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09.05.2022Marianne September 1943. Die 12jährige Esther und der 9jährige Peter erfahren, dass ihr Vater in den Krieg ziehen will. Verzweifelt versuchen sie ihn festzuhalten, aber er ist fest entschlossen seinen Beitrag zu leisten. Dazu kommt, dass er nicht über den Tod seiner geliebten Frau hinwegkommt.
Da die Großmutter nicht auf die beiden Kinder aufpassen kann, erklärt sich eine Nachbarin der Oma
bereit sich um die zwei zu kümmern. Solange diese Frau, Penny, sich erinnern kann, ist sie in den Vater der Kinder verliebt.
In der Wohnung unter den Kindern lebt ein grimmiger, alter Mann, Jakob. Auch er trauert über den Tod seiner Frau, sie verunglückte als sie mit der Mutter der Kinder unterwegs war. Dazu hat er schon lange nichts mehr von seinem Sohn gehört, der in Ungarn lebt. Jakob ist Jude, doch er ist wütend auf Gott, der ihn so leiden lässt.
Der Leser begleitet Penny, Jakob und die Kinder von 1943 bis zum Ende des Kriegs im Jahr 1945. Sie wachsen zusammen, sie unterstützen und ermutigen einander und sie machen alle ein große Entwicklung durch.
Penny, die sehr behütet aufgewachsen ist, lernt auf eigenen Füssen zu stehen und sogar für andere Verantwortung zu tragen. Doch sie erfährt auch ein schreckliches Geheimnis, das über ihrem Leben liegt.
Esther wächst zu einer jungen Frau heran. Langsam kann sie ihre Bitterkeit loslassen und sie lernt sich in andere hineinzufühlen. Peter kommt langsam aus seinem Schneckenhaus heraus.
Jakob lernt Gott ganz neu kennen und sein erstarrtes Herz erwärmt sich, als er die Kinder ins Herz schließt. Mit seiner Weisheit ist er ein gern gesehener Ratgeber.
Dieses Buch ist wunderschön geschrieben. Nach dem Lesen schmerzt es sich von den liebgewordenen Charakteren zu verabschieden. Besonders interessant sind die Beschreibungen von jüdischen Bräuchen und Festen.
Fazit: Ein spannendes Buch, das das Leben in Amerika in den 40er Jahren beschreibt. Themen sind Judentum, Holocaust und Familiengeheimnisse. Die Botschaft, die sich durch das Buch zieht, ist, dass Gott ein guter Gott ist, der sich liebevoll um seine Kinder kümmert, auch wenn es in dunklen Zeiten nicht so scheint. Sehr empfehlenswert!
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04.04.2022Kristina Eine interessante Geschichte, die im 2. Weltkrieg spielt
In dem Haus in Brooklyn leben Esther und Peter, die ihre Mutter durch einen Unfall verloren haben. Dass kurz darauf der Vater Eddie Shaffer beschließt sich freiwillig für den Einsatz im 2. Weltkrieg zu melden, ist für die beiden Kinder ein großer Schock. Penny Goodrich, eine junge Frau aus der Nachbarschaft der
Großmutter, erklärt sich bereit für die Kinder zu sorgen. Seit vielen Jahren heimlich in Eddie verliebt hofft sie, dass dadurch der Mann auf sie aufmerksam wird und ihre Liebe erwidert.
Im Haus lebt auch der Jude Jakob Mendel, der um seine Frau trauert und sich sehr große Sorgen um Sohn und Schwiegertochter macht, die in Ungarn leben und nicht vor den Nazis fliehen können. Von seiner Gemeinde hat er sich zurückgezogen. Als gegenüber die Synagoge brennt, verändert sich viel. Jakob und die anderen Hausbewohner rücken zusammen und lernen viel voneinander und über Gott.
Der Roman "Ein Haus in Brooklyn" erzählt eine spannende und berührende Geschichte. Alle Bewohner dieses Hauses leben in einer Ausnahmesituation. Der plötzliche Unfalltod von Jakobs Frau Miriam und von Rachel Shaffer bringt das Leben aller durcheinander. Dass Eddie es nicht mehr ertragen kann in der Wohnung zu sein, in der er glücklich war, kann ich nachvollziehen. Ich verstehe aber nicht wie er seine Kinder in fremder Obhut lassen kann. Die Kinder reagieren dann auch sehr stark: Esther mit Ablehnung gegenüber Penny, Peter indem er nicht mehr spricht. Zum Glück öffnet Jakob die Wohnungs- und irgendwann auch seine Herzenstür für die Kinder. Gegenseitig geben sie sich Halt und finden in den jüdischen Traditionen und Festen (zurück) zu Gott. Auch Penny entwickelt sich weiter und findet ihren Weg.
