Löbbecke, der mein „Gebiet“ durch seine Beratung erweitert und mir schon so viel geholfen hat. Auch Ulrich v. Harnier und Ulrike Kleinhans möchte ich ganz besonders und von Herzen danken für ihren selbstlosen Einsatz an Zeit für mich. Ihr seid KLASSE-Berater! Ein Plan kommt zustande, wenn man gute Ratgeber hat.
Besonders danken möchte ich auch meiner Bank, dem Bankhaus Seeliger in Wolfenbüttel, Viktoria Zimmermann, Friedrich Karl Heidebroek, Thorsten Behme, Camill v. Dungern und meinem Steuerberater Marcus Kalinowsky. Danke, dass das „Haus Lichtenhain“ aus Ihrem Leben nicht mehr wegzudenken ist und dass Sie an mich glauben, trotz des harten Zahlenwerks! Ein herzlicher Dank gebührt ebenso Cord Amelung!
Ein besonderer Dank geht auch an die Mitarbeiterinnen aus „Haus Lichtenhain“. Ihr macht mich zu dem, was ich werden soll: eine gute Chefin! Und da ist noch viel Luft nach oben! Danke für eure Geduld und dass ihr immer wieder mit all den neuen Projekten mitgeht.
Kathrin Arlt, Steffi Baltes und Christian Heinritz vom Verlag der Francke-Buchhandlung danke ich für das In-Form-Bringen dieses Buches und den unternehmerischen Mut, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen!
Vorwort
„Einfach anfangen!“ – Dieser Titel soll ermutigen und die Vorteile des Unternehmerdaseins interessant machen. Anhand der Porträts von 15 christlichen Geschäftsfrauen soll aufgezeigt werden, wie spannend es sein kann, als Unternehmerin zu arbeiten.
Auf meinen vielen Touren quer durch Deutschland, auf denen ich Vorträge halte, finde ich immer gerne heraus, ob sich in der Stadt oder an dem Ort, wo ich gerade bin, noch so eine wie ich befindet. Eine gläubige Frau mit einem Unternehmen, vielleicht mit Angestellten, aber auf gar keinen Fall mit einem Chef.
Es war nicht einfach, sie zu finden – christliche Unternehmerinnen – denn von denen gibt es gar nicht so viele. Schon gar nicht Frauen, die noch dazu bereit sind, aus ihrem Erfahrungsschatz zu erzählen und damit eventuell Gefahr zu laufen, der Konkurrenz etwas über sich mitzuteilen, was ausgenutzt werden könnte. Aber sie sind auch nur Menschen, diese Unternehmerinnen. Menschen mit Ängsten, die sie vielleicht besser zu beherrschen gelernt haben, mit Gefühlen und Träumen wie jeder andere auch.
Ich habe schnell festgestellt, dass es für die meisten Frauen das erste Mal war, dass sie etwas über sich berichten konnten. Kaum eine hatte bisher schon einmal die Geschichte ihrer Geschäftsgründung erzählt und schon gar nicht über ihren Glauben in Verbindung mit dem Geschäft reden dürfen. Dabei ist ein Geschäft das Leben pur. Menschen kommen zusammen, die sich innerhalb der Belegschaft näher kennenlernen. Jeden Tag gibt es Neues und Spannendes, etwa durch Kunden und Lieferanten. Man erlebt Erfolg und Misserfolg und kämpft für dieses eine übermächtige Wort: „Die Firma!“ Für viele Menschen ist das Unternehmen Lebensinhalt, Broterwerb, Identifikationsobjekt und Kontaktpunkt mit den Kollegen.
Aber es gibt noch mehr. Wie lebt ein Mensch den Tag über in so einer Firma? Wie geht er mit anderen um? Wie kommt er mit Stress klar, mit großen Aufträgen, mit Herausforderungen und Pleiten? Und wo um Himmels willen ist Gott in all dem? Schon gar an einem Montagmorgen nach einem wundervollen, mit dem Tatort abschließenden Wochenende. Da muss es doch noch mehr geben!
Aus meinem eigenen Erleben heraus hat es mich interessiert, wie die anderen das machen, den vollen, hektischen, immerzu belastenden, nie enden wollenden Arbeitsalltag mit Gott zu meistern. Ich wollte von anderen Unternehmerinnen lernen. Denn eines ist all diesen Frauen klar: Ohne Gott könnten sie ihr Unternehmen nicht führen. Und viele haben es ausdrücklich betont – ohne ihre Männer auch nicht. Das fand ich besonders schön, zeigt es doch, dass es zusammen viel besser geht als allein.
Das Buch heißt „Einfach anfangen“, weil es Frauen vorstellt, die spontan aus einer Idee heraus ein Unternehmen gegründet haben oder die Entscheidung treffen mussten, ein Unternehmen zu übernehmen. Bis auf eine Unternehmerin aus der Schweiz kommen alle Frauen aus Deutschland. Spannend wird es sicherlich, wenn man zukünftig auch einmal in andere Länder schaut.
