Als es plötzlich an ihrer Haustür klingelte, zuckten Marci Webers Finger auf der Zahnpastatube so sehr zusammen, dass ein minzgrüner Strahl auf ihren Badezimmerspiegel spritzte.
Wer konnte so spät noch etwas von ihr wollen? Nach acht Uhr abends kam in Hope Harbor niemand mehr zu Besuch. Und schon gar nicht um Viertel nach zehn.
Mit rasendem Puls legte sie die Tube auf den Waschbeckenrand und ignorierte die gewellte Zahnpastaspur, die sich über die Armatur zog und im Waschbecken zusammenlief.
Die feuchten Handflächen rieb sie sich an ihrem Nachthemd ab. Dann schlich sie aus dem Badezimmer durch den Flur in ihr dunkles Schlafzimmer, wo sie an den Rand des Fensters trat und in die Nacht hinausspähte.
Vergeblich.
Bei dem Gedanken, nach unten zu gehen, um besser sehen zu können, verstärkte sich das ungute Grummeln in ihrem Bauch noch. Das war aufgrund ihrer früheren Erfahrungen auch nicht überraschend.
Es klingelte erneut. Sie musste etwas unternehmen.
Hastig eilte sie zu ihrem Nachttisch, holte das Pfefferspray aus der Schublade und nahm ihr Handy aus der Ladestation, um sofort die Polizei anrufen zu können, während sie zum Fenster zurückschlich und spürte, wie ihr Herz heftig schlug.
Atme, Marci. Du bist in Hope Harbor. Hier passiert normalerweise nichts Schlimmes. Der Teenager, der sich letztes Jahr einen Spaß daraus gemacht hat, das Eigentum fremder Menschen zu zerstören, wurde gefasst und seitdem gab es keine ernsthaften Zwischenfälle mehr. Du reagierst über.
Das stimmte.
Trotzdem verkrampfte sich ihr Griff um das Handy, während sie darauf wartete, dass ihr nächtlicher Besucher die Veranda verließ und wieder verschwand.
Was sollte er mit der Katze machen, die auf dem Baum festsaß, wenn niemand die Tür öffnete?
Ben stemmte die Fäuste in die Seiten und runzelte die Stirn. Im ersten Stockwerk brannte Licht. Es musste also jemand zu Hause sein.
Aber scheinbar hatte es keinen Sinn, auf Hilfe von den Bewohnern dieses typischen Küstenhäuschens zu hoffen, und so verließ er mit einem verärgerten Seufzen die Veranda.
Ein mitleiderregendes Miauen begrüßte ihn, als er um das Haus herum zu dem Baum ging und das Licht seiner Taschenlampe auf die Katze richtete, die ihn mit bernsteinfarbenen Augen anschaute.
Wenn die Katze keine blutende Pfote hätte, würde er einfach weitergehen. Katzen kamen vielleicht leichter auf einen Baum hinauf als wieder nach unten, aber normalerweise trieb sie der Hunger, sich selbst zu helfen.
Außer sie waren verletzt oder hatten Angst.
Und auf die Katze, die mit mitleiderregender Miene auf diesem Baum saß, traf beides zu.
Ben betrachtete den Stamm des Hartholzbaumes, der unten keine Äste hatte. Er konnte also unmöglich hochklettern. Außerdem würde er der Katze damit womöglich noch mehr Angst einjagen.
Ratlos blickte er sich im Garten um. In dem verwitterten Gartenschuppen würde er vielleicht ein paar brauchbare Geräte finden.
Er ging auf die Hütte zu und legte die Hand auf den Griff. Sie war unverschlossen.
Er machte die Taschenlampe an und bewegte den Lichtstrahl durch den Raum. Eine zwei Meter hohe Leiter. Ein Besen. Eine Schnur.
Das könnte helfen.
Er zog seinen Strickpullover aus, wickelte ihn um die Borsten des Besens und befestigte ihn daran mit der Schnur. Dann schulterte er die Leiter und kehrte zu dem Baum zurück.
