War während der ganzen Zeit eigentlich auch nur ein Auto vorbeigekommen? Emma verdrehte die Augen. Hier war man echt sowas von am Hintern der Welt! Wie sollte sie ohne ihre Lieblingseisdiele, die Inlinerbahn, die Schwimmhalle, die Deko- und Klamottenläden, den Lärm und die Action überleben? Sie war wirklich nicht für die Wildnis bestimmt.
„Hey, Emma!“, riss sie ihre Mutter aus ihren Tagträumen. „Fass doch mal mit an. Je schneller es geht, desto eher können wir unser neues Zuhause einrichten. “
Unser neues Zuhause einrichten … Emma stieß wütend einen Stein mit ihrem Fuß an, sodass er im hohen Bogen in Richtung See flog, bis er mit einem Platsch schließlich verschwand.
Seufzend ging sie auf den LKW zu, aus dem schon seit Stunden Kartons getragen wurden. Sie kletterte auf die Ladefläche und schnappte sich einen großen, aber leichten Karton. Als sie damit vom LKW herabhüpfte, freute sie sich darüber, wie clever sie doch war, dass sie direkt auf Anhieb den leichtesten Karton gefunden hatte. Doch ein paar Schritte weiter trat Emma in etwas ekelhaft Glitschiges, das sie dummerweise nicht gesehen hatte, weil ihr der riesige Karton die Sicht versperrt hatte.
„Mist!“, schrie sie ärgerlich und versuchte, den Glibber von ihren schönen neuen Turnschuhen abzuschütteln.
„Das kannst du wohl laut sagen“, mischte sich eine Stimme in ihre Gedanken ein.
Emma setzte den lästigen Karton ab und blickte sich um. Direkt neben dem LKW stand ein Junge mit einem frechen Grinsen. Seine Sommersprossen verliehen ihm Ähnlichkeit mit dem Sams. Emma musterte den Kerl kritisch von oben bis unten. An seinen Füßen befanden sich grüne dreckverschmierte Stiefel, die bis kurz unter die Knie reichten. Aus den Stiefeln quoll eine grüne Hose. Das T-Shirt, das locker über seinen Schultern hing, war ebenfalls grasgrün und betonte die blonden Locken, die ihm bis zu den Schultern reichten.
Könnte auch mal wieder beim Friseur vorbeischauen, dachte Emma und zog ihren linken Mundwinkel abfällig nach oben.
„Pferdeäpfel! Pferdeäpfel, aufgeweicht von dem Sturzregen gestern“, sagte der Junge und deutete grinsend auf die braune Brühe neben Emmas Schuh.
„Ach?!“, gab Emma zurück. „So dumm, dass wir Pferdeäpfel nicht erkennen könnten, sind wir Kinder aus der Stadt auch nicht!“
„Siehst auch gar nicht dumm aus“, meinte der Junge und grinste Emma frech an.
Die wusste nicht so recht, ob sie sich über seine aufdringliche Art ärgern oder ob sie ihn witzig und sympathisch finden sollte. Verwirrt schaute sie den Kerl an und entschied sich für Zweiteres. Ein wenig komisch, aber witzig … Schien wirklich ganz nett zu sein, dieser Typ.
„Wohnst du hier?“, fragte Emma.
„Den Schotterweg runter in dem grünen Haus - nicht zu übersehen. “
Emma konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Hatte er gerade grünes Haus gesagt? Jetzt fehlt nur noch, dass sein Nachname Grün ist, dachte sie.
„Und du ziehst in das Haus am See. Wow, das ist echt schön!“, stellte der Junge fest. Emma gefiel die Anerkennung in seiner Stimme. Aber wie gerne hätte sie dieses wunderschöne Haus wieder mit ihrer Wohnung in diesem hässlichen Mehrfamilienhaus eingetauscht!
Sie schob die Gedanken energisch zur Seite und sagte: „Meine Mutter möchte hier eine Pension eröffnen. “
„Ja, hier werden die Leute gerne herkommen und Urlaub machen. Es ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde hier. “ So ein vernünftiger Erwachsenen-Spruch passte gar nicht zu dem grünen Kerl, fand Emma.
„Mir wäre etwas weniger Erde lieber!“, seufzte sie und schaute auf ihren verdreckten Turnschuh. „Ich stehe eher auf Beton“, fügte sie hinzu und blickte sich suchend um.
