miterleben, wie Dietmars Eltern und Brigittes Vater verhaftet werden. Beide fliehen über Belgien nach England und werden dort getrennt - mit dem Versprechen von Dietmar: Ich werde dich finden!
Gegenwärtig ist die Journalistin Quenby in ihren Recherchen vertieft, in dem es um Spionage im 2. Weltkrieges geht, als sie einen Anruf des Anwaltes Lukas erhält, der sie bittet für seinen amerikanischen Mandanten Daniel Knight eine Freundin aus vergangener Zeit wiederzufinden. Sie nimmt diesen Auftrag an und schnell wird klar, dass ihr Recherchefall mit der Suche nach der Frau mysteriöse Verbingungen hat.
Die Geschichte ist Abwechselnd in der Vergangenheit und der Recherchenarbeit in der Gegenwart erzählt und verflechten sich zunehmend ineinander. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten allen aufbauenden Strängen zu folgen und musste mir zahlreiche Notizen machen, und innehalten, um alles aufnehmen zu können. Es wurde mit der Zeit etwas anstrengend und brachte mich an meine Grenzen. Die anfängliche besondere Atmosphäre verlor sich immer mehr, bis der Punkt erreicht wurde, wo sich die Handlungen zunehmend ineinander verwebten und sich nach und nach neue Ergebnisse der Suche ergaben.
Der Zusammenhalt und die tiefe Verbundenheit der Kinder konnte Melanie Dobsen mit viel Gefühl beschreiben und Geschehnisse bildhaft umsetzen. Durch den Glauben an Gott hielten sie an ihr Versprechen fest und sprachen sich Mut zu, um die furchtbaren Erlebnisse zu überstehen. Beide durchlebten abscheuliche und grausame Lebensabschnitte, die mich innerlich in Stücke rissen, mich mit Wut über einige handelnde Charaktere überwältigten und auf einen friedvollen Ausgang hoffen ließen.
Neben der spannenden Recherche zu den Spionagetätigkeiten zum 2. Weltkrieg erfuhr ich fein dosiert mehr über Quenbys Familienverhältnisse, was mir manchmal zu wenig war, da sich in mir die Ungeduld breitmachte und mich gefühlt nur noch offene Gedankengänge plagten. Die Annäherungen zu Lukas zogen sich immer wieder zart durch die Erzählungen und es gab auch lustige Momente mit den Beiden. Besonders wie sie sich gegenseitig foppten, fand ich erheiternd und lockerte so manch bedrückende Szenen auf. Sehr emotional war für mich der Werdegang von Dietmar in der Gegenwart. Ihm rannte die Zeit weg, und sein inniger Wunsch, Brigitte zu finden und sie um Vergebung zu bitten, sie verlassen zu haben, ging mir unter die Haut. Nach jahrelanger Suche und Hoffnung wünschte ich mir für ihn seinen Seelenfrieden.
Im späteren Verlauf kam der Punkt, an dem ich mehrmals Taschentücher benötigte, denn die überschlagenden Erkenntnisse und Aufklärungen hatten es in sich. Melanie Dobsen hat hier alle Fäden zusammenfließen lassen, und es fiel mir schwer, offenbarte Wendungen zu verarbeiten und ein dauerhafter Tränenfluss hinderte mich beim weiterlesen, so dass ich einige Pausen brauchte, um dies zu verarbeiten. Diese Geschichte ging mir sehr nahe, trotz der stark verwobenen und anspruchsvollen Erzählweise. Ich habe gehofft, gebangt, gelacht und geweint und mich am Ende mit allen Erlebnissen der Vergebung angeschlossen.
Das Nachwort der Autorin fand ich sehr besonders, indem sie mich als Leserin direkt ansprach und Fragen stellte, die mich nochmals tiefer in die Geschichte blicken ließ und ich erneut über alles gelesene nachdenken konnte.
Fazit:
Mit "Ich verspreche dich zu finden" von Melanie Dobson durchlebte ich ergreifende Momente die noch lange in mir wüten werden, trotz anfänglicher Probleme allen Ereignissen und Enthüllungen zu folgen. Eine Geschichte über ein Versprechen über Jahrzehnte hinweg, dem Verlassen & Gefunden werden, um Vergebung, und der tiefen Verbundenheit einer Freundschaft.
~ aufwühlend und emotional ~ Spionage, Flucht und Zuflucht zur Zeit des 2. Weltkrieges ~ stark verwobene Erzählstränge zwischen Vergangenheit und Gegenwart ~ unerwartete Wendungen ~ Taschentuchalarm!
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18.03.2024awii186 Was ein fesselndes, zu Herzen gehendes Buch!
