Es war sogar noch schöner als in ihren Träumen.
Sophia stieg aus ihrem Mietwagen – irgendwie hatte sie das Fahren auf der anderen Straßenseite überlebt – und betrachtete die idyllische Ortschaft, die sich unter ihr erstreckte. Sie stand auf einem großen Parkplatz auf einem Hügel und ein wohliger Schauer lief ihren Rücken hinunter.
War sie wirklich hier?
Frische Meeresluft wehte ihr um die Nase. Es war ein ganz anderer Geruch als die Mischung aus überfüllter Innenstadt und Smog, die sie aus Phoenix gewohnt war. Sie trat noch einen Schritt vor. Jetzt konnte sie den Hafen sehen.
Mindestens zwei Dutzend Segelboote und andere Schiffe lagen an den Stegen.
Obwohl Sophia für ihre Reisevorbereitungen nur wenige Tage Zeit gehabt hatte, hatte sie sich bereits ein wenig schlau gemacht und herausgefunden, dass Port Willis hauptsächlich von der Fischerei, vom Krabbenfang und vom Tourismus lebte, obwohl die Stadt in den letzten Jahren unter sinkenden Gästezahlen gelitten hatte. Sophia schloss die Augen und stellte sich vor, wie die Menschen in den Fischerbooten an der Küste jeden Tag auf einen guten Fang hofften. Bei dem Gedanken an frisch gefangene Krabben lief ihr das Wasser im Mund zusammen, was sie angesichts ihrer Appetitlosigkeit in den letzten Monaten überraschte.
Zu Hause hatte sie sich ständig eingeengt gefühlt – von der Hitze, den Menschenmassen, den vielen Autos auf den Straßen und den dicht gedrängt stehenden Häusern, mit denen das gesamte »Tal der ewigen Sonne« bebaut war. Doch hier erstreckte sich das Meer weiter, als das Auge reichte, und die Wellen erzählten von Abenteuerlust und Freiheit.
»Würde es Ihnen etwas ausmachen, kurz ein Stück nach links zu treten?«
Sophia öffnete die Augen und ihr ging auf, dass sie genau in der Ausfahrt des Parkplatzes stand und einem Mann in einem kleinen Auto den Weg versperrte. Er hatte sich aus dem Fenster gelehnt, um mit ihr zu sprechen, und anstatt der Verärgerung, die sie erwartet hätte, wirkte er eher amüsiert und ein Lächeln lag auf seinen Lippen – ein sehr attraktives Lächeln.
»Ups! Tut mir wirklich leid.« Schnell ging sie aus dem Weg, dann blickte sie zu ihrem Auto hinüber. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie sich so weit davon entfernt hatte!
»Kein Problem. Haben Sie sich verlaufen?« Diesmal fiel ihr sein britischer Akzent auf. Und wieder war sie überrascht, diesmal von seiner Ernsthaftigkeit. Wie traurig es doch war, dass die Freundlichkeit eines Fremden ihr so ungewöhnlich vorkam.
»Nein, ich habe nur die Aussicht genossen.« Sophia deutete mit der Hand in Richtung der Häuser im Tal. »Das hat mich wohl abgelenkt.«
»Das kann vorkommen.« Der Mann lächelte wieder, wobei ein Grübchen auf seiner rechten Wange erschien. »Genießen Sie Ihre Zeit in Port Willis!«
»Das werde ich, danke.« Während der Mann davonfuhr, kehrte sie zu ihrem Wagen zurück und hievte ihren viel zu vollen Koffer aus dem Kofferraum.
Als ihre beste Freundin Joy gehörte hatte, dass Sophia eine Reise nach England machen würde, war sie hoch erfreut gewesen. Zuerst hatte sie ihr vorgeschlagen, ihre Therapiesitzungen mit Cindy per Skype fortzusetzen, aber Sophia hatte beschlossen, dass sie eine Pause von dem gesamten Therapieprozess brauchte. Sie musste einmal richtig aus allem raus, ihr Leben auf null setzen und neu anfangen. Aber sie hatte versprochen, im September, wenn sie zurück war, die Gespräche mit Cindy wieder aufzunehmen.
Mom hatte sich mehr Sorgen gemacht als Joy, vor allem, als sie gehört hatte, wie lange Sophia fortbleiben wollte. Sie hatte sogar angeboten mitzukommen. Aber das hier war etwas, das Sophia allein tun musste, und dafür hatte ihre Mutter Verständnis gehabt.
Natürlich fragte Sophia sich selbst, ob sie verrückt war und ob es wirklich gut sein konnte, für mehrere Monate vor ihrem derzeitigen Leben davonzulaufen. Sie würde weit entfernt sein von allem, was ihr vertraut war. Aber in einem Haus zu bleiben, in dem David und ihre Erinnerungen durch jeden Raum geisterten, hatte ihrer Psyche auch nicht gutgetan.
Als sie eine kleine Ferienwohnung gefunden hatte, die so gut wie nichts kostete und ihr dazu noch die Gelegenheit gab, ausgerechnet in einer Buchhandlung zu arbeiten, war ihr das wie ein Wink des Schicksals vorgekommen. Sie hatte die Unterkunft bis Ende August gebucht und hatte sich innerhalb einer Woche auf den Weg gemacht – warum in Phoenix warten, wenn nichts sie davon abhielt sofort aufzubrechen? Ihr war der Gedanke gekommen, dass die Buchhandlung von Psychopathen geführt werden könnte, aber sie hatte keine große Anzahlung leisten müssen, also konnte sie immer noch früher abreisen, wenn die Sache ihr zwielichtig erscheinen sollte.
