»Schuldig. Das ist das einzig mögliche Urteil. Sehr geehrte Damen und Herren Geschworenen, der Geschäftsführer der Banton Corpora-tion, Felix Sanders, veruntreut seit fünf Jahren Gelder.« Sophie Dawson holte tief Luft und fuhr dann mit ihrem Schlussplädoyer fort.
Dies war ihr erster wichtiger Geschworenenprozess, seit sie befördert und innerhalb der Bezirksstaatsanwaltschaft von Fulton County in die Abteilung für Wirtschaftskriminalität versetzt worden war. Finanzverbrechen waren zwar nicht ganz so aufregend wie Mord und in diesem konkreten Fall waren die Opfer keine individuellen Verbraucher, sondern wohlhabende Hedgefonds-Manager, aber trotzdem hatten sie Gerechtigkeit verdient, denn ihnen war Geld gestohlen worden.
Was Sanders getan hatte, war strafbar und Sophie nahm ihre Aufgabe als Staatsanwältin sehr ernst.
Nachdem sie mit den Geschworenen die weiteren Beweise durchgegangen war, war die Verteidigung mit ihrem Schlussplädoyer an der Reihe. Als der gegnerische Anwalt sich endlich setzte, entließ der Richter die Geschworenen, damit sie sich besprechen konnten. Jetzt konnte Sophie nur noch warten, Minuten oder Stunden oder sogar Tage, bis die Geschworenen mit einem Urteil zurückkamen.
Sophie packte ihre Sachen zusammen und ging zurück in ihr Büro, um sich wieder in die Arbeit zu stürzen. Als sie das nächste Mal auf die Uhr blickte, sah sie, dass ihr wie so oft die Zeit davongelaufen war. Noch immer nichts von den Geschworenen. Die Sache würde sich also definitiv bis nächste Woche hinziehen, es sei denn, die Jury beschloss, das Wochenende durchzuarbeiten – was extrem unwahrscheinlich war. Sie sollte besser nach Hause gehen.
Als Sophie in ihrem Auto saß, wurde ihr mit einem Mal bewusst, dass sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Sie beschloss, zu der Tankstelle zu fahren, bei der sie sich regelmäßig mit Chips und Schokoriegeln eindeckte. Aber als sie dann im Laden war und durch die Gänge lief, konnte sie sich nicht entscheiden. Vielleicht sollte sie doch lieber vernünftig sein und versuchen, irgendwo etwas Richtiges zu Abend zu essen. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Zehn Uhr. Damit war es für eine richtige Mahlzeit sowieso zu spät. Sie ging in den hinteren Teil des Geschäfts, um sich einen aromatisierten Eistee zu holen. Während sie die Kühlschranktür öffnete und hin und her überlegte, welche Sorte sie nehmen sollte, drangen von der Kasse laute Geräusche zu ihr herüber. Sophie drehte sich um und schnappte nach Luft.
Ein Mann richtete eine Waffe auf den Kassierer und die beiden brüllten sich an. Ihrem ersten Reflex folgend lief sie zu den Streithähnen, um eine Katastrophe zu verhindern, aber sie hatte erst den halben Gang zurückgelegt, als ein Schuss ertönte. Instinktiv ließ sie sich zu Boden fallen, hob die Hände schützend über ihren Kopf und rutschte hinter einen der Popcornaufsteller. Im Rahmen ihres Jobs hatte sie ein Krisentraining absolviert und so wusste sie, dass es das Beste war, sich unsichtbar zu machen. Sie spähte um den Aufsteller herum und versuchte, dabei den Großteil ihres Körpers versteckt zu halten.
Der Schütze drehte sich um und sie konnte sein Gesicht deutlich sehen. Zum Glück schien er sie nicht zu bemerken, während er aus der Tankstelle rannte, die Waffe noch in der Hand.