Ich habe schon mehrere Romane von Lynn Austin gelesen und sie haben mir gut gefallen. Mit diesem Buch hatte ich allerdings anfangs einige Probleme. Die Zeit, in der die Geschichte spielt, ist spannend und auch der Buchaufbau gefiel mir. Aber ich wurde lange Zeit mit den Protagonisten nicht "warm", konnte ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen. Für die Kindern empfand ich hauptsächlich Mitleid, mochte sie aber gern. Auch Jakob mochte ich sehr schnell. Penny"s Art und ihr krampfhaftes Festhalten an der Verliebtheit in Eddie konnte ich gar nicht verstehen. Das änderte sich erst sehr spät. Gut gefiel mir der geschichtliche Hintergrund und auch die jüdischen Traditionen. Gelungen fand ich auch die Einschübe zur Judenverfolgung in Ungarn, die über die Briefe von Jakobs Sohn eingefügt waren.
"Ein Haus in Brooklyn" ist ein interessantes, spannendes und vielschichtiges Buch mit geschichtlichem Hintergrund, dass ich gern weiterempfehle.
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27.03.2022Maria_21 Die Autorin Lynn Austin entführt den Leser nach Brooklyn in die 1940er Jahre und erzählt in ihrem Roman "Ein Haus in Brooklyn", eine Geschichte zwischen sehr intensiven politischen wie auch theologischen Fragen, die verbunden sind, mit berührenden und zwischenmenschlichen Handlungen.
Inhalt:
Brooklyn, 1940er Jahre: Die 12-jährige Esther Shaffer und ihr kleiner Bruder Peter müssen den plötzlichen Tod ihrer Mutter verkraften. Sie
können nicht verstehen, warum ihr Vater ausgerechnet jetzt freiwillig in den Krieg zieht und seine beiden Kinder in der Obhut einer jungen Frau lässt, die heimlich in ihn verliebt ist. Zum Glück gibt es da noch Jakob Mendel, der mit im Haus wohnt und wie ein Großvater für die Kinder ist. Als in unmittelbarer Nähe die Synagoge in Brand gerät, überschlagen sich die Ereignisse. Werden die Bewohner des Hauses erkennen, dass Gott in ihrem Leben am Wirken ist - selbst wenn er schweigt" Werden sie erkennen, dass er sie liebt und auch heute noch Wunder wirkt" Ein mitreißender Roman über das Leben, die Liebe und das Festhalten an Gott auch in schwierigen Zeiten.
Meine Meinung:
Die Autorin verknüpft sehr anschaulich und atmosphärisch eine Seelenverwandtschaft zwischen Esther, Peter und Jakob, die einen geliebten Menschen verloren haben und sich um ihre Verbliebenen sorgen. Wer weiß, ob ihr Vater aus dem Krieg zurückkommt und ob Jakobs Sohn den Holocaust überlebt "
Während Eddie im Krieg ist, kümmert sich Penny um die beiden Kinder Esther und Peter, obwohl sie eigentlich keine Ahnung von Kindererziehung hat. Seit Pennys Kindheit kennt sie Eddie den Nachbarsjungen und hofft, jetzt endlich die Chance auf eine Verbindung mit ihm zu bekommen. Penny ist sehr und mehr als behütet aufgewachsen und schon immer in Eddie verliebt gewesen. Sie zieht zu Esther und Peter und ist damit zum ersten Mal von zu Hause fort. Sie wird selbständiger und trifft eigene Entscheidungen. Von der unterdrückten Penny wird nach und nach eine selbstbewusste junge Frau, die Freunde findet, ihren eigenen Wert erkennt und langsam Zugang zu den Kindern bekommt, die sie zuerst nicht ausstehen konnten.
Der Vermieter von Eddies Wohnung ist der alte Jude Jakob, der sich nach dem Tod seiner Frau von Gott abgewandt hat. Sein Sohn wird seit dem Einmarsch der Nazis mit Frau und Kind in Ungarn vermisst. Nur durch Briefe von seinem Sohn und später von seiner Schwiegertochter, wird man direkt in das Geschehen der Nazis einbezogen und erfährt eine ganze Menge von dem großen Unrecht, Juden gegenüber.
Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihren fiktiven Charaktere und Ereignissen, eine sehr bewegende und emotionale Geschichte über das Leben in schwierigen Zeiten zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und gut eingebunden. Das Buch hat alles, was für mich eine fesselnde und lesenswerte Geschichte ausmacht und ein Ende, mit dem ich sehr zufrieden bin.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!
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24.03.2022annislesewelt In diesem Buch von Lynn Austin geht es in erster Linie um die Bewohner eines Haus in Brooklyn, wie der Titel schon sagt.
Dort wohnen zum einen Jakob Mendel, ein amerikanischer Jude, ihm gehört auch das Haus und er hat eine Wohnung an Eddie Shaffer und seine Familie vermietet.
Sie verstehen sich gut und erleben beide schöne und traurige Momente.
Eddie hat
zwei Kinder, Esther und Peter. Diese beiden verstehen nun die Welt nicht mehr. Ihre Mutter ist plötzlich verstorben und als wäre das nicht schlimm genug will der Vater nun in den Krieg ziehen.
Sie fühlen sich allein gelassen und freuen sich gar nicht das Penny, eine junge Frau aus der Nachbarschaft der Großmutter, nun zu ihnen ziehen wird um sie in der Abwesenheit des Vaters zu betreuen.
Wie sich dieses Zusammenleben gestaltet, und die ganz persönlichen Freunde aber auch große Nöte der einzelnen Protagonisten wird wunderbar anschaulich und ausführlich beschrieben.
Ich konnte dem ganzen gut folgen und bin schnell in die Geschichte gekommen.
Es war interessant die Charaktere und ihre Veränderungen zu beobachten.
Trotzdem konnte ich mich nicht völlig in die Personen hineinfühlen. Vor allem Pennys Art blieb mir etwas fremd, aber ihre Geschichte hat mich trotzdem bewegt.
Großartig fand ich das man über Jakob einiges über die jüdischen Traditionen erfahren konnte.
Er redet häufig über Gott und ich habe gerne "zugehört" wenn er etwas erklärt hat.
"Ein Haus in Brooklyn" ist ein Buch das zeigt das Gott auch in schwierigen Zeiten da ist und Trost schenkt, ja - das er alle Fäden in der Hand hält.
Dies ist eine Geschichte die zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt und Lynn Austin hat es wunderbar geschafft einen Bezug zur biblischen Königin Esther zu knüpfen - wow, das hat mich stark beeindruckt.
So ganz nebenbei geht es immer wieder auch um Vergebung, um Neuanfänge und Entscheidungen, um Hoffnung und Freundschaft. In diesem Buch geht es weniger um die Liebe - auch wenn Penny heimlich verliebt ist - hier geht es darum schwere tage MITEINANDER zu schaffen.
Es war ein spannender Roman mit vielen Überraschungen der mich einiges gelehrt hat.
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19.03.2022KleinerVampir Buchinhalt:
Brooklyn in den 1940er Jahren: Als bei einem Unfall die Mutter der 12jährigen Esther und ihres kleinen Bruders Peter stirbt, ist es für die beiden Kinder ein Schock, als der Vater sich freiwillig als Soldat meldet und in den Krieg zieht. Die Oma der Kinder kann und will sich nicht um die beiden kümmern, so dass Penny einspringt,
die Tochter der Nachbarn und Kindheitsfreundin von Vater Eddie. Die Kinder lehnen die junge Frau zunächst ab und so wird der jüdische Vermieter der Familie, Jakob Mendel, eine Art Ersatz-Großvater für die beiden, bei dem sie ihr Herz ausschütten. Eines Tages wird ein Brandanschlag auf die Synagoge in der Nachbarschaft verübt und Jakob Mendel zu Unrecht verdächtigt....
Persönlicher Eindruck:
Lynn Austin hat mit Ein Haus in Brooklyn wieder einen mitreißenden Roman geschaffen, der Seinesgleichen sucht. Vielschichtig und mit mehreren Handlungssträngen reißt die Geschichte, die sich während des Zweiten Weltkriegs in Amerika abspielt, ihre Leser von der ersten Seite an mit.
Hauptfiguren dabei sind die beiden 12 und 9 Jahre alten Kinder Esther und Peter Shaffer, deren Vater sich als Freiwilliger in den Krieg meldet und deren Mutter erst kurz zuvor bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Dementsprechend traumatisiert sind die beiden, so dass sie auch zunächst Penny ablehnen, die sich bereit erklärt, auf sie und die Wohnung aufzupassen. Besonders Esther ist lange Zeit mehr als eifersüchtig auf Penny und fürchtet, diese könnte den Platz der Mutter einnehmen - eine nicht ganz unbegründete Befürchtung: Penny hat die fixe Idee, sie und Eddie würden nach dessen Rückkehr ein Paar.
