New Orleans, 15. November 1849
Die Passagiere liefen an der Reling des Dampfers Louisiana zusammen, winkten und riefen ihren Lieben am Ufer Abschiedsworte zu. Darius Thornton stapfte missmutig über das Deck davon, in die entgegengesetzte Richtung. In der letzten halben Stunde, als Kapitän Cannon ihn und eine Handvoll anderer Investoren über das Schiff geführt hatte, hatte er seinen kompletten Vorrat an Lächeln aufgebraucht.
Sein Bruder David hätte derjenige sein sollen, der sich mit karibischen Kaffeebaronen und Baumwollmagnaten aus den Südstaaten herumschlug.
David war der Diplomat in der Familie. Sich mit reichen Plantagenbesitzern zu unterhalten und deren Frauen zu bespaßen, ging ihm genauso leicht von der Hand wie Darius das Erstellen von Tabellen und Statistiken. Doch Davids Frau erwartete ihr erstes Kind und hatte darauf bestanden, dass ihr Ehemann an ihrer Seite blieb, falls das Kind früher kommen sollte. Früher? Da-rius schnaubte. Bis zur Geburt würden noch Monate vergehen. Der kleine Racker wurde erst im Januar erwartet.
Darius stützte die Arme auf die Reling und starrte in das dunkle Wasser. Werdende Mütter. Immer so nervös und ängstlich wegen allem und jedem. Sie banden ihre Männer an ihren Rockzipfeln fest und sorgten dafür, dass sich die Brüder der Männer unangenehmen Aufgaben stellen mussten, wo diese doch viel lieber zu Hause in ihrem Büro und bei ihren Zahlen geblieben wären – Zahlen, die keine Sozialkompetenz und unangenehmen Small Talk verlangten. Solide, verlässliche Zahlen, die das Gehirn eines Mannes erforderten und nicht seine Fähigkeit, über das Wetter zu schwadronieren und solcherlei Unfug.
Doch Brüder waren dafür da, die Bürde des Familienunternehmens zu tragen. David war mehr als einmal für Darius eingesprungen. Es war nur gerecht, dass er ihm nun den Gefallen erwiderte. Zu schade, dass er sich währenddessen so schrecklich förmlich benehmen musste. Er mochte es, hinter verschlossenen Türen hemdsärmelig am Schreibtisch zu sitzen und zu arbeiten. Stattdessen hatte er im maßgeschneiderten Anzug und Filzhut mit Blümchen an der Krempe vor aller Welt seine gehobene gesellschaftliche Stellung demonstrieren müssen.
Mit einem Knurren steckte er einen Finger unter die Fliege an seinem Kragen und wünschte sich, er könnte sich das Ding vom Hals reißen und es in die schlammigen Fluten des Flusses werfen. Den ganzen Tag über rieb das nervige Teil schon an seinem Unterkiefer herum.
„Ich dachte, King Star Shipping hätte sich auf Hochseedampfer spezialisiert, Thornton. Woher Ihr Interesse an Flussdampfern?“
Darius schluckte einen unhöflichen Kommentar herunter, während er sich zu einem der Investoren der Reise umwandte. Verflixt. Wie hieß der Mann noch gleich? Irgendetwas mit R. Oder vielleicht N? David hätte es sofort gewusst. Er hätte auch den Namen seiner Frau, den Namen jedes seiner zwölf Kinder und vielleicht sogar die der Pferde zu Hause in seinem Stall gekannt. Alles, was Darius im Gedächtnis blieb, waren Zahlen. Dem Mann gehörten vier Mississippi-Flussdampfer, von denen jeder einzelne zweihundertfünfzig Passagiere und fünftausend Ballen Baumwolle transportieren konnte.
