Ihr naturbraunes Haar umrahmte in Wellen ihr Gesicht. In den letzten dreieinhalb Jahren nach der Operation hatte sie deutlich zugenommen und sah jetzt gesünder aus als je zuvor. Würde Caleb den Unterschied bemerken?
Ihre zitternde Hand berührte den tiefen runden Ausschnitt ihres roten Satinkleides. Dabei fanden ihre Finger die Narbe, die vom Halsansatz bis fast bis zum Bauchnabel reichte. Die Ärzte hatten gesagt, sie würde mit der Zeit verblassen. Aber mehr als drei Jahre später war sie so gut sichtbar wie eh und je, wie eine dicke weiße Raupe, die sich nie bewegte.
Megan nahm den glatten, leichten Schal, der auf dem zugemüllten Beifahrersitz lag, und überlegte einen Augenblick lang, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn sie ihn dort liegen ließe. Aber dann seufzte sie, schlang den Schal um ihren Hals und band ihn so, dass er die Narbe verdeckte.
Als sie sich noch einmal nach rechts beugte, um ihre kleine Handtasche zu nehmen, berührte ihre Hand den Brief, den sie letzte Woche bekommen hatte – noch immer konnte sie sich nicht überwinden, etwas deswegen zu unternehmen. Megan legte eine Zeitschrift darauf, die im Fußraum des Wagens lag. Über den Brief würde sie später nachdenken. Jetzt musste sie sich darauf konzentrieren, Caleb Watkins zu finden.
Sie öffnete die Wagentür und stieg in den abendlichen Sonnenschein von Minnesota aus. Auf ihren nagelneuen Pfennigabsätzen wackelte sie ein wenig. Jetzt, wo der Sommer endlich da war, wurden die Tage länger. Der Winter war in diesem Jahr hartnäckiger gewesen als sonst und selbst Anfang Mai hatte es noch etwas Schnee gegeben.
Megan liebte alle Jahreszeiten, aber mit dem Winter fühlte sie sich besonders verbunden. Vielleicht, weil sie ihn am besten verstand – der Schnee bedeckte den Erdboden und begrub ihn unter sich, wo er darauf wartete, dass etwas geschah. Dass etwas wuchs.
Manchmal schien es ihr, als würde sie ihr ganzes Leben lang warten.
Winzige Kiesel knirschten unter ihren Absätzen, als sie sich der Halle näherte. Klassische Musik drang an ihr Ohr. Einige andere Gäste hatten sich an der Tür versammelt, wo ein großes Schild darauf hinwies, dass sie am richtigen Ort war.
Megan begrüßte die Empfangsdamen am Eingang und wurde von einem prunkvollen Raum verschluckt, in dem mindestens dreißig runde Tische jeweils mit einer schwarz glänzenden Tischdecke versehen waren, einer kunstvollen Dekoration aus Gold und Blumen, acht Tischsets und Platzkarten. Zwischen diesen Tischen liefen die Gäste herum, die bereits eingetroffen waren, fanden sich in kleinen Gruppen und nahmen sich Champagnerflöten oder Weingläser. Die Bedienungen kamen mit Silbertabletts durch eine Schwingtür auf der linken Seite und boten den Gästen Horsd’œuvres an. Ein schwacher Duft von scharf angebratenem Rindfleisch drang jedes Mal aus der Küche herein, wenn ein Kellner durch die Tür verschwand oder hereinkam.
Sie zwang sich dazu, einen Fuß vor den anderen zu setzen, während sie verstohlen nach jemandem Ausschau hielt, den sie kannte – genauer gesagt, nach einem schlaksigen Typen mit dunklem Haar, der immer die Fähigkeit gehabt hatte, ihr ein Lächeln zu entlocken, selbst an ihren schlimmsten Tagen. Megan begab sich an den Rand des überfüllten Raumes. Da sie sich einen Großteil ihres Lebens mit hypertropher Kardiomyopathie herumgeschlagen hatte, waren die Gelegenheiten zu schicken gesellschaftlichen Ereignissen wie diesem nicht sehr zahlreich gewesen und bis jetzt erkannte sie niemanden. Vielleicht kam Caleb ja doch nicht.
Instinktiv legte sie zwei Finger an ihr Handgelenk. Fünfzehn Sekunden lang zählte sie, dann rechnete sie im Kopf. Neunzig Schläge. Pro Minute. Das war im Rahmen, auch wenn der Puls ein wenig höher war als sonst. Sie holte das kleine Notizbuch aus ihrer Handtasche und notierte ihren aktuellen Wert. Mancher mochte das für eine unnötige Angewohnheit halten, die sie sich in dem ersten Jahr nach der Operation zugelegt hatte. Damals hatte der Arzt ihr vorgeschlagen, sie sollte ihren Puls ebenso kontrollieren wie die Nahrungsmittel, die sie zu sich nahm, und die Uhrzeiten, zu denen sie ihre Medikamente einnahm.
Bei der Kontrolluntersuchung nach dem ersten Jahr hatte er ihr empfohlen, sich einen Pulszähler zuzulegen, zum Beispiel ein Fitbit – etwas, was nicht so viel Wachsamkeit von ihr erforderte.
Doch sie hatte sich dagegen entschieden. Wenn sie sich auf ein Gerät verließ, vergaß sie am Ende vielleicht ganz, ihren Puls zu überprüfen – und sie konnte es sich nicht leisten, nachlässig zu sein.
Megan setzte die Kappe auf den Stift und verstaute ihn zusammen mit dem Notizbuch in ihrer Handtasche. Dann holte sie tief Luft. Es wurde Zeit, dass sie ihren Platz suchte. Mit Schritten, die so unsicher waren, wie sie sich fühlte, ging Megan erst zum Sitzplan und dann zur ersten Tischreihe, um ihr Platzkärtchen zu suchen. Dabei war sie so konzentriert, dass sie die Person vor ihr gar nicht wahrnahm und plötzlich mit einem Mann zusammenprallte, der groß und kräftig gebaut war.
„Au.“ Sie schloss die Augen bei dem Schmerz, der ihr durch die Nase fuhr, und wich einen Schritt zurück. „Tut mir leid.“
Zwei Arme streckten sich nach ihr aus, um sie zu stützen. „Meg?“
Diese Stimme würde sie überall erkennen. Sie machte die Augen auf und legte den Kopf in den Nacken. Caleb starrte sie mit seinen smaragdgrünen Augen an.
Oh.
