Das wird eine lange Nacht. Vivian Steele überprüfte noch ein letztes Mal ihren pinkfarbenen Lippenstift, bevor sie die Damentoilette verließ und sich in das Haifischbecken begab – offiziell als Diplomatendinner in Washington, DC, bekannt. Aber dies war nicht irgendein Abendessen. Dies war das erste jährliche Sommerevent in einem schicken Fünf-Sterne-Hotel im Norden Virginias, an dem namhafte Diplomaten aus der ganzen Welt teilnahmen.
Vivians Vorgesetzter hatte darauf bestanden, dass sie ebenfalls hinging. Vivian arbeitete im Büro der Rechtsabteilung im Außenministerium und hatte nach sechs Jahren als Anwältin im Staatsdienst mittlerweile eine Menge gesehen und erlebt.
Aber nichts verursachte ein solches Unbehagen bei ihr wie solche eleganten Veranstaltungen, bei denen Netzwerker aus der Hauptstadt und der Umgebung sich ein Stelldichein gaben, miteinander plauderten und neue nützliche Beziehungen knüpften. Als sie an ihrem knielangen schwarzen Cocktailkleid heruntersah, hatte Vivian das Gefühl, völlig fehl am Platz zu sein. Rüschen und Glitzer waren überhaupt nicht ihr Ding, deshalb hatte sie sich für einen klassischen Look entschieden. Wenigstens fiel sie damit in der Menge nicht weiter auf.
Als sie Layla Karam McCoy auf sich zukommen sah, stieß Vivian einen Seufzer der Erleichterung aus. Ihre beste Freundin hatte seit ihrer Hochzeit gar nicht mehr aufgehört zu strahlen und dieses Strahlen wurde durch ihr langes, glitzerndes, elegantes Abendkleid noch verstärkt.
»Was machst du denn hier? Ich hätte nicht gedacht, dass sie Spioninnen hier reinlassen«, witzelte Viv mit gedämpfter Stimme.
Layla stöhnte. »Ich wünschte, ich wäre nicht hier, aber ich repräsentiere heute die Behörde. Mein Boss hat sich in letzter Minute aus der Affäre gezogen und mir erklärt, dass ich mir dieses Essen antun muss, erst recht, weil der Job fürs Außenministerium meine Tarnung ist.«
Viv trat näher zu ihrer Freundin. »Wie viele von den sogenannten Diplomaten hier gehören wohl in Wirklichkeit zu irgendwelchen Geheimdiensten?«
Layla sah sich im Raum um. »Wahrscheinlich zehn Prozent. Vielleicht auch mehr.«
Viv hatte schnell gelernt, dass Geheimagenten oft Diplomatenjobs als Tarnung hatten, und das war in anderen Ländern ähnlich. Laylas Tarnung war ein Job als Analystin im Außenministerium.
»Hey!« Layla packte Viv am Ellbogen. »Wer ist denn der Muskelprotz mit den dunklen Haaren, der dich die ganze Zeit beobachtet?«
»Von wem redest du?«, flüsterte Viv zurück.
»Warte einen Moment und dreh dich dann langsam zum Vorspeisenbüffet um.«
Viv wartete ein paar Sekunden und sah dann beiläufig in die entsprechende Richtung. Layla hatte nicht übertrieben. Der Mann, von dem sie gesprochen hatte, war deutlich über ein Meter achtzig groß. Er hatte wellige dunkle Haare und war gut gebaut. Sehr gut gebaut. »Ich habe keine Ahnung, wer das ist.«
Layla lachte. »Wenn ich mich nicht irre, würde er aber gerne wissen, wer du bist.«
»Das bildest du dir ein.« Viv seufzte. »Seit deiner Hochzeit kennst du wirklich nur noch ein Thema.« Layla war fest davon überzeugt, dafür sorgen zu müssen, dass auch Viv den Richtigen fand, aber ihre bisherigen Verkupplungsversuche waren ein ziemlicher Reinfall gewesen.
»Ich werde nicht aufgeben.« Layla lächelte schelmisch.
