Doch dann waren die Wagenräder allzu ruckelnd über die Furt gerollt und das Rütteln hatte sie von der Wagenkante ins tiefere Wasser des Flusses geworfen, der durch den starken Frühlingsregen gefährlich angeschwollen war. Nach Atem ringend, griff sie nach der Luft, nach dem Wasser, nach irgendetwas, um nicht unterzugehen. Als sie an einer umgestürzten Pappel vorbeitrieb, die über die Wasseroberfläche ragte, streckte sie schnell den Arm aus und bekam mit den Fingern einen rauen Zweig zu fassen.
Gott, hilf mir! Angst und Panik krochen in ihr hoch.
»Halten Sie sich fest!«, rief ein Reiter, der ein rotbraunes Pferd auf sie zutrieb. Das Wasser klatschte mit Gewalt gegen die Flanken des Tieres und drohte das Pferd mitsamt seinem Reiter mitzureißen. Aber irgendwie trotzte das Pferd dem gierigen Griff des Wassers und kämpfte sich weiter zu ihr vor.
Linneas nasse Hand glitt an dem Zweig nach unten. Sie klammerte sich so verkrampft fest, dass ihre Finger schmerzten. Ein Wasserschwall, den das näherkommende Pferd aufwühlte, schwappte ihr ins Gesicht.
Sie blinzelte kräftig und prustete laut.
Der Reiter beugte sich schnell zu ihr herab und im nächsten Moment legten sich seine Hände, die in Lederhandschuhen steckten, kräftig um ihren Unterarm.
Sie klammerte sich an seinen Steigbügel. Als er begann, sie aus dem Wasser zu ziehen, griff sie nach seinem Sattel, um besser nach oben zu kommen. Mit überraschender Leichtigkeit zog er sie hoch, bis er sie an beiden Armen hielt. Dann schwang er sie mit einem letzten Ruck vor sich auf den Sattel.
Hustend wischte sie das Wasser weg, das ihr immer noch übers Gesicht lief. Bevor sie etwas sagen oder ihren Retter auch nur ansehen konnte, lenkte er sein Pferd zum Westufer herum. Linnea hielt die Luft an und klammerte sich an den Sattelknauf, während sie betete, dass das Tier sicher durch die Fluten zum Ufer käme.
Das tosende Wasser übertönte alle anderen Geräusche bis auf den keuchenden Atem des Mannes hinter ihr. Seine starken Arme umschlossen sie sicher und er hielt die Zügel fest in seinen Händen. In dem Bemühen, das Pferd zu kontrollieren und zu lenken, beugte er sich tief über den Hals des Pferdes und Linnea spürte die angespannten Muskeln seines Brustkorbs.
Als das Pferd das seichtere Wasser in Ufernähe erreichte, wagte Linnea, wieder zu atmen. Danke, himmlischer Vater, dass du mein Leben gerettet hast.
Sie hatte gewusst, dass die Reise in den Westen mit Schwierigkeiten und Risiken verbunden war. Während der Vorbereitungen für die botanische Expedition hatte ihr Großvater unzählige Geschichten über Tragödien und Todesfälle vorgelesen, die viele Teilnehmer früherer Expeditionen auf dem Santa Fé Trail quer durch die Prärie heimgesucht hatten. Er hatte Linnea vor den Gefahren gewarnt und ihr von der Reise abgeraten.
Trotzdem hatte sie nicht damit gerechnet, nach nur zehn Tagen bereits dem Tod ins Auge zu blicken.
Das Pferd geriet auf den lockeren Steinen und dem zähen Schlamm leicht ins Straucheln. Diese Bewegung rüttelte Linnea auf und warf sie auf die Seite. Ihr Retter hielt sie zwischen seinen Armen fest, damit sie nicht vom Pferd rutschte. Gleichzeitig tätschelte er die Mähne und den Hals seines Pferdes, als wollte er ihm Mut zusprechen. Das Pferd fand wieder Halt und stapfte weiter die schlammige Böschung hinauf.
Schließlich hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen, der mit Bartgras, Knopfbusch, Moskitogras und Acker-Rindszunge bewachsen war. Bur-Eichen, Schwarznuss, Traubenkirsche, Rot-Eschen und Pappeln säumten die Ufer des Flusses und boten den Menschen, die den Fluss bereits durchquert hatten, einen angenehmen Schatten.
