Dann schwimme ich zurück und hole Ihren Mann. Wir schaffen das.« Er griff fester zu und ignorierte den stechenden Schmerz.
Das Tageslicht wich einer bedrohlichen Dunkelheit. Das Unwetter zog schneller heran, als er gedacht hatte. Das Team würde darauf bestehen, dass sie sich aus dem Staub machten, aber er würde nicht ohne den Ehemann aufbrechen.
Mit einer Kraft, die er nicht mehr für möglich gehalten hatte, rollte Finn die Frau in den Korb. Dann klammerte er sich an den Rand des Korbes und gurtete sie fest, wobei er sich den Finger an einer der Schnallen klemmte. Als die Frau gesichert war, schüttelte er seinen pochenden Finger. Tony zog das Seil an.
Windböen erschütterten den Korb, während er in die Luft stieg.
Bitte, Vater, lass sie sicher oben ankommen.
»Wir müssen los!«, rief Tony hinunter. »Der Sturm kommt näher.«
»Drei Minuten.« Bitte. Er hatte noch nie jemanden zurückgelassen.
Tony zog den Korb durch die Türöffnung und schrie dem Piloten etwas zu. Dann sah er wieder zu Finn. »Zwei.«
Finn schwamm zu dem sinkenden Boot, während Tony den Korb erneut hinunterließ.
Der Rückenwind trieb Finns müde Schwimmzüge durchs Wasser. Nur noch einen, Gott, betete er. Lass mich noch einen retten.
Flecken tanzten vor seinen Augen und sein rechter Arm weigerte sich zu kreisen. War seine Rotatorenmanschette gerissen?
Die Zeit verstrich, während er den linken Arm eintauchte, aber kaum vorwärtskam.
Die Frau hatte berichtet, dass ihr Mann unter Deck eingeklemmt war, das linke Bein gebrochen und von Trümmern bedeckt. Die Frau hatte versucht ihn herauszuziehen, war aber nicht stark genug gewesen.
Das Boot, das von den Wellen hin und her geworfen wurde, war fast vollständig nach Backbord gekippt. Er musste schneller schwimmen … und den Schmerz ignorieren.
Die Rotorblätter drehten sich, beinahe unhörbar über dem Tosen des Meeres, während der Helikopter über den sich auftürmenden Wellen höher stieg. Der Korb hing über der aufgewühlten Wasseroberfläche.
Eine Welle schlug über Finn zusammen und zog ihn hinunter. Kaum war er wieder aufgetaucht, erfasste ihn die nächste Welle.
Und als er den Kopf übers Wasser streckte, sah er wenige Meter entfernt das Boot sinken.
Das schrille Kreischen der Frau hallte über das erbarmungslose, schäumende Meer.
Tony zog den Korb hoch und ließ das Seil für ihn hinunter.
»Nein!«, schrie Finn und schüttelte den Kopf. Er hatte noch nie einen Menschen zurückgelassen.
»Es ist Zeit«, beharrte Tony, »sonst bringst du uns noch alle um.«
Abgrundtiefe Verzweiflung packte ihn, als Finn sich einhakte und sich über das wütende Meer erhob.
Kapitel 2
Raleigh, North Carolina
Gabby Rowley fuhr durch die beinahe menschenleeren Straßen der Innenstadt. Das Bankett anlässlich der Verleihung des Journalistenpreises war ein Erfolg gewesen, wie ihr Chef bei der Raleigh Gazette gesagt hatte. Aber diese Lokalveranstaltung war nichts im Vergleich zu den Pressegalas, an denen sie teilgenommen hatte, bevor Asim Noren ihre internationale Karriere als Investigativ-Journalistin zerstört und ihrem Leben beinahe ein Ende gesetzt hatte.
Sie warf einen Blick auf den Pokal aus Bleiglas-Imitat, in dem sich das Mondlicht spiegelte. Den Preis hatte sie für herausragende journalistische Leistungen im Zusammenhang mit ihrem Artikel über den Drogendealer Xavier Fuentes erhalten.
Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie an ihre letzte Begegnung mit Fuentes dachte – wie seine dunklen Augen sie mit ihrem Blick durchbohrt hatten.
Als ihr Handy klingelte, zuckte Gabby zusammen – ein Anruf von Noah.
Sie atmete langsam aus und nahm das Gespräch entgegen. »Hi, Bruderherz.«
»Na, Kleines?«
Sie sah auf die Uhr. 23:03 Uhr. »Du rufst ein bisschen später an als sonst. Ist alles in Ordnung?« Bei seinem Beruf konnte sie da nie sicher sein.
»Alles gut. Ich wollte nur hören, wie es dir geht.«
Seit Fuentes’ Verhaftung, bei der Kokain im Wert mehrerer Millionen Dollar beschlagnahmt worden war, kam der Beschützerinstinkt ihres Bruders häufiger zum Vorschein.
»Wie geht es Mom?«
»Gut. Ich weiß, dass es ihr manchmal einsam wird, aber die Kinder halten sie auf Trab.«
Kenzies Sohn und Tochter hatten viel Freude in das Leben ihrer Mutter gebracht, vor allem wegen Owens Geburt nur drei Monate nach dem plötzlichen Tod von Gabbys, Noahs und Kenzies Vater – von Kenzies Tochter Fiona liebevoll Poppy genannt.
Gabby verlangsamte ihr Tempo, weil sie rechts abbiegen wollte. Der silberne Wagen hinter ihr hupte.
»War das eine Hupe?«, wollte Noah wissen.
»Ja. Ich bin gerade auf dem Heimweg von der Preisverleihung«, sagte sie und bog nach rechts ab. Die silberne Limousine zog an ihr vorbei und verschwand in der Nacht.
»Wie ist es gelaufen?«, fragte Noah.
»Gut. Was gibt es bei dir Neues?« Sie hielt an einer Ampel, deren rotes Licht sich in ihrer Windschutzscheibe brach und ein auf dem Kopf stehendes L auf das Armaturenbrett malte.
»Ich erledige noch ein bisschen Papierkram. Morgen fangen die Spiele an.«
Jedes Jahr veranstalteten die Ermittler der Küstenwache mit den Kriminalkollegen der Navy vom Camp Lejeune ein Kräftemessen, das eine Mischung aus Leistung und Spaß war. »Womit geht es los?«, fragte sie, während ein merkwürdiges Gefühl sie beschlich. Warum sprang diese Ampel nicht um?
Gabby sah sich um, während Noah irgendetwas sagte, das sie nicht mitbekam. An diesem Sonntagabend waren hier im Industriegebiet alle Gebäude dunkel. Obwohl sie mit ihrem Bruder sprach, nahm ihr Gefühl, isoliert zu sein, zu.
Sie wippte mit dem Fuß und zählte die Sekunden, in denen kein anderes Auto vorbeikam, aber die Ampel blieb auf Rot stehen.
»Gabby? Alles in Ordnung?«
»Ja, sorry. Ich warte nur darauf, dass die Ampel umspringt.« Und darauf, dass das mulmige Gefühl in ihrer Magengegend nachließ – ein Unbehagen, das sie seit jenem Tag im Südsudan nicht mehr empfunden hatte.
Das kehlige Röhren eines Motorrads ertönte hinter ihr. Ein Scheinwerfer erschien in ihrem Rückspiegel und dann hielt eine Triumph neben ihr. Zunächst war sie erleichtert, weil sie nicht mehr allein war, bis sie zu dem schwarzen Motorrad hinübersah.
Der Mann wandte sich zu ihr um und hob den Arm. Ist das eine …?
Sie warf sich zur Seite und war gerade auf den Beifahrersitz aufgeprallt, als ihr Fenster zersplitterte.
»Gabby?«, rief Noah.