Sobald er verschwunden war, sprang Sophie auf und rannte zur Kasse. Der Kassierer lag auf dem Boden. Sie hockte sich neben ihn und tastete nach seinem Puls. Nichts. Er war tot.
Dann hörte sie weitere Schüsse und blickte hinaus. Der Schütze hatte auf dem Weg aus dem Laden das Feuer eröffnet und lief jetzt zu einem mittelgroßen SUV, aber links davon stand noch ein Auto. Die Frau auf der Fahrerseite war hinter dem Wagen in Deckung gegangen, aber die Frau auf der Beifahrerseite befand sich genau in der Schusslinie des Mannes.
Sophie hörte sich selbst eine Warnung schreien, aber es war zu spät. Der Mann feuerte und traf die Frau. Dann sprang er in sein Auto und raste davon.
Sophie merkte sich das Kennzeichen des Wagens, während sie hinausrannte, um nach dem Opfer zu sehen. Die andere Frau stand über ihre Freundin gebeugt da und schrie hysterisch.
»Keine Angst«, versuchte Sophie sie zu beruhigen. »Rufen Sie die 911 an!«
Die Frau nickte und zog ihr Handy heraus.
Sophie wandte ihre Aufmerksamkeit der Frau zu, die auf dem Boden lag. Diesmal brauchte sie nicht einmal den Puls zu fühlen. Wahrscheinlich hatte der Kopfschuss die junge Frau sofort getötet.
Herr, sie sind beide tot. Bitte hilf mir. Lass mich die Ruhe bewahren und jetzt nicht zusammenklappen.
Es gab nichts, was sie für die getroffene Frau tun konnte, also nahm sie der anderen Frau das Telefon aus der Hand, da diese vor Schock kaum ein Wort herausbrachte, und informierte die Notrufzentrale über alles. Außerdem gab sie das Kennzeichen des Fahrzeugs durch. Der Schütze würde den Wagen wahrscheinlich so schnell wie möglich loszuwerden versuchen, also blieb ihnen nicht viel Zeit.
Kurz darauf erfüllte der schrille Klang von Sirenen die Nachtluft. Für Sophie war ein Tatort nichts Neues. Aber das hier war etwas anderes. An diesem Abend war sie nicht als Staatsanwältin hier, sondern als Zeugin.
Zum Glück kannte sie einen der beiden Beamten, die aus dem Wagen stiegen. Officer Carlos Wall riss die Augen auf, als er sie sah.
»Sophie«, sagte er. »Wie bist du denn so schnell hierhergekommen?« Dann fiel sein Blick auf ihre Hände und ihre sandfarbene Anzugjacke, die mit leuchtend rotem Blut befleckt waren. »Sophie? Was ist passiert?«
Am Montagmorgen saß Sophie wie gewohnt in ihrem Büro, aber die Ereignisse vom Freitagabend machten ihr nach wie vor schwer zu schaffen. Sie hatte den Beamten am Tatort mehrfach erzählen müssen, was geschehen war, bevor man ihr erlaubt hatte, nach Hause zu fahren. Das bisschen Schlaf, das sie in der Nacht dann noch bekommen hatte, war voller Albträume von der Schießerei gewesen.
Inzwischen hatte sie erfahren, dass die beiden Frauen an der Georgia State University studierten beziehungsweise studiert hatten. Das Opfer war erst im zweiten Collegejahr gewesen und gerade zwanzig geworden. Der Kassierer hinterließ eine Frau und drei Kinder.
Es klopfte laut an der Tür, und als Sophie aufsah, erblickte sie ihren Chef Keith Todd, den Bezirksstaatsanwalt von Fulton County.
