Adrenalin jagte durch seine Blutbahnen. Diesen Moment hatte er in Gedanken immer wieder durchgespielt. Er war seinen Fluchtweg öfter abgeschwommen, als er an den Fingern seiner beiden Hände abzählen konnte. Jetzt hatte er es raus. Jetzt hatte er sie.
Da! Eine Bewegung. Ihr Kopf drehte sich zur Seite und durchbrach für die Länge eines kurzen, kontrollierten Atemzugs nur knapp die Wasseroberfläche. Es sollte einer ihrer letzten sein. Die Strömung würde ihre Leiche zu den Sandbänken von Henry’s Point hinabtreiben und sein Verbrechen nach einem traurigen Unfall aussehen lassen. Aber die andere Schwimmerin würde bald folgen. In einigen Minuten würde auch sie um die Biegung kommen, die in die Bucht hineinführte. Diese Minuten waren das Zeitfenster, in dem er handeln musste. Sein perfektes Zeitfenster.
Ihre Arme bewegten sich in einer geraden Linie geschmeidig auf die Boje zu. Ihre rechte Hand schob sich vor, um sich daran festzuhalten. Sie glaubte, die Boje wäre sicher, ein Ort, an dem sie sich ausruhen könnte. Wie sehr sie sich täuschte! Wieder tauchte ihr Kopf über dem Wasser auf. Und er schlug, ohne zu zögern, zu.
Teni war heute nicht in Form. Wie sollte das nach dem, was gerade zwischen ihr und Alex passiert war, auch anders sein? Sie kämpfte gegen die vom Sturm aufgepeitschten Wellen an, um ihr Tempo zu erhöhen, obwohl sie Julia ohnehin nicht mehr einholen konnte. Aber im Moment war ihr das auch egal. Teni konnte nicht aufhören zu schluchzen, sie zitterte am ganzen Körper. Verzweifelt versuchte sie, ihre aufgewühlten Gefühle zu bezwingen und sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. Doch in ihrem Kopf spielte sich die Szene wieder und wieder ab, ließ den Schmerz jedes Mal von Neuem in ihr aufwallen. Warum hatte er gewartet, bis sie an dem Ort eingetroffen waren, an dem die Hochzeit hätte stattfinden sollen? Warum hatte er ihr erst auf ihrer Heimatinsel gesagt, dass es zwischen ihnen aus war? Die Erinnerung hatte sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt:
Wie Alex’ Blick auf seine Füße gerichtet gewesen war, bevor er den Kopf gehoben und sie wieder angeschaut hatte. »Ich denke, wir wissen beide, dass etwas nicht stimmt, spätestens seit der Verlobung.«
»Alex? Wovon sprichst du?« Dabei hatte sie es genau gewusst. Schon lange hatte sich etwas falsch angefühlt, sie hatte nur nie mit Bestimmtheit sagen können, was es war.
Fast abwehrend hatte er die Hand gehoben. »Du weißt, dass ich dich sehr schätze. Aber für eine Ehe reicht das nicht, Teni.«
»Aber …«, hatte sie gestammelt. Warum jetzt, wo sie sich in wenigen Stunden mit dem Pfarrer treffen wollten, um den Ablauf der Trauung festzulegen?
»Darf ich dich zum Abschied noch einmal umarmen?«, hatte Alex gefragt. »Ich lasse mich von Lenny nach Annapolis zurückbringen, bevor der Sturm die Insel erreicht.« Er hatte zum immer dunkler werdenden Himmel hinaufgeschaut. »Es sieht so aus, als würde der Sturm Talbot direkt treffen.«
Ebenso wie ihr Herz direkt getroffen worden war. Aber wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie dieselben Bedenken gehabt hatte wie er. Sie hatte gewusst, dass sie nicht füreinander bestimmt waren, aber sie hatte nicht verstanden, warum. Vermutlich spielte das jetzt keine Rolle mehr. Egal, aus welchem Grund es nicht geklappt hatte – es war vorbei. Und das tat weh.
