
Jolas Briefe
Tandi Reese wagt mit ihren Kindern einen Neuanfang – auf einer wunderschönen Insel im Atlantik. Die junge Mutter, die eine schwierige Vergangenheit hat, möchte endlich wieder auf die Beine kommen. Doch es ist gar nicht so einfach, alte Gewohnheiten abzulegen. Da macht ihr der Himmel überraschend ein Geschenk. Während sie das uralte Haus ihrer verstorbenen Nachbarin Jola entrümpelt, stößt Tandi auf geheimnisvolle Kästchen voller Briefe, die sie in ihren Bann ziehen. Sie nehmen sie mit in eine längst vergessene Welt, die auf seltsame Weise mit ihrer eigenen verbunden zu sein scheint, und werden zum Auslöser umwälzender Veränderungen ...
Eine bezaubernde Erzählung von der Macht des Gebets.
Format: 13,5 x 20,5 cm
Hinsichtlich der Produktsicherheit (GPSR) unbedenklich
Bestellnummer: 331629
ISBN: 978-3-86827-629-9
2. Auflage, erstmals erschienen im Januar 2017
Format: ePUB
Bestellnummer: 331776
ISBN: 978-3-86827-776-0
2. Auflage, erstmals erschienen im Januar 2017
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Leseprobe
Kapitel 1
Wenn dunkle Wolken aufziehen, flüchte ich in Gedanken immer zu einem besonderen, perfekten Tag in Rodanthe. Die Erinnerungen legen sich wie eine tröstende Decke um mich, eine viel benutzte Quiltdecke aus Sand und Himmel, die im Laufe der Zeit weich gewaschen wurde. Ich kuschle mich in diese Decke und sehe im Geiste das Haus am Ufer. Das Gebälk ist dem Wind und der Sonne ausgesetzt, die Holzschindeln haben sich gelockert und gleiten hier und da zu Boden wie die Schuppen eines mythischen Seewesens, die ans Ufer geschwemmt wurden. Die Tür einer Sturmluke hängt nur noch an einem einzigen Nagel.
Sie schaukelt im Wind und schützt ein unbeschädigtes Fenster im zweiten Stock. Möwen ziehen ihre Kreise und landen auf den mit Salz besprühten Dachbalken - wie Plünderer, die kommen, um an dem Gerippe, das der Sturm übrig gelassen hat, zu picken.
Jahre später, als das Haus renoviert worden war, wurde hier ein Spielfilm gedreht. Eine Liebesgeschichte.
Aber ich verbinde die Geschichte dieses Hauses in Rodanthe mit der Erinnerung an einen Tag mit meinem Großvater. An einen behüteten Tag.
Wenn ich lange genug die Augen zusammenkneife und in die Sonne blicke, die sich auf dem Wasser spiegelt, kann ich ihn sehen. Nur seinen Schatten, gebeugt und knorrig, in seinem Arbeitsanzug und dem alten karierten Hemd mit den Perlmuttdruckknöpfen. Die Absätze seiner abgetragenen Arbeitsstiefel hängen in der Luft, während er auf den Balken im zweiten Stock balanciert und den Sturmschaden begutachtet. Er rechnet aus, was es die Eigentümer kosten wird, das Haus wieder instand zu setzen.
Er sucht etwas an seinem Gürtel. Jeden Augenblick wird er meinen Namen rufen und mich bitten, ihm zu bringen, was er nicht finden kann. Tandi, bring mir das blaue Maßband, oder Tandi Jo, ich brauche die grüne Wasserwaage aus dem Wagen … Dann krame ich in der Werkzeugkiste nach diesen Sachen und hüpfe die Treppe hi-
nauf - ein kleines, braunhaariges Mädchen, das es allen rechtmachen will und das hofft, dass er mir eine Geschichte erzählt, wenn ich bei ihm oben bin. Hier, an dem Ort, an dem er aufgewachsen ist, sind alle Geschichten lebendig. Er will, dass ich die Outer Banks, diese Inselkette im Atlantik, kennenlerne, und ich sehne mich danach, sie zu erkunden. Jeden Zentimeter. Jede Geschichte. Jedes Detail über die Familie, auf die sich meine Mutter immer verlassen konnte und mit der sie trotzdem ständig auf Kriegsfuß stand.
Trotz der Verwüstungen, die der Sturm angerichtet hat, ist dieser Ort himmlisch. Hier spricht mein Vater, meine Mutter singt, und alles ist ausnahmsweise friedlich. Tag für Tag, wochenlang. Hier leben wir alle in einer abbruchreifen, altmodischen Wohncontainersiedlung aus den Sechzigerjahren zusammen. Mein Vater arbeitet auf Baustellen, die ihm mein Großvater vermittelt hat. Niemand knallt mit Türen oder verschwindet einfach. Dieser Ort hat etwas Magisches - das weiß ich.
Nachdem wir an jenem Tag das Haus an der Küste begutachtet hatten, gingen wir in Rodanthe spazieren. Ich spüre Opas raue Hand in meiner und seine Finger, die knorrig sind wie Treibholz, versprechen, dass alles, was kaputt ist, repariert werden kann. Wir schlendern an Häusern vorbei, an denen die Leute damit beschäftigt sind, die Sturmschäden zu beheben, an Bergen von durchnässten Möbeln und Schutt, an der alten Seerettungsstation Chicamacomico, wo die Heilsarmee auf dem Parkplatz warmes Essen verteilt.
Vor einem mit Brettern vernagelten Geschäft im Ort zwinkert mir ein Gitarrenspieler mit nacktem Oberkörper und langen, blonden Dreadlocks lächelnd zu. Mit meinen zwölf Jahren wende ich unsicher den Blick ab und erröte. Dann wage ich einen zweiten Blick, und ein sonderbares, unbekanntes Gefühl erfasst meinen Körper wie ein Stromstoß. Er zupft an seiner Gitarre, tippt im Takt mit seinem alten Turnschuh auf ein Surfbrett und spricht den Text mehr, als dass er ihn singt.
Läutet die Glocke, dass es an alle Ohren dringt,
Ihr Kaputten, hört das Lied und singt:
In der perfekten Muschel ist alles dunkel und kalt;
doch warmes Licht scheint durch jeden Riss und Spalt …
Diesen Text des Gitarrenspielers hatte ich längst vergessen. Bis jetzt.
Die Erinnerung an das Lied und an die starke Hand meines Großvaters umhüllte mich, als ich auf Jola Anne Pooles Veranda stand. Das war der erste Hinweis, ein untrügliches Gefühl, dass etwas in diesem Haus ganz und gar nicht so war, wie es sein sollte.
Ich schob die Tür vorsichtig einen Spaltbreit auf und ließ die frühe Morgensonne und die Brise von der Lagune zwischen dem Festland und den Inseln, dem Pamlico Sound, ins Haus. Die Eingangshalle war alt, groß, die Wände waren weiß und die rechteckigen Paneele waren mit einer schweren Goldblattverzierung umrandet. Ein frischer Windhauch umwehte wie auf zarten Mäusepfötchen die Schatten, aber er war zu schwach, um den abgestandenen, staubigen Geruch aus dem Haus zu vertreiben. Den Geruch eines vergessenen Ortes. Ich wusste instinktiv, was ich im Inneren vorfinden würde. Das Gefühl, wenn man durch eine Tür tritt und, auch wenn man es nicht erklären kann, irgendwie weiß, dass der Tod vor einem hier gewesen ist, vergisst man nie wieder.