„Wir sind sehr interessiert an einer Expansion“, antwortete Darius schleppend und hoffte, dass dem Mann nicht auffiel, dass er ihn nicht beim Namen nannte. „So stark, wie der Hafen in New Orleans momentan wächst, wäre man ein Narr, wenn man sich nicht über eine Investition in die Dampfschifffahrt Gedanken machte.“
Der Mann nickte. Seine erbsengrüne Weste klaffte dabei auf und konnte seinen doch sehr stark gerundeten Bauch nicht wirklich bedecken. „Wohl wahr. Doch die Flussschiffe sind ganz andere Tierchen als Ihre Ozeandampfer. Sie sind wild, wissen Sie? Man kann sich nicht dazu entscheiden, ein solches Schiff zu seiner Sammlung hinzuzukaufen, ohne vorher den rechten Respekt erworben zu haben.“
Der selbstgefällige Gesichtsausdruck des Mannes und sein überheblicher Tonfall ließen Darius’ Geduldsfaden endgültig reißen. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und starrte auf den dicklichen Mann herab. „King Star Shipping sammelt keine Schiffe, Sir. Wir leben und atmen sie. Nicht einer unserer Ozeandampfer ist jemals nicht an seinem Ziel angekommen und ich fürchte, Selbiges kann man von Ihren Flussdampfern nicht sagen. Man muss nur die Zeitung aufschlagen, um zu erfahren, dass wieder einmal einer auf eine Sandbank gelaufen ist oder wegen eines nachlässigen Kapitäns Feuer gefangen hat. Nicht zu erwähnen die Kesselexplosionen, die immer wieder zu Katastrophen führen und Menschenleben fordern, weil habgierige Kapitäne die Maschinen überfordern, um schneller ans Ziel zu kommen.“ Er schüttelte wütend den Kopf. „Wenn King Star sich dazu entscheidet, in die Flussschifffahrt einzusteigen, können Sie davon ausgehen, dass wir höhere Standards errichten als jeder andere vor uns. Das Schiff respektieren, Sir? Sie wissen ja nicht einmal, was das bedeutet.“
Die dunkelrote Gesichtsfarbe, die sich auf den Wangen des Mannes ausbreitete, war der erste Hinweis darauf, dass er zu weit gegangen war. Der Schlag mit dem Handschuh des Mannes in das Gesicht von Darius der zweite.
„Ihr arroganten Thorntons denkt, ihr würdet über uns anderen stehen, was? Tja, eines Tages wird das Unglück an Ihre Tür klopfen und dann werden wir ja sehen, wie weit Ihre hochmütige Einstellung Sie bringt.“ Mit einem hörbaren Hmpf wandte sich der Mann um und stapfte in Richtung der winkenden Massen davon.
Darius seufzte und wandte sich zurück zur Reling. Dabei richtete er den Blick auf die Fluten unter sich. Hochmütige Einstellung, in der Tat. Er hätte seinen Mund gar nicht erst aufmachen, sondern den kleinen Gecken einfach anlächeln und dann weggehen sollen. Aber nein. Er hatte sich von seinen Gefühlen leiten lassen und war ausfallend geworden. Der Mann in der grünen Weste könnte ein herausragender Binnenschiffer sein. Darius hatte keinerlei Recht, ihm Vorwürfe zu machen und ihm den Respekt vor seinen Schiffen abzusprechen. Und genau deshalb kümmerte sich David um die Menschen und Darius um die Zahlen. In dem Moment, wo sie ihre Aufgaben tauschten, konnte nur alles schiefgehen.
Wenn Gott gnädig war, würde er für den Rest der Reise alle Gespräche unterbinden.
Ein anderes Dampfschiff kam auf gleiche Höhe der Louisiana. Die strahlende rote Schrift auf der Seite gab es als Bostona zu erkennen. Die Decks waren genauso voll mit Passagieren und Gütern. Darius runzelte die Stirn. Mussten sich die Schiffe im Hafen wirklich so nahe kommen? Es war schlimm genug, dass die Storm von flussaufwärts so dicht neben ihnen angelegt hatte. Jetzt, wo die Bostona auf ihrer anderen Seite lag, würde der Kapitän ordentlich manövrieren müssen, wenn die Louisiana ablegte.
Darius zog seine Uhr aus der Westentasche und öffnete die Klappe. Fast fünf Uhr. Gut. Zeit zum Ablegen.
Als er die Uhr wieder einsteckte, schlugen die Glocken der Kirche auf dem Jackson Square die volle Stunde. Die Schiffshupe der Louisiana stieß ihren lauten Ruf aus und das Dampfschiff löste sich langsam vom Kai.