Als Sophia ihren Koffer über den Gehweg den Hang hinunter auf das jahrhundertealte Städtchen zu zog, hatte sie auf merkwürdige Weise das Gefühl, nach Hause zu kommen. Cornwall war genau so, wie es in den Romanen beschrieben wurde, obwohl der Himmel von einem strahlenderen Blau war, die Luft salziger und der Wind frischer, als Worte es jemals abbilden könnten.
Auf der Straße begegnete sie einigen Fußgängern, die allesamt grüßend nickten oder die Hand hoben. Es war Samstag und die Kinder hatten Zeit, in den Gassen zu spielen. Die Straße wurde immer voller, je näher Sophia dem kleinen Zentrum kam. Jeder der Pubs, die sie passierte, warb mit dem Fang des Tages. An einer Ecke sah sie ein Geschäft mit Cornish Pasties, einer gefüllten Teigspezialität, die sie unbedingt mal probieren wollte. Bei einem Süßwarenladen blieb sie stehen und bestaunte durchs Fenster die vielen Geschmacksrichtungen der typischen Fudge-Karamellbonbons in der Auslage. Der verführerische Duft von Schokolade, Erdnüssen und Zimt drang zu ihr nach draußen, als ein Mann mit seiner kleinen Tochter den Laden verließ. Von dem Waffelhörnchen in ihrer Hand tropfte schmelzende Eiscreme.
In ihrer Tasche brummte das Handy. Sophia kramte es hervor und sah, dass Joy ihr geschrieben hatte: Wollte nur hören, ob du gut angekommen bist. Ich bin schon ganz gespannt, was du alles erlebst, und bete, dass du endlich deine Geschichte findest und erzählen kannst. XXX
Sophia textete gleich zurück: Bin gerade angekommen. Laufe jetzt zur Buchhandlung. Es ist herrlich hier. Komme mir vor, als wäre ich in einen Roman geraten, und will nie wieder hier weg.
Sie tippte auf das E-Mail-Programm und rief noch einmal die Bestätigung der Webseite auf, in der die Adresse der Buchhandlung stand. Laut der Karte müsste sie gleich da sein. Sophia bog um die Ecke und da leuchtete ihr der Schriftzug entgegen: Rosebud Books. Das dunkelgrüne Schild hing vor dem charmantesten kleinen Haus, das sie je gesehen hatte, und lockte sie näher.
Plötzlich begann ihr Herz schneller zu schlagen. Was würde sie hinter dieser Tür finden?
»Bücher natürlich, du Dummerchen«, flüsterte sie vor sich hin. Bücher, wie sie immer ein tröstlicher Teil ihres Lebens gewesen waren, egal, ob ihr die Schule leicht oder schwer gefallen war, ob sie den tollen Job bekommen hatte oder nicht, ob ihr Verlobter lebendig oder tot war, ein Ungeheuer oder ihr persönlicher Held. Bücher hatten ihr schon unzählige Male geholfen. Und auch hier, so hoffte sie, würden sie genau das wieder tun.
Sophia drehte den Knauf und zog die Tür auf. Sofort war sie von ihrem Lieblingsgeruch umgeben – dem Geruch alter Seiten und Buchrücken, ein wenig staubig, aber nicht muffig. Nein, dieser Geruch war ein alter Freund, der von erzählten und unerzählten Geschichten zeugte, von Alter und Weisheit und Liebe und Leidenschaft und Geschichte und … einfach allem.
»Willkommen bei Rosebud Books.« Die Sprecherin stand hinter einem Computer am Kassentresen. Sie war in ihren Zwanzigern, trug ein ausgewaschenes Beatles-Shirt und hatte die braunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Obwohl ihre dunklen Augen freundlich waren, las Sophia eine gewisse Erschöpfung darin. Trotzdem lächelte die Frau sie herzlich an. Sie wirkte eher süß als modelmäßig hübsch, was Sophia gleich etwas von ihrer Nervosität nahm. Und Moment mal – hatte sie sich nicht amerikanisch angehört? »Danke. Sind Sie Ginny? Ich bin Sophia.«
»Hi!« Die Frau trat hinter dem Tresen hervor, sodass ihre Beine in der bequem aussehenden Jeans zum Vorschein kamen. Ihre Füße steckten in lilafarbenen Chucks. »Ich freu mich total, Sie kennenzulernen! Es ist so schön, noch jemanden aus den Staaten hier zu haben.«
Ja, eindeutig Amerikanerin, mit einem leichten Boston-Einschlag.
»Ich freue mich auch!« Wie war diese Frau in diesem winzigen Ort in Cornwall gelandet? Dahinter steckte bestimmt eine interessante Geschichte!
»Möchten Sie Ihr Zimmer ansehen? Bestimmt sind Sie müde von der Reise.«
»Ja, das wäre super!«
»Dann kommen Sie mal mit.« Ginny ging voran in den hinteren Teil des Ladens. Sophia sah sich neugierig zwischen den Regalen um, während sie ihr folgte. Wenn Port Willis sich wie ein Zuhause anfühlte, dann könnte dieser Laden ihr persönliches Refugium sein. Hier ließ es sich mit Sicherheit gut aushalten!