»Durchhalten, Kätzchen! Ich hole dich vom Baum und verarzte deine verletzte Pfote«, sagte er in einem beruhigenden Tonfall, während er die Leiter an den Baum lehnte. Diesen Tonfall hatte er bei verletzten, verängstigten Kindern benutzt, die er behandelt hatte und die nur seinen Tonfall, aber nicht seine Sprache verstanden hatten. Diese Kinder waren Opfer eines grausamen Krieges geworden, der vor niemandem Halt machte.
Nachdem er getestet hatte, ob ihn die Leiter trug, kletterte er bis zur zweithöchsten Sprosse hinauf, hob den Besen über seinen Kopf und stupste die Katze mit dem Besen, den er mit seinem Pullover ausgepolstert hatte, vorsichtig an. Die Katze schwankte ein wenig und umklammerte den Pullover, um sich festzuhalten.
Ben ahmte die Rettungstechnik nach, die er bei einem Freund gesehen hatte, und bewegte den Besen langsam vom Baum weg. Die Katze krallte sich zunächst nur mit den Vorderpfoten an dem Pullover fest. Als der Abstand zwischen Baum und Besen immer breiter wurde, umklammerte das Tier den Pullover mit allen vier Pfoten.
Als das Tier sich am Besen festkrallte, ließ Ben den Stiel durch seine Finger nach unten gleiten und packte die Katze sanft am Nacken. Er ließ den Besen fallen, hielt die Katze in seiner Armbeuge und kletterte vorsichtig Sprosse für Sprosse von der Leiter.
Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, drehte er sich um. In diesem Moment wurde er von einem grellen Lichtstrahl geblendet.
»Was soll das?« Er ließ die Katze los und hob die Hand, um seine Augen vor dem grellen Licht abzuschirmen.
Offenbar gefiel der Katze das plötzliche Licht genauso wenig wie ihm. Mit einem durch Mark und Bein gehenden Kreischen fuhr sie mit ihren Krallen über seinen Unterarm, riss sich von ihm los, sprang auf die Erde und verschwand in der Dunkelheit.
»Halten Sie Ihre Hände so, dass ich sie sehen kann, während ich mit Ihnen spreche. Ich bin Officer Jim Gleason von der Polizei in Hope Harbor«, hörte er eine Stimme aus der Dunkelheit.
Ben kniff wegen des grellen Lichts die Augen zusammen und sah, wie eine Blutspur über seinen Unterarm lief. Er kam sich vor, als wäre er im falschen Film.
Wie hatte so schnell so viel schieflaufen können?
Seit dem Moment, in dem er die Nachricht bekommen hatte, dass sein Großvater gestorben war, hatte er gewusst, dass diese Fahrt schwer werden würde. Aber seine ersten acht Stunden in Hope Harbor übertrafen seine kühnsten Befürchtungen noch.
Es war schon genug, dass er einen Leuchtturm geerbt hatte. Nun war er noch von einer Katze verletzt worden und ins Visier der Polizei geraten.
Dieser Aufenthalt in Hope Harbor nahm immer groteskere Züge an.
»Seine Geschichte stimmt, Marci. Wir können ihn wegen unbefugten Betretens Ihres Grundstücks belangen, wenn Sie wollen, aber …« Officer Gleason zuckte mit den Schultern.
Er brauchte seinen Satz nicht zu beenden. Sie wusste auch so, was er dachte.
Aber es wäre ziemlich gemein, einen Mann anzuzeigen, der in die Stadt gekommen ist, um seinen Großvater zu beerdigen, und der verletzt wurde, als er ein hilfloses Tier retten wollte.
Marci hatte sich im Schatten der Haustür verschanzt und warf einen Blick auf den großen, schlanken Mann in ihrem Garten.
Wie erstarrt stand er im Licht der Laternen da und hatte einen zerrissenen Pullover in der Hand. Sein dunkles Haar glänzte vom Nieselregen. Obwohl sie seine Gesichtszüge nicht genau sah, war seine Blässe nicht zu verkennen.
Das Gesicht des Mannes war genauso weiß und angespannt wie ihres. Wie ein Übeltäter sah er ganz und gar nicht aus. Eher wie jemand, der in einem Alptraum gefangen war.
