So straff hatte es sich bei Weitem nicht angefühlt, als das Hausmädchen sie vor einer Stunde eingeschnürt hatte. Vor ihr zeichnete sich die Silhouette der Tür zum Vorlesungssaal ab, die einen Spalt offen stand.
Auf der Schwelle hielt Kate inne. Im Inneren des Hörsaales erklang ein angenehmer Bariton, der klar und wohlüberlegt seinen Vortag hielt. Die Überzeugungskraft des Sprechers riss sogar sie mit. Ben Hanby. Er war der beste Sprecher des Semesters. Kate legte eine Hand auf ihren Bauch, um die pulsierende Übelkeit niederzuringen. Wenn sie jetzt nicht hineinging, würde sie gar nicht mehr gehen.
Sie stieß die Tür auf und sah sich einer Reihe Rücken in dunklen Mänteln gegenüber. Alle Augen waren auf den Sprecher vorne gerichtet. Die Rockschöße der Gentlemen fielen offen über ihre Knie, wo sie im Dämmerlicht mit dem Boden verschmolzen. Die weißen Kragen erhoben sich steif bis zu den ordentlich frisierten Haaren, die ganz der Mode entsprechend etwas länger getragen wurden, jedoch nie länger als bis zu den Schultern.
Auf dem erhöhten Podest vor ihnen stand Ben Hanby, der so natürlich und selbstsicher wirkte, als sei er allein im Raum. Sein dickes Haar fiel ihm über die Augenbrauen. Seine Augen blitzten entschlossen, sein Gesicht war lebhaft und voller Interesse für sein Thema, doch seine Worte flossen an Kate vorbei, ohne dass sie sie verstand, da ihre angespannten Nerven zu zerreißen drohten. Natürlich fiel es ihm leicht, vor so vielen Menschen zu sprechen – sein Vater war immerhin Geistlicher.
Er beendete seine Rede mit einer Frage an die Zuhörer. Selbst Kate in ihrem aufgelösten Zustand entging nicht der subtile Humor, den er noch mit dem Heben seiner Augenbraue unterstrich. Ein Glucksen erhob sich unter den männlichen Studenten, begleitet von dem höheren Kichern der jungen Damen, die in Begleitung ihrer Anstandsdame am Ende der ersten Reihe saßen.
Ben Hanby verließ mit einem breiten Grinsen das Podium und nickte seinen Freunden zu.
„Miss Winter!“ Professor Hayworths Bass dröhnte durch den Hörsaal.
Alle Köpfe wandten sich ihr zu. Kates Gesicht wurde glühend heiß und ihr Herz schlug in einem wilden, ungleichmäßigen Rhythmus. Konnte es durch die Angst einfach stehen bleiben? Dieser Gedanke machte alles nur noch schlimmer, wie das Stottern in ihrer Brust, als ob ihr Herz nicht zum nächsten Schlag ansetzen konnte.
„Ich bin froh, dass Sie sich dazu entschieden haben, uns heute Gesellschaft zu leisten.“ Professor Hayworth sprach von seinem Platz neben dem Podium zu ihr, wie immer in seine förmliche schwarze Robe gekleidet. „Sie kommen gerade recht, um uns den ersten Vortrag der Damen zu präsentieren.“
Kate mied die neugierigen Blicke der anderen, während ihr Puls noch schneller wurde und ihr Mund austrocknete.
„Bitte kommen Sie doch nach vorne“, bat Professor Hayworth.
Kate nickte und fing an, den Gang hinunterzuschreiten. Ihre Röcke schwangen so weit, dass sie sich fast an die Wand drücken musste, um an den Stühlen vorbeizukommen.
Die Stühle kratzten über den Boden, als die jungen Männer sich erhoben. Sie standen immer auf, wenn die Damen den Hörsaal betraten, doch dass sie es nun für Kate alleine taten, dass alle Aufmerksamkeit nur auf sie gerichtet war – schnell konzentrierte sie sich auf die gegenüberliegende Wand, als ein kalter Schauer sie überlief. Sie musste noch blasser sein als sonst. Feuchtigkeit legte sich auf ihre Stirn und die Oberlippe. Wie scheußlich sie aussehen musste! Alle würden ihre Angst sehen. Ein Schmerz zog ihre Brust zusammen.
