Warum hatte es sie dann so kalt erwischt? Aber vorgewarnt oder nicht – sie musste sich dem stellen, was ihr geblieben war. Es hatte keinen Sinn, es noch länger aufzuschieben.
Sie stand vor dem überfüllten Schreibtisch und starrte mit Tränen in den Augen die Post an, die sich hoch stapelte. Eine Leuchtstoffröhre in der Ecke des Büros, das früher eine Lagerhalle gewesen war, flackerte und summte, dann wurde sie so dunkel, dass Willow kein brauchbares Licht mehr hatte. Aber davon ließ sie sich nicht abhalten. Wie benommen schaute sie alle Umschläge durch und legte sie dann auf JTs Schreibtisch. Stromrechnung. Wasserrechnung. Etwas von der Stadtverwaltung? Oh, JT hatte eine Karibikkreuzfahrt gewonnen! Werbebriefe. Noch mehr Rechnungen.
Der nächste Brief sah wie ein Scheck aus. Sie riss ihn auf. Tatsächlich – ein Scheck für Anderson Consulting für erbrachte Leistungen. Willow ließ den Kopf hängen. Moment! Nicht für Anderson Consulting. In ihrer Trauer hatte sie falsch gelesen. Der Scheck war auf den Namen ihres Großvaters, James T. Anderson, ausgestellt.
Alle hatten ihn JT genannt. Ein tiefer Schmerz erfasste sie. War er wirklich schon seit zwei Wochen tot? Er war das Herz dieser Ahnenforschungsagentur gewesen. Wie sollte sie das Unternehmen ohne ihn weiterführen?
Sie ließ die übrigen Briefumschläge wieder auf den Schreibtisch fallen, wo sie sich fächerartig auf der ganzen Tischplatte ausbreiteten.
Eine ungewollte Träne brach sich Bahn und lief ihr über die Wange. Heute Abend hatte sie den Mut aufgebracht, wieder ins Büro zu gehen und sich ein Bild davon zu machen, was JT hinterlassen hatte. Willow hätte Dana Cooper, JTs Assistentin, diese Arbeit überlassen können, aber sie hatte Dana gebeten, nichts im Büro anzurühren. Sie brauchten beide Zeit, um mit JTs Tod fertigzuwerden. Außerdem wollte Willow diejenige sein, die seine Sachen durchging. Dazu gehörte auch die Post.
Sie zerknüllte einen Werbebrief. Vielleicht würde sie sich weniger verwundbar fühlen, wenn sie noch ein paar Tage verstreichen ließe. Aber die Rechnungen konnten nicht warten, bis Willow ihre Trauer verarbeitet hatte. Ebenso wenig konnten etwaige Klienten von Fällen warten, an denen JT gearbeitet hatte und die noch nicht abgeschlossen waren.
Ich schaffe das. Ich muss das schaffen.
Blieb ihr eine andere Wahl?
Die Heizung schaltete sich ein und erinnerte sie an die Kälte im Raum. Sie rieb sich die Arme. Nur ein Teil der Lagerhalle war renoviert worden und wurde von Anderson Consulting genutzt. Der Rest erschien Willow wie eine Verschwendung, aber JT hatte damals gedacht, er hätte eine gute Immobilie gekauft. Die große Fläche unter dem Gewölbedach hatte ihnen Platz gegeben, um sich auszubreiten, aber jetzt fühlte sich das Gebäude viel zu … leer an. Willow würde sich überlegen müssen, was sie mit der Firma und der Immobilie machen wollte.
Die Post lag jetzt ausgebreitet auf dem Schreibtisch. Ihr Blick fiel auf einen Umschlag von der Gesundheitsbehörde des Bundesstaats Washington. Sie zog ihn aus dem Stapel. Mit zitternden Händen nahm sie einen Brieföffner, schlitzte den Umschlag vorsichtig auf und zog ein offizielles Dokument heraus.
Die Sterbeurkunde ihres Großvaters.
Sie atmete schwer aus und sank auf einen Stuhl.
Er ist tot. Er ist wirklich tot. Sie würde keine weisen Ratschläge mehr von ihm hören. Und auch nicht seine Scherze und sein herzhaftes Lachen oder seine freundlichen, liebevollen Worte. Wenigstens nicht in diesem Leben.
JT war einmalig.
Sie berührte seinen Namen auf der Sterbeurkunde und durchlebte erneut den Moment, in dem die Nachricht von seinem Unfall sie getroffen hatte, und den Schock wegen seines plötzlichen Todes.
JT war beim Fahrradfahren verunglückt. Dabei hatte er dieses Hobby extra angefangen, um sein Leben zu verlängern, nachdem eine Erkrankung seiner Herzkranzgefäße festgestellt worden war. Dieser Plan war leider nicht aufgegangen.
Warum, warum, warum? Du hättest noch nicht sterben sollen.
Ihr Nacken verspannte sich. Eine spürbare Wut erfasste sie, weil er gestorben war, obwohl noch so viel Leben in ihm gesteckt hatte. Aber Antworten zu suchen, wenn es einfach keine gab, war ein vergebliches Unterfangen. Willow zwang sich, sich auf die vor ihr liegende Aufgabe zu konzentrieren. Bei dieser Geschwindigkeit würde es eine lange Nacht werden. Sie neigte den Kopf von einer Seite zur anderen, um die Steifheit aus ihrem Nacken zu vertreiben.
Die äußere Bürotür ging auf und wieder zu. »Willow? Bist du da drinnen?«, rief Dana.
Musste das sein? Sie hatte allein sein wollen. »Ja. In JTs Büro.«
Nach einigen Sekunden erschien Dana an der Tür. Willow verbarg ihren Unmut. Die Frau meinte es nur gut. »Du hättest nicht herkommen müssen.«
Dana stellte ihre Designerhandtasche auf einen Stuhl und runzelte die Stirn. Sie schlüpfte aus ihrer glitzernden Jeansjacke und trat näher. »Du hast doch nicht geglaubt, ich würde dich mit der ganzen Arbeit hier allein lassen, oder?«
»Es ist schon spät. Hast du zu Hause nicht einen Mann, der auf dich wartet?« Willow zwang Wärme in ihre Stimme und ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen. Sie war trotzdem froh, Dana zu sehen. Diese Frau wusste, was Willow brauchte. Kein Wunder, dass sich JT in den ganzen Jahren auf Dana verlassen hatte!