„Puh, Beton? Was war das noch gleich?“, lachte ihr Gegenüber. „Den musst du hier lange suchen. “
„Eine Straßenbahn würde mir auch schon reichen“, stimmte Emma in das Lachen ein und hielt dem Jungen die Hand zum Abklatschen hin. „Ich heiße Emma!“
„Ich bin Nele!“, sagte ihr Gegenüber und schlug ein.
Emma konnte sich lebhaft vorstellen, wie verwirrt sie jetzt aus der Wäsche gucken musste - schließlich hatte sie doch die ganze Zeit geglaubt, sie hätte einen Jungen vor der Nase.
„Das passiert vielen“, meinte Nele und grinste über das ganze Gesicht, „aber nicht alle schauen so dämlich dabei aus. “
Wieder fing Nele fröhlich an zu kichern, dass Emma einfach mitlachen musste. Jetzt ließ sie sich schon Frechheiten von komischen Landmädchen gefallen - was war nur mit ihr los?
„Du machst es den Leuten aber auch wirklich nicht leicht zu erkennen, dass du ein Mädchen bist“, meinte Emma.
„Pure Absicht“, erklärte Nele. „Du weißt doch selber, zu was für langweiligen Dingen Mädchen oft verdonnert werden!“
Emma strich sich eine ihrer braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht und musste grinsen. Nele gefiel ihr. Wenn dieser Ort etwas Gutes hatte, dann könnte das Nele sein.
Emma schnappte sich ihren Karton. „Warte hier, ich komme gleich wieder“, sagte sie zu Nele, die immer noch seelenruhig am LKW lehnte. Emma flitzte ins Haus, stellte den Karton in die große Diele und bekam von ihrer Mutter, die von dort die vielen Helfer hin und her schickte, ein liebevolles Lächeln geschenkt.
„Ich schau mich mal in der Gegend um“, sagte Emma und wollte gleich wieder aus dem Haus stürzen.
„Einen Moment mal, Emma!“, rief ihre Mutter ihr hinterher. Emma blieb stehen und schaute ihre Mutter mit ihrem treuesten Hundeblick an. Dann deutete sie auf Nele, die jetzt breit grinste und Emmas Mama freundlich zuwinkte.
Emmas Mutter schaute von einer zur anderen und sagte: „Na, gut, dann mach, dass du wegkommst! Aber sei pünktlich zum Abendessen um sechs da. “ Sie zögerte kurz und fügte noch hinzu: „Du kannst deinen neuen Freund gerne mitbringen. Das Essen reicht sicher noch für eine Person mehr. “
„Werd sie fragen“, rief Emma und rannte auf Nele zu. „Jetzt hast du mich wohl an der Backe kleben!“ Frech grinste sie Nele an.
Nele musterte Emma von oben bis unten. „Was mach ich jetzt mit so einem Stadtkind wie dir?“ Nele zog ihre Nase kraus, dass ihre unzähligen Sommersprossen über ihre Nase tanzen, dann schlug sie Emma kameradschaftlich auf den Rücken und lachte. „Das war ein Scherz, du Liesel!“, sagte sie und zeigte auf den Schotterweg, der zu ein paar Häusern führte. „Ich schlage vor, ich zeige dir erst einmal mein Zuhause und dann bring ich dich zu dem Herzstück auf diesem wunderschönen Plätzchen Erde. Dort kann ich dir Jimmy, meinen allerbesten Freund, vorstellen. “
Ohne Emmas Antwort abzuwarten, rannte Nele den Schotterweg hinunter, an zwei kleinen, abseits stehenden Häuschen vorbei direkt auf ein großes, altes Haus zu. Das Erste, was Emma an dem Haus auffiel, waren die dunkelgrünen Fensterläden, in die jeweils ein Herz hineingesägt war. Fast so wie an einem Plumpsklo in Schweden, dachte Emma und verzog ihre Wangen zu einem schelmischen Grinsen, bis sich ihre kleinen Grübchen zeigten.
„Ihr habt bestimmt ganz viele Toiletten“, kicherte sie, doch Nele schien ihren Gedankensprung überhaupt nicht zu verstehen. Sie führte Emma über eine kleine Brücke bis zu dem Haus. Dort blieb Emma bewundernd stehen.
„Wow!“, sagte sie begeistert. „Das sieht ja urgemütlich aus. “
„Meine Mutter steht auf gemütlich“, erklärte Nele und zog Emma hinter sich her durch einen Rosenbogen, um den sich leuchtend rote Rosen und Weinreben rankten.