Zweite Säule der Handlung ist Jakob Mendel, der in der Erdgeschosswohnung des Hauses lebt und seine Frau bei demselben Unglück verloren hat, bei dem auch Mrs. Shaffer starb. Er ist Jude und hat - ebenso wie Esther - den Glauben an Gott und das Vertrauen auf Hoffnung in schwierigen Zeiten verloren. Nach und nach freunden sich die beiden Kinder mit dem anfangs recht mürrischen aber herzensguten Mann an und er wird zu einer Art Ersatz-Opa, dessen Tür den beiden immer offen steht. Zusammen erkennen sie, dass Gott auch in dunklen Zeiten seine Kinder nie verlässt und auch im Kleinen Wunder wirkt - beiden Parteien fangen alsbald an, neue Hoffnung zu schöpfen.
Sehr spannend war der Handlungsstrang, der den Brand in der Synagoge, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Wohnhauses befindet, behandelt. Jakob Mendel rettet die heiligen Bücher aus den Flammen, wird aber dann selbst verdächtigt, den Brand gelegt zu haben. Das, der Tod seiner Frau und die Tatsache, dass sein Sohn Avraham, Schwiegertochter Sarah und Enkelkind Fredele in Europa unter der Naziherrschaft um ihr Leben fürchten, lässt Jakob beinahe zerbrechen. Es ist allein die Freundschaft mit Penny und den Kindern, die ihm schließlich aus seinem emotionalen Elend heraushilft.
Interessant waren auch die Details hinsichtlich jüdischen Lebens im Alltag oder die Feiertage wie Purim oder Chanukka, die das Buch wunderbar erläutert und an denen man als Leser zusammen mit den Protagonisten teilhaben kann.
Natürlich enthält das Buch einen christlichen Aspekt. Thema dabei sind Gottvertrauen, Hoffnung und Vergebung, auch in schwierigen Zeiten - Gott lässt seine Kinder auch in der Not nicht im Stich und wendet schließlich alles doch noch zum Guten. Gebete werden immer gehört - auch wenn die Antwort nicht immer "Ja" sein wird und das Göttliche vielleicht auch mal im Verborgenen wirkt.
Für mich war Ein Haus in Brooklyn das Lesehighlight 2022, eine emotional mitreißende Geschichte mit sympathischen Figuren vor historischer Kulisse: die Handlung war wunderbar in die historischen Fakten eingebunden und ich habe von Anfang bis zum Schluss mitgefiebert, mitgelitten und mich am Ende mit den Figuren gefreut.
Eine absolute Leseempfehlung mit Tiefgang und Botschaft - wunderbar!
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19.03.2022peedee Ein sehr intensives Leseerlebnis!
Brooklyn, USA, 1940er Jahre: Die zwölfjährige Esther Shaffer sowie deren neunjähriger Bruder Peter sind verzweifelt, dass ihr Vater Eddie sich freiwillig für die Army gemeldet hat, wo sie doch vor einem Jahr bereits ihre Mutter verloren haben. Die Kinder werden fortan von Penny Goodrich betreut, die heimlich in Eddie verliebt ist. Unter ihrer Wohnung lebt
Jakob Mendel, ihr jüdischer Vermieter. Als die Synagoge gegenüber von Mendels Haus brennt, wird er der Brandstiftung verdächtigt. Spüren die Hausbewohner, dass Gott in ihrem Leben wirkt, auch wenn sie es nicht sehen"
Erster Eindruck: Das Cover passt zu einem historischen Roman, jedoch hätte ich aufgrund des deutschen Buchtitels ein Haus auf dem Cover erwartet.