Viv warf noch einen Blick zu dem geheimnisvollen Mann hinüber. »Was den Typen betrifft, scheint er jedenfalls sehr wachsam zu sein, nicht nur bezogen auf mich. Seine ganze Haltung riecht nach Militär.«
Layla drückte die Hand ihrer Freundin. »Ja, aber ich weiß, was ich gesehen habe.«
Ein Gong ertönte und bedeutete ihnen, dass es an der Zeit war, ihre Plätze einzunehmen.
Pflichtbewusst betrieb Viv höflichen Smalltalk an ihrem Tisch, an dem Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Länder saßen – die zum Glück allesamt Englisch sprachen. Im Gegensatz zu Layla hatte Viv keine Palette von Sprachkenntnissen zur Verfügung. Ihre einzige Fremdsprache war Spanisch und selbst das sprach sie nicht fließend.
Gerade schob sie einen Bissen von ihrem ziemlich faden gebratenen Hühnchenfilet in den Mund, als jemand hinter ihr einen lauten Schrei ausstieß. Instinktiv sprang Viv auf, während um sie herum das Chaos ausbrach, und ihr Pulsschlag beschleunigte sich.
Überall im Saal ertönten Rufe und Schreie. Viv rannte zu dem Tisch, an dem die Aufregung ihren Anfang genommen hatte, und sah den ägyptischen Botschafter, der sein Land in den Vereinigten Staaten repräsentierte, regungslos auf dem Fußboden liegen. Ihr Magen zog sich zusammen. Sie kannte diesen Mann – Ali Zidan war ein wichtiger Verbündeter der USA und ein Freund.
Ein Mann beugte sich gerade über Zidan, um mit einer Herz-Lungen-Reanimation zu beginnen, als Zidans Leibwächter erschienen und sich wie eine Schutzmauer um ihn herum aufbauten. Viv war keine Expertin in medizinischen Dingen – sie hatte nur grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse –, aber sie hatte den Eindruck, dass alle Reanimation der Welt nichts an der Situation ändern würde.
Der ägyptische Botschafter war tot.
Eine große Hand packte sie am Arm und zog sie zurück. Viv versuchte, sich aus dem festen Griff zu befreien. »Lassen Sie mich los!«
»Sie sollten zurücktreten, Ma’am.«
Viv blickte in die großen braunen Augen des geheimnisvollen Fremden von vorhin. »Und Sie sind?«
»Jacob Cruz, leitender Special Agent vom Diplomatischen Sicherheitsdienst.«
Aha. »Haben Sie gesehen, was passiert ist?«
Agent Cruz trat einen Schritt näher. »Moment mal. Jetzt bin ich erst mal dran mit der Frage, wer Sie sind.«
Es gab keinen Grund, ihm die kalte Schulter zu zeigen. »Ich bin Vivian Steele. Ich arbeite als Juristin im Außenministerium.«
Er runzelte die Stirn. Es musste das Wort Juristin gewesen sein, das diesen finsteren Blick ausgelöst hatte. Sie kannte den Ausdruck. »Bitte treten Sie zurück, Ma’am.«
Viv entging nicht, dass er ihre Frage, ob er etwas gesehen hatte, nicht beantwortete, aber angesichts des Tumults im Saal ließ sie die Sache auf sich beruhen und gehorchte. Sie sah sich um und entdeckte Layla, ihr Handy am Ohr. Zweifellos informierte sie die CIA über die Ereignisse.
Das Mikrofon am Rednerpult machte ein schrilles pfeifendes Geräusch und dann ergriff der Moderator des Abends das Wort. »Achtung, bitte hören Sie alle zu! Bitte gehen Sie ruhig zu Ihren Plätzen zurück. Wir haben einen medizinischen Notfall und müssen Platz für die Sanitäter machen. Wenn bitte alle schnell und ruhig zu ihren Tischen zurückkehren … Ich wiederhole: Bitte nehmen Sie wieder Ihre Plätze ein, damit wir den medizinischen Notfall versorgen können.« Die Durchsage wurde in verschiedenen Sprachen wiederholt und schien manche Nerven zu beruhigen, denn die meisten Personen folgten der Aufforderung.
