Vielleicht war es nicht ihre beste Idee, ein Haus zu kaufen, in dem es angeblich spukte.
Mit einem Grummeln im Magen bremste Ashley Scott, als die Sackgasse vor einem offenen, imposanten Doppeltor endete, das von einer hohen Hecke überwuchert war. Sie betrachtete die großen, verblassten Schilder »Privatgelände – Betreten verboten« und »Unbefugtes Betreten wird gerichtlich geahndet«, die am Eingang standen. Dann las sie die Schrift auf dem verwitterten Steinblock auf der linken Seite.
Edgecliff. Ein Ort mit einer legendären Vergangenheit voller Triumphe und Tragödien.
Wie oft war sie damals als Kind während ihres Sommerurlaubs mit ihrem Vater an diesen verschlossenen Toren vorbeigefahren und hatte darüber spekuliert, was auf der anderen Seite sein könnte.
Sie war es ihm und sich selbst schuldig, sich diesen Ort genauer anzusehen.
Besonders weil das Geld, mit dem sie vielleicht einen Teil von Edgecliff kaufen würde, aus dem Erbe stammte, das ihr Vater ihr hinterlassen hatte.
Ashley verstärkte ihren Griff um das Steuer des Mietwagens, trat auf das Gaspedal und …
Gütiger Himmel!
Mit einem lauten Keuchen trat sie auf die Bremse. Hinter der Hecke tauchte urplötzlich ein groß gewachsener Mann mit einer Kettensäge in der Hand auf. Er trug eine Baseballkappe, die er tief in die Stirn gezogen hatte, und im Gesicht hatte er eine schwarze Atemschutzmaske.
Was wollte er von ihr? Hatte sie eine Waffe dabei, um sich verteidigen zu können?
Nein. Es sei denn, eine Nagelfeile oder ein acht Zentimeter hoher Schuhabsatz zählten als Waffen. Aber beides war in der Reisetasche im Kofferraum.
Und das Pfefferspray, das an ihrem Schlüsselbund gehangen hatte, verkümmerte in einem Behälter mit konfiszierten Gegenständen auf dem Flughafen in Tennessee.
Sie bereute den Tag, an dem sie beschlossen hatte, sich in dieses für sie völlig untypische Abenteuer zu stürzen, und versuchte, mit einer Hand in den Rückwärtsgang zu schalten, während sie die andere Hand auf die Hupe legte. Vielleicht würde sie ja jemand hören, auch wenn es unwahrscheinlich war.
Im nächsten Moment kam der Furcht einflößende Fremde auf die Beifahrerseite des Wagens zu, schob sich an der Tür vorbei und marschierte davon.
Was?!
Einen langen Moment lang blieb Ashley wie erstarrt sitzen.
Erst als sich das rasende Hämmern in ihrer Brust ein wenig legte, warf sie einen vorsichtigen Blick in den Rückspiegel.
Der Mann war verschwunden.
Offenbar hatte er doch keine schändlichen Absichten verfolgt.
Sie sank auf ihren Sitz, ließ den Kopf auf das Lenkrad sinken und stellte sich der Wahrheit.
Sie hatte viel zu übertrieben reagiert und mal wieder völlig falsche Schlussfolgerungen gezogen.
Kein Wunder, dass Jason lieber eine Frau wollte, die mutig, aufregend und kühn war.
Vielleicht sollte sie die Kosten für diese Reise als Lehrgeld verbuchen, ihre unausgegorene Idee vergessen und still und leise wieder nach Hause zurückkehren.
Nein!
Sie würde nicht bei der ersten kleinen Schwierigkeit davonlaufen. Sie würde die Sache durchziehen, selbst wenn sich diese Fahrt als Fehler herausstellen sollte.
Sie nahm den Fuß von der Bremse, setzte ihren Weg durch das offene Tor fort und tauchte in einen Tunnel aus dichtem Laub ein. Gott sei Dank war die Durchfahrt für Fahrzeuge einigermaßen freigeschnitten worden.
