Pressestimmen
01.06.2010Thalia Magazin In ihrem Roman "Die Apfelpflückerin" führt Lynn Austin vor Augen, was es heißt, mit der eigenen Vergangenheit ins Reine zu kommen und den Reichtum des Lebens zu erkennen. Ein großartiges Buch über die Macht der Vergangenheit udn ihren Einfluss auf das Handeln. Pber Heilung alter Wunden und die Aussöhnung mit der eigenen Geschichte. Über Erinnerung und Verdrängung, Selbstbestimmung, Liebe
und Verziecht.
Lektüre, die berührt.
› mehr...
01.06.2010Neues Leben Eine junge Witwe meistert in der Depressionszeit Amerikas ihr Leben. Dies beschreibt die Autorin gefühlvoll und spannend. Es handelt sich bei diesem Buch um einen berührenden Generationen-Roman, der einigen Stoff zum Nachdenken bietet.
01.02.2008LoveLetter Lynn Austin ist nicht nur für Freunde christlicher Liebesromane ein Glücksgriff. Sie beherrscht die Kunst, mit ihren Geschichten auf eine ganz unnachahmliche Weise zu berühren. Die Botschaft, die sie ganz sachte einbaut, ist mehr die der Menschlichkeit als der Religiosität, wenn sie bei ihr auch durch Gott und den Glauben repräsentiert wird. Alle drei Erwachsenen, Eliza, Gabriel und die
tante, haben etwas voreinander verborgen gehalten. Nicht jedes dieser Geheimnisse wiegt wirklich schwer, der Prozess sich zu offenbaren ist aber für jeden von ihnen schmerzlich. Gerade die Authentizität der Empfindungen bringen die Figuren so nahe. Gleichsam unverfälscht ist die Beziehung, die sich zwischen Eliza und Gabriel anbahnt. Sie ist voller Güte und Wärme und vermittelt, wie das ganze Buch, ein wohliges Gefühl, das über das Romanende hinaus anhält.
› mehr...Kundenstimmen
Eine Echtheits-Überprüfung der Bewertungen hat vor deren Veröffentlichung nicht stattgefunden. Die Bewertungen könnten von Verbrauchern stammen, die die Ware oder Dienstleistung gar nicht erworben oder genutzt haben.
20.06.2013nirak / Buchgesichter.de Die Autorin Lynn Austin war mir bisher kein Begriff und so begann ich diesen Roman zu lesen ohne zu wissen auf was ich mich einlasse. Schnell war ich von dem Erzählstil der Autorin angetan. Sie lässt Eliza ihre Geschichte selbst erzählen und in den drauffolgenden Kapiteln erzählt nicht nur sie ihr Leben sondern die ganze Lebensgeschichte der Familie Wyatt
wird auf diese Weise enthüllt. Es treten einige Geheimnisse zu Tage und es gibt viele schöne Szenen zu lesen. Auch musste ich zwischendurch immer mal wieder zu Taschentüchern greifen und mir ein paar Tränchen aus den Augenwinkeln zu wischen.
Die Charaktere hat die Autorin sehr umfangreich gestaltet. Sie haben Ecken und Kanten und ihre kleinen und großen Geheimnise. Schnell hatte ich das Gefühl selbst auf der Plantage zu sein und Eliza über die Schulter zu schauen. Eliza, Tante Gracie und die Kinder haben sich leise in mein Leseherz geschlichen und ich war über so manche Szene sehr traurig aber genauso oft musste ich lächeln.
„Die Apfelpflückerin“ wird als christlicher Roman bezeichnet und so ist es nicht verwunderlich, dass auch der Glaube eine große Rolle spielt. Der Glaube nicht unbedingt nur an Gott, sondern auch an sich selbst und das Gute im Menschen. So steht z.B. am Anfang des ersten Kapitels folgender Satz Zitat: „Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne es zu wissen Engel beherbergt“ Hebräer 13,2 Ich fand das einen sehr schönen Gedanken und es zeigt auch wohin diese Geschichte den Leser führen will. Mir hat es sehr gut gefallen.