Kate war klar, dass etwas Schreckliches passieren würde, wenn sie die Stufen zum Podium betrat. Vielleicht brachte der Schmerz in ihrer Brust sie um.
Sie wandte sich der Ecke des Podestes zu. Ben Hanby sah sie an und nickte aufmunternd. Das Mitgefühl in seinen braunen Augen machte alles nur noch schlimmer. Wusste er, dass sie krank war? Dass das schmerzhafte Atmen sie gleich ohnmächtig werden lassen würde?
Einen Fuß vor den anderen, nur noch zwei Meter bis zum Podium. Langsam ging Kate darauf zu und klammerte sich mit zitternden Händen daran fest.
Alle Augen waren auf sie gerichtet, alles schwieg – eine schreckliche Stille, wie der Moment, bevor die Katze ihre Beute fängt. In die Stille hinein klopfte Kates Herz. Der Raum pulsierte im gleichen Rhythmus. Ihr Mund war so schrecklich trocken.
Erwartungsvolle Gesichter starrten sie an. Kate lehnte sich gegen das Podium und atmete zitternd ein.
Sie sah über die Köpfe der Studenten hinweg, an ihren schwarzen Mänteln und weißen Kragen vorbei zu den Studentinnen mit ihrer Anstandsdame. Helft mir, helft mir, bitte. Doch die anderen Mädchen konnten sie nicht hören. Sahen sie denn nicht, dass es ihr schlecht ging?
Das Pochen in ihren Ohren wurde laut wie rauschendes Wasser.
Die ersten Worte lauteten: „Der Zweck der Freundschaft: Eine Diskussion mit Bezug auf Aristoteles und Cicero.“ Sie würde dieses Thema nun nennen, jetzt. Sie musste sich nur zwingen, ihren Mund zu öffnen.
Ein leises Kratzen entrang sich ihrem Mund, bevor sie ihn schnell wieder schloss.
Kate atmete noch einmal tief ein und zwang die Worte aus ihrem Mund. „Der Zweck der Freund…“ Wieder zog sich ihr Hals zusammen.
Professor Hayworth war nur eine dunkle Gestalt am Rande ihres Gesichtsfeldes. Kate wurde bewusst, dass ihre Lippen und ihre Zunge nicht funktionieren würden. Ihr Wille hatte sie bis hierher gebracht, doch ihre Stimme würde ihr nicht gehorchen.
Kate ließ das Podium los und trat auf zittrigen Beinen zwei Schritte zurück.
Sie wandte sich um und floh, die Stufen des Podestes hinunter, an den verschwommenen jungen Männern vorbei, aus der Tür des Hörsaales hinaus, durch das Foyer nach draußen an die frische Luft, wo niemand sie mehr beobachten konnte. Die Absätze ihrer Schuhe bohrten sich in den grünen Rasen. Wohin konnte sie fliehen, damit niemand sie finden würde?
Sie eilte um die Ecke des Gebäudes herum. Sie musste sich hinter dem Kamin verstecken, denn es könnte jemand vorbeikommen. Doch Kate wollte nichts sagen. Für Worte war es ohnehin zu spät.
In der Sicherheit der Kaminecke lehnte sie sich an die kühle Mauer und sog zitternd die willkommene Luft ein. Sie war nicht gestorben, doch ihr Herz schmerzte immer noch schrecklich, ein Stechen, das mit jedem Schlag durch ihren Körper pulsierte. Jetzt, wo endlich wieder genug Sauerstoff ihren Körper durchströmte, wurde ihr schwindelig. Kate zwang sich dazu, ihren Atem zu beruhigen. Sie merkte, dass ihr Korsett völlig vom Schweiß durchnässt war.
Jetzt würde man sie wegschicken. Niemand konnte am College bleiben, ohne Vorträge zu halten. Sie hatte versagt und zusätzlich dem Ruf der wenigen jungen Damen geschadet, denen man ein Studium am Otterbein-College gestattet hatte.
