Kein Mensch war zu sehen an diesem Freitagnachmittag, genau, wie es auf dem Zettel gestanden hatte. Die Frau bog in die schmale Gasse ein, an deren Ende ich wartete, gleich bei ihrem Auto, ein echt schöner Mercedes war das. Jetzt, wo ich sie von Nahem sah, zögerte ich dann doch – sie sah überhaupt nicht wie eine Kriminelle aus, sondern wie eine ganz normale Frau mittleren Alters, gut aussehend dazu, mit einer schwarzen Laptoptasche. Total schnell und entschlossen war sie unterwegs, so als wüsste sie, was als Nächstes kam, und wollte möglichst schnell dorthin.
Das galt vielleicht für andere Tage, aber nicht für heute ...
Ich hatte die Knarre im Anschlag und zielte wie geplant. Als sie mit dem Schlüssel die Tür von ihrem Mercedes aufmachen wollte, drückte ich ab.
Genau in dem Moment hörte ich, wie ein Kind am anderen Ende der Gasse rief: „Mrs Bourdillon! Sie haben vergessen ...“, und die Frau drehte sich um, während die Kugel lautlos durch die Luft schnitt und sie rechts am Kopf traf, anstatt wie geplant voll von hinten in den Schädel zu donnern. Aber sie ging zu Boden und eine Blutlache entstand, während aus der Kinderstimme – ein Mädchen – ein gellender Schrei wurde. Hätte eigentlich in Panik verfallen müssen – ohne die Pillen und alles –, aber ich blieb ruhig. Drehte mich einfach um und verschwand um die Ecke durch eine Gasse zu meinem Auto. Niemand hatte mich gesehen, weil alle zu der Frau hinstürzten, und ich hätte mir schön auf die Schulter geklopft, wenn ich nicht damit beschäftigt gewesen wäre, bloß nicht auf meinen Pick-up zu kotzen.
Samstagmorgen
Hinterher hatte ich immer denselben Traum.
Pa rief mich zu sich und wir fuhren in den Laden, wo ich zuerst eine Flasche Limonade und eine Tüte Chips kaufte, so als wäre ich irgendein stinknormaler Jugendlicher, und dann kam Pa rein, mit dem Strumpf über dem Kopf und zeigte mit der Knarre auf den verängstigten Kassierer, der aber noch so beisammen war, dass er irgendeinen Knopf unter der Ladentheke drückte, und dann kam die Polizei und pustete Pa vor meinen Augen das Gehirn raus.
Mit einem Schrei wachte ich auf. Wenn es doch nur ein Traum wäre.
Im Motel machte ich auf dem Weg zum Klo den Fernseher an. Ich war müde wie ein Stein. Nach jedem Abschuss gab ich mir derart die Kante, dass ich einen Filmriss hatte. Ich nannte es „Abschuss“ wie Pa früher, als hätten wir einen Hirsch erlegt oder einen Elch anstatt einen eben noch quicklebendigen Menschen. Mein Kopf dröhnte, als hätte ich mir die Kugel eingefangen anstatt sie. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht, betrachtete im gesprungenen Spiegel meine roten Augen und die Bartstoppeln, fuhr mir übers Kinn und sagte laut: „So, das wäre geschafft und das Geld ist bald auf dem Konto. Rechtzeitig für die OP.“
Ich versuchte mich an einem Lächeln, aber stattdessen füllten sich meine Augen mit Tränen. Also spritzte ich mir noch mehr kaltes Wasser ins Gesicht. Meine kleine Reiseapotheke lag verstreut um die Toilette auf dem fleckigen Linoleum. Ich griff nach ein paar Aspirin, warf sie mir rein und holte dann Rasierer und Rasierschaum heraus. Den Wasserhahn ließ ich laufen, bis das Wasser warm wurde. Aus dem Zimmer hörte ich den Jingle der Morgennachrichten.
„Die Top-News des Tages: Die bekannte Romanautorin Josephine Bourdillon liegt noch immer auf der Intensivstation des Memorial Campus of Mission in Asheville und kämpft ums Überleben ...“
Mit einem Knall landete der Rasierer im Waschbecken. Ich schnappte mir das dünne weiße Handtuch und stürzte zum Fernseher. Noch im Laufen wischte ich mir den Rasierschaum aus dem Gesicht und lauschte der Reporterin – einer jungen Blondine, die wahrscheinlich gerade erst mit der Ausbildung fertig geworden war und vor einem Krankenhaus stand. „Wie es heißt, handelt es sich um einen Mordversuch. Miss Bourdillon hatte gerade die Pack Memorial-Bibliothek verlassen, wo sie wie jeden Freitag um vier Uhr nachmittags Vorschulkindern vorlas, als sie niedergeschossen wurde. Weitere Angaben machte die Polizei bisher nicht ...“
Mein Magen krampfte sich zusammen und drückte den Alkohol und die Pizza der vergangenen Nacht nach oben. Ich rannte zum Klo und kotzte. Dann fluchte ich und brüllte viel zu laut für die dünnen Motelwände. Konnte mich aber noch gerade so davon abhalten, mit der Faust ein Loch hineinzujagen.
Was jetzt, verflixt?
Die zweite Hälfte, wenn die Sache erledigt ist. Per Einschreiben, wie immer, vier Tage danach. Dieselbe Stimme am Telefon, derselbe Kontakt, dieselbe Zahlung, dieselbe Versandmethode. Nur die In-
struktionen kamen sonst nicht auf Papier, vor allem nicht auf Briefpapier mit kleinen Blümchen am unteren Rand. Ich fischte den Zettel aus dem Aschenbecher, in dem ich ihn eigentlich verbrennen wollte, und steckte ihn zurück in meinen Arbeitsanzug.
Im Fernsehen ratterte die Reporterin die Auszeichnungen der Frau herunter, aber ich konnte nicht zuhören. Ich dachte nur: Du musst krepieren, Lady. Du musst einfach. Sonst kriege ich das Geld für Jase nicht. Tut mir leid. Aber es geht nicht anders.
Samstagmittag
Paige
Sie lag auf dem Rücken, den Mund halb offen mit einem Schlauch darin. Ihr Kopf war auf der rechten Seite kahl rasiert, dort, wo die Kugel eingetreten war. Und jetzt sah sie aus wie eine Leiche, die man gerade erst angefangen hatte, in eine Mumie zu verwandeln. Der Kopf war bis über die Augen und kurz vor der Nase verbunden. Der Rest ihres Gesichts war extrem blass. Das forcierte Atmen mit maschineller Hilfe erinnerte mich an das Surren des Deckenventilators im Schlafzimmer meiner Eltern. Ziemlich gruselig.
Ich saß neben dem Bett und starrte mit wässrigen Augen auf den Geist, der einst meine Mutter gewesen war. Meine liebenswürdige und sanfte Mutter, Mitte fünfzig, zierlich, dunkle braune Augen entweder voller Mitleid oder Fantasie oder auch ein wenig Verrücktheit. Ob sie sie je wieder öffnen würde?