Am Fuß der Treppe blieb Ginny stehen und zeigte auf eine Tür. »Ihre Wohnung ist gleich hier drüber.« Sie kramte in ihrer Hosentasche und zog einen Schlüssel heraus. »Der hier ist für Sie. Und wenn sonst irgendwas ist – ich wohne in dem Cottage hinterm Laden und bin normalerweise lange auf. Also schicken Sie mir einfach eine Nachricht, dann komme ich gleich rüber.«
Sophia nahm den Schlüssel entgegen. »Vielen Dank. Und wann soll ich mich zur Arbeit melden? Das gehört ja mit zur Vereinbarung.«
Ginny verschränkte die Arme und lehnte sich ans Treppengeländer. »Stimmt. Aber Sie haben von Freitag bis Sonntag frei, es geht dann erst am Montag los.«
»Werde ich allein arbeiten oder mit jemandem zusammen?« Die Vorstellung, allein für die Buchhandlung verantwortlich zu sein, war etwas überwältigend.
»Wir zwei werden uns als Team ausprobieren.«
»Und was sagen die anderen Angestellten dazu, wenn Sie ihnen Stunden wegnehmen?«
»Im Moment bin nur ich hier.« Das Lächeln der Frau verblasste ein wenig.
Hmm, verdächtige Reaktion. Sophia musste ihr Therapeutinnen-Hirn ausschalten. Sie war schließlich nicht hier, um sich die Probleme anderer Leute aufzubürden, sondern um ihre eigenen zu bewältigen. »Alles klar.«
Ginnys Schultern schienen sich zu entspannen. »In der Zwischenzeit können Sie ausgehen und sich amüsieren. Erkunden Sie die Stadt! Ich gebe Ihnen auch gern ein paar Tipps, wenn Sie möchten. Ich lebe seit fünf Jahren hier, also weiß ich ein paar Dinge, die nicht in den Reiseführern stehen.«
Sophia biss sich auf die Lippe und schaute auf die Wohnungstür. Sie sehnte sich danach, hinaufzugehen, ihre Sachen auszupacken, sich mit einem Roman ins Bett zu legen und bei geöffnetem Fenster einzuschlafen, wenn die salzige Luft sie schläfrig machte. Aber sie war auch hierhergekommen, um aus ihrem Trott auszubrechen und ihre Geschichte zu schreiben. Und dazu gehörte, dass sie loszog und sich auf Entdeckungsreise begab, statt es sich nur bequem zu machen.
Sie richtete den Blick wieder auf Ginny. »Haben Sie vielleicht heute Abend Zeit? Ich kenne niemanden hier und würde sehr gern mehr über die Stadt und auch über Rosebud Books erfahren.« Es schien nur ein kleiner Schritt zu sein, aber sie hatte schließlich schon den großen Sprung gewagt, überhaupt hierher zu reisen. Kleine Schritte waren im Moment genug.
Sophias Frage schien Ginny überrumpelt zu haben und es dauerte einen Moment, bis sie reagierte. »Ich …«
»Natürlich, Sie haben bestimmt zu tun. Vergessen Sie die Frage einfach.«
»Nein, das ist es nicht. Ich habe nur niemanden für den Laden. Aber ich kann heute Abend ein bisschen eher schließen. Schließlich haben wir samstags um die Zeit eh nicht viel Kundschaft.« Ginny seufzte. »Außerdem wäre es nett, mal rauszukommen.«
Sophia legte unwillkürlich die Hand an Ginnys Oberarm und drückte ihn kurz. Vielleicht war es merkwürdig, das bei jemandem zu tun, den sie erst vor wenigen Minuten kennengelernt hatte, aber Sophias Instinkt als Therapeutin ließ sich eben doch nicht ganz unterdrücken. Trotz Ginnys tapferer Miene spürte sie, dass diese Frau litt – und damit kannte Sophia sich aus. »Dann ist es abgemacht. Ich räume meine Sachen ein, Sie machen hier alles fertig und dann lade ich Sie zum Essen ein.«
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26.08.2020dreamlady66 auf www.lovelybooks.de Ein Roman, der neue Hoffnung schenkt
Zur Autorin:
Lindsay Harrel hat Journalismus und Englische Literatur studiert. Zusammen mit ihrem Mann, ihren zwei kleinen Kindern und zwei Golden Retrievern lebt sie in Arizona. Es ist ihr ein Herzensanliegen, mit ihren Romanen all denen neue Hoffnung zu geben, denen diese irgendwie abhanden gekommen ist, und darauf hinzuweisen, dass Gott in einem ganz gewöhnlichen
Leben Außerordentliches zu vollbringen vermag.
Gesamteindruck/Schreibstil/Fazit:
Die Autorin Lindsay Harrel hat eine wunderbare fesselnde und emotionale Geschichte geschrieben.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar.
Die bildhafte Wiedergabe von Cornwall kommt beim Leser gut an.
Die Charakterentwicklung der Protagonisten wirkt authentisch.
Die Geschichte zeigt deutlich auf, wie durch die Kraft Gottes, die Liebe und die Mithilfe von anderen Menschen auswegsame Situationen doch noch zum Erfolg gelangen können...
Ich hatte angenehme Lesestunden und vergebe gerne 5 Sterne!
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03.04.2020S. Degenhardt / smillas_bookworld "Es. Ist. Nicht. Deine. Schuld."
"Das weiß ich ja eigentlich. Aber mein Herz hört nicht darauf. Und ich weiß nicht, wie ich mir selbst vergeben soll." (S. 106)
Dieser wunderschöne Roman handelt von drei Frauen, deren Leben ganz eng mit der Liebe zu Büchern und / oder dem Schreiben von Büchern verbunden ist.