Wieder durchzuckten Krämpfe ihren Körper, pressten ihren Brustkorb zusammen, den Bauch; alles brannte, stach.
Kates Traum, einen Abschluss am College zu machen und Westerville zu verlassen, war ausgeträumt.
Kundenstimmen
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02.07.2017LEXI "Der Herr passt die Gaben eines Mannes an seine Berufung an. Ich glaube, es gibt einen Grund dafür, dass du ein so begnadeter Komponist bist."
"Süßer als das Lied der Lerche" aus der Feder der amerikanischen Autorin ist der heiß ersehnte Nachfolgeband nach "Das Glück, von dem ich träume" und hat meinen hohen Erwartungen voll und ganz entsprochen. Während
der erste Band sich William Hanby als Protagonisten widmet, wird im vorliegenden Buch die Geschichte seines Sohnes Benjamin erzählt. Ben hat seinen starken Glauben, seine rhetorischen Fähigkeiten und sein handwerkliches Geschick von seinem Vater geerbt. Er besitzt zudem jedoch auch großes musikalisches Talent und eine Liebe zu allem Schönen. Als Mitglied der Literaturgesellschaft der männlichen Studenten des Otterbein-College organisiert Ben eine Musikveranstaltung, für die er die äußerst sensible und schüchterne Studienkollegin Mary Katherine Winter gewinnen kann. Kate ist eine der begabtesten Studentinnen, möchte mit ihrer wunderschönen Stimme aber keinesfalls vor Publikum auftreten. Ben versucht, Kate aus ihrer Reserve zu locken und findet hierbei in ihrer Mutter unerwartete Unterstützung. Ruth Winter hat jedoch eigene Pläne für Kate, die nicht unbedingt mit denen ihrer Tochter konform gehen. Als Kate bereits den Entschluss gefasst hat, aus ihrem lieblosen und kalten Elternhaus zu entfliehen, wirft ein dramatisches Ereignis sie völlig aus der Bahn: die Begegnung mit einer Sklavenfamilie verändert Kates Leben.
Im zweiten Band aus der "Saddler"s Legacy"-Reihe befasst sich die Autorin mit einem gewichtigen Thema: dem Kampf für die Abschaffung der Sklaverei. Rosslyn Elliott bezieht sich hierbei auf die tragische Geschichte eines versklavten Paares aus dem Vorgängerbuch. Durch ausdrucksvoll gezeichnete Figuren werden sowohl die Protagonisten dieses Buches, als auch die Befürworter und Gegner dieses Kampfes in Form von einigen Nebendarstellern überzeugend dargestellt. Man erfährt zudem einiges über das Leben, die gesellschaftlichen Zwänge und die starren "Benimm-Regeln" der damaligen Zeit.
Der Glaube spielt eine herausragende Rolle im gesamten Buch und kommt besonders in den Passagen über die Hanbys zum Ausdruck. William Hanby ist Geistlicher und gemeinsam mit seiner Ehefrau Ann bietet er seinen Kindern ein von gegenseitiger Liebe und Wertschätzung geprägtes christliches Umfeld. Für William, Ann und Ben ist es ein großes Bedürfnis, anderen Menschen zu helfen. Den Kampf gegen die Ungerechtigkeit der Sklaverei müssen sie jedoch aufgrund der aktuellen Gesetzeslage im Jahre 1855 in Ohio im Verborgenen führen. Rosslyn Elliott verwob historische Ereignisse mit Fiktion und verarbeitete die Lebensgeschichte von Ben Hanby und die Geschichte seines im Jahre 1856 berühmt gewordenen Liedes "Geliebte Nelly Gray" und zu einem tief bewegenden und gefühlvollen Roman. Im Nachwort äußert die Autorin sich zu den zugrunde liegenden historischen Fakten dieser Buchserie und gibt Quellenverweise für interessierte Leser, die sich näher damit befassen möchten.
Die harmonisch wirkende optische Gestaltung des Buchcovers zeichnet diesen Roman zusätzlich aus. Die zarte Silhouette einer dunkelhaarigen Schönheit im weißen Kleid stellt die Protagonistin, Mary Katherine Winter, dar. Im Hintergrund sitzt ihr zugewandt ein junger Mann mit einer Violine und einem Bogen in Händen, vom hellen Licht des Fensters umstrahlt.