Auf der Türschwelle zögerte ich. Die verschiedenen Möglichkeiten schossen mir durch den Kopf und wichen dann einer spürbaren Panik. Mach die Tür wieder zu! Ruf die Polizei oder … irgendjemand anderen! Soll sich doch jemand anders darum kümmern!
Du hättest den Türgriff nicht anfassen sollen - jetzt sind deine Fingerabdrücke darauf. Und wenn die Polizei glaubt, du hättest ihr etwas angetan? Es kommt immer wieder vor, dass Unschuldige eines Verbrechens angeklagt werden. Besonders Leute, die fremd in der Stadt sind. Fremde wie du, die aus dem Nichts auftauchen und sich bemühen, nicht aufzufallen …
Und wenn man mich verdächtigen würde, ich hätte es auf das Geld der alten Frau abgesehen und versucht, ihre Wertsachen zu stehlen oder ihre versteckten Ersparnisse zu finden? Und wenn tatsächlich jemand in das Haus eingebrochen war und es ausgeraubt hatte? So etwas kam vor. Auch an idyllischen Orten wie auf der Insel Hatteras. Große Ferienhäuser standen leer und stellten eine Versuchung dar, schnell und mühelos zu Geld zu kommen. Vielleicht war ein Dieb in das Haus eingebrochen, weil er gedacht hatte, es stünde leer, und hatte zu spät bemerkt, dass dem nicht so war? Womöglich zerstörte ich gerade Spuren und Beweismaterial.
Tandi Jo, manchmal könnte ich schwören, dass du geistig minderbemittelt bist! Die Stimme in meinem Kopf klang nach meiner Tante Marney - hart, gereizt, mit dem unverkennbaren Texas-Akzent der Familie meines Vaters und ohne das geringste Verständnis für Fantasiegespinste. Schon gar nicht für meine Fantasiegespinste.
„Mrs Poole?“ Ich beugte mich in den Raum, um besser sehen zu können, ohne jedoch etwas zu berühren. „Jola Anne Poole? Sind Sie im Haus? Ich bin Tandi Reese. Aus dem kleinen Cottage vorne auf dem Grundstück … Hören Sie mich?“
Wieder nur Stille.
Ein Windstoß fegte über die Veranda und wirbelte die Kiefernnadeln und vertrockneten Eichenblätter aus dem letzten Jahr auf. Lose Haarsträhnen flatterten vor meinen Augen, und meine Gedanken verhedderten sich mit ihnen. Mein Spiegelbild verschmolz mit den Wellen aus Bleiglas - wehende, braune Haare, nervöse, blaue Augen, Lippen, die leicht offen standen, unsicher.
Was nun? Wie sollte ich den Leuten erklären, dass es mehrere Tage gedauert hatte, bis mir aufgefallen war, dass in Jola Pooles großem viktorianischem Haus keine Lichter ein- und ausgeschaltet wurden und nachts, wenn die Frühlingsluft fröstelnd war, die elektrischen Fensterklimageräte nicht betätigt wurden? Ich wohnte keine vierzig Meter entfernt. Wie hatte mir das entgehen können?
Vielleicht hatte sie sich nur ein wenig schlafen gelegt und ich erschreckte sie zu Tode, wenn ich jetzt ins Haus ging. Soweit ich es beurteilen konnte, lebte meine neue Vermieterin sehr zurückgezogen. Bis auf die Lebensmittel, die ihr geliefert wurden, und den UPS- und den FedEx-Wagen, die mit Paketen kamen, waren die einzigen Lebenszeichen von Jola Poole die Lichter und die Fensterklimageräte, die zu den verschiedenen Tageszeiten ein- und ausgeschaltet wurden, wenn sie sich im Haus bewegte. Ich hatte die Frau erst ein- oder zweimal gesehen, seit die Kinder und ich mit dem letzten Tropfen Benzin und ohne Aussicht auf ein Dach über dem Kopf hier im Ort gelandet waren. Wir hatten den letzten Landstreifen erreicht, bevor man in den Atlantik eintauchen würde - weiter weg konnten wir von Dallas, Texas und Trammel Clarke nicht kommen. Mir war nicht einmal bewusst gewesen, wohin ich fuhr und warum. Das wurde mir erst klar, als wir die Grenze nach North Carolina passierten. Ich war auf der Suche nach einem Versteck.
Spätestens an unserem vierten Tag auf Hatteras wusste ich, dass wir nicht länger im Auto auf dem Campingplatz schlafen konnten. Auf einer Insel bleibt so etwas auf Dauer nicht unbemerkt. Als eine Immobilienmaklerin ein Cottage zu einem günstigen Nebensaisonpreis anbot, war das unsere Chance. Wir brauchten dringend eine vernünftige Unterkunft.
Da es inzwischen schon Mitte April war, wir vor sechs Wochen in das Cottage eingezogen waren und ich mich auch noch zwei Wochen mit der Miete im Rückstand befand, wollte ich wegen Jola Poole nicht ausgerechnet die Immobilienmaklerin, Alice Faye Tucker, die uns hier untergebracht hatte, anrufen.
Ich berührte die Tür und rief wieder in die Eingangshalle des Hauses hinein: „Jola Poole? Mrs Poole? Sind Sie da?“ Ein erneuter Windstoß wirbelte über die Veranda und bewegte die Königinblumenzweige über die Zierleisten, die offenbar mehr durch die Jasminranken und die ausgetrocknete Farbe als durch Nägel festgehalten wurden. Die Tür öffnete sich wie von selbst ein Stück weiter. Angst kroch über meinen Rücken und ich erschauerte.
„Ich komme ins Haus, ja?“ Vielleicht bildete ich mir das Gefühl des Todes nur ein. Vielleicht war die arme Frau nur gestürzt, saß irgendwo hilflos fest und konnte sich nicht selbst befreien. Ich könnte ihr wieder auf die Beine helfen und ihr Wasser oder etwas zu essen bringen und es bestünde nicht der geringste Anlass, die Polizei zu holen. Es würde sowieso eine Weile dauern, bis Hilfe käme. Hier im Ort gab es keine Polizeiwache. Fairhope bestand aus nicht viel mehr als einem Fischmarkt, einem kleinen Hafen, einem Dorfladen, ein paar Dutzend Häusern und einer Kirche. Es lag verschlafen zwischen den Eichen am Mosey Creek und schien mit sich selbst und der Welt zufrieden zu sein. Ein unscheinbares Dorf, in dem Fischer mit ihren vom Sturm gebeutelten Booten anlegten und mit ihren Familien in vom Meer und Salz gezeichneten Häusern lebten. Ein Krankenwagen oder die Polizei müssten aus einer größeren Stadt kommen, vielleicht aus Buxton oder Hatteras Village.