Aber falls der Rest des Geländes genauso überwuchert war wie die Zufahrt und der Zustand des Hauses zu wünschen übrig ließ, war sie aus der Sache draußen. Sie hatte sich zwar vielleicht von der reizvollen Idee hinreißen lassen, Miteigentümerin eines historischen Gebäudes zu werden, aber sie würde sich nicht in den Ruin treiben lassen.
Als hinter einer Biegung am Ende des Tunnels der blaue Himmel auftauchte, war der Blick auf Edgecliff frei.
Wow!
Das war mal ein Haus!
Die Fotos, die ihr die Eigentümerin geschickt hatte, waren keine Lüge. Im Gegenteil, sie wurden diesem Gebäude längst nicht gerecht.
Die Villa war nicht baufällig. Sie war auch nicht von Pflanzen überwuchert.
Sie war schön. Faszinierend. Ganz so, wie ein klassisches viktorianisches Haus von 1910 im Queen Anne-Stil aussehen sollte.
Und das Ambiente?
Atemberaubend.
Auf drei Seiten vom Meer umgeben, bot das Haus mit seiner dominanten Lage auf der vier Hektar großen Landzunge, auf der es stand, einen faszinierenden Ausblick.
Ashley lehnte sich auf dem Fahrersitz zurück und betrachtete das kunstvolle, zweigeschossige Gebäude. Die breite Veranda, die die gesamte Vorderseite einnahm, mit einer halbrunden, überdachten Erweiterung auf der rechten Seite und kunstvollen Geländern und Pfosten ringsherum. Eine Vielzahl an Fenstern, alle in unterschiedlichen Größen und Formen.
Die Backsteinmauern verstärkten den Eindruck von Dauerhaftigkeit und Stabilität – aber in diesem Teil des Landes waren sie ungewöhnlich, besonders für jene Epoche. Aber vielleicht war die solide Bauweise der Grund, warum das Haus die Jahrzehnte überdauert hatte, obwohl es den berüchtigten Herbst- und Winterstürmen an der Küste Oregons ausgesetzt war, wo kräftige Winde und die tosenden Wellen des Pazifiks ein spektakuläres Schauspiel boten.
Wenigstens hatte sie das bei ihren Recherchen über diesen Ort gelesen.
Falls diese Reise erfolgreich war, würde sie mit eigenen Augen sehen, was …
Als ihr Handy vibrierte, nahm sie es vom Beifahrersitz. Beim Blick auf das Display verzog sie das Gesicht.
Weitere negative Gedanken brauchte sie nun wirklich nicht. Erst recht nicht nach der aufwühlenden Begegnung vor dem Tor.
Aber wenn sie den Anruf nicht entgegennahm, würde ihre Mutter so lange weiter anrufen, bis sie irgendwann doch ranging.
Sie atmete tief ein, tippte auf das Telefonsymbol und hielt das Handy an ihr Ohr. »Hallo Mama.«
»Bist du gut angekommen?«
»Das weißt du doch. Schließlich habe ich dich vom Flughafen in North Bend angerufen, als ich den Mietwagen abgeholt habe.«
»Ich meinte, ob du bei dem Haus angekommen bist. Hast du es schon gesehen?«
»Ich bin gerade auf das Grundstück gefahren.«
»Und?«
»Es sieht atemberaubend aus. Zumindest aus der Ferne.«
»Oh, Ashley. Es ist viel zu früh für eine solche Entscheidung.« Sorge, begleitet von einer gehörigen Portion Verzweiflung sprach aus der Stimme ihrer Mutter. »Du bist deinem Vater so ähnlich. Du weißt, wie er sich jedes Mal hinreißen ließ, wenn er sich für ein neues Projekt hatte begeistern lassen – und wie oft er sich dabei die Finger verbrannt hat. Du suchst dir einen Bauingenieur, der das Gebäude untersucht, bevor du irgendetwas unterschreibst, ja?«
»Natürlich. Das ist der Plan. Aber es ist ein Backsteinhaus.«
»Trotzdem ist es über hundert Jahre alt.«
»Ich weiß. Das ist Teil des Charmes.«
»Charme kann sehr teuer sein. Das Fundament könnte marode sein oder die Stützbalken wie ein Schweizer Käse von Termiten zerfressen.«
Wenn das keine aufmunternden Gedanken waren!