»Stan geht es gut. Er sitzt an seinem Laptop und sieht fern. Er vermisst mich nicht.« Dana beugte sich über den Schreibtisch, um sich die Sterbeurkunde anzusehen. »Außerdem wollte er, dass ich nachsehe, wie es dir geht.«
Sie zog langsam die Sterbeurkunde aus Willows Händen und betrachtete sie. »Bist du dir sicher, dass du schon so weit bist, seine Sachen durchzugehen? Das kann ich für dich erledigen.«
Willow legte sich die Hand auf die Augen. »Ich dachte, ich hätte es akzeptiert, dass er tot ist, aber als ich seine Sterbeurkunde gesehen habe … Es ist so endgültig.«
»Oh, Liebes! Ich weiß, dass es schwer ist.« Dana eilte um den Schreibtisch herum. Sie umarmte Willow tröstend, reichte ihr ein Taschentuch und hielt vorsichtshalber schon ein zweites bereit.
Willow wischte sich über die Augen und schnäuzte sich. »Es ist okay. Mir geht es gut. Ich muss das machen.«
»Ich wünschte, ich hätte dir nichts von Mrs Masons Anruf gesagt. Ihr Fall war aber der einzige, an dem er aktiv gearbeitet hat. Du brauchst nach dem Tod deines Großvaters wirklich nicht so schnell wieder an die Arbeit zu gehen.«
»Danke für deine Hilfe.« Willow berührte Danas Arm. Diese Frau hatte in den letzten zwei Wochen ihre Hand gehalten. Bei der tragischen Nachricht von JTs Tod, beim Aussuchen des Sargs und bei der Beerdigung. Dana war Mitte fünfzig und eher wie eine ältere Schwester oder eine beste Freundin als eine Mutterfigur, obwohl sie zwei Jahrzehnte älter war als Willow. Sie war praktisch Teil der Familie, auch wenn sie eine eigene Familie hatte: einen liebevollen Ehemann, zwei erwachsene Kinder und vier Enkel, die sie neben ihrer Arbeit auf Trab hielten.
Willow warf das nasse Taschentuch in den Abfalleimer. »Ich muss einige Entscheidungen treffen, die ich nicht aufschieben kann. Ich muss Mrs Mason zurückrufen und ihr sagen, dass JT gestorben ist. Aber zuerst muss ich wissen, worum es bei dem Fall überhaupt geht. Vielleicht kann ich ihn zu Ende führen.« Falls Mrs Mason damit einverstanden war – und falls Willow das konnte.
Ihr Großvater war das große Talent ihrer Ahnenforschungsagentur gewesen. Willow wollte den guten Ruf, den er sich erarbeitet hatte, nicht kaputt machen. Sie hatte es Dana gegenüber noch nicht erwähnt, aber sie spielte ernsthaft mit dem Gedanken, Anderson Consulting zu schließen.
»Stürz dich in ein neues Projekt.« Dana schob die verstreute Post wieder zu einem Stapel zusammen. »Vielleicht hilft es dir, auf andere Gedanken zu kommen, wenn du wieder arbeitest.«
»Kannst du mir ihre Akte bringen?«
»Zu diesem Fall habe ich mehr als nur eine Akte.« Dana lächelte. »Er hat das Gespräch mit ihr aufgenommen.«
»Was?! Wann hat er denn damit angefangen?«
»Bei Mrs Mason. Du warst nicht hier, weil du für diese Anwaltskanzlei den vermissten Erben gesucht hast. JT kam stolz mit einer Videokamera ins Büro und konnte es nicht erwarten, sie beim nächsten Klienten auszuprobieren.«
Willow war die letzten Wochen von JTs Leben fort gewesen. Wie gern würde sie jetzt die Zeit zurückdrehen!
Während sich Dana setzte und den Computer hochfuhr, um das Video zu laden, betrachtete Willow die gerahmten Fotos an den Wänden. Die Regale, die vom Boden bis zur Decke reichten, waren mit Geschichtsbüchern und eingestaubten, alten Zeitschriften gefüllt. In Glasschränken standen Sammlerstücke und Souvenirs. Es war jedes Mal ein Abenteuer gewesen, mit ihrem Großvater um die Welt zu reisen, um die Vergangenheit anderer Menschen zu recherchieren. Sie hatte zugesehen, wie er DNA-Tests und Genealogietechniken eingesetzt hatte, um Rätsel zu lösen, wie bei der Identifizierung der sterblichen Überreste von Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, dem Koreakrieg und dem Vietnamkrieg. Selbst Strafverfolgungsbehörden hatten ihn oft zur Unterstützung hinzugezogen. Die Liste ging endlos weiter.
»Hier ist es«, sagte Dana.
Willow holte einen zweiten Stuhl und setzte sich neben ihre Freundin. Auf dem Bildschirm startete das Video. Laut und selbstsicher ertönte die Stimme ihres Großvaters. Sein gewinnendes Lachen und seine Herzlichkeit entlockten der schlanken, ungefähr sechzigjährigen Frau ein Lächeln.
JT bot Mrs Mason Kaffee an und sorgte dafür, dass sie sich wohlfühlte. Er strahlte etwas Sympathisches aus. Auf seine offene Art reagierten die Menschen sehr positiv.
Willow hielt das Video an. »Er ist nie auch nur einer einzigen Person begegnet, die er nicht gemocht hätte.« Die Worte kamen kaum an dem Kloß in ihrer Kehle vorbei.
Dana seufzte. »Entschuldige. Ich wusste nicht, dass JT so viel Raum in der Aufnahme einnimmt. Du musst das nicht heute Abend machen. Wir können uns das Video ein anderes Mal ansehen.«
Willow schüttelte den Kopf und ließ den Film weiterlaufen. »Dann wäre es auch nicht leichter.«
Als sie das Video weiter anschauten, lächelte Willow. Ihre Liebe zu JT ließ ihr Herz höherschlagen. In einer entspannten Haltung legte er den Fuß auf sein Knie. Seine blauen Augen strahlten Lebensfreude und Intelligenz aus. Er benahm sich wie ein Mann in der Blüte seines Lebens, nicht wie jemand, der Ende sechzig war. Er erzählte ein paar Witze, über die Mrs Mason herzhaft lachen musste. Sogar Willow und Dana stimmten in das Lachen ein, auch wenn sie dabei schnieften. JT hatte eine unbeschreibliche Ausstrahlung gehabt. Eine angenehme, herzliche Ausstrahlung, die der Welt fehlen würde.