Mein Fazit: „Die Apfelpflückerin“ ist eine interessante Lebensgeschichte einer Familie aus den 1930iger Jahren aus den USA. Sie erzählt mit viel Gefühl von den Ängsten und Nöten einer Witwe und von den Lebenschwiergkeiten dieser Zeit. Gleichzeitig ist sie eine an ans Herz gehende Liebesgeschichte. Mir hat die Autorin so gut gefallen, dass die Apfelpflückerin bestimmt nicht mein einziges Buch von ihr bleiben wird.
› mehr...
17.08.2012Nadja Schettler Eliza ist Mutter dreier Kinder und hat vor nicht allzu langer Zeit ihren Mann Sam verloren. Als ihr Schwiegervater Frank jetzt auch noch stirbt, steht die junge Frau ganz allein auf der großen Apfelplantage der Familie da. Doch es kommt noch schlimmer – Frank war verschuldet und laut seinem Testament soll die Plantage an seinen Sohn Matthew gehen. Doch
dieser gilt als verschollen und niemand weiß, wo er sich aufhalten könnte. Sollte Eliza die Auslöse nicht aufbringen, verliert sie mit ihren Kinder alles, was sie hat. Die junge Frau ist verzweifelt und auch ihr Vertrauen in Gott und seine Hilfe bekommt langsam Risse. Doch dann schickt ihr Gott plötzlich und unerwartet zwei Menschen: Franks Schwägerin Gracie, die allgemein nur Tante Crazy genannt wird und weder so verrückt, noch so unnütz ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und Gabriel, einen jungen Mann, der als Landstreicher unterwegs ist und bei Eliza Zuflucht und Arbeit findet. Nach und nach erwärmt sie sich für Gabriel, doch dieser trägt ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit sich herum. Doch er ist nicht der Einzige – auch Tante Crazy und Eliza selbst müssen sich erst mit vergangenen Zeiten auseinander setzen, bis ihre Familie wieder heil und geborgen sein wird.
Lynn Austins Buch ist sehr warmherzig und bodenständig, genau wie seine Protagonisten.
Mit jeder Seite lernt man sie näher kennen und mögen – allen voran Eliza und ihre Kinder. Eliza, die alles tut, um ihre kleine Familie zu erhalten und ihren Kindern eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Obwohl es oftmals über ihre Kräfte geht und sie sogar Gottes Plan für sie infrage stellt. Dann Gabriel, der auf der Flucht vor sich selbst ist und auf Elizas Plantage das heim findet, das er nie hatte. Und nicht zuletzt Tante Gracie, die wahrlich einen guten Draht zu Gott hat und ihre ganz eigenen Prioritäten setzt und lebt – und dabei muss man sie dafür einfach nur lieben!
Die Vergangenheit dieser drei Menschen ist bewegt und oftmals traurig. Doch nur Tante Gracie hat den Mut und die Ehrlichkeit, sie als gegeben und hilfreich anzusehen. Eliza und Gabriel sind noch lange nicht so weit. Doch Gracies Ansichten und ihre Hingabe zum Leben und zu Gott schafft es, beiden wieder Vertrauen einzuflößen und mit dem Vergangenen zu leben.
Das Vertrauen und die Beziehung zu Gott ist ein wichtiger Aspekt des Buches, der jedoch nicht auffällig im Vordergrund spielen muss. Statt dessen liest man immer wieder sehr leise und fast versteckt Dinge, die bewegen und überaus zum Nachdenken anregen. Das Verhältnis zu Gott muss nicht glänzend poliert sein oder nach außen getragen – es muss im Herzen der Menschen, im tiefsten Inneren einen guten Platz haben.
Auch der Familienbegriff ist eines der zentralen Themen des Buches. Es werden einige, durchaus unschöne Familienverhältnisse gezeigt, bei denen man als Leser Wut und Unverständnis spürt. Doch es wird einem im Verlauf des Buches klar, dass man gewisse Dinge und gewisse Menschen nicht ändern kann, man kann nur versuchen, es für sich selbst besser zu machen. Und genau das tun Gracie, Gabriel und Eliza. Sie versuchen, es mit Gottes Hilfe, gut zu machen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich habe mich darin zu Hause gefühlt und einige schöne Sätze und Anregungen für mich selbst mitnehmen können. Was will das Leserherz mehr – außer mit Sicherheit bald wieder einen Roman aus Lynn Austins Feder?
› mehr...