Sie hielt sich die Arme über den Kopf und blieb unten, während Glasscherben auf sie niederregneten.
Während sie Gott um Bewahrung bat, kletterte sie auf der Beifahrerseite aus dem Wagen und landete auf allen vieren auf dem Gehweg.
Von dort kroch sie auf eine Seitengasse zu, wurde aber gleich zurückgerissen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, doch dann stellte sie fest, dass lediglich der Saum ihres Kleides an der Wagentür hängen geblieben war. Mit einem Ruck befreite sie den Paillettenstoff.
»Gabby!«, brüllte die Stimme ihres Bruders.
Sie konnte nicht riskieren, ihren Standort zu verraten, also schwieg sie, während der Schweiß ihren Rücken hinunterrann.
Hinter ihr ertönten schwere Schritte.
Er folgte ihr.
Gabby holte tief Luft, streifte ihre Pumps ab, sprach ein kurzes Gebet und rannte dann los in Richtung Gasse.
Es folgten Schüsse, von denen einer an der Mülltonne zu ihrer Linken abprallte.
Mit rasendem Puls hechtete sie hinter den Müllcontainer. Das Gehwegpflaster schürfte ihre Handflächen auf. Sie ignorierte das Brennen und kauerte sich betend zusammen.
Bitte beschütze mich, Jesus.
Die Schritte kamen näher.
Tränen brannten in ihren Augen. Nachdem sie noch einmal tief Luft geholt hatte, rannte sie zum nächsten Müllcontainer. Eine Kugel zischte an ihr vorbei und prallte mit einem metallenen Geräusch von dem Container ab. Gabby presste sich mit dem Rücken an das kalte Metall. Der Gestank von verrottendem Abfall schwängerte die Luft. Sie hatte einen sauren Geschmack im Mund.
Sie schluckte ihren Würgereflex hinunter und suchte nach einem Fluchtweg. Am Ende der Gasse war ein schwaches Licht zu sehen. Das Hotel Renaissance. Wenn sie es bis dorthin schaffte, müsste sie eigentlich in Sicherheit sein.
Als seine Schritte sie beinahe erreicht hatten, rannte sie los. Ihre Muskeln brannten, als sie auf die Straße stolperte, dann wurde sie von Scheinwerfern geblendet. Ihr Herz stockte.
Was war, wenn der Mann einen Komplizen hatte?
Der Wagen hielt mit kreischenden Bremsen.
»Mensch, sind Sie verrückt geworden?«, brüllte der Mann durch das offene Fenster auf der Fahrerseite des Wagens.
Als das Auto davonfuhr, lief sie los, so schnell ihre zitternden Beine sie trugen, und sie sah sich nicht um. Eine weitere Kugel flog an ihrem rechten Ohr vorbei und zerschmetterte ein Fenster des Hotels. Sie stürzte durch die Drehtür und fiel beinahe in die Hotellobby.
Der Portier griff zu seinem Funkgerät. »Wachdienst!« Dann rannte er zu Gabby. »Alles in Ordnung, Miss?« Sein Blick wanderte zur Tür. Sie folgte seinem Blick und hoffte, dass der Möchtegernkiller nicht dreist genug war, ihr ins Hotel zu folgen. Das war er zum Glück nicht.
Dann sank sie zu Boden, außer Atem und schweißgebadet, und der Angestellte fing sie auf.
Kundenstimmen
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23.10.2022Nicole Katharina 
Wenn man, so wie Gabby, eine Enthüllungsgeschichte bringt, muss man damit rechnen, zu sterben. Obwohl Gabby beschützt wird, sterben Menschen, doch warum und was hat das alles wirklich mit ihr zutun, und was ist, wenn das Herz das du verschenkt hast, plötzlich viel zu intensiv schlägt und du das schlimmste durchleben musst, rennst du dann weg" Finn Walker musste
erkennen, das sein Herz nicht mehr nur für ihn schlägt und das eine Person, die ziemlich widerspenstig ist, zu beschützen, manchmal mehr erfordert als nur bei ihr zu sein.