Viv sah zu, wie der reglose Körper des Botschafters auf einer Trage hi-nausgebracht wurde. Sie hatte keine besondere Verbindung zur Abteilung für Nahostbeziehungen, aber bei ihrer juristischen Arbeit kam sie mit allen Regionen in Berührung, deshalb wusste sie, dass Zidans Tod größere Auswirkungen haben würde. Er hatte sich sehr gegen antidemokratische Kräfte in Ägypten stark gemacht. Sein Tod war ein herber Verlust.
Als das Dessert aufgetragen wurde, hatte Viv bereits heftige Kopfschmerzen, aber sie wusste, dass sie sich noch nicht verabschieden konnte. Sie aß einen Bissen von ihrem Erdbeerkäsekuchen und trank einen Schluck Kaffee, während sie überlegte, was sie als Nächstes tun sollte und wie sie sich aus den Unterhaltungen herausziehen konnte. Einige Gäste hatten ihren Nachtisch bereits stehenlassen, um sich stattdessen den Cocktails zu widmen, und schlenderten zwischen den Tischen herum. Vermutlich gab es nicht wenige, die die Gelegenheit nutzten, um sich von den Personen zu entfernen, mit denen sie die vergangenen zwei Stunden am Tisch gesessen hatten.
Viv sah, dass Penelope King, die US-Botschafterin in Belgien, in der Nähe stand und mit dem türkischen Botschafter sprach. Penelope bemerkte Viv und winkte ihr zu. Viv erhob sich, entschuldigte sich bei ihren Tischnachbarn und schob den Stuhl zurück, um sich zu Penelope zu gesellen. Noch während sie näherkam, bemerkte sie, dass Penelopes Gesicht plötzlich aschfahl geworden war.
»Botschafterin King, geht es Ihnen nicht gut?«
»Viv …« Penelope machte einen Schritt auf sie zu und klammerte sich an Vivs Arm, als sie zu Boden sank. Viv musste alle Kraft aufwenden, dass sie nicht selbst mit nach unten gezogen wurde.
Viv kniete sich neben die Botschafterin, während diese sich auf dem Boden krümmte. »Hilfe! Hilfe!«, schrie Viv, so laut sie konnte. Ein tiefes Gefühl der Angst überfiel sie. Was, wenn das Essen vergiftet war? Was, wenn sie alle starben?
»Was ist denn los?«, fragte der türkische Botschafter. »Gerade war mit ihr noch alles in Ordnung.«
»Ich weiß es nicht.« Vivs Stimme zitterte, genau wie ihre Finger, als sie versuchte, Penelopes Puls zu fühlen.
»Sie schon wieder!«
Viv drehte sich um und sah, dass Jacob Cruz sie wütend anstarrte.
»Typisch Anwältin, immer auf der Suche nach Ärger.«
Viv hatte mehr als genügend Juristenwitze und abfällige Bemerkungen über Anwälte gehört und war nicht geneigt, sich zurückzuhalten. »Special Agent Cruz – wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich mir mehr Sorgen darüber machen, ob hier ein ganzer Saal voller Diplomaten in Gefahr ist, und nicht darüber, ob ich Juristin bin oder nicht. Sind Sie nicht für die Sicherheit zuständig?«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Ja, und wir werden umfassende Ermittlungen anstellen. Dazu gehört auch die Tatsache, dass Sie eine der letzten Personen waren, die in der Nähe der Botschafterin waren, als sie zusammengebrochen ist.«
»Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich etwas damit zu tun habe, oder?« Viv war so wütend, dass ihre Stimme bebte.
Jacob verschränkte die Arme und funkelte sie an.
Viv stemmte die Hände in die Hüften. Sie war kurz davor zu explodieren. »Ich schlage vor, Sie hören auf, mich zu belästigen, und fangen an, Ihre Arbeit zu machen.«
Sie holte tief Luft, um zu verhindern, dass sie etwas sagte, was sie später bereuen könnte. Dann ließ sie Special Agent Cruz ohne ein weiteres Wort stehen. Sie musste so schnell wie möglich Layla finden. Ja, der ägyptische Botschafter hatte vielleicht einen Herzinfarkt gehabt, aber jetzt, nach Penelopes Zusammenbruch, hatte Viv eine Menge Fragen. Hier ging etwas vor sich, das schlimmer war. Und sie war sich nicht sicher, ob der Schrecken vorüber war oder erst begann.