Er war nicht mehr der blasse, dürre Kerl, der ein neues Herz brauchte. Seine Wangen waren nicht eingefallen, sein Haar war kurz geschnitten und sein Teint angenehm gebräunt. Sein Körperbau war muskulös, so kannte sie ihn nicht. Auf Facebook waren keine aktuellen Bilder von ihm zu sehen gewesen. Die einzigen Fotos, die er gepostet hatte, waren diejenigen, die er als Profifotograf gemacht hatte. Auf diese Verwandlung war sie nicht im Geringsten vorbereitet.
Er sah einfach umwerfend aus.
Megan blinzelte hektisch und stand wie eine Idiotin da, weil sie keinen Ton herausbrachte. Ihre entspannte Freundschaft war wie weggeblasen, da Caleb und sie seit über einem Jahr nicht mehr miteinander gesprochen hatten.
Nicht, seit er angerufen und sie gefragt hatte, ob sie mit ihm in London zusammenarbeiten wollte, so wie sie es sich immer ausgemalt hatten – und sie Ja gesagt hatte, nur um dann eine Woche vor der Abreise kalte Füße zu bekommen, sodass er in letzter Minute noch einen anderen Autor hatte finden müssen.
„Ist alles in Ordnung, Meg?“ Caleb musterte sie mit besorgter Miene.
Sie ließ die Hand sinken. „Ja.“ Ihre Stimme klang piepsig, als sie die Worte hervorpresste. Sie räusperte sich. „Ja, mir geht’s gut. Tut mir leid, der Zusammenstoß. Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht freuen würde, dich zu sehen.“ Oh Mann. Die ganze Sache wurde mit jeder Minute unangenehmer. Und was jetzt? Sollte sie ihn umarmen? Wie früher? Oder sich umdrehen und durch die Tür fliehen, ohne sich noch mal umzublicken?
Eine andere Art von Angst als die in jener Nacht durchfuhr sie jetzt. Beinahe als …
Aber das war Unsinn. Sie hatte es hier mit Caleb zu tun. Dem Typen, der ihr Mitpatient-Schrägstrich-Freund war, seit sie beide verlegene Teenager gewesen waren, und der mit seinem Rollstuhl unzählige Male in ihr Krankenhauszimmer gefahren war, um seine verbotene Pizza mit ihr zu teilen. Der Freund, der mit ihr im Kindertrakt des Krankenhauses Stunden und Tage damit zugebracht hatte, alte Ausgaben des National Geographic durchzusehen und davon zu träumen, wie ihr Leben aussehen würde, wenn sie erst einmal ihre neuen Herzen hatten. Er hatte seins vor fünf Jahren bekommen und sie hatte sich riesig für ihn gefreut.
Aber es war unendlich schwer gewesen, dabei zuzusehen, wie er beinahe sofort getan hatte, was sie zusammen hatten tun wollen – und das ohne sie. Natürlich hatte es keinen Sinn, ihm das vorzuwerfen. Schließlich hatte er nicht aufgehört, sie anzurufen und sie vor der Operation und in der Genesungsphase aufzubauen.
Jedenfalls nicht bis vor einem Jahr, als er sie gefragt hatte, ob sie zu ihm kommen und mit ihm zusammenarbeiten wolle, und sie gekniffen hatte.
Deshalb war sie heute hier, um Abbitte zu tun.
Genug gezögert. Megan trat einen Schritt vor und schlang die Arme um seinen Oberkörper. Seine Arme umfingen sie und einen Moment lang war sie zu Hause und die lauten Hintergrundgeräusche um sie herum verklangen.
Als sie sich von ihm löste, war der Lärm gleich wieder da. Caleb lächelte, aber seine Miene wirkte angespannt. „Schön, dass wir uns sehen.“
„Finde ich auch.“ Sie wollte noch etwas sagen, aber wie sollte sie innerhalb von zwei Sekunden von „Hallo“ zu „Es tut mir wirklich leid“ schwenken?
Crystal hätte gewusst, was sie sagen sollte. Sie hätte völlig selbstbewusst den Raum betreten, so als gehörte er ihr. Im Gegensatz zu Megan, die von einem Fuß auf den anderen trat und an ihrer Nagelhaut knibbelte.
Aber ihre Zwillingsschwester war ja schon immer genau das Gegenteil von Megan gewesen.
Megan zupfte an den kurzen Wellen in ihrem Nacken. „W… wie geht es dir?“
„Du weißt schon, ich lebe meinen Traum.“ Caleb lachte, aber irgendetwas klang nicht richtig an diesem Lachen. Er fingerte an seiner Fliege herum.
„Super.“ Das Wort klang in ihrer beider Ohren zu fröhlich. „Du arbeitest immer noch als freischaffender Fotograf, oder?“ Als hätte sie nicht all die tollen Fotos aus der ganzen Welt gesehen, die er auf Facebook postete – atemberaubende Landschaften, gefährliche Tiere, fremde Menschen, Wunder der Erde.
All die Orte, von denen sie sich ausgemalt hatten, sie „irgendwann“ zu bereisen, sah er jetzt tatsächlich. Und sie war damit beschäftigt … ja, womit eigentlich?
„Ja, ich komme gerade aus Kamerun.“ Wieder trat ein Lächeln auf Calebs Lippen. „Du glaubst nicht, wie üppig dort alles ist. Und die Menschen sind ungeheuer freundlich. Du würdest ständig etwas in dein Notizbuch kritzeln.“
Augenblicklich stiegen in ihr Erinnerungen an die unzähligen Nächte im Krankenhaus auf, die sie zusammen mit Caleb vor dem Fernseher verbracht und Reisesendungen geguckt hatte. Megan hatte sich Notizen zu dem gemacht, was über den Bildschirm geflimmert war, und anschließend versucht, diese zu einem schriftlichen Bericht zusammenzufügen. Caleb hatte ihre „Artikel“ gelesen und sich überlegt, was für Bilder er als Ergänzung dazu machen würde.
Und jetzt war es Jahre her, dass sie überhaupt ein Notizbuch angefasst hatte.
„Das würde ich bestimmt.“
„Arbeitest du immer noch in der Bibliothek?“
„Ja. Alles beim Alten.“ Megan hatte schon in der Highschool in der kleinen Bücherei ihrer Heimatstadt gejobbt und trotz ihres Abschlusses in Englisch, den sie im Fernstudium gemacht hatte, war sie bei diesem Minijob hängen geblieben.
Nicht nur das – im Alter von zweiunddreißig Jahren lebte sie immer noch bei ihren Eltern und hatte keine konkreten Pläne auszuziehen. Eigentlich hatte sie es vorgehabt, wenn es ihr „wieder besser“ ging. Dann waren aus den Tagen Wochen und Monate geworden, irgendwann sogar Jahre, und Megan war geblieben.