Koma. Dieses Wort erschütterte mich zutiefst. Ich kannte mich aus mit Komata. Es war das, aus dem die wenigsten Leute erwachten, und wenn doch, dann meist als dahinvegetierendes Wrack. Dass meine Mutter in so einer Lage war, so still, so leblos, so weit weg, wollte nicht in meinen Kopf.
Gestern hatten wir wie immer den Sonnenaufgang von der Ve-
randa unseres Hauses auf Bearmeadow Mountain beobachtet, diesen Blick auf die endlose Berglandschaft, die sich wie ein welliger Teppich auf beiden Seiten des Horizonts ausbreitete. „Wir wohnen hier wie im Paradies“, hatte Momma gesagt. „Jeden Tag dürfen wir dabei zusehen, wie Gott die Berge anmalt.“ Im Frühjahr sahen die Berge grün und weich wie Samt aus, aber wenn der Oktober kam, wurde aus dem Samttuch ein Orientteppich aus Rottönen, Orange und Dunkelgelb.
Ich blinzelte die Tränen weg. Der Kontrast zwischen der Erinnerung und diesem weißen sterilen Krankenhauszimmer, das mit völlig unnatürlichen und technischen Geräuschen und Gerätschaften vollgestellt war, ohne die meine Mutter sofort sterben würde, war kaum zu ertragen.
Bevor ich am Vortag eilig zur Schule aufgebrochen war, hatte ich sie noch freudig abgeklatscht, nachdem ich ihr die letzte Fanpost einer älteren Frau vorgelesen hatte, die in Mutters Geschichten neue Hoffnung schöpfte.
Ich las Mama immer Leserpost vor. Ihr Job war es zu schreiben. Und zu schreiben. Und zu schreiben. Weil sie sich mit den sozialen Medien nicht so besonders gut auskannte, hatte ich seit meinem sechzehnten Geburtstag vergangenes Jahr angefangen, ihre Fanpost zu beantworten und das ganze Social-Media-Zeug zu machen – wie Hannah früher. Natürlich bezahlte sie mich dafür.
Und jetzt wollte es nicht in meinen Kopf, dass tatsächlich jemand versucht hatte, sie zu töten. Ein Attentat, sagte die Polizei. Als wäre meine kleine verrückte Mama die Präsidentin der Vereinigten Staaten. Wer plante denn einen Anschlag auf eine Autorin jenseits der fünfzig? Vielleicht, wenn sie Horrorgeschichten geschrieben hätte oder Schundromane, wenn sie irgendeine Religion diffamiert hätte. Aber Mama? Sie schrieb historische Romane. Gut, sie warf strittige Fragen auf, aber diese waren von einem Präsidenten besiegelt worden, der vor zig Jahren ermordet worden war.
Vielleicht wollte es doch in meinen Kopf. Den Brief gestern hatten wir gern gelesen, aber da waren noch diese handgeschriebenen Briefe in großer Schrift, die sie seit drei Wochen bekam. Man konnte richtig sehen, was sie mit Mama machten. Ich hätte ihn ihr niemals zeigen dürfen. Leserpost las ich immer zuerst. Das meiste kam über ihre Website, über Facebook oder per E-Mail. Aber hin und wieder erreichte sie ein handgeschriebener Brief. Und innerhalb von zwei Wochen hatte sie gleich zwei Stück davon bekommen. Ein Spinner, hatte ich noch gedacht.
Sind nicht Spinner genau die Leute, die ihre Vorbilder umbringen?
Mein innerer Dialog wurde von der Krankenzimmertür unterbrochen. Mein Vater kam herein.
„Daddy!“
„Paige“, sagte er und wir umarmten uns. Eine gefühlte Ewigkeit.
Dann ging er leise zum Bett, als könnte er Mama aus Versehen aufwecken. Wenn es doch nur ginge. Daddy, groß, schlank, rabenschwarzes Haar, obwohl er schon über fünfzig war, nur die Schläfen wurden allmählich grau, was ihm ein sehr charmantes Aussehen verlieh, wie Mama oft sagte. Meine Eltern hatten sich beide gut gehalten. Jedenfalls bis jetzt.
Jetzt huschte mir angesichts seines bleichen Gesichts das Wort hager durch den Kopf. Sonst war es immer so sauber rasiert, aber jetzt war es von schwarz-weißen Stoppeln und hohlen Augen gezeichnet. Er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan und mich nur kurz mit Momma allein gelassen, um sich einen Kaffee in der Cafeteria des Krankenhauses zu holen. Jetzt stand er vor ihr und sah völlig deplatziert aus, als wäre er im falschen Raum gelandet und würde auf die Frau eines anderen starren.
„Gibt es was Neues?“, fragte ich.
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, ob ich noch mehr Neuigkeiten vertragen konnte. Gestern Nacht, kaum drei Stunden nach dem Mordversuch, hatte der Arzt mich und Daddy in ein anderes Zimmer gebeten und gesagt: „Wir beurteilen den Schweregrad eines Komas nach zwei Skalen, der Glasgow-Skala und der Rancho-Los-Amigos-Skala. Die Namen sind nicht weiter wichtig. Wichtig ist das Ergebnis. Eine drei bedeutet wenig Hoffnung auf Besserung. Eine fünfzehn ist der Normalzustand. Wir verwenden solche Skalen, um den Fortschritt unserer Patienten zu messen.“
Er sprach leiser. „Mrs Bourdillons kombinierte Punktzahl betrug in der Notaufnahme vier; das ist bei einem solchen Schädel-Hirn-Trauma ganz normal. Die erste Aufgabe besteht darin, den Patienten zu stabilisieren. Wir haben sie künstlich beatmet und leiten die Flüssigkeit ab. Die Schwellung übt viel zu viel Druck auf das Gehirn aus. Die Hyperventilation kann dazu beitragen, den Druck abzubauen. Sie bekommt aktuell Antikonvulsiva ...“
Daddy schüttelte den Kopf. „Nein, nichts Neues. Obwohl sie die Kugel gefunden haben.“ Das Projektil war direkt durch Mamas Kopf gedrungen und steckte im Parkplatzasphalt. „Vielleicht finden sie so heraus, aus welcher Art von Waffe sie kam.“ Aber Daddy beschäftigte nicht der Gedanke, wie man den Täter finden konnte. Ihn beschäftigte allein die Frage, wie er Mama zurückbekam.
Er setzte sich auf den anderen Stuhl neben ihrem Bett und griff unter der weißen Decke nach ihrer Hand. „Feeny“, flüsterte er – einer seiner Spitznamen für sie. „Kannst du mich hören, Feeny? Wenn ja, dann drück meine Hand.“
Seine Stimme war so verzweifelt, so schwach, so anders, dass mir kurz der Atem wegblieb. Ich rieb mir die Stirn, spürte die ersten Anzeichen eines gewaltigen Brummschädels und sagte: „Ich lasse euch mal allein.“ Dann gab ich Daddy einen flüchtigen Kuss auf die Wange und trat in den Flur hinaus. Meine Stimme hatte kein bisschen anders geklungen als Daddys.