Kundenstimmen
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31.03.2024Nicole Katharina Meine Meinung zum christlichen Krimi:
Im Visier der Macht
3. Buch
Inhalt in meinen Worten:
Wenn man eigentlich nichts ahnend zu einer Versammlung muss und dort auf einmal eine Leich auftaucht und dann noch ein zweites Opfer gefunden wird, ist klar für Vivian, hier steckt mehr dahinter, und so bildet sich eine besondere Taskforce. Als ihr dann noch das Leben zweimal gerettet
wird, ist sie ziemlich durcheinander. Doch was ist, wenn das alles nur inszeniert ist" Nun das soll euch am besten selbst die Charakterin erzählen, denn ihr Kopf stand auf einmal nicht mehr dort wo er sein sollte, sondern mitten in der dampfenden Misere.
Wie ich das Gelesene empfinde:
Ich hatte nicht das Gefühl eine neue Geschichte zu lesen, sondern sie war sehr ähnlich zur zweiten Geschichte die ich vor kurzem las. Das fand ich schade, denn so hatte es etwas von einer Schablone, die nur genutzt wurde, vielleicht Orte und Namen ausgetauscht und vielleicht auch eben die Sache das Freund nicht gleich Freund und Feind nicht nur Feind ist, das fand ich etwas mühselig und auch enttäuschend.
Denn die Autorin kann eigentlich schreiben und ihren Stil auch so nutzen das ich gern an den Zeilen klebe, aber nicht wenn die Geschichte nicht neu oder gar anders ist sondern eigentlich wie die vorherigen Geschichten auch, hier fehlte mir der Wumms.
Die Charakter:
Mir tat Vivian hier sehr leid, denn ihr wird so übel mitgespielt, das es für zwei bis drei Leben langen würde und als dann noch ein sehr wichtiger Mensch in ihrem Leben etwas unfassbar schmerzhaftes passiert, langt es Vivian und sie will endlich wieder Frieden haben, doch wie kann man Frieden schaffen, wenn doch klar ist, das einfach alles Kopf steht.
Dagegen fand ich den Charaktere, der eigentlich der Böse sein sollte, sehr interessant und am besten mit gestaltet.
Die Charakterarbeit liegt der Autorin, ich merke das sie sich Gedanken um ihre Charaktere macht, aber trotzdem war zu vieles das zu Band 2 sehr ähnlich war.
Spannung:
Baute sich auf, flaute aber ab, nachdem ich das Gefühl hatte den zweiten Band nochmals zu lesen, was ich schade fand, denn hier hätte man so viel noch tun und gestalten können. Das ist bei mir also nicht auf einen guten Punkt gelandet, sondern eher im Minusbereich.
Gesamt:
Das die Geschichte mir zu viel von Band 2 nochmals erzählt fand ich nicht so prickelig und damit ging auch die Spannung flöten, dagegen fand ich die Charakterarbeit sehr stark und authentisch. Denn das kann die Autorin gut, mit ihren Charakteren spielen und formen.
Bewertung:
Leider gebe ich nur zwei Sterne für diese Geschichte, weil ich einfach zu stark an den zweiten Band erinnert wurde und mir einfach das große Ahja und WOW gefehlt hat.
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02.10.2023Hopeandlive Die junge Anwältin Vivian Steele, von all ihren Freunden nur Viv genannt, ist Anwältin im Außenministerium. Nachdem sie in ihrer Jugend gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester einen schweren Schicksalsschlag mit Gottes Hilfe bewältigt hat, konzentriert sie sich darauf ihrem Land zu dienen. Da tut sie mit bestem Wissen und Gewissen. Bei einem Galadinner muss sie einen Mordanschlag als Zeugin miterleben
und wird daraufhin in eine Taskforce berufen, die sich aus CIA und FBI zusammensetzt. Und als wäre diese Mischung nicht schon brisant genug, wird sie auch noch eine Ex-Navy-SEAL als Partner zugeteilt, Jacob Cruz. Diesem Mann, mit dem sie schon auf dem Galadinner eine mehr als unangenehme Begegnung hatte und der keinen Hehl daraus gemacht hat, was er denn von Anwälten hält.