Dann beugte sich Katelyn Mason vor und begann zu sprechen. »Ich bin aus Texas den weiten Weg nach Seattle gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie ein Projekt für mich übernehmen«, sagte sie.
»Eine Texanerin? So, so.« JT zwinkerte schmunzelnd. »Darauf wäre ich bei Ihrem Akzent nie gekommen.«
Die Frau errötete und strich mit den Fingern über ihren Kragen. Flirtete JT etwa?
»Darf ich Sie etwas fragen? Warum Anderson Consulting?«
»Ich habe einen Artikel über Sie gelesen. Sie schaffen Unmögliches.«
Obwohl JT keine Miene verzog, strahlten Belustigung und Befriedigung aus seinen Augen. »Erzählen Sie mir Ihre Geschichte.«
»Vor einundzwanzig Jahren wurde mir im Krankenhaus meine neugeborene Tochter Jamie weggenommen. Sie war nur wenige Stunden alt.« Mrs Mason ließ einen Moment den Kopf hängen. Dann hob sie ihr zitterndes Kinn und schaute JT direkt an.
Seine Falten vertieften sich, als er die Stirn runzelte. »Was war mit dem FBI? Und der Polizei?«
»Sie haben sie nicht gefunden. Schließlich wurde der Fall als ungeklärt zu den Akten gelegt. Im Laufe der Jahre habe ich mehrere Privatdetektive mit der Suche nach Jamie beauftragt. Aber keiner hatte Erfolg.«
»Und warum kommen Sie ausgerechnet jetzt zu mir?«
»Wie ich schon sagte: Ich habe gelesen, dass Sie Wunder vollbringen können. Ich habe … Ich habe keine drei Monate mehr zu leben, sagen die Ärzte.« Ihre Stimme stockte. »Ich glaube mit jeder Faser meines Seins, dass sie immer noch lebt. Und ich möchte mich so gern von ihr verabschieden. Sie soll wissen, wie sehr ich sie liebe. Wie sehr ich sie immer geliebt habe. Ich habe nie aufgehört, für sie zu beten. Ich glaube, Sie, Mr Anderson, können mir mein Baby endlich zurückbringen.«
JT räusperte sich. Sein einfühlsames Herz war sicher voll Mitgefühl gewesen. Willow hätte ihn am liebsten durch den Bildschirm berührt und getröstet. Er stand auf und hantierte an dem Aufnahmegerät herum. Sein schmerzvolles Gesicht füllte den ganzen Bildschirm aus. Er wusste, wie schrecklich es war, ein Kind zu verlieren. Seine Tochter, Willows Mutter, war zusammen mit Willows Vater bei einem Verkehrsunfall getötet worden.
Willows Verstand arbeitete auf Hochtouren und sie schaltete das Video aus.
Weniger als drei Monate zu leben. »Wann hat dieses Gespräch stattgefunden?«
»Vor einem Monat.«
Wenn die Prognose der Ärzte stimmte, hatte Mrs Mason also keine acht Wochen mehr zu leben.
Aber ein Baby finden, das vor einundzwanzig Jahren gestohlen worden war? Wie hatte JT ihr helfen wollen? Solche Projekte hatte er nie übernommen, und schon gar nicht, wenn er so wenig Zeit gehabt hatte. Trotzdem musste Mrs Masons verzweifelte Bitte um Hilfe ihn dazu bewegt haben, ihren Fall zu übernehmen. Willow verstand, warum er nicht hatte Nein sagen können. Sie musste nachdenken. Sie stand auf und ging unruhig auf und ab.
»Du solltest diesen Fall zu Ende führen, die Tochter dieser Frau finden«, brach Dana das Schweigen. »Das würde dich auf andere Gedanken bringen.«
»Mrs Mason hat geglaubt, JT könnte ihr endlich ihr Mädchen zurückbringen. Das hat sie gesagt. Er war der Kopf dieser Agentur! Das Genie, das unmögliche Rätsel lösen konnte.«
»Du bist genauso brillant.« Dana seufzte. »Er hat dich schon in die Arbeit eingeführt, als du noch ein Kind warst. Seit dem Tod deiner Eltern. Du weißt, dass er wollte, dass du die Agentur eines Tages übernimmst.«
»Das mag sein. Aber ich habe nicht seine Gabe, Hinweise aufzuspüren. Und zu erkennen, welchen ich folgen muss.«
Dana schüttelte vehement den Kopf. »Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.«
Sie blätterte die Akte durch, die sie aus der Schreibtischschublade geholt hatte. Irgendetwas war in ihren Augen aufgeflackert. Aber was? Sorge? Frustration?
»Was gibt es noch? Was verschweigst du mir?«, fragte Willow.
Von einer Sekunde auf die andere wurde Danas Stirnrunzeln von einem Lächeln abgelöst. »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
»Das glaube ich dir nicht. Ich kenne dich! Dich beschäftigt noch etwas anderes.« Willow versuchte, ihr die Mappe aus der Hand zu nehmen, aber Dana war schneller und drückte sie an sich.
»Jetzt bin ich mir sicher, dass du etwas versteckst.«
Dana räumte die Akte wieder in die Schublade, in der noch viele weitere Mappen lagen. Dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit demselben Briefstapel, den Willow vor wenigen Minuten durchgesehen hatte. »Ich kümmere mich schon um die Post, es wäre wirklich nicht nötig gewesen, dass du deswegen ins Büro kommst.«
Willow verschränkte die Arme vor der Brust. »Du kannst mich nicht ewig hinhalten.«
»Also gut.« Dana legte den Kopf zurück und stöhnte. »Bevor er starb, hat JT Austin McKade angerufen und ihn um seine Hilfe bei dem Mason-Fall gebeten.«
Willows Magen zog sich zusammen. Sie drückte die Hand auf ihren Bauch. Es war für sie schwer genug gewesen, über Austin hinwegzukommen, auch ohne dass sie ihm gegenübertreten musste.
»Das hat er gemacht? Aber warum?« Wusste Austin überhaupt von JTs Tod?
»Es ist ein ungeklärter FBI-Fall. JT hatte gehofft, Austin könnte ihm Informationen beschaffen.«
Willow sank auf einen Stuhl. »Das klingt sinnvoll. Sehr sinnvoll.«
Sie traute JT glatt zu, dass er den Mason-Fall zu seinen Zwecken hatte nutzen wollen. Dieser Fall war der perfekte Vorwand für ihn gewesen, um Austin anzurufen. Er hatte die unglaubliche Fähigkeit besessen, Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was er gewollt hatte beziehungsweise was seiner Meinung nach das Beste für sie war. Ihr Großvater hatte geglaubt, dass Willow und Austin zusammengehörten. Er hatte ihre Trennung einfach nicht akzeptieren wollen. Aber in diesem Punkt hatte er sich geirrt.
