Sie hatte im Geiste eine solche Begegnung durchgespielt und überlegt, wie sie sich verhalten würde.
Aber heute, am letzten Tag ihrer Reise, hatte sie sich endlich erlaubt, sich zu entspannen und zu glauben, dass sie ausnahmsweise einmal Glück haben könnte und dass es kein Fehler war, nach Colorado zu ziehen.
Offensichtlich hatte sie sich zu früh gefreut.
Die Diebe gingen schnell ans Werk, leerten die Truhe neben dem Kutscher und raubten anschließend den Fahrgästen alles, was von Wert war. Wenige Minuten später verschwanden sie mit ihrer Beute im Wald.
Greta stand bei den anderen Fahrgästen und ließ den Blick über ihre Sachen wandern, die um die Postkutsche herum im Gras verstreut waren. Ihre kleine Schwester Astrid hatte das Interesse an den Räubern verloren und konzentrierte sich darauf, einen Blumenstrauß zu pflücken.
»Ich habe einen Sohn, der ungefähr in Astrids Alter ist«, sagte einer der etwas älteren Fahrgäste neben ihr, Mr Steele.
»Sie freuen sich bestimmt schon sehr, ihn wiederzusehen, wenn wir in Fairplay ankommen.«
Er beobachtete das Mädchen noch einen Moment länger und seine Miene wurde traurig. »Leider werde ich ihn nicht so bald sehen. Er lebt mit seiner Mutter in New York.«
»Das tut mir leid.« Greta wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
Mr Steele schüttelte den Kopf, als könne er damit seine trüben Gedanken von sich abschütteln. »Erzählen Sie mir, warum Sie nach Fairplay ziehen.«
Greta antwortete ihm mit dem eingeübten Satz, den sie für jeden parat hatte, der ihr diese Frage stellte. »Mein Verlobter lebt in Fairplay und ich fahre hin, um ihn zu heiraten.«
»Ihr Verlobter? Tatsächlich?« Mr Steeles Augen leuchteten interessiert auf. »Darf ich fragen, wer der Glückliche ist? Ich bin Bürgermeister und kenne viele Männer in der Gegend.«
Die Bedenken, die sie hatte, seit sie eingewilligt hatte, Phineas zu heiraten, meldeten sich lautstark. War es ein Fehler gewesen, in den Westen zu kommen und sich darauf einzulassen, einen Fremden zu heiraten? Und wenn er ganz anders war, als er vorgegeben hatte? Wenn er Astrid misshandelte?
Sie warf einen Seitenblick auf die anderen Fahrgäste, die ihre Sachen fast alle wieder eingepackt hatten und von ihrem Gespräch nichts bemerkten. »Ich habe meinen Verlobten noch nicht persönlich getroffen.«
Mr Steele, der gerade einen weiteren Schuh aufhob, hielt inne.
»Wir haben uns geschrieben.«
Er richtete sich auf und schenkte ihr jetzt seine ganze Aufmerksamkeit. »Sie sind nicht zufällig Phineas Hallocks Braut, die er durch eine Kontaktanzeige kennengelernt hat, oder?«
Etwas an seinem Tonfall jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. »Doch. Mr Hallock ist mein Verlobter. Kennen Sie ihn?«
Der Mann schüttelte traurig den Kopf und runzelte die Stirn. »Ich kannte ihn gut. Er war ein guter Mann.«
Ihr Herz begann zu hämmern. »Sie kannten ihn?«
»Es tut mir leid, Miss Nilsson, aber Phineas Hallock ist tot.«
»Der Minenbesitzer Phineas Hallock, der ursprünglich aus Connecticut stammt?«
»Ja, im letzten Oktober ist er nach Kalifornien aufgebrochen. Er wollte dort einiges für seine zukünftige Frau kaufen und plante, im Frühling zurück zu sein. Als die Schneeschmelze kam und er nicht zurückkehrte, dachten wir alle, er wäre aufgehalten worden und käme später zurück. Doch dann wurde auf dem Hoosier Pass ein Toter gefunden.«
»Phineas?«
»Soweit man das nach so vielen Monaten, in denen er den Elementen ausgesetzt war, sagen kann …«
Sie starrte Mr Steele an, aber irgendwie verblasste sein Gesicht vor ihren Augen. Alles, was sie sehen konnte, war das Schwarzweißfoto von Phineas.