Viv nimmt sich also vor ganz professionell an diesen Fall zu gehen und Distanz zu Jacob zu wahren, doch das ist natürlich für beide nicht so einfach, denn auch der Leser spürt die wachsende Anziehung. Allerdings ist für sowas eigentlich keine Zeit, denn die Ermittlungen ziehen in vielfältiger Weise und in alle möglichen Richtungen gefährliche Kreise und Viv sieht sich nach zwei tätlichen Anschlägen auf sie persönlich plötzlich und für sie völlig unverständlich in einer tödlichen Verschwörung wieder. Sie wird zwar in beiden Fällen von einem Mann, Mark, der auch Anwalt ist wie Viv, gerettet, doch ist er wirklich der, für den er sich ausgibt.
Jacob wird, zu Vivs Ärger, mit ihrem Schutz beauftragt und die erzwungene Nähe bringt für die Beiden nach und nach die Wahrheit über ihre Gefühle ans Licht. Doch je mehr sie sich darüber klar werden umso weniger Zeit haben sie, sich damit zu beschäftigen, denn ihre Feinde schlafen nicht und greifen zu perfiden Mitteln, doch auch die CIA und auch das FBI ist sich nicht zu schade Methoden anzuwenden, die den einzelnen Menschen nicht wirklich im Fokus haben, denn alles soll ja der "Sache", nämlich dem Schutz des Landes dienen. Viv und Jacob sehen sich mehr und mehr als Schachfiguren und der Ausgang des gefährlichen Spiels ist völlig ungewiss....
Rachel Dylan schließt mit diesem dritten Teil "Im Visier der Macht" ihre Thriller-Trilogie ab und das Buch kann auch unabhängig von den anderen gelesen werden. Ich habe mit diesem Teil begonnen und es hat mir so gut gefallen, dass ich mit Sicherheit die anderen beiden auch noch lesen werden. Sie schafft es, ab der ersten Seite den Spannungsbogen hochzuhalten, jedoch nicht so, dass der Leser durch den Thriller hetzt, sondern in den ruhigeren Passagen die biografischen Hintergründe der sympathischen Protagonisten erfährt und wie fein und auch tiefgehend sich ihre Beziehung mit allen Bedenken und Ängsten, die sie haben aufbaut. Der christliche Glaube wird auf eine ruhige und unaufdringliche Art und Weise und auch ohne viele Worte mit eingearbeitet.
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21.09.2023Klaudia K. Im letzten Teil "Im Visier der Macht" von Rachel Dylan muss sich Vivien Steel behaupten.
Vivien, Anwältin des Außenministeriums, ist auf einem Gala Dinner als sie miterleben muss wie Mordanschläge auf zwei bekannten Diplomaten, dem Ägypter Ali Zidan und Penelope King, der amerikanischen Diplomatin, unternommen werden.
Jacob Cruz ein ehemaliger SEAL, soll in Viviens Taskforce mit ihr mitarbeiten, um den Grund
der tödlichen Anschläge herauszufinden. Vivien und Jacob haben so unterschiedliche Charaktere, dass sie sich zu Beginn nur sehr schwer verstehen. Jacob kann Anwälte nicht ausstehen, doch muss er nach einiger Zeit einsehen, dass Vivien ein sehr außergewöhnlicher Mensch ist. Als auch auf sie ein Anschlag verübt wird ist er "ihr Bodyguard" - und die emotionale Reise der Beiden beginnt...
Rachel Dylan ist für hervorragende Action und Kriminalromane bekannt. Ihre außerordentlich dynamische, flüssige Sprache macht die Lektüre zum reinsten Lesevergnügen. Typisch für diese wunderbare Autorin ist, wie geschickt sie ihre Romane aus einer gelungenen Melange an Emotion und spannungsgeladener Handlung in eine atemberaubend schöne Story modelliert.
Von emotionalen zu Spannungsbögen ist alles vorhanden, um den Leser bis zur sprichwörtlich letzten Seite in Atem zu halten. Die persönlichen Momente der Protagonisten lassen auch "Im Visier der Macht" zu einem unvergesslichen Leseerlebnis werden.