Die Sache zwischen Willow und Austin McKade war aus und vorbei und würde sich auf keinen Fall wieder zum Leben erwecken lassen.
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23.04.2022annislesewelt 
Willow Anderson ist tieftraurig als ihr Großvater plötzlich und unerwartet stirbt.
Beim ordnen seines Nachlasses stellt sie fest das er kurz vor seinem Tod mit einem neuen Fall beschäftigt war, dem Fall eines entführten Babys, und sie wird unruhig. Es ist irgendwie seltsam.
Hängt das vielleicht alles zusammen" War sein Tod wirklich ein Unfall"
Willow und ihr Großvater J.T. (James T Anderson)
haben eine gemeinsame Firma und betreiben Ahnenforschung.
Sie wusste nichts davon das er sich mit dem Fall des vor 20 Jahren aus dem Krankenhaus entführten Babys beschäftigt hatte.
J.T. war wohl schon ziemlich weit voran gekommen denn er hatte Willows Ex-Freund, den FBI Agenten Austin, in den geheimnisvollen Fall mit eingespannt.
Willow ist gezwungen nun mit ihm zusammenzuarbeiten wenn sie in dem Fall voran kommen möchte.
Doch sie merkt bald das es jemanden gibt dem das ganz und gar nicht passt, jemand versucht zu verhindern das die Wahrheit über die Geschehnisse rauskommen.
Das "Verschwinden der Jaime Mason" ist ein packender und rasanter Krimi.
Super geschrieben, flüssig, spannend, fesselnd und mitreißend.
Es geht gleich richtig los und man verfolgt gespannt alle Erlebnisse Willows.
Sehr gut finde ich auch die Beziehung zwischen Willow und Austin. Sie ist gut beschrieben denn sie fangen an sich wieder näher zu kommen und man weiß nicht wie es ausgeht.
Sie durchleben viele Gefahren und Ängste bevor sie der Wahrheit sehr nahe kommen.
Alle Protagonisten sind wundervoll beschrieben, vor allem die Not der Mutter, deren Kind entführt worden war, ist so herzzerreißend geschildert das man mitleidet.
Aber auch Willow, in ihrer direkten und forschen Art und Austin, eher zurückhaltend und schweigsamer, sind sympathisch geschildert worden.
Elizabeth Goddard ist hier ein sehr fesselnder Krimi gelungen der mich teils atemlos gemacht hat.
Ich habe ihn sehr gerne gelesen.
Besonders schön fand ich auch die eingestreuten Gebete und die Hoffnung auf Gottes Hilfe.
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30.03.2020Waschbärin auf lovelybooks.de 
Das Buch "Das Verschwinden der Jamie Mason" von Elizabeth Goddard war für mich ein doppeltes Erlebnis. Machten wir doch im vergangenen Jahr eine Reise im Wohnmobil quer durch die USA. Einer unserer ersten Stopps war in Jackson Hole, wo wir in dem Westgernörtchen Jackson mit den Amerikanern auch den 4th of July feierten und der Parade beiwohnten. Die letzten
Tage verbrachten wir in Seattle, wo der Roman seinen Anfang nimmt.
Die Autorin schreibt sehr lebendig und so hatte ich bereits auf den ersten Seiten wieder das Straßengewirr von Seattle, mit dem schneebedeckten Mount Rainier im Hintergrund, vor meinen Augen.
Die Protagonistin ist Willow Anderson, die in dem Ermittlungsunternehmen ihres Großvaters J.T. mitarbeitete. Er war spezialisiert darauf, Menschen im Rahmen von Ahnenforschungen zu finden. Doch es gab auch andere Aufträge. Willow ist zu Beginn des Romans tiefst verunsichert, denn gerade erst verstarb ihr Großvater bei einem Verkehrsunfall mit Unfallflucht. Wie sollte es nun weitergehen? Woran arbeitete ihr Großvater, als er totgefahren wurde? Anfangs will sich Willow ihrem Schmerz über diesen unendlichen Verlust hingeben, entscheidet sich dann doch dafür, den letzten Fall Ihres Großvaters noch zu einem Ende zu bringen. J. T. sollte einer an Krebs erkranken Frau helfen, ihre vor 21 Jahren entführte Tochter zu finden, damit die Mutter ihrer Tochter sagen kann, dass sie die ganzen Jahre immer nach ihr gesucht hat und nun in Frieden sterben kann. Doch bevor Willow alle Unterlagen sichten kann, wird ihr das Haus über dem Kopf abgefackelt. Brandstiftung?
Dann Szenenwechsel: Wir begegnen Austin, der sich auf den Weg nach Seattle macht, da er von J. T um Hilfe in seinem letzten Fall gebeten wurde. Austin, ein ehemaliger Kampfpilot und FBI Agent fühlt sich nicht ganz wohl in seiner Haut, als er in Seattle aus dem Flugzeug steigt. Immerhin hatte er vor wenigen Jahren eine Beziehung zu Willow, die aber nach gegenseitigen Verletzungen zerbrach. Austin kommt gerade zur richtigen Zeit, als Willow ohne Dach über dem Kopf dasteht. Gemeinsam fangen sie an, die Puzzleteile des Falles einzusammeln und wieder neu zusammen zu setzen. J. T. wollte nach Wyoming, genauer gesagt in das Gebiet von Jackson Hole. Was Austin bisher Willow nicht erzählte, genau in dieser Gegend ist er in einem schwierigen Elternhaus aufgewachsen, hat sich mit seinen Brüdern nach dem Tode des alkoholkranken Vaters dermaßen verkracht und seit einigen Jahren den Kontakt abgebrochen.
So viel, um in diesen Roman reinzukommen. Dann gibt es da noch die Mitarbeiterin und beste Freundin von Willow - Dana. Sie hält in Seattle die Stellung, beschafft wichtige Informationen, während Willow und Austin in Jackson nachforschen. Welche Spur verfolgte J. T., die ihn nach Wyoming führen sollte?