Von einem Augenblick auf den anderen war unsere Welt auf den Kopf gestellt worden.
Ich fuhr zur Cafeteria in die erste Etage und stand vor den warmen Hauptgerichten, als mir meine eigene Stimme vom Fernseher an der Wand entgegenschallte. „Wir verstehen einfach nicht, wieso jemand meiner Mutter etwas antun wollte“, sagte ich dort den Reportern, die uns heute Morgen vor dem Krankenhaus bedrängt hatten. „Wir wissen es nicht“, fügte ich noch hinzu und zog den Kopf ein.
„Der aktuelle Roman Ihrer Mutter, The Mountains Between Us, beschäftigt sich mit brisanten Themen wie der Rassendiskriminierung ...“ Die Reporterin hatte mir das Mikro direkt vor den Mund gehalten. „Glauben Sie, hier könnte ein verstörter Leser seinen Frust an Ihrer Mutter ausgelassen haben, weil er anderer Meinung ist?“
„Ihr aktueller Roman? Ähm, er spielt vor über hundertfünfzig Jahren ...“ Meine Stimme klang so weit entfernt und ich sah ziemlich schrecklich aus, so ganz ohne Make-up und mit ungewaschenen Haaren. Daddy hatte die Kameras von mir weggedrückt, Gott sei Dank, und wir waren durch die automatischen Schiebetüren ins Krankenhaus gegangen. Aber schon da dachte ich insgeheim, der Einzige, der überhaupt infrage käme, ist dieser Spinner, der Mama vor ein paar Wochen geschrieben hat.
In der Cafeteria hielt ich den Kopf gesenkt und griff nach der einzigen Sache, die mich ansprach, einem Chocolate-Chip-Cupcake, bestellte einen Chai-Tee dazu, stellte beides auf das cremefarbene Tablett und schob es über die Metallstangen. Dabei warf ich kaum einen Blick auf das restliche Essensangebot, das für mich genauso reizvoll aussah wie das Zeug in der Schulmensa damals. Etwas anderes brachte ich sowieso nicht hinunter.
„Ermittler der Polizei suchen nun nach Hinweisen auf einen möglichen Täter ...“
Josephine
1966
Sie hatten das Haus voll, lauter wichtige, lachende Leute mit ihren hohen, schmalen Gläsern, in denen die goldene fröhlich machende Flüssigkeit perlte. Dieser Lärm! Terence, der Kellner im schwarzen Smoking, der zu seiner dunklen Hautfarbe passte, kam zu Josephine herüber. „Miss Josephine, wie hübsch Sie wieder aussehen. Kann ich Ihnen was zu trinken bringen? Eine Co...cola vielleicht?“
„Hallo Terence. Bin ich froh, dass du da bist.“ Sie nahm seine Hand und folgte ihm an die provisorische Bar, wo Daddy die Drinks mixte. „Darf ich ein Gingerale haben?“
„Kommt sofort, Engelchen.“
„Verkleidest du dich gern für Partys?“
„Macht mir überhaupt nichts aus, Miss Josy. Gefällt mir sogar recht gut. Raus aus der Arbeitshose und rein in den Smoking.“ Terence arbeitete als Gärtner für meine Eltern und ließ den Garten aussehen, als hätte ihn jemand mit Kamm, Bürste und Nagelfeile zurechtgemacht. Jeder Grashalm stand aufrecht, jeder Busch war akkurat getrimmt. Alle sechs Monate trat er auf den Partys meiner Eltern als Barkeeper in Erscheinung.
„Schaust du gerne zu, wie sich die Leute betrinken?“
„Miss Josy, Sie stellen aber Fragen. Diese feinen Leute betrinken sich doch nicht. Sie haben einen schönen Abend mit ein wenig Alkohol.“ Er reichte ihr ein hohes Glas mit Goldrand, gefüllt mit Eiswürfeln und Gingerale. „Hier, mein Engelchen.“
Terence nannte sie schon immer Engelchen und passte während der Partys auf sie auf. Wieso ihr diese Feiern Angst machten, wusste sie nicht. Vielleicht waren es diese extravaganten Leute in ihren extrava-
ganten Kleidern mit den extravaganten Drinks.
Doch, sie wusste es.
Sie kniff die Augen zu und hörte die quietschenden Reifen, Mommys Schrei und sah, wie Kit und sie gegen den Vordersitz geschleudert wurden.
Daddy fluchte, rieb sich die Schläfen und sah sich mit rot unterlaufenen, weit aufgerissenen Augen um. „Alles in Ordnung?“
Kit drückte ihr die Hand. „Alles in Ordnung, Daddy.“ Aber Josephine schmeckte Blut, weil sie sich auf die Lippe gebissen hatte. Kit sah sie streng an und schüttelte den Kopf, als Josephine anfing zu weinen. „Nichts passiert“, sagte ihre große Schwester noch einmal.
Mommy schluchzte. „Liebling, lass mich fahren. Bitte, lass mich fahren ...“
1968
Sie wollte nicht ins Ferienlager. Nicht in eins dieser „Dann kommst du endlich mal raus“ Ferienlager und überhaupt kein Ferienlager. Sie wollte keine Reitstunden nehmen. Sie wollte nur in ihrem Zimmer bleiben und Detektivgeschichten mit Nancy Drew lesen und ihre eigenen Geschichten erfinden. Nichts mochte sie lieber als die Tür zuzuschließen und in eine andere Welt einzutauchen, mit ihrem Bleistift all die Worte niederkritzeln, die in ihrem Kopf durcheinanderflogen. So viele Geschichten! Wie sollte sie die jemals alle aufschreiben?
„Josephine, Abendbrot ist fertig.“
„Aber ich muss noch meine Geschichte ...“
„Josephine! Sofort!“
„Ja, Ma’am.“
Sie schlurfte nach unten und führte Selbstgespräche. Wenn sie die Szene die ganze Zeit im Kopf wiederholte, dann würde sie sie vielleicht nach dem Essen und den Nachrichten noch wissen ...
Aber nach dem Essen rollte sich Josephine auf dem Bett zusammen und versuchte sich vor der Welt da draußen zu verstecken. Was für eine schlimme Welt! Wieso mussten Mommy und Daddy immer diese Nachrichten gucken? In irgendeinem fernen Land sprengten sich die Leute gegenseitig in die Luft, aber das konnte hier auch passieren, hier in ihrer Nachbarschaft. Erst vor ein paar Wochen waren zwei Männer mit Kapuzen in Francie Lewis’ Haus eingebrochen und hatten ihrer Mutter eine Pistole an den Kopf gehalten.
Jedes Mal, wenn sie Nachrichten schauten, füllte sich ihr Kopf mit neuen Geschichten, aber es waren furchterregende, traurige Geschichten, die sie nicht aufschreiben wollte. Aber es konnte auch hier passieren. Jede Wette. Sie krabbelte unter die Decke und kniff die Augen zu, aber die Schwarz-Weiß-Bilder der Soldaten konnte sie immer noch sehen und die explodierenden Granaten und die Schreie hören. Und sie konnte sich den kleinen Jungen vorstellen, dessen Vater gerade in Fetzen gerissen worden war. Sie konnte ihn fast spüren, fast anfassen. Am liebsten würde sie einfach nur noch weglaufen. Oder sich verstecken. Ja, sie würde sich verstecken.