Wie sich das Dilemma auflöst" Lesen.
Wie ich das Gelesene empfinde:
Als ich mit dem Buch startete, dachte ich permanent, ohje das ist ein Nachfolger von einem anderen Band, irgendwie fehlen mir zu viel Informationen und richtig hinein finden wollte und konnte ich irgendwie auch nicht so schnell wie ich das gebraucht hätte, doch irgendwie wollte ich nicht aufgeben, und so landete ich irgendwann tatsächlich am Ende der Geschichte und bin froh das der Nachfolger schon heraus ist, sonst wäre es hart so lange zu warten, wie es mit den Charakteren weiter geht. Auch wenn ich vom ersten Buch erst einmal mächtig erschlagen bin, denn das hatte ich selten, das ich dachte, das mir ein Vorgänger fehlt und ich nicht wirklich schnell in die Geschichte fand.
Thriller"
Das Buch hat einige Stellen, wo ich dachte, das ist ein echter guter Thriller, immer passiert etwas und immer dann wenn man gerade mal aufgeatmet hat, dennoch fehlte es mir irgendwie an Überraschungen, ich hatte zu schnell schon die Lösung im Kopf. Trotzdem als ein Einsteigerthriller ist das Buch wirklich klasse.
Spannung:
Teilweise, auch wenn ich ahnte wie es ausgeht, hatte das Buch echt einen extrem hohen Spannungslevel, der aber immer wieder auch für mich wieder abgelassen hatte und ich deswegen erst wieder neu hinein finden durfte und musste. Doch irgendwann am Ende angekommen war ich ganz schön verschwitzt und meine Fingernägelchen litten ein wenig, gerade als ich mich in einem Haifischkäfig befand.
Charakter:
Ich hatte das Gefühl Zeit mit den Charakteren nicht verbracht zu haben, die ich gebraucht hätte um richtig warm mit ihnen zu werden. So hatte ich wie schon erwähnt auch das Gefühl es gibt eine Geschichte vor dieser Geschichte die ich nicht kenne. Dennoch konnte ich mich dann doch irgendwann auf Gabby, Finn, und all die anderen Charakter einlassen, am meisten berührt hatte mich dann aber wohl Finn, weil er deutlich zeigte wie es ihm geht und was er wegen Gabby, die ziemlich das Gegenteil von dem machte, was man ihr sagte, alles auf sich nehmen musste. So bahnt sich am Ende auch fast ein gebrochenes Herz an.
Gesamt:
Ich hätte mir gewünscht, mehr Zeit mit den Charakteren gehabt zu haben, da diese mir irgendwie zu kurz kamen, und ich einfach das Gefühl hatte es gibt ein Buch vor diesem Buch. Die Spannung war meist auf einem sehr hohen Niveau und hatte hin und wieder kleinere bis mittlere Tiefen, ansonsten war es ein gut umgesetztes Buch, das Lust macht, das man den Nachfolger vom Buch liest. Wer jedoch schon öfters Thriller las, wird hier merken, das es teilweise zu einfach gelöst wurde.
Bewertung:
Ich gebe der Geschichte vier Sterne. Denn auch wenn es kleinere Tiefen in der Spannung gab, und ich das Gefühl hatte, die Charakterarbeit litt ein wenig, unterhielt mich das Buch, konnte mich an dem ein oder anderen Punkt berühren und lud mich ein, in eine Welt voller Gefahren, mit der richtigen Prise Glauben.
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23.04.2022annislesewelt 
Gabby, eine Journalistin mit einer unzähmbaren Neugier, muss Schutz suchen denn sie hat mit einer Enthüllungsstory mächtige Männer verärgert. Diese sehen sie lieber tot als lebendig und so kommt sie zu Finn, dem Freund ihres Bruders.