»Flynn!«, rief ein Mädchen, das unter den schattigen Zweigen einer weit ausholenden Pappel, die mit zartem Laub bewachsen war, auf- und niederhüpfte. »Nicht schlecht, Mann! Du hast es geschafft! Du hast sie gerettet!«
Ein schlaksiger junger Mann von ungefähr sechzehn Jahren kam zu ihnen gerannt und griff nach dem Zaumzeug des Pferdes. »Wirklich gut gemacht, Flynn! Viel besser hätte ich es auch nicht gekonnt.«
Als Linneas Blick auf die weite Flussebene fiel, bemerkte sie viele Rinder, die im Präriegras weideten oder im Schatten der Bäume standen und versuchten, mit ihren Schwänzen die Fliegen zu vertreiben.
Zwei andere junge Männer standen in Ufernähe und blickten neugierig zu ihnen. Das Lagerfeuer, das in der Nähe brannte, und die gusseiserne Pfanne, in der gebratene Fische schmorten, hatten alle völlig vergessen.
»Du warst wirklich rasend schnell im Wasser, Flynn.« Das Mädchen, dessen dunkles Haar in ungezähmten Wellen um sein schmutzverschmiertes Gesicht hing, kam angelaufen und schaute Linneas Retter mit leuchtenden, braunen Augen bewundernd an.
»Bring eine Decke, damit sie sich wärmen kann«, forderte Flynn das Mädchen auf.
Das Mädchen wandte seine Aufmerksamkeit nun Linnea zu. Erst, als Linnea sie anzulächeln versuchte, merkte sie, wie stark ihre Zähne klapperten und dass sie am ganzen Körper zitterte. Ihre Finger und Zehen waren taub und ihre Kleidung klebte an ihrem Körper wie eine eisige Frostschicht am Morgen.
»Geh schon, Ivy«, wiederholte der Reiter seine Aufforderung, dieses Mal mit schärferer Stimme. »Und du, Dylan, mach ein größeres Feuer.«
Das Mädchen nickte schnell und lief davon. Der junge Mann eilte ebenfalls los, um Flynns Anweisung nachzukommen.
Waren die beiden seine Kinder? Wenn ja, wo war seine Frau?
Linnea konnte im Lager keine Spur von anderen Frauen entdecken.
»Halten Sie durch«, forderte die angenehm tiefe Stimme des Mannes hinter ihr sie auf, dann glitt er vom Pferd. Als er auf der Erde stand, schaute er zu ihr hinauf und sie konnte zum ersten Mal sein Gesicht sehen. Obwohl er die Krempe seines breiten Filzhutes tief in die Stirn gezogen hatte, waren seine attraktiven Gesichtszüge nicht zu übersehen. Der dunkle Schatten seiner Bartstoppeln auf den schmalen Wangen verlieh ihm etwas Verwegenes und zugleich Verwundbares und seine Augen zeigten ein faszinierendes Grünblau, die Farbe des Wiesenrispengrases.
Ein Gedanke riss Linnea aus ihren Beobachtungen: Wie würde Großvater darauf reagieren, dass sie fast ertrunken war? Würde er sie zwingen, nach Hause zurückzukehren?
Als der letzte Wagen ihres Trecks langsam das Ufer hinaufgerollt war, sah Linnea, wie ihr Großvater hastig auf sie zusteuerte.
»Großvater.« Sie winkte und versuchte, unbeschwert zu wirken. »Mir geht es gut.«
In seinem steifen Mantel, mit seiner ordentlich gebundenen Krawatte und seinem hohen Zylinder strahlte er eine vornehme Eleganz aus. Sein Monokel hing an einer Kette, die an seiner Weste befestigt war, und schwang bei jedem seiner langen Schritte wie ein Pendel hin und her. Sein Haar – früher genauso blond wie ihres – hatte jetzt ein Blond angenommen, das von silberfarbenen Strähnen durchzogen war.
»Linnea!« Die Besorgnis war ihm anzusehen. »Geht es dir gut?«
»Ja, ich bin nur ein bisschen nass.« Sie warf die Schultern zurück und war dankbar, dass sie nicht mehr vor Kälte bibberte, auch wenn ihre Füße immer noch taub waren.