Henry – Samstagnachmittag
Ich musste schnell nach Hause, bevor Libby wieder ihren Sorgenanfall bekam. Die gute Stimmung hielt immer nur vierundzwanzig Stunden und jetzt waren schon fast sechsunddreißig Stunden vergangen. „Hab wieder einen Job, Schatz. Wie zuvor. Wir kriegen das Geld für seine OP zusammen. Glaub mir.“ Sie wusste nicht, welcher „Nebenjob“ die Krankenhausrechnungen bezahlte. Sie fragte auch nie danach. Gott sei Dank. Aber Libby war nicht dumm. Sie fragte zwar nicht nach, aber sie wusste genau, dass bei zwei richtig dicken Schecks innerhalb eines Monats kaum, nun ja, alles ganz legal zugehen konnte. Jedenfalls machte sie sich andauernd Sorgen deswegen.
Der Fernseher plärrte noch immer die Nachrichten, die Tochter sagte irgendwas über ihre Mutter als Autorin von historischen Romanen und die Reporterin meinte, der letzte Roman sei ziemlich umstritten gewesen.
Ich starrte auf das Display und wartete auf eine Textnachricht von ihm, die mir sagen würde, was ich jetzt tun sollte. Aber keine Nachricht beförderte mich ins Nirvana. Kein Rüffel. Und ich war mir sicher, dass ich in drei Tagen auch keinen Scheck in der Post haben würde.
Die OP von Jase war in zwei Wochen angesetzt. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich Libbys verzweifeltes Gesicht sehen. „Die Versicherung übernimmt wieder nur ein Zehntel der Kosten. Du hast versprochen, dass du das Geld rechtzeitig zusammenkriegst. Die Ärzte sagen, dass sie mit der OP nicht mehr warten können!“
Jase war mit einem Loch im Herzen geboren worden. Drei große Operationen hatten ihn sieben Jahre am Leben gehalten. Diese letzte konnte das Problem endgültig beseitigen, meinten die Ärzte. Das würde womöglich das Ende meiner Karriere als Berufskiller bedeuten und ich könnte mich mit meinem klassischen Job in der Druckerei begnügen. Was für eine Ironie, oder? Tagsüber druckte ich Bücher. Wer weiß, vielleicht hatte ich sogar eins von Miz Bourdillon gedruckt.
„Liest du?“, hatte mich der große Dan, mein Boss, vor ein paar Jahren mal gefragt.
„Nicht so viel. Hab wenig Zeit.“
Er hatte genickt und in seinen stahlgrauen Augen hatte Mitgefühl gelegen. Er wusste von Jase. Nicht von mir, so viel steht fest. Was nur unsere Familie was anging, ging nur unsere Familie was an. Aber ich war zweimal nicht zur Arbeit erschienen, als Libby nicht freibekam und Jase in die Notaufnahme musste.
Und jetzt brauchte er dringend diese OP. Ich wandte mich von dem vermaledeiten Fernseher ab, schloss die Augen und sah das schmale Gesicht von Jase vor mir, voller Sommersprossen, grüne Augen – so hübsch wie die von Libby –, die vor Baseballfieber sprühten. Kurz darauf krümmte er sich und keuchte nur noch, und ich hatte ihn so schnell ich konnte zum Pick-up getragen.
Ich kniff die Augen noch stärker zu und verdrängte den Schmerz. Das Püppchen im Fernsehen sagte irgendwas über Miz Bourdillon. Das Problem war nur, ich wollte nie etwas über die Leute wissen, die ich umlegte. Ich brauchte nur die nötigen Informationen für den Job, und dann war ich weg. Easy. Wenn man in einer Familie von Kriminellen aufwächst, lernt man das eine oder andere. Über die anderen drei Opfer hatte ich genug gewusst, um davon auszugehen, dass sie es verdient hatten. Abschaum. Lügner, Ehebrecher, Diebe. Einer war selbst ein Mörder.
Aber diese Lady war eine Bestsellerautorin. Was sie schrieb, wusste ich nicht, aber es klang nicht danach, als hätte sie eine Kugel verdient. Sie war kein Stephen King oder Salman Rushdie.
Ist nicht dein Problem, Henry.
Auf dem Weg nach Hause legte ich einen Zwischenstopp bei Books-A-Million ein. Die riesigen Buchläden mochte ich eben. Ich ging zickzack zwischen den Regalen, berührte die Cover auf den Tischen und fragte mich, was für eine Geschichte wohl zwischen den Buchdeckeln versteckt war. Ich las nicht viel, hatte ich gesagt, aber manchmal sagte ich so einiges, was nicht stimmte. Manchmal war die Wahrheit in meinem Kopf ganz schön vernebelt.
Ich fand ihre Bücher bei Historischen Romanen. Und nicht nur eins. Beinahe hätte ich eins aus dem Regal genommen. Vielleicht sollte ich mal was von ihr lesen. Bist du verrückt? Verrückt, ja, aber nicht dumm. Jedes Mal, wenn ich das Zeug nicht mehr nahm, wurde ich ein bisschen übermütig. Ich hielt meinen Kopf gesenkt und zog die Baseballkappe tiefer ins Gesicht, steckte die Hände in den Overall und ging zurück zum Auto.
Dort angekommen, las ich die neuen Nachrichten auf dem Handy. Jase ist in der Notaufnahme, schrieb Libby. Sie müssen die OP vorziehen. Ich fluchte. Und keine Nachricht von ihm. Natürlich nicht. Mein Job war es, den Job zu Ende zu bringen. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte, jetzt, wo halb Amerika auf eine Lady Mitte fünfzig schaute, die irgendwo in einem Krankenhaus in den Bergen von North Carolina im Koma lag.
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02.09.2019mabuerle auf lovelybooks.de "Wir wohnen hier wie im Paradies", hatte Momma gesagt. "jeden Tag dürfen wir dabei zusehen, wie Gott die Berge anmalt"...
Das war gestern, als Paige mit ihrer Mutter, der Schriftstellerin Josephine Bourdillon, den Sonnenaufgang beobachtet hat. Und heute liegt Josephine nach einem Kopfschuss in der Klinik im Koma. Dass sie überhaupt noch lebt, hat sie einer unbewussten Bewegung zu verdanken.
Wer aber hat das Attentat verübt?