Finn ist Special Agent, Ermittler der Küstenwache, und um Gabby zu schützen setzt er sein herz der Gefahr aus sich zu verlieben.
Gabby bedeutet ihm
viel, doch sie lebt nur für ihren Beruf.
Beide lieben Abenteuer und es ist sehr interessant zu lesen wie sie durch den Strudel der Ermittlungen und der Gefahr um Gabbys Leben kommen.
Hier gibt es Spannung, es geht um Mord, Drogenschmuggel, Betrug und die Erkenntnis das auch beste Freunde nicht alles voneinander wissen.
Ich habe dieses Buch fast atemlos gelesen und es hat mir sehr gefallen.
Bis kurz vor dem Ende konnte ich mir noch gar nicht vorstellen wie es ausgehen würde.
Die Geschichte steigert sich kontinuierlich um dann ein dramatisches Ende zu haben.
Es ist krasser als die anderen Bücher die ich von Dani Pettrey kenne und vielleicht gefiel es mir deshalb so gut.
Wer also atemlose Abende genießen möchte ist mit diesem Buch auf der sicheren Seite, ich freue mich schon auf den Folgeband.
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08.11.2021dreamlady66 
Spezialagent Finn Walker ermittelt...
Die Autorin Dani Pattrey schreibt einen Kriminalroman, der aus 78 Abschnitten und 382 Seiten besteht, so dass der Leser sich mit Neugierde dem Inhalt widmet.
Es wird die Geschichte eines Spezialagenten, namens Finn Walker, als Ermittler der Küstenwache, dessen Kollege ermordet wurde und ein anderer schwerverletzt ins Krankenhaus kam, erzählt.
Die Aufklärung bedeutet eine sehr schwierige Aufgabe,
je tiefer sich die Abgründe auftun...
Zusätzlich hat er noch die Aufgabe, die Schwester seines Chefs, die Journalistin Gaby, zu schützen, die sich durch eine Enthüllungsgeschichte Feinde geschaffen hatte. Aber, diese Person hat auch ihren eigenen Kopf...
Insofern ist dieser Krimi ein spannungsvolles Buch. Der Schreibstil ist flüssig und der Aufbau der Geschichte real.
Die Charaktere kommen authentisch rüber, gefallen haben mir Finn und Gaby. Alle Fragen werden am Ende gelöst.
Alles in allem ein interessantes Buch, das ich gerne gelesen habe und deshalb mit 4* bewerte!
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17.09.2021Franziska 
Im Auftakt der neuen Buchreihe von Dani Pettrey geht es um ein Ermittlerteam der Küstenwache und der Journalistin Gabby. Während Gabby eigentlich nach Wilmington kommt, damit sie von ihrem Bruder und seinem Team der Küstenwache, nach einem Mordanschlag, beschützt werden kann, wittert sie eine neue Story und beteiligt sich an den Ermittlungen.
Im Mittelpunkt steht dabei auch Ihre Verbindung zu
Special Agent Finn Walker, mit dem sie bereits eine kurze Vergangenheit hat.
Zu Beginn ist das Buch für meinen Geschmack etwas zu gehetzt. Viele kurze Kapitel, immer wieder wechselnde Blickwinkel und es dauert eine Weile, bis etwas Ruhe in den Handlungsstrang einkehrt. Jedoch gewöhnt man sich schnell an das Team und lernt sie immer besser kennen. Auch an die kurzen Kapitel gewöhnt man sich, was auch einen Teil der Spannung ausmacht.
Die Fälle die hier behandelt werden sind spannend, gut durchdacht und aus meiner Sicht logisch nachvollziehbar. Es war wirklich kurzweilig und ein absoluter Pageturner!
Was mich auch besonders begeistert hat, war der Umgang mit Gott in diesem Buch. Nahezu alle Teammitglieder sind Christen und in ständiger Verbindung zu Gott. Viele Stoßgebete, aber auch zu anderen Momenten wird das Gespräch mit Gott gesucht. Das war aus meiner Sicht sehr natürlich und toll umgesetzt.