Sucht man in der Geschichte nach christlichen Unternehmerinnen, so ließe sich damit ein weiteres Buch füllen. Kurz sei nur erwähnt, dass die Frauen des Alten Testaments es wohl wesentlich schwerer hatten als diejenigen zur Zeit des Neuen Testaments. Und trotzdem beschreibt das 31. Kapitel im Buch der Sprüche wohl zuallererst eine Geschäftsfrau – so denke ich zumindest. Im Neuen Testament wird im 8. Kapitel des Lukasevangeliums von einigen reichen Frauen gesprochen, die den Dienst von Jesus unterstützt haben. Des Weiteren sei aus der biblischen Geschichte exemplarisch die Purpurhändlerin Lydia erwähnt (Purpur war ein Luxusprodukt) und aus der Kirchengeschichte die Frau Martin Luthers, Katharina von Bora, sowie Erdmuthe Dorothea Gräfin von Zinzendorf. Sie hatte die Verwaltung sämtlichen Eigentums Zinzendorfs inne und war ebenso Ortsherrin in Herrnhaag, der ersten planmäßig angelegten Herrnhuter Siedlung. Katharina von Bora betrieb Acker- und Obstbau, braute selbst Bier und stellte Wein her. Als die Pest kam, führte sie eine Krankenstation. Sie wurde von ihrem Mann ob ihrer Fähigkeiten auch „Herr Käthe“ genannt und durfte als einzige Frau an Luthers berühmten „Tischgesprächen“ teilnehmen. Luther bezog sie aufgrund ihrer profunden Bibelkenntnis in alle Gespräche mit ein. Sie war für ihn da, aber auch für ihre Kinder und Pflegekinder.
Es hat lange gedauert, bis Frauen gesellschaftlich und politisch als gleichberechtigt anerkannt wurden. In Preußen wurde 1848 das Dreiklassenwahlrecht eingeführt. Männer ab 24 Jahren aus drei verschiedenen „Klassen“ durften wählen, aber Frauen und Fürsorgeempfängern war es untersagt. Wie unwirklich kommt es uns heute vor, dass Frauen in unserem Land erst seit 1918 wählen und 1919 das erste Mal in der Weimarer Nationalversammlung das Wort ergreifen durften. Der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ im Grundgesetz wurde 1949 von Frauen, in erster Linie von Dr. Elisabeth Selbert, hart erkämpft. Erst 1984 wird in Liechtenstein als letztem westeuropäischen Land das Frauenwahlrecht eingeführt.
2012 gab es 3.663.432 Unternehmen in Deutschland. Davon sind 2/3 Einzelunternehmen. Nur einige wenige Unternehmen in Deutschland haben über 250 Mitarbeiter, der Großteil hat weit weniger. VW und Daimler, also zwei Automobilhersteller, sind in Deutschland die größten Unternehmen. Laut einer Untersuchung der Kreditanstalt für Wiederaufbau aus dem Jahr 2015 wird ungefähr jedes fünfte kleinere oder mittlere Unternehmen von einer Frau geführt.
Seit über 60 Jahren gibt es den Verband deutscher Unternehmerinnen, gegründet von mutigen Frauen, die mehr wollten, als es die Gesellschaft für das Leben einer Frau in den 1950er-Jahren vorsah. Die Frauen wurden von den Herren zunächst jedoch als „Nelke im Knopfloch der deutschen Wirtschaft“ belächelt oder als Übergangserscheinung nach den Wirren der Kriegsjahre betrachtet. Seitdem jedoch haben viele engagierte Unternehmerinnen dazu beigetragen, dass den Frauen in der Wirtschaft mehr Respekt entgegengebracht wird. Heute ist das Chefin-Sein eine Selbstverständlichkeit. Aber Unternehmerinnen gab es schon immer, sie wurden nur nicht wahrgenommen: Schon vor über hundert Jahren waren fast ein Viertel aller unternehmerisch Tätigen Frauen, wie die Gewerbestatistik des Kaiserlichen Statistikamtes von 1895 zeigt.
Die Freiheit, in der wir heute leben dürfen, wird meines Erachtens nicht genug genutzt und viel zu schnell als selbstverständlich angesehen. Viele Chancen, die unser Land bietet, werden mit Füßen getreten. Die Möglichkeit, seine Talente voll ausleben zu können, bietet nicht jedes Land auf der Welt. Aber haben wir damit nicht auch eine Verantwortung und Vorbildfunktion als Bewahrer dieser Freiheit? Manchmal kommen Menschen zu mir und sagen, sie beneiden mich darum, dass ich ein eigenes Geschäft führe. Ich weise dann auf den nächsten Ort hin mit dem Satz: Da ist das Gewerbeamt, dort muss man nur einen Schein ausfüllen und „einfach anfangen“. Jedem steht diese Freiheit offen, das Risiko liegt einzig und allein verborgen im eigenen Herzen.
Warum werden nun so wenige christliche Frauen selbständig? Muss da etwas nachgeholt werden? Dieses Buch möchte eine Anregung dafür sein, dass sich mehr christliche Frauen aufmachen und große Dinge für Gott und unser Land bewegen. Gerne möchte ich hiermit das „Unternehmer-Gen“, das gewiss in vielen Menschen schlummert und dort noch vor sich hin träumt, wecken.