Ich konnte für Jola Anne Poole und auch für mich nichts Besseres tun, als ins Haus zu gehen, herauszufinden, was passiert war, und zu versuchen, kein Aufsehen zu erregen.
Die Tür stand inzwischen so weit offen, dass ich ins Haus huschen konnte. Ohne etwas zu berühren, schlüpfte ich hinein und ließ die Tür hinter mir offen. Falls ich das Haus eilig verlassen müsste, wollte ich zwischen mir und der Veranda keine Hindernisse haben.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich etwas bewegte, als ich mich auf dem Flur vorsichtig weiter vorwagte. Ich zuckte zusammen, merkte dann aber, dass ich nur an einer Ansammlung vergilbter Fotos vorbeiging und mein Spiegelbild gespenstisch mit dem trüben Glas verschmolz. Die alten Schwarz-Weiß-Bilder schauten mich an: ein Soldat in Uniform mit der Inschrift Avery 1917 auf einem Messingschild. Ein kleines Mädchen mit Korkenzieherlocken auf einem weißen Pony. Eine Gruppe von Leuten, die sich unter einer Eiche für den Fotografen postiert hatten - die Frauen trugen große Sonnenhüte wie Kate Winslet in Titanic. Ein Hochzeitsfoto aus den Dreißiger- oder Vierzigerjahren; das glückliche Brautpaar stand in der Mitte und wurde von mehreren Dutzend Erwachsenen und zwei Reihen von Kindern, die im Schneidersitz auf dem Boden saßen, umrahmt. War Jola die Braut auf dem Bild? Hatte früher einmal eine große Familie in diesem Haus gewohnt? Was war aus ihnen geworden? Soweit ich wusste, hatte Jola Poole keine Familie mehr, wenigstens kam niemand zu Besuch.
„Hallo? Hallo?! Sind Sie da oben?“ Mein Blick wanderte zu dem elegant geschwungenen Geländer der langen Treppe. Schatten verschmolzen mit dem dunklen Holz und verliehen der Treppe ein Unheil verkündendes Aussehen. Deshalb bog ich lieber nach rechts ab und betrat durch einen breiten, bogenförmigen Wanddurchbruch ein großes, offenes Zimmer. Ohne die schweren Brokatvorhänge wäre es ein sonniges Zimmer gewesen. Mit dem großen Klavier und den antiken Sesseln und Sofas sah es wie ein Foto in einem Touristenprospekt oder einem Geschichtsbuch aus. Über dem Kamin hing in einem kunstvollen, ovalen Rahmen ein Ölporträt von einer jungen Frau in einem pfirsichfarbenen Satinkleid. Sie saß in einer unbequemen Haltung am Klavier. Vielleicht war sie das Mädchen auf dem Pony, das ich auf dem Foto im Flur gesehen hatte, aber das konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Die Schatten schienen mir zu folgen, als ich das Zimmer eilig wieder verließ. Je tiefer ich in das Haus vordrang, umso weniger ähnelte es dem offenen Raum bei der Treppe. Hier, im inneren Bereich, hatten sich die Sachen aus einem ganzen Leben angesammelt - fast könnte man meinen, aus mehreren Menschenleben. Das meiste sah so aus, als stünde es seit Jahren an derselben Stelle, als hätte jemand unzählige Male mit dem Frühjahrsputz begonnen, aber bald wieder aufgehört. In der Küche war das Geschirr gespült und stand ordentlich in einem Abtropfgitter, aber an den Wänden häuften sich Lebensmittel, von denen viele in großen Plastikbehältern verstaut waren. Ich stand staunend da und betrachtete eine Ansammlung von Einmachgläsern mit Gemüse aller Art, die wie ein bunter Wasserfall aus einer offenen Speisekammertür hervorquollen.
Eine Gänsehaut lief mir über die Arme, als ich den Rest des Erdgeschosses absuchte. Vielleicht war Jola doch nicht im Haus. Das Schlafzimmer mit dem Fensterklimagerät war leer, das Bett war ordentlich gemacht. Vielleicht war sie schon vor Tagen weggefahren oder in ein Pflegeheim gebracht worden und ich brach gerade unbefugt in ein leer stehendes Haus ein. Alice Faye Tucker hatte erwähnt, dass Jola einundneunzig war. Sie konnte die Treppe in den ersten Stock wahrscheinlich überhaupt nicht mehr hinaufsteigen.
Ich wollte dort nicht hinaufgehen. Aber ich setzte widerstrebend einen Fuß vor den anderen und blieb auf dem Treppenabsatz stehen, um noch einmal ihren Namen zu rufen, und dann noch einmal. Die alten Geländerpfosten und Bodendielen knarrten und ächzten und machten genug Lärm, um Tote zu wecken, aber niemand rührte sich.
Oben roch es nach trocknender Tapete, Moder, altem Stoff, Feuchtigkeit und einer Stille, die verriet, dass seit Jahren niemand mehr in diesen Räumen wohnte. Die Tische und Lampen auf dem mit Holzpaneelen verkleideten Flur waren mit einer grauen Staubschicht bedeckt. Ebenso wie die Möbel in den fünf Schlafzimmern, zwei Badezimmern, einem Nähzimmer mit einem großen alten Quiltrahmen in der Mitte und einem Kinderzimmer mit weißen Möbeln und einer eisernen Wiege. Sonderbar geformte Wasserflecken überzogen die Decken. Der Wasserschaden konnte noch nicht alt sein, da der Putz zwar gesprungen, aber noch nicht abgebröckelt war. Eine Ansammlung von Eimern stand in einem Kinderzimmer, in denen die Reste von schmutzigem Wasser und Putz langsam vertrockneten. Der Orkan im letzten Herbst hatte zweifellos mehrere Dachschindeln fortgerissen. Es war eine Schande, ein so schönes, altes Haus so verkommen zu lassen. Dieser Anblick hätte meinem Großvater im Herzen wehgetan. Als er für die Versicherung Gutachten von historischen Häusern erstellt hatte, war es immer sein Ziel gewesen, die Häuser zu retten.
Eine dünne Wasserspur zeichnete eine Linie entlang der Decke im Flur und führte zu einer kleinen Sitzecke zwischen mehreren Bücherregalen. Die Tür an der gegenüberliegenden Seite, die letzte am Ende des Flurs, war geschlossen. Ein schmaler Lichtschein spiegelte sich auf dem Holzboden unter der Tür. Jemand war erst vor Kurzem durch diese Tür gegangen und hatte auf der dicken Staubschicht auf dem Boden eine Spur hinterlassen.
„Mrs Poole? Jola? Ich will Sie nicht erschrecken …“
Ein Rascheln zwischen den ausgebleichten Samtvorhängen neben den Regalen ließ mich zusammenzucken. Mit stockendem Atem trat ich langsam näher.