Emma kam nicht mehr aus dem Staunen heraus, als sie die vielen wunderschönen Details in diesem Garten entdeckte. Ein Hühnerhaus, das früher mal ein riesiges Fass für Wein gewesen sein musste. Das Ziegengatter, ein Teich, die vielen Blumen zwischen alten Zinkwannen und Tontöpfen, der Lehmofen und die Holzterrasse, die über den Teich ragte.
„Wow!“, sagte Emma nochmal bewundernd.
„Meine Mutter hat die Ideen und mein Papa setzt sie um“, erklärte Nele und fragte: „Möchtest du eine kalte Limo?“
Emma nickte, woraufhin Nele durch eine niedrige weiße Tür verschwand. Kurze Zeit später kam sie mit zwei Gläsern wieder zurück. „Mach es dir gemütlich“, sagte sie und deutete auf die Gartenstühle auf der Holzterrasse. Emma ließ sich auf einen der Stühle plumpsen und schaute auf den Teich.
„Alles, was das Herz begehrt“, seufzte Nele zufrieden, die sich auf einem zweiten Stuhl niedergelassen hatte. „Dort drin leben Frösche, Fische, eine Wasserschlange . . . Ich hab dort mal einen ziemlich großen Fisch rausgeangelt. “
„Du angelst in diesem kleinen Teich?“, fragte Emma verwirrt und schaute Nele irritiert an.
„Nur so zum Spaß - ich hab ihn dann wieder reingeschmissen“, sagte Nele und grinste.
Was für ein seltsames Mädchen, dachte Emma, doch sie musste auch grinsen. Neles Fröhlichkeit war richtig ansteckend. „Laufen die hier immer herum?“, fragte sie dann und deutete auf die Hühner, die überall im Garten herumpickten.
„Nachts zwitschern sie freiwillig in ihr Hühnerhaus ab“, erklärte Nele, „den Fuchs mögen sie nämlich gar nicht leiden. “
„Oha“, stöhnte Emma, „das kann ich verstehen. “ Sie nahm einen großen Schluck von der kalten Limo und schüttelte den Kopf. „Als ich kleiner war, sind wir öfter in den Tierpark gegangen. Ich kann mich erinnern, dass mir einmal ein Eichhörnchen ein Stück von meinem Brot aus der Hand gegessen hat. Ansonsten sind mir Tiere bisher immer völlig unnütz vorgekommen. Die vielen Hundehaufen auf den Grünflächen in der Stadt. In jedem Sandkasten auf den Spielplätzen gab es eklige Überraschungen zu finden. Und dann die lästigen Tauben, die alles vollmachen . . . Also, Tiere waren nie so meine Welt. “ Emma lehnte sich zurück und ließ sich ein paar Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen.
„Das wird sich noch ändern, da bin ich mir sicher!“, sagte Nele und lehnte sich auch in ihren Stuhl zurück.
„Das glaub ich nicht, ich bin wirklich kein Naturmensch!“ Emma richtete sich auf und schaute sich um. „Wo sind denn eigentlich deine Eltern?“
Nele zuckte mit den Schultern. „Die sind bei einem Auftritt von meiner schönen Schwester - Alexandra die Große. Sie tanzt in einer Ballettgruppe und ist darin ziemlich gut. Ich kann das viele Herumdrehen aber nicht mehr mit ansehen. “ Nele sprang auf, drehte sich einmal um ihre Achse und verbeugte sich mit einer Eleganz, die Emma ihr niemals zugetraut hätte.
Emma applaudierte und Nele verbeugte sich noch einmal.
„Jetzt komm, ich muss dir unbedingt Jimmy vorstellen“, rief sie und rannte vom Grundstück auf den Schotterweg zurück, der zu dem Haus von Emmas Familie führte. Kurz vorher bog sie allerdings ab und rannte auf ein großes Gebäude zu.
„Das ist der Reiterhof - das Herzstück dieses Ortes“, erklärte Nele und zeigte auf die alten Mauern, die sich gen Himmel zu strecken schienen. „Das war früher mal ein Rittergut. Davon gibt es hier in der Gegend wahnsinnig viele. Wahrscheinlich war jeder Zweite damals ein Ritter. “
Sie führte Emma um das Gebäude herum, bis sie plötzlich auf einem riesigen Hof standen, der von einer Mauer umgeben war.
„Das sind die Stallungen“, sagte Nele und zog Emma durch ein schweres Holztor.
„Ich glaub, ich bleibe lieber draußen“, meinte Emma und blieb stehen.