»Was soll ich machen, Marci?« Der Polizist stellte seinen Jackenkragen auf, da der Nieselregen stärker wurde.
Sie zögerte. Wenn die Geschichte stimmte, die der Mann erzählt hatte, war er eher ein Katzenretter als ein Einbrecher.
»Sind Sie sicher, dass seine Angaben stimmen?«
»Ich habe seinen Personalausweis überprüft und Eric hat bestätigt, dass er heute Nachmittag bei ihm in der Kanzlei war. Außerdem hat er einen frischen Kratzer am Arm. Ich habe die Katze zwar nur kurz gesehen, bevor sie in der Dunkelheit verschwand, aber ich habe sie kreischen gehört. Das alles belegt seine Geschichte.«
Ja, das stimmte. Annabelle saß alle paar Tage auf diesem Baum und kam nicht mehr runter. Marci hatte die Katze selbst mehrmals aus ähnlichen Situationen gerettet, bis sie irgendwann begriffen hatte, dass Mrs Schroe-ders Katze trotz ihrer mitleiderregenden Hilferufe sehr wohl in der Lage war, selbst vom Baum zu kommen.
Aber der Fremde in ihrem Garten konnte das schließlich nicht wissen.
»Okay. Lassen Sie ihn gehen. Es tut mir leid, dass ich Ihnen solche Umstände gemacht habe.«
»Kein Problem. Dafür sind wir da.« Er tippte an seinen Hut. »Ich sage ihm, dass er gehen kann.«
Der Polizist wollte sich schon abwenden, aber Marci hielt ihn am Arm fest. »Hat er gesagt, warum er so spät abends hier oben ist?«
»Ja. Wegen seinem Jetlag konnte er nicht schlafen. Deshalb ist er spazieren gegangen. Er kommt aus dem Nahen Osten und ist heute mit dem Flieger hier angekommen. Können Sie sich vorstellen, wie viele Zeitzonen er durchquert hat?«
Sie fügte die Informationen zusammen.
Naher Osten.
Beerdigung seines Großvaters.
Mitleid mit einem verletzten Tier.
Ohne den Mann, der immer noch Abstand hielt, aus den Augen zu lassen, senkte Marci die Stimme und beugte sich zu Jim. »Ist das etwa der Enkelsohn von Ned Garrison?«
»Ja.«
Ihr Magen zog sich zusammen.
Sie hatte die Polizei auf den Militärarzt angesetzt, den Ned immer in den höchsten Tönen gelobt hatte. Den Arzt, der jahrelang an der Front gedient und tapfere Soldatinnen und Soldaten wieder zusammengeflickt hatte und dem man Tapferkeitsmedaillen verliehen hatte.
Major Ben Garrison verdiente etwas Besseres als den Empfang, den sie ihm bereitet hatte.
»Ich, ähm, denke, ich muss mich bei ihm entschuldigen.«
Kundenstimmen
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13.06.2020S. Degenhardt / smillas_bookworld 
"Er war Eigentümer eines Leuchtturms.
Den offenbar niemand wollte.
Auch er nicht." (S. 12/13)
Ben Garrison hat von seinem Großvater den Leuchtturm von Hope Harbor geerbt. Doch er kann damit nichts anfangen, denn er hat vor, seine berufliche Laufbahn in Ohio fortzusetzen. Er möchte nur die Besitztümer seines Großvaters loswerden und dann ein neues Lebenskapitel aufschlagen. Aber wie das so ist in
Hope Harbor: Es kommt anders als erwartet! Die Einwohner Hope Harbors möchten nicht, dass der Leuchtturm an einen Investor verkauft und von diesem dem Erdboden gleichgemacht wird und setzen alles daran, eine Lösung zu finden, um ihn zu erhalten. Ganz vorn mit dabei ist die Journalistin Marci.