»Ich verspreche dir, dass ich nichts überstürzen werde und meine Hausaufgaben mache, Mama.«
»Du hast bereits überstürzt gehandelt. Du bist viertausend Kilometer weit geflogen. Das heißt, dass es dir ernst ist. Und wenn du auf einen Betrug hereingefallen bist?«
»Wie sollte hier ein Betrug vorliegen? Die erste Kontaktaufnahme ging von mir aus, erinnerst du dich? Ich habe dir auch erzählt, dass die Eigentümerin Referenzen vorweisen kann und ich mit den entsprechenden Personen gesprochen habe. Wenn man einem Pastor, einer Polizeichefin und dem Leiter einer angesehenen Wohltätigkeitsorganisation nicht mehr vertrauen kann, wem dann?«
»Bist du dir sicher, dass bei diesen Gesprächen keine Alarmglocke losging?«
»Absolut sicher.« Es sei denn, man berücksichtigte den Umstand, dass zwar alle Personen die zurückgezogen lebende Eigentümerin als großzügig und gesetzestreu beschrieben hatten, aber alle auch eingeräumt hatten, dass sie diese Frau persönlich nicht sehr gut kannten.
Ein Seufzen kam durchs Telefon. »Die Hintergrundüberprüfung, die ich beauftragt habe, hat auch nichts Negatives ans Licht gebracht – bis auf einen Skandal, an dem sie offenbar nicht beteiligt war … und den du nicht erwähnt hast.«
Ashley blinzelte. »Du hast sie überprüfen lassen?«
»In der Geschäftswelt ist das Standard. Bitte sag mir, dass du von dem Skandal wusstest.«
»Ja. Aber er liegt acht Jahre zurück und alle meine Recherchen haben ergeben, dass die Frau unschuldig war.« Und ein Opfer.
»Ich bin erleichtert, dass dir das wenigstens bewusst war. Bist du sicher, dass ich nicht kommen soll? Du bist nur wenige Hundert Meilen nördlich von San Francisco und vier Augen sehen mehr als zwei, besonders wenn es um eine so große Summe geht. Ich könnte mir einen Tag freinehmen.«
»Danke für das Angebot, Mama, aber ich bin zweiunddreißig. Ich schaffe das allein.«
Eine Sekunde Schweigen.
»Du findest, dass ich mich einmische, nicht wahr?«
»Ich weiß nicht, ob ich es einmischen nennen würde.« Aber es war klar, dass ihre Mutter kein großes Vertrauen in den Geschäftssinn oder den gesunden Menschenverstand ihrer Tochter hatte. »Und ich schätze deine Fürsorge.«
»Du weißt, dass ich nur dein Bestes will, nicht wahr?«
»Ja, natürlich.«
Das wusste sie wirklich. Selbst wenn sie meistens völlig unterschiedliche Vorstellungen davon hatten, was das Beste für sie war.
Wenn es nach ihrer Mutter gegangen wäre, wäre ihr einziges Kind in ihre Fußstapfen getreten und hätte eine erfolgreiche Karriere im Silicon Valley gestartet oder sie wäre Anwältin, Ingenieurin oder Ärztin geworden.
Sie wäre definitiv nicht wie ihr Vater, ein Anthropologieprofessor, ihrem Herzen gefolgt und hätte bestimmt kein so aussichtsloses Fach wie Denkmalpflege und Architekturgeschichte studiert. Sie hätte auch keine schlecht bezahlte Stelle als Assistentin und Eventmanagerin in einer Südstaatenvilla aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg in Tennessee als Traumjob betrachtet.
Dieser Traumjob hatte sich leider in Rauch aufgelöst.
Im buchstäblichen Sinn.
Aber die Erfahrungen, die sie gesammelt hatte, waren unbezahlbar.
Wenn sie noch einmal vor der Wahl stünde, würde sie alles wieder ganz genau so machen …
Der Schotter knirschte unter den Reifen, als sie ihren Weg auf der breiten Zufahrt fortsetzte, die in einem Kreisel vor dem Haus endete.