Sophia reist, nachdem ihr Verlobter vor einem Jahr
gestorben ist, nach Cornwall. Dort möchte die Therapeutin ihre Vergangenheit aufarbeiten und in der Buchhandlung "Rosebud Books" aushelfen. Sie liebt Bücher und Buchhandlungen über alles und ihr Plan ist es, neben dem Arbeiten in der Buchhandlung ihre eigene Geschichte aufzuschreiben. Aber dann findet sie beim Aufräumen im "Rosebud Books" ein altes Manuskript, dessen Herkunft sie herausfinden möchte.
Ginny ist die Mitinhaberin von "Rosebud Books", die sich mit den sinkenden Umsätzen allein herumschlagen muss. Ihr Ehemann hat sie vor mehreren Monaten zurückgelassen, um sich selbst zu finden. Aus der Not geboren vermietet sie die Wohnung über der Buchhandlung.
Und dann ist da noch die im 19. Jahrhundert lebende Emily, deren Briefe man auf den ersten Seiten liest. Ihr gehört einer der drei Handlungsstränge und sie erzählt in der Ich-Perspektive von ihrer Freundschaft zu James und ihren Gefühlen des Versagens und der Zurückweisung.
Alle drei Frauen eint das Loslassen ihrer Vergangenheit, Selbstvergebung, teilweise auch Identitätssuche (wo ist mein Zuhause, was macht mich aus") und das (Wieder-)Finden der Liebe. Behutsam entspinnt die Autorin deren Heilungsprozesse, die mir in mein eigenes Leben hineingesprochen haben. Die Botschaft, die sich vor allem am Ende zur vollen Blüte entfaltet, ist so wunderbar und schmerzhaft zugleich, dass ich eine Gänsehaut bekam.
Ein heilsamer Prozess ist für Sophia und Emily das Schreiben. Mit Tinte und Feder stürzen sie sich (nicht sofort) in den Kampf, bringen die Worte ihrer Herzen zu Papier. Und finden - wie bereits erwähnt eher zum Ende des Romans hin - Heilung und Frieden bei Gott. Ich hatte bis dahin die leichte Befürchtung, dass das nicht mehr kommen würde, aber die Autorin hat das dafür mit umso mehr Nachdruck und Klarheit herausgearbeitet.
Das Buch ist sehr facettenreich, bietet Tiefgang und Romantik, zwar teilweise vorhersehbar, was den Lesegenuss jedoch keinesfalls schmälert. Mein Buchliebhaberherz hat es in jedem Fall berührt und es zu lesen war die reinste Wohltat.
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30.03.2020pallas auf Lovelybooks.de Cornwall ist eine Reise wert.
Der Roman "Das Flüstern von Tinte auf Papier " von Lindsay Harrel ist ein außergewöhnlich gut geschriebener Roman, der seine Leser am Ende überrascht.
Sophia Barrett ist eine junge Therapeutin, die nach dem Tod ihres Verlobten eine Auszeit im schönen Cornwall nimmt. Sie mietet sich bei Ginny Rose ein, die eine Buchhandlung "Rosebud Books" führt. Ginny
gehört eigentlich einer wohlhabenden Familie in Amerika an, die ihrem Mann Garret nach Cornwall folgte, weil dieser hier unbedingt diese Buchhandlung eröffnen wollte. Nach einigen Jahren nimmt sich jedoch Garret eine Auszeit und seit dieser Zeit muss Ginny das Geschäft alleine führen, das zwar viel Arbeit macht, aber kaum Gewinn abwirft.
In der wunderschönen Atmosphäre von "Rosebud Books" findet Sophia zwischen der schönen und oft seltenen Literatur die Zeit endlich durchzuatmen, den notwendigen Abstand zu ihren Sorgen zu gewinnen und ihre Seele baumeln zu lassen. Zusammen mit Ginnys Schwager William, der Literaturprofessor ist, und Steven, einem guten Freund von Ginny, versucht Sophia die Buchhandlung wieder in Schwung zu bringen. Ginnys Leidenschaft ist das Backen und als sie von nun an auch noch Gebäck in dem Laden anbietet, kommt eine größere Interessentenanzahl und schmökert in Ruhe in der anheimelnden Atmosphäre der Buchhandlung.
Als Sophia beim Aufräumen ein persönliches Notizbuch einer Gouvernante "Emily" in die Hände fällt, fühlt sie sofort, dass diese Frau in irgendeiner Weise mit ihr verbunden sein muss. Sie versucht zu ergründen, ob Emily wirklich gelebt hat oder nur eine erfundene Person ist. Mit William möchte sie der mysteriösen Emily auf die Spur kommen: Wer war "Emily" wirklich? Während ihrer gemeinsamen Recherchearbeit freundet sich Sophia mit William an. Sopia hat durch ihren Verlobten viele tiefe seelische Wunden davon getragen. Erst hier im malerischen und sonnigem Cornwall beginnt ihre Seele zu heilen, als sie die Geschichte von Emily liest. Sie beginnt sich langsam für den Glauben zu öffnen und begegnet der aufkeimenden Liebe zu William, was gleichzeitig ihre Zukunft ändert und ihr Leben erfüllter macht.