Anders als in den vorangegangenen Bänden ist die "Lovestory" ziemlich schnell in trockenen Tüchern. Dass Ben und Marci sich näherkommen, ist nur eine Frage von wenigen Seiten. Was die beiden jedoch ständig umtreibt, ist die Frage: Können sie gemeinsam ein neues Leben in Hope Harbor wagen" Soll Ben all seine Pläne über Bord werfen" Sollen sie sich trauen und den Schritt in Richtung einer festen Beziehung gehen" Die Vergangenheit holt beide wieder ein, teils emotional, teils in Form einer Person und bringt auf den letzten Seiten noch mal eine Prise Spannung ins Spiel.
Viel mehr mitgerissen und berührt hat mich die eingeflochtene "Randgeschichte" um Rachel und Greg - Bens Nachbarn. Deren junge Ehe steht kurz vor dem Scheitern. Greg lässt sich, nachdem er im Militärdienst ein Bein verloren hat, gehen, sieht keinen Lebenssinn mehr. Bis Ben in Gregs Leben tritt und Gregs Bruder ein Machtwort spricht. Zu lesen, wie sich das Paar entwickelt, hat dem Handlungsverlauf die meiste Würze gegeben. Ich finde, dass in diesem Band die Randgeschichte einen wesentlich größeren Schwerpunkt hat als in den anderen Bänden.
Auch Charley mit seinem Taco-Stand trifft man wieder, wobei er diesmal mehr im Hintergrund agiert. In "Kobaltblaue Tage" hatte er die Finger viel stärker im Spiel. Er ist auf jeden Fall ein Mensch mit viel Lebenserfahrung und Weisheit, der alles weiß, jeden kennt und gute Ratschläge gibt.
Die Romanfiguren sind alle gläubig und besinnen sich immer wieder oder neu auf Gott, beten in Gedanken und wenden sich an IHN. Allerdings kam das nicht sooo stark zum Tragen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band, den man sicher, wie alle anderen Bände auch, unabhängig voneinander lesen kann.
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04.06.2020Kleiner Vampir 
Nachdem ich viele begeisterte Stimmen bezüglich dieser Buchreihe gelesen hatte, war ich mehr als neugierig auf diesen Gegenwartsroman, der schon so viele Leser begeistert hat. Doch ehrlich gesagt war ich ziemlich enttäuscht. Ich hatte mir wesentlich mehr versprochen, auch wenn die Geschichte an und für sich nett geschrieben und der Schreibstil sehr angenehm ist. Es fehlte mir leider durchweg
der Schwung.
Es handelt sich bei diesem Band um den 4. Teil einer Reihe, bei der alle Bände für sich selbst stehen und auch ohne jegliches Vorwissen gelesen werden können. Im Mittelpunkt steht das fiktive Küstenstädtchen Hope Harbor irgendwo in Oregon, seine Bewohner und das unbestritten heimelige Flair, das der Plot versprühen soll.
Ben ist ein noch junger Mann, war als Militärarzt auf diversen Einsätzen und hatte nach seinem Abschied von der Truppe geplant, sich in eine Praxis in Ohio einzukaufen. Die Erbschaft, die er von seinem Großvater macht, ist für ihn liebevolle Erinnerung an seine Kindheit und Last zugleich. Mit dem Erlös aus dem Verkauf soll seine Zukunft in Ohio gesichert sein – doch es kommt ganz anders, als geplant.
Als weibliche Hauptfigur hat die Autorin Marci Weber vorgesehen, die resolute Herausgeberein der örtlichen Tageszeitung. Sie und Ben sind auf langen Strecken wie Hund und Katz, obwohl sie ihr Gegenüber beide anziehend finden. Die anbahnende Liebelei war mir aber zu konstruiert und nicht so richtig schlüssig.
Heimliche Hauptfiguren für mich sind der junge Kriegsveteran Greg, ein Nachbar des verstorbenen Großvaters, und seine Frau. Greg hat im Einsatz ein Bein verloren und hadert seitdem mit Gott und der Welt. Erst die Bürgerinitiative zu Rettung des Leuchtturms holt Greg Stück für Stück aus seiner Depression. Das fand ich nachvollziehbar und tiefgängig.