Ich hatte zuerst überlegt einen Stern abzuziehen, wegen der schnell wechselnden Kapitel und Szenen, doch als dann alles zum Ende hin fahrt aufnahm, was es passend und hatte etwas "Seriencharakter". Daher habe ich es nicht übers Herz gebracht und dafür keinen Stern abgezogen.
Klare Lesemepfehlung!
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15.09.2021claudi-1963 
"Es war das zweite Mal in weniger als einem Jahr, dass ein Mann eine Waffe auf sie gerichtet hatte, aber diesmal hat er den Abzug betätigt." (Buchauszug)
Noah Rowley und Finn Walker Special Agent der Küstenwache, müssen mitansehen, wie ihr Kollege Sam von Drogenschmugglern erschossen wird. Zuvor hat Finn schon seinen Freund Will verloren, der ebenfalls erschossen wurde. Unbedingt möchte
er die Verantwortlichen, die Sam und Will getötet haben, finden. Außerdem soll er auf Noahs Schwester Gabrielle (Gabby) aufpassen, die sich als Journalistin bei einer Enthüllungsstory mächtig Feinde aufgeladen hat. Allen voran den Drogenboss Xavier Fuentes, den sie bei einer Razzia verhaftet haben. Doch Gabby kann das Ermitteln nicht lassen, zu interessant ist die Geschichte um Finns tote Freunde. Doch wie soll sie Finn gegenübertreten, nachdem sie beim letzten Mal seine Gefühle so verletzt hat"
Meine Meinung:
Der Serienauftakt über das Team der Küstenwache von Topsail Island beginnt diesmal etwas verwirrend, besonders da es zeitgleich mehrere Fälle zu behandeln gibt. Dazu kommt dann noch die Sorgen Noahs um seine Schwester Gabby, die sich durch eine Enthüllung den mächtigen Xavier Fuentes als Feind gemacht hat. Er sitzt zwar inzwischen hinter Gittern, doch von dort agiert er und gibt Befehle, Gabby zu töten. Der einzige, der nun Gabby am besten beschützen kann, ist Finn Walker. Da sein Haus auf einer Halbinsel liegt, die sehr gut einsehbar ist. Doch Gabby ist keine Frau, die ruhig hält und sich versteckt im Gegenteil, sie wittert schon die nächste Story und bringt sich und andere dadurch erneut in Gefahr. Diesmal empfand ich das Einlassen auf die Geschichte etwas schwieriger als sonst, da die Fälle recht schnell hintereinander passieren und dadurch ebenso die Charaktere relativ viele sind. Schon alleine das Team kennenzulernen ist anspruchsvoll, doch je länger ich lese, desto mehr erfahre ich. Allerdings kenne ich das schon von anderen Büchern der Autorin, dass sie zu Beginn meist verschiedene Handlungsstränge hat. Allerdings hier finde ich die Wechsel zwischen Ermittlungen, Fälle, Gefühlswelt und dem Team dann doch etwas zu rasant. Jedoch wenn man dann alle Charaktere erfasst hat, dann macht es Spaß mitzuraten, wer die Täter sind. Bis zum Ende hatte ich auch diesmal keine Ahnung, wer der Sammler sein soll, den sie hier suchen. Bemerkenswert finde ich wieder, wie selbstverständlich die Autorin Gebete und christliche Glauben miteinfliessen lässt. Die Charaktere sind allesamt sehr gut durchdacht und dargestellt. Allen voran die toughe Journalistin Gabby, die sehr neugierig, ehrgeizig und oftmals dickköpfig ist. Teamchef Noah fand ich ebenfalls sympathisch, er ist gewissenhaft, diszipliniert, mutig und liebt seine Familie. Ihm würde ich gerne eine Frau an seiner Seite wünschen. Finn Walker gefällt mir ebenfalls sehr gut, der sportliche, ausgeglichene und charmante Agent ist wahrlich sehr zuverlässig, kein Wunder also, dass Noah ihn gerade deshalb als Beschützer für Gabby ausgesucht hat. Des Weiteren besteht Gabbys Familie aus ihrer Mutter und Schwester Kenzie die verheiratet mit dem Marinesoldaten Mark ist und zwei Kinder hat. Kollegin Rissi macht mich hier ebenfalls neugierig. Sie begleite ich bei einigen Szenen in ihre schwierige Vergangenheit. Ich vermute, dass der nächste Band sich um sie drehen könnte. Nachdem allgemein die Spannung recht hoch ist, wird der Showdown am Ende wieder grandios brenzlig und ich fiebere mit den Betroffenen mit. Die Reporterin Gabby bleibt leider etwas flach, ebenso wie Finn, hier hätte ich doch etwas mehr Informationen von beiden erhofft, wie ich es sonst von der Autorin gewohnt bin. Deshalb gibt es für diesen Auftakt nur 4 von 5 Sterne von mir.