Großvater zog sie in seine Arme. Er drückte sie erleichtert an sich und hielt sie so fest, dass sie das Zittern in seinen Gliedern fühlen konnte. »Ich hatte solche Angst.«
Dann hielt er sie an beiden Armen von sich und schaute sie genauso prüfend an wie sonst seine Pflanzenexemplare.
Lachend entzog sie sich ihm. »Keine Sorge, Großvater. Ich bin keine zarte Rosenblüte.«
»Das weiß ich, Liebes. Aber du hättest ertrinken können.«
»Ich bin nicht ertrunken. Mir geht es bestens.«
Ihr Großvater betrachtete sie noch einen Moment länger, dann seufzte er tief und hielt Flynn die Hand hin. »Junger Mann, danke, dass Sie meine Enkelin gerettet haben. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich bin.«
Flynn drückte seine Hand. »Das war doch selbstverständlich, Sir.«
Linnea war diesem Mann noch nicht richtig vorgestellt worden, aber sie wollte höflich sein. »Großvater, das ist Flynn …« Sie kannte jedoch seinen Nachnamen nicht.
Als sie abbrach, schaltete er sich ein. »McQuaid. Flynn McQuaid.«
Der ältere Mann richtete seinen Blick nachdenklich auf Linnea, die in einiger Entfernung mit Ivy sprach und lachte. »Wenn ich sie zurückschicke, breche ich ihr damit das Herz, Mr McQuaid.« Seine Stimme war leise und ernst. »Sie arbeitet so fleißig daran, ihren Beitrag zu dem Forschungsprojekt zu leisten, dass ich einfach nicht weiß, ob ich ihr das antun kann. Aber nachdem ich sie heute beinahe verloren hätte, weiß ich nicht, wie ich sie weiter mitreisen lassen kann, ohne dass jemand auf sie aufpasst und für ihre Sicherheit sorgt.«
Dr. Howell betrachtete den jungen Mann neben sich nachdenklich. »Meine Enkelin im Auge zu behalten, dürfte Sie eigentlich nicht von Ihren anderen Aufgaben abhalten. Sie bräuchten nur darauf zu achten, dass Sie in ihrer Nähe bleiben, sie bei ihren Erkundungen begleiten und dafür sorgen, dass sie sich nicht zu weit entfernt oder in Schwierigkeiten gerät.«
Nur?! »Das klingt, als suchten Sie jemanden, der von morgens bis abends nicht von der Seite Ihrer Enkelin weicht.«
»Nicht die ganze Zeit. Das wäre selbstverständlich unmöglich. Aber Sie könnten sie doch in Ihrem Blickfeld behalten, selbst wenn Sie nicht in ihrer unmittelbaren Nähe sind, oder?«
»Also gut.« Flynn hielt Dr. Howell die Hand hin. »Ich mache es.«
»Ausgezeichnet.« Dr. Howell ergriff seine Hand und schüttelte sie kräftig. »Dann ist die Sache abgemacht.«
Als Flynn schon die Hand zurückziehen wollte, hielt Dr. Howell sie noch einen Moment fest und runzelte die Stirn. »Eine Sache noch, junger Mann.« Er beugte sich vor und senkte vertraulich die Stimme. »Ich halte es für besser, wenn wir diese Abmachung für uns behalten. Linnea braucht von unserer Vereinbarung nichts zu erfahren.«
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06.03.2024claudi-1963 "Wenn Gott sogar die Blumen so schön wachsen lässt, die heute auf der Wiese stehen, morgen aber schon verbrannt werden, wird er sich nicht erst recht um euch kümmern" Vertraut ihr Gott so wenig"" (Lukas 12, 28)
Kansas 1863:
Die Geschwister Flynn, Dylan und Ivy McQuaid machen sich nach dem Tod der Mutter mit einer großen Herde Rinder auf den Weg
zu Wyatts Farm. Unterwegs lauern viele Gefahren, von Indianern oder Freischärlern werden immer wieder Reisende in den Westen überfallen. Da rettet Flynn eines Tages gerade noch rechtzeitig Botanikerin Linnea aus dem tosenden Wasser des Flusses. Sie begleitet als einzige Frau ein Forschungsteam, die die heimischen Wildpflanzen entlang des Santa Fè Trails sammeln und katalogisieren. Doch nach dieser Gefahr beschließt ihr Großvater, sich den McQuaids anzuschließen und Flynn als Aufpasser für seine unbelehrbare Enkelin zu engagieren. Kein leichtes Unterfangen für ihn, der sich mehr und mehr zu Linnea hingezogen fühlt. Hat er sich doch geschworen, sich nie zu verlieben, heiraten oder eine Familie zu gründen.