Ihr Leben schien ihr mit jedem Augenblick erbärmlicher zu werden.
Caleb runzelte die Stirn. Dann setzte er an, noch etwas zu sagen.
Aber sie konnte es nicht ertragen, egal was er sagen wollte. Schlimm genug, dass sie selbst von sich enttäuscht war. Dieser Last auch noch die Enttäuschung ihres einstmals besten Freundes hinzuzufügen, war mehr, als sie verkraften konnte. „Es ist wirklich stickig hier drin. Ich brauche frische Luft.“ Megan machte auf dem Absatz kehrt und drängte sich durch die Menschenmenge. Dann stürzte sie auf einen Balkon hinaus und sog die frische Luft in hektischen Atemzügen ganz tief ein.
Ihre Lunge brannte.
„Warte, Meg.“
Als er näher kam, lehnte sie sich an das Betongeländer, mit dem Rücken zu Caleb.
Er stützte die Ellbogen neben ihr auf die Balustrade. Der Geruch seines Aftershaves zog in der Abendluft zu ihr herüber – ein rustikaler Duft, den sie nicht kannte. Nicht vertraut, aber auch nicht unangenehm. Überhaupt nicht unangenehm. „Können wir noch mal von vorne anfangen?“
Megan neigte den Kopf ein wenig in seine Richtung. In seinem Blick lag eine Entschuldigung. Sie nickte und biss sich auf die Unterlippe.
„Du siehst toll aus heute Abend.“
Ihre Wangen wurden warm und ihr Blick huschte zum Horizont zurück. „Danke.“ Sie sollte das Kompliment erwidern. „Du siehst aber auch nicht übel aus.“
„Ich weiß.“
Sie lachte. Ihre Hand schnellte vor und boxte spielerisch seinen Arm. „Sehr bescheiden.“ Das wiederum war ihr vertraut.
„Aber ich hätte lieber Jeans und T-Shirt an.“ Er sah sich um, riss sich dann die Fliege vom Hals und stopfte sie anschließend in seine Jacketttasche. Dann öffnete er die oberen Knöpfe seines gestärkten weißen Hemdes. „So. Jetzt kann ich wieder atmen.“
Seine Transplantationsnarbe lugte ein wenig hervor, aber das schien ihm nichts auszumachen.
Schweigen senkte sich auf sie. Jetzt oder nie, Megan. Sie wandte sich mit dem ganzen Körper zu ihm um, die Hüfte ans Geländer gelehnt. „Ich bin heute Abend gekommen, um dich zu sehen, Caleb.“
„Wirklich?“
Sie nickte. „Das mit London tut mir leid.“
Einen Moment lang sagte er nichts. „Was ist passiert?“
Ihn so zu sehen – stark, widerstandsfähig, seinen Traum lebend –, ließ einen Damm der Sehnsucht in ihr aufbrechen. Wie sehr sie doch wünschte, sie hätte nur halb so viel Mut wie er. „Ich habe mir eingeredet, ich wäre noch nicht gesund genug. Es wäre ein Abenteuer für später.“
„Ich dachte, ich hätte dir genügend Zeit für die Genesung gegeben. Zwei Jahre hätten doch reichen müssen und nach unseren Mails und Telefonaten schien es mir so, als wäre dein Arzt von deinen Fortschritten wirklich beeindruckt. Ich wollte dich nicht unter Druck setzen.“
„Das hast du auch nicht.“ Sie begann, auf und ab zu schreiten, und ihre Worte überschlugen sich jetzt. „Es stimmt, dass ich im Hinterkopf immer die Angst vor einem Rückfall habe. Aber es war mehr als das. Du wolltest, dass ich nach London komme und mich mit dir in dieses große Abenteuer stürze – und für eine Zeitschrift darüber schreibe.“
Caleb kratzte sich hinterm Ohr. „Das verstehe ich nicht. Haben wir nicht jahrelang davon gesprochen, dass wir genau das machen wollten? Ich fotografiere und du schreibst? Und dann kam die perfekte Gelegenheit und du hast sie ausgeschlagen.“
„Ich wollte schon. Aber die Angst hat gesiegt. Denn welche Legitimation hatte ich denn, so etwas zu schreiben? Ich, die nie irgendwo war oder irgendetwas gemacht hat? Die immer noch zu Hause wohnt und denselben Job macht wie in der Highschool? Die im Laufe der Jahre unzählige Artikel geschrieben hat und nie den Mut hatte, sie jemandem außer dir und meiner Familie zu zeigen? Noch nie habe ich sie eingereicht.“
Caleb schwieg eine Weile. „Du hast gesagt, dass es dir leidtut. Heißt das, du bereust, dass du Nein gesagt hast, oder nur, dass du mich damit in Schwierigkeiten gebracht hast?“
Tränen traten ihr in die Augen und liefen ihr über die Wangen. Sie wischte sie fort, während sie kullerten. „Ich bereue all das.“
„Warum hast du dann nichts unternommen, um es zu ändern? Warum hast du nicht einen dieser Artikel eingeschickt? Warum bist du nicht irgendwohin gegangen und hast Erfahrungen gesammelt?“
Die Gretchenfrage. „Das kann ich nicht erklären. Ich sitze einfach fest. Und immer, wenn ich den Wunsch habe, mich weiterzuentwickeln, hält mich etwas zurück. Ich meine, es geht nicht nur ums Schreiben. Ich kann noch nicht einmal den Mut aufbringen, die Familie meiner Spenderin zu besuchen.“ Das Bild des Briefes, der im Wagen lag, zuckte vor ihrem geistigen Auge auf. Noch ein Versagen, das sie ihrer langen Liste hinzufügen konnte. Sie ging noch ein paar Schritte, drehte sich dann um und ging wieder zurück. Und dann wieder von vorne.
Caleb hielt sie sanft auf und führte sie zum Balkongeländer zurück. „Haben die Eltern mit dir Kontakt aufgenommen?“
„Janice Harding hat mir eine Nachricht weitergeleitet, die sie mir vor ein paar Wochen geschrieben haben. Sie sagten, sie seien bereit, mich kennenzulernen.“
„Als ich die Familie meines Spenders getroffen habe, war das für mich wirklich ein wichtiger Schritt zur Heilung.“ Caleb zögerte. „Natürlich macht da jeder seine eigenen Erfahrungen. Aber es könnte vielleicht gut für dich sein.“
„Vielleicht.“ Janice, die zuständige Koordinatorin des Transplantationsprogramms, hatte einen eigenen Brief hinzugefügt, als sie den der Eltern weitergeleitet hatte. Sie hatte geschrieben, die Entscheidung liege jetzt ganz bei Megan, sie habe die Wahl. Eine Wahl, um die sie nicht gebeten hatte, die aus heiterem Himmel gekommen war und die in Megan Panik auslöste. Aber wie konnte sie diesen Menschen ihren Wunsch abschlagen?