Ganz besonders schön sind die wertvollen christlichen Gedanken und Weisheiten, die liebevoll und leise in die Geschichte eingewoben sind. Jeder einzelne dieser Momente passt zum Krimi und bietet dem Leser wunderbare Möglichkeiten des Innehaltens und Nachdenkens.
Aus meiner Sicht ist "Im Visier der Macht" von Rachel Dylan ein unbedingt empfehlenswerter Roman für Menschen, die dieses Genre lieben.
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08.08.2023Grace2 Spannend bis zur letzten Seite!
Das Buch „Im Visier der Macht“ der Autorin Rachel Dylan ist der dritte Teil in dieser Serie, der aber auch unabhängig von den ersten beiden Bänden gelesen werden kann, da bestimmte Personen zwar in der ganzen Serie vorkommen, aber in jedem Buch eine andere der Freundinnen im Mittelpunkt steht.
Ein Galadinner, zwei Tote, aber sind
es auch zwei Morde" Vivian Steele nahm als Anwältin des Außenministeriums an dem Dinner teil und wird nun überraschend in die Taskforce zu den Fällen gerufen. Jacob Cruz, ein Ex-Seal, war ebenfalls anwesend und wird nun nicht nur ihr Partner bei den Ermittlungen, er wird auch sehr schnell Vivians Bodyguard, denn auch auf Vivian wird ein Anschlag verübt. War es nur ein Zufall oder gibt es einen größeren Zusammenhang, der noch zu ermitteln ist" Vivian und Jacob begeben sich auf eine lebensgefährliche Mission...
Auch dieser dritte Band in der Serie hat mich überzeugt. Rachel Dylan hat nicht nur einen guten, flüssigen Schreibstil, sie hat es auch geschafft, dass der Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite hoch ist. Es ist kein Buch, das man so leicht aus der Hand legt, dafür passiert zu viel. Der Roman ist actionreich, hat aber auch immer wieder ruhigere, nachdenklichere Moment, insbesondere dann, wenn es um die Beziehungen zwischen den Protagonisten geht oder deren Vergangenheit beleuchtet wird. Überhaupt sind die Charaktere der Protagonisten gelungen und nachvollziehbar aufgebaut. Das Setting beschreibt die Autorin so bildlich vorstellbar, dass man das Gefühl hat einen Film oder eine Fernsehserie zu sehen. Mir persönlich gefällt die Mischung aus Spannung und Beziehungen, es ist ein guter Mix, der für unterhaltsame Stunden sorgt. Besonders sprechen mich aber immer wieder die christlichen Gedanken an, die nicht übermäßig sind, aber gut und passend in die Geschichte miteinfließen.
So kann ich auch diesen Band wie auch die komplette Serie nur weiterempfehlen. Ein Buch, das einfach Spaß macht.
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04.08.2023mabuerele „...Gerade schob sie einen Bissen von ihrem ziemlich fade gebratenen Hühnchenfilet in ihren Mund, als jemand hinter ihr einen lauten Schrei ausstieß. Instinktiv sprang Viv auf, während um sie herum das Chaos ausbrach, und ihr Pulsschlag beschleunigte sich...“
Viv, Juristin im Außenministerium in Washington, ist auf einem Diplomatendinner, als der ägyptische Botschafter zusammenbricht. Kaum hatte man sich beruhigt, fällt die
amerikanische Botschafterin Penelope King um. Sie kommt ins Krankenhaus, wo der Ägypter mittlerweile verstorben ist.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben, Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Er lässt sich flott lesen.
Für die Aufklärung beider Fälle wird eine Taskforce gebildet. Ihr gehören Vertreter aus dem FBI, dem Außenministerium und den Geheimdiensten an. Außerdem wird die CIA kontaktiert. Dabei sind sowohl Vivian, als auch Special Agent Jacob Cruz. Der bekommt ausgerechnet Vivian als Partnerin, was ihm gar nicht zusagt.