Emily Fairfax ist eine Tochter eines armen Pfarrers und schon seit ihrer Kindheit ist sie mit dem wohlhabenden Edward Bryant befreundet. Als sie eines Tages allein dasteht wird sie Gouvernante bei Familie Bryant. Edward muss die gesellschaftlichen Erwartungen und Pflichten an ihn erfüllen und ist folglich gezwungen standesgemäß zu heiraten. Obwohl Emily ihn liebt muss sie sich mit den Gegebenheiten abfinden. Ihren Kummer versucht sie durch Schreiben zu bewältigen was schon von je her ihr Ventil für Kämpfe in schwierigen Zeiten war. Ihre besondere schriftstellerische Gabe ist aber in Zeiten in denen Frauen nur ihre Mutterrolle zu erfüllen hatten ein großes Problem für Emily, denn was ist zu tun wenn Bücher von weiblichen Autoren prinzipiell nicht veröffentlicht werden?
Lindsay Harrel schrieb eine äußerst faszinierende Geschichte aus den Leben dreier ganz verschiedener Frauen, die ihre Schicksalsschläge verarbeiten mussten und verbindet die Erzählstränge zu einem wertvollen Netz aus Glaube, Liebe, Mut und Neuanfang das dem Leser deutlich vor Augen führt. Die Autorin setzt eine sehr schöne poetische Sprache ein, die den Leser für ein besonders angenehmes Leseerlebnis in die Arme nimmt. Die malerische Landschaft vor der die Handlung eingesetzt wurde, erweitert die gefühlvolle Sprache zur einem mehr als angenehmen Leseerlebnis. Ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen.
Einen herzlichen Dank an den Francke Verlag für diesen besonders schönen und gefühlvollen Roman
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30.03.2020sternenstaubhh auf lovelybooks.de Bei dem Buch "Das Flüstern von Tinte auf Papier" habe ich mich zuerst in das wunderschöne Cover verliebt. In dem Roman von Lindsay Harrel geht es um drei Frauen deren Schicksale miteinander verwoben sind. Hierbei handelt es sich nämlich um eine Geschichte, die auf zwei Erzählstränge aufgeteilt wird. In dem einen Erzählstrang geht es um die Buchhändlerin Ginny und
die Therapeutin Sophia und in dem anderen um Emily, die in der Mitte des 19. Jahrhundert gelebt hat. Alles fängt mit Sophias Wunsch nach einem Tapetenwechsel an. So verschlägt es die Amerikanerin nach Cornwall, in die Heimat ihres Lieblingsschriftstellers. Eine Bleibe findet sie bei Ginny einer sympathischen Buchhändlerin, die Sophia eine preiswerte Wohnung zur Verfügung stellt, wenn diese ihr im Laden etwas unter die Arme greift. Sophia ist sofort begeistert und als sie unter mehrern alten Büchern ein Notizbuch findet ist sie Feuer und Flamme. Denn dieses Notizbuch gehört keiner anderen als Emily, deren Schicksal Sophia fortan nicht mehr loslässt. Ich habe die Lektüre dieses Buches sehr genossen und mir haben alle drei Frauen sehr gefallen. Jede hat ihre eigenen Sorgen und Probleme und stellt sich diesen auf ihre Art und Weise. Für mich ist "Das Flüstern von Tinte auf Papier" ein bezaubernder und wunderschöner Roman zum Entspannen und Abschaltern, der zudem auch etwas Fernweh weckt. Wer so wie Sophia von Cornwall fasziniert ist, wird mir Begeisterung in die Geschichte rund um Sophia, Ginny und Emily eintauchen.
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30.03.2020elvire auf lovelybooks.de Sophia und Ginny begegnen sich zu einer Zeit, da beide sich in einer Lebenskrise befinden. Eigentlich lebt Ginny Sophias Traum, denn sie fuehrt einen Buchladen. Schnell hilft Sophia dort aus und findet ein altes Tagebuch, dessen Inhalt sie sehr beruehrt. Genau wie Ginny und Sophia hat auch Emily aus dem Tagebuch eine schwere Zeit. Alle drei Frauen muessen lernen
auf sich selbst zu hoeren und einen Neuanfang zu wagen. Der Schreibstil war sehr angenehm und das Buch liess sich sehr leicht lesen. Gut gefallen hat mir, dass man immer aus Sicht einer der drei Frauen lesen konnte.
Ich habe den Roman gerne gelesen, allerdings gefielen mir die letzten Kapitel nicht mehr so gut, m.E. rutschten sie leicht ins Kitschige ab. Ich stehe zwar wahrscheinlich alleine mit dieser Meinung da, aber so habe ich nun mal empfunden. Auch wurde irgendwie vermittelt, dass man sich von Gott fuehren lassen sollte, aber auch das wurde nur so nebenbei erwaehnt, mir fehlte einfach der Tiefgang
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30.03.2020Martinchen auf lovelybooks.de Poetisch und einfühlsam
Es fällt der Therapeutin Sophia Barrett nicht leicht, den Tod ihres Verlobten zu verarbeiten, denn zu der Trauer kommt Erleichterung. Sie entschließt sich, eine Auszeit in Cornwall zu nehmen, wo sie eine Wohnung über einen Buchladen mietet. Schnell verbindet sie eine Freundschaft mit ihrer Vermieterin Ginny Rose, die um das Überleben eben dieses Buchladens kämpft und damit
um ihre Ehe. Sophia fällt ein 150 Jahre altes Tagebuch der Gouvernante Emily in die Hände, das sie so neugierig macht, dass sie sich auf Spurensuche begibt.