Die Autorin beschreibt die Schönheit des Grand Teton National Parks in WY, seine Weite und Vielfalt, dass mich sofort die Sehnsucht erfasste, wieder dorthin zu fahren. Wer in der schier endlosen Wildnis des Grand Teton nicht gefunden werden will, der bleibt für ewig verschollen. Vorausgesetzt, die Person ist daran gewöhnt, in der Wildnis zu überleben. Natürlich lebt die Beziehung zwischen Willow und Austin wieder auf. Doch anders als in vielen anderen Romanen, werden keine heißen Liebesszenen beschrieben. Das fand ich sehr erholsam und angenehm. Vielmehr kam dabei die gegenseitig Wertschätzung zum Ausdruck und weniger die Begierde. Das amerikanische Alltagsleben beschreibt die Autorin sehr treffend. In den USA gehört es dazu, dass man vor dem Essen betet und Gott für die Gaben dankt. Worin wir in D. sehr nachlässig sind, das steht in den US-Familien ganz oben. Egal welcher Glaubensgemeinschaft man angehört.
Das Ende des Romans ist dann Überraschung pur. Aber bis man da angelangt ist, erlebt man als Leser Familienbande als auch Familiendramen mit Aussöhnung. Der Spannungsbogen ist weit gespannt und man fieberte viele Seiten lang mit.
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30.03.2020Photon auf lovelybooks.de 
Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag, nämlich der Entführung eines neugeborenen Babys aus dem Krankenhaus vor 20 Jahren. Dann lernt der Leser/die Leserin die zwei Hauptpersonen kennen: Willow, die mit ihrem kürzlich verstorbenen Großvater eine Detektei unterhält, die sich auf Ahnenforschung spezialisiert hat, und ihren ehemaligen Freund Austin. Beide belastet ihr Verhältnis aus der Vergangenheit. Austin ist zwar ex
Soldat und ex. FBI Agent, aber man erfährt sofort, dass ein tiefer Schmerz in ihm steckt. Austin kommt zur Beerdigung von Willows Großvater und noch auf dem Weg dorthin erlebt der Leser/die Leserin, dass Willow fast bei einem Brand ihres Hauses getötet worden wäre. Austin und Willow begegnen sich im Krankenhaus. Austin ist besorgt um sie, da der Brand wohl ein Anschlag auf sie war. Dies bestätigt sich, als ein Mann versucht alle Unterlagen der Detektei zu vernichten und auch nicht vor Mord zurückschreckt, nur das Eingreifen von Austin bewahrt Willow vor dem Tod. Willow und Austin wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen, Austin ist von seiner Ausbildung der perfekte Bodyguard für Willow. So machen sich beide auf den Weg dieses Rätsel, um das verschwundene Baby zu lösen. Alle Spuren sind kalt, nur ein Anhänger, den die Entführerin zurückgelassen hat, ist ein letzter Anhaltspunkt und eine Fotorekonstruktion, auf der das Baby als 20-Jährige abgebildet ist, wenn es denn seiner Mutter ähnlich ist.
Der Roman lebt für mich zum einen Teil von den Problemen der beiden Hauptpersonen, die sich immer noch zueinander hingezogen fühlen und ihren inneren Konflikten. Dieses wird immer wieder in kurzen Sätzen vor Gott getragen, um dadurch die Kraft zu finden, trotz aller geschehenen Verletzungen miteinander den Fall zu lösen. Es hat mir sehr gefallen, weil es die Personen schwach zeigt, keine Superfrauen und -männer, die alles schaffen, sondern richtige Menschen.
Zum anderen Teil lebt der Thriller von der ständigen Atmosphäre der Bedrohung aus dem Hintergrund, die überall zu sein scheint. Wem ist noch zu trauen? Ich habe Seite um Seite weitergelesen, was denn weiter passiert, wenn die Unbekannten immer wieder auch Willow und Austin aus dem Hinterhalt attackieren, und die vielen überraschenden Wendungen bis zum Schluss, haben mir den Atem genommen.
Ich kann nur jedem diesen Roman empfehlen, der eine ungeheuer spannende Kriminalstory lesen will und dabei auch in die Beweggründe und die Gedankenwelt der bedrohten Personen eintauchen möchte.
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30.03.2020Omami auf lovelybooks.de 
Die Autorin Elizabeth Goddard war mir bis dato völlig unbekannt. Aber das hat sich nun ja geändert. In Zukunft werde ich nach Büchern aus ihrer Feder Ausschau halten. Sie versteht es wunderbar, Spannung aufzubauen, die lange anhält.
Ihre Protagonisten, in diesem Fall Austin und Willow sind sehr eindringlich beschrieben, so daß man beinahe das Gefühl hat, sie stünden vor einem.
Das
Verschwinden der Jamie Mason ist ein heikles Thema, aber sie hat es ganz toll bewältigt. Die Suche einer Mutter, deren Baby aus dem Krankenhaus entführt wurde, die ganzen Umstände, die sich ergeben, als sie eine Agentur mit der Suche beauftragt, die Recherchen der privaten Ermittler, die Gefahren, das alles rankt sich ziemlich dicht um eine reizende Liebesgeschichte.
Und besonders beeindruckt war ich von der wunderbaren Kulisse Wyomings, ich konnte es nicht lassen und habe Google Maps benutzt.
Eine klare 5 ***** Leseempfehlung an alle, die auch ein bisschen an Gott glauben.
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30.03.2020Zaubermasu auf lovelybooks.de 
Man kommt ganz schnell in die Geschichte rein - Willows Großvater ist verstorben und so sieht sie sich mit dem Erbe seiner Firma konfrontiert. Damit kommt auch direkt der erste Fall - eine Frau, die wahrscheinlich sehr bald ihrem Krebsleiden erliegen wird, möchte ihre vor mehreren Jahren entführte Tochter wieder finden...
Die Geschichte nimmt sehr schnell Fahrt auf und
es dauert auch nicht lange, da befindet sich Willow schon in großer Gefahr. Zum Glück ist stets Austin an ihrer Seite, mit dem sie vor geraumer Zeit eine Beziehung hatte. Die beiden haben immer noch Gefühle füreinander, das wird relativ schnell klar.
Die Personen sind so liebevoll beschrieben, alle Charaktere sehr deutlich dargestellt, so dass man als Leser ganz schnell eine Verbindung aufbaut. Auch die Örtlichkeiten sind toll dargestellt - man hat immer ein klares Bild vor Augen beim lesen. Die Spannung hält sich wirklich über das ganze Buch und nimmt am Ende noch mal richtig Fahrt auf. Als Leser fragt man sich die ganze Zeit des Lesens über, wer wohl Jamie entführt haben könnte...