In seinem letzten Brief hatte er seine geplante Fahrt nach Kalifornien erwähnt und geschrieben, dass er sich freue, zusätzliche Möbel und Einrichtungsgegenstände für sein Haus zu kaufen. Er hatte geplant, das neu gebaute Haus vor ihrer Ankunft gemütlich einzurichten und schön auszustatten. Sie hatte seitdem nichts mehr von ihm gehört und hatte angenommen, dass er keine Gelegenheit mehr gehabt hatte, ihr Post zu schicken. Und selbst wenn er geschrieben hätte, so war die Postzustellung über den Pony Express und die Postkutschen unzuverlässig. Briefe gingen manchmal verloren oder wurden gestohlen.
Außerdem war sie mit den Reisevorbereitungen beschäftigt gewesen. Sie hatte für Astrid und für sich Kleider genäht, ihre Sachen gepackt und sich verabschiedet. Selbst in ihren kühnsten Träumen hätte sie nicht damit gerechnet, dass Phineas Hallock nicht mehr geschrieben hatte, weil er tot war.
Er war tot.
Sie schwankte und vor ihren Augen verschwamm alles.
Mr Steele hielt sie am Ellbogen fest, um sie auf den Beinen zu halten. »Das tut mir wirklich sehr leid, Miss Nilsson.«
Sie atmete tief ein und versuchte, wieder klar zu sehen. Das Sonnenlicht, das durch die Espenzweige über ihr drang, fiel in ihr Gesicht, als wolle es sie aus diesem Alptraum wecken.
Der Mann, den sie im Westen hatte heiraten wollen, war tot. Jeder Cent ihrer Ersparnisse war soeben gestohlen worden. Was sollte sie jetzt machen? Wie konnte sie, eine alleinstehende Frau mit einem kranken Kind, in der Wildnis überleben, wo sie niemanden kannte und nichts besaß?
Wyatt McQuaid ließ seinen Blick über die Gebäude wandern, die Fairplay säumten. Die meisten hatten die typischen falschen Vorderfronten, um die Geschäfte größer und bedeutender erscheinen zu lassen und Kunden anzulocken. Fairplay befand sich in der Mitte der flachen Grasebenen am Zusammenfluss des Beaver Creek und des South Platte und hatte seinen Namen von seinen ersten Prospektoren bekommen, die geschworen hatten, dass sich ihr Goldgräberlager von den anderen in der Gegend unterscheiden würde, da hier Anstand und Fairness herrschen sollten.
Der Ort hatte zwar seinen Anteil an Kneipen und Tanzsaloons, aber er war eine Nuance zivilisierter als einige der anderen dubiosen Goldgräberorte, die in der Gegend aus dem Boden geschossen waren, Städte wie Buckskin Joe und Tarryall.
Wyatt hatte schon viele Goldgräberstädte kennengelernt, doch Fairplay war die beste unter ihnen, vor allem, weil sie von Männern geleitet wurde, die er mochte und respektierte.
Männer wie Landry Steele …
Steele stieg in seinem gewohnten dunklen Mantel mit Weste und passender Hose aus der Postkutsche. Er drehte sich um und reichte einer Frau an der Tür der Postkutsche die Hand.
Die Frau nahm seine Hilfe an und stieg aus. Die Krempe ihres Huts verdeckte ihr Gesicht, aber die Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen und ihre jugendliche Figur verrieten, dass es sich nicht um Steeles Frau handeln konnte. Außerdem war sie in ihrem blauen Kleid auch zu schlicht gekleidet. Steele klagte oft darüber, dass sich seine Frau weigerte, im Wilden Westen zu leben.