»Hast du eine Minute, Sophie?«
»Natürlich.«
Keith nahm ihr gegenüber Platz. »Erst einmal: Wie geht es dir? Ich weiß, dass du am Freitag etwas sehr Traumatisches erlebt hast.«
»Die letzten Tage waren nicht einfach, aber ich bin dankbar dafür, dass ich am Leben bin. Ich wünschte nur, ich hätte mehr tun können.«
»Nach allem, was ich gehört habe, hast du dich bilderbuchmäßig verhalten. Wir sind alle extrem stolz auf dich. Du warst sehr mutig.«
»Danke.« Keith lobte nicht oft jemanden.
»Ich muss mit dir über etwas reden.«
Ihr Magen zog sich zusammen. »Was ist denn los?«
»Ich wollte, dass du es zuerst von mir erfährst und nicht aus den Lokalnachrichten.«
Sie beugte sich auf ihrem Stuhl vor, weil sie spürte, dass ihr Vorgesetzter gleich eine Bombe platzen lassen würde. »Okay.«
»Der Verdächtige, den du heute Morgen bei der Gegenüberstellung als den Schützen identifiziert hast, heißt Ricky Wade.«
»Okay ...« Sie wusste nicht, worauf Keith hinauswollte. »Der Name sagt mir nichts.«
»Ricky ist der jüngere Bruder von Juan Wade.«
Der Name sagte ihr etwas. »Du meinst den Anführer der größten Straßengang in Atlanta? Der Juan Wade?«
»Genau der.« Keith fuhr sich mit der Hand durch das kurze blonde Haar. »Das heißt, wir haben es nicht mit einem gewöhnlichen Prozess zu tun. Verhandelt wird ein Doppelmord, der mit einer einflussreichen Gang in Verbindung steht. Ich muss dir nicht erklären, was das bedeutet.«
Sophie merkte, dass ihr schwindelig wurde. Es gab einiges zu bedenken. Vor allem, weil sie die Hauptzeugin war.
Keith räusperte sich. »Jedenfalls habe ich beschlossen, dass es sinnvoll ist, jede Befangenheit in diesem Fall von vornherein auszuschließen und einen Sonderermittler zu ernennen.«
»Wen?«
»Den stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt Patrick Hunt vom Büro in Dekalb County. Kennst du ihn?«
Sie schüttelte den Kopf. »Den Namen habe ich schon gehört, aber ich bin dem Kollegen nie begegnet.«
»Gut. Damit können wir jeden Vorwurf eines Interessenkonflikts abwehren.«
Sophie sah einen groß gewachsenen Mann in den Türrahmen treten. Er hatte kurze dunkle Haare und sah aus wie Mitte oder Ende dreißig.
»Hallo«, sagte er. »Ich hoffe, ich störe nicht.«
»Patrick.« Keith erhob sich von seinem Stuhl. »Darf ich dir Sophie Dawson vorstellen?«
Sophie erhob sich und ging um ihren Schreibtisch herum, um Patrick zu begrüßen. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Staatsanwalt.«
»Bitte nennen Sie mich Patrick.«, sagte Hunt. »Ich verspreche Ihnen, alles dafür zu tun, damit diese Sache so glatt wie möglich läuft.«
»Dann lasse ich euch beide mal ungestört reden«, sagte Keith. »Sophie, wenn wir dir etwas Arbeit abnehmen sollen, sag einfach Bescheid.«
Sie wusste das Angebot zu schätzen, aber auf keinen Fall würde sie einen ihrer Fälle abgeben. Sie wollte nicht, dass der Prozess gegen Ricky Wade mehr Auswirkungen auf ihr Leben hatte als nötig.