Eddie Shaffers Entscheid, sich freiwillig zu melden, kann aus seiner Sicht nachvollzogen werden, aber aus Sicht seiner Kinder natürlich nicht. Er hat mit seiner Frau auch ein wenig den Lebensmut verloren. Dass seine Frau Rachel zusammen mit Miriam Mendel umgekommen ist, macht aus den Nachbarn Eddie und Jakob eine Schicksalsgemeinschaft. Jakob ist Jude, geht aber seit dem Tod seiner Frau nicht mehr in die Synagoge - er kann nicht mehr beten. Sein einziger Sohn ist in Ungarn und er hat seit langer Zeit nichts mehr von ihm gehört. Leben er, seine Schwiegertochter und die Enkelin noch"
Penny Goodrich ist in der Doppelhaushälfte neben den Shaffers aufgewachsen und seit Jahren in Eddie verliebt. Da sie hofft, später die neue Mrs Shaffer zu werden, bietet sie ihm an, während seiner Abwesenheit auf seine Kinder aufzupassen. Penny wohnt noch bei ihren Eltern, die sie stets kleinhalten und ihr nichts zutrauen. Kein schönes Umfeld, um ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. Warum handeln die Eltern so"
Esther und Peter haben mir leidgetan: sie haben die Mutter verloren, der Vater lässt sie bei Penny, die sie nicht leiden können" Es hat mich fast zum Weinen gebracht, dass Peter verzweifelt schreibt, dass er nicht mehr sprechen kann - die Worte wollen nicht mehr herauskommen!
"Ich mache mir Sorgen um dich, mein Freund. Ich fürchte, die Mauern, die du errichtest, um dich selbst vor Verletzungen zu schützen, könnten dich am Ende vom Leben fernhalten."
Mir hat sehr gefallen, wie sich Jakob gegenüber den Kindern geöffnet hat - sie tun einander gut. Ich mag dieses Bild von den dreien sehr gerne. Die Fragen und Gespräche über den Glauben geben Jakob selbst sehr viel zum Nachdenken. Des Weiteren fand ich es sehr interessant, viele Einblicke in den jüdischen Alltag zu erhalten, wie z.B. das Verschenken des traditionellen Honigkuchens zum neuen Jahr und Jom Kippur (schön, dass dieser Kuchen gute Wünsche beinhält und ein süsses Jahr versprechen soll) oder das Anzünden der Kerzen im 9-armigen Leuchter zu Chanukka (ich wusste nicht, dass es eine bestimmte Reihenfolge zum Anzünden gibt).
"Glauben heisst zu vertrauen, auch wenn man nicht sieht."
Krieg, Antisemitismus, Glaube, Angst, Freundschaft, Vertrauen - dies sind einige der behandelten Stichworte. Es war eine sehr intensive, emotionale Lektüre; grossartig geschrieben! Meine Leseempfehlung: 5 Sterne.
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05.03.2022Karl Albietz Hintergrund dieses Buches ist der zweite Weltkrieg mit all seinen dramatischen Auswirkungen - bis in die Vereinigten Staaten. Während der Nazi-Zeit litten sogar die Juden in den USA unter so viel Misstrauen und Skepsis. Als die Synagoge in Brooklyn brannte, lag der Verdacht einer "Kristallnacht" wie 1938 in Deutschland schnell auf der Hand.
Das jüdische Umfeld prägt den ganzen Roman.
Der alte Nachbar der Halbwaisen Esther und Peter ist Jude. Wegen unverständlicher Führungen hatte er sich von Gott verabschiedet. Aber seine Aggressivität vergiftet ihn, er wird bitter. Sein Sohn studiert in Ungarn, wird von den Nazis in ein Arbeitslager gesteckt und fürchtet um sein Leben. Ausgerechnet dieser alte Opa wird für die Kinder zum wertvollen Vaterersatz, der ihnen hilft, ihre Traumata allmählich zu überwinden. Die Antworten, die er Esther und Peter auf ihre existenziellen Fragen zu geben versucht, bewirken auch bei ihm eine innere Heilung, bis er schliesslich zum Glauben der Väter zurückfindet und in die Synagoge zurückkehrt. Er erlebt, wie der schweigsame Gott genau zum richtigen Zeitpunkt eingreift. Der Brandstifter der Synagoge wird gefasst, sein Sohn ist nicht im KZ vernichtet worden, sondern kehrt mit seiner Familie nach Brooklyn zurück.
Als Nebenschauplatz ist das Buch auch ein Lehrstück in Sachen Versöhnung. Sehr subtil wird das Thema zwischen zerstrittenen Familien angegangen: Eltern, die eine Tochter für tot erklärt hatten, weil sie - als Jüdin - einen christlichen Mann geheiratet hatte, finden zueinander. - Oder das verbitterte Ehepaar, das eine Tochter adoptiert und sie bis zum Geht-nicht-mehr beschützen, um es vor dem Bösen zu bewahren - mit verheerenden Folgen. Durch die Emanzipation von ihren Eltern entwickelt sich das "hässlichen Entchen" zu einer selbstbewussten, wunderschönen Frau. Sie übernimmt Verantwortung und hilft anderen, sich im Leben zurecht zu finden. Sie wird fähig, Feindbilder ("Juden" und "Fremde") abzulegen und ihnen mit grosser Offenheit zu begegnen. - Oder Penny, die auf der langen Suche nach ihrer Mutter endlich fündig wird: in ihrer Schwester. Sie ist nicht nur ihre Schwester, sondern ihre Mutter, die mit 17 ungewollt schwanger geworden war. Ihr Freund hatte sie im Stich gelassen und Penny wurde zur Adoption freigegeben.