Als die Frau mit beiden Füßen auf dem Boden stand, streckte sich Steele noch einmal zum Türrahmen hinauf und reichte jetzt einem kleinen Mädchen die Hand.
Überrascht stieß Wyatt einen leisen Pfiff aus. Vielleicht hatte Steeles Frau doch beschlossen, mit ihrem Kind in den Westen zu kommen, aber hatte Steele nicht von einem Sohn gesprochen statt von einer Tochter?
Das Mädchen sprang auf die Erde. Dabei rutschte sein Hut nach hinten und brachte lange, offene Haare in der Farbe eines neugeborenen Rehkitzes zum Vorschein. Das Kind war zierlich und schön und lächelte Steele dankbar an, bevor es davonhüpfte.
»Astrid, bleib in der Nähe!« Die Frau drehte sich schnell zu dem Kind um und zeigte dabei ihr Gesicht. Ihr Haar hatte die gleiche hellbraune Farbe wie die des Kindes und ihre Gesichtszüge waren genauso schön, aber voller und weiblicher.
Astrid gehorchte ihrer Mutter nicht und lief von der Postkutsche weg in Richtung von Simpkins Kolonialwarenladen.
»Astrid, bitte!« Die Frau raffte ihren Rock und beschleunigte ihre Schritte, dann warf sie einen entschuldigenden Blick hinter sich auf Steele.
Steele winkte ihr lächelnd zu. »Gehen Sie ruhig. Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«
Sie nickte und schaute ihn dankbar an, bevor sie dem Kind eilig folgte.
Steele strich über seinen Schnurrbart und blickte der jungen Frau nach, bis sie hinter dem Mädchen im Laden verschwand.
Wyatt sollte sie nicht länger anstarren, aber seine Neugier war zu groß. Wenn diese Frau nicht Steeles Frau war, wer war sie dann? Doch bestimmt nicht seine Geliebte, oder? Wyatt hatte Steele nie für einen Mann gehalten, der seine Frau betrog, auch wenn er sich bestimmt nach der Nähe einer Frau sehnte.
Als spüre er, dass er beobachtet wurde, richtete Steele seinen Blick auf Wyatt, der immer noch mitten auf der Straße stand. Steele tippte zum Gruß an die Krempe seiner Melone.
Wyatt erwiderte den Gruß.
»Schauen Sie mich nicht so an, McQuaid«, rief Steele.
»Wie schaue ich denn?« Zum Kuckuck! Warum war er nicht einfach weitergegangen, bevor Steele sein neugieriges Starren bemerkt hatte?
»Als würde ich etwas machen, das ich nicht tun sollte.«
»Sie ist nicht Ihre Frau, oder?«
»Nein, natürlich nicht«, schnaubte Steele.
»Ich habe Sie für einen gottesfürchtigen Mann gehalten, der sein Eheversprechen ernst nimmt.«
»Das bin ich auch.«
»Was machen Sie dann mit einer so hübschen jungen Frau?« Wyatt warf einen Blick auf das staubige Schaufenster des Kolonialwarenladens, konnte aber wegen der dicken Schmutzschicht die Frau dahinter nicht erkennen.
Steele kniff die Lippen zusammen und kam bedächtig auf ihn zu. »Sie finden, die Frau ist hübsch?«
Wyatt hatte sie nur kurz gesehen, aber das hatte genügt, um zu wissen, dass sie eine Schönheit war. »Ein Mann müsste schon blind sein, um das nicht zu sehen.«
Steele blieb vor ihm stehen. Der Staub von der Fahrt mit der Postkutsche hatte das Schwarz seines Jacketts in ein dunkles Grau verwandelt. »Gut. Dann will ich, dass Sie diese Frau heiraten.«
Kundenstimmen
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06.03.2023Franziska 
Für den Inhalt bitte den Klappentext lesen.