Nachdem Keith gegangen war, lehnte Patrick Hunt sich an Sophies Schreibtisch. »Zunächst einmal würde ich gerne alles hören, was am Freitagabend geschehen ist.«
»Natürlich.« Es würde ein langer Vormittag werden. Sie starrte auf ihren leeren Kaffeebecher und überlegte, ob sie sich Nachschub holen sollte. »Was ist mit der anderen Frau am Tatort? Der Collegestudentin?«
Patrick runzelte die Stirn. »Sie ist natürlich völlig durch den Wind. Als sie die Schüsse gehört hat, hat sie sich fallen lassen, deshalb hat sie den Schützen gar nicht gesehen.« Er zögerte. »Ich will ja keinen zusätzlichen Druck aufbauen, aber Sie sind in diesem Fall der Dreh- und Angelpunkt, Sophie.«
»Haben wir denn keine Aufnahmen von den Überwachungskameras?«
Patrick atmete geräuschvoll aus. »Wir haben gar nichts. Von all den Kameras funktioniert nur eine einzige und die hat nichts aufgezeichnet, was wir zur Identifizierung des Schützen nutzen könnten.«
Sophies Herz schlug schneller, als ihr bewusst wurde, was das bedeutete. »Das heißt, der ganze Prozess baut auf meinen Zeugenaussagen auf?«
»Ja. Und ich muss Ihnen nicht erklären, vor welche Herausforderungen uns das stellt.«
»Weil Augenzeugen oft unzuverlässig sind.«
Patrick nickte. »Außerdem wird die Verteidigung argumentieren, Sie seien befangen.«
»Ich weiß, was ich gesehen habe.« Und davon würde sie sich nicht abbringen lassen.
»Sie sind ein Profi, aber Sie sind es nicht gewohnt, auf dieser Seite zu stehen. Es könnte sich als sehr viel schwieriger erweisen, als Sie glauben.«
»Ich verspreche, dass ich mich zurückhalten und nicht meinen werde, alles besser zu wissen.«
»Darauf wollte ich gar nicht hinaus.«
»Worauf denn dann?«
Patrick holte tief Luft und sah ihr direkt in die Augen. »Sie haben eine riesige Zielscheibe auf dem Rücken. Und Juan Wade schießt nicht daneben.«
Kundenstimmen
Eine Echtheits-Überprüfung der Bewertungen hat vor deren Veröffentlichung nicht stattgefunden. Die Bewertungen könnten von Verbrauchern stammen, die die Ware oder Dienstleistung gar nicht erworben oder genutzt haben.
30.05.2020claudi-1963 
"Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht." (1. Mose 9 , 6)
Staatsanwältin Sophie Dawson die momentan einen interessanten Fall um Wirtschaftskriminalität bearbeitet, stürzt sich voller Engagement in diesen. In diesem hat der Bankangestellte der SID Glen Shelton über Jahre mehrere Klienten um ihr Geld betrogen. Auf
dem Weg nach Hause hält Sophie an einem kleinen Laden, um etwas einzukaufen. Dort wird sie Zeugin, wie ein junger Mann zwei kaltblütige Morde begeht, dass dieser ausgerechnet der Bruder eines Kartellbosses ist, ahnt sie da noch nicht. So steht Sophie auf einmal auf der anderen Seite, den als alleinige Zeugin soll sie nun vor Gericht aussagen. Nicht nur das sie mit ihrem eigentlichen Fall unter einem enormen Druck steht, muss sie nun zusätzlich um ihr Leben fürchten und kämpfen. Mehrere Anschläge auf Sophie bleiben dank des Personenschützers Cooper Knight, den ihr Vater ohne ihren Willen angeheuert hat ohne Erfolg.