„...Jacob hatte irgendwie den Eindruck, dass er den Babysitterjob als Strafe erhielt, weil er bei dem Dinner die Sicherheit vermasselt hatte. Er wollte lieber mitten im Geschehen sein und hatte wirklich keine Lust, mit der widerspenstigen Juristin vom Schreibtisch aus zu arbeiten...“
Noch ahnt er nicht, dass er schneller und heftiger mitten im Geschehen ist, als er sich je vorstellen konnte.
Während Penelope um ihr Leben ringt, wird eine Autopsie des Botschafters aus religiösen Gründen verweigert. War es wirklich ein Herzinfarkt" Penelope wurde vergiftet. Das weiß man inzwischen.
Die Ermittlungen kommen in beiden Fällen schnell an ihre Grenzen. Das ändert sich, als Vivian eine Nachricht erhält und auf den Weg ins Café zusammengeschlagen wird. Jacob ist nun für ihren persönlichen Schutz verantwortlich. Gleichzeitig hinterfragt er einen alten Einsatz von Vivian. Könnten die aktuellen Vorgänge damit zusammenhängen" Leider hält sich die CIA lange bedeckt.
Die Geschichte macht deutlich wie kompliziert die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen in Amerika ist. Keiner will sich in die Karten gucken lassen. Schweigen ist das A und O. Außerdem kommt die Durchsetzung politischer Ziele vor Menschenleben. Druck ist ein probates Mittel, um sich durchzusetzen.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass sich Jacob und Vivian durch die enge Zusammenarbeit näher kennenlernen. Ich als Leser erfahre eine Menge über ihre Vergangenheit und noch nicht bewältigte Verletzungen. Beide tauschen sich auch an passender Stelle über Glaubensfragen aus.
Die Fälle werden konsequent logisch zu Ende geführt. Dabei zeigt sich, dass vieles nicht so war, wie es anfangs schien.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
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04.08.2023Blueberry Der dritte Teil der Capital Intrigue ReiheVivian ist Juristin im Außenministerium und ist bei dem Galadinner zugegen, als der ägyptische Botschafter an einem Herzinfarkt stirbt und gleich darauf eine amerikanische Botschafterin zusammenbricht. Der Ex-SEAL Jacob, der im Sicherheitsdienst arbeitet, beäugt die attraktive Juristin skeptisch. Auch kann er nicht verstehen warum er mit ihr in der neu gegründeten Taskforce zusammenarbeiten
soll. Vivian ist als Zeugin ein wichtiges Mitglied der Taskforce, weil sie gute Beziehungen zu der ägyptischen Botschaft hat. Doch dann wird Vivian überfallen und schon bald geht es um Leben und Tod.
Die ist der dritte Teil der Capital Intrigue Reihe der Autorin Rachel Dylan. Die Bücher können unabhängig von einander gelesen werden. Ich kenne die Vorgänger und wusste mit welcher Spannung und mit welchen Wirrungen die Autorin arbeitet. Auch hier wurde ich nicht enttäuscht.
Vivian ist eine sehr ehrgeizige und loyale Juristin, die gerne für das Außenministerium arbeitet. Ihr Job besteht eigentlich aus viel Recherche-Arbeit am Schreibtisch. Doch dieser Fall verlangt alles von ihr ab. Man merkt das sie in die ihr ungewohnten Situation, manchmal die Fassung verliert und aber sich trotzdem Mühe gibt, ihren Arbeitgeber zu unterstützen. Es ist bewundernswert wie sie diese Umstände meistert. Jacob ist ein SEAL, der wegen einer Verletzung aus dem Dienst entlassen wurde. Kein Wunder das er sich in seiner neuen Rolle als Sicherheitsmitarbeiter erst einmal einfinden muss. Dennoch weiß er genau was zu tun ist und wie er Vivian beschützen kann.
Die Funken, die zwischen den beiden sprühen sind in jeder Seite zu spüren und sie sind ein gegensätzliches Paar, das sich auf einander einlassen muss. Ich fand es schön wie die Autorin, die Annäherung der beiden beschrieben hat. Durch die Bedrohung werden sie zusammen geschweißt und halten zusammen.