Etwas Schwarzes tauchte hinter dem Vorhang auf und stürmte davon. Eine Katze. Mrs Poole hatte eine Katze. Wahrscheinlich den wilden, einohrigen Kater, den J. T. mit Milch auf unsere Veranda locken wollte. Ich hatte ihm gesagt, dass er damit aufhören solle - wir konnten uns die Milch nicht leisten -, aber ein Neunjähriger kann einem streunenden Kater nicht widerstehen. Ross hatte angeboten, eine Lebendfalle mitzubringen und den Kater zu fangen. Nur gut, dass ich ihm gesagt hatte, dass das nicht nötig sei! Wenn mein neuer Freund das Haustier meiner Vermieterin weggebracht hätte, wäre das der sicherste Weg gewesen, um aus unserem behaglichen, kleinen Haus geworfen zu werden. Besonders, da ich mit der Miete im Rückstand war.
Der gläserne Türknopf fühlte sich kalt an und der facettierte Schliff war überraschend scharf. „Ich komme jetzt hinein. Ja?“ Jeder Muskel meines Körpers spannte sich an und bereitete sich auf Kampf oder Flucht vor. „Ich bin es nur. Tandi Reese … aus dem Cottage. Ich hoffe, ich erschrecke Sie nicht, aber ich habe mir Sor-“ Der Rest des Wortes Sorgen blieb mir im Halse stecken. Ich drehte den Türgriff. Das Schloss klickte und die schwere Holztür ging so schwungvoll auf, als hätte jemand auf der anderen Seite daran gezogen. Der Türgriff schlug gegen die Wand und der Boden unter meinen Füßen vibrierte. Hinter mir zischte der Kater und raste dann die Treppe hinab.
Die Bilderrahmen an den hellblauen Wänden zitterten leicht und warfen Lichtkegel auf die Möbel. Hinter dem Mauervorsprung, den die Nische im Flur bildete, fiel mein Blick auf das Fußende eines kunstvoll gebauten Bettes. Die bebenden Bilderrahmen beruhigten sich wieder und das Licht hörte auf zu tanzen. Neben einem Bettpfosten berührte eine sauber gefaltete, blaue Quiltdecke den Boden und ein Paar Schuhe - feste Schuhe mit Gummisohlen, die Zoey mit dem Modesinn einer Vierzehnjährigen als Omaschuhe bezeichnen würde - standen am Rand eines ausgebleichten Perserteppichs, die Spitzen und Absätze ordentlich nebeneinander.
Die Füße, die zu diesen Schuhen gehörten, waren nicht weit weg. In dünnen, schwarzen Strümpfen lagen sie auf dem Bett, die gekrümmten Zehen leicht nach außen gebogen, in einer Haltung wie bei einem Mittagsschlaf.
Aber die Füße bewegten sich nicht, obwohl die Tür mit einem ohrenbetäubenden Schlag gegen die Wand gekracht war. Ich schmeckte die Galle von meinem letzten Essen. Dieser Lärm hätte jeden aus dem Schlaf gerissen.
Das Schlafzimmer lag still und schweigend da, als ich eintrat. Meine Schritte klangen laut und wirkten völlig fehl am Platz. Ich sagte nichts mehr und rief auch nicht mehr ihren Namen, um sie vorzuwarnen, dass ich eintreten würde. Obwohl ich ihr Gesicht nicht sah, wusste ich, dass das nicht nötig war.
Grausame Szenen aus Zoeys Horrorfilmen schossen mir durch den Kopf. Aber als ich widerstrebend um die Ecke schlich und mich zwang, mich ihr zuzuwenden, sah Jola Anne Poole friedlich aus - so, als hätte sie sich nur kurz zu einem Nickerchen aufs Bett gelegt und vergessen, wieder aufzustehen. Sie lag flach mit dem Rücken auf dem Bett, ein gebügeltes Baumwollkleid - weiß mit winzigen, blauen Blumenkörben - fiel über ihre langen, dünnen Beine und schien unter einer Quiltdecke, deren traditionelles Ringmuster in allen Farben des Himmels und des Meeres leuchtete, zu verschwinden. Ihre ledrigen, faltigen Arme lagen friedlich auf ihrem Bauch, die knorrigen Finger waren in einer Geste, die sowohl zufrieden als auch zuversichtlich wirkte, gefaltet. Sie war bereit gewesen. Die kalkig graue Farbe ihrer Haut verriet, dass sie kalt wäre, wenn ich sie berühren würde.
Ich berührte sie nicht. Stattdessen wandte ich mich ab und drückte eine Hand auf meinen Mund und meine Nase. Auch wenn die Tote aussah, als wäre sie sorgfältig aufgebahrt worden, um dieses friedliche Aussehen zu erreichen, gab es keine Anzeichen dafür, dass sonst jemand in diesem Zimmer gewesen wäre. Die einzigen Fußspuren auf dem staubigen Boden führten von der Tür zum Bett, vom Bett zu einem begehbaren Schrank hinter der Flurnische und am Fußende des Bettes vorbei zu einem kleinen Schreibtisch am Fenster. Sie war offenbar nicht sehr oft hier oben gewesen. Was hatte sie hier gemacht? Was war der Reiz dieses Erkerzimmers am Ende des Flurs mit seinen goldverzierten Wänden, die in einem vergilbten Cremeweiß und milchigem Blau gestrichen waren? Hatte sie gewusst, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte? Hatte sie in diesem Zimmer sterben wollen? Hatte sie hier gefunden werden wollen?
Hätte ich ihr helfen können, wenn ich früher nach ihr gesehen hätte?
Diese Fragen trieben mich aus dem Zimmer. Ich floh auf den Flur hinaus und rang keuchend nach Luft. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wie lange sie schon hier lag oder ob sie gewusst hatte, dass der Tod nahte, ob sie Angst gehabt hatte oder in einem tiefen Frieden gestorben war.
Eigentlich wollte ich mit der ganzen Situation überhaupt nichts zu tun haben.
Aber eine Stunde später war ich wieder in dem Haus und schaute zu, wie zwei Polizisten in das blaue Zimmer marschierten. Der zweite Mann schien sich mehr für das Innere des Hauses zu interessieren als dafür, dass hier eine Frau gestorben war. Irgendwie erschien es mir falsch, die beiden mit der Toten allein zu lassen. Ich fühlte mich dafür verantwortlich, darauf zu achten, dass sie ihren sterblichen Überresten den nötigen Respekt zollten.
Ich wartete im Türrahmen des blauen Zimmers, wo die Wand bis auf die Füße in den schwarzen Strümpfen alles andere von der Toten verbarg, während die Männer vor dem Bett standen. Sie hatten mir schon viele Fragen gestellt, die ich nicht hatte beantworten können: Wie lange, glaubte ich, war sie schon tot? Wann hatte ich das letzte Mal mit ihr gesprochen? War sie krank gewesen?
Ich konnte ihnen nichts anderes sagen, als dass ich in dem kleinen Cottage vorne auf dem Grundstück wohnte. Ich sagte, dass ich es gemietet hätte, weil das besser klang. Der leitende Polizist war ein dünner, nüchterner Mann mit vielen Falten um den Mund. Offenbar runzelte er ständig die Stirn. Ihn schien das alles ziemlich kalt zu lassen. Er schaute mehrmals auf seine Uhr, als müsse er dringend weg.