Meine Meinung:
Das recht unscheinbare Cover weist mit der Pistolenkugel daraufhin, das es sich hier um einen Krimi/Thriller handelt. Dieses Buch ist nach "Tödliche Nebenwirkung" der zweite Band der Atlanta-Justice Reihe, bisher für mich allerdings erst der erste. Der Schreibstil flüssig, unterhaltsam, spannend, fesselnd und mitunter sogar noch romantisch dazu. Dabei sind in kursiver Schrift immer wieder kurze Gebete oder christliche Gedanken in den Text eingearbeitet. Dadurch wird dieser interessanten Justizthriller, mit romantischer Liebesgeschichte ein besonderes Lesevergnügen für mich. Hier spürt man zudem sehr gut, dass die Autorin Rachel Dylan selbst jahrelang Anwältin in namhaften amerikanischen Kanzleien war. Kein Wunder also das sie sich in den USA hauptsächlich auf christliche Bücher, die in einer Welt mit Recht, Ordnung und Gerichten zutun haben, spezialisiert hat. Zudem sind ihr christliche Werte, Gebet und Glaube wichtig, das sie dies deshalb in ihre Texte einfließen lässt. Darum ist dieses Buch bisher für mich einer der spannendsten christlichen Thriller gewesen. Man kann dieses Buch jedoch, selbst wenn man mit dem christlichen Glauben nicht viel zu tun hat, ebenso gut lesen. Zwar kommen die Örtlichkeiten von Atlanta wenig zu Geltung, dafür sind ihre Charaktere umso stärker und gut durchdacht. Dabei kann die im Privaten eher zurückhaltende, gläubige, sympathische Sophie als Anwältin schon mal ganz anders auftreten. Lediglich warum sie ab und zu ihre Panikattacken hat, wird hier leider nicht gut erläutert, was ich etwas schade fand. Der smarte, gut aussehende Cooper Knight, der eine schwere Kindheit hinter sich hat, scheint im Sicherheitsunternehmen seine Zukunft zu sehen. Seine Probleme liegen dagegen eher im privaten Bereich. Trotz seines intensiven Glaubens hat er wegen seiner Vergangenheit Angst sich zu binden und auf eine Frau und Familie einzulassen. Nicht gerade eine gute Voraussetzung für die Liebe. Dem Buch, welches nicht nur spannende, sondern ebenso romantische Lesestunden verspricht, gebe ich gerne eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
› mehr...
28.05.2020Ulrike Werner 
Zum Buch:
Nachdem sie ihren ersten großen Fall vor Gericht abgeschlossen hat, macht sich die Staatsanwältin Sophie Dawson auf den Heimweg. Als sie kurz an einer Tankstelle anhält, um sich eine Kleinigkeit zum Abendessen zu besorgen, beobachtet sie einen Doppelmord. Was Sophie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, der Täter, den sie als Einzige identifizieren kann, ist der jüngere Bruder
des berühmt berüchtigten Unterweltbosses Juan Wade.
Da Sophie als einzige Zeugin der Morde in akuter Gefahr ist, beauftragt ihr Vater, den Personenschützer Cooper Knight zu ihrem Schutz. Keine leichte Aufgabe für Cooper, da Sophie zeitgleich zu ihrem Prozess in dem sie als Kronzeugin fungiert, noch einen eigenen Prozess vorbereiten muss, in welchen sie sich voller Engagement stürzt. Sie erhebt Anklage gegen den Bankangestellten Glen Shelton der sich an seinen Kunden mittels Betrugs bereichert hatte. Doch mit diesem Fall, scheint die Staatsanwältin schlafende Hunde zu wecken, denn plötzlich bekommt sie heftigsten Gegenwind bei ihren Recherchen selbst von ihrem Vorgesetzten und Cooper Knight alle Hände voll zu tun...
Meine Meinung:
Rachel Dylan hat mit ihrer Staatsanwältin Sophie Dawson einen unglaublich starken Charakter geschaffen. Es hat mir als Leser großen Spaß bereitet zu sehen wie engagiert und couragiert Sophie an alles herangeht und das sie sich selbst von herbsten Rückschlägen nicht von ihrem Ziel abbringen lässt. Ebenso gefiel mir Cooper Knight als männlichen Gegenpart sehr gut und wie es zwischen den beiden trotz der Wahnsinnsspannung in diesem Buch immer wieder knistert, tut seinen Teil zu einem absoluten Lesegenuss dazu.