Tapfer arbeitete sich Teni im Wasser weiter voran und schwamm mit der Strömung, während ihre Gedanken zu dem Moment zurückkehrten, in dem Alex unter den dunklen Wolken davongefahren war. Und mit ihm ihre Träume von einer Ehe. Um Teni von ihrem Schmerz abzulenken, hatte ihre Cousine Julia darauf bestanden, dass ihr traditionelles Wettschwimmen hinaus zur Barner-Boje wie geplant stattfinden sollte. Aber Teni war heute einfach nicht in der Verfassung, um mit ihr mithalten zu können. Ihr war nur noch danach, sich im Bett zusammenzurollen und ins Kissen zu schluchzen.
Während sie weiterschwamm, wurde ihr langsam bewusst, dass sie einen Freund verloren hatte. Nur einen Freund, nicht mehr. Den Verlobten zu verlieren, müsste sich eigentlich ganz anders anfühlen.
Was war nur mit ihr los?
Warum hatte sie nie wieder so tiefe Gefühle für jemanden entwickeln können wie vor vielen Jahren für Callen Frost? Aber wollte sie das überhaupt? Diese Beziehung hatte äußerst schmerzhaft geendet.
Als sie die Boje endlich erreichte, hob sie den Kopf aus dem Wasser und erwartete, eine triumphierende Julia anzutreffen. Seit Jahren schon schwammen sie auf dieser Strecke um die Wette. Heute hatte Julia sie endlich besiegt und war vor ihr am Ziel angekommen. Aber ihre Cousine war nirgends zu sehen.
Seltsam.
Teni warf einen Blick auf ihre Uhr. 22 Minuten. Grottenschlecht.
Normalerweise legte sie die 1000 Meter zur Boje in rund 18 Minuten zurück. Julia brauchte normalerweise 20 Minuten. Teni müsste also eine oder zwei Minuten hinter ihr liegen. Julia war in der Bucht an ihr vorbeigezogen und sie hätte es doch bestimmt gemerkt, wenn sie ihre Cousine danach noch einmal überholt hätte.
Teni hielt sich an der Boje fest und umrundete sie. »Julia?«, schrie sie, um die rauschenden Wellen zu übertönen. »Julia? Wo bist du?«
Julia wäre auf keinen Fall umgekehrt und zurückgeschwommen, ohne auf Teni zu warten und eine kurze Pause einzulegen. So machten sie es schließlich immer.
Tenis Blick fiel auf die früher einmal weiße Boje, die jetzt schmutzig grau war. Aber ihre Aufmerksamkeit galt gar nicht der Boje selbst, sondern vielmehr dem leuchtend roten Fleck auf dem rostigen Griff, an dem sie sich immer festhielten, wenn sie vor dem Rückweg verschnauften.
Sie schluckte und Panik schoss durch ihre Adern.
Aus der Ferne näherte sich ein Boot, aber sie beachtete es kaum, weil sie sich ganz auf die Suche nach ihrer Cousine konzentrierte.
»Julia!« Sie tauchte unter, konnte aber nichts sehen. Nur die weiß schäumende Gischt, die das Wasser unter der Oberfläche trübte.
Hektisch tauchte sie wieder auf und atmete tief ein. Die Panik, die plötzlich ihren ganzen Körper erfasste, ließ sich kaum zurückdrängen. Alles ist in Ordnung. Julia hatte wahrscheinlich nur beschlossen, diesmal auf das Ausruhen zu verzichten und lieber sofort den Rückweg zum Ufer anzutreten. Immerhin kam der Sturm immer näher. Und das, was da an der Boje wie Blut aussah … Teni warf wieder einen Blick auf das Rot, das jetzt von den Wellen weggespült wurde.
Hatte Julia sich verletzt?
»Julia?«, schrie sie wieder. Etwas drängte sie zu bleiben. Weiterzusuchen.