Für mich verlief der Rest des Romans eher flach und eindimensional. Die Handlung plätscherte so dahin, ohne dass etwas Spektakuläres passierte. Für mich waren die einzelnen Szenen zusammengewürfelt und nicht wirklich ein gelungenes Ganzes - zwar nett zu lesen, aber nett allein reich mir einfach nicht. Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll... es fehlt mir hier leider der Anspruch, den ich von vergleichbaren Geschichten aus dem Genre der christlichen Literatur gewöhnt bin.
Alles in allem war für mich der Roman überhaupt nichts Besonderes, das mich berührt oder gar vom Hocker gerissen hätte.
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09.04.2020dorli 
Ben Garrison hat überraschend den Leuchtturm von Hope Harbor geerbt. Da der ehemalige Militärarzt weder die Zeit noch die finanziellen Mittel für die dringend nötige Instandsetzung hat, möchte er das baufällige Gebäude an einen Investor verkaufen, der den Leuchtturm abreißen will. Als die Redakteurin Marci Weber von den Plänen hört, setzt sie alles daran, das Wahrzeichen der Stadt zu
retten"
Marcis Mitarbeiterin Rachel hat derweil ganz andere Schwierigkeiten - ihre Ehe wird gerade auf eine harte Probe gestellt. Ihr Mann Greg hat während eines Militäreinsatzes ein Bein verloren und kämpft seit dem mit großen psychischen Problemen"
"Der Leuchtturm von Hope Harbor" ist der vierte Teil aus Irene Hannons "Hope Harbor"-Reihe, der Roman ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.
Irene Hannon hat einen frischen, angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Dank der lebendigen Schilderungen habe ich mich direkt in den malerischen Küstenort katapultiert gefühlt und gespannt das Geschehen verfolgt.
Es gelingt der Autorin ausgesprochen gut, dem Leser die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten zu vermitteln. Man wird mitgerissen von den Höhen und Tiefen, die die Akteure durchstehen müssen und fiebert genauso mit Marci und Ben wie auch mit Rachel und Greg mit. Neben der Erhaltung des Leuchtturms geht es im Verlauf der Handlung für alle vier darum, Ereignisse aus ihrer jeweiligen Vergangenheit aufzuarbeiten und damit abzuschließen.
"Der Leuchtturm von Hope Harbor" hat mir sehr gut gefallen. Es war bewegend und amüsant zugleich, die Wege der Akteure zu verfolgen und ihr Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.
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04.04.2020Dreamworx 
Wie ein Licht in dunkler Nacht
Seine schönsten Kindheitssommer hat der Militärarzt Ben Garrison bei seinem Großvater Skip in Hope Harbor verbracht und ihn sowohl auf seinem Boot als auch zu Spaziergängen am Leuchtturm begleitet. Nun ist Skip tot und Ben kehrt nach langer Zeit in den kleinen Küstenort zurück, um den Nachlass zu regeln. Dazu gehört zu Bens großer
Überraschung auch der Leuchtturm, den Skip vor einigen Jahren von der Stadt gekauft hat. Ben, der dem Militärdienst den Rücken gekehrt hat, will alles so schnell wie möglich abwickeln und verkaufen, um sich dann auf den Weg nach Ohio zu machen, wo er die Aussicht auf eine Partnerschaft in einer Arztpraxis hat. Die Begegnung mit Marci Weber, der Eigentümerin der lokalen Zeitung, hat er allerdings nicht eingeplant. Als Marci hört, dass der Leuchtturm verkauft und womöglich einem Gebäudekomplex weichen soll, setzt sie alles daran, dies zu verhindern. Ob sie Ben von ihren Plänen überzeugen kann"
Irene Hannon hat mit "Der Leuchtturm von Hope Harbor" einen weiteren wunderschönen Episodenroman über das kleine fiktive Küstenstädtchen Hope Harbour vorgelegt, dass für Kenner inzwischen ein Sinnbild für gefühlvolle Begegnungen, romantische Liebesgeschichten und aktuelle Themen geworden ist. Der flüssige, bildhafte, einfühlsame und fesselnde Schreibstil lässt den Leser schnell gedanklich ins malerische Hope Harbor reisen und sich unter die bereits liebgewonnenen Küstenbewohner mischen darf, während er neben Ben und Marci auch Gregg und Rachel näher kennenlernt. Neben der wunderschön gezeichneten Landschaft erlebt der Leser ein Wechselbad der Gefühle teils begleitet von kriminalistischen Spannungselementen, aber auch von alltäglichen Sorgen, alten Erinnerungen, belastende Dinge aus der Vergangenheit sowie die Neuausrichtung des Lebens aufgrund von gravierenden Veränderungen. Themen wie Stalking oder Invalidität finden hier ebenso ihren Raum wie auch unterdrückte Gefühle, Aussprachen oder das Gemeinschaftsprojekt "Rettet den Leuchtturm", das für einige der Beginn eines neuen Lebens bedeutet. Die Autorin versteht es meisterhaft, all dieses wunderbar miteinander zu verknüpfen und währenddessen auch die christliche Botschaft der Nächstenliebe, des Vertrauens und Verzeihens miteinzubinden.