Nele schaute sich zu ihr um und zwinkerte ihr zu. „Ich mag deine Witze!“, sagte sie und zog Emma hinter sich her. Die beschloss, dass sie sich lieber nicht die Blöße geben und darauf bestehen würde, draußen stehen zu bleiben. Dabei schüchterten sie diese großen Tiere unheimlich ein. Einmal war Emma auf ein Pferd gesetzt worden und ihre Mutter hatte versucht, das Tier unter Kontrolle zu bekommen. Doch das hätte alles andere lieber getan, als ein Mädchen durch die Gegend zu tragen. Zu guter Letzt war der Gaul ihrer Mutter auf den Fuß gestiegen. Daraufhin hatte Emmas Mutter ihre Tochter vom Pferd gerissen und war mit ihr von der Weide gehumpelt. Nein - Pferde mochte Emma überhaupt gar nicht. Und jetzt befand sie sich zwischen den ganzen Boxen dieser Ungeheuer! Am liebsten wäre sie aus den Stallungen gerannt und hätte diesen Ort nie wieder betreten, aber sie wollte es sich nicht mit Nele verderben.
Immer auf Deckung bedacht, schlich Emma hinter Nele her, die ununterbrochen erzählte, wie jedes Pferd hieß, und viele der riesigen Pferdeköpfe mit einem Klaps freundlich begrüßte. In Emmas Magen grummelte es. Jedes Mal, wenn wieder ein Pferdekopf aus einer Box herauslugte, machte sie einen weiten Bogen um die Box herum. Nele schien das überhaupt nicht zu bemerken. Sie beschrieb fröhlich ihre schönsten Erlebnisse mit den Pferden.
Vor einer der Boxen blieb Nele stehen. Mit einer schwungvollen Armbewegung deutete sie auf die Box. „Darf ich vorstellen?“, sagte sie strahlend. „Das ist Jimmy, mein bester Freund. “
Nele riss das Holzgatter auf. Emma bekam sehr weiche Knie. Sie folgte mit ihren Augen ängstlich Neles Hand, die auf ein weißes glattes Fell zeigte. Emma schnappte nach Luft und versuchte, sich aus ihrer Versteinerung zu lösen.
„Danke, Jesus!“, murmelte sie. „Ein Pony kann ich verkraften. “
Nele schaute sie an und begriff anscheinend erst jetzt, was mit Emma los war. „Hast du etwa Angst vor Pferden?“, fragte sie und blickte Emma direkt in die Augen.
Emma nickte und ließ die Schultern hängen.
„Na, dann ist das gerade der erste Moment, in dem ich wirklich dankbar bin, dass Jimmy nur ein Pony ist und kein riesiger Wallach“, meinte Nele. „Jimmy ist schließlich mein kleiner Engel. Nicht wahr?“, sagte sie in Jimmys Richtung. Sofort kam das Pony auf Nele zu und schmiegte sich an sie, während sie durch seine Mähne wuschelte.
„Du bist der Beste!“, flötete sie und kuschelte sich an ihr Pony.
Emma musste grinsen, weil Nele so verliebt aussah.
„Komm, sag meiner neuen Freundin Hallo“, forderte Nele ihr Pony auf. Jimmy wieherte und nickte Emma zu.
Emma schüttelte ängstlich den Kopf, wich einen Schritt zurück und nickte Jimmy ihrerseits höflich zu. „Er scheint ein richtig netter Kerl zu sein“, sagte sie unsicher und trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
„Er ist der Beste!“, schwärmte Nele. „Wenn du erst einmal mit mir geritten bist, dann kannst du ihm nicht mehr widerstehen. “
Emma schüttelte heftig den Kopf. „Nein, nie im Leben wirst du mich auf ein Pferd kriegen. Das kannst du mir glauben!“
„Du hast vergessen, dass Jimmy ein Pony ist. Schau ihn dir doch mal an, er ist nur halb so groß wie du. “ Nele zwinkerte Emma zu und wandte sich dann an Jimmy. „Was meinst du, mein Kleiner? Werden wir sie überzeugen können, dass du ein ganz wunderbarer Kerl bist, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann?“
Jimmy wieherte und nickte, als hätte er Neles Frage verstanden.
Nele hielt Emma ihre Hand hin. „Wollen wir wetten? Ich bin überzeugt, dass du eines Tages nicht mehr genug davon kriegen kannst, auf diesem wunderbaren Pony zu reiten. “
Emma schüttelte energisch den Kopf - „Das glaubst aber auch nur du!“ - und schlug ein.