»Teni?«
Beim Klang dieser Stimme erstarrte sie. Es war das erste Mal seit über einem Jahr, dass sie sie hörte.
Callen. Nicht ausgerechnet jetzt!
Sie schluckte und drehte sich um. Sein Boot schaukelte nur wenige Meter hinter ihr auf dem Wasser.
»Was machst du hier draußen?«, rief er.
Der Regen setzte ein und der Wind trieb weiße Schaumkronen über ihr Kinn, während sie sich bemühte, ihren Kopf über Wasser zu halten. »Julia und ich …«
»Euer Wettschwimmen?«
Sie nickte. »Und was machst du hier draußen?«
»Ich sammle meine Krebskörbe ein, bevor der Sturm richtig loslegt.« Callen deutete zu den Metallkörben, die die Krebse anlockten, sie aber nicht wieder hinausließen. Dann runzelte er die Stirn. Seine Augen und die dunklen Brauen hatten immer noch dieselbe Farbe wie der Nachthimmel über Talbot. »Stimmt etwas nicht?«
»Ich kann Julia nicht finden und an der Boje war etwas, das sehr nach Blut ausgesehen hat.«
»Glaubst du, sie hat sich in die Hand geschnitten? Ich habe euch schon immer gesagt, dass diese Boje eine Rostbeule ist.«
Teni schüttelte den Kopf. »Das habe ich im ersten Moment auch gedacht. Aber dafür war es zu viel Blut und es sah auch nicht nach einem Handabdruck aus.«
Callens Augen verengten sich zu Schlitzen. Diese Augen hatten sie früher immer fasziniert. »Was denkst du?«
Sie schluckte. Was dachte sie? Sie dachte wie eine Polizistin – mit all ihrer Erfahrung bei der Umwelt- und Wasserschutzpolizei samt Spezialisierung auf Unterwasserermittlungen – aber gleichzeitig wie jemand, der einen Angehörigen vermisste. Berufsbedingtes Wissen gepaart mit persönlichen Gefühlen führte manchmal dazu, dass man überreagierte. »Vielleicht ist es völlig übertrieben, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Ich glaube nicht, dass Julia zurückgeschwommen ist, ohne eine oder zwei Minuten auf mich zu warten. Und schon gar nicht, wenn sie verletzt sein sollte.«
Callen beugte sich über den Bootsrand, legte die Hände unter ihre Arme und zog sie in sein Boot hinauf. Es war das erste Mal seit jenem verhängnisvollen Tag vor fast zehn Jahren am Strand, dass er sie in den Armen hielt.
»Was soll das denn werden?«, fragte sie.
»Ich helfe dir, Julia zu finden.«
»Ich kann sie besser finden, wenn ich im Wasser bin.« Das Wasser war ihr Element und er war der Letzte, dessen Hilfe sie wollte.
»Glaubst du wirklich, dass das angesichts des aufziehenden Sturms die beste Vorgehensweise ist?«
Nein. Sie reagierte emotional. Sie musste sich beruhigen. Sich konzentrieren. Warum nur musste ausgerechnet Callen hier auftauchen?
Kundenstimmen
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08.12.2019Photon Kurze, spannende, christliche Story für Zwischendurch.
Der Roman "Mörderische Gischt" von Dani Pettrey in der Reihe kleine Auszeit aus dem Francke Verlag, ist ein Krimi um Teni, eine junge Frau, die nach einer geplatzten Verlobung von weiteren Schicksalsschlägen heimgesucht wird.
Erst kommt ihre Cousine bei einem Badeunfall ums Leben, dann entgeht sie nur durch Zufall der Gasexplosion in ihrem Haus.
Dabei weiß der Leser das es keine Zufälle sind, sondern Mordanschläge auf Teni. Aber wer steckt dahinter und warum trachtet er ihr nach dem Leben"
Zu allem Unglück zieht ein Wirbelsturm auf und die Insel, auf der die Geschichte spielt, ist von der Außenwelt abgeschnitten. Der Nachbar Callen versucht Teni zu helfen. Sie verbindet eine lange Liebesgeschichte, die Callen durch seine Schuld zerstört hat. Callen und Teni kommen sich aber im Lauf der Ermittlung zu den Anschlägen näher und die alte Liebe flammt mit Gottes Hilfe wieder auf. Teni und Callen sind zudem von Beruf Polizisten und versuchen den Fall während des Sturms selbst zu lösen.