Das Rätsel um den Tod des ägyptischen Botschafter versuchen Vivian und Jakob zu lösen. Und um die Botschafterin kümmern sich die Agentin Delaney und ihr junger Kollege Weston. Dies ist ein Nebenschauplatz der auch sehr spannend war und durch den Sprung zwischen den beiden Fällen, war immer Tempo in der Geschichte. Die Auflösung der Morde waren durchdacht und man konnte wunderbar mit rätseln.
Fazit:
Ein temporeicher und spannungsgeladener dritter Teil, der durch seine Charaktere besticht und bei dem reichlich Fährten gelegt werden.
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17.06.2023Märchens Bücherwelt Mit Spannung habe ich nun den 3.Teil der Crime Reihe von Rachel Dylan erwartet. Nach und nach lernt man immer mehr die Ermittler aus den vorherigen Teilen kennen, ihren Werdegang beruflich und privat, teilweise aber auch mit einigen traurigen Erlebnissen verbunden.
Auch hier geht es wieder um politische Machtspiele, diesmal aufgrund von Verbindungen zwischen den Botschaften von Ägypten, Russland und
den USA und terroristischen Machenschaften.
Da es gleich 2 Vorfälle gibt, die großen Einfluss auf die eh schon schwierigen Verhältnisse miteinander nehmen, muss ein eventueller Zusammenhang geklärt werden, doch die Zusammenarbeit zwischen CIA und FBI gestaltet sich schwierig, denn beide Seiten scheinen Informationen nur dürftig weiterzugeben und ihre Vorgehensweise verläuft nicht immer im Sinne aller Beteiligten, was die Gefahr für die Juristin Vivian nur steigert.
Schon auf den ersten Seiten wird der Leser in die spannungsgeladene Handlung gerissen, wodurch ein regelrechter Wettlauf gegen die Zeit entsteht.
Fein dosiert wird auch der Glaube integriert, denn viele des Teams sind Christen, die sich gegenseitig Mut machen und bestärken, niemals das Vertrauen zu Gott aufzugeben, egal welche Gefahr auch drohen mag. Ich hätte mir an manchen Stellen noch etwas mehr Tiefe gewünscht, denn es blieb eher bei Gesprächen und kurzen Stoßgebeten.
Man muss sich ein wenig an die unterschiedlichen Posten und Namen gewöhnen, weil es hier etliche gibt, die in den Fall involviert sind.
Sowohl Vivian als auch Jacob als Hauptprotagonisten haben beide mit schlimmen Erlebnissen zu kämpfen, was dazu führt, dass in Jacob viele innere Kämpfe toben und er Gefühle kaum zulassen will.
Dennoch fand ich es etwas schwierig dieses Mal mit beiden warm zu werden, einerseits weil mir die Annäherung zu schnell ging, ich aber die jeweiligen Reaktionen Vivians nicht immer nachvollziehen konnte. Einerseits ist sie ein ziemlicher Sturkopf, andererseits zerfließt sie in Tränen und reagiert oft etwas irrational.
Anders dagegen die Entwicklung von Delaney O`Sullivan, die für mich die ausdrucksstärkste Person war, obwohl sie so ein Schicksal erlitten hat. Als FBI-Agentin fördert und fordert sie in ihrer aufmerksamen, hilfsbereiten Art ihren jungen Kollegen Weston und hat die Geschichte nicht ganz so steif und förmlich wirken lassen.
Für mich war dieser Teil der schwächste, weil zu schnell absehbar ist, wer die Fäden zieht und wie sich alles entwickelt. Auch der Spannungsbogen bei der Aufklärung war viel zu schnell und unspektakulär vorbei, irgendwie hat man immer auf diesen gewissen Überraschungsmoment gewartet, der aber leider ausblieb. Auch die Beziehung ist für mich etwas zu kitschig verlaufen und hat mich einfach nicht so packen und abholen können.
Ich hoffe sehr, dass Delaney ihre ganz persönliche Geschichte bekommt und es da mit Sympathie und Spannung wieder etwas besser verläuft.
Dennoch kann man diese Reihe empfehlen, und die Eindrücke sind ja auch persönliches Empfinden. Jeder Teil kann für sich gelesen werden, allerdings ist zu empfehlen, die Reihe von Anfang an zu verfolgen, weil man dadurch die Verbindung zwischen den Agenten besser versteht.
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