Die Autorin hat nicht nur ein fesselndes Buch geschrieben. Die Geschichte geht in die Tiefe. Sie lotet die Psyche ihrer Protagonisten aus. Dabei wird das Geschehen in drei Handlungsstränge aufgegliedert. In Gegensatz zu Polizei und Familie kenne ich nämlich von Anfang an den Schützen und sein Motiv. Das allerdings hilft mir nicht weiter, denn er handelt im Auftrag. Immer wieder erfahre ich, wie der Schütze mit dem Ergebnis umgeht. Er ist eine der interessantesten Personen der Geschichte. Das Besondere ist, dass er seinen Part selbst erzählt. Eine seiner Kindheitserinnerungen liest sich so: "...Wenn Pa mich jemals mit einem Buch erwischt hätte, dann hätte er wohl das Gewehr geholt und mir mitten durch die Buchseiten in die Brust geschossen..." Er leiht sich die Bücher von Josephine aus der Bibliothek und findet darin zum Teil sein Leben gespiegelt. Er beginnt, Fragen zu stellen, Fragen nach Frieden und Vergebung.
Im zweiten Handlungsstrang, der kursiv gesetzt ist, darf ich mit Josephine in ihre Erinnerungen eintauchen. Aufgewachsen in einem wohlhabenden Haushalt lernt sie schnell zu unterscheiden zwischen Sein und Schein. Terence, der schwarze Diener, erklärt ihr: "...Miss Josy, Sie stellen aber Fragen. Diese feinen Leute betrinken sich doch nicht. Sie haben einen schönen Abend mit wenig Alkohol..."
Sie hat viel Empathie und möchte alles richtig machen. Sklaverei lehnt sie ab. Sie flüchtet in die Welt ihre Phantasie und schreibt schon in jungen Jahren erste Geschichten. Ihre ältere Schwester Kit dagegen ist sehr ichbezogen und nimmt mit, was sie bekommen kann.
Im dritten Handlungsstrang erfahre ich, wie die Familie mit der Erkrankung der Mutter umgeht und gemeinsam nach den möglichen Täter gesucht wird. Dabei wird immer wieder auf einen Sommer angespielt, der für die Familie eine besondere Bedeutung hat. Es gibt Vermutungen, dass das Attentat damit zusammenhängen könnte. Es dauert, bis das Geheimnis geklärt wird. Seit jenem Sommer hat sich Paige, die Tochter, vom Glauben abgewendet. Das ändert allerdings nichts daran, dass sie entsprechende Werte in ihrem Leben verinnerlicht und sich einen Blick für die Nöte der anderen bewahrt hat.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Es bleibt viel Raum für Emotionen. Tiefgründige Gespräche erlauben einen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Dabei spricht die Autorin Themen an, die sehr kontrovers sind. Ab welchen Moment wird der Glaube zur Heuchelei? Wie weit geht Gnade? Was macht Vergebung mit mir und mit dem anderen? Die Autorin wird sehr konkret. Es gibt keine theoretischen Abhandlungen. Die Fragen tauchen einfach im Kontext des Geschehens auf und werden so oder so beantwortet. An vielen Stellen hat mich besonders Henrys Sicht auf die Dinge berührt, gerade weil er unvoreingenommen und, man könnte fast sagen, kindlich naiv, den Glauben betrachtet. Seine Eindrücke nach dem Lesen der Evangelien klingen so: "...Wie ich mir schon gedacht hatte, gab sich dieser Jesus die ganze Zeit mit Sündern ab. Er aß mit ihnen und half ihnen und war selbst zu den Schlimmsten noch besonders gut - [...] - eben denen, denen jeder aus dem Weg ging. Und zu den frommen Leuten war er überhaupt nicht nett. Und das machte sie ziemlich wütend..."
Ein weiteres großes Thema durchzieht das Buch, ohne dass es zu Anfang explizit eine Rolle spielt, der Umgang mit einer Depression. Auch hier gibt es keine Schwarz-Weiß-Malerei, sondern die Schilderung betreffender Lebensumstände.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu haben nicht zuletzt die besonderen Protagonisten beigetragen, deren Wandlung der Handlung ein ganz eigenes Gepräge gibt.
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02.09.2019Grace2 auf lovelybooks.de Was für ein großartiger Roman! Spannend von der ersten bis zur letzten Seite und mit einer unglaublichen Tiefe zur Vergebung und Gnade.
Elisabeth Musser ist es gelungen mit ihrem Roman „In jenem besagtem Sommer“ eine ergreifende Geschichte zum Thema „Vergebung und Gnade“ zu schreiben.
Josephine Bourdillon ist eine christliche Bestsellerautorin. Für die ganze Welt überraschend wird sie eines Tages niedergeschossen.
Schwer verletzt mit einem Schädel-Hirn-Trauma wird sie auf die Intensivstation des Krankenhauses eingeliefert. Hier beginnt ihr langer Weg zurück ins Leben, aber wie weit sie genesen wird und ob sie jemals wieder schreiben wird, bleibt fraglich. Ihre Familie bleibt sprachlos zurück. Erst als sie in den Unterlagen der Autorin Drohbriefe finden, scheint eine Spur auf den Attentäter möglich zu sein. Doch die Ermittlungen geraten immer wieder ins Stocken. Die Familie schweigt zu einem Ereignis in jenem besagten Sommer vor vielen Jahren. Etwas Unfassbares muss geschehen sein. Liegt hier der Schlüssel für die Aufklärung des jetzigen Attentats?
Elisabeth Mussers Roman hat eine unglaubliche Tiefe. Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten sind phantastisch beschrieben. Die Gegensätzlichkeit und doch die gleiche Suche um Vergebung und Gnade erzeugen eine großartige Spannung, die sich bis zum Schluss durchzieht. Da sich der Schreibstil der Autorin auch noch sehr gut liest, gehört dieser Roman definitiv zu den Büchern, die man nicht mehr aus der Hand legt. Ich bin begeistert, wie gelungen die Autorin aus dem christlichem Verständnis das Erleben von Vergebung und Gnade beschreibt. Es hat mich tief berührt und sehr zum Nachdenken gebracht. Ich freue mich darauf, das Gelesene im Gebet zu vertiefen. Ich empfehle diesen beeindruckenden Roman sehr gerne weiter.
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02.09.2019liesmal50 aud lovleybooks.de Viele verschiedene Ereignisse gibt es "in jenem besagten Sommer", so der Titel des christlichen Buches von Elizabeth Musser aus dem Verlag Francke, die nach und nach zur Sprache kommen um aufgearbeitet zu werden.
Noch vor dem Beginn der Geschichte begeistern mich die Verse der Schriftstellerin und Protagonistin Josephine Bourdillon mit wunderbaren Worten aus "The Mountains Between Us" und lassen mit
emotionalen Gefühlen meine Neugier wachsen. Doch dann schlägt mit dem Kapitel 1 die Wirklichkeit erbarmungslos zu. 2015 in Asheville, North Carolina – Henry ist ein Auftragsmörder und nur durch einen Zufall ist der Schuss auf die Autorin Josephine Bourdillon nicht tödlich, doch sie wacht aus dem Koma nicht mehr auf. Warum sollte sie sterben? Sie hat doch mit ihren Büchern, in denen es um Gott und um Vergebung und Gnade geht, bereits so vielen Menschen geholfen, den Weg aus Hilflosigkeit und Verzweiflung herauszufinden! Josephines Familie – ihr Ehemann Patrick und die zwei Töchter Hannah und Paige – ist entsetzt. Nie bleibt Josephine allein, immer sitzt jemand an ihrem Krankenbett auf der Intensivstation. Alle machen sich Gedanken darüber, wer hinter dem Attentat stecken könnte. So hofft man natürlich, dass der Täter bald überführt wird, aber immer wieder erweist sich die Fährte als falsch.