Schreibstil und Spannung lassen für mich als Leser keine Wünsche offen, so dass man das Buch wirklich am liebsten in einem Rutsch durchlesen mag. Damit das Sophie und Cooper beiden sehr gläubig sind, lässt die Autorin sacht anklingen, dass es sich hier um ein Buch aus einem christlichen Verlag handelt, aber wirklich nur so leicht, dass jeder dieses Buch lesen kann. Vor allem würde ich es allen Fans von Karen Rose empfehlen, denn die Geschichte um Sophie und Cooper geht genau in die Richtung von ihren Romanen. Rachel Dylan kann ist in ihrem Schreibstil locker auf einer Augenhöhe mit Karen Rose.
Von mir gibt es für diesen extrem spannenden Thriller eine klare Leseempfehlung mit fünf Sternen.
› mehr...
19.02.2020mabuerele 
"...Sie haben eine riesige Zielscheibe auf den Rücken. Und Juan Wade schießt nicht daneben..."
Sophie Dawson hat ihren ersten wichtigen Geschworenenprozess in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität gewonnen. Ein neuer Fall liegt schon auf ihrem Schreibtisch. Es geht um Veruntreuung von Geldern in einer bekannten Privatbank. Auf dem Weg nach Hause hält Sophie an einer Tankstelle, um sich etwas Essen zu
besorgen. Dabei bekommt sie mit, wie ein junger Mann den Tankwart und anschließend eine Frau erschießt, bevor er flieht. Sie merkt sich das Autokennzeichen und ruft die Polizei.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Sophie hätte es nicht nötig, zu arbeiten. Doch die junge Frau möchte sich für Gerechtigkeit einsetzen. Sie ist Staatsanwältin aus Berufung, nicht wegen des Geldes. Sie selbst drückt das so aus:
"...Aber ich kann nicht den ganzen Tag herumsitzen und von einem dicken Treuhandkonto leben. Ich will, dass mein Leben einen Sinn hat. Gott hat mir die Fähigkeiten gegeben, im Gerichtssaal etwas zu bewirken, und ich fühle mich verpflichtet, diese Fähigkeiten zu nutzen..."
An der Tankstelle ahnt sie nicht, wie gefährlich die Lage ist. Der Täter ist der jüngste Bruder von Juan Wade, einem der Könige der Unterwelt. Das Eingangszitat stammt von Patrick. Er wurde von auswärts hinzugezogen und wird den Fall als Staatsanwalt übernehmen. Noch weiß Sophie nicht, dass nicht nur ihre neue Rolle als Zeugin ihr Leben bedroht. Auch mit dem Wirtschaftsfall stochert sie in eine Wespennest, das jeden Augenblick explodieren kann.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er passt sich gekonnt den Gegebenheiten an. Einerseits sorgt er für spannende Handlungsabläufe, andererseits werden geschickt Ruhepunkte gesetzt. Letzteres geschieht vor allem, wenn ich als Leser Einblicke in Sophies Gedankenwelt erhalte. Dazu dienen ebenso kurze Rückblicke in die Vergangenheit. An vielen Stellen ist spürbar, dass sich die Autorin im amerikanischen Gerichtswesen auskennt. Im Verlaufe der Handlung werden dessen Schattenseiten deutlich. Dazu gehören nicht allein e Befragungen durch den gegnerischen Anwalt, die einen Zeugen an den Rand der Verzweiflung bringen können, wenn sehr persönliche Dinge zur Sprache kommen, die mit dem Fall nichts zu tun haben, aber auf die Glaubwürdigkeit abzielen. Mit dem nötigen Geld und entsprechender Kaltblütigkeit lässt sich das System außerdem manipulieren und austricksen. Selbst Ashley, Juans Staranwältin, bekommt seine Überheblichkeit zu spüren. Er droht ihr unverhohlen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich kann und will hier nicht auf all die vielen Facetten der Geschichte eingehen. Das würde den Rahmen einer Rezension sprengen. Das Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung.
› mehr...