Der Einstieg hat bei mir ein paar Seiten gebaucht. Es beginnt zwar gleich sehr dramatisch, aber mir haben ein paar Informationen gefehlt, die dann aber schnell nachgereicht wurden. Ab einem bestimmten Punkt wollte ich das Buch dann gar nicht mehr aus den Händen legen.
Wie von Jody Hedlund gewohnt ist der Schreibstill flüssig und
angenehm. Die Charaktere sind sehr sympathisch und man darf sie im Laufe des Buches besser kennen und verstehen lernen. Ihre Handlungen waren nachvollziehbar und ich habe sehr mit beiden mitgehen können. Auch die Randfiguren waren gut ausgearbeitet und ich hätte gerne noch mehr über die ein oder andere Person erfahren. Greta und Wyatt haben beide ihr Päckchen zu tragen und es war toll zu sehen wie beide sich entwickeln und auch durch den Glauben eine neue Sicht auf die Dinge bekommen. Da ich nicht Spoilern möchte, verrate ich dazu nicht mehr. Für mich hätte der Glaube noch mehr zum tragen kommen dürfen, dennoch muss ich dem Roman eine gewisse Tiefe eingestehen, die ich so nicht erwartet habe.
Für mich ein absoluter Wohlfühlroman den ich gerne weiterempfehle. Er hatte alles was er braucht und auch der ein oder andere Plottwist kam für mich überraschend.
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06.03.2023Nicole Pichler 
Heute stelle ich euch den Roman „Damit mein Leben neu beginnt“ von Jody Hedlund vor.
Original Klappentext:
Colorado-Territorium, 1862: Der Start in ihr neues Leben im Wilden Westen ist gründlich missglückt: Nach einem Überfall auf ihre Postkutsche steht Greta Nilsson mit ihrer kleinen Schwester Astrid völlig mittellos da. Zu allem Überfluss stellt sich auch noch heraus, dass der wohlhabende ältere Herr,
den Greta über eine Heiratsannonce kennengelernt hatte, auf tragische Weise ums Leben gekommen ist. Was soll sie nun tun – ohne Geld, ohne Ehemann, mit ihrer kranken Schwester –, im unzivilisierten Goldgräberstädtchen Fairplay" Zu Gretas Überraschung bietet der gutaussehende Rancher Wyatt McQuaid ihr einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage an, der mehr als fair zu sein scheint: Er heiratet sie und gibt ihr und Astrid ein sicheres Zuhause inmitten der Weiten der Prärie. Dafür unterstützt sie ihn bei der Arbeit auf der Farm. Was er Greta allerdings verschweigt: Der Bürgermeister des Ortes hat Wyatt zu einem Handel gedrängt: Wenn er Greta heiratet und hilft, Fairplay zu einem familienfreundlichen Ort zu machen, erhält er finanzielle Unterstützung beim Aufbau seiner Rinderzucht. Ist ein glücklicher Neuanfang unter diesen Umständen wirklich möglich"
Meine Meinung:
Dieser Roman von Jody Hedlund hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Autorin hat einen spannenden und flüssigen Schreibstil und die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Ich habe Greta sofort in mein Herz geschlossen, denn sie ist eine wunderbare Frau, die sich richtig gut um ihre kleine Schwester kümmert, die an Schwindsucht leidet. Sie macht sich mit dem Mädchen auf nach Colorado, damit sich hoffentlich die Krankheit von Astrid bessert. Eigentlich soll sie dort einen Mann heiraten, den sie über eine Heiratsanzeige kennengelernt hat, aber es kommt alles anders und Greta heiratet Wyatt den Besitzer einer Ranch. Wyatt ist ein richtig netter, aufmerksamer und hart arbeitender Mann. Er trägt aber genauso viele Zweifel in sich wie Greta und beide sind sich nicht immer sicher ob Gott das Richtige für sie will. Es ist so schön zu sehen, wie sich Greta und Wyatt immer näherkommen und ihre Liebe wächst. Zuerst ist es ja nur eine Vernunft- und Zweckehe, aber bald stellt sich heraus, dass sie einfach ein tolles Paar sind. Astrid fühlt sich auch sehr wohl auf der Ranch und will nie wieder weg aus Colorado.