Das Buch begeistert mich von Anfang an. Es gibt so viele Fragen und die Spannung nimmt mich förmlich gefangen. Viele Fragen werden aufgeworfen: Was geschah in jenem besagten Sommer? Welches Geheimnis gibt es? Wer kennt die Wahrheit? Steht das Geschehen im Zusammenhang mit dem Attentat?
Elizabeth Musser hat einen sehr fesselnden Schreibstil, der den Spannungsbogen konstant straff hält. Sehr gut gefallen haben mir die in Kursivschrift gehaltenen, zum Teil sehr persönlichen Rückblicke in das Leben von Josephine und ihrer Familie, wodurch ein besonders enges Verhältnis zu ihnen entstehen konnte. Eine Ausnahme davon bildet jedoch Josephines Schwester Kit. Aber mehr möchte ich dazu nicht verraten.
Auch der Attentäter Henry und seine Familie bleiben weiterhin ein wichtiger Teil der Geschichte und sorgen für spannende und emotionale Momente.
Der Autorin ist es gelungen, die aus verschiedenen Perspektiven erzählte und aus mehreren "Strängen" bestehende Geschichte zusammenfließen zu lassen zu einem Ende, das keine Fragen offen lässt. Mir hat das Buch wunderschöne Lesestunden bereitet und gern empfehle ich es weiter.
"Vergebung ist nicht für den, der einen verletzt hat, sondern sie ist dafür da, damit das eigene Herz nicht verbittert wird."
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02.09.2019Zaubermasu auf lovelxbooks.de Man kommt sehr schnell in die Geschichte rein, die Protagonisten sind alle toll beschrieben und von Kapitel zu Kapitel wird immer mehr Spannung aufgebaut. Bis zum Schluß war mir die Lösung nicht wirklich klar, ich hatte einen Verdacht, der sich dann aber nicht bestätigt hat. Das Buch lässt sich toll lesen, der Schreibstil ist flüssig - ich kann nur
eine ganz klare Empfehlung für dieses tolle Buch aussprechen !
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02.09.2019eanette_Lube auf lovelybooks.de Auf die Bestsellerautorin Josephine Bourdillon wird wie aus heiterem Himmel ein Attentat verübt, und das am hellichten Tag. Sie kämpft auf der Intensivstation um ihr Leben. Als die Töchter der Polizei Drohbriefe übergeben, die sich in der Fanpost der Autorin finden, scheint eine erste Spur gefunden. Die Ermittlungen kommen jedoch ins Stocken. Die Familie ist auch am Rätseln, wer
der liebenwerten, zurückgezogen lebenden Frau so etwas Schreckliches angetan haben könnte. Die Töchter stoßen auf ein Ereignis, das viele Jahre zurückliegt und über das keiner so recht reden will. Irgendetwas Unfassbares muss in jenem besagten Sommer geschehen sein. Im Gedächtnis der Familie sind die Ereignisse von damals wie ausgelöscht. Ob hier der Schlüssel für die Aufklärung des Attentats liegt?
Die Autorin Elizabeth Musser hat einen sehr guten Schreibstil, der mich sofort mitten ins Geschehen katapultiert hat. Die ganze Zeit habe ich mitgerätselt, wer wohl das Attentat verübt haben könnte. Im Laufe der Geschichte tun sich so einige Abgründe auf und es kommen Geschehnisse aus der Vergangenheit zutage, mit denen ich keinesfalls irgendwie gerechnet habe. Obwohl ich nicht gläubig bin, hat mich die Geschichte sehr berührt. Es geht viel um Gnade und Vergebung. Diese Geschichte ist erschütternd, traurig, spannend, aufregend und hat mein Herz sehr berührt. Ich empfehle diese Geschichte auf jeden Fall allen weiter, die gern in die Gedankenwelt der Josephine einsteigen wollen. Auch die anderen Protagonisten gefallen mir alle auf ihre Weise. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man sich gut gedanklich in die Menschen hinein versetzen kann. Mit dem Ende habe ich auf jeden Fall überhaupt nicht gerechnet, aber ich konnte es sehr gut nachvollziehen. Dies ist nichts für zartbesaitete Menschen. Für mich war die Geschichte erschütternd und zu Herzen gehend.
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11.08.2019LEXI Aus Bösem kann Gutes entstehen.
"In der Bibel steht, wir sollen Christen an ihrer Liebe erkennen. Ich will Liebe sehen, nicht Hass. Ich will verstehen, was Gnade ist."
Ein Mordanschlag auf die Bestsellerautorin Josephine Bourdillon wird durch eine plötzliche und unerwartete Bewegung des Opfers in allerletzter Sekunde vereitelt. Josephine überlebt, fällt jedoch ins Koma. Ihr Ehemann Patrick und ihre beiden Töchter
Hannah und Paige sind fassungslos. Denn die bekannte Schriftstellerin war eine liebevolle Ehefrau und Mutter, sie hatte ein gutes Herz und eine empfindsame Seele, und kämpfte in ihren Büchern stets für Gerechtigkeit. Gemeinsam mit der Polizei versucht die Familie, Licht in diesen brutalen Anschlag zu bringen und Hinweise auf den Täter zu finden. Dabei werden Drohbriefe an Josephine unter die Lupe genommen, aber auch die genauen Einzelheiten eines ganz bestimmten Ereignisses hinterfragt, welches sich in "jenem besagten Sommer" ereignet hatte und die Familie Bourdillon für immer veränderte.
Henry Hughes stammt aus schrecklichen familiären Verhältnissen und verdingt sich als Auftragskiller, um Geld für die Operationen seines schwerkranken Sohnes aufzubringen. Das Leben in seinem gewalttätigen Elternhaus hinterließ tiefe Spuren bei dem Mann, er leidet an psychischen Problemen. Doch obgleich Henry seine Waffe auf Josephine richtete, agierte er auf Anweisungen, die er über einen Mittelsmann erhielt, er weiß nichts über die Identität seines Auftraggebers. Als er sich nach dem missglückten Attentat mit Josephines Büchern beschäftigt, die von einem tiefen und unerschütterlichen Glauben an Gott zeugen, verändert dies seine Einstellung. Doch der Weg zum Glauben und zur Gnade führt für Henry über die Vergebung, die er um jeden Preis erlangen möchte.