19.02.2020dorli 
Fulton County/Georgia. Staatsanwältin Sophie Dawson hat vor kurzem ihre neue Stelle in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der Bezirksstaatsanwaltschaft angetreten. In ihrem neuesten Fall ermittelt sie gegen den Bankangestellten Glen Shelton, der Kunden betrogen haben soll.
Als Sophie sich nach einem anstrengenden Tag in einem Tankstellenshop Chips und Schokolade holen will, wird sie Zeugin eines Doppelmordes. Sie kann den Täter identifizieren
und soll als Hauptzeugin vor Gericht gegen ihn aussagen. Da es sich bei dem Angeklagten um den Bruder des Anführers der größten Straßengang Atlantas handelt, hat Sophies Vater zu ihrer Sicherheit den Personenschützer Cooper Knight engagiert - zu Recht, wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellt, denn es werden Anschläge auf Sophies Leben verübt...
"Du bist die Nächste" ist bereits der zweite Band aus Rachel Dylans Atlanta-Justice-Reihe, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis des vorherigen Bandes bestens verständlich. Rachel Dylan hat einen sehr fesselnden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein hohes Level zu katapultieren. Da sie jahrelang selbst als Prozessanwältin gearbeitet hat, kennt sie die Tricks und Kniffe, mit denen in der Gerichtswelt agiert wird und lässt dieses Wissen gekonnt in die Handlung einfließen.
Die Autorin schont ihre Protagonistin nicht und setzt Sophie im Verlauf der Handlung sowohl physisch wie auch emotional immer mehr unter Druck. Neben den verzwickten Nachforschungen in dem Betrugsfall, ihrer nervenaufreibenden Zeugenaussage und den immer bedrohlicher werdenden Anschlägen ringt Sophie auch mit ihrer wachsenden Zuneigung zu Cooper, da ihre Gefühle von ihm nicht so erwidert werden, wie sie es sich wünscht.
Die Krimihandlung ist knifflig und wird durch immer neue Hinweise, Indizien und Ereignisse lebendig gehalten. Geschickt lenkt Rachel Dylan den Blick des Lesers in unterschiedliche Richtungen, so dass man prima über Motive, Zusammenhänge, Hintergründe und Täter miträtseln und mitgrübeln kann. Überraschungen und Wendungen sorgen zudem dafür, dass die Sogwirkung des Krimis bis zur letzten Seite nicht abreißt.
"Du bist die Nächste" hat mir sehr gut gefallen - ein mitreißender Krimi, der mir mit seiner fesselnden Handlung ein paar äußerst spannende Lesestunden beschert hat.
› mehr...
18.02.2020peedee 
Sehr spannend!
Atlanta Justice, Band 2: Sophie Dawson, stellvertretende Bezirksstaatsanwältin, hat in ihrem neusten Fall mit einem Banker, der über Jahre seine Klienten betrog, zu tun. In Kürze soll der Fall vor Gericht kommen. Auf dem Heimweg beobachtet sie zufällig einen Doppelmord; sie reagiert sehr schnell und kann der Polizei das Autokennzeichen des Flüchtenden sagen und ihn auch identifizieren. Nun
steht sie selbst vor Gericht - als Kronzeugin. Als auf Sophie Attentate verübt werden, wird Cooper Knight, ein Personenschützer, engagiert...
Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit dem Absperrband der Polizei und einem speziellen Detail im Buchtitel (Patrone anstelle eines Buchstabens) - gefällt mir sehr gut.
Dies ist Band 2 der Reihe und kann unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Da dies für mich das erste Buch der Autorin war, war mir daher auch nicht bewusst, dass sie selbst acht Jahre lang als Prozessanwältin gearbeitet hat. So weiss sie aus dem Effeff, wie es vor Gericht zu- und hergeht - sehr spannend.