14.08.2012Ulrike Werner Unser himmlischer Vater zwingt uns nie, ihm zu dienen ... aber weißt du was? Gott weiß wirklich, was am besten für uns ist. Er hat uns erschaffen. Sein vollkommener Wille ist für uns vollkommen gut und richtig, ob wir ihn mit unserem beschränkten Verstand nun verstehen oder nicht. Trotzdem überlässt er es jedem von uns, zu entscheiden: Wählen wir
unseren eigenen Weg oder vielleicht den der Gesellschaft – und geben uns dadurch mit weniger als dem Besten zufrieden? Oder lassen wir zu, dass Gott uns dahin führt, wo er uns haben will – und erleben Erstaunliches?
.
Zum Inhalt:
Nachdem zuerst ihr Mann und einige Zeit später auch ihr Schwiegervater verstorben sind, versucht Eliza die Obstplantage, das einzige, was ihr und ihren drei Kindern, von der Familie ihres geblieben ist, alleine über Wasser zu halten.
Schnell wird Eliza allerdings klar, das dies alleine ein unmögliches Unterfangen ist. Ihre etwas verrückte Tante Gracie ist der festen Überzeugung, dass Gott einen Engel schicken wird um ihnen zu helfen.
.
Und tatsächlich, nachdem Eliza immer mehr Steine, auch von Seiten ihrer Nachbarn in den Weg gelegt werden, steht plötzlich eines Tages der Landstreicher Gabe vor ihrer Türe. Aber wer ist dieser geheimnisvolle Mann? Er scheint nicht wirklich der zu sein, der er vorgibt zu sein. Aber darf Eliza ihn für seine Geheimnisse wirklich verurteilen, wo doch auch sie selber, bis heut nicht wirklich preisgegeben hat wer sie ist?
Und auch in der Familie ihres Mannes scheint mehr als nur ein dunkles Geheimnis unter den Tisch gekehrt worden zu sein.
.
Wird Gabe für Eliza also eine Hilfe sein, und ist er der von Tante Gracie erhoffte Engel, oder führen ihn doch ganz andere finstere Absichten nach Wyatt Orchards? Wird Eliza die Plantage für die sie so hart kämpft erhalten können oder doch alles verlieren?
.
Meine Meinung:
Die Apfelpflückerin ist das erste Buch das ich bisher von Lynn Austin gelesen habe, aber es wird mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein. Ich war von der ersten Seite an begeistert, nicht nur von den Beschreibungen der Menschen und ihren jeweiligen Charaktereigenschaften, die der Autorin wirklich hervorragend gelungen sind, sondern auch von der Beschreibung des Landes und der Plantage. Man hat wirklich das Gefühl mitten drin zu stehen.
.
Besonders fasziniert haben mich die jeweiligen Charaktere der Tante Gracie, und des absoluten Gegenstückes Frank Wyatt. Gegensätzlicher können zwei Menschen gar nicht sein. Tante Gracie, die in jedem Menschen nur das Gute sieht, und so fest in ihrem Glauben steht, das sie selbst der Tod geliebter Menschen nicht zweifeln lässt, für die Gott ein gütiger Gott ist, der verzeiht. Und dann der absolute Gegenpol, Frank Wyatt, das Familienoberhaupt, der nur den strafenden Gott kennt, und in allem was schief geht auch eine Strafe Gottes sieht, der nicht mit Liebe sondern mit Strafe seine Kinder erzieht. Er war für mich wirklich die Hassfigur des Romans, wohingegen ich Tante Gracie trotz ihrer etwas verrückten Art absolut geliebt habe. Ihre Art war einfach so ansteckend, das selbst Eliza durch sie nie aufgegeben hat, um alles daran zu setzen damit ihre Träume sich erfüllen.
.
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist das dieses Buch so viele Klischees anspricht. So zum Beispiel, das jeder doch erst einmal vor seiner eigenen Tür kehren sollte, bevor er über andere herzieht. Oder auch, die unterschwellige Andeutung, das wir mit Nichts auf diese Welt gekommen sind und auch mit Nichts wieder gehen werden.
.