Die Charaktere sind so liebevoll gestrickt und mit Leben versehen, dass der Leser sich in ihrer Mitte wie unter alten Freunden fühlt, gespannt ihre Wege verfolgt und er mit ihnen fiebert. Ben ist ein sehr einfühlsamer und feinfühliger Mann, der mit dem Arztberuf genau die richtige Wahl getroffen hat. In seiner Vergangenheit hat er einige unschöne Erfahrungen machen müssen, doch lässt er sich davon nicht unterkriegen. Ben strahlt Ruhe, Kompetenz und Hilfsbereitschaft aus. Marci ist ein Temperamentsbolzen, die ihr Herz auf der Zunge trägt. Sie ist nicht die Geduldigste und schießt schnell mal über das Ziel hinaus. Aber sie ist eine freundliche und offene Frau, die andere gern unterstützt. Gregg ist seit einem Kriegseinsatz verletzt und lässt sich seitdem gehen, was seiner noch jungen Ehe mit Rachel gar nicht bekommt. Rachel ist eine fleißige und intelligente Frau, die ihren Ehemann nicht verlieren möchte und ihm ein Ultimatum stellt. Taco-Koch Charley ist wieder einmal die Schlüsselfigur, mit seiner besonnenen Art gibt er so manche Weisheit von sich, die anderen die Augen öffnen. Aber auch das Möwenpärchen Floyd und Gladys sorgt für einige Schmunzler, denn ihr Auftritt verblüfft immer wieder aufs Neue.
"Der Leuchtturm von Hope Harbor" ist ein wunderschöner und tiefgründiger Roman, den man, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen kann. Mit hinreißendem Gespür für Charaktere und Geschichten lässt die Autorin den Leser an der Handlung teilhaben und zaubert ihm am Ende ein Gefühl von Zufriedenheit und Wohlgefühl ins Gesicht. Einfach wunderbar und sehr empfehlenswert!
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26.03.2020N. B. 
Idyllisches Must-Read
Ben Garrion wird durch den Tod seines Großvaters gezwungen, für einige Zeit in Hope Harbor zu bleiben. Nicht nur, dass er das Haus auflösen muss, er hat auch überraschenderweise noch einen baufälligen Leuchtturm geerbt. Damit hat Ben nun überhaupt nicht gerechnet. Eigentlich wollte er so schnell wie möglich wieder weg, um in einer schicken Arztpraxis sein Leben nach
der Militärzeit zu beginnen. Ein Käufer ist recht schnell gefunden, allerdings will dieser alles abreißen und neu bebauen. Das gefällt den Bewohner von Hope Harbor überhaupt nicht. Angeführt von der temperamentvollen Marci versuchen die Einwohner alles, um den Leuchtturm zu retten. Wer hätte da schon gedacht, dass dieser alte Leuchtturm den Lebensweg von so vielen Menschen grundlegend beeinflusst"
Ich kannte die Bücher rund um Hope Harbor bisher noch nicht und bin ganz verzaubert von dem Buch und der Hafenstadt inklusive deren Bewohner. Definitiv werde ich auch noch die anderen Bücher dazu lesen, auch wenn alle unabhängig voneinander gelesen werden können.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Sie verliert sich nicht in zu sehr in Orts- und Personenbeschreibungen. Jedoch ist alles so gut und bildhaft geschrieben, dass man von Hope Harbor und den Personen einen sehr idyllischen und sympathischen Eindruck bekommt. Man fühlt sich fast vor Ort und die Charaktere sind einem irgendwie alle sehr sympathisch.