Fazit: Mit "Süßer als das Lied der Lerche" durfte ich mir einen all meine Erwartungen erfüllenden zweiten Band aus dieser "Saddler"s-Legacy"-Buchreihe zu Gemüte führen. Dieser Roman beinhaltet alles, was ich mir von einem guten Buch erwarte: eine glaubwürdige, in diesem Fall zudem noch historisch belegte Geschichte, ein wenig Romantik, Abenteuer, und die Vermittlung christlicher Werte. Ein wunderschönes Buch und eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits!
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23.03.2017Klaudia K. Der Roman "Süßer als das Lied der Lerche" ist die Fortsetzung zum bereits erschienenen Buch "Das Glück von dem ich träumte". In der neuen Folge spielen Ben und Kate die Hauptrolle. Ben ist der Sohn von Ann und Will des ersten Teils. Obwohl beide Romane auch unabhängig voneinander gelesen werden können, wird man die Story mit noch größerem Genuß
verfolgen können, wenn man deren Wurzeln aus dem ersten Teil kennt.
Ohio, 1855: In einer Zeit als es für Frauen alles andere als selbstverständlich war an einer Universität studieren zu dürfen, träumt Kate Winter als eine der ersten eingeschriebenen Studentinnen von einer unabhängigen und selbsbestimmten Zukunft als Lehrkraft. Ihr Elternhaus so bald wie möglich zu verlassen und dem ewigen Streit und Ärger zu entfliehen wäre ihr großer Wunsch. Ihre Mutter hat nämlich ganz andere Pläne für ihre Tochter: Sie soll möglichst reich verheiratet werden, um ihre Zukunft darüber abzusichern. Kate ist sehr schüchtern, gerade über diese Charaktereigenschaft steht sich die junge Frau in ihrem Studium oft selbst im Weg, weil ausgerechnet diese Schüchternheit ungeahnte Peinlichkeiten heraufbeschwört. Schließlich gelingt es Ben Hanby mit seiner selbst komponierten Musik die schüchterne Kate aus ihrem Schneckenhaus zu locken und sie schließlich zum singen zu überreden.
Als die Familie Hanby eine Reise nach Columbus antritt, entschließt sich Kate sie zu begleiten. In dieser Zeit gelingt es Kate ihre Schüchternheit abzulegen und sie bringt ungeahnte Kräfte zum Vorschein. Ganz überraschend entdeckt sie gemeinsam mit Ben eine Leidenschaft, die sie gemeinsam haben: Sklaven zu befreien und für das Ende der Sklaverei zu kämpfen.
Wird ihre Liebe zu Ben, ihrer gemeinsamen Musik alle Schwierigkeiten überwinden können"
Der Roman fasziniert durch die eindrucksvolle Darbietung historischer Tatsachen. Die Autorin recherchierte das Leben der Familie Hanby, deren Sohn Ben tatsächlich das Talent besaß Lieder zu komponieren. Von ihm stammt beispielsweise der sehr bekannte Titel "Geliebte Nelly Gray" in dem es um eine liebe Sklavenfrau geht. Das Lied begeisterte nachweislich die Nation um 1856 und eroberte sie im Sturm. Weitere sehr bekannte Lieder gehen ebenfalls auf Ben Hanby zurück, jedoch verstarb dieser begabte Mensch schon mit 33 Jahren an einer schweren Krankheit.
John Parker, der ebenfalls einige Auftritte in diesem Buch hat, war eine beeindruckende Persönlichkeit der amerikanischen Geschichte. Er half flüchtigen Sklaven, was für ihn als ehemaligen Sklaven ein recht gefährliches Unterfangen war. John Parker, nun in Freiheit, wurde ein großer Geschäftsmann und konnte vieles in der damals recht unruhigen Zeit bewegen.