Wir lesen zuanfang von glücklichen Kindern, die im Jahre 1940 in ihrem Baumhaus "Ritter und Prinzessin" spielen, umgeben von einem schönen Garten und liebenden Eltern. Doch leider zerplatzt diese Idylle jäh, als sie mitansehen müssen, wie ihre Eltern verhaftet werden. Für Dietmar und Brigitte bedeutet das nur noch eins: sie müssen sofort fliehen.
Kurz vor ihrem Ziel werden sie getrennt und Dietmar verspricht Brigitte sie zu finden!
2017 erhält die Journalistin Quenby einen Anruf: Ein Anwalt eines reichen Amerikaners bittet sie, für seinen Mandanten eine vor 75 Jahren vermisste Person zu finden. Aber Quenby ist sich nicht sicher, denn sie recherchiert grade an einem hochkarätigen Spionagefall aus dem zweiten Weltkrieg.
Ich bin ganz ehrlich: mir fehlen einfach die Worte, nachdem ist das Buch durchgelesen habe. Die Autorin hat es geschafft, den Spannungsbogen ab der ersten Seite bis zum Schluß zu halten. Soviele Verknüpfungen, Verwirrungen, Herausforderungen, Ängste und Nöte aber auch Hoffnung, Licht und Staunen am Ende des Tunnels zeichnen das Buch aus.
Alle Personen sind authentisch beschrieben. Ich habe mitgelitten, geweint, gebangt auch auch zwischendurch geschmunzelt und gedankt.
Der zweite Weltkrieg nimmt einen großen Stellenwert ein. Schuld, Verrat und Verlust können den Menschen verbittern, aber Gottes Gnade und Hilfe kann Vergebung und innere Heilung herbeiführen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, viel zum Nachdenken gegeben und gezeigt, zu was der Mensch fähig ist. Herzergreifend, spannend und nicht "zum eben weglesen".
Erwähnen möchte ich noch das Nachwort, welches mit Fragen zum Weiterdenken einlädt
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13.03.2024annislesewelt "Ich verspreche, dich zu finden" ist ein gigantisches Buch, das mich komplett überzeugt hat.
Auf zwei Zeitebenen konnte ich Brigitte und Dietmar sowie Quenby und Lucas begleiten und habe mit ihnen viele Abenteuer erlebt.
Die Charaktere waren so authentisch und nahbar beschrieben, dass man sie mögen musste. Sie waren sehr realistisch dargestellt und es war spannend zu sehen, wie sie über
sich hinausgewachsen sind und sich weiterentwickelt haben.
Die Geschichte selbst weist mehrere Handlungsstränge auf, nicht nur, dass sie auf zwei Zeitebenen spielt, beinhaltet sie auch viele verschiedene Charaktere. Zu Beginn fiel es mir schwer, alle zuzuordnen und auch im Laufe des Buches musste ich aufmerksam bleiben. Dieser Roman ist deshalb etwas anspruchsvoller als viele andere, denn er ist wirklich komplex.
Der Spannungsbogen war perfekt, der Schreibstil angenehm und die Geschichte rund und sehr gut erzählt.
Melanie Dobson hat hier einen großartigen Roman geschaffen und ich bin froh, ihn gelesen zu haben, denn es geht um Werte wie Nächstenliebe, Vergebung, Freundschaft, Treue und Hilfsbereitschaft.
"Ich verspreche, dich zu finden" geht unter die Haut und ganz tief ins Herz. Hier sind so viele Emotionen, so viel Gefühl, so viel Schmerz und dann wieder Hoffnung miteinander vereint, dass dieses Buch bewegt, Trauer und Begeisterung gleichzeitig auslöst und sicher noch lange die Gedanken beschäftigen wird.
Ich bin unfassbar begeistert und kann dieses Buch jedem empfehlen, der mehr möchte als eine zarte Romanze.
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12.03.2024agnes.bookworld Dies ist mein erstes Buch, das ich aus der Feder von Melanie Dobson gelesen habe. Es wird sicherlich nicht bei diesem Buch bleiben, weitere werden folgen.
1940 müssen Dietmar und Brigitte Hals über Kopf über Belgien nach England, wo eine Tante von Dietmar lebt, fliehen. Sie kommen in England an, doch das Schicksal trennt sie. Dietmar verspricht Brigitte, sie
egal, was kommen solle zu finden. Dieses Versprechen zu halten fällt ihm leicht, nur die Suche ist weitaus schwieriger.