In der Person des Henry Hughes thematisiert Elizabeth Musser die traumatischen Folgen einer furchtbaren Kindheit und Jugend, die innere Zerrissenheit eines Mannes, der seine Schuld bekennen und sich dem Glauben zuwenden möchte. In einfühlsamen Worten beschreibt die Autorin Henrys Sehnsucht nach Vergebung, seine Einsicht und Reue, und seine Hoffnung auf ein besseres Leben. Seine ernsten, kindlichen Fragen zur Vergebung sind sehr berührend. Die Protagonistin Josephine Bourdillon wird als zierliche, melancholische Frau dargestellt, die über gesellschaftliche Tabus wie Ungerechtigkeit, Gewalt, Vorurteile, Sucht und Depressionen schreibt, zugleich aber mit ihrer Vergangenheit und dunklen Schatten kämpft.
Elizabeth Musser besitzt einen sehr einnehmenden Schreibstil, ihre Worte vermochten es, mir sowohl die wundervoll charakterisierten Figuren, als auch die Handlung, nahezubringen. Durch Josephines kritischen Zustand und die laufenden Anspielungen auf die Ereignisse "in jenem besagten Sommer" wird der Spannungsbogen konstant hochgehalten. Wie auch in den anderen Büchern der Autorin spielt der Glaube eine zentrale Rolle. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Henry, Paige und Josephine erzählt. Gedanken und Gebete der Protagonisten wurden kursiv dargestellt, ebenso die Rückblicke in die Vergangenheit. Neben Josephine und Henry spielt Paige Bourdillon eine bedeutende Rolle. Die scharfsinnige jüngere Tochter der Autorin hat tiefgründige Gedanken, sie möchte wie ihre Mutter Schriftstellerin werden, teilt jedoch den Glauben ihrer Familie nicht. Elizabeth Musser ist es vortrefflich gelungen, Paiges inneren Kämpfe, ihre Skepsis, und letztendlich ihren Weg zurück zu Gott darzustellen.
Die Autorin bedient sich einiger Nebenfiguren, wobei Henrys Ehefrau Libby meine ganz besondere Sympathie galt. Die zierliche Frau hält auch in den dunkelsten Stunden an ihrem Glauben fest und beweist Durchhaltevermögen und Stärke. Ein farbiger Angestellter namens Terence wird für Josephine zum Anker ihrer Kindheit und Jugend. Während ich zu Josephines Ehemann Patrick keinen richtigen Zugang fand, weckte deren verrückte und aufgedrehte Schwester Kit starke Emotionen in mir. Kits Drang, stets im Rampenlicht zu stehen, ihre übertriebene und selbstmitleidige Art sowie ihr Hang zur Selbstzerstörung sorgen für viel Aufregung und Kummer in diesem Buch.
"In jenem besagten Sommer" war ein Buch, das mich sehr gut unterhalten, mich nachdenklich gemacht und mir ausgezeichnet gefallen hat. Elizabeth Mussers emotionale Geschichte besticht durch große Tiefe, wartet mit hervorragend ausgearbeiteten Charakteren und einer Handlung auf, die mich am Ende wirklich überrascht hat.
Begeisterte fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung!
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20.06.2019claudi-1963 "Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk." (Eph. 2, 8"9)
Ganz unverhofft wie auf die Bestsellerautorin Josephine Bourdillon ein Attentat verübt. Schwerverletzt ringt sie auf der Intensivstation mit dem Tode. Ihr Mann Patrick und Tochter Paige
sind fassungslos, schnell informiert Paige ihre Schwester Hannah die zurzeit in Frankreich studiert. Die erste Spur wird recht schnell gefunden, nämlich Drohbriefe die Josephine schon längere Zeit von jemanden erhalten hatte. Ist der Täter womöglich unter Josephines Lesern zu finden" Doch die Polizei tappt weiter im Dunkeln, wer der Autorin das angetan hat. Paiges größte Sorge ist, das die Polizei das Geheimnis von jenem besagten Sommer herausbekommt, das ihre Familie so verändert hat. Zur selben Zeit freundet sich Paige in der Klinik mit den Eltern Henry und Libby an, dessen Sohn Jase am Herzen operiert wurde. Dass diese Freundschaft noch schwer belastet wird, ahnt sie bis dahin nicht.
Meine Meinung:
Die Autorin kannte ich bisher nicht, doch der Klappentext hatte mich sofort angesprochen und fasziniert. Das Cover mit den warmen Farben und dem Blick auf die Schönheit der franz. Provence, die hier inhaltlich ebenfalls eine Rolle spielt, gefiel mir gut. Der Schreibstil war unterhaltsam, fesselnd und wirklich bemerkenswert. Besonders gefallen hat mir der Einblick in die Gedanken der einzelnen Protagonisten. In einer bemerkenswerten Interpretation ließ mich die Autorin am Glaubensleben von Josephine, aber auch an ihrem Hadern mit Gott und sich selbst teilhaben. Dabei spürte man erst nach und nach welch dunkle Wolken Josephine schon ihr ganzes Leben begleitet hatten. Dass sie schon seit Jahren in tiefen Depressionen steckte, die sie teilweise bis zum Nervenzusammenbruch bringen. Jedes Buch, das sie schrieb, wurde für sie zu einer Herausforderung, sie beschrieb es wie folgt: "Für mich war jeder Roman wie eine Geburt und hinterher war ich stets völlig ausgelaugt. Wenn dann noch schwierige Lebensumstände dazukamen, wurde daraus eine Katastrophe." (Buchauszug) Das sich die Autorin hier das Thema Depression so bemerkenswert darstellt, hat mich sehr beeindruckt und imponiert. Dadurch konnte mich wirklich so sehr gut in diese Gemütskrankheit hineinversetzen. Zudem ging es im Plot um Gnade, Hoffnung, Nächstenliebe, Vergebung, Glaube und Gebet. Die Charaktere hatten mich alle tief beeindruckt, besonders Paige die sich selbst als etwas chaotisch sah und irgendwie auch auf der Suche nach ihrem verlorenen Glauben war. Dafür hatte sie trotzdem ein wirklich großes Herz. Ihr Mutter Josephine war dagegen eine lethargisch, tiefgläubige Frau die schon in jungen Jahren sich für alles verantwortlich fühlte. Dazu kamen noch familiäre Belastungen, wie Alkoholismus, Selbstmord und Drogen, kein Wunder das sie deshalb an Depressionen litt. Sie kümmerte sich um das Glaubensleben aller, ob das ihre Leser oder die Familie war und dabei vernachlässigte sich oft selbst. Besonders, weil sie die Gnade Gottes für sich einfach nicht recht annehmen konnte. In Patrick fand sie jedoch einen liebevollen, treuen, gottesfürchtigen und hingebungsvollen Mann, der ihr stets zur Seite stand. Und Henry, der eigentlich gar nicht auf der Suche nach Gott war, wird ihn schneller kennenlernen, als ihm lieb ist. Für mich war dies eines der bemerkenswerten Bücher dieses Jahres, gerade weil es die Depression so greifbar macht, ich kann es nur weiterempfehlen. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sterne.
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20.06.2019TochterAlice Josephine Bourdillon, eine gefeierte Autorin christlicher Romane, wird von einem Attentäter angeschossen. Nur ein Zufall verhindert, dass sie nicht sofort stirbt, aber auch so muss sie um ihr Leben kämpfen. Und hat ihre ganze Familie - Ehemann Patrick, die Töchter Hannah und Paige, Ziehsohn Drake und ihre egozentrische Schwester Kit - auf ihrer Seite.
