
Das Baumhaustrio und die geheimnisvolle Truhe
Ruben, Paula und Marc stehen begeistert in ihrem fertigen Baumhaus. Sie passt einfach perfekt – die wunderschöne alte Truhe, die sie beim Gebrauchtwarenhändler entdeckt haben. Jetzt steht ein paar entspannten Ferientagen nichts mehr im Weg, vor allem, als sie auch noch eine coole Drohne geschenkt bekommen.
Doch dann wird die Truhe am helllichten Tag gestohlen! Das Baumhaustrio kann es nicht fassen – und nimmt sofort die Ermittlungen auf. Dass Marc ihnen nach und nach die Gebärdensprache beibringt, erweist sich dabei als äußerst nützlich. Wäre doch gelacht, wenn sie dem dreisten Dieb nicht auf die Schliche kämen. Sie ahnen nicht, dass die Truhe ein Geheimnis birgt, das sie alle in höchste Gefahr bringt.
s/w-Illustration
Format: 13,5 x 20,5 cm
Hinsichtlich der Produktsicherheit (GPSR) unbedenklich
Bestellnummer: 332063
ISBN: 978-3-96362-063-8
Erschienen im März 2019
Schnäppchenpreis
€ 4,00
Preise inkl. MwSt., keine Versandkosten innerhalb Deutschlands ab € 10,00.
€ 0,00 inkl. MwSt.
Leseprobe
Aufregung in der Stadt
Wie halb tote Fliegen hingen Paula und Ruben auf dem Sofa rum. Es war den ganzen Tag so heiß gewesen, dass sie nun völlig erschöpft und lustlos durch die Programme zappten.
„Wie wär’s mit Biene Maja oder doch lieber mit Paw Patrol?“, witzelte Ruben.
Paula seufzte theatralisch und warf ein Kissen nach ihrem Bruder. Natürlich wusste Ruben, dass sie mit ihren elf Jahren keine Lust mehr auf solche Kindersendungen hatte.
Aber es reizte ihn einfach zu sehr, sie damit aufzuziehen. Sie reagierte immer so vorhersehbar! Er grinste, als er ihr das Kissen zurückwarf.
„Gib mal die Fernbedienung her“, forderte Paula ihren Bruder auf, nachdem sie das Kissen auf ihrem Schoß platziert hatte. „Irgendetwas müssen die doch bringen, was nicht so todlangweilig ist!“
Sie zappte weiter und weiter, bis Ruben plötzlich rief: „Hey, stopp, schalt noch mal zurück!“
„Was, kommt Bob der Baumeister?“ Nun war es Paula, die ihren Bruder spöttisch angrinste.
„Nein, aber ich glaub, ich habe Tedd Johannson gesehen. Bin mir aber nicht sicher, wenn du in so einem Affenzahn durch die Programme zappst!“
Nun war Paula doch neugierig geworden und schaltete wieder zurück. Tatsächlich: In den Lokalnachrichten wurde über „ihren“ Fall berichtet!
„Wow! Mama, Papa! Kommt schnell her, ihr müsst euch das ansehen!“, rief Ruben begeistert. Kurz darauf standen die Eltern Schneider im Wohnzimmer und verfolgten mit ihren Kindern die Sendung.
„. . . die drei Kinder Paula und Ruben Schneider und Marc Schäfer haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die vermissten Diamanten wiedergefunden und ihrem Besitzer zurückgegeben werden konnten. Der Wert der Diamanten geht in die Millionenhöhe. “
„Wow, wow, wow!“, rief Ruben aus und stieß gleichzeitig seine erhobene Faust dreimal in die Luft. „Das waren wir! Das Baumhaustrio!“
Die Müdigkeit war wie weggeblasen, als die Kinder nun in Erinnerungen schwelgten und ihren Eltern aufgeregt nochmals alles berichteten. Was war das für ein spannendes Erlebnis gewesen, als sie den Juwelendieben auf der Suche nach ihrer Beute auf die Schliche gekommen waren!
Mama lachte und hob die Hände. „Aber denkt daran, es war nicht nur alles aufregend und abenteuerlich, sondern teilweise auch ziemlich gefährlich!“
„Ja, aber es ist doch alles gut gegangen“, grinste Ruben.
„Gott sei Dank!“, sagte Papa. Da konnte ihm Paula nur zustimmen.