„Na ja“, sagte er schließlich. Der Boden knarrte unter seinem Gewicht, was mir verriet, dass er sich über ihr Gesicht beugte. „Das sieht nach einer natürlichen Todesursache aus. “
Sein jüngerer Kollege lachte abfällig. „Was glaubst du denn, Jim? Sie muss um die Hundert gewesen sein. Ich weiß noch, dass meine Mutter die Altarblumen für die Kirche kaufen wollte, als mein Opa in Rente ging, damit sein Name im Kirchenblatt abgedruckt würde. Das ging aber nicht. Der Pastor hatte die Altarblumen schon bestellt. Zu Ehren von Jola Pooles Geburtstag. Sie war achtzig geworden. Ich ging damals noch zur Schule. Mama war deshalb ziemlich sauer, das kannst du mir glauben. Opa war vierzig Jahre lang Diakon in der Kirche von Fairhope gewesen und Mama wollte auf keinen Fall, dass er die Altarblumen mit so einer wie Jola Anne Poole teilen müsste. Unsere Familie hat geholfen, anstelle der alten Kapelle hier eine Kirche zu bauen. Jola hat nur Orgel gespielt, und dafür ließ sie sich bezahlen. Sie war nicht einmal Kirchenmitglied. Mama schimpfte, dass Jola ja unten in New Orleans, von wo ihre Leute gekommen waren, Altarblumen hätte zahlen können, wenn sie unbedingt welche zu ihrem Geburtstag haben wollte. “
Deputy Jim seufzte. „Frauen. “
Sein Kollege lachte wieder. „Du bist noch nicht lange auf Hatteras Island und weißt nicht, wie es hier läuft. Oben in Boston spielt so etwas vielleicht keine Rolle, aber in Fairhope spielt es eine sehr große Rolle. Glaub mir, wenn sie jemand anderen gefunden hätten, der die alte Orgel drüben in der Kirche hätte spielen können, hätten sie ihn sofort genommen. Egal, wen. Das ist einer der Gründe, warum sich meine Mutter vor ein paar Jahren so sehr für den neuen Musiklehrer an der Highschool in Buxton eingesetzt hat - er hat gesagt, dass er Orgel spielen kann. Die Frauen aus der Kirche waren überglücklich, als der Musiklehrer die Sonntagsgottesdienste übernahm und sie Jola Poole in die Wüste schicken konnten. “
„Wir sollten das Bestattungsunternehmen anrufen, Selmer. Sie können den Rest erledigen“, beendete Deputy Jim dieses Thema. „Der Fall sieht glasklar aus. Hat sie irgendwelche Angehörigen, die wir benachrichtigen müssen?“
„Keine, die wir ausfindig machen könnten. Das ist eine Büchse der Pandora, die du lieber nicht öffnen solltest, Jim. “
„Keine Angehörigen. “ Der ältere Mann zog die Worte in die Länge, woraus ich schloss, dass er sie offenbar notierte.
Eine große Traurigkeit legte sich wie eine schwere Wolldecke über mich. Die Luft wurde stickig und schwer. Mein Blick wanderte durch das blaue Zimmer zu den großen Fenstern des Erkerzimmers. Auf dem Verandagelände saß eine Felsentaube. Was hatte Jola Poole getan, dass sie so hatte sterben müssen? Allein in diesem großen Haus, in ihrem geblümten Kleid ordentlich auf ihrem Bett, schon eine ganze Weile tot, und niemanden schien das zu berühren? War ihr bewusst gewesen, dass ihr Leben so enden würde? Hatte sie sich diese Szene so vorgestellt, als sie sich auf das Bett gelegt und die Augen geschlossen hatte und das Leben aus ihrem Körper gewichen war?
Die Taube flatterte auf das Fenstersims und hüpfte darauf hin und her. Ihr Schatten bewegte sich über die graue Marmorfläche des Schreibtisches. Ein vergilbter Schuhkarton stand auf der Kante, der Deckel war nur halb geschlossen und etwas Goldenes hing über die Kante. Auf dem Fensterbrett waren mehrere Schleifen ausgebreitet. Als sich der Schatten der Taube erneut bewegte, fiel mir noch etwas anderes auf: Kleine Goldfunken glänzten im Staub auf dem Fensterbrett. Ich wollte das Zimmer betreten und einen genaueren Blick darauf werfen, aber dafür war keine Zeit. Die Polizisten kamen zur Tür.
Ich legte die Arme eng um mich und folgte den Männern die Treppe hinab und auf die Veranda hinaus. Erst als wir in der Einfahrt ankamen, warf ich einen Blick auf unser Cottage. Plötzlich zog sich mein Magen aus einem ganz anderen Grund zusammen. Jetzt, da Jola Poole tot war, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis Alice Faye Tucker käme und uns aus dem Haus werfen würde. Ich hatte nicht einmal mehr fünfzig Dollar. Und dieses Geld hatte ich auch nur, weil ich den letzten wertvollen Gegenstand, den ich besaß, verpfändet hatte: eine silberne Uhr, die mir Trammel geschenkt hatte. Die Uhr war nur versehentlich in meinem Koffer gewesen - ich hatte sie offenbar nach einer Fahrt zu einem Reitturnier darin vergessen. Damals waren die Zeiten besser gewesen. Wenn Trammel gewusst hätte, dass ich die Uhr noch hatte, hätte er sie mir zweifellos abgenommen, genauso wie alles andere, was von Wert war. Er hatte dafür gesorgt, dass ich nie so viel Geld hätte, dass ich ihn verlassen könnte.
Was sollten die Kinder und ich jetzt machen?
Je mehr der Nachmittag verging, umso drückender wurde diese Frage. Der Leichenwagen war erst wenige Minuten fort, als Zoey und J. T. aus der Schule nach Hause kamen. Ich sagte ihnen nicht, dass unsere neue Vermieterin gestorben war. Das würden sie noch früh genug erfahren. Mit seinen neun Jahren würde J. T. noch keinen Zusammenhang herstellen, aber Zoey mit ihren vierzehn Jahren und dem Verantwortungsgefühl einer Erwachsenen wüsste sofort, dass es eine Katastrophe bedeutete, wenn wir ausziehen müssten. Sobald wir auf dem Radar auftauchten - Kreditkartenzahlung in einem Motel, Bewerbung für eine Arbeitsstelle, für die Referenzen verlangt wurden, Bargeldabhebung bei einer Bank -, würde Trammel Clarke uns finden.
Um halb eins schlüpfte ich ratlos und erschöpft ins Bett. Ich hatte Schuldgefühle, weil ich zu den Kindern nicht ehrlich gewesen war, auch wenn das immer wieder vorkam. Draußen umspülte das Wasser das mit Riedgras bewachsene Ufer und der langsam aufgehende Hatteras-Mond tauchte über dem Dach von Jolas Haus auf. Wie eine Kugel Vanilleeis hing er über dem Erkerzimmer.
Wie konnte eine Frau, die ein solches Haus und Grundstück besaß, ganz allein in ihrem Zimmer sterben? Sie war aus der Welt geschieden, ohne dass eine Menschenseele um sie weinte.