Ashley stellte den Motor ab, nahm ihre Handtasche und das Notizbuch mit den unzähligen Fragen, die sie notiert hatte, und stieg aus. Es wurde Zeit herauszufinden, ob ihre lange Reise der Anfang eines neuen Weges war oder ein teurer, zeitaufwendiger Umweg.
Als sie sich vorbeugte, um zu klingeln, ging die Tür auf und Ashley konnte einen ersten Blick auf die Herrin von Edgecliff werfen.
Rose Fitzgerald war groß und schlank, ihr silbergraues Haar war zu einem französischen Knoten hochgesteckt. Sie trug wenig Make-up und ihr Gesicht wies für eine Achtzigjährige erstaunlich wenige Falten auf. Auch ihren scharfen blauen Augen war ihr Alter nicht anzusehen.
»Bitte kommen Sie herein. Das Wohnzimmer ist gleich hier links.« Sie trat zur Seite und deutete zu einer Tür.
Nach kurzem Zögern trat Ashley über die Schwelle. Die Frau konnte sich gut artikulieren und schien bei klarem Verstand zu sein. Ihre E-Mails waren tadellos formuliert gewesen und sie hatte ausnahmslos positive Referenzen.
Ashley blieb in der Eingangshalle stehen und blickte sich langsam um.
Eine Wand wurde von einem Kamin mit einem kunstvoll geschnitzten Kaminsims dominiert. An zwei Seiten führte eine Treppe mit kunstvoll gedrechselten Spindeln nach oben zu einer Empore, die von einem weiteren großen Buntglasfenster verziert wurde und den Blick auf die Eingangshalle freigab. Das Licht der Spätnachmittagssonne schuf ein Farbenmosaik auf dem Parkettboden und brachte trotz der dunklen Holzvertäfelung Helligkeit in den Raum. Alle Möbel stammten vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Es war wie eine Zeitreise.
Genau das hatte sie sich erhofft.
»Beeindruckend, nicht wahr?«
Bei Roses Frage drehte sie sich zur Seite und stellte fest, dass die alte Frau sie beobachtet hatte.
»Ja, sehr.«
»Wollen wir einen Tee trinken und uns unterhalten? Oder haben Sie es sich nach dem ersten Eindruck schon anders überlegt?«
Ashley wollte nichts überstürzen. Aber Rose Fitzgerald würde sicher keinen Vertrag mit einer Fremden unterschreiben, die nicht restlos begeistert war und von den Plänen, über die sie gesprochen hatten, nicht hundertprozentig überzeugt war.
»Ich würde eher sagen, dass ich alles auf mich wirken lassen und sachlich objektiv bleiben muss.«
»Das ist in einer neuen Situation immer weise.« Rose schloss die Haustür. »Setzen Sie sich. Ich hole den Tee und bin in einer Minute bei Ihnen.« Damit verschwand sie auf dem Gang zwischen den zwei Treppen.
Für einen langen Augenblick blieb Ashley dort stehen, wo sie war, und atmete die geschichtsträchtige Luft eines Hauses ein, das voller Möglichkeiten steckte.
Würde sich diese Reise letztendlich als Zeit- und Geldverschwendung erweisen? Vielleicht.
Aber vielleicht wäre es auch eine einmalige Gelegenheit, ihre eigene Vergangenheit hinter sich zu lassen und in einer Stadt mit dem verheißungsvollen Namen Hope Harbor einen neuen Weg einzuschlagen.