Plötzlich fuhr eine ohrenbetäubende Explosion über Darius hinweg. Das Deck erzitterte und splitterte, als wäre es von einer Kanonenkugel getroffen worden. Trümmer schossen durch die Luft. Ein Metallstück traf Darius an der Stirn und ließ ihn taumeln. Er krallte sich an die Reling und konnte nur so seinen Sturz in die schwarzen Fluten verhindern.
Mit verschwommener Sicht und pochendem Kopf stand Darius mitten im Chaos. Er schloss die Augen und versuchte zu verstehen, was hier geschah. Schreie erklangen überall um ihn herum. Der Gestank von verbrühtem Fleisch, Blut und brennendem Holz hing in der Luft und drehte ihm fast den Magen um.
Der Kessel. Ein Stöhnen löste sich aus Darius’ Kehlkopf und er riss die Augen auf, als er verstand. Der Kessel war explodiert.
Wie? Sie waren im Hafen, um Himmels willen, nicht mitten auf dem Fluss bei voller Geschwindigkeit. Das hätte nicht passieren dürfen. Nicht mit einem fähigen Kapitän am Steuer.
Aber das Warum war jetzt egal. Um ihn herum starben Menschen.
Das Deck senkte sich, brach ins Innere ein. Darius klammerte sich fester an die Reling. Gott stehe uns bei. Das Schiff sinkt!
Er blinzelte das Blut aus seinen Augen und starrte hinaus auf den Fluss. Sie waren erst hundert Meter vom Kai entfernt. Gott sei Dank. Zum Ufer zu schwimmen, sollte kein Problem sein – zumindest für diejenigen, die schwimmen konnten. Da er in einer Schifferfamilie groß geworden war, war Darius im Wasser genauso zu Hause wie an Land, also brauchte er sich um sich selbst keine Gedanken zu machen. Doch er musste den anderen helfen. Die Menschen, die auf den oberen Decks oder in der Mitte des Schiffes waren, würden sterben, wenn sie es nicht bis an die Reling schafften, bevor das Schiff sank.
Erst jetzt erinnerte er sich wieder an die anderen beiden Schiffe und er sah sich hektisch um. Bestimmt würden ihnen die Besatzungen der Storm und der Bostona zu Hilfe kommen. Doch als er die beiden Schiffe sah, sanken seine Hoffnungen. Die Storm war von der Explosion verwüstet worden, zersplittert und vom Schaufelrad bis zum Heck aufgerissen. Der Bostona war es nicht besser ergangen. Ihre Aufbauten waren zerstört, das Ruderhaus verschwunden, das Steuerhaus in sich zusammengebrochen.
Körper trieben im Wasser zwischen den drei Schiffen, manche bewegten sich, andere nicht. Ihm stieg die Galle auf.
Dann verhärtete sich etwas in seinem Magen. Seine Fingernägel krallten sich an die Reling. Das Schiff sank. Keine Zeit, um Menschen zu trauern, die sowieso nicht mehr gerettet werden konnten. Er wandte sich vom Wasser ab, stemmte seine Füße fest gegen den Boden und überlegte, was getan werden konnte.
Er reckte die Schultern und marschierte los, direkt zu dem Mann in der grünen Weste. Der lag wie ein Häufchen Elend auf dem Deck und hielt sich den Kopf. Dabei schien er gar nicht zu bemerken, dass er eine tiefe Wunde am Arm hatte, die unablässig blutete.
Plötzlich fiel ihm der Name des Mannes wieder ein. „Monroe!“ Darius kniete sich neben ihn und riss sich die Fliege vom Hals, damit er besser Luft bekam. Außerdem brauchte er sie, um den Mann notdürftig zu verarzten.
Monroe sah Darius langsam an. „Thornton?“, sprach er mit rauer Stimme.
Darius wickelte die Fliege um Monroes Arm und band die Wunde ab. Er nickte. „Können Sie aufstehen?“, fragte er schroff.
„I-ich glaube schon.“ Monroe rappelte sich auf.