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10.06.2021katikatharinenhof 
Finn ist normalweise professionell und geht auf Abstand, wenn es um die Ermittlungen in einem Fall geht. Aber als er die Puzzleteile zum Mord an seinem Kollegen zusammensuchen muss, kommt er ab und an schon einmal in Straucheln. Und dann gibt es auch noch Gabby, die Schwester seines Chefs, die Finn beschützen soll. Wie soll er knallharte Ermittlungen, Personenschutz
und gute Kombinationsgabe unter einen Hut bringen, wenn sein Herz sich immer mehr zu Gabby hingezogen fühlt ?
Dani Pettrey packt eine wirklich heiße Story in nervenaufreibende Szenen, die an manchen Stellen an Spannung nicht zu überbieten sind. Drogenschmuggel, Kollegenmord und Rachegedanken sind die treibenden Ideen, die hier für ordentlich Wirbel und Aufregung sorgen und den Leser stellenweise regelrecht an die Seiten fesselt. Aber irgendwie schafft es die Autorin leider nicht, die knisternde Atmosphäre über Weite Strecken aufrecht zu halten und so für einen echten Pageturner zu sorgen.
Zwar werden die Zweifel, wem man hier noch über den Weg trauen kann, sehr gut nachvollziehbar geschildert und das Rätselraten, wer hinter all dem Übel steckt ist gut angelegt, aber manchmal verliert Dani Pettrey das Ziel aus den Augen und es schleicht sich ein bisschen Trägheit ein. Die Lovestory zwischen Finn und Gabby finde ich ja schon wirklich süß, aber irgendwie auch wieder fehl am Platz, denn in einem atemberaubenden Krimi sollte eben die Handlung, und nicht das Liebeswerben, im Vordergrund stehen. Mich persönlich stört, dass hier die die Wertvorstellungen des christlichen Glaubens so offensichtlich und ausgeprägt in den Vordergrund gerückt werden, sodass sie teilweise die Handlung fast erdrücken. Eine gesunde Balance zwischen gelebtem Glauben und einem Alltag ohne religiösem Bezug hätte ich als angenehmer zu lesen empfunden. Ich glaube, es ist nicht wirklich einfach, einen gemeinsamen Nenner zu finden, der beiden Ansprüchen gerecht wird.
Auf den letzten 100 Seiten holt Dani Pettry noch einmal alles aus der Trickkiste, um hier dem Leser Spannung, Action und Nervenkitzel zu bieten. Wirkt an manchen Stellen ziemlich übertrieben (gerade was Gabby betrifft), denn auch hier wäre eine gut verteilte Dosierung über den gesamten Verlauf der Handlung einfach knackiger zu lesen.
So bleibt es eine heiße Story, der manchmal der Dampf aus geht, aber in weiten Teilen ein sehr lesenswerter Krimi
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