Das Buch ist wirklich toll - eines der Highlights 2019 für mich - eine ganz klare Empfehlung !
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30.03.2020claudi-1963 auf lovelybooks.de 
"Profitgierige Menschen sind zu jedem Opfer bereit, sie müssen nur wissen - oder glauben - dass es sich auszahlt." (Ernst Ferstl)
Der unerwartete Tod von Willows Großvater J. T. schockiert sie sehr, den ihr Großvater war noch recht fit für sein Alter. Zudem hat er fleißig in seiner Firma Anderson Consulting für Genealogie (Ahnenforschung) gearbeitet. Unlängst hat er einen sehr
speziellen Auftrag angenommen. Er soll eine junge Frau finden, die man vor über 20 Jahren als Baby im Krankenhaus entführt hat. Willow ist sich nicht sicher, ob sie diesen Auftrag, nach dem Tod von J. T., weiter ausführen soll, da es nicht zu ihrem eigentlichen Aufgabengebiet gehört. Dass ihr Großvater allerdings schon eine heiße Spur hatte und zudem ihren Ex-Freund und ehemaligen FBI Agent Austin McKade mit ins Boot gerufen hatte gefällt Willow gar nicht. Als sich dann jedoch weitere dubiose Unfälle ereignen, scheinen die beiden zu spüren, dass der Tod von J. T. kein Unfall war. Sie stoßen bei der Suche nach Jamie auf ein Wespennest aus Macht, Intrigen und Verrat und geraten mehr als einmal in Lebensgefahr.
Meine Meinung:
Das düstere Cover und der explizite Klappentext rund um die Entführung eines Babys aus der Vergangenheit, haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Bisher ist die Autorin für mich total unbekannt gewesen, sie zählt jedoch in den USA zu den Bestsellerautorinnen und hat bisher über 50 Bücher geschrieben. Der Schreibstil war äußerst lebendig, unterhaltsam, in mehrere kurze Kapitel unterteilt und angenehm zu lesen. Dabei fing der Plot mit der Entführung von Katelyn Mason Baby schon recht spannend an. Dass Katelyn nach dem überraschenden Tod ihres Mannes und ihrer Krebsdiagnose auch noch ihr Kind verliert, machte mich sehr betroffen. Man fragt sich, wer macht so etwas? Da die Frau wusste, dass Katelyn schwer krank ist, vermute ich das sie, Katelyn kannte oder jemand das getan hat, wo ihr nahesteht. Keiner konnte ja ahnen, dass Katelyn den Krebs überwindet und über 20 Jahre lang ohne Erfolg ihr Kind sucht. Doch nun ist der Krebs neu ausgebrochen und die Suche nach Jamie wird immer wichtiger. So ist die Ahnenforschungsagentur, Katelyns letzter Versuch ihre Tochter zu finden. Und genau hier fängt Willows mysteriöser Auftrag an. Nachdem nach J. T. Unfall kurz darauf auch noch sein Haus abbrennt, bei dem Willow fast ums Leben kommt, vermutet sie und Assistentin Dana das beides mit diesem Fall zusammenhängt. Die Autorin hat hier einen wahrlich spannendes Buch geschrieben, das zudem durch die problematische Liebesgeschichte und natürlich seiner christlichen Linie eine ganz besondere Note bekommt. Mir gefiel es zum Beispiel sehr gut, dass die Protagonisten besonders in Notlagen sich Hilfe bei Gott suchen in Form von Gebeten. Dadurch bekommt das ganze noch mal eine andere Intensität und macht diesen Thriller so wertvoll. Zudem die Charaktere, die hier sehr gut durchdacht sind. Die intelligente, selbstbewusste Willow eifert ganz ihrem Großvater nach und mir war sofort klar, dass sie diesen Fall aufklären möchte, komme was wolle. Austin fand ich ebenfalls sympathisch, allerdings ist er sehr verschlossen, was seine Vergangenheit anbelangt. Aufgewachsen in einem schwierigen Elternhaus hat er selbst zu seinen Brüdern keinen Kontakt mehr. An seiner Verschlossenheit ist schlussendlich auch die Beziehung zu Willow gescheitert. Dass er nun noch weitere Geheimnisse vor ihr zu verbergen versucht, macht die Suche und ihre Beziehung zueinander nicht besser. Doch im Inneren sieht es bei den beiden ganz anders aus. Dieses Buch gehört explizit in den Bereich christliche Bücher, ich jedoch kann es jedem empfehlen, der ein fesselndes, spannendes Buch sucht. Für mich der beste Tipp für alle die einen außergewöhnlichen Lesestoff suchen und von mir gibt es obendrein 5 von 5 Sterne.
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30.03.2020gerlisch auf lovelybooks.de 
Die Idee für die Story fand ich gut, es ist immer schrecklich wenn ein Kind, und in diesem Fall sogar ein Baby, entführt wird. Aber leider hat mich der Schreibstil nicht überzeugt. Die Dialoge fand ich ein bisschen eintönig und mit zu vielen Wiederholungen. Erst im letzten Drittel des Buches wurde Spannung aufgebaut. Allerdings kamen Gefühle in dieser Geschichte
nicht zu kurz, es war schön beschrieben wie Willow und Austin sich wieder näher kommen. Die Handlungsabläufe hatten klitzekleine Lücken. Die Protagonisten waren hingegen gut dargestellt und sehr sympathisch.
Fazit:
Für ein Erstlingswerk ganz gut, aber ein wie angepriesen "atemberaubendes Debüt" ist es leider nicht. Für die nächsten Werke bitte mehr Tempo.
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30.03.2020mabuerle auf lovelybooks.de 
„...Was hast du vor Gott? Willst du mich zwingen zurückzugehen? Dazu, mich dem zu stellen, was ich zurückgelassen habe?...“
Das ist nur eine der Frage, die sich der ehemalige FBI-Agent Austin McKade stellt. Er hatte in den letzten Jahren einen großen Bogen um seine Heimat gemacht. Doch kommen wir zum Anfang der Geschichte.