Spannung pur! Ein Buch, das man vor dem Ende nicht aus der Hand legt. Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal hervorragend und das Buch hat wirklich einen hohen Spannungsbogen. Die Charaktere der Protagonisten werden gelungen aufgebaut. Es hat mir sehr gefallen, wie beide um ihre Liebe kämpfen und wie der Glaube ihnen hilft Vertrauen dort zu finden, wo der Mensch keine Möglichkeit mehr sieht.
Für mich eine schöne kleine Auszeit aus dem Alltag, welche ich mit Freude gelesen habe. Ich bin schon gespannt auf die anderen Bände der Reihe und empfehle dieses gerne weiter.
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23.11.2019Susanne Degenhardt / Smilla507 Eine kleine Insel, die seit mehreren Generationen in Besitz von Tennysons Familie ist. Als eine der letzten Überlebenden hat Tennyson die Verantwortung für die Insel und deren Bewohner. Eines stürmischen Tages verschwindet Tenis Cousine während eines Wettschwimmens zwischen den beiden. Nach kurzer Suche, bei der sie von ihrer früheren Liebe Callen unterstützt wird, steht fest: Julia wurde ermordet. Und
plötzlich gerät auch Teni in Lebensgefahr.
"Mörderische Gischt" ist ein flott lesbarer Roman mit romantischem und Krimi-Anteil (Romantic Suspense). Wahrscheinlich der Kürze geschuldet entwickelt sich alles sehr schnell - für meinen Geschmack zu schnell. Entscheidungen und Ereignisse geschehen in rascher Abfolge und mit ein paar kleinen Ungereimtheiten. Bspw. hat Teni eine Gehirnerschütterung, rennt aber kurz darauf fit und munter durch die Gegend. Außerdem steckt sie den Tod ihrer Cousine (die ihr beinahe wie eine Schwester war) und die Trennung von ihrem Verlobten (ja, alles innerhalb eines Tages!) ziemlich souverän weg. Es gibt nur einen kurzen Moment, eine Unterhaltung mit Callen, in der sie sich fragt, warum Gott das alles zulässt. Dani Pettrey beantwortet das durch Callen geduldig und wie gewohnt glaubhaft und korrekt.
Die Idee der kleinen, autarken Insel mit ihrem fehlenden Mobilfunknetz - was die Ermittlungen erschwerte - gefiel mir sehr gut und ich hätte darüber gern noch mehr gelesen. Das, was da in der Handlung durchschimmerte, machte das Setting interessant. Ich war durchweg neugierig, wer der Täter ist und wurde gut unterhalten. Ein paar Seiten mehr und der Kurzroman wäre wahrscheinlich etwas ausgereifter und immer noch kurz. Deshalb 3,5 Sterne.