Meine Meinung:
Im zweiten Band der "Neuanfang in Colorado" Reihe geht es diesmal um die drei Geschwister von Farmer Wyatt McQuaid aus dem vorherigen Band. Eigentlich wollte er für seine Mutter und die Geschwister einen Neuanfang schaffen, doch der Tod der Mutter hat alles verändert. Nun muss Flynn der zweitälteste dafür sorgen, dass seine Geschwister und Wyatts Rinder heil in Colorado ankommen. Nicht leicht bei all den Gefahren, die unterwegs auf dem Santa Fè Trail auf sie lauern. Jede Menge Tiere, Indianer und Freischärler könnten für sie zur Gefahr werden und selbst die Wasservorräte müssen gut eingeteilt werden. Dass ihre Reise dann ausgerechnet von einem Team an Botanikern erschwert wird, damit hat er nicht gerechnet. Allerdings Flynns zuversichtliches, fürsorgliches Wesen kann einfach nicht Dr. Howards Angebot ausschlagen. Zumal er von Linnea fasziniert ist und sie außerdem als Frau für seine Schwester Ivy ein besserer Umgang ist. Jedoch Linnea möchte sich auch als Botanikerin beweisen und gerät deshalb immer wieder in gefährliche Situationen. Im zweiten Band dieser historischen Familiengeschichte erlebe ich nicht nur die Gefahren eines solchen Trecks, sondern darüber hinaus eine starke Frau, die sich in ihrer Liebe zu Pflanzen und Blumen unter Männern behaupten möchte. Eigentlich sollte sie ihren Ehemann begleiten, doch eine schwere Erkrankung hat sie viel zu früh zur Witwe gemacht. Nun kann das Team nicht mehr umkehren, was Linnea auch nicht möchte. Flynn hingegen ist stark gezeichnet von den Konflikten mit seinem brutalen Stiefvater. Vor der Begegnung mit seinem Bruder hat er Bedenken, weil sie sich nicht im Guten getrennt haben. Zudem macht er sich Vorwürfe, weil er seinen Bruder Brody nicht vor dem Krieg abhalten konnte. Man spürt sehr gut, welche Sorgen unterdessen durch Familie, Liebe und Ängste in Flynn umgehen. Doch gerade seine warmherzige, liebevolle Art, die er nicht nur für seine Geschwister zeigt, gefällt mir sehr gut. Linnea ist zwar einerseits eigensinnig und verbissen, doch anderseits auch intelligent, kommunikativ und brennt für die Liebe zur Natur. Am liebsten möchte sie wie die Männer behandelt werden, doch gewissen Umstände lassen dies eben nicht zu. Dylan ist eher ein stiller, ausgeglichener junger Mann und ein guter Schütze. Zu guter Letzt ist noch die lebhafte junge Ivy, die neugierig, zuversichtlich und naseweis durchs Leben geht. Mit einem Mix aus Abenteuer, Familiengeschichte, Humor und christlichem Glauben und Werten hat es mir wieder das Lesen versüßt. Am Ende gibt es noch einen Vorgeschmack auf Band 3 und von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne obendrauf.
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14.11.2023Vanessa Im zweiten Teil der Colorado-Reihe geht es um Flynn McQuaid und Linnea.
Flynn ist mit seinen Geschwistern auf dem Weg in den Westen. Er war schon immer der Beschützer seiner Geschwister und es wundert nicht, dass er sich auch um Linnea kümmert. Er fühlt sich zu Linnea hingezogen, möchte aber keine Ehe eingehen aus Angst die Frau zu verlieren.
Linnea ist eine mutige, starke Frau, die nichts mehr als akademische Anerkennung im Bereich der Botanik zu erfahren. Sie ist in ihren Ansichten beeinflusst von ihrer liberalen Mutter und sagt, was sie denkt.