Sophie ist gutaussehend, kommt aus reichem Haus und müsste gar nicht arbeiten. Es war für sie nicht einfach sich in ihrem Beruf Respekt zu verschaffen. Sie hat Probleme mit Panikattacken - was wohl die Auslöser dafür sind" Dass sie bei Gericht nun plötzlich auf der anderen Seite - als Zeugin - steht, ist sehr ungewohnt. Das allein wäre schon schlimm, aber da es sich beim Mörder um den jüngeren Bruder des Anführers der grössten Strassengang Atlantas handelt, wird es gefährlich. Die Anwältin der Gegenpartei, Ashley Murphy, will die Geschworenen verunsichern.
Cooper Knight hat mir sehr gut gefallen. Er wurde gegen den Willen von Sophie engagiert, und zwar durch deren Vater. Cooper will sie beschützen, aber soweit möglich im Hintergrund bleiben und ihren Alltag nicht gross stören. Beim ersten Zwischenfall kann er den Angreifer zwar abwehren, muss jedoch einiges einstecken. Wer steckt dahinter"
Es sind zwei interessante Fälle: einerseits der Fall über den Doppelmord und andererseits der Fall gegen den Angestellten der SIB. Whitney Bowman, die Chefin der Bank, zeigt sich sehr kooperativ. Sophies Vorgesetzter Keith Todd weist sie auf die politische Brisanz der Ermittlungen hin.
Ich würde gerne noch einiges dazu schreiben, aber ich will keinen Lesegenuss vorwegnehmen. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und es kommt zu einem dramatischen Showdown mit überraschenden Wendungen - sehr gut gemacht! Von mir gibt es absolut verdiente 5 Sterne und ich freue mich schon, demnächst Band 1 zu lesen.
› mehr...
16.02.2020TochterAlice 
Sophie Dawson ist Staatsanwältin in Atlanta und hat gerade die Abteilung am Gericht gewechselt. In ihrem neuen Fall geht es um den jahrelangen Betrug eines Angestellten an kleinen Leuten. Da Sophie - nicht zuletzt aufgrund ihres starken christlichen Glaubens - einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn besitzt, stürzt sie sich voller Engagement in die neue Aufgabe und arbeitet bis spät in den
Abend.
Als sie sich müde und hungrig ein paar Kleinigkeiten in einem Geschäft besorgen will, wird sie aus heiterem Himmel Zeugin eines Doppelmordes. Der - das kann sie klar bezeugen - vom jüngeren, bisher "sauberen" Bruder eines stadtbekannten Gangsters. Und der hat ganz andere Pläne für den Kleinen - der soll nämlich studieren und was ordentliches werden und daran soll dieser "Ausrutscher" nichts ändern. Dafür soll seine Anwältin Ashley Murphy sorgen.
Sophie ist nun einerseits Kronzeugin und hat andererseits ihren eigenen komplexen Fall zu verhandeln. Ihr Vater - sie kommt aus reichem Hause - engagiert einen Leibwächter für sie. Es ist Cooper, der Freund und Compagnon einen guten Bekannten, der ihr sehr sympathisch ist. Sogar mehr als das. Doch sie leben so unterschiedlichen Leben. Haben dennoch sie eine Chance".
Ihre Lage ist schwierig, gerade auch, weil es in ihrer jetzigen Situation gewissermaßen um ihrer beider Leben geht. Denn nur allzu schnell wird deutlich, dass die Befürchtungen von Sophies Vater mehr als begründet sind.
Ein spannender Fall - und einer, in dem klare christliche Werte zur Sprache kommen. Werte wie Gewissen, die Fähigkeit, zu vergeben oder in sich zu hören.
Wobei bei weitem nicht alle Figuren nach christlichen Maßstäben agieren, was das Buch unglaublich spannend macht. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, auch wenn einiges unlogisch bzw. nicht ganz auserzählt war. Auf jeden Fall möchte ich mehr von dieser Autorin lesen!
› mehr...