In einem Krankenhaus wird ein neugeborenes Baby
entführt. Die Entführerin geht davon aus, dass die Mutter des Kindes nicht mehr lange zu leben hat. Einundzwanzig Jahre später beauftragt ebendiese Mutter James T. Anderson, genannt JT, das Kind zu finden. JT ist eigentlich auf Ahnenforschung spezialisiert. Nach seinem Unfalltod erfährt die Enkelin Willow Anderson von dem Fall. Soll sie die Nachforschungen fortsetzen? Noch ist sie unschlüssig. Als allerdings ihr Haus in Flammen aufgeht und sie nur knapp dem Tod entrinnt, ahnt sie, dass hinter dem Auftrag mehr steckt. Dann meldet sich Austin bei ihr. Vor Jahren waren sie zusammen, aber Willow hat die Beziehung gekappt. IT hatte ihn vor seinem Tod kontaktiert. Er will sie nicht nur unterstützen, sondern insbesondere für ihren Schutz sorgen. Obiges Zitat fällt, als er erfährt, dass die Spur nach Wyoming führt, seinen Heimatort.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi mit extrem hohen Spannungsbogen geschrieben. Für diesen Spannungsbogen gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist die Suche nach dem Kind wie ein Stochern im Nebel. Zum zweiten verhalten sich die Angestellten des Großvaters nicht in jedem Fall professionell, so dass ich nicht weiß, ob ihnen zu trauen ist. Zum dritten gibt es in Austins Vergangenheit mehr als ein Ereignis, dass bei ihm Wunden hinterlassen hat und die Zusammenarbeit zwischen beiden schwierig macht. Dabei ist nicht zu überlesen, dass auch ihre Trennung offene Fragen zurückgelassen hat. Zum vierten setzt jemand alle Hebel in Bewegung, damit das Kind nicht gefunden wird.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er unterstützt die rasante Handlung, lässt aber auch Raum für private Gedanken. So resümiert Willow über ihre Beziehung zu Austin: „...Sie und Austin waren als Paar von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Er hatte nicht über seine Geheimnisse und nicht mal über seine Familie sprechen wollen und sie hatte hinter seinen Rücken nach Informationen gesucht...“
Gekonnt bekommt auch das verschwundenen Kindes Raum in der Handlung. Die Suche nach ihr lässt das Leben der jungen Frau ebenfalls entgleisen. Sie ahnt nicht, was die Ursache für ihre Trauer und ihre Probleme ist.
Mit ihrem Großvater hat Willow ihren letzten Verwandten verloren. Auch ihre Eltern starben plötzlich bei einem Unfall. Das hat sie sensibilisiert:
„...Menschen können unerwartet von uns gehen und uns mit Fragen zurücklassen. Der Tod wartet nicht, bis wir unsere Gefühle geordnet haben. Wenn Beziehungen zerstört sind, sollten wir uns versöhnen...“
Diese Zitat fällt in einem der tiefgehenden Gespräche mit Austin, in denen er sich öffnet und Willow Episoden aus seiner Kindheit und Jugend erzählt. Hier geht es auch um Schuld und Versagen und darum, sich selbst zu vergeben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verbindet geschickt christliche Werte mit einer spannenden Handlung.
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01.01.2020LEXI 
Die Wahrheit über Jamie Mason
"Ich werde Jamie Mason finden und du musst mir dabei helfen!" (Willow Anderson)
Als der Inhaber einer Ahnenforschungsagentur namens James T. "JT" Anderson stirbt, fühlt seine Enkeltochter sich trotz ihrer unermesslichen Trauer dazu verpflichtet, den letzten Fall ihres geliebten Großvaters zu Ende zu führen. Sie vertieft sich in die Unterlagen und Videoprotokolle über die sterbenskranke Texanerin
Katelyn Mason, deren neugeborene Tochter kurz nach der Geburt vor einundzwanzig Jahren aus dem Krankenhaus entführt wurde. Nach jahrelanger erfolgloser Suche setzte die verzweifelte Frau all ihre Hoffnungen auf JT, dessen grandioser Instinkt ihn bereits auf eine Verbindung nach Wyoming brachte. In kluger Voraussicht bat er auch einen ehemaligen FBI-Agenten um Unterstützung. Austin McKade galt als bedachter, hervorragender Ermittler im Schnelleinsatzteam bei Kindesentführungen - doch er war zugleich auch der ehemalige Freund von JT"s Enkeltochter Willow. Obgleich Willow hinter dieser Kontaktaufnahme auch JT"s Versuch ahnte, ihre Beziehung mit Austin wieder aufleben zu lassen, vertraut sie dem Instinkt ihres Großvaters und nimmt Austins Hilfe an. Doch der Drahtzieher von Jamie Masons Entführung setzt alle Hebel in Bewegung, um das Auffinden der verlorenen Tochter zu verhindern, und er schreckt auch vor Mord nicht zurück. Zahlreiche Anschläge auf Willows Leben, adrenalingeladene Szenen und abenteuerliche Verfolgungsjagden steuern letztendlich auf ein fulminantes Finale zu.
Elizabeth Goodards Neuerscheinung über einen ungelösten Entführungsfall wartet mit einem hochspannenden Plot und akribisch gezeichneten Protagonisten auf. Sowohl Willow Anderson, als auch Austin McKade wurden hervorragend charakterisiert, ihren Gedanken und Emotionen überzeugend Ausdruck verliehen. Die Handlung beginnt rasant, der hohe Spannungsbogen wird bis zur buchstäblich letzten Seite konstant aufrechtgehalten. Das größte Augenmerk liegt zwar auf den beiden Hauptfiguren, die verzweifelte leibliche Mutter, das entführte Mädchen und Austins Bruder nehmen jedoch ebenfalls einen gewichtigen Part in der Geschichte ein. Ich hätte jedoch gerne mehr über die Gedanken und Gefühle jener Frau, die das Baby damals entführte, erfahren, auch ihre Charakterisierung fiel mir etwas zu dürftig aus. Meine favorisierte Nebenfigur war definitiv Willows Großvater JT - die Beschreibung dieses liebevollen, herzlichen und freundlichen Mannes mit seiner überquellenden Lebensfreude und dem gewinnenden Lachen, seiner offenen und sympathischen Art und der herzlichen Ausstrahlung hat mich auf der Stelle für ihn eingenommen. Ich bedauerte es zutiefst, dass ich ihn nur noch rückblickend kennenlernen durfte.
Der einfühlsame und flüssige Schreibstil der Autorin wird von einem ungewöhnlich hohen Spannungsfaktor begleitet, sodass man als Leser regelrecht durch die Seiten dieses Buches fliegt und es nur schwer aus der Hand legen kann. Der Glaube nimmt einen großen Stellenwert ein, christliches Denken und Handeln werden hochgehalten. Mir hat ganz besonders die Vergangenheitsbewältigung der beiden Hauptfiguren gefallen, die Elizabeth Goodard vortrefflich gelungen ist. Austins früheste Kindheitserfahrungen, seine familiären Verhältnisse, seine Entfremdung zu seinen Brüdern Liam und Heath werden in diesem Buch verarbeitet, auch Willows gescheiterte Beziehung zu Austin ist ein gewichtiges Thema.