Darius ergriff den gesunden Arm des Mannes und half ihm. „Gut. Das Schiff sinkt. Wir müssen die Passagiere evakuieren.“
Monroes Augen wurden groß, als er Darius’ Worte begriff. „Aber der einzige Weg führt über den Fluss.“
„Ich weiß. Die Frauen werden etwas brauchen, an dem sie sich festhalten können, damit ihre Röcke sie nicht nach unten ziehen.“ Darius sah sich auf dem Deck um. „Holz“, rief er aus und zeigte auf die Trümmer um sich herum. „Sie können sich an den Planken festhalten und so zum Ufer schwimmen.“
Monroe nickte und streckte seine Schultern wie ein Soldat, der seine Befehle bekommen hatte. Kein Anzeichen mehr von der früheren Feindseligkeit. „Ich sammle ein paar Männer und kümmere mich mit ihnen um die Frauen.“
„Gut. Ich sehe nach, ob ich die Passagiere auf dem Oberdeck erreichen kann.“ Darius bahnte sich einen Weg durch die Trümmer hindurch. Je weiter er ins Innere kam, desto schlimmer wurde die Szenerie. Überall lagen Tote auf dem Boden. Den Menschen hier konnte niemand mehr helfen. Er musste aufs Oberdeck. Er musste einen Weg finden, um die Menschen dort in Sicherheit zu bringen. Aber als er die Treppe erreichte, versperrten Balken seinen Weg. Er ergriff den ersten und zog daran, stemmte sich dann mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Er bewegte sich keinen Millimeter.
„Nein!“ Darius schlug gegen das Hindernis. Er wollte schon den Kopf hängen lassen – da bemerkte er das Wasser, das schon seine Stiefel umspülte. Die Zeit lief ab.
Darius lief zurück nach draußen und zur Reling. Es gab mehr als einen Weg, um das Oberdeck zu erreichen. Er ignorierte das Schwanken des Schiffes, das vom Fluss unweigerlich nach unten gezogen wurde und kletterte auf die Reling, benutzte eine Verbindungsstange, um noch weiter nach oben zu gelangen. Er streckte sich und schaffte es, den unteren Rand der Balustrade zu erreichen. Jetzt musste er sich nur noch nach oben ziehen.
Lautes Platschen erklang um ihn herum. Dunkle Körper flogen an ihm vorbei, die Menschen auf dem Oberdeck sprangen einer nach dem andern ins Wasser. Darius zögerte. Musste er überhaupt noch nach oben?
Dann schrie plötzlich eine Frau so laut, dass sie die panische Masse übertönte. „Bitte, Sir!“, rief sie. „Nehmen Sie meinen Sohn. Er kann nicht schwimmen.“
Darius hatte die Frau, die sich vor ihm die Reling herunterbeugte, kaum bemerkt, bevor ihn ein paar Kinderfüße trafen. Ohne über seine gefährliche Position nachzudenken, ließ Darius seinen sicheren Griff um die Verbindungsstange los und umklammerte den Bauch des Kleinen. Innerhalb einer Sekunde hatte er den Jungen zu sich aufs Deck gezogen.
Er sah die erbsengrüne Weste und schrie: „Monroe! Nehmen Sie das Kind!“
Monroe wandte sich um und kam sofort angelaufen.
„Hier!“, rief die Frau wieder. Und bevor er wusste, was geschah, reichte sie ihm ein Kind nach dem anderen.
Der Schweiß brach ihm aus. Mit den Kleinsten war es am einfachsten, weil sie stillhielten, doch die größeren Kinder traten und schrien vor Angst und hätten ihn mehr als einmal fast in die Fluten stürzen lassen.
Darius dankte Gott für seine Körpergröße und Kraft, während er darum kämpfte, die Kinder vorerst in Sicherheit zu bringen und an Monroe weiterzureichen – auch wenn sie danach immer noch sicher an Land kommen mussten. Er betete darum, dass Boote kamen, bevor die Louisiana unterging.
Darius griff nach dem nächsten Kind, doch dann sah er ein Mädchen, das abseits von allen anderen an der Balustrade hing. Das Kind war vielleicht zwölf oder dreizehn. Mit großen Augen bat sie ihn stumm, sie zu retten.
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28.02.2022annislesewelt Nicole Renard versucht ein Familienerbstück das fast gestohlen wurde in Sicherheit zu bringen.