Lindsay Harrel erzählt den Roman aus den Perspektiven der drei starken Frauen, deren Leben durch Liebe und Verlust geprägt wurde bzw. wird. Dies geschieht auf eine sehr poetische, sehr einfühlsame Art und Weise, so dass der Heilungsprozess gut nachvollziehbar ist. Die drei Hauptprotagonistinnen werden so detailliert gezeichnet, dass sie sehr lebendig werden. Die weiteren Charaktere sind ebenfalls gut beschrieben. Die Bilder, die bei den Beschreibungen des Buchladens, des Küstenortes und der Landschaft in Cornwall entstehen, lassen den Wunsch aufkommen, sofort dorthin zu reisen.
Lindsay Harrel hat Journalismus und Englische Literatur studiert und lebt mit ihrer Familie in Arizona. Am Ende des Romans macht sie sich Gedanken über die Macht der Worte. Sätze, die unbedacht geäußert werden und ein Leben lang Spuren hinterlassen, weil sie geglaubt werden. Insbesondere Sophia hat im Roman mit Worten ihres Verlobten zu kämpfen, die die intelligente und hübsche junge Frau an sich zweifeln lassen.
Fazit: Ein gefühlvoller Roman über Liebe, Verlust, Loslassen, Träume und neue Hoffnung - sehr empfehlenswert
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30.03.2020katikatharinenhof Lebe deine Träume
Sophia fällt es unendlich schwer, den Tod ihres Verlobten zu verarbeiten, denn in ihrer Beziehung war längst nicht alles Gold, was glänzt. Sie beschließt, dass es Zeit ist ihrer geschundenen Seele endlich Linderung zu verschaffen und hofft, dass sie in Cornwall wieder zu ich selbst findet. Die Entfernung von Amerika nach England erscheint ihr groß genug, um
Abstand zu finden und neuen Mut zu schöpfen. Ihre Vermieterin Ginny hat es selbst auch nicht leicht und gemeinsam versuchen beide Frauen, den alten Buchladen von Ginny wieder zum Laufen zu bringen. Dabei entdeckt Sophie ein Notizbuch und fängt neugierig an zu lesen. Die Auszeichnungen sind mehr als 150 Jahre alt und faszinieren beide Frauen von Anfang an. Sie beschließen, den Spuren des Notizbuches zu folgen und ahnen nicht, dass dies Spurensuche sie für immer verändern wird...
Im Prolog des Buches taucht ein uralter Geschichtenbaum auf, dessen Blätter sich im Wind wiegen und der so einige Geheimnisse birgt. Und genau dieser Baum ist es, der unter seiner dicken, rissigen Borke eine wunderschöne Geschichte für den Leser bereithält, die der Wind durch das Rauschen der Blätter in die Welt hinausträgt.
Lindsay Harrel erzählt mit unglaublich poetischen Worten (z Bsp. S. 89 „Meine Feder flog so schnell über die Seiten, wie ich schreiben konnte, während meine Gedanken aus meine Kopf durch meine Hand flossen und in das Papier eingraviert wurden) die Geschichte dreier starker Frauen, die durch unerwiderte Liebe und Verlust verbunden sind und auf dem Weg zu sich selbst einige bittere Erfahrungen machen müssen um schließlich zu erkennen, dass sie im Glauben an Gott die Kraft finden alle Hürden zu nehmen, zu verzeihen und neu anzufangen.
Die Autorin spricht die Themen, Achtsamkeit, Glaube, Verlust und Liebe mit leisen, aber dennoch eindringliche Worten an und entführt den Leser, dank ihrer malerischen und bildhaften Beschreibung Cornwalls direkt vor Ort und lässt das kleine Städtchen direkt vor dem inneren Auge lebendig werden.
Man tritt bereitwillig ins Ginnys Buchladen ein, lässt sich von beiden Frauen zu einem Plausch verführen und lauscht ihren Lebensgeschichten, die sie anfangs noch recht zurückhaltend erzählen, sich dann aber – dank dem wiedergewonnenen Glauben – langsam öffnen. Lindsay Harrel verknüpft die Erzählstränge aus der Gegenwart und er Vergangenheit sehr geschickt und gibt so dem Leser das Gefühl, direkt ein Teil ihrer Erzählung zu sein und so den Weg der inneren Heilung mit den weiblichen Hauptfiguren zu gehen.
Es entstehen Bilder, wie aus Worten gemalt, wenn Sophia die Lebens- & Liebesgeschichte von Emily rekonstruiert und auf ihren Pfaden zurück in die Vergangenheit reist. Wieviel ist ein liebendes Herz bereits zu ertragen, nur um selbst zur Ruhe zu kommen? Dass sie dabei selbst ihr Herz wieder für die Liebe und den Glauben öffnet, kann sie zunächst selbst nicht fassen, gibt sich aber den neuen positiven Gefühlen nach und nach hin.
Lindsay Harrel gelingt es, eine perfekte Komposition aus sonnigen Farben, salziger Meeresluft und innerer Einkehr dem Leser zu präsentieren und es entsteht beim Lesen das Gefühl, dass tatsächlich die Tinte die Worte aufs Papier graviert hat und diese zu einem flüstern. Ein gefühlvoller Roman über das Loslassen, sich selbst finden und den Weg zurück ins Licht.
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30.03.2020Anna625 auf lovelybooks.de Von der Kraft zu träumen und davon, niemals aufzugeben
"Sophia drehte den Knauf und zog die Tür auf. Sofort war sie von ihrem Lieblingsgeruch umgeben - dem Geruch alter Seiten und Buchrücken, ein wenig staubig, aber nicht muffig. Nein, dieser Geruch war ein alter Freund, der von erzählten und unerzählten Geschichten zeugte, von Alter und Weisheit und Liebe und Leidenschaft
und Geschichte und... einfach allem."