Es war etwas, von dem Nana, wenn sie noch am Leben gewesen wäre, gesagt hätte, sie solle darüber beten. Aber was hatte das für einen Sinn? Gott würde sowieso tun, was er wollte, ob sie betete oder nicht.
Caleb streckte den Arm aus und drückte Megans Hand. Die sanfte Berührung war so vertraut, aber das Feuer, das ihr bis in die Fingerspitzen schoss, war es nicht. „Wenn du einen Weg suchst, um aus dem ‚Festsitzen‘ herauszufinden, dann könnte das doch ein guter Anfang sein.“
Er verstand das nicht. Obwohl, wahrscheinlich schon. „Aber wie kann ich da reinspazieren, eine lebende Erinnerung an all das, was diese Menschen verloren haben? Ich weiß nicht viel über meine Spenderin, außer dass sie ein achtzehnjähriges Mädchen war, das sein ganzes Leben noch vor sich hatte. Was würde ihre Familie denken, wenn sie wüsste, dass ich überhaupt nichts mit meinem Leben angefangen habe, seit sie es gerettet hat?“
Es stimmte doch, oder nicht? Sie hatte sich versteckt. Im Haus ihrer Eltern, in der Bücherei … sie hatte sich vor dem Leben versteckt.
Megan drehte sich um und blickte über die Lichter von Rochester hinaus. Irgendwo da draußen wartete eine Familie darauf, mit der Vergangenheit abschließen zu können. Doch dafür brauchte sie sie. Und vielleicht würde Megan ja, wenn sie sich der Familie zuliebe zu diesem Schritt durchrang, auch endlich den Mut finden, nach dem sie all die Jahre gesucht hatte.
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02.06.2021peedee Wenn ein Herz auf Reisen geht
Nach langen Jahren des Wartens hat Megan endlich ein neues Herz bekommen - der Aufbruch in ein neues, gesundes Leben. Doch so einfach ist es nicht: Megan verharrt in Altbekanntem. Als sie die Eltern der Herzspenderin kennenlernt und diese ihr das Tagebuch ihrer Tochter Amanda schenken, ändert sich Megans Einstellung. Im Tagebuch war
eine Liste von 25 Dingen, die Amanda unbedingt machen wollte. Megan beschliesst, an Amandas statt diese Dinge zu machen. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Crystal, einer erfolgreichen Karrierefrau, begibt sie sich auf eine weite Reise. Wird sie tatsächlich alle Punkte abarbeiten können" Wird ihr Herz das mitmachen"
Erster Eindruck: Ein buntes, auffälliges Cover mit diversen Reisezielen - gefällt mir.
Megans Herzkrankheit hat viele Jahre ihr Leben dominiert. Doch nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern und ihre Zwillingsschwester waren davon unmittelbar stark betroffen. Die unzähligen Stunden, Tage, Wochen des Bangens um Megans Leben waren sehr kräftezehrend. Megans Mitteilung an die Familie, dass sie sich auf eine weite Reise begeben will, trifft daher auf grosse Besorgnis. Insbesondere Megans Mutter befürchtet, dass sich ihre Tochter übernimmt. Schlussendlich beschliesst Crystal, ihre Schwester zu begleiten, auch wenn sie sich jobmässig eigentlich keine Auszeit leisten kann. Crystal gibt gegen aussen stets die taffe Karrierefrau, die alles im Griff hat, dabei kämpft sie gerade um ihre Ehe sowie um eine Beförderung und leidet unter diffusen Magenschmerzen. Und nun soll sie Megan begleiten. Wie soll das gehen" Schliesslich hatten sie in den letzten Jahren ein schwieriges Verhältnis"
Was sind die abzuarbeitenden Punkte auf der Liste" Das wären z.B. der Besuch des Taj Mahal oder des Eiffelturms, einmal Nacktbaden, in Pamplona mit den Bullen rennen oder im Regen einen attraktiven Fremden küssen. Das sind ja sehr interessante Herausforderungen! Es dauert eine gewisse Zeit, bis Megan das neue Herz als ihr eigenes Herz ansieht und auch beginnt, sich Gedanken über die eigene Zukunft zu machen. Doch auch bei Crystal bringt die Reise einiges in Bewegung"
Die folgenden Aussagen haben mich am meisten zum Nachdenken gebracht:
- "Es ist nicht nur Amandas Reise. Es ist auch deine." (Crystal zu Megan)
- "Ich habe Angst ["]. Angst davor, die Kontrolle zu verlieren - über mich selbst, meine Situation, mein Leben." (Crystal zu Brian)
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen - sie war leise und berührend. Es geht um so viel mehr als nur um das Abhaken einer To-do-list oder eine Reise. Auf der Rückseite des Buches steht "Ein wundervoller Roman, der einem ganz neu vor Augen schreibt, worauf es im Leben wirklich ankommt." - dem kann ich vollumfänglich zustimmen. Von mir gibt es daher die volle Sternezahl.
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03.07.2019LEXI "Wäre, hätte, könnte" gibt es nicht. Das Einzige, was es gibt, ist das Hier und Jetzt.
"Ich glaube, um jemals wahrhaft zu leben, muss ich irgendwann das tun, was mir am allerschwersten fällt: mein Herz verschenken." (Amanda Abbott)
Die achtzehnjährige lebensfrohe Amanda Abbott hätte wohl niemals damit gerechnet, dass dieser letzte Wunsch ihrer Liste auf solch erschütternde Art und Weise in
Erfüllung gehen würde. Amanda Herz wurde nämlich nicht an einen jungen Mann, sondern nach ihrem tragischen Unfalltod als Organspende an die schwer herzkranke Megan Jayne Jacob verschenkt. Der jungen Frau aus Minnesota, die beinahe ihre gesamte Kindheit im Krankenhaus verbrachte, rettete dieses kostbare Geschenk das Leben. Amandas Eltern offenbarten Megan Amandas Träume von faszinierenden Abenteuern, sie zeigen ihr die "To-do-Liste" ihrer Tochter, auf welcher sie Dingen anführte, die sie in ihrem Leben tun, und Orte, die sie sehen wollte. Megan beschließt daraufhin, sich ihren Ängsten zu stellen und an Amandas Stelle all diese Orte aufzusuchen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Crystal tritt sie die Reise zu Ehren Amandas an. Den Schwestern bietet sich dadurch die einmalige Gelegenheit, nach Jahren endlich wieder zueinander zu finden. Es ist ein Weg, der Wunden aufreißt, zugleich jedoch auch Vergebung, Versöhnung und Heilung mit sich bringt.