Doch dabei geht so manches schief, eigentlich alles was schief gehen konnte.
Dazu kommt das sie, getrieben von ihrem Wunsch ihren Vater stolz zu machen, einen würdigen Ehemann finden soll. Einer der dann zukünftig das Familienunternehmen leitet.
Ganz schön viel Druck für eine junge Lady. Und als wäre das
nicht schon genug hat sie noch Angst von den gescheiterten Dieben auf ihrer "Flucht" mit dem Wertgegenstand verfolgt zu werden.
Es kommt wie es kommen musste, die Ereignisse überschlagen sich.
Darius Thornton ist ein außergewöhnlicher Mann und fast schon besessen davon die Schifffahrt sicherer zu machen. Er lebt zurückgezogen mit wenigen Angestellten und geht seinen Forschungen nach.
Wie es sich für einen zerstreuten Erfinder und Tüftler gehört kann er oft seine eigene Schrift nicht lesen und sucht einen Sekräter.
Hier kommt Nicole in sein Leben und es ist spannend die beiden zu begleiten.
Sie ist schlagfertig und schenkt ihm nichts, aber ihre lebensfrohe und schlichte Art dringt wie ein Sonnenstrahl in sein Herz, denn nach dem überleben eines Schiffsunglücks hat er sich von den anderen zurückgezogen.
Dieses Buch ist fröhlich und lustig geschrieben, es ist lebensfroh und spritzig - trotzdem gibt es auch hier Situationen in denen beide Protagonisten mit dem Schmerz ihrer Vergangenheit und der Gegenwart umgehen müssen.
Die wundervolle Message in diesem Buch ist: Auch wenn alles untergeht, Gott ist da, er hält alles in der Hand.
Mir hat das Buch gut gefallen, wie auch die anderen von Karen Witemeyer, einzig das Cover passt für mein Empfinden nicht so ganz.
Darius wird als eher kantiger Mann beschrieben und auf dem Cover sieht er aus wie ein gutmütiger Teddybär.
Doch wie gesagt, die Geschichte war gut, leicht zu lesen, humorvoll und hat mir tolle Stunden geschenkt.
› mehr...
19.02.2022annislesewelt Nicole Renard versucht ein Familienerbstück das fast gestohlen wurde in Sicherheit zu bringen.
Doch dabei geht so manches schief, eigentlich alles was schief gehen konnte.
Dazu kommt das sie, getrieben von ihrem Wunsch ihren Vater stolz zu machen, einen würdigen Ehemann finden soll. Einer der dann zukünftig das Familienunternehmen leitet.
Ganz schön viel Druck für eine junge Lady. Und als wäre das
nicht schon genug hat sie noch Angst von den gescheiterten Dieben auf ihrer "Flucht" mit dem Wertgegenstand verfolgt zu werden.
Es kommt wie es kommen musste, die Ereignisse überschlagen sich.
Darius Thornton ist ein außergewöhnlicher Mann und fast schon besessen davon die Schifffahrt sicherer zu machen. Er lebt zurückgezogen mit wenigen Angestellten und geht seinen Forschungen nach.
Wie es sich für einen zerstreuten Erfinder und Tüftler gehört kann er oft seine eigene Schrift nicht lesen und sucht einen Sekräter.
Hier kommt Nicole in sein Leben und es ist spannend die beiden zu begleiten.
Sie ist schlagfertig und schenkt ihm nichts, aber ihre lebensfrohe und schlichte Art dringt wie ein Sonnenstrahl in sein Herz, denn nach dem überleben eines Schiffsunglücks hat er sich von den anderen zurückgezogen.
Dieses Buch ist fröhlich und lustig geschrieben, es ist lebensfroh und spritzig - trotzdem gibt es auch hier Situationen in denen beide Protagonisten mit dem Schmerz ihrer Vergangenheit und der Gegenwart umgehen müssen.
Die wundervolle Message in diesem Buch ist: Auch wenn alles untergeht, Gott ist da, er hält alles in der Hand.
Mir hat das Buch gut gefallen, wie auch die anderen von Karen Witemeyer, einzig das Cover passt für mein Empfinden nicht so ganz.