Plötzlich sah ich Jola als junge Frau vor mir. Ich malte sie mir aus, wie sie in einem strahlend weißen Kleid über die Veranda schlenderte. Die Schatten des Mondes tanzten zwischen den Lebenseichen und den Weihrauchkiefern und ich hatte plötzlich das Gefühl, das alte Haus rufe mich und flüstere mir die Geheimnisse von Jola Anne Pooles langem, unbekanntem Leben zu.

Autor/in
Lisa Wingate
Lisa Wingate arbeitet als Journalistin, Kolumnistin, Rednerin und Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Texas.
www.lisawingate.com
Instagram: author_lisa_wingate
Facebook: Lisa Wingate
Video
Pressestimmen
(...) Trotz des "schweren" Themas eine leichte Lektüre, die zum Schmökern einlädt.
Kundenstimmen
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Ein stiller Engel
"Nach den Maßstäben der Welt war sie vielleicht kein bedeutender Mensch, der besonders erwähnenswert war. Aber nach den Maßstäben, die wirklich zählen, war sie ein unglaublicher Mensch."
Dieser unglaubliche Mensch namens Jola Anne Poole spielt die Hauptrolle im vorliegenden Buch aus der Feder von Lisa Wingate. Die alte Dame führte besonders in den letzten Jahren ein
Lisa Wingate erzählt in sehr einnehmendem Schreibstil und mit viel Gefühl die Geschichte einer alten Dame, die ihre Lebensgeschichte in Form von ganz besonderen Briefen zu Papier brachte und sorgsam aufbewahrte. Die Protagonistin weilt zu Beginn des Buches zwar nicht mehr unter den Lebenden, wächst dem Leser jedoch mit jedem einzelnen Kapitel mehr ans Herz. Jola Annes Leben wird durch die Lektüre der Briefe behutsam aufgerollt. Der zweite Fokus dieses Buches ist auf Tandi Jo Reese gerichtet, die nach einer schweren Kindheit und Jugend den falschen Weg eingeschlagen hat. Nachdem sie sich zu einer Veränderung entschlossen hat, wagt die alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern einen Neubeginn auf Hatteras. Ein Schritt, der ihr Leben verändert. Tandis schwierige Vergangenheit ist immer wieder ein Thema und ihre Entwicklung wird überzeugend und gut nachvollziehbar dargestellt. Die Lektüre der wundervollen Briefe stellten für mich persönlich den Höhepunkt dieses Buches dar. Ich empfand jedoch auch das Zusammenwachsen von Tandi mit ihren beiden Kindern authentisch und gefühlvoll beschrieben. In diesem Roman wird der pubertierenden Zoey, die aufgrund der Probleme ihrer Mutter schon sehr früh lernen musste, Verantwortung zu übernehmen, und dem dünnen, sommersprossigen kleinen J.T, der immer weniger spricht, viel Aufmerksamkeit zuteil. Tandis "Rückfälle" in ihren alten Lebenswandel haben mich an mancher Stelle beinahe zur Verzweiflung gebracht - stets in der Hoffnung, sie würde endlich einmal "aufwachen" und hinter die äußere Erscheinung bestimmter Menschen blicken. Die Autorin stellt ihren Protagonisten gut ausgearbeitete Nebenfiguren zur Seite, wobei ich jedoch von den Muschelladen-Schwestern gerne mehr erfahren hätte. Die Figur des Paul Chastain schaffte es aber trotz seines jungenhaften Charmes, seiner Zuverlässigkeit und seiner exzentrischen Kleiderwahl bis zuletzt nicht vollständig, mich für sich einzunehmen.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin Tandi Jo Reese wiedergegeben. Jolas Briefe werden in kursiver Schrift dargestellt, sie eröffnen dem Leser die Welt der Jola Anne Poole, rollen die Vergangenheit auf und bewirken eine grundlegende Veränderung in Tandi. Mysteriöse Ereignisse im Inneren des alten Hauses und das Auftreten von Tandis Schwester brachten eine kleine Prise Spannung in die Handlung. Der Glaube an Gott spielt eine wichtige Rolle für die Protagonistin dieses Buches, und die Idee mit den Gebetsbriefen in den Kästchen hat mir ausgezeichnet gefallen.
FAZIT: Eine wunderschöne Lektüre, in der die Flucht vor einer schweren Vergangenheit sowie deren Bewältigung, ein geheimnisumwittertes altes Haus, deren verstorbene Bewohnerin und ihr unerschütterlicher Glaube an Gott sowie eine sich anbahnende Romanze zu einer gefühlvollen Geschichte verwoben wurde.

Ich finde den Schreibstil nicht gut. Ständig wechselt das Thema mitten im Kapitel.
Ich hatte mir mehr versprochen von dem Buch.

Ein stilles, nachdenkliches machendes Buch
Schreibstil: Der Schreibstil ist gut, ich hatte keine Probleme der Geschichte zu folgen. Zwischendurch gibt es die besagten Briefe von Jola, die in kursiver Schrift gedruckt sind. Was mir negativ auffiel, ist, dass die Schrift doch sehr klein ist und gedrungen wirkt. Man hätte die Geschichte durchaus auch auf 150 Seiten mehr drucken können. Das
Charaktere: Tandi ist eine sehr schnell zu beeindruckende Frau - meistens im Negativen, wenn sie sich immer wieder den gleichen Typ Mann sucht, der sie doch nur wieder unglücklich macht und sie ausnutzt. Sie hat eine schwierige Vergangenheit, über die sie nicht so richtig hinwegkommt. Manchmal hätte ich sie für ihre Gedanken und Handlungen schütteln können, um sie mal wieder auf den richtigen weg zu führen. Gerade, wenn sie es nicht schafft ihre Mutterrolle vernünftig zu übernehmen. Sie war für mich somit insgesamt nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Im Laufe des Buches ändert sich das zum Glück zum Positiveren.
Meine Meinung:
Mein erster Eindruck war, dass man dieses Buch nicht eben zwischendurch lesen kann, sondern sich Zeit nehmen muss um alles Geschriebene gut aufzunehmen.
Jolas Briefe fand ich immer sehr spannend, wenn sie auch anfangs, als Jola noch jung war, nicht immer verständlich für mich waren. Die Familienkonstellationen die sie in den Briefen beschreibt, haben mich etwas verwirrt. Nach und nach erfährt man mehr über Jolas Persönlichkeit und ihr Leben, ich hätte mir aber noch viel mehr dieser Briefe gewünscht, weil diese für mich das Kernstück des Buches sein sollten und auch waren.
Tandis Leben fand ich zwar auch recht unterhaltsam, gerade wenn es ab der Hälfte etwas ereignisreicher wird. Aber manchmal hatte ich den Eindruck, dass es sich etwas zieht, weil auch jede kleinste Handlung beschrieben wurde.
Was mich etwas gestört hat war, dass die Autorin einige der Charaktere so beschreibt, dass sie der Leser gleich nicht leiden kann und schon weiß, wer die "Bösen" sind. Ich denke, dass hätte man etwas subtiler lösen können. Ich hätte mir da jedenfalls gern eine eigene Meinung gebildet, ohne direkt darauf gestoßen zu werden.