Fazit:
Ein wunderschönes Buch über die Liebe, über die Nächstenliebe genauso wie über die Liebe zu Gott und den Menschen untereinander. Ein Buch über die Hoffnung und darüber das man seine Träume nie aufgeben sollte, sondern alles daransetzt um sie zu verwirklichen. Ich kann es wirklich jedem nur empfehlen, für mich zählt dieses Buch definitiv jetzt mit zu meinen absoluten Lieblingsbüchern.
› mehr...
14.08.2012Arbeitsgemeinschaft Christlicher Rezensenten Deer Springs in Amerika im Jahre 1930 – Eliza steht am Grab ihres Schwiegervaters Frank Wyatt. Die nähere und weitere Verwandtschaft interessiert vor allem, wie die junge Witwe mit drei Kindern die große Plantage bewirtschaften will. Eine Ausnahme bildet Tante Gracie. Sie sagt Eliza, dass sie Gott darum bitten werde, ihr einen Schutzengel zu schicken, der ihr hilft.
Das Buch
besteht aus zwei Erzählsträngen. Zum einen werden Elizas Erlebnisse und Erfahrungen in ihrer Gegenwart dargelegt, zum anderen gibt es an passenden Stellen Rückblenden in die Vergangenheit. Durch letzteres wird das Handeln der Protagonisten verständlich, denn ich als Leser erfahre, wie die Vergangenheit deren Leben in positiver oder negativer Hinsicht geformt hat. Jeder in der Familie hatte seine Geheimnisse, die so nach und nach aufgedeckt werden.
Das Buch lässt sich flott lesen, ist spannend geschrieben, und ich konnte es nur schwer aus der Hand legen. Es enthält viele emotional tief berührende Stellen. Auf Beispiele möchte ich hier verzichten. Jeder Leser sollte sich selbst ein Bild machen.
Zwei Fragen werden im Buch besonders stark beleuchtet. Das ist zum einen der Einfluss, den die Eltern auf den weiteren Lebensweg ihrer Kinder haben. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die sich im Buch wiederfinden, um den Kindern die Luft zum Atmen zu nehmen. Verletzungen können ein Leben zerstören.
Zum anderen geht es um die Frage, inwieweit wir die Führung Gottes akzeptieren. Tiefgreifende Gespräche zwischen Gracie und Walter beleuchten dieses Thema. Sie lassen Gracie zu einer Frau werden, die vielen ihrer Nächsten im entscheidenden Moment Halt und Kraft gibt. Auch Gabe gelingt es, durch seine einfühlsame Art, die Luke von seinen Bedrückungen zu befreien. Dass der innere Wert eines Menschen und sein „wahrgenommen werden“ in der Öffentlichkeit nicht dasselbe sind, zeigt sich bei Gracie und Frank.
Die Protagonisten sind umfassend charakterisiert. Die Autorin lässt uns zum Teil tief in ihre Seelen blicken.
Auch die Zeitverhältnisse werden ausreichend einbezogen. Die Dorfgemeinschaft glaubt, mit der jungen Witwe ein leichtes Spiel zu haben. Viele haben auf die Plantage ein „Auge geworfen“ und versuchen sie, offen oder versteckt, in die Hände zu bekommen.
Jeder neue Abschnitt beginnt mit einem Bibelzitat und ist verziert mit einem blühenden Zweig. Zwei dieser Zweige finden sich zu Beginn jedes Kapitels wieder.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. An vielen Stellen hat es mich zum Nachdenken gebracht. Die verschiedenen Lebensbilder, die es skizziert, zeigen, was passiert, wenn wir uns von der Liebe Gottes leiten lassen, aber auch, welche Spuren Hass und Gewalt in der Seele hinterlassen können.
Elfie Kraft, ACR
› mehr...
28.06.2010Linda Jedich Das Buch ist echt das beste von Lynn Austin und der Preis ist vollkommen berechtigt. Das Buch ist echt lustig geschrieben und eins der besten christlichen Romane die ich bis jetzt gelesen habe.
12.05.2010Daisy Gräfin von Arnim HERZLICHEN DANK für dieses Leseabenteuer - am Donnerstag sind wir aus dem Urlaub zurückgekommen und ich fand Ihr Buch von der Apfelpflückerin vor - am Freitagabend fing ich an zu lesen, Samstag den Tag frei und das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Ich bin total begeistert!