Darius wird als eher kantiger Mann beschrieben und auf dem Cover sieht er aus wie ein gutmütiger Teddybär.
Doch wie gesagt, die Geschichte war gut, leicht zu lesen, humorvoll und hat mir tolle Stunden geschenkt.
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04.10.2015LEXI Spritzige Unterhaltung mit gewissem Spannungsfaktor
Karen Witemeyer, die Autorin historischer Romane mit überzeugender christlicher Botschaft und einer Happy-End-Garantie hat es mit ihrem aktuellen Buch „Volldampf voraus!“ erneut geschafft, mir einige äußerst vergnügliche Lesestunden zu bereiten. Diesmal sind ihre Protagonisten tief mit der Dampf- bzw. Fluss-Schifffahrt im Amerika des Jahres 1849 verbunden. Als einzige Tochter und Erbin von Renard Shipping durfte
Nicole Renard eine exzellente Ausbildung in einem Mädchenpensionat genießen. Zudem brachte ihr Vater ihr nicht nur alles bei, was es über die Schifffahrt zu wissen gab, sondern ermöglichte ihr zudem auch noch Unterweisungen im Gebrauch von Waffen. Eine ernsthafte Erkrankung von Anton Renard veranlasste die hübsche junge Frau mit den braunen Locken und goldbraunen Augen dazu, sich mit dem kostbaren Familienschatz aufzumachen, um ihren zukünftigen Ehemann auszuwählen. Ihre Pläne wurden jedoch durchkreuzt, und sie landete aufgrund einer Stellenanzeige unvermittelt in Oakhaven, wo sie Darius Thornton kennen lernte, einen exzentrischen Mann mit nachlässigem Äußeren, der gefährliche Experimente betrieb, um Dampfschiffe sicherer zu machen. Darius mag Menschen, die unverblümt ihre Meinung äußern und sagen, was sie denken. Dieser Eigenschaft war es wohl zu verdanken, dass er damit bei Nicole an der richtigen Adresse war. Die intelligente junge Frau hingegen ergriff wider Erwarten nach ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Darius nicht unverzüglich die Flucht, sondern stellte sich der Herausforderung. Zudem gab Nicole ihrem Vater ein Versprechen, und ihre Ehre gebot es ihr, dieses auch zu halten…
In diesem turbulenten, romantischen, vor Humor und Charme sprühenden Buch mit den einnehmenden Protagonisten und den sympathischen Nebenfiguren wird es keine Sekunde langweilig. Abwechselnd darf man amüsiert lächeln, eine aufkeimende, zarte Liebesgeschichte beobachten, die durch eine Familienfehde hervor gerufene Spannung auskosten, und zu guter Letzt das unweigerliche Happy-End, das bei Romanen dieser Autorin bereits garantiert ist, genießen. Zwar handelt es sich bei der Wahl der beiden Hauptfiguren um die dem Klischee entsprechenden „jungen, begüterten und schönen“ Menschen, Karen Witemeyer hat ihnen jedoch einige Macken und Kanten zuerkannt. Eine höchst erfreuliche Bereicherung bildet das Ehepaar Wellborn, die als Butler und Haushälterin bei Darius Thornton wunderbare Nebenfiguren darstellen. Der stoische, jedoch tief in seinem Herzen butterweiche Butler und die Frau an seiner Seite mit dem köstlichen Humor trugen viel dazu bei, diese Lektüre zu einem Vergnügen zu machen.
Ich kann „Volldampf voraus!“ als leichte, köstliche Unterhaltung für Fans historischer Romane auf alle Fälle weiter empfehlen. Ich empfand jedoch die Gestaltung des Buchcovers als enttäuschend. Sollte man die Romane dieser Autorin nicht bereits kennen und zu schätzen gelernt haben, erweckt das abgebildete Paar auf der Titelseite mit dem „einfältigen“ Gesichtsausdruck kaum das Bedürfnis, sich eingehender mit dem Buch zu beschäftigen. Nichts in der Mimik der jungen Frau mit dem wirren Haar lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um eine scharfsinnige kluge Dame aus gutem Elternhaus handelt – leider ist eher das Gegenteil der Fall. Zudem wirkt das im Inhalt als edel und kostbar beschriebene grüne Seidenkleid in der Abbildung dann doch ziemlich minderwertig, die grelle Farbgestaltung des gesamten Covers rundet meinen Eindruck noch ein wenig ab. Den Mann an der Seite der dunkelhaarigen Frau mit dem pinkfarbenen Lippenstift würde ich ebenfalls nicht als intelligenten Unternehmer einschätzen, auch er wird eher naiv gezeichnet. Wirklich schade!