Als Sophias Verlobter stirbt, ist sie tief in sich drin vor allem eines: erleichtert. Denn David war schon lange nicht mehr der, in den sie sich verliebt hatte, oder vielleicht hatte sie auch einfach viel zu spät gemerkt, wie er wirklich war. Um seinen Tod zu verarbeiten und ihr Selbstvertrauen und den Glauben an ihre eigene Stärke wiederzufinden, beschließt sie, sich eine Auszeit zu nehmen und ins ferne Cornwall zu reisen. Dort wohnt sie bei Ginny, die sich kurz zuvor dazu entschieden hat, die Wohnung über ihrem kleinen Buchladen zu vermieten, denn nachdem ihr Mann Garrett vor einem halben Jahr mit einem großen Teil der gemeinsamen Ersparnisse abgehauen ist, hat sie große finanzielle Probleme. Die beiden Frauen freunden sich schon bald an und während Sophia tatkräftig im Laden mit anpackt, stößt sie auf einen geheimnisvolles Buch, dessen Protagonistin Emily etwa 150 Jahre zuvor ebenfalls in Cornwall lebte. Auch sie muss negative Erfahrungen mit der Liebe durchmachen. Sophia ist fasziniert von dem Tagebuch - ist es möglich, dass Emily tatsächlich hier irgendwo gelebt hat? Und so macht sie sich auf die Suche, eine Suche nicht nur nach den Spuren der Vergangenheit, sondern auch nach sich selbst.
"Das Flüstern von Tinte auf Papier" erzählt die Geschichten dreier unglaublich starker Frauen. Alle drei tragen eine große Last mit sich herum und sie alle müssen lernen, auf was es wirklich ankommt: nämlich auf die eigenen Träume und darauf, stets mit sich selbst im Reinen zu bleiben und um das zu kämpfen, was man liebt.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Sophia, Ginny und Emily geschrieben und geben tiefe Einblicke in die Gefühle der Protagonistinnen. Alle drei waren mir von Anfang an sympathisch und es fällt leicht, sich in ihre Situation hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. Auch der Handlungsort gefiel mir sehr gut: ein netter, kleiner Buchladen in einem gemütlichen, kleinen Städtchen Cornwalls. Ich hatte sofort das Gefühl, selbst dort zu sein! Ich bin gleich am Anfang gut in die Geschichte hineingekommen und habe einige sehr angenehme Lesestunden damit verbringen können!
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16.03.2020Cornelia B. - Lesestern Lindsay Harrel nimmt uns mit hinein in eine kraftvolle Geschichte über die wunderbare und heilsame Wirkung des Schreibens, das Mut, Stärke und Vergebung bewirkt.
Die bücherliebende Therapeutin Sophia Barrett leidet jahrelang unter einer gewaltsamen Beziehung, bis ihr Verlobter bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Hin und hergerissen zwischen Befreiung und Schuldgefühlen reist sie nach Cornwall, die ihr aus ihren Lieblingsromanen
vertraute Küstenlandschaft, um eine Auszeit von Beruf und Vergangenheit zu nehmen. Dort trifft sie auf Ginny Rose ihre Vermieterin und gleichzeitig Besitzerin des dort ansässigen Buchladens Rosebud Books. Auch Ginny ist eine vom Leben enttäuschte und verlassene junge Frau, die um die Existenz ihres Lebens und ihrer Ehe kämpft. Zusammen investieren sie viel Kraft und Liebe, um die in der Krise steckende Buchhandlung wieder neu zu beleben. Dabei stoßen sie auf ein altes Manuskript, das eine ganz besondere Lebens- und Glaubensgeschichte enthält, deren Wirkung sich Schritt für Schritt entfaltet...
Mein Fazit:
Eine wunderbare Geschichte, die beim Lesen fasziniert und fesselt. Lindsay Harrel ist auch hier wieder ein bezauberndes Lesevergnügen gelungen, dass sympathische Protagonisten und facettenreiche Charaktere präsentiert. Der Schreibstil ist flüssig, poetisch und bildhaft. Die malerisch beschriebene Küstenlandschaft mit ihren hohen Klippen und der kleine idyllische Buchladen hat man beim Lesen direkt vor Augen. Und ein Garten mit einem alten Geschichtenbaum öffnet seine Vergangenheit. Ein Buch, das ich Seite für Seite genießen konnte und das mich als ebenso begeisterte Bücherliebhaberin wie Sophia in seinen Bann gezogen hat.
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11.03.2020Klaudia K. Der Roman "Das Flüstern von Tinte auf Papier " von Lindsay Harrel ist ein außergewöhnlich gut geschriebener Roman, der seine Leser am Ende überrascht.
Sophia Barrett ist eine junge Therapeutin, die nach dem Tod ihres Verlobten eine Auszeit im schönen Cornwall nimmt. Sie mietet sich bei Ginny Rose ein, die eine Buchhandlung "Rosebud Books" führt. Ginny gehört eigentlich einer wohlhabenden
Familie in Amerika an, die ihrem Mann Garret nach Cornwall folgte, weil dieser hier unbedingt dieseBuchhandlung eröffnen wollte. Nach einigen Jahren nimmt sich jedoch Garret eine Auszeit und seit dieser Zeit muss Ginny das Geschäft alleine führen, das zwar viel Arbeit macht, aber kaum Gewinn abwirft.