Lindsay Harrels aktuelle Neuerscheinung erzählt von einer Familie, die von der Sorge um ein schwerkrankes Kind geprägt ist, und einer Zwillingsschwester, die kerngesund und selbstbewusst eine Karriere als erfolgreiche Architektin anstrebt. Die inneren Konflikte sowie die konträren Emotionen und Gedanken der beiden Mädchen werden hierbei überzeugend zum Ausdruck gebracht. Durch die hervorragend gezeichneten Protagonistinnen erfährt man als Leser von Missverständnissen, die bereits in der Kindheit entstanden, niemals aus dem Weg geräumt und geklärt wurden, und das Leben der Schwestern bis ins Erwachsenenalter beeinträchtigen. Crystal Ballinger ist eine arbeitssüchtige Karrierefrau und steuert durch ihren Lebenswandel zielstrebig auf einen Abgrund zu. Megan Jacob möchte nach ihrer Herztransplantation vermeiden, jemals wieder in ein Krankenhaus zu gehen und achtet akribisch auf die Einhaltung sämtlicher Empfehlungen ihrer Ärzte. Megans Leben, ihre Hoffnungen, Wünsche und Träume werden dabei jedoch vernachlässigt. Die beiden Männer an Megans und Crystals Seite bereichern als interessante und liebevolle Nebenfiguren die Handlung. Brian Ballinger macht sich Sorgen um seine Ehefrau. Der fürsorgliche und großzügige Mann überredet Crystal schließlich, ihre Schwester auf dieser Reise zu begleiten. Caleb Watkins ist Megans bester Freund und Krankenhauskumpel, er glaubte stets an Megan und ermutigte sie in jeder noch so schwierigen Lebenslage. Der attraktive Profifotograf strahlt vor Lebensfreude und lebt seinen Traum. Ob er auch Megan dazu überreden kann, ihre Träume wahr zu machen"
Sowohl der einnehmende und locker-leichte Schreibstil der Autorin, als auch die tiefgründigen Gedanken und Themen dieses Buches haben mich beeindruckt. Lindsay Harrel überzeugt darüber hinaus durch wundervoll gezeichnete Charaktere und verleiht deren Gedanken und Gefühlen auf berührende Art und Weise Ausdruck. Der Christliche Glaube zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, gewinnt jedoch erst im Verlauf der Handlung zunehmend an Bedeutung. SMS-Nachrichten, Blog-Einträge sowie Gedanken und Erinnerungen werden durch verschiedene Schriftarten übersichtlich dargestellt. Durch den laufenden Wechsel der Schauplätze gestaltet sich die Handlung interessant und abwechslungsreich.
Fazit: "Das Herz voller Träume" überzeugt durch authentische Figuren, eine mit wichtigen Themen und tiefen Emotionen bereicherte Handlung und den Fokus auf den christlichen Glauben. Dieses Buch hat mir großes Lesevergnügen bereitet und mir ausgezeichnet gefallen!
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03.07.2019Grace 2 auf lovelybooks.de Die Autorin Lindsay Harrel nimmt den Leser/die Leserin mit ihrem Buch „Das Herz voller Träume“ mit auf eine inspirierende Weltreise.
Megan Jacobs hat aufgrund einer schweren Herzerkrankung ein Spenderherz eingesetzt bekommen. Doch nach all den Jahren der Angst bleibt sie nun doch lieber in ihrem vertrauten Umfeld, statt ihre Träume zu verwirklichen. Ein ehemaliger Mitpatient fordert sie heraus, die
Eltern ihrer Herzspenderin zu besuchen. Für Megan ein schwieriger Schritt. Bei dem Besuch erfährt sie von dem Tagebuch ihrer Herzspenderin und einer Liste mit 25 Dingen, die das Mädchen gerne tun wollte. Die Versuchung ist groß und so startet Megan mit ihrer Schwester eine ungewöhnliche Weltreise. Doch Crystal, Megans Schwester, kämpft mit ihren eigenen Problemen. Ihre perfekte Welt aus Karriere und Ehe steht auf der Kippe. So machen sich die beiden Schwestern auf den Weg und wissen nicht, wohin die Reise sie wirklich führen wird.
Lindsay Harrel schreibt die Geschichte der Schwestern in einem leichten, flüssigen Stil. Sie geht auf die verschiedenen Ängste der Geschwister ein und beschreibt diese sehr realistisch und nachvollziehbar. Mich hat an dieser Geschichte sehr beeindruckt, wie sich die Schwestern mutig und mit Gottes Hilfe ihren unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Ängsten stellen. Die Geschichte ist eine Ermutigung und Hilfe, sich über die eigenen Ängste Gedanken zu machen und sich mit deren Überwindung auseinander zu setzen. Sehr interessant finde ich die Geschichte um Crystal und ihrer Karriere, da sich viele heutzutage darin wiederfinden und nicht wissen, wie sie sich aus der Situation von Stress und Überbelastung befreien können. Ich empfehle dieses Buch daher gerne weiter. Es beinhaltet mehr als ein Roman über Herzensträume.
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03.07.2019Isabell47 auf lovelybooks.de Lindsay Harrel erzählt in ihrem Roman „Das Herz voller Träume“ die Geschichte von Megan, Crystal und Amanda. Megan hatte ein krankes Herz, ihre Zwillingsschwester Crystal war gesund und in Megans Familie ging es immer um sie, um die man sich sorgte und die man beschützte. Megan hatte das Glück ein neues Herz transplantiert zu bekommen und nun hat sie
die Eltern von Amanda kennengelernt, deren Herz sie nun in sich trägt. Amanda hatte eine Wunschliste in ihrem Tagebuch angelegt, deren Wünsche beschließt Megan möchte sie nun erfüllen. Dazu geht Megan auf Reisen und ihre Schwester begleitet sie.