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09.09.2015buchrättin Ich liebe diese historischen Romane aus der Zeit um das 19 Jahrhundert die in Nordamerika spielen.
Diese Geschichte spielt im Jahr 1851 in Texas. Nicole ist die Erbin eines großen Unternehmens. Sie ist intelligent und hilft ihrem Vater in der Firma. Aber sie braucht einen Ehemann, der die Firma auch weiterführen kann später.
Parallel wir die Figur um Darius eingeführt.
Dieser wird zu einer Art Erfinder um die Schifffahrt sicherer zu gestalten.
Nicole flüchtet nach einem Vorfall aus ihrem Elternhaus. Im Gepäck einen kostbaren Dolch, wegen dem sie verfolgt wird.
Bei Darius findet sie eine Stelle als Sekretärin und sie erwartet auch ein wenig Herzklopfen.
Was mir gut gefallen hat ist, dass die Hauptfigur eine starke, intelligent, junge Frau ist. Den Stil fand ich sehr flüssig und gut zu lesen. Die Beschreibungen waren sehr anschaulich. Manchmal fand ich Vorgehensweise der Figuren für mich nicht so ganz nachvollziehbar.
Mir war es manchmal etwas viel Technik und auch ein wenig zu actionreich mit diesem Dolch, der doch auch eine wie ich fand etwas zu große Rolle in der Geschichte einnahm.
Die Romantik kommt aber auch nicht zu kurz, auch wenn es etwas vorhersehbar war, fand ich das trotzdem gut zu lesen.
Es ist christlicher Roman in dem auch mal gebetet wird, aber ich finde es passt in diese Geschichte. Es fügt sich wunderbar ein und steht nicht unbedingt im Mittelpunkt. Das sollte also kein Grund sein, nicht mal zu einem christlichen historischen Roman zu greifen. Ein romantischer historischer Roman mit ein wenig Action.
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05.09.2015Ulrike Werner Zum Inhalt:
Als ihre Familie von den Jenkins Brüdern, wegen eines berühmten Dolches, der sich im Familienbesitz befindet, überfallen wird, sieht Nicole Renard keinen anderen Ausweg als diesen weit von ihren geliebten Eltern fortzubringen.
Durch widrige Umstände wird sie gezwungen, von ihrem ursprünglichen Weg, der sie nach New Orleans bringen sollte, abzuweichen. Durch diesen Umweg und mangels finanzieller Mittel, landet sie
auf Oakhaven. Dort nimmt sie eine Stelle als Sekretärin bei dem Unternehmer Darius Thornton an. Dieser experimentiert seit einem schrecklichen Schiffsunglück, das er miterlebt hab, mit brodelnden Schiffskesseln und bald explodieren nicht nur die ersten Schiffskessel, sondern auch die Gefühle der beiden füreinander. Doch können sie sich wirklich beide von ihrer Vergangenheit lösen und auf eine gemeinsame Zukunft zu steuern?
Meine Meinung:
Mit „Volldampf voraus!“ hat die amerikanische Autorin Karen Witemeyer wieder einen wunderbaren historischen Roman mit christlichen Elementen geschrieben. Ihre Protagonisten Darius und Nicole sind mir von der ersten Seite an sehr symphatisch gewesen. Obwohl ich Nicole manchmal nur allzu gerne an den Armen gepackt und am liebsten einfach mal nur gut durchgeschüttelt hätte, wenn sie wieder einmal nur an den Dolch dachte und sich ihre Gefühle Darius gegenüber nicht eingestehen wollte.
Alles in allem ist der Roman rundum stimmig. Genau mit dem richtigen Maß an Spannung, aber auch einer wunderbar romantischen Liebesgeschichte. Und da die christlichen Elemente hier wirklich sehr dezent eingestreut sind, mit Sicherheit auch für nicht christliche Leser ein toller Lesegenuss.