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05.11.2019LEXI Eine tödliche Bedrohung auf Talbot Island
Als Tennyson Marlena Kent in einem Wettschwimmen mit ihrer Cousine und besten Freundin Julia ihre Kräfte misst, verschwindet diese spurlos, auf einer Boje klebt Blut. Der Fund von Julias Leiche ist für Teni das furchtbare Finale einer unglückseligen Kette von Ereignissen. Nachdem sie die Liebe ihres Lebens verloren hat, ihre Eltern bei einem Unfall
starben und ihr Verlobter sie kurz vor der Hochzeit verließ, steht sie nach dem tragischen Tod ihrer allerbesten Freundin und Verwandten kurz vor dem Zusammenbruch. Doch Julias Ableben war kein Unfall, und der Mörder ist nun auch hinter Teni her. Als Mitarbeiterin der Umwelt- und Wasserschutzpolizei besteht die mutige junge Frau darauf, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Gemeinsam mit Callen Frost, einem Ermittler des Bundesamts für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe, setzt sie alles dran, die Umstände von Julias Ableben aufzuklären. Doch Callen ist mehr als nur ein Ermittler und Brandexperte - er war Tenis große Liebe und entpuppt sich in dieser Situation als Fels in der Brandung. Doch wird die junge Frau mit den blaugrünen Augen und dem rotblonden Haar es schaffen, ihrem attraktiven ehemaligen Seelengefährten zu verzeihen und ihm eine neue Chance geben" Und wird Callen es gelingen, den wichtigsten Menschen in seinem Leben vor einem rücksichtslos vorgehenden Verfolger beschützen zu können"
Dieser "Kleine Auszeit Roman" aus der Feder von Dani Pettrey vereint die Geschichte einer großen Liebe, die unglücklich endete, mit einem adrenalingeladenen Kriminalfall. Der anonym agierende Mörder im Hintergrund hält den Spannungsbogen dieses Buches hoch, die zarte Annäherung zwischen den ehemaligen Liebenden stellt die romantische Seite dieses Buches dar. Der Glaube ist ein wichtiges Thema im Buch - die Zuversicht auf Gottes Souveränität und Führung durchdringt den Protagonisten Callen, während Teni nach dem Tod der Eltern ihre Beziehung zu Gott auf Eis legte.
Der einnehmende Schreibstil der Autorin war mir bereits aus zahlreichen anderen Werken bekannt und hat mich auch im vorliegenden Kurzroman für sich eingenommen. Die Figuren sind sehr gut dargestellt, ihre Charakterzeichnung besticht durch Authentizität. Die Gedanken und Emotionen der handelnden Personen wurden überzeugend zum Ausdruck gebracht und im Buch in kursiver Schrift dargestellt. Das größte Augenmerk liegt auf den beiden Protagonisten Tennyson und Callen, die Anzahl der Nebenfiguren dieser Handlung bleibt überschaubar. Sowohl Tennyson, als auch Callen, haben mit ihrer Vergangenheit noch nicht abgeschlossen, der Leser erhält Einblicke in ihre inneren Kämpfe, Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte. Mit Darren, Marybeth, Jared und Jacob Connor betreten höchst unangenehme Zeitgenossen die Bühne, und während der freundliche alte Hafenarbeiter Darren für Argumente zugänglich scheint, sorgen seine Ehefrau Marybeth und die beiden Söhne für böses Blut. Auch Tenis Ex-Verlobter Alex und dessen Freund Lenny scheinen einiges zu verbergen und nicht ganz die Wahrheit zu sagen. Ob Freund oder Feind stellt sich erst im Verlauf dieser Geschichte heraus.
Der Autorin gelang es trotz der Kürze ihrer Geschichte, Verdachtsmomente einzustreuen und falsche Fährten zu legen. Das Buch punktet zudem mit einer äußerst lesefreundlichen Schriftgröße und großzügigem Zeilenabstand, das gebundene handliche Kleinformat und das schlicht gehaltene Buchcover zeigen das gleiche Erscheinungsbild wie die anderen Bände dieser Reihe.
Fazit: Mit "Mörderische Gischt" von Dani Pettrey präsentiert der Francke-Verlag ein weiteres Werk aus seiner Reihe der Kleinen-Auszeit-Romane, das mich hervorragend unterhalten und mir sehr gut gefallen hat. Ich empfand sowohl die inhaltliche, als auch die sprachliche Umsetzung als gelungen und empfehle diesen Kurzroman gerne weiter.