Crystals Leben was Megan als so perfekt ansieht, ist alles andere als das, denn sie steht beruflich und privat unter großem Druck. Während Megan jetzt sehr mutig wird, um die Wünsche von Amanda umzusetzen, setzt das Crystal sehr zu. Gesundheitlich angeschlagen geht es mit ihr bergab, während bei Megan sich neue berufliche und private Perspektiven eröffnen. Vieles wird in Frage gestellt, doch mit ihrem Glauben, und dem Mut, den beide Frauen daraus schöpfen, bekommen sie eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben und sind bereit dafür. Ich fand es sehr spannend mit den beiden Frauen auf diese Reise zu gehen.
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03.07.2019Lesestern auf lovelybooks.de "Das Herz voller Träume" von Lindsay Harrel ist im francke- Buch Verlag erschienen und erzählt die Geschichte der Zwillingsschwestern Megan und Crystal Jacobs. Aufgrund einer langjährigen Herzerkrankung seitens Megan durchleben die beiden eine sehr unterschiedliche Entwicklung, die die früher eng verbundenen Schwestern entzweit. Megans Welt besteht aus ständigen Krankenhaus-Aufenthalten und einem auf Sicherheit bedachten Leben während Crystal heiratet und
das Karriere-Leben einer erfolgreichen Architektin genießt, bei dem Werte wie Ehe und Familie in den Hintergrund geraten. Als Megan nach Jahren des Wartens ein neues Herz erhält, kann sie ihr altes Leben und die aufgebauten Strukturen ihrer Sicherheit nicht ohne weiteres zurücklassen. Durch die Begegnung mit ihrem besten Freund aus Krankheitstagen stellt sie sich dem Besuch der Familie ihrer Spenderin. Dabei erhält sie das das Tagebuch von Amanda, deren junges Herz nun in ihr schlägt und mit ihm die Wunschliste ihrer Lebensträume.
In Begleitung ihrer Schwester Crystal startet Megan eine abenteuerliche Weltreise, um die ihr anvertraute Liste posthum zu erfüllen. So begeben sich die beiden Schwestern auf eine Reise, bei der sie sich auch ihrer Vergangenheit stellen, Gott wieder neu vertrauen lernen und einen neuen Weg einschlagen.
Fazit: Megan und Crystal ´s Koffer, voll von Sehnsüchten, Träumen und Gefühlen werden geöffnet und die alten Sicherheitsschlösser entfernt. Lindsay Harrel hat einen gut lesbaren dahin fließenden Schreibstil und so schwebt man durch die Seiten dieses bezaubernden Romans und erlebt eine abenteuerliche Reise zu faszinierenden Punkten unserer Erde, getragen auf den Schwingen eines neuen Gottvertrauens. Ein fesselnder wundervoller Roman mit Wohlfühl-Atmosphäre und der Ermutigung im Vertrauen auf Gott sein Leben zu leben.
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03.07.2019vronika22 auf lovelybooks.de Das Buch ist trotz des ernsten thematischen Hintergrundes sehr unterhaltsam geschrieben und gut und flüssig zu lesen. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man hat beim Lesen deutlich gemerkt, wie unterschiedlich die beiden Zwillingsschwestern sind. Es kamen aber auch ihre Ängste und Wünsche sehr gut rüber. Dadurch kamen sie sehr authentisch und realitätsnah an. Toll fand ich
es auch, wie sich beide während der Reise weiterentwickelt und auch gegenseitig angenähert haben. Vor allem fand ich es super zu sehen, wie viel Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen Megan entwickelt hat. Schön war es natürlich auch, dass man sich beim Lesen sozusagen auf eine kleine Weltreise begeben durfte. Aber das war für mich nur zweitrangig. Vorrangig waren für mich eindeutig die Emotionen und Konflikte der Schwestern, sowie ihre Entwicklung.
Das Buch enthält viel Tiefgang, eine Prise Romantik mit einer kleinen Liebesgeschichte, sowie auch etwas Humor. Es ist auch sehr gefühlvoll und einfühlsam geschrieben, und hat mich sehr berührt. Ich finde es immer total schön, wenn ein Buch unterhaltsam zu lesen ist, aber trotzdem viel Tiefe enthält.
Der Verlag hat eine christliche Ausrichtung und deswegen spielt der Glaube an Gott auch eine gewisse Rolle.
Alles in allem ein sehr schönes Buch, welches wunderbar aufzeigt, was wirklich zählt und wichtig ist im Leben, und welches zum Nachdenken anregt.
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03.07.2019Funny1210 auf lovelybooks.de In "Das Herz voller Träume" von Lindsay Harrel geht es um Megan Jacobs, die nach langer Krankheit endlich ein neues Herz transplantiert bekommt. Von den Eltern der Herzspenderin bekommt Megan deren Tagebuch geschenkt. Dort findet sie eine Liste mit 25 Dingen, die das Mädchen noch machen wollte. Megan, die eigentlich sehr zurückhaltend ist und wenig wagt, macht sich zur
Aufgabe die Liste abzuarbeiten. Hierzu geht sie auf eine große Reise um die ganze Welt und wird dabei von ihrer Zwillingsschwester Crystal begleitet.
Die Geschichte ist wirklich ergreifend von Beginn an. Die Charaktere toll ausgearbeitet. Die Schwestern sind sehr unterschiedlich und dennoch ist bei beiden wirklich glaubhaft dargestellt, was diese Reise in ihnen und mit ihnen macht. Auch Crystal hat ihr Päckchen zu tragen und die Beziehung der beiden Schwestern ist auch alles andere als leicht. Die Geschichte lässt einen von Anfang an direkt miterleben, was in den beiden Schwestern vor sich geht. Man erlebt die Reise wirklich mit. Der Schreibstil ist sehr flüssig und hat eine gewisse Leichtigkeit. Das Buch regt dazu an das eigene Leben mal zu hinterfragen und zu überlegen, was wirklich für einen wichtig ist.
Insgesamt ist das ein tolles Buch, das einen von der ersten Seite an fesselt und nachdenklich macht.
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03.07.2019pallas auf Lovelybooks.de Der emotional sehr berührende Roman "Das Herz voller Träume " von Lindsay Harrel entführt seine Leser auf eine bemerkenswerte "Wunsch-" Reise zu eindrucksvoll schönen Ländern.
Die schwer erkrankte Megan Jacobs wartet schon lange auf ein Spenderherz. Nach etlichen von Verzweiflung geprägten Jahren des Wartens erreicht sie eines Tages die erlösende Nachricht, das Herz der jungen Amanda Abbott erhalten zu können.