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13.06.2024Kristina Ein emotionaler, tiefgründiger Roman – für mich ein Jahreshighlight
Willkommen in Hope Harbor, der kleinen Stadt die Hoffnung schenkt. Als Ashley in die Stadt kommt, hofft sie auf einen Neuanfang, denn beruflich und auch privat musste sie herbe Enttäuschungen verkraften. Hoch auf den Klippen, umgeben von einem großen, verwilderten Park, steht eine alte viktorianische Villa. Dort lebt die 80-jährige Rose
allein und zurückgezogen. Rose möchte gern die Geschichte des Hauses bewahren und es zu neuen Leben erwecken. Ashley liebt historische Gebäude und hat auch schon eine Idee. Gemeinsam arbeiten die beiden unterschiedlichen Frauen, damit aus der Villa einem Ort für Traumhochzeiten und Empfänge wird. Landschaftsarchitekt Jon gestaltet den Garten nach alten Plänen und ebenso mit neuen Ideen. Ashley fühlt sich zu dem sympathischen, schweigsamen Mann, der sein Gesicht hinter einer Maske versteckt, hingezogen. Was verbirgt Jon" Gelingt es Ashley Jon aus seiner Isolation zu locken"
„Die alte Villa auf den Klippen“ ist der 9. Teil der Hope-Harbor-Reihe. Jeder Roman ist in sich abgeschlossen und handelt von neuen Personen. Wer aber mehrere Bücher der Reihe kennt, für den ist jedes neue Buch zugleich wie ein Nach-Hause-Kommen und ein Wiedersehen mit schon bekannten Personen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen, die Charaktere sind vielschichtig und wurden liebevoll gezeichnet. Ashley, Rose und auch Jon waren mir sofort sympathisch. Jeder der drei Hauptprotagonisten hat eine Vergangenheit, die sein Heute stark beeinflusst. Ashley kann sich davon am besten lösen, denn sie ist ein positiver Mensch, der mit viel Power etwas Neues aufbauen will. Sie ist aber auch feinfühlig und versucht langsam und vorsichtig Rose und auch Jon aus ihrem „Schneckenhaus“ zu locken. Was genau geschieht, möchte ich nicht verraten, lest selbst! Mich hat die Geschichte sehr berührt.
Ich bin auch immer wieder gern in Hope Habor. Das ist einfach ein Wohlfühlort mit netten Leuten. Und ein ganz besonderer Mensch ist in meinen Augen Taco-Koch Charley, der mit seinem Einfühlungsvermögen und seinen klugen Worten die Menschen immer wieder berührt und nachdenklich macht.
Dieser Roman zählt für mich zu den Jahreshighlights. Viel zu schnell war die letzte Seite erreicht. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.
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11.06.2024Märchens Bücherwelt Willkommen in Hope Harbor, wo Herzen heilen...und die Liebe aufblüht. Mit dieser Anmerkung der Autorin entführt sie uns in eine Geschichte voller Tiefgang, Überraschungen und wundervoller Charaktere.
Der Deal, den die 80jährige Rose und die junge Ashley bezüglich der viktorianischen Villa Edgecliff in Oregon eingehen, könnte nicht besser sein. Als Historikerin schwebt Ashley so einiges für diese besondere Villa vor
und die bislang zurückgezogene Rose kommt immer mehr aus ihrem Schneckenhäuschen heraus.
Eine enge Freundschaft entwickelt sich, in der beide Frauen lernen, mehr hinter die Mauern zu schauen, ganz besonders auch bei dem Landschaftsgärtner Jon, der durch einen schlimmen Schicksalsschlag gezeichnet ist.
Dieser Ort trägt seinen Namen zurecht, hilft er doch jedem einzelnen, die Sichtweisen zu korrigieren und zu sehen, wie es in den Herzen der Menschen aussieht.
Aufregende Zeiten stehen für das alte Gemäuer an, das nun für Empfänge jeglicher Art aufgehübscht wird. Freundschaften entstehen und man merkt beim Lesen, wie sehr man sich in den bezaubernden Ort samt seiner neuen und alten Bewohner verliebt.
Ob Charley Lopez und seine heißbegehrten Tacos und vor allem seine Lebensweisheiten, ein leckerer Café de Olla in der "Perfekten Bohne", die beiden ewig kabbelnden Freunde Pater Murphy und Pastor Baker, das Geheimnis um Allison und Lucy Lynn und viele weitere Details machen den Roman so liebenswert und feinfühlig.
Ich hab jede einzelne Seite genossen, hab mit gefiebert, gehofft, gebangt und gelitten- denn mit einer sanften und gefühlvollen Art wird das Thema Hoffnung, innere Schönheit und echte Freundschaft herausgearbeitet, gleichzeitig aber auch den Umgang mit Vorurteilen.