Für mich war der Roman von Anfang an spannend zu lesen und ich war gefesselt von der Geschichte. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe es richtiggehend aufgesaugt. Ich fand die Handlung spannend und gefühlvoll und es war schön zu lesen, wie sich Greta immer besser in Colorado einlebt und wie ihr das Leben auf der Ranch gefällt. Sie arbeitet zwar sehr hart und steht Wyatt um nichts nach und trotzdem ist sie glücklich hier eine Heimat gefunden zu haben. Allerdings plagen trotz des Glücks viele Zweifel ob sie gut genug ist für Wyatt. Ob sie die Zweifel irgendwann vergessen kann, könnt ihr natürlich in der Geschichte lesen.
Ich hatte wunderbare Lesestunden mit diesem wunderbaren Roman und vergebe dafür 5 Sterne.
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15.02.2023Kristina 
Eine junge Frau und ihr Neuanfang im Westen
Colorado-Territorium 1862: Greta Nilsson reist mit ihrer jüngeren Schwester Astrid in den Westen um dort zu heiraten. Doch es geht alles schief: die Postkutsche wird überfallen und die Schwestern verlieren auch das letzte Geld, dass sie noch besitzen und dann müssen sie zudem erfahren, dass der Mann, den Greta heiraten wollte, nicht
mehr lebt. Was tun" Arbeit für eine alleinstehende Frau gibt es in der Goldgräberstadt Fairplay nicht. Doch dann bekommt Greta überraschend einen Heiratsantrag des gutaussehenden Ranchers Wyatt McQuaid. Greta zögert nicht lange, denn das Angebot scheint fair – ein sicherer Platz für sie und ihre Schwester gegen Mithilfe auf der Ranch. Doch Greta ahnt nicht was zu diesen plötzlichen Heiratsantrag geführt hat, kennt nicht den Deal, den der Bürgermeister des Stadt mit Wyatt geschlossen hat. Lässt sich auf dieser Grundlage eine Zukunft bauen"
„Damit mein Leben neu beginnt“ ist der Auftakt zu einer neuen Romanreihe aus der Feder von Jody Hedlund. Diesmal entführt uns die Autorin in den „Wilden Westen“. Mit Greta, Astrid und Wyatt hat sie sehr sympathische Charaktere mit Stärken und Schwächen erschaffen. Greta ist fleißig und tut gut alles für ihre kleine Schwester. Das Leben war oft unfreundlich zu ihr, aber dennoch gibt sie ihr bestes. Allerdings ist ihr Selbstwertgefühl dadurch sehr gering. Astrid ist schwer an Asthma erkrankt, aber sie ist dennoch ein fröhliches Mädchen, das furchtlos ihre Umwelt entdeckt, auf Leute zugeht und sich dadurch immer wieder in brenzlige Situationen bringt. Auch Wyatt hat schon viel erlebt und versucht und steckt nun alle Energie und alles Geld in den Aufbau seiner Ranch. Er hofft sehr seine Mutter und seine Geschwister zu sich holen zu können. Doch das Leben ist hart, das Geld immer knapp. Der Deal, den der Bürgermeister ihm vorschlägt, gefällt Wyatt zuerst wenig, doch er lässt sich darauf ein... Und dann berührt Greta und ihre freundliche, fleißige, mitdenkende Art sein Herz. Doch lässt sich auf eine Lüge eine gemeinsame Zukunft aufbauen"
Mich hat der Roman von Beginn an gefesselt. Die Geschichte ist spannend mit einigen überraschenden Wenden. Der Schreibstil von Jody Hedlund lässt sich angenehm lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Sehr gut gefällt mir auch die christliche Botschaft, die besonders durch die Person des älteren Rancharbeiters Judd transportiert wird, sehr gut. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Romane dieser Reihe.