Linnea und Flynn sind beide gläubig und ihr Glauben beeinflusst ihr Denken und ihre Taten. Das gefällt mir sehr gut. Das Buch lässt sich leicht lesen und man fliegt förmlich durch die Seiten. Die botanische Welt des Westens ist schön beschrieben. Die beiden Hauptcharaktere, aber auch die Nebencharaktere sind authentisch dargestellt und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Trotz aller Herausforderungen und Schwierigkeiten, die sich im Laufe des Trails ergeben, gibt es ein schönes Happy End. Es ist ein Wohlfühlroman mit der Botschaft, dass Gott sich um uns sorgt und einen Plan für unser Leben hat.
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08.11.2023Grace2 Etwas vorhersehbar, aber dafür sind entspannte Lesestunden garantiert.
Das Buch „Stark wie die Blumen der Prärie“ von der Autorin Jody Hedlund ist der zweite Band in der Reihe „Neuanfang in Colorado“, der auch unabhängig vom ersten Band „Damit mein Leben neu beginnt“ gelesen werden kann. Überschneidungen mit dem ersten Band, insbesondere familiäre, erklären sich aus der Geschichte heraus. Spaß macht
es natürlich mehr, wenn man beim Lesen die Reihenfolge einhält.
Die Geschichte beginnt auf einem Treck nach Westen im Jahr 1863. Linnea ist eine der ersten Botanikerinnen ihrer Zeit, gefördert durch die Ansichten ihrer Mutter, die sich für die Frauenrechte stark macht, und durch ihren Vater und Großvater, die ebenfalls als Botaniker gearbeitet haben bzw. es noch tun. Hier nun ist Linnea mit ihrem Großvater auf einer Expedition in den Westen, um die dortigen Pflanzen zu entdecken und zu katalogisieren. Durch mehrere unglückliche Situationen, bei denen Linnea in Lebensgefahr gerät, in Sorge geraten engagiert ihr Großvater kurzerhand Flynn McQuaid, der mit seinen Geschwistern eine Rinderherde für seinen Bruder nach Colorado treibt, als ihren Aufpasser. Flynn und Linnea sind aus verschiedenen Gründen für eine Liebesbeziehung nicht aufgeschlossen, doch kann es bei einer reinen Freundschaft bleiben"
Während das erste Buch in dieser Reihe mir viel Freude bereitet hat, empfand ich diesen Band von Anfang an etwas vorhersehbar, nicht nur das es ein Happyend für Linnea und Flynn geben wird, sondern auch die Hindernisse, die sie zu überwinden haben, waren teilweise sehr schnell zu erahnen. Spannend wurde es, als Wyatt, der ältere Bruder von Flynn und Hauptperson aus Band 1, in die Geschichte eintritt. Das Verhältnis zwischen den beiden Brüdern empfand ich als viel interessanter als die Liebesgeschichte zwischen Linnea und Flynn, die überlange Zeit nur zwischen einem Hin und Her und dem nächsten pendelt. Sie gerät in Gefahr, er rettet sie, mal kommt es zum Kuss, dann halten sie wieder Abstand voneinander. Das hat mich nicht so begeistert. Als Nebenprotagonisten haben mir aber die beiden jüngeren Geschwister von Flynn Spaß gemacht, Ivy war einfach niedlich in ihrer Art, und Dylan hat mich in seiner Ernsthaftigkeit ein Mann zu werden überzeugt. Ein bisschen habe ich auch einen größeren Bezug zum christlichen Glauben vermisst, aber so spricht das Buch vermutlich eine größere Leserschaft an.
Insgesamt gesehen ist dieser Band für mich etwas zu wenig in die Tiefe gehen, aber für entspannte Stunden allemal lesenswert. Hierzu trägt natürlich auch der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin bei. Und wer sich für die Pflanzenwelt Nordamerikas interessiert, wird hier auf alle Fälle auf seinen Genuss kommen.
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06.10.2023Kristina Linnea auf dem Santa Fé Trail
Kansas, 1863: Linnea: eine junge Frau, die mit Leib und Seele Botanikerin ist und alles dafür tut, dass die Männerwelt ihre Arbeit anerkennt. Sie ist mit ihrem Großvater Teil einer Exkursion, die die Blumen am Santa Fé Trail bestimmen und katalogisieren soll. Linnea ist so auf die Blumen fixiert, dass sie blind ist
für ihre Umgebung und in so manche Gefahr gerät.