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27.10.2019dorli Die beschauliche Insel Talbot vor der Küste Marylands ist seit Generationen im Familienbesitz der Kents. Hier wollte die Polizistin Tennyson "Teni" Kent in Kürze ihre Hochzeit mit Alex feiern, doch dieser löst die Verlobung ganz überraschend. Als dann auch noch ihre Cousine Julia bei einem vermeintlichen Badeunfall ums Leben kommt, ist Teni am Boden zerstört. Nach Julias Tod kommt
es zu weiteren Ereignissen, die Teni Anschläge auf ihr eigenes Leben vermuten lassen. Da die Insel aufgrund eines herannahenden Sturms vom Festland abgeschnitten ist und Teni die zuständigen Behörden nicht informieren kann, beginnt sie auf eigene Faust nachzuforschen. Unterstützt wird sie dabei von dem Ermittler Callen Frost, ein Mann, den sie einmal geliebt hat, bevor er ihre Beziehung durch einen Verrat zerstörte"
"Mörderische Gischt" ist in der Reihe "Kleine Auszeit" des Verlags der Francke-Buchhandlung erschienen. Der Krimi liest sich locker und angenehm zügig - schnell ist man mittendrin im Geschehen und erlebt mit, wie der Täter seine hinterhältigen Pläne in die Tat umsetzt. Nach einem vielversprechenden Start gibt es jedoch keine wirklichen Höhen und Tiefen mehr. Obwohl ständig etwas passiert, so dass man immer weiterlesen möchte, konnte mich das Geschehen nicht richtig packen. Es fehlte mir vor allen Dingen an Spannung - man kann sich zum Beispiel schon recht früh zusammenreimen, wer hier der Bösewicht ist, da es nur wenige Verdächtige gibt.
"Mörderische Gischt" hat mir insgesamt gut gefallen, konnte mich aber nicht so fesseln, wie ich es mir erhofft hatte.
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25.10.2019claudi-1963 "Es ist keine Heimsuchung so schwer wie die Heimsuchung durch Menschen, die hassen." (Sir. 25,19)
Eigentlich sollten es Tennyson Kent (Teni) schönste Tage werden auf der seid Generationen kleinen Insel, die sie nach dem Tod der Eltern geerbt hat. Hier wollte sie die Hochzeit mit ihrem Verlobten Alex planen, stattdessen verkündet er ganz überraschend das Beziehungsende. Damit Teni auf andere
Gedanken kommt, veranstaltet sie mit ihrer Cousine Julia ihr vertrautes Wettschwimmen zur Boje. Doch als sie dort angelangt ist von Julia nicht zu sehen außer Blutspuren. Bei der Suche mit ihrem Ex-Freund Callum finden sie Julia tot auf. Trotzdem sie vermuten, dass es ein Unfall war, dokumentiert Teni die Polizistin und Spezialistin für Unterwassereinsätze ist sofort alle Spuren. Als es erneuten zu einem Anschlag auf sie in ihrem Haus kommt, ist sich Callum sicher, dass es jemand auf Teni abgesehen hat. Die aufkommende Sturmflut macht es jedoch unmöglich, Hilfe zu holen, und so müssen die beiden mit der Bedrohung alleine zurechtkommen.