Gleichzeitig gibt es aber auch einige, die ihren Glauben an das Leben, die Liebe und Aufrichtigkeit verloren haben, ebenso wie wachsende Zweifel, ob Gott einige Schicksalsschläge verhindern hätte können und seine Schäfchen wirklich liebt.Nach und nach erhalten sie auf verschiedene Arten Stoff zum Nachdenken oder erleben, was Gott schon längst veranlasst hat und wie er liebevoll für jeden Einzelnen sorgt.
Ein ganz starkes Buch mit viel Tiefgang, facettenreich, nachdenklich stimmend und emotional.
Für mich ein Lesehighlight und ich freue mich schon, mehr von der Autorin zu lesen.
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08.06.2024annislesewelt Mit "Die alte Villa auf den Klippen" hat sich Irene Hannon erneut in mein Herz geschrieben und ich bin völlig verzaubert.
Dieses Buch ist wie im Mousse au Chocolat - von Anfang bis zum Schluss ein Hochgenuss.
Diesmal begegnet man Ashley und Jon und auch wenn das Ende von Anfang an klar ist, der Weg dorthin ist spannend und voller tiefer
Lebensweisheiten, die häufig von Charly (ich liebe diesen Charakter) oder Rose ausgesprochen werden. Hier gab es so einige Dialoge, die auch mir persönlich viel zu sagen hatten.
Dadurch erhält diese leichte und warme Liebesgeschichte großen Tiefgang. Der Schreibstil ist erneut zauberhaft und lässt einen durch dieses Buch schweben. Von meinem inneren Auge entstanden schöne Bilder und ich war mittendrin, konnte alles fühlen, verstehen und miterleben.
Die Charaktere waren authentisch und liebenswert beschrieben. Schön ist es auch, dem ein oder anderen aus den anderen Büchern neu zu begegnen. Es gibt Szenen, die einem Gänsehaut verleihen, die schmerzen, aber auch so einige, die zum Schmunzeln anregen oder mich sogar laut haben lachen lassen.
Die Botschaft dieses Buches ist, dass man von äußerer Schönheit nicht auf die Innere schließen kann und umgekehrt. Oft ist wahre Schönheit etwas verborgen, man muss danach suchen, um sie zu sehen.
"Das Haus auf den Klippen" ist ein grandioses Buch, das ich von Herzen empfehle und das von Neuanfängen, Hoffnung, Liebe, Freundschaft, Großzügigkeit und Ermutigung spricht.
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05.06.2024Monika S.-W. Eine wunderbare Geschichte wieder in Hope Harbor, die die Herzen bewegt. Es ist schön zu lesen, daß es Menschen gibt, die mehr auf das Herz als auf das Äußere legen. Ergreifend erzählt.
02.06.2024Franziska Für den Inhalt bitte den Klappentext lesen. Alle Bücher der Reihe kann man unabhängig voneinander lesen.
Es ist wie immer ein schönes Gefühl nach Hope Harbor zurück zu kommen. Der Einstieg in die Geschichte war sehr leicht und interessant. Der Schreibstil und die Geschichte sind so fesselnd, dass ich das Buch gerne in einem Rutsch gelesen hätte, aber leider hat
man ja noch Verpflichtungen.
Ich würde sagen ein großer Schwerpunkt in diesem Buch ist die Charakterentwicklung, die sanft aber konsequent vorangetrieben wird und die Geschichte zu etwas Besonderem macht. Ashley, Jon und Rose sind wunderbare Charaktere, die vielschichtig und liebevoll ausgearbeitet wurden. Das Setting ist einfach traumhaft, auch wenn ich mir das Anwesen etwas anders vorstelle als auf dem Cover.
Der Glaube an Gott ist zart in die Handlung eingewoben. Nicht aufdringlich aber auch nicht zu übersehen. Hier wird immer wieder deutlich, dass Gott Umstände und andere Menschen nutzt um zu uns zu sprechen. Doch wir müssen für dieses Sprechen auch offen sein und Menschen in unser Leben lassen, die das Recht haben auch unangenehme Fragen zu stellen. Auf der anderen Seite zeigt es, dass wir uns auch von Gott gebrauchen lassen müssen und dass alles in Liebe geschehen muss.
Das Buch ist wie eine Decke, sie hüllt einen ein, ist kuschlig und weich und hat dabei das richtige Maß an Gewicht.
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