Die Kapitel sind abwechselnd auf Ben und Marci ausgerichtet, das gibt beiden Perspektiven eine angemessene Tiefe. Aber trotzdem bekommen auch die anderen Charaktere genug Platz. So kann sich zum Beispiel auch die Geschichte von Rachel und Greg durch das gesamte Buch entwickeln.
Die Autorin hat wirklich sehr viele unterschiedliche Charaktere gezeichnet, jeder hat irgendwie Ecken und Kanten und doch sind sie alle sehr liebenswert und irgendwie wünscht man sie sich sofort als Nachbarn.
Irene Hannon nimmt den Leser mit in ein bezauberndes Örtchen und freundlichen Bewohnern, die alle ihre individuelle Geschichte haben. Das Buch ist rundum gelungen. So schnell lese ich selten ein Buch aus.
Definitiv ein Must-Read!
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22.03.2020Lujoma 
Hope Harbor und sein Leuchtturm
Ben Garrison kommt nach dem Tod seines geliebten Großvaters Skip nach Hope Harbor, den Ort an der Küste, in dem er oft die Sommerferien seiner Kindheit verbracht hat. Er staunt nicht schlecht als er bei der Testamentseröffnung erfährt, dass er außer dem Haus auch den alten und leider baufälligen Leuchtturm geerbt hat. Ben möchte den
Leuchtturm so schnell wie möglich verkaufen und dann weiterreisen nach Ohio, wo er eine Stelle in einer Arztpraxis antreten will. Als allerdings in der Stadt bekannt wird, dass es einen Interessenten gibt, dieser aber den Leuchtturm abreißen will, regt sich Widerstand. Unter Führung von Marci Weber, der Redakteurin des Hope Harbor Herald findet sich ein Arbeitskreis zusammen, der über ein alternatives Finanzierungskonzept nachdenkt. Wird es Marci und ihren Mitstreitern gelingen den Leuchtturm zu erhalten" Und was ist zwischen Marci und Ben" Trotz eines 1. etwas misslungenen Aufeinandertreffen gibt es eine Anziehungskraft, aber hat es Sinn das zu vertiefen, wenn Ben nur kurz da sein will"
"Der Leuchtturm von Hope Harbor" ist das 4. Buch dieser Serie, wobei jeder Roman in sich abgeschlossen ist und für sich gelesen werden kann. Ich kenne zwei weitere Bücher und habe mich auf den neuen Roman sehr gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Schnell taucht man wieder ein in dieser gemütliche kleine Stadt und die besondere Atmosphäre. Ben und Marci sind sympathische Hauptpersonen. Marci liebt was sie tut und ist absolut begeisterungsfähig, Ben ist eher still und bedacht. Beide kämpfen noch mit den Schatten der Vergangenheit, müssen Vertrauen wagen" Gut gefiel mir auch eine 2. Geschichte, in der es um ein junges Ehepaar geht, dass mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen hat. Sehr schön ist es natürlich auch Charley, dem weisen Taco-Koch wieder zu begegnen.
"Der Leuchtturm von Hope Harbor" ist ein wunderbarer Roman, angenehm zu lesen, voller Weisheit und Tiefgang. Gern vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung und ich hoffe es ist noch nicht das letzte Buch aus der Hope - Harbor - Reihe.
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14.03.2020Sandra Schmidt 
Bei - Der Leuchtturm von Hope Harbor" von Irene Hannon handelt es sich um einen Roman.
Hier handelt es sich um den vierten Band aus der Reihe. Da alle Bücher in sich abgeschlossen sind, kann man diesen ohne Vorkenntnisse lesen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Dieser Roman lässt sich sehr flüssig lesen und der Einstieg ist
mir leicht gefallen.