Meine Meinung:
Das Buch aus der Reihe "Kleine Auszeit Romane" besticht durch einfache Cover und kurze, prägnante Geschichten. Das knappe 200 Seiten Buch hat mich sofort durch den Klappentext angesprochen, besonders da ich die Krimis dieser Autorin gerne lese. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam und von Anfang an spannend. Doch der Tod von ihrer Cousine Julia setzt Teni sehr zu, besonders da sie erst vor Kurzem ihre Eltern verloren hat. Julia war sozusagen Freundin und Familie zu gleich, was besonders jetzt nach dem Ende ihrer Verlobung wichtig für Teni war. Doch Callum ihr Jugendfreund steht Teni in dieser schweren Zeit bei, er hilft ihr besonders nach dem erneuten Anschlag in ihrem Haus. Eine wirklich brisante Geschichte, die zudem noch auf einer Insel spielt und es von daher weitaus gefährlicher wirken lässt. Den gerade auf so einer Insel hat man wenig Möglichkeiten Hilfe zu holen. Allerdings findet man hier recht schnell Verdächtige und kommt so einem Täter auf die Spur. Durch die bildhafte Sprache der Autorin konnte ich mir die Insel und Situation recht gut vorstellen. Dazu noch das schlechte Wetter, das mit Stromausfall zu erschwerten Bedingungen führt. So schön das Leben auf einer Insel sein mag, doch man spürt, wie abhängig man von Wetterverhältnissen auf dieser ist. Schön dagegen war erneut zu sehen, wie die Autorin hier die christliche Seite wieder mit einfließen lässt, in Form von Gebeten, die hier kursiv dargestellt wurden. Die Charaktere selbst fand ich sehr gut dargestellt. Besonders die natürliche, sympathische Teni die mit Enthusiasmus auf die Suche nach Julias Mörder geht. Den sie weiß genau das dieser wegen des Sturms nicht von der Insel fliehen kann. Ebenfalls der gut aussehende, souveräne Callum, der mit seiner hilfsbereiten Art sofort Teni hilft, was sicher auch daran liegt, dass er sie noch immer liebt. Dadurch bekommt diese ganze Geschichte noch einen romantischen Einfluss, was ich gerade bei Dani Pettreys Büchern immer sehr schätze. Im Anbetracht der Kürze hat diese Story eine angemessene Tiefe, so das ich nichts vermisst habe, ich darum eine Leseempfehlung ausspreche und 5 von 5 Sterne gebe.
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13.10.2019peedee Spannend, aber ein bisschen knapp
Die Insel Talbot, seit vielen Generationen der Familie Kent gehörend, war für Tennyson "Teni" Kent immer ihr beschaulicher Rückzugsort, wo sie von ihrer Arbeit als Polizistin und Spezialistin für Unterwassereinsätze zur Ruhe kommen konnte. Dieses Mal kommt sie zurück, um zu heiraten. Doch ihr Verlobter lässt sie sitzen und ihre Cousine kommt unter mysteriösen
Umständen ums Leben. Trotz der privaten Tragödie schaltet Teni sofort in den Berufsmodus. Eine Sturmfront hat die Insel erreicht und die Kommunikation mit dem Festland gekappt...
Erster Eindruck: Die Edition "Kleine Auszeit" des Francke Verlages kommt covermässig sehr zurückhaltend daher; einfarbig, ein Muster - gefällt mir.
Auf einer kleinen Insel kennt man sich und begegnet sich auch ständig. So ist es kein Wunder, dass Teni Callen Frost wiedersieht - er hat ihr vor Jahren das Herz gebrochen. Und nun hat ihr Verlobter sie sitzengelassen. Sie muss sich jedoch eingestehen, dass es wohl die richtige Entscheidung war. Teni hat vor zwei Jahren ihre Eltern verloren und nun auch Julia, ihre Cousine, die wie eine Schwester für sie war. Callen, Ermittler des Bundesamtes für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe, hilft Teni. Sie ist in die Fussstapfen ihrer Vorväter getreten, die alle bei der Wasserschutzpolizei waren.
Waren die Verletzungen, die zu Julias Tod führten, schlicht ein tragischer Unfall? Oder steckt da etwas anderes dahinter? Die Erfahrung der beiden Polizisten deutet auf letzteres hin. Aufgrund des Sturmes kann niemand die Insel verlassen - aber es kann auch keine Hilfe von aussen kommen. Doch der Sturm scheint im Moment nicht die grösste Bedrohung für Teni zu sein...
Der Glaube ist unter anderem Thema in diesem Buch; mir hat gefallen, wie immer wieder Zwiesprache mit Gott genommen wird. Für mich war es das erste Buch von Dani Pettrey und daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und war aufgrund der nicht mal 200 Seiten auch entsprechend schnell zu Ende. Es war sehr spannend, aber ein bisschen knapp. Von mir gibt es 4,5 Sterne, die ich auf die volle Maximalpunktzahl aufrunde - ich freue mich auf weitere (und umfangreichere) Lektüre der Autorin.
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