„Die Wette gilt und Jimmy ist unser Zeuge“, sagte Nele feierlich. Jimmy wieherte begeistert. Irgendwie konnte Emma den Gedanken nicht loswerden, dass er jedes Wort verstand.
„Wir wetten um einen Erdbeerbecher bei meiner Lieblingseisdiele“, schlug Nele vor und blickte Emma siegesgewiss an.
„Oh, apropos Essen. Wie spät ist es eigentlich?“, fragte Emma. Sie erinnerte sich plötzlich an das Versprechen, das sie ihrer Mutter gegeben hatte.
„Fünf nach sechs“, sagte Nele, nachdem sie auf ihre Armbanduhr geschaut hatte.
„Mist!“, fauchte Emma. „Ich hab meiner Mutter versprochen, dass wir um sechs Uhr zum Abendessen da sind. Möchtest du bei uns zu Abend essen?“
Nele schlüpfte aus Jimmys Box und schloss sorgfältig die Tür. „Gerne! Zu Hause wartet nur eine Tütensuppe auf mich. Wenn das für deine Mutter wirklich okay ist, dass ich mitkomme . . . “
Emma fasste Neles Hand und rannte mit ihr im Schlepptau durch den Stall, der ihr plötzlich gar nicht mehr so viel Angst einflößte wie noch vor ein paar Minuten. Keuchend kamen die beiden Mädchen bei Emmas neuem Zuhause an.
„Da seid ihr ja!“, rief Emmas Mutter, als sie in das provisorische Esszimmer traten. „Wir dachten schon, wir müssen ohne euch anfangen. “
Emma und Nele setzten sich auf die zwei freien Stühle. Alle reichten sich die Hände. Nele schaute Emma fragend an.
„Ich bete und danke für das Essen“, erklärte Emmas Vater.
Alle schlossen die Augen. Nur Nele schaute ein wenig verwirrt in die Runde, während Emmas Vater ein Gebet sprach. Es hört sich eher an, als würde er mit einem Freund reden als mit irgendeinem Gott, dachte sie.
Nach dem „Amen“ schaute Nele zu Emma. Die grinste. „Ich wette mit dir, dass du dir eines Tages nichts Normaleres mehr vorstellen kannst, als Gott zu danken. “ Emma hielt Nele ihre Hand hin und die lachte und schlug ein.
Kundenstimmen
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05.03.2018Letizia Bossert (9) in: Family 2/18 (...) Das Buch handelt von Freundschaft und Pferden und liest sich schnell und leicht. Dieses Buch ist toll zum lesen. Allerdings nur, wenn man schon etwas kleinere Schrift lesen kann.
24.05.2017ElasBookinette 
Für Emma und ihre Familie ändert sich zukünftig so einiges....denn sie ziehen von der Großstadt aufs Land. Dort möchte Emmas Mutter eine kleine Pension eröffnen, kann sich das Landleben gut vorstellen. Doch Emma ist da anderer Meinung, denn was soll sie ihrer Meinung nach den ganzen Tag unternehmen" Zum Glück lernt sie schnell Nele kennen, ein Mädchen aus der
Nachbarschaft, mit dem sie von nun an die neue Umgebung spielend leicht kennenlernt. Doch eine Sache bleibt, die Emma weiterhin etwas Unbehagen bereitet - Nele ist so gut wie täglich im Reitstall, schließlich ist dort Jimmy, ihr Pony. Und Emma ist beim Gedanken an Pferde und Ponys ein bißchen unwohl. Doch dank der unbekümmerten Art ihrer neuen Freundin sollte auch dieses "Hindernis" nicht allzu lange unüberwindbar bleiben. Denn zu zweit fällt Emma und Nele immer wieder etwas ein, um Probleme aus dem Weg zu schaffen und noch dazu einige kleinere und größere Abenteuer zu erleben.
Janita Pauliks hat mit ihrer Geschichte "Mit Herz und Hufen" ein abwechslungsreiches Kinderbuch für Mädchen (aber auch Jungen) ab ca. 9 Jahren geschrieben. Das Cover ist direkt ansprechend gestaltet für Kinder dieser Altersgruppe, zeigt auf den ersten Blick die Hauptthemen des Buches - Freundschaft, aber auch Pferde und Ponys.
Wobei meiner Meinung nach zwar das Thema "Pferde" eine größere Rolle spielt, aber das Buch nicht nur für pferdebegeisterte Kinder lesenswert ist. Denn eine noch größere Rolle spielt die Freundschaft, Zusammenhalt und auch Vertrauen.