In der wunderschönen Atmosphäre von "Rosebud Books" findet Sophia zwischen der schönen und oft seltenen Literatur die Zeit endlich durchzuatmen, den notwendigen Abstand zu ihren Sorgen zu gewinnen und ihre Seele baumeln zu lassen. Zusammen mit Ginnys Schwager William, der Literaturprofessor ist, und Steven, einem guten Freund von Ginny, versucht Sophia die Buchhandlung wieder in Schwung zu bringen. Ginnys Leidenschaft ist das Backen und als sie von nun an auch noch Gebäck in dem Laden anbietet, kommt eine größere Interessentenanzahl und schmökert in Ruhe in der anheimelnden Atmosphäre der Buchhandlung.
Als Sophia beim Aufräumen ein persönliches Notizbuch einer Gouvernante "Emily" in die Hände fällt, fühlt sie sofort, dass diese Frau in irgendeiner Weise mit ihr verbunden sein muss. Sie versucht zu ergründen, ob Emily wirklich gelebt hat oder nur eine erfundene Person ist. Mit William möchte sie der mysteriösen Emily auf die Spur kommen:
Wer war "Emily" wirklich" Während ihrer gemeinsamen Recherchearbeit freundet sich Sophia mit William an.
Sopia hat durch ihren Verlobten viele tiefe seelische Wunden davon getragen. Erst hier im malerischen und sonnigem Cornwall beginnt ihre Seele zu heilen, als sie die Geschichte von Emily liest. Sie beginnt sich langsam für den Glauben zu öffnen und begegnet der aufkeimenden Liebe zu William, was gleichzeitig ihre Zukunft ändert und ihr Leben erfüllter macht.
Emily Fairfax ist eine Tochter eines armen Pfarrers und schon seit ihrer Kindheit ist sie mit dem wohlhabenden Edward Bryant befreundet. Als sie eines Tages allein dasteht wird sie Gouvernante bei Familie Bryant. Edward muss die gesellschaftlichen Erwartungen und Pflichten an ihn erfüllen und ist folglich gezwungen standesgemäß zu heiraten. Obwohl Emily ihn
liebt muss sie sich mit den Gegebenheiten abfinden. Ihren Kummer versucht sie durch Schreiben zu bewältigen was schon von je her ihr Ventil für Kämpfe in schwierigen Zeiten war. Ihre besondere schriftstellerische Gabe ist aber in Zeiten in denen Frauen nur ihre Mutterrolle zu erfüllen hatten ein großes Problem für Emily, denn was ist zu tun wenn Bücher von
weiblichen Autoren prinzipiell nicht veröffentlicht werden"
Lindsay Harrel schrieb eine äußerst faszinierende Geschichte aus den Leben dreier ganz verschiedener Frauen, die ihre Schicksalsschläge verarbeiten mussten und verbindet die Erzählstränge zu einem wertvollen Netz aus Glaube, Liebe, Mut und Neuanfang das dem Leser deutlich vor Augen führt.
Die Autorin setzt eine sehr schöne poetische Sprache ein, die den Leser für ein besonders angenehmes Leseerlebnis in die Arme nimmt. Die malerische Landschaft vor der die Handlung eingesetzt wurde, erweitert die gefühlvolle Sprache zur einem mehr als angenehmen Leseerlebnis.
Ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen.
Einen herzlichen Dank an den Francke Verlag für diesen besonders schönen
und gefühlvollen Roman
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01.03.2020Gusaca Die Therapeutin Sophia ist von ihrem gerade verstorbenen Ehemann psychisch und körperlich mißhandelt worden. Um dies zu verarbeiten nimmt sie sich eine Auszeit im malerischen Cornwall und lernt dort Ginny kennen, die gerade von ihrem Mann verlassen worden ist. Beide versuchen Ginnys Buchladen aus den roten Zahlen zu bringen und finden dabei ein altes Manuskript, das von der Gouvernante
Emily handelt , die davon träumt Schriftstellerin zu werden.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Ihre Wortwahl Emotionen und auch Probleme aufzugreifen ist genial, an einigen Stellen fast poetisch. Der Roman handelt von drei Frauen, die Enttäuschungen erlebt haben und starke Selbstzweifel hegen. Alle drei haben einen starken Bezug zu Büchern und zwei versuchen durch eigene schriftlich festgehaltene Worte ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und erhält durch das Manuskript und die daraus folgende Spurensuche einen inhaltliche Bezug zueinander. Den Frauen wurde in der Vergangenheit von unterschiedlichen Personen eingeredet, was richtig und falsch ist bzw. wie ihr Leben zu verlaufen habe. Aber persönliche Erlebnisse haben ihnen einen anderen Weg gewiesen. Die Charakterentwicklung der drei Hauptpersonen hat mich überzeugt. Und der Inhalt des Buches zeigt, das es richtig ist Träumen zu folgen und sich in schwierigen Situationen von Gott führen zu lassen. Wobei mir persönlich der Glaubensaspekt doch zu kurz gekommen ist und eher am Rand erwähnt wird. Cornwall als Schauplatz wird wunderbar beschrieben und die historischen Hintergründe erscheinen mir sehr realistisch. Der Wert von Freundschaft und Liebe und die Schwierigkeit von uns Menschen diese nach erlebten Enttäuschungen wieder zuzulassen wird gut in die Geschichte eingearbeitet . Mich persönlich hätte ein anderes Ende der GEschichte enttäuscht. Der ein oder andere Erzählstrang könnte ruhig noch in einer Fortsetzung weiterverarbeitet werden.
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