Durch die bildhaften Beschreibungen der Handlungsplätze und Objekte konnte ich mir alles sehr gut vorstellen. Hier hat die Autorin ein gutes Händchen für schöne Plätze gehabt. Während dem Lesen konnte ich sehr gut vom Alltag abschalten und mich ganz nach Hope Harbor beamen.
Die Protagonisten werden so liebevoll beschrieben. Ihre Entwicklungen im Laufe der Geschichte haben mir gefallen. Sie sind authentisch und nachvollziehbar.
Der Plot ist sehr abwechslungsreich, interessant und spannend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und so habe ich es in nur drei Tagen gelesen.
Ich empfehle dieses Buch weiter.
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08.03.2020Maria L. 
Wer die Serie um Hope Harbor kennt, weiß schon, was ihn/sie erwartet. Ein schöner Unterhaltungsroman an einem Ort, an dem man gerne selbst wohnen würde und wenn man könnte, würde man hier direkt hinziehen. Und wer möchte nicht mal die Tacos von Charlie probieren - Oder dem Bäcker des Ortes einen Besuch abstatten...
Der in sich abgeschlossene vierte Band der
Serie kann für sich alleine gelesen werden. Noch mehr Spass macht es allerdings, wenn man die vorherigen Bände schon kennt. In diesem Band geht es um zwei Menschen, die in ihrer Vergangenheit gestalkt wurden und jetzt erstmal wieder anderen Menschen vertrauen lernen müssen. Im Mittelpunkt steht auch ein Leuchtturm, der für Hope Harbor eine große Bedeutung hat. Doch wie sollen die Bewohner von Hope Harbor das nötige Geld für den Erhalt des Leuchtturms zusammenbekommen "
Das Buch ist wieder sehr unterhaltsam und ein richtiger Wohlfühlroman, den man nach dem Lesenzufrieden zuklappt und der die Welt ein wenig friedlicher macht. Er hat es geschafft, dass man in die Welt von Hope Harbor abtauchen und den Alltag ein wenig vergessen konnte. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.
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02.02.2020Monika S.-W. 
Ich war erfreut, dieses neue Buch von Irene Hannon in Händen zu halten und habe es sofort durchgelesen, da mir die Geschichten rund um Hope Harbor außergewöhnlich gefallen, insbesondere die liebenswerten Personen, die auch alle wieder dabei sind.
Als Ben Garrion zur Beerdigung seines Großvaters nach Hope Harbon kommt, muß er von Eric Nash hören, daß er nicht nur das
Haus seines Großvaters geerbt hat, sondern auch noch dessen Leuchtturm, von dessen Besitz er keine Ahnung hatte. Was soll er mit so einem maroden Turm nur anfangen" Außer Verkauf kommt für ihn nichts infrage.
Durch den Jetleg und nach kurzem Schlaf, macht er um zehn Uhr abends einen Spaziergang und sieht sich genötigt, eine schreinde, verwundete Katze vom Baum zu retten, der in Marcis Garten steht. Dazu klingelt er an ihrer Tür, die panisch reagiert und schlußendlich die Polizei einschaltet. Dies scheint zwar ein schlechter Start für eine Bekanntschaft zu sein, aber der Anfang bestimmt ja nicht zwangsläufig den Weitergang oder sein Ende, denn schon zu der Beerdigung seines Großvaters lernt Ben Marci von einer anderen Seite kennen.
Die Rettung des Turms vor dem Abriß läßt Marci zu Hochform auflaufen und motiviert die ganze Stadt zur Mitarbeit.
Nebenbei werden auch bestehende Verletzungen der Vergangenheit angesprochen - nicht nur bei Ben und Marci, sondern auch bei Greg und Rachel. Manche Probleme lassen sich einfacher lösen als andere. Letztendlich mußte ich das Buch sofort durchlesen, weil mich die Lösung des Problems aus Bens Vergangenheit interessierte. Ich kann nur sagen: Ich hätte es auch so gemacht! Ein Klasse Buch!
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