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07.02.2023Märchens Bücherwelt 
" Es ist normal, dass alles schiefläuft. So ist es nun mal in einer kaputten Welt... Wir können es als Müll bezeichnen und wegwerfen. Oder wir heben es auf und reparieren es, so gut wir können." (Buchzitat)
Inhalt: Auf dem Weg in den Westen wird Greta mit ihrer schwerkranken Schwester Astrid ausgeraubt und muss bei Ankunft feststellen, dass ihr künftiger
Ehemann ums Leben gekommen ist. Doch der Bürgermeister hat schon einen Ersatz und so wird sie die Ehefrau von Wyatt McQuaid. Allerdings weiß sie nichts, von dem Deal, den die Männer eingegangen sind.
Wieder mal hat Jody Hedlund gezeigt, was für eine großartige Autorin sie ist. Diese Geschichte steckt voller Überraschungen, hat mich von der ersten Seite an begeistert und eine unglaubliche Lesestimmung verursacht. So verzweifelt die Situation für Greta auch ist, so sehr sie sich um die Gesundheit ihrer kleinen, quirligen und aufgeweckten Schwester auch sorgt, ist sie doch eine so starke Persönlichkeit, fleißig, voller Mitgefühl und Sorge um das Wohl anderer.
Durch die schönen aber auch traurigen Erlebnisse auf der Ranch, den Umgang mit Wyatt und seinem treuen Angestellten Judd lernt sie nach und nach viel über Vertrauen, sich auch Gott gegenüber nie als Störfaktor zu fühlen und die Objektivität nicht zu verlieren, in die sie sich ab und zu verrennt.
Sie sprüht voller Ideen, um ihren Ehemann zu unterstützen und die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden sind so zart und berührend umschrieben.
Die Geschichte bezaubert durch die Mischung aus dem rauen und teils harten Leben auf der Ranch, inmitten von Gefahren durch Mensch und Tier, dem Miteinander, den berührenden, aber auch lustigen, heiteren Momenten, für die besonders Astrid mit ihrer unbekümmerten, fröhlichen Art sorgt.
Besonders berührt hat mich, wie gerade dieses kleine Mädchen mit ihrer Erkrankung umgeht, und damit den Erwachsenen zeigt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Zu leben, zu fühlen, zu genießen was einem unter den gegebenen Umständen möglich ist, ohne zu verzweifeln oder das Vertrauen zu Gott zu verlieren. Ebenso wie der liebenswerte, ruhige aber glaubensstarke Judd wie ein Ruhepol im Gefühlschaos von Wyatt und Greta wirkt, obwohl selbst so vom Leben gezeichnet.
Eine Geschichte, die unterhaltsam, bewegend und gefühlvoll ist, mit sympathischen, besonderen Charakteren, die mit all ihren Zweifeln, Fehlern und Grübeleien zeigen, was Mut, Vertrauen, Hoffnung, Mitgefühl und Vergebung ausmachen und in der christliche Werte auf unterschiedlichste Weise zum Vorschein kommen, an denen man wachsen kann, die einen stark machen und zeigen, Gott ist immer nur ein Gebet entfernt und wirkt auf die unterschiedlichste Weise.
Das Cover gefällt mir sehr gut, obwohl mich das Meer darauf anfangs etwas irritiert hat, dennoch zeigt es durch diesen vertrauensvollen Blick der Frau, was Glaube, Hoffnung und Liebe möglich machen. Der Titel passt perfekt auf viele verschiedene Menschen in diesem Buch, was mir auch richtig gut gefallen hat.
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