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02.09.2015dorli Texas 1851. Als ihr Vater schwer erkrankt, macht sich Nicole Renard auf den Weg nach New Orleans, um einen passenden Ehemann für sich und damit einen geeigneten Erben für die Schifffahrtsgesellschaft ihres Vaters zu finden.
Unter anderem in Nicoles Gepäck: der Lafitte-Dolch – ein Familienerbstück und seit vielen Jahren Glücksbringer der Renards. Und auch der Grund, weswegen Nicole verfolgt wird,
denn die Jenkins-Brüder sehen sich als wahre Eigentümer des Dolches und schrecken vor nichts zurück, diesen in ihre Hände zu bekommen...
Um ihre Verfolger auszutricksen, reist Nicole nicht wie geplant nach New Orleans, sondern zunächst in das Städtchen Liberty. Auf der Suche nach einem Job landet sie als Sekretärin bei dem Unternehmersohn Darius Thornton...
Karen Witemeyer lässt in ihrem Roman „Volldampf voraus“ zwei äußerst liebenswürdige Sturköpfe aneinanderrasseln. Die Autorin hat eine sehr humorvolle Ausdrucksweise, so dass es großen Spaß macht, das ständige Geplänkel und Gezanke zwischen Nicole und Darius zu verfolgen.
Darius wirkt wie ein chaotischer Professor – er ist besessen von der Erforschung der Dampfkessel. All sein Denken und Handeln dreht sich um die Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen auf Dampfschiffen.
Die kluge, selbstbewusste Nicole hat nur das zu rettende Vermächtnis ihrer Familie im Sinn und lässt sich nicht von ihrer Mission abbringen, in New Orleans einen Ehemann für sich zu finden.
Obwohl Nicole und Darius sich schnell zueinander hingezogen fühlen, scheint eine gemeinsame Zukunft wenig wahrscheinlich, denn beide halten beharrlich an ihren ursprünglich gefassten Zielen fest, da ist kein Platz für den jeweils anderen. Nicole und Darius haben einen langen - für den Leser spannenden und amüsanten - Weg vor sich, bis sie erkennen, wie gut sie zusammenpassen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen - eine muntere Geschichte, bei der Humor, Spannung und Romantik nicht zu kurz kommen und auch der christliche Glaube eine kleine, aber wichtige Rolle spielt.
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26.08.2015Maria L. Nach einem Schiffsunglück, das er selbst erlebt hat, forscht der Unternehmer Darius Thornton nach einer Möglichkeit, die Schifffahrt sicherer zu machen. Seine Experimente sind hochexplosiv und für seine Berechnungen stellt er Nicole Greystone als Sekretärin ein. Doch Miss Greystone ist ganz anders als erwartet und außerdem auf der Flucht ...
Wenn man zu diesem Roman greift, wird man gut
unterhalten , das ist keine Frage. Die Autorin erzählt eine sehr lebendige Geschichte, die man mit viel Vergnügen liest. Im Großen und Ganzen wurde ich allerdings in weiten Teilen an Historicals erinnert. Wäre nicht ab und zu ein christlicher Gedanke oder Gebet aufgetaucht, hätte ich glatt angenommen, mich im Verlag geirrt zu haben. Selbst Leser, die gegen den christlichen Glauben eingestellt sind, können bedenkenlos zu diesem Buch greifen. Es bietet nur Unterhaltung.
Bei diesem Roman hat mich vor allem die Geschichte um den Dolch sehr gestört. Damit verbunden ist der Glaube, dass nur der Glück hat, in dessen Besitz der Dolch ist und die Hauptperson Nicole riskiert gar ihr Leben dafür ! Das war mir doch ein wenig zuviel, zumal die Geschichte von Anfang an sehr vorhersehbar ist.
Ich würde dieses Buch allen Romanlesern empfehlen, die Historicals lieben. Leser, die eine christliche Botschaft im Buch erwarten, werden eher enttäuscht sein. Das Buchcover passt zur Geschichte, wobei mir das Rückcover besser als die Vorderseite gefällt.
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