Der Roman wird aus vier Perspektiven
erzählt - einer Rückblende aus der Sicht des allwissenden Erzählers, sowie aus den Perspektiven von Josephine und ihrer jüngeren Tochter Paige. Und was den Roman so ungewöhnlich macht: Henry, der Attentäter, ist von Beginn an als Dritter im Bunde dabei - wir lernen ihn kennen als einen vom Leben gebeutelten Mann, der von dem Geld, dass er für dieses und für vorherige Attentate erhält, überlebensnotwendige Operationen für seinen kleinen Sohn bezahlt. Dieser liegt in derselben Klinik wie Josephine und es kommt, wie es kommen muss: seine Wege und die von Paige kreuzen sich.
Vergebung und Gnade, aber auch die Last, die das Leben mit dem Glauben für den ein oder anderen bedeutet, sind wichtige Themen in diesem Roman, denen sich die Autorin auf eine bewundernswert offene Weise nähert. Man spürt die Bedeutung, die der Glaube für sie hat und auch die Hoffnung, dass andere zu ihm finden und von ihm Kraft und geistige Nahrung beziehen, doch das wird auf eine erfrischend wenig missionarische Art transportiert.
Mir hat sich die Autorin Elizabeth Musser als eine feinfühlige und tiefsinnige Botschafterin des Christentums präsentiert, allerdings als eine, die selbst erst den Zugang zu diesem sehr komplexen Thema finden musste. Die zahlreichen Perspektiven und Zeitsprünge waren für mich zunächst sehr verwirrend, es hat eine Weile gedauert, bis ich den Überblick über alle Erzählstränge gewonnen hatte. Doch dann hat die Handlung mich gänzlich gepackt!
Ein Roman, der sich klug und reif, dabei unterhaltsam, mit den Werten des christlichen Glaubens auseinandersetzt. Ergreifend und sehr lesenswert.
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19.06.2019Gusaca Die Schriftstellerin Josephine Bourdillon wird angeschossen und liegt mit einem Schädel-Hirn-Trauma auf der Intensivstation. Ihre Familie bangt um sie und die Frage nach dem Täter und seinen Beweggründen wird aufgeworfen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir wieder sehr gut. Auf drei verschiedenen Erzählebenen , die in Gegenwart und Vergangenheit spielen ,wird dem LEser sehr gekonnt das GEschehen und die unterschiedlichen
Personen näher gebracht.
In der Vergangenheit der Schriftstellerin scheint es ein Geheimnis zu geben, das im Zusammenhang mit dem Attentat zu stehen scheint. Der Leser lernt schnell den Täter kennen, der in einer Ausnahmesituation steckt und psychisch sehr labil ist. Die Suche nach dem Auftraggeber gestaltet sich dagegen sehr schwierig.
Der Spannungsbogen wird sehr gezielt gesetzt und läßt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen. Es werden einige sehr schwere Themen tiefgründig behandelt. Glaubenszweifel, christliches Handeln, Liebe bis zur Selbstaufgabe, schwierige familiäre Ereignisse, die Suche nach Vergebung und psychische Erkrankungen wie Depressionen sind zentraleThema, die gekonnt in die vielschichtige GEschichte eingearbeitet worden sind.
Das Ende hätte ich so nie erwartet, es ist aber genauso absolut stimmig.
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16.06.2019peedee Sehr lesenswert!
Ein Mordanschlag auf die Bestsellerautorin Josephine Bourdillon! Sie liegt auf der Intensivstation im Koma. Wer könnte es auf Josephine abgesehen haben" Ein fanatischer Leser" Die Polizei wertet Fanpost und Drohbriefe aus, doch die Ermittlungen geraten ins Stocken. Auch die Familie von Josephine versucht herauszufinden, wer dahinter stecken könnte. Hat der aktuelle Vorfall etwas mit dem besagten Sommer
zu tun, über den sie alle schweigen"
Erster Eindruck: Das Coversujet ist grundsätzlich schön, aber mir entspricht die Art der Malerei (oder nachkolorierte Fotografie") nicht sehr. Der Buchtitel gefällt mir hingegen sehr gut, er macht neugierig auf etwas in der Vergangenheit.
Für mich war es das erste Buch von Elizabeth Musser und daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen und aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt: eine Geschichte in der Vergangenheit ab Ende der 1960er Jahre, d.h. in der Kindheit von Josephine, sowie zwei in der Gegenwart, einmal innerhalb der Familie und einmal ausserhalb davon. Die Wechsel sind gut gekennzeichnet und machen das Buch lebendig.
Dass auf die Bestsellerautorin ein Mordanschlag ausgeführt wurde, ist für die Presse natürlich ein gefundenes Fressen. Doch wer hat Interesse daran, Josephine tot zu sehen" Ob sie je aus dem Koma erwachen wird und in welchem Zustand sie dann wäre, ist unklar. Für die Familie muss das ein Riesenschock sein!
Was ist in jenem besagten Sommer passiert" Warum befürchtet Paige, dass ihr Vater verdächtigt werden könnte, etwas mit dem Anschlag auf Josephine zu tun zu haben" Die Andeutungen auf den besagten Sommer haben mich ganz kribbelig gemacht und ich musste schnell weiterlesen, um mehr herauszufinden. Paige hat mir sehr gefallen. Obwohl sie noch sehr jung ist und selbst meint, mit dem Glauben nichts mehr anfangen zu können, praktiziert sie doch unbewusst Nächstenliebe und Vergebung. Wenn das nicht Glaube in Reinkultur ist!
Die Autorin hat es geschafft, das Wesen von Josephine sehr gut darzustellen, ihre inneren Kämpfe gegen die Depressionen, die sie immer wieder zu überwältigen drohten. Es ist eigentlich verrückt, dass Josephine Bücher schreibt, aber mit Kritik nicht gut umgehen kann. Ich muss zugeben, dass ich jedoch auch schlecht mit negativen Reaktionen umgehen könnte, vor allem in der heutigen schnelllebigen Welt und Social Media. Da könnten zig tolle Bewertungen kommen, aber wenn eine dann sehr schlecht ausfällt"
Es wurden schwergewichtige Themen wie Depressionen, Liebe, Glaube, Vergebung und Gnade behandelt. Der Ausgang der Geschichte hat mich sehr überrascht und mich nachdenklich zurückgelassen. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.
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20.03.2019Gisela Fajta Ein Buch das nicht einfach ist zu lesen, für den ungeübten Leser am Anfang verwirrend, aber es lohnt sich dranzubleiben. Die Thematik ist tiefgründig und wirkt authentisch.
11.03.2019Monika S.-W. Ein interessanter und fesselnder Roman, dessen Auflösung mich doch sehr überrascht hat. Mir war bislang nicht bewußt, in welche Tiefen Menschen mit Depressionen fallen können. Von daher ist der Roman dazu auch recht aufschlußreich.