Flynn McQuaid: ein junger Mann, der mit seinen jüngeren Geschwistern eine Herde Rinder zum älteren Bruder nach Colorado treibt. Er hat schon früh Verantwortung übernehmen müssen und tut dies, auf Bitte von Linneas Großvater, nun auch für Linnea.
Der Santa Fé Trail: der Weg in den Westen, voller Gefahren durch reißende Flüsse und trockene Ebenen, durch Indianer und Überfälle von Banditen....
„Stark wie die Blumen der Prärie“ ist der 2. Band der „Neuanfang in Colorado“-Reihe, wobei beide Bände unabhängig voneinander gelesen und verstanden werden können. Ich mag Romane von Jody Hedlund sehr und habe auch dieses Buch gern gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und ich war schnell mittendrin in der Geschichte, die spannend mit einer Beinahe-Katastrophe beginnt.
Ich mochte beide Hauptprotagonisten von Anfang an. Linnea ist eine starke junge Frau mit einer großen Liebe zu Pflanzen und dem klaren Ziel als Botanikerin in der Männerwelt anerkannt zu werden. Sie ist dabei offen und ehrlich, freundlich und zugewandt... Flynn trägt schon seit Jahren eine schwere Last auf seinen Schultern: die Verantwortung für die jüngeren Geschwister Dylan und Ivy. Dass er Brody nicht beschützen konnte, belastet ihn ebenso wie der Streit mit seinem älteren Bruder Waytt. Unterwegs gen Westen kommt nun die Verantwortung für die Rinderherde und nun auch noch der Auftrag auf Linnea aufzupassen dazu.Umsichtig und gewissenhaft versucht er allem gerecht zu werden. Besonders schwierig ist es für Flynn, dass er sich immer mehr zu Linnea hingezogen fühlt. Auch Linnea, die nichts von Flynns Beschützeraufgabe ahnt, entwickelt Gefühle für Flynn. Doch unterwegs passiert viel und beide haben eigene Pläne für die Zukunft...
Es ist schön zu beobachten wie beide Hauptprotagonisten miteinander und mit anderen umgehen, wie sie versuchen das Richtige zu tun und wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Ich mochte auch die Nebencharaktere wie Ivy, Dylan und Linneas Großvater gern.
„Stark wie die Blumen der Prärie“ ist ein spannender Roman mit starken Charakteren. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und freue mich schon auf de 3. Teil der Reihe. Klare Leseempfehlung!
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28.09.2023Agnes Weiter geht es mit der Besiedlung Colorados. Als Leser begleitet man Flynn McQuaid auf dem Weg durch Kansas im Jahr 1863 zu seinem Bruder.
Der Weg nach Colorado ist gefährlich, es lauern Gefahren durch die Komantschen (Indianerstamm), die ihr Territorium verteidigen, wilden Tieren und durch Freischärlern (Deserteuren). Flynn wird als ein aufmerksamer und fürsorglicher junger Mann beschrieben, der seine
Aufgaben ernst und pflichtbewusst erfüllt. Er treibt eine Herde Rinder zu seinem Bruder, der im Colorado-Gebirge sich eine Ranch aufbaut. Auf dem Weg dorthin rettet er eine junge Frau vor dem Ertrinken und wird kurzerhand von ihrem Großvater als Bewacher für sie angeheuert.
Linnea heißt die junge Frau, die Flynn aus dem reißenden Fluss gerettet hat. Sie begleitet ihren Großvater als erste Frau, die Botanik studiert hat, auf eine Expedition, um die Flora in Kansas zu erkunden, ein Handbuch darüber zu schreiben und veröffentlichen. Sie wird als verträumte junge Frau beschrieben, die sich oft unbewusst in Gefahren begibt. Aber auch als sehr gewissenhaft, die ihre Arbeit und Aufgaben ernst nimmt.
Beim Lesen dieses Buches hatte ich lebhafte Bilder vor Augen und konnte mir jede Szene sehr gut vorstellen. Ich fand den Schreibstil angenehm, fließend und leicht lesbar. Das Happy End ist wie im ersten Buch dieser Reihe vorprogrammiert. Der Glaube an Gott ist unaufdringlich für den Leser präsent.