Für mich war es ein Buch zum Wohlfühlen, weil Tandi auch die guten Seiten des Lebens - Hoffnung und liebe, hilfsbereite Menschen kennenlernt. Wobei sie meines Erachtens manchmal etwas viel Glück (oder göttlichen Beistand") hat.
In der ersten Hälfte läuft die Spannung noch etwas subtiler ab, sie besticht mit ihrer stillen und unaufgeregten Art. Danach wurde die Geschichte mehr und schneller vorangetrieben, was ich persönlich begrüßte.
Das Ende war schlüssig und gefiel mir gut. Jedoch hätte ich gern noch ein paar mehr Sachen aufgeklärt gehabt bzw. erfahren, wie z.B. mehr Erläuterungen über Tandis Vergangenheit, mehr Dialoge mit ihren Kindern und mehr von Jolas Briefen.
Insgesamt gefiel mir "Jolas Briefe" nicht schlecht - auch wenn es eher mit viel Glaube und verhaltener Spannung aufwartet und mir deshalb etwas zu langatmig war. Es klingt eher im Stillen nach und man macht sich auch Gedanken über sein eigenes Leben - darüber was wirklich wichtig ist, und dass es sich lohnt mal hinter die Fassade zu schauen.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.
Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.

"Was glauben diese Leute eigentlich" Dass es keine Stürme mehr geben wird" Wenn man ein Haus auf den Sand baut, verschiebt sich der Sand irgendwann, Tandi Jo. Merk dir das.
Als wir vor vielen Jahren hierhergekommen waren, hatte ich geglaubt Opa könne alles reparieren, auch meine Eltern. Jetzt wusste ich, dass das Leben manchmal wie diese überfluteten Häuser war. Man
Tandi will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zieht mit ihren Kindern Zoey und J.T. nach Hattera, einer wunderschönen kleinen Insel im Atlantik. Es fällt ihr nicht leicht Fuß zu fassen und Arbeit zu finden. Denn das Geld ist knapp und sie möchte nicht auffallen.
Als sie plötzlich und unerwartet Hilfe und die Aufgabe bekommt, das Haus ihrer verstorbenen Vermieterin zu entrümpeln, entdeckt sie unzählige kleine Kistchen mit Briefen, die viel mehr sind als verstaubte Zeilen. Schnell ist sie mitten in einer aufregenden, fremden Geschichte, die auch ihre Vergangenheit in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Wird es ihr gelingen, die Vergangenheit hinter sich lassen zu können" Kann man noch einmal von vorn beginnen, auch wenn alles dagegen spricht" Und ist man wertvoll und geliebt, auch wenn man unverzeihliche Fehler gemacht hat"
Ich war von der ersten Zeile an in der Geschichte gefangen. Und auch nach dem Lesen gibt es so viele Bilder und Gedanken in meinem Kopf, die ich nicht abschütteln kann - und auch gar nicht möchte. Denn dieses Buch ist nicht nur eine wunderschöne Erzählung, sondern ein Geschenk des Himmels. Worte, die das Herz des Lesers berühren, die zeigen, das Veränderung nicht immer negativ sein muss, das man gemeinsam immer einen Weg findet und das man die Macht des Gebets nicht unterschätzen sollte.
Es ist schwer eine Auswahl zu treffen, welche Momente mir ganz besonders in Erinnerung geblieben sind. Aber mich hat zum Beispiel der Vergleich mit dem Leuchtturm berührt, der sich nicht bewegt, die Wellen nicht beruhigen, der aber Licht ins Dunkel bringen und den Weg zeigen kann. Oder die Zitate: "Der Fluss versetzt einen Berg Stein für Stein" oder "Angst baut Mauern statt Brücken". Nichts im Leben passiert zufällig und wenn wir genau hinsehen und hinhören, werden auch wir die Momente der Gnade in unserem Leben erkennen.
"Jolas Briefe" ist eine Geschichte, die auf christlichen Werten basiert, die aber auch auch Leser mit anderem Glauben in ihren Bann ziehen wird. Ich bin mir sicher, dass jeder etwas für sich mitnehmen können wird.
Auch wenn Tandi nicht immer eine Mutter aus dem Bilderbuch ist (aber wer ist schon perfekt) und man sie manchmal an den Schultern packen und schütteln möchte, gab es viele Momente, in denen ich mich ihr sehr nah gefühlt habe. Zum Beispiel als sie am Meer saß und für einen Moment alles um sich herum vergessen konnte. Ein Ort, der heilt, Körper und Seele reinigt und Kraft für ein neues Leben gibt. Oder als sie sich in Jolas Briefen selbst wiedererkennt, den Mut zur Veränderung fasst und am Ende nicht nur für sich und ihre Familie, sondern auch für andere einsteht.
"Jolas Briefe" wurde als Taschenbuch 2017 im Francke-Verlag veröffentlich. Die Originalausgabe erschien 2013 in den USA unter dem Titel "Prayer Box". Ich hoffe, dass es hier in Deutschland viele Leser findet und irgendwann auch als Hardcover erscheint. Denn ein besonderes Buch bedarf auch einer besonderen Hülle. Mit Schutzeinschlag und Lesebändchen wäre es für mich ein wahres Geschenk - was es aber auch ohne diese äußeren Privilegien schon jetzt ist.
Auf dem Cover sieht man eine junge Frau, die auf dem Boden sitzt und inmitten von Briefen gedankenversunken in die Ferne schaut. Dieses Bild passt perfekt in die Geschichte und bekommt nach dem Lesen noch viel mehr an Gewicht. Wenn man genau hinschaut, kann man hinter der Tür auch einen Text erkennen. Und so ist es auch im Buch - manchmal muss man zweimal hinschauen, zweimal Lesen oder auch zwischen den Zeilen. Dann taucht man ein in eine Geschichte, die viel mehr ist als ein angenehmer Zeitvertreib.
Die Autorin versteht es im Kopf des Lesers Bilder entstehen zu lassen, die man so schnell nicht mehr abschütteln kann. In ihren Worten kann man das Leben von anderen bis in die tiefsten Tiefen seiner eigenen Seele nachempfinden. Ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte, ihre Träume, aber auch ihre Ängste und Verletzungen. Wenn man einmal angefangen hat zu lesen, kann man dieses Buch unmöglich wieder aus der Hand legen.
Für mich war es das erste Buch der Autorin. Aber ganz sicher nicht das letzte. "Die Hüterin der Geschichten" steht ganz oben auf meiner Wunschliste und ich freue mich schon jetzt darauf, es zu lesen.
Fazit:
Ein wunderschönes, einzigartiges Buch, dass den Leser auch nach dem Lesen in der Geschichte gefangen hält. Eine Geschichte, die tief im Herzen berührt, die Mut und Hoffnung macht und zeigt, dass es immer Licht am Ende des Tunnels gibt und man nie allein ist - auch wenn man sich in dunklen Momenten allein fühlen mag. Meine absolute Leseempfehlung und mein Highlight 2017. Unbedingt lesen!