Als Megan die Familie der Spenderin besucht wird sie liebevoll aufgenommen und erfährt, dass ihre Tochter eine Liste mit 25 Herzenswünschen hatte. Megan entschließt sich diese zu erfüllen und geht folglich auf eine Weltreise, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Besonders einer der Wünsche, "auch sie möge ihr Herz verschenken", scheint sich als nicht leicht erfüllbar zu erweisen. Dennoch begibt sich Megan von ihrer Zwillingsschwester Crystal, eine waschechte Powerfrau, begleitet auf die Reise. Schon lange haben die Schwestern keinen Kontakt mehr gehabt und die bevorstehende gemeinsame Zeit ist eine gute Gelegenheit sich wieder miteinander zu versöhnen.
Der flüssige, leicht lesbare Schreibstil von Lindsay Harrel schuf aus diesem Roman einen herrlich unterhaltsamen Mix aus malerisch schönen Landschaftsbeschreibungen wunderbarer Reiseziele, aber auch mehr als gelungenen Beschreibungen nicht minder schöner seelischer Landschaften der Protagonisten, die duch die Sonnenseiten ihres Lebens aber auch durch die Stürme und Schicksalsschläge geformt wurden. Der Leser blickt hier ebenso in abgrundtiefe Schluchten des Schmerzes wie auch in sonnendurchflutete Schönheiten der menschlichen Seele. So lernen wir in Megan eine starke Person kennen die hart um ihr Leben kämpft, obwohl sie doch rein äußerlich eher als schwaches und empfindliches Pflänzchen angesehen wird. Dennoch gibt sie ihren ebenfalls oft todkranken Mitmenschen Mut und Hoffnung während ihres Aufenthaltes in der Klinik. Ihrem Freund Caleb, der von den Ärzten fast schon aufgegeben wurde, vermittelt sie den Glauben an eine hoffnungsvolle Zukunft. Mit ihm erträumt sie was beide nach ihren Transplantationen unternehmen und welche Wünsche sie sich erfüllen können.
Crystal hingegen, die typisch toughe Karrierefrau, steht kurz vor der Beförderung zur leitenden Architektin. Sie merkt viel zu spät wie ihre Ehe an ihrem Ehrgeiz zu zerbrechen droht. Ihr Mann wünscht sich Kinder, doch Crystal trägt in den abgrundtiefen Canyons ihrer Seele ungeahnte Ängste mit sich, über die sie sich erst während der Reise mit Megan bewußt wird und stellen kann.
Der Leser wird über diese innerlichen wie äußerlichen Beschreibungen in wunderbare Real- und Gedankenwelten der Schwestern versetzt und fühlt aus dieser faszinierenden Perspektive was auch in seinem Leben tatsächlich wichtig ist und wirklich zählt. Wie eine wertvollle Essenz des Romans erscheint der nachdenklich stimmende Satz auf Seite 191: "Stark zu sein bedeutet nicht unbedingt, dass du keine Angst mehr hast, sondern viel mehr, dass du dich deinen Ängsten stellst".
Auch Amandas Eltern erfahren schließlich wie die Reise der Zwillinge ablief und welch wunderbare Folgen sich daraus ergaben, denn schließlich war das gute Herz ihrer alles geliebten Tochter Teil und Ursache dieses Unternehmens. Die Versöhnung der Schwestern, das Erkennen verschütteter Wünsche und mutig voran zu gehen um das wirklich Wichtige im Leben zu erfüllen sind nur einige der wertvollen Aspekte dieses einzigartig schönen Romans.
Ganz besonders schön fand ich den christlichen Hintergrund, den dieses hervorragende Werk seinem Leser bot: Glück, Vergebung und Freude im Leben ist von unserem Schöpfer mit Liebe geschenkt.
"Das Herz voller Träume " ist ein wunderschöner, unterhaltsamer und beschwingt-mühelos lesbarer Roman, der seine Leser mit einer der schönsten Botschaften beschenkt: der Liebe zum Leben und mit viel Mut jeder Zeit darin entgegenzugehen.
Einen herzlichen Dank an den Francke Verlag für den bemerkenswert schönen Roman.
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03.07.2019hoonili Megan und Crystal Jacobs sind Zwillinge aber unterschiedlicher Natur. Megan ist gesundheitlich sehr angeschlagen und lebt mit einem fremden Herzen. Sie hat es durch die Transplantation zurück ins Leben geschafft und der Spenderin Amy sehr dankbar. Als sie die Eltern der Spenderin besucht, bekommt sie von ihnen eine Wunschliste der toten Amy. Sie möchte diese Wünsche erfüllen und zusammen
mit Crystal geht sie auf eine Weltreise, die alles verändern wird...
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die beiden Charaktere werden authentisch dargestellt und keineswegs übertrieben. Ich konnte es nur schwer aus der Hand legen weil es sich einfach so flüssig liest. Dazu gibt es so viele gefühlvolle Passagen, die einfach ans Herz gehen. Die beiden Schwestern erleben so viele Dinge, die sie für immer verändern werden. Es war einfach schön, an ihrer Seite zu sein.
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03.07.2019katze267 auf lovelybooks.de Megan Jacobs kann sich glücklich schätzen, nach langen Krankheitsjahren bekam sie endlich ein Spenderherz und kann nun ein (fast) normales Leben führen. Doch sie bleibt in ihren Ängsten gefangen, beobachtet ängstlich ihren Puls und führt ein sicheres, doch langweiliges Leben als Bibliotheksangestellte, Doch dann ändert sich alles. Sie lernt die Eltern ihrer Spenderin, eines 18jährigen Mädchens kennen, die ihr
das Tagebuch mit den unerfüllten Wünschen ihrer Tochter anvertrauen, Wünsche, die die ganze Welt umfassen. So fasst sich Megan ein Herz und startet eine Weltreise, begleitet von ihrer Zwillingsschwester Crystal, die ein scheinbar perfektes Leben als glücklich verheiratete Karrierefrau führt. Doch der Schein trügt, auch Crystals Leben birgt große Probleme.
Die Autorin beschreibt nun sehr einfühlsam, wie die Reise die entfremdeten Schwestern einander näher bringt und wie beide lernen, sich ihren Ängsten, aber auch ihren Wünschen und Träumen zu stellen. Dabei ist der Schreibstil leicht und flüssig, nicht bedeutungsschwer. Der christliche Glaube spielt eine nicht unbedeutende Rolle, doch wird er hier keinesfalls aufdringlich präsentiert, sondern ganz natürlich in das Leben und Erleben der Schwestern eingebaut.
Mir hat der Roman sehr gefallen er hat mich emotional berührt und auch zum Nachdenken über meine eigenen Wünsche und Träume gebracht.