Sehr gefallen hat mir die Umsetzung des Themas loslassen der Verbitterung und Verletzungen der Vergangenheit um in der Gegenwart und die Zukunft Frieden zu finden. Ebenso das man sich seinen Ängsten stellen muss und sie Gott überlassen soll, dann wird alles gut. Denn das Leben ist immer unvorhersehbar.
Genauso wie das erste Band endet dieses Buch mit einem Cliffhanger und lässt auf eine Fortsetzung blicken bzw. hoffen.
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26.09.2023Franziska Bei diesem Buch handelt es sich um den 2. Band der „Neuanfang in Colorado“ Reihe. Man kann sie unabhängig voneinander lesen, aber ich finde es macht doch größer Freude wenn man Band 1 vorher gelesen hat.
Die Geschichte beginnt gleich sehr spannend. Daher war ich schnell im Geschehen drin. Jody Hedlund beschreibt sowohl Landschaft als auch Handlung angenehm fesselnd. Doch
muss ich gestehen, dass mir manchmal etwas Handlung gefehlt hat. Gerade im ersten Teil des Buches passiert für mein Verhältnis sehr wenig. Meistens dreht sich alles um Flynn und Linnea. Die romantischen Szenen sind schön, haben für mich aber doch etwas überhand gewonnen. Wer so etwas aber gerne mag, ist hier genau richtig.
Später nimmt die Geschichte aber noch mal richtig fahrt auf und wurde sehr spannend. Der Glaube spielt hier schon eine Rolle und für mich war ein zentrales Thema das Vertrauen in Gott und auch das Loslassen. Gott seine Souveränität nicht absprechen und erkennen, dass man eben nicht alles kontrollieren kann.
Mir hast das Buch, abgesehen von der kleinen Kritik, sehr gut gefallen. Im letzten Kapitel wird auch schon ein kleiner Einblick in Band 3 gegeben, diesen muss ich auch unbedingt lesen, denn Jody Hedlund versteht es, seinen Leser an einen anderen Ort zu entführen um dort Abenteuer zu erleben und neue Orte zu erkunden.
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23.09.2023KleinerVampir Buchinhalt:
Kansas, 1863. Die junge Biologin Linnea ist Teil einer Forschungsexpedition zur Erforschung der Pflanzenwelt des Wilden Westens. Unterwegs lernt sie den attraktiven Cowboy Flynn kennen, der eine Herde Rinder über das Gebirge zur Ranch seines Bruders treibt. Die Forschergruppe schließt sich daraufhin dem Viehtreck an, denn unterwegs lauern allerlei Gefahren – und Flynn verliert schon bald sein Herz
an die eigensinnige Linnea...
Persönlicher Eindruck:
Im zweiten Band ihrer Colorado-Cowboys-Reihe steht nun Flynn McQuaid im Mittelpunkt der Handlung. Der smarte Cowboy hat sein Herz auf dem rechten Fleck, kümmert sich aufopferungsvoll um seine jüngeren Geschwister und hat auch eine helfende Hand für jeden, der seine Hilfe benötigt. Auf dem Weg mit einer Viehherde zur Ranch seines Bruders Wyatt in Colorado macht Flynn Bekanntschaft mit Linnea, die zusammen mit ihrem Großvater und mehreren anderen Botanikern die Flora des Westens für ein Forschungsprojekt katalogisiert.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, Jody Hedlund versteht es vortrefflich, ein bildhaftes Setting vom Wilden Westen zur Zeit des Sezessionskrieges zu erschaffen, das reichlich Kopfkino beim Leser erzeugt. Wer Westernromane und -filme liebt, kommt an dieser überzeugenden Reihe nicht vorbei.
Die beiden Hauptfiguren überzeugen auf ganzer Linie, sowohl der Cowboy Flynn – ein wahrer Prachtkerl – als auch die eigensinnige und oft sehr unbedarfte Linnea von der Ostküste, die noch nicht lang draußen im Westen ist. Bald schon entspinnen sich zarte Bande, doch sowohl Flynn als auch Linnea machen früh klar, dass sie beide nicht an einer tiefen Beziehung Interesse haben. Flynn hegt nach den Fehlgeburten und dem Tod seiner eigenen Mutter Zweifel daran, ob es klug wäre, als Frau im Westen Kinder zu bekommen und Linnea fürchtet, als verheiratete Frau ihre Pflanzenforschung aufgeben zu müssen.