Über 70 Jahre später:
2017, Quenby Vaughn erhält einen rätselhaften Anruf von einem Anwalt. Er bittet sie, dass sie für seinen Arbeitgeber eine vermisste Person aus seiner Vergangenheit sucht. Eigentlich möchte Quenby diesen Job gar nicht annehmen, da sie mitten in einer Recherche über einen Spionagefall im 2. Weltkrieg steckt. Da sie aber zurzeit feststeckt, lässt sie sich anwerben. Was sie dabei nicht ahnt, die Zusammenarbeit mit Lucas, dem Anwalt ihres Auftraggebers, ist herausfordernd und welche mysteriösen Verbindungen sie in Bezug auf ihre Recherche zum Artikel und ihrer Suche nach der vermissten Person ans Licht kommen werden.
Mit den lebhaft beschriebenen Szenen, einem leicht lesbaren und fesselnden Schreibstil hat Melanie Dobson mir tolle Lesestunden beschert. Ich konnte mich sehr gut in die Zeit des 2. Weltkrieges und der Flucht der beiden Kinder versetzen. Aber auch Quenby bei ihrer Suche hat mir sehr schöne Szenen vor Augen gemalt. Für mich war es beim Lesen, als ob ich eine Episode von „Inspektor Barneby“ sehe. Der christliche Aspekt zieht sich unaufdringlich sowie nicht missionierend sanft durch das ganze Buch. Ich kann dieses Buch bedenkenlos jedem weiterempfehlen, der gern spannende historische Romane, die überwiegend in England spielen, lesen.
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29.02.2024katikatharinehof Versprochen ist versprochen...
Quenby ist Journalistin und immer auf der Suche nach guten Geschichten, die unter die Haut gehen. Ihre aktuellen Recherchen befassen sich mit Spionage im Zweiten Weltkrieg und sie taucht immer tiefer in die Thematik ein. Ein Anruf macht sie mehr als neugierig, denn ein reicher Amerikaner bittet sie darum, ihr bei der Suche nach einer vermissten Person
zu helfen, die seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden ist. Quenby ist zwiegespalten, doch sie kann sich diesem Angebot einfach nicht entziehen. Die Schilderungen berühren sie und schaffen so eine erste emotionale Verbindung. Noch ahnt sie nicht, welche Zusammenhänge sie aufdecken wird.....
Melanie Dobson schreibt Bücher, die nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch tief unter die Haut gehen. Mit "Ich verspreche, dich zu finden" verbindet sie die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und die Themen, Flucht, Vertreibung und Spionage mit dem Einlösen eines gegebenen Versprechens und ermöglicht so ihren Leser:innen, sich vollends in die ergreifende Handlung fallen zu lassen und gemeinsam mit Quenby auf Spurensuche zu gehen.
Dabei schildert die Autorin mit einem unglaublichen Gespür für die leisen Zwischentöne und ganz viel Sensibilität viele berührende Momente der Verbundenheit zischen den Kindern Dietmar und Brigitte, deren Freundschaft ein ganz besonderes Geschenk ist. Es sind Augenblicke der Hoffnung und der Zuversicht, die aus dem christlichen Glauben wachsen und den Kindern in einer dunklen Zeit Halt geben. Die Lesenden werden durch die sehr lebendige und bildhafte Sprache zu Augenzeug;innen und erleben die Schrecken der Flucht und der Kriegstage hautnah mit. Dietmar reicht nicht nur Brigitte immer wieder seine helfende Hand, sonder er führt die Leserschaft ebenso stark und sicher durch diese aufwühlenden und emotionalen Kapitel.
Die Zeitreise wird immer wieder durch die Recherchen ein der Gegenwart unterbrochen, sodass sich die beiden Zeitstränge miteinander verflechten können. Hier gelingt es Dobson, die Handlungen ineinander fließen zu lassen, Zusammenhänge herzustellen und und nach und nach ein stimmiges Gesamtbild zu kreieren. Es ist die Mischung aus Spannung, Zeitgeschichte, Emotionen und spirituellem Inhalt, die die Leser:innen regelrecht an den Seiten kleben lässt, um sich an der Suche nach Brigitte zu beteiligen. Auch ist der Roman eine Einladung, sich selbst an bereits gegebene Versprechen und deren Einhaltung zu erinnern und den christlichen Glauben als Wegweiser zu nutzen, um das Einlösen in die Tat umzusetzen.
Die Autorin beherrscht die Klaviatur der Gefühle und weiß, wie sie überraschende Wendungen und echte Taschentuchmomente kreieren kann. Lachen und Weinen, Hoffen und Bangen, Angst und Freude, Dankbarkeit und Schmerz liegen hier oft nur wenige Zeilen voneinander entfernt und überwältigen das Herz beim Lesen.
Ein Roman, der noch lange nachklingen wird.
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