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03.07.2019YH110BY auf lovelybooks.de Megan hatte vor etwa einem Jahr eine Herztransplantation. Sie bekam das Herz der 18jährigen Amanda, die durch einen Unfall gestorben ist. Eines Tages besucht sie die Eltern von Amanda, um sich bei ihnen zu bedanken. Amandas Mutter überreicht ihr das Tagebuch von ihrer Tochter und zeigt ihr eine Liste mit 25 Dingen, die Amanda in ihrem Leben noch tun
wollte. Megan beschließt, diese Dinge für Amanda zu tun und so kommt es, dass sie eine Weltreise zu planen hat. Unverhofft schließt sich Crystal, Megans Zwillingsschwester bei der Reise mit an. Die beiden haben sich seit einigen Jahren sehr entfremdet und beide habe ihre eigenen Probleme. Crystal ist ein absoluter Workoholic und ihre Ehe leidet sehr darunter und Megan ist seit ihrer Transplantation übervorsichtig und traut sich an nichts heran. Durch die Reise nähern sich die beiden Schwestern wieder einander an und alles verändert sich für die beiden.
Der Roman ist wunderschön geschrieben und hat mir richtig gut gefallen. Es war toll, mit Megan und Crystal durch die Welt zu reisen und mit ihnen so viel zu erleben. Durch die gute Beschreibung von Megan und Crystal hatte ich immer ein Bild der beiden vor Augen. Auch die Sehenswürdigkeiten und die verschiedenen Landschaften wurden sehr schön beschrieben. Der letzte Abschnitt des Buches war sehr berührend und gefühlvoll. Insgesamt ein wunderschönes Buch, das mich zum Nachdenken über das Leben und die Träume, die man hat, gebracht hat.
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24.04.2019Dreamworx Die Schwestern Megan und Crystal Jacobs sind zwar Zwillinge, aber ihre Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, auch was ihre Gesundheit angeht. Megan musste sich aufgrund eines kranken Herzens einer Transplantation unterziehen und hat das Herz der jungen Amanda, genannt Amy, bekommen. Aufgrund von Megans Krankheit wandte sich die Aufmerksamkeit in der Familie fast ausschließlich auf sie, während Crystal etwas
am Rand blieb. Doch nun ist Megan auf dem Weg in ein neues Leben, was sie erst einmal mit einem Besuch bei den Eltern der Spenderin Amanda startet. Von ihnen erhält Megan neben dem Tagebuch auch eine beigefügte 25-Punkte-Wunschliste, die Amy geführt hat. Megan kommt die Idee, die Wunschträume einer Toten zu erfüllen und macht sich in Begleitung ihrer Schwester Crystal auf eine Weltreise, während der sich das Leben der beiden Schwestern für immer verändert.
Lindsay Harrel hat mit ihrem Buch "Das Herz voller Träume" einen sehr berührenden und fesselnden Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist locker-flüssig und gefühlvoll, der Leser wird mit den ersten Zeilen in das Leben der beiden Zwillingsschwestern katapultiert, um sie bei ihrer abenteuerlichen Reise zu begleiten, aber auch ihre Differenzen, Gedanken- und Gefühlswelten kennenzulernen. Aber auch Amanda "Amy" ist oftmals präsent und wächst dem Leser ans Herz mit ihren Wünschen, die sie sich für ihr Leben vorgenommen hat, aber leider nicht mehr ausführen konnte. Die Autorin hat so einige Themen für ihre Geschichte auf der Agenda, da geht es um die Angst, wieder ein normales Leben führen zu können, die Angst um die eigene Karriere und die Angst, dem Druck der Umgebung nicht standzuhalten. Während die Schwestern mit allerlei Beziehungsstress und Ängsten unterwegs sind, kann der Leser sich eigene Gedanken machen und auch Parallelen für das eigene Leben ziehen. Ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit viel Fingerspitzengefühl lässt die Autorin ihre Protagonisten an ihren Aufgaben wachsen und ihre zwischenmenschlichen Probleme ans Tageslicht kommen. Währenddessen reist der Leser mit den beiden rund um den Globus an eindrucksvolle Orte, um immer wieder die eine oder andere Mutprobe zu bestehen und etwas Aufregung ins Leben zu bringen. Bildgewaltig und farbenfroh ist diese Reise, nicht nur, was die Orte angeht, sondern auch die Beziehung zwischen den Schwestern, deshalb besteht immer eine gewisse Spannung. Auch der Glaube spielt in diesem Buch eine Rolle und leitet die Schwestern auf ihrem Reiseweg.
Die Charaktere sind sehr individuell ausgestaltet und mit viel Leben gefüllt. Sie wirken realitätsnah und sehr glaubwürdig, was den Leser dazu verleitet, sich mit ihnen verbunden zu fühlen und sich gut in sie hineinversetzen zu können. Megan war lange Zeit aufgrund ihrer Krankheit vom Leben abgeschirmt. Nun, da sie gesund ist, fehlt ihr der Mut, hinaus in die Welt zu gehen und Normalität in ihr Leben zu bringen, alles das zu tun, worauf sie bisher verzichten musste. Ihre Wandlung ist wunderschön zu beobachten, von einer zurückhaltenden Frau wagt sie sich selbstbewusst und mutig hervor, tut Dinge, die sie vorher nicht zu träumen gewagt hätte. Crystal ist eine knallharte Karrierefrau, sie musste sich schon früh ihr Stück vom Leben sichern, denn alles drehte sich nur um Megan. Crystal will alles, beruflich wie privat, und trotzdem hängt sie dazwischen und ist unzufrieden mit sich selbst, denn sie kann es niemals allen recht machen. So steht ihre Ehe auf der Kippe, weil ihr der Mut fehlt, zu ihren Gefühlen zu stehen. Auch sie macht eine Wandlung durch, begreift, was wirklich wichtig ist im Leben, um sich glücklich zu fühlen. Ebenso überzeugen Caleb und auch Brian in der Geschichte.
"Das Herz voller Träume" ist ein rundum gelungener Roman über Wünsche, geheime Träume, Beziehungsschwierigkeiten, Stärke und die Liebe zum Leben und den Menschen. Wunderschön erzählt mit einem kleinen Wink an den Leser, das Leben immer in vollen Zügen zu genießen und den Mut nie zu verlieren! Absolute Leseempfehlung!
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14.03.2019Gisela Fajta Lindsey Harrel hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, für alle Leserinnen von Lori Nelson Spielmann und Joyo Moyes. Schweres leicht verpackt in einem tollen Erzählstil. Endlich ein Debüt das voll überzeugt, authentisch, locker und flockig geschrieben. Sehr empfehlenswert.