Die von Rosslyn Elliott gekonnt gestalteten Charaktere unterstreichen die Handlung der fesselnden Story auf`s Beste. Sie sind authentisch, außerordentlich nuancenreich modelliert und tragen die wunderbare jedoch oft erschütternde Geschichte in einem lebendigen Kopfkino vor. Gerade weil der Roman auf Tatsachen beruht und von der Autorin so sorgfältig ausgearbeitet ist berührt sie den Leser sehr. So hat mich das im Roman beschriebene Schicksal der bedauernswerten Menschen oft zum weinen gebracht. Vor allem ging mir die Beschreibung des menschenunwürdigen Lebens der Sklaven sehr nahe. Rosslyn Elliot hat auf sehr gekonnte Weise reale Geschichte mit Fiktion zu einem sehr beeindruckenden Roman verwoben. Recht bemerkenswert ist es, wie es der Autorin gelang eine zarte Liebesgeschichte mit entsetzlichen Ereignissen zu verbinden und dabei klar vor Augen zu führen, wie Menschen in Krisensituationen über sich hinaus wachsen können.
Der Glaube spielt in diesem Roman eine sehr große Rolle. So möchte Ben Prediger werden und seine Familie lebt nach dem Wort Gottes.
Alles in Allem ist der Roman ein auf historischen Fakten aufgebautes, tiefgründiges und sehr lesenswertes Werk. Die lebendige Sprache und die detaillierten bildhaften Darstellungen haben mich dieses Buch regelrecht verschlingen lassen und kann es folglich kaum erwarten den dritten Teil dieser Autorin lesen zu können.
Einen herzlichen Dank an den Francke Verlag für die Veröffentlichung dieser außergewöhnlich interessanten und faszinierenden Geschichte.
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05.03.2017Smilla507 / S. Degenhardt »Sehen Sie nur, wie unauffällig und plump dieser Vogel wirkt. Niemand würde ihn bemerken.«
Kate nickte.
»Aber es ist gleichgültig, wie er aussieht. Dort oben, wo niemand ihn fangen kann, singt er sein Lied der Freiheit.« (S. 147)
Kate Winter gehört zu den ersten Studentinnen am Otterbein-College. Sie ist sehr klug und begabt - aber auch extrem schüchtern und ängstlich, was ihr
immer wieder zum Verhängnis wird, sobald sie ein Referat halten soll. Ben Hanby möchte ihr gerne helfen, den Fesseln der Angst zu entfliehen, doch Kates Mutter hält eine Bekanntschaft zu Ben für unschicklich. Doch während einer turbulenten Reise merkt Kate, dass es wesentlich schlimmere Dinge gibt, als ihre Ängste: Sklaverei. Zunächst unfreiwillig gerät sie in eine Befreiungsaktion, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird.
Während der Turbulenzen rund um die Befreiungsaktion ist Ben Hanby damit beschäftigt, ein Lied zu komponieren. Sein Wunsch ist es, einer Sklavin dadurch eine Stimme zu geben. Sie hieß Nelly Gray und sowohl Ben Hanby, als auch Kate, Nelly und andere Romanfiguren hat es tatsächlich gegeben. Das Lied »Darling Nelly Gray« wurde damals, Mitte des 19. Jahrhunderts, als »Onkel Toms Hütte in Liedform« bezeichnet und wird noch heute gesungen (siehe YouTube). Auch die »Underground Railroad« hat es gegeben, auf der die Sklaven heimlich und mithilfe ihrer Befreier nach Kanada flüchteten.
Rosslyn Elliott hat die historischen Fakten so spannend und unterhaltsam mit Fiktion verwoben, dass man wunderbar in den Roman abtauchen kann. Sie hat den historischen Figuren Leben eingehaucht und mir gefiel besonders gut, welche Wandlung Kate vollzog. Auch der Glaube an Gott spielt eine tragende Rolle, zumal Ben Prediger werden möchte, wie sein Vater.
Dieser Roman ist die Fortsetzung von »Das Glück, von dem ich träume« (darin haben Bens Eltern die Hauptrolle). Dennoch liest sich »Süßer als das Lied der Lerche« wie ein in sich abgeschlossener Roman. Ich habe beide regelrecht verschlungen und bin gespannt auf den dritten Band!
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