Dazwischen eingestreut ist eine feine Liebesgeschichte, die den Unterschied zwischen äusserer Begeisterung und echter Liebe aufzeigt. Penny hatte gehofft, durch ihren Einsatz für die Kinder von Eddie, den sie schon seit ihrer Kindheit bewundert hatte, seine Liebe zu gewinnen. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Bei all ihrem sehnsüchtigen Warten auf die Rückkehr "ihres" Eddie aus dem Krieg, merkt sie gar nicht, wie echte Liebe zu Roy heranreift, die schlussendlich zu einem erstaunlichen Ergebnis führt.
Alles in allem ein spannendes Buch, das harmlos beginnt und sich immer mehr zu einem eigentlichen Krimi entwickelt, schlussendlich aber zu unerwarteten Ergebnissen führt.
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25.11.2011Gisela Fajta Penny Goodrichs Leben verändert sich von einem Tag zum anderen. Es ist das Jahr 1943, der 2. Weltkrieg bringt das gesamte Gefüge durcheinander. Entscheidungen werden gefällt, die ganze Leben verändern. Eddie Shaffer entschließt sich freiwillig für den Kriegsdienst. Vor einem Jahr verlor er seine Frau durch einen Unfall. Seitdem erzieht er seine beiden Kinder Esther und Peter alleine.
Er möchte nun, dass seine Mutter die Kinder zu sich nimmt, während er in den Krieg zieht. Diese weigert sich diese Verantwortung auf sich zu nehmen, in der Hoffnung, ihr Sohn würde hierbleiben. Eddie ist fest entschlossen und ratlos. Da springt Penny Goodrich ein, die Nachbarstochter. Sie schwärmt von Kindheit an für Eddie und schnell ist für sie klar, das ist ihre Chance. Sie sorgt für die Kinder, einerseits um der Enge des Elternhauses zu entfliehen, anderseits hofft sie dadurch Eddie für sich zu gewinnen. Penny merkt sehr schnell, dass ihre Entscheidung übereilt war, aber dennoch tut sie ihre Pflicht und kümmert sich fürsorglich um die Kinder. Esther hasst Penny und widerwillig fügt sie sich dem Willen ihres Vaters. Sie merkt die Veränderungen, die geschehen. Noch schwer lastet das Trauma um den Verlust ihrer Mutter auf ihr. Somit ist Penny für sie nur ein Eindringling. Peter steht ebenfalls unter Schock, erst verliert er die Mutter und lässt der Vater sie alleine. Er verliert seine Stimme, er spricht mit niemanden mehr außer mit der Schiefertafel. Ein Zufluchtsort bietet sich bei Herrn Mendel, der Vermieter. Er verlor beim selben Unfall seine Frau und bangt nun um das Leben seines Sohnes und dessen jungen Familie in Ungarn. Die Wut und Bitterkeit verbindet die Kinder mit Herrn Mendel.
Penny nun, die ihr Leben lang von ihren Eltern immer zu hören bekam, sie sei anders als die anderen Mädchen und dumm wie Bonnenstroh, wird immer selbstständiger. Sie erblüht. Geht ihre Wege und lernt Verantwortung zu tragen. Sie lernt den jungen Roy kennen. Die Wege jedes Einzelnen sind eng verbunden und doch geht jeder seinen eigenen. Der Krieg veränderte die Menschen und die Welt.
Lynn Austin hat wiederum einen Roman mit sehr viel Tiefgang geschrieben. Mit Leichtigkeit verbindet sie Alltägliches und Weltgeschichte. Sie verpackt viel Information über den jüdischen Glauben. Ein lesenswerter Roman.
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22.11.2011Linda Wie eigentlich alle (oder eher den größten Teil) der Bücher von Lynn Austin kann ich dieses Buch nur empfehlen. Mit einer klaren Botschaft und natürlich darf auch die Liebesgeschichte nicht fehlen ;). Wirklich sehr empfehlenswert!!
30.06.2011Christel Niederberger Ich habe fast alle Bücher von Lynn Austin gelesen,ich freue mich über den neuen Roman.