Die Hauptfigur Emma liest oft in der Bibel, um sich Rat oder Trost zu holen, notiert sich besondere Verse, denkt immer wieder darüber nach. Das Thema "Glaube" taucht wie ein roter Faden im Buch auf, wunderbar mit eingeflochten in die Geschichte. Die Bibelstellen sind für die empfohlene Altersgruppe des Buches schon gut geeignet und - was ein sehr schöner Einfall ist - auch ganz am Ende des Buches noch einmal aufgelistet.
Der Schreibstil schafft es von Beginn an spielend, die Geschichte genau in der richtigen Art und Weise zu erzählen, erzeugt an einigen Stellen ein wenig Spannung und ist dank der nicht allzu langen Kapitel auch übersichtlich zu lesen.
"Mit Herz und Hufen" von Janita Pauliks ist ein tolles, abwechslungsreiches Kinderbuch rund um Freundschaft, Pferde und Abenteuer. Wir würden gerne wissen, wie es mit Emma und dem "neuen" Landleben weitergeht und hoffen, irgendwann eine Fortsetzung lesen zu können.
Erschienen ist das Buch im Francke-Verlag.
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19.05.2017Minangel 
Inhalt: Emma ist sehr traurig, da sie ihre Freundinnen und die Großstadt verlassen muss, um mit ihrer Familie aufs Land zu ziehen. Doch schon tritt Nele in ihr Leben und entpuppt sich als tolle neue Freundin. Sie ist ganz anders, als ihre Freundinnen aus der Stadt und hat auch einen besten Freund, vor dem Emma leider Angst hat. Jimmy
ist das geliebte Pony von Nele. Ob sie gemeinsam diese Angst besiegen können"!
Unsere Meinung: Zusammenfassend geht es in dem Buch um eine sehr wertvolle Mädchenfreundschaft, um die Liebe zu Pferden, um Probleme, welche sich gemeinsam lösen lassen und Emma zeigt uns, wie ihr Glaube ihr in verschiedenen Situationen hilft.
Janita Pauliks hat einen ansprechenden Schreibstil, der es uns leicht machte in die Geschichte einzusteigen. Besonders gelungen ist ihr die Figur von Nele. Für uns ist sie eine Mischung aus Ronja Räubertochter, Pippi Langstrumpf und natürlich Nele. Dabei kennzeichnet sie auch aus, dass sie zB Kleidung trägt, welche ihr gefällt (sie liebt die Farbe Grün und einen Jägerhut, welcher auch in die Schule mitkommt) und es ist ihr egal, ob es anderen zusagt oder gefällt. Sie agiert liebevoll und versucht, ihre Freundin vor ihrer Pferdeangst zu befreien. Sie ist so ein außergewöhnliches liebes Mädchen, welches uns noch lange im Gedanken bleiben wird.
Auch Emma ist ein tolles Mädchen, mit dem sich meine Tochter identifizieren konnte. Sie sammelt Bibelsprüche, welche ihr helfen und erweist sich als tolle verlässliche Freundin. Die Autorin schildert sehr authentisch, wie es den Mädchen in verschiedenen auch schwierigen Situationen geht und die Emotionen sind spürbar. Somit können sich die Kinder gut hineinversetzen. Es hat uns gut gefallen, dass Emma aufzeigt, wie man sich Erwachsenen anvertrauen und auf Hilfe hoffen kann. Auch ihr fester Glaube hat uns imponiert. Toll sind die Eltern von Emma, welche sich sehr liebe- und gefühlvoll um die Mädchen kümmern und jederzeit für sie da sind.
Ansprechen möchte ich noch das schöne farbenfrohe Cover, welches die zwei Mädchen zeigt und abenteuerliches Lesevergnügen verspricht.
Fazit: ein berührendes christliches Buch, nicht nur für Mädchen und Pferdeliebhaber mit wertvollen schönen Geschichten und Botschaften. Von uns gibt"s 5 Sterne für Jimmy, Windhauch und co.
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30.03.2017Daniela Breite 
Das Buch wurde bei uns quasi verschlungen!
Wieder ein richtig tolles Buch, finden wir!!!
Die Geschichten von Frau Pauliks scheinen irgendwie mit den Interessen und Erfahrungen meiner Kinder mitzuwachsen (Lesealter 3.-6.Klasse)"
Können es kaum erwarten ein weiteres Buch von Emma und ihren Pony-Abenteuern zu lesen.