Fazit: "Das Verschwinden der Jamie Mason" war ein grandioses Abenteuer, das mir ausgesprochen gut gefallen hat. Elizabeth Goodard glänzt mit einem wunderschönen Schreibstil, authentischen Figuren und einer adrenalingeladenen Handlung, die den Leser regelrecht gefangen nimmt. Diese Lektüre war ein ganz großes Lese-Highlight, ich kann dafür eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen und vergebe völlig begeisterte fünf Sterne!
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15.12.2019Gusaca 
Willow´s Großvater stirbt bei einem vorgetäuschten Unfall, als er sich auf die Suche nach der vor 21 Jahren als Baby entführten Jamie macht. Als Willow diese Suche fortsetzt, gerät sie ebenfalls in Lebensgefahr. Ihr Ex-Freund Austin hilft Willow. Bei der gefährlichen Suche wird schnell klar, das zwischen Willow und Austin trotz ungeklärter Probleme noch tiefe Gefühle füreinander vorhanden sind.
Die
Handlung startet sofort sehr actionreich und spannend. Der flüssige und emotionsgeladene Schreibstil nimmt den LEser schnell gefangen. Geheimnisse, die in der VErgangenheit liegen werden langsam offenbart. Die Gründe für die damalige Entführung sind sehr verwickelt und komplex. Sie werden erst sehr spät schrittweise aufgedeckt. Falsche Fährten werden zunächst verfolgt und alte Konflikte beigelegt.
Der christliche Glaube hilft Austin und Willow durch viele Gefahren, wobei ich nicht verstanden habe, wer Austin diese Werte vermittelt hat. Die Charakterdartellung der Hauptpersonen ist sehr gelungen. Die inneren Zweifel und Ängste werden gekonnt in die Handlung eingefügt. An einigen Stellen hatte ich manchmal den Eindruck, das Austin und Willow doch langsam mal zu ihren Gefühlen stehen sollten. Dies wurde für meine Begriffe künstlich hinausgezögert. Um so glaubhafter entwickelt sich am Ende die glückliche Auflösung aller Verbrechen und vergangener Konflikte. Das Buch hat mich gut unterhalten ud gezeigt, das chrsitliche Werte auch heute noch eine Hilfe darstellen können.
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14.12.2019Dreamworx 
Als ihr geliebter Großvater J.T. plötzlich stirbt, ist Willow Anderson am Boden zerstört. Sie kümmert sich um die gemeinsame Firma Anderson Consulting, die sich mit Ahnenforschung beschäftigt und übernimmt nach einigen Überlegungen den von J.T. zuletzt angenommenen Auftrag über ein vor 20 Jahren aus einem Krankenhaus entführtes Baby, das nun eine erwachsene junge Frau ist. J.T. war anscheinend schon
auf der richtigen Fährte, denn noch zu seinen Lebzeiten hat er Willows Ex-Freund, den Ex-FBI-Agenten Austin McKade in diesen Fall mit eingespannt. Nun bleibt Willow gar nichts anderes übrig, als sich mit Austin zu arrangieren. Schon bald stellt sich heraus, dass jemand unbedingt verhindern will, dass Willow die Suche weiter betreibt, brenzlige Situationen und Unfälle, die sie immer wieder aufhalten und in Gefahr bringen, können kein Zufall sein. Werden Willow und Austin den Fall aufklären können"
Elizabeth Goddard hat mit "Das Verschwinden der Jamie Mason" einen packenden und rasanten Kriminalroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und fesselt von der ersten Seite, der Leser wird gleich mitten ins Geschehen geworfen und darf zu Beginn gleich bei der Entführung des Babys Jamie mit dabei sein, was schon Gänsehautfeeling bewirkt. Wer selbst Kinder hat, durchlebt beim Lesen der Zeilen schon einen Alptraum und kann die Gefühle der schwerkranken Mutter nur annähernd nachvollziehen. Der Leser hängt sich an die Fersen von Willow und Austin, um den Auftrag erfolgreich abzuschließen, doch immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Die Autorin versteht es wunderbar, nicht nur die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Willow und ihrem Ex-Freund Austin und deren erneute Annäherung darzustellen, sie lässt den Leser ebenfalls durch eine Achterbahn der Gefühle laufen, denn nicht nur die Suche gestaltet sich äußerst haarsträubend, sondern auch einzelne Protagonisten senden widersprüchliche Signale, die sie verdächtig machen. Durch geschickt eingebaute Wendungen wird der Leser immer wieder aufs Neue dazu animiert, die Situation neu zu überdenken und dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Auch der christliche Aspekt wird in diesem Buch sehr schön eingebracht. Kleine Gebete und Hilferufe zu Gott sind unaufdringlich in die Handlung eingebracht, so dass es ganz natürlich und nicht missionierend wirkt.
Die Charaktere sind sehr lebendig und detailliert skizziert, sie besitzen individuelle Ecken und Kanten, die sie authentisch und sehr realistisch wirken lassen. Der Leser fühlt sich von Beginn an mit ihnen wohl und folgt ihnen gern bei ihrer Mission, das entführte Kind zu finden. Willow ist eine clevere und offene Frau, die weiß, was sie will. Manchmal wirkt sie wie ein Pitbull, denn sie lässt nicht locker, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Austin ist ein sympathischer Mann, der eine schwierige Kindheit hinter sich gelassen hat. Er ist zurückhaltend und redet nicht gerade wie ein Wasserfall, vor allem nicht über die Dinge, die ihn beschäftigen. Dieses Problem führte schon zum Bruch mit Willow. Er weiß, dass er sich ändern und öffnen muss, um sich Willow wieder anzunähern. Austins Bruder Heath ist ein feiner und sympathischer Kerl, der nicht nachtragend ist und das Herz am rechten Fleck hat. Aber auch Dana, Stan, Marilee oder der Sheriff tragen zur Spannung der Handlung maßgeblich bei.
"Das Verschwinden der Jamie Mason" weiß von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln, denn die Autorin hält die Auflösung bis zum finalen Schluss zurück und die Spannung somit auf hohem Niveau. Absolute Leseempfehlung für alle, die gerne miträtseln und sich neben Krimistimmung auch etwas Romantik wünschen! Toll gemacht!
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