12.05.2010B. Gregor Ein Buch wie das volle Menschenleben. Ich habe gelacht und geweint, geliebt und gehaßt, gelitten und mich gefreut. Für vierhundert Seiten habe ich meine Welt verlassen und war tief eingetaucht in jene von Eliza, Gabe, Tante Crazy und wie sie alle hießen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich das Buch schließlich in tiefer innerer Ruhe und
dem Bewußtsein zugeschlagen, eines meiner Jahreshighlights gelesen zu haben.
Durchzogen von einer leisen Melancholie, ist das Buch voller (Lebens-)Freude und Hoffnung. Was wie ein Gegensatz erscheint, ist hier in einer einmaligen Synthese vereint. Wie mich das Buch auch etliche Male überrascht hat.
Das fängt bei der Übersetzung an. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, eine Übertragung aus dem Amerikanischen zu lesen, nie das Bedürfnis zu wissen, wie es denn im Original heißt. Es ist, als ob das Buch ursprünglich auf Deutsch geschrieben wurde. Die Übersetzerin Dorothee Dziewas hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Das Buch ist sehr gut und flüssig lesbar, ich konnte mir alles plastisch vorstellen und war während des Lesens weit weg von jeder mich umgebenden Realität.
Sowohl der Originalverlag (Bethanyhouse) als auch der deutsche sind christliche Verlage. Es war mir daher bewußt, daß es sich um einen christlich geprägten Roman handelt. Nicht bewußt war mir, daß ich eine durchaus differenzierte Darstellung des (gelebten) christlichen Glaubens vorfinden würde. Daß die „gute“ wie die „böse“ Seite gleichermaßen auftauchen und teilweise hart aufeinanderprallen. Daß fundamentalistische Auswüchse, um mich mal vorsichtig auszudrücken, so deutlich und durchaus ablehnend angesprochen und dargestellt werden wie hier im Buch geschehen. Selten habe ich auf eine Romanfigur solchen Haß entwickelt wie auf diesen Frank Wyatt, der die Bibel benutzt, um andere zu quälen und zu tyrannisieren. Der Glaube spielt auf die eine oder andere Art immer wieder eine Rolle. Dabei erschien es mir nie aufgesetzt oder oberlehrerhaft, sondern so gut in die Geschichte verwoben, daß es einfach so gehörte. Die Protagonisten haben für mich in sich stimmig und glaubwürdig gehandelt. Das gilt für Tante Crazy (!), wenn sie über ihre Ansichten über Gott und das Leben sprach genauso wie für Frank Wyatt, wenn er aus der Bibel ableitete, seine Frau und seine Kinder aufs schwerste zu züchtigen.
Ein paar Mal schlucken mußte ich, als Eliza schließlich ihre Geschichte erzählte. Mama, die immer krank war und ihre Medizin brauchte. Was für eine „Medizin“ das war, wird dem Leser schnell klar. Doch nicht dem kleinen Kind von damals. Gut beobachtet.
Das Thema Schuld und Sünde, besser sollte ich sagen falsch verstandene Schuld und Sünde, taucht immer wieder auf. Meist ist es Tante Crazy, die sich eine klare und unverstellte Sichtweise bewahrt hat und damit den Anstoß zum richtigen Verständnis und zur Heilung gibt. In den Lebensläufen der Protagonisten kommen auch sehr deutlich die verschiedenen Möglichkeiten, damit umzugehen, zum Vorschein.
Es ist ein komplexes Geflecht von Schicksalen, das die Autorin im Laufe des Buches enthüllt, wie die Einzelteile eines Puzzles vor uns ausbreitet und langsam zusammenfügt, bis alles ein stimmiges Gesamtbild ergibt. In neun Teilen erfahren wir die Geschichte von Eliza und ihrem Mann Sam Wyatt, von Frank und Matthew Wyatt, von Gabe Harfner, von Walter Gibson und Tante Crazy, wie sie genannt wird, die trotz allem weder ihren Lebensmut noch ihren Glauben verloren hat.
Am Ende, wenn dann alles erzählt ist und im Epilog die letzten offenen Enden verknüpft sind, wird klar, daß der Wunsch des Vaters der kleinen Eliza vielleicht doch in Erfüllung gegangen ist, wenn auch ganz anders, als man sich das landläufig so vorstellt.
› mehr...