Der Roman beinhaltet einen dezenten aber schön eingearbeiteten christlichen Aspekt, der vor allem das Thema Nächstenliebe und Vergebung behandelt. Das Leben der Menschen im 19. Jahrhundert, das Leben auf einer Ranch und die Entbehrungen und Gefahren während eines Viehtrecks durch den Wilden Westen sind glaubhaft und spannend herausgearbeitet.
Das Ende kristallisiert sich im Laufe des Romans natürlich heraus, dennoch bleibt der Spannungsbogen bis zum Schluss hoch und man liebt und leidet mit den Charakteren mit.
Der Roman ist – obwohl Teil einer Reihe – in sich abgeschloosen und kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Insgesamt folgen in der Reihe noch zwei weitere Bücher, so dass man gespannt sein darf auf die beiden Teile mit Brody bzw. mit Ivy im Mittelpunkt.
Eine absolute Leseempfehlung und grandiose Western-Unterhaltung mit Tiefgang und Botschaft!
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05.09.2023Märchens Bücherwelt Dies ist der 2.Teil der „Neuanfang in Colorado“ Reihe. Vom Stiefvater vertrieben geht es mit Flynn McQuaid und seinen beiden Geschwistern Ivy und Dylan samt Rinderherde auf den beschwerlichen Weg nach Colorado, wo sich sein Bruder Wyatt mit seiner Frau Greta und ihrer Schwester Astrid eine Ranch aufgebaut hat.
Doch als Flynn die junge Botanikerin Linnea aus dem Fluss rettet,
hat er nicht nur die beschwerliche Aufgabe, die Rinder möglichst vollständig zu seinem Bruder zu bringen, sondern auch auf die junge Botanikerin aufzupassen und sie vor Gefahren zu schützen.
Diese Geschichte ist wirklich ein Genuss. Nicht nur, weil es an jeder Ecke lauernde Gefahren gibt, die sich mit fortlaufender Reise summieren, sondern weil Linnea einfach so unbedarft ist, ungewollt von einem Ungeschick ins nächste rasselt und dabei Flynn nicht nur aufgrund seines Beschützerinstinkts, sondern auch wachsender Gefühle immer mehr fordert. Der innere Kampf gegen das, was er sich selbst aufgrund vieler schlimmer Erfahrungen auferlegt hat, ist deutlich zu spüren.
Er ist ein verantwortungsbewusster, fleißiger und rücksichtsvoller Mensch, der immer erst das Wohl anderer im Auge hat und gleichzeitig überfordert ist, weil er merkt, wie ihn vieles an seine Grenzen bringt.
Linnea dagegen ist zwar eigensinnig und doch so liebenswert, naturverbunden und gutmütig und obwohl sie eine äußerst attraktive Frau ist, bleibt sie bescheiden und verknüpft diese Schönheit mit der Schönheit der Natur und verweist dabei immer mit verschiedenen Bibelzitaten auf Gott als Schöpfer und die Achtsamkeit des Lebens.
Ich mochte diese unbefangene Art, wie sie mit den Menschen umgeht, besonders mit Flynns Schwester Ivy, über die ich oft lachen musste, weil sie ihren Bruder mit ihrer direkten Art gern mal aus der Reserve lockt.
Gleichzeitig erhält man ein paar interessante Einblicke in die Botanik, ihre Beschaffenheit und wie sie genutzt werden kann.
Es ist ein sanfter, gefühlvoller Roman, in der auf verschiedene Art auf Gottes Schöpfung Bezug genommen wird, welchen Einfluss sie auf die Persönlichkeit eines Menschen nehmen kann, besonders wenn man sein Leben in Gottes Hand legt und darauf vertraut, dass er zum richtigen Zeitpunkt handeln wird.
Obwohl man ahnt, wie es ausgeht, ist die Entwicklung einfach bezaubernd, denn beide lernen auf unterschiedliche Art, dass Erlebnisse und Vorstellungen anders verlaufen, wenn jemand in das eigene Leben tritt, der es mit Güte und Vertrauen bereichert und es wieder lebenswert macht.
Dabei sind auch Cover und Titel passend gewählt, weil es hier um verschiedene Arten von Stärke geht, die alle auf Gottes Gnade und Güte zurückzuführen sind.
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