Ein stilles Buch über die Macht des Gebets
Tandi Jo Reese flüchtet mit ihren beiden Kindern auf eine Insel im Atlantik. Die drei haben eine schwere Zeit hinter sich und Tandi hofft in Fairhope auf einen Neuanfang. Doch kurz nachdem sie angekommen sind, verstirbt Tandis Vermieterin Jola Anne Poole - Tandi muss um ihr neues Zuhause bangen. Im Auftrag
Erster Eindruck: Auf dem Cover ist eine Frau abgebildet, die gemütlich auf dem Boden sitzt und in die Lektüre von Briefen vertieft ist. Die Schrift des Titels und die Handschrift im Hintergrund sind sehr gut gewählt. Ein schönes, helles Cover mit einem schmucken kleinen Kästchen. Mir gefällt jedoch der englische Titel "Prayer Box" besser als "Jolas Briefe". Anmerken möchte ich hier, dass die Schrift im Innern des Buches eher klein ist und der Zeilenabstand etwas knapp.
Dies ist mein zweites Buch von Lisa Wingate, nach "Die Hüterin der Geschichten". Jenes Buch hat mich absolut begeistert und deshalb war ich sehr gespannt auf das vorliegende Buch. Der Schreibstil hat mir wiederum sehr gefallen, es ist ein eher stilles Buch über die Vergangenheit, die Zukunft und die Macht des Gebets - es ist mir sehr zu Herzen gegangen und hat mich nachdenklich gemacht. Aber worum geht es nun eigentlich" Dies ist wieder einmal eine der Rezensionen, die mir schwerfallen, weil ich eigentlich gerne so viel erzählen möchte, weshalb mir welche Passagen gut gefallen haben. Aber zu viel verraten darf (und möchte) ich ja nicht"
Zu Beginn wusste ich nicht recht, wie ich Tandi einschätzen sollte. Ihre beiden Kinder, Zoey (14) und J.T. (9), habe ich sofort ins Herz geschlossen. Die Autorin schaffte es schon auf den ersten paar Seiten, mich mit der Geschichte zu faszinieren und ich stellte mir viele Fragen zu Tandis Vergangenheit und der aktuellen Situation in Fairhope. Es war spannend, zusammen mit Tandi anhand der Briefe in Jolas Leben einzutauchen. Tandi sehnt sich nach einem gesunden Neuanfang für sich und ihre beiden Kinder und fragt sich, wie man die eigene Vergangenheit hinter sich lassen kann. Vergessen kann und soll man sie nicht, aber sie loslassen, so dass man weitergehen kann. Gar nicht einfach. Tandi spürt plötzlich, dass sie von Gnade umgeben ist, sie es aber einfach nur nicht gesehen hat. "Überall, wo ein Berg ist, fliesst immer auch ein Fluss in der Nähe. Und der Fluss ist letztlich der Stärkere von beiden." Das gefällt mir. Ein Neuanfang ist häufig "zwei Schritte vor - einer zurück" - es heisst somit, Geduld zu haben"
Durch diese ganzen Briefe hatte ich das Gefühl, Jola zu kennen" und diese Erkenntnis hat mich sehr gerührt, ohne dass ich genau sagen kann, wieso.
Ich fand es sehr interessant, in der Rubrik "Anmerkungen der Autorin" mehr über die Gebetskästen zu erfahren (ich kannte die vorher nicht), vor allem, dass man ein Gebet schreibt, es dort hineinlegt und dann loslässt. "Darum geht es beim Vertrauen. Die Sorgen loslassen. Auf diesem Weg finden Sie Frieden. Das ist Gottes Weg." Ich glaube, mehr gibt es hierzu nicht zu sagen - 5 Sterne und meinen herzlichen Dank.

Tandi Reese wagt einen neuen Anfang in einem kleinen Cottage auf einer abgelegenen schönen Insel im Atlantik. Ihr bisheriges Leben war ein Chaos, sie möchte alles hinter sich lassen um endlich für ihre Kinder da zu sein, dazu gehört eine Arbeit zu finden. Jedoch sieht alles nicht so rosig aus, alte Gewohnheiten scheinen sie wieder gefangen zu nehmen,
Es ist bewegend wie die Autorin es schafft, die Geschichten beider Frauen zu verbinden, so unterschiedlich beider Leben doch sein mag, so verbindet sie doch auch einiges. Beide haben eine schwere Vergangenheit hinter sich und so aussichtlos oft das Leben scheinen mag, so ist die Botschaft Gott hat einen Plan und es gibt einen Weg, den jeder beschreiten kann. Es gibt, so Lisa Wingate, einen Gnadenstrom Gottes. Er fließt, ist immer da, wir sehen ihn oft nicht, vor lauter Sorgen und Mühe, wir müssen nur lernen diesen Gnadenstrom anzunehmen und darin zu schwimmen. Damit er uns tragen kann.
Jeder hat eine Chance verdient,egal wann, es ist nie zu spät!
Gisela Fajta www.buecherwurmshop.de

Tandie Rees lebt erst seit kurzem mit ihren beiden Kindern auf der Insel Hatteras, als sie ihre Vermieterin Jola tot auffindet. Da sie direkt neben dem großen Haus in einem Bungalow wohnt, bekommt Tandie von der Kirchengemeinde den Auftrag, verdorbene Lebensmittel usw. zu entsorgen. Dankbar für den Job stürzt sie sich in die Arbeit und stößt dabei auf den
Mit der Zeit spürt Tandie, wie Jolas Briefe ihr Leben beeinflussen. Nach und nach lernt sie, ihre bewegte Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie lernt Gott kennen und was bedingungslose Liebe ist. »Vielleicht lag die Gnade in einem Schuhkarton voller Briefe.« (S. 157)
Ich muss gestehen, dass mir Tandie anfangs nicht so sympathisch war. Aufgrund ihrer Vergangenheit steckt sie in Verhaltensmustern fest, die mir fast das Herz zerrissen. Zum Glück begegnet sie auf Hatteras Menschen, die es gut mit ihr meinen und so helfen ihr nicht nur Jolas Briefe, sich zu öffnen und neue Schritte zu wagen. Dies ist ein Prozess, der seine Zeit braucht.
Die Geschichte ist geheimnisvoll, anfangs auch mal ein klein wenig gruselig, und sehr atmosphärisch geschrieben. Man taucht in das Inselleben ein, schmeckt die salzige Meeresluft und möchte am Liebsten auch dorthin verreisen. Doch die Bewohner dieses beliebten Urlaubsziels stehen noch unter dem Schock einer Flutkatastrophe, die sich 2 Jahre zuvor ereignet hat. (Mein Tipp: Hatteras Island googeln, da bekommt man schöne Eindrücke der Insel und auch von den Flutkatastrophen, von denen sie immer wieder heimgesucht wird.)
Das Buch geht in die Tiefe, weswegen es sich nicht immer leicht liest. Man sollte sich dafür Zeit nehmen, damit man es möglichst ohne viele Unterbrechungen lesen kann, da der Lesefluss sonst nur schwer in Gang kommt. Es wird eher eine psychologische Spannung aufgebaut und man muss sich etwas einlesen in die Handlung. Ich hatte mir etwas mehr Spannung erhofft, konnte das Buch aber dennoch genießen. Die Idee mit den Gebetskisten fand ich toll und inspirierend, das will ich unbedingt nachmachen!
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