Als es plötzlich an der Haustüre klingelte, meinte Mama: „Das wird wohl der Dritte in eurem Bunde sein. “
Tatsächlich stand Marc kurz darauf im Wohnzimmer. „Habt ihr das eben gesehen? Die haben in den Nachrichten über unseren Fall berichtet!“
„Yep, haben wir. Voll cool, was?“ Ruben war immer noch total aufgeregt.
Marc machte es sich auf dem Sofa gemütlich.
„Na, dann lassen wir euch jetzt mal allein. Ihr habt sicher viel zu bereden“, sagte Mama lächelnd. Die Erwachsenen zogen sich zurück.
Marc grinste seine neu gefundenen Freunde an: „Also langweilig ist es mir nie gewesen, seit wir in euer Nachbarhaus eingezogen sind. “
Ruben rückte seine Brille zurecht und erwiderte: „Aber mach dir da mal keine allzu großen Hoffnungen. Normalerweise läuft hier nichts - gar nichts. “
„Da muss ich Ruben ausnahmsweise mal zustimmen: Das Aufregendste sind höchstens Herrn Strohmanns Schafe, die sich zwischendurch mit dem Kopf im Zaun verheddern. “ Paula zeigte aus dem Fenster auf die angrenzende Wiese, wo die Schafe des Nachbarn genüsslich grasten.
„Vielleicht habt ihr ja recht. Aber eines ist klar: Mit euch zusammen wird es trotzdem nie langweilig, ob wir jetzt einem Abenteuer hinterherjagen oder in unserem Baumhaus sitzen. Mit euch macht einfach alles Spaß. “
Die Geschwister grinsten ihren Freund an. „Stimmt!“
***
Am nächsten Tag lagen die drei Kinder gemütlich auf den Liegestühlen im Garten der Schneiders und genossen das schöne Wetter. Es war nicht mehr ganz so heiß wie gestern und eine angenehme Brise streifte ihre Gesichter. Die Luft war erfüllt vom Duft der Blumen und einem letzten schwachen Hauch vom Holz des neuen Baumhauses. Ein Schmetterling tanzte vorbei, die Bienen summten und die Fliegen auch - was allerdings weniger angenehm war.
Irgendwann hatte Ruben genug von den Annäherungsversuchen der Fliegen und stand auf. „Kommt, wir holen uns ein Eis und verziehen uns damit in unser Baumhaus. “ Paula und Marc waren einverstanden.
Ruben ging voraus, gefolgt von Marc und Paula, die als Letzte das angenehm kühle Haus betrat. Während die Kinder die Treppe hochstiegen, musterte das Mädchen Marc von hinten. Obwohl er seine braunen Haare etwas länger trug, konnte man die beiden Hörgeräte an seinem Kopf gut erkennen. „Das sind Chochlea-Implantate“, hatte ihnen Marcs Mutter damals erklärt. Paula schüttelte leicht den Kopf. Wie komisch, dass mir diese Dinger meist gar nicht mehr auffallen!
Mit einem Eis in der Hand traten die Kinder kurz darauf wieder hinaus in den Sonnenschein. Paulas Blick fiel auf den Gartenzaun, der ihr eigenes Grundstück von dem der Schäfers trennte. Er hatte schon bessere Tage gesehen. Nach all den Jahren waren die Pfosten morsch und die Latten vom Wetter stark mitgenommen. „Eigentlich finde ich diesen Zaun echt doof. Jedes Mal, wenn wir zu euch wollen oder du zu uns kommst, müssen wir erst rundherum gehen oder über den Zaun klettern. Dabei brauchen wir den doch gar nicht mehr! Klar, wenn Tedd Johannson immer noch hier wohnen würde, müssten wir diesen altersschwachen Zaun noch verstärken. Aber mit euch als Nachbarn? Ich finde, der Zaun muss weg!“
Ruben musste ihr recht geben, dachte aber unwillkürlich an die ersten Tage zurück, als Marc mit seinen Eltern neben ihnen eingezogen war. Klar, er hatte sich schon lange einen Nachbarsjungen in seinem Alter gewünscht und war zuerst auch total begeistert gewesen über die Ankunft der neuen Familie. Bis Marc das erste Mal mit ihm gesprochen hatte . . . Doch mittlerweile war Marc für ihn ein echt guter Freund geworden. Sie hatten in der kurzen Zeit, in der sie sich kannten, ja auch schon einiges zusammen erlebt.
Darum sagte Ruben jetzt auch bestimmt: „Klare Sache, der Zaun muss weg!“
Und auch Marc nickte und machte dabei eine Gebärde, die für den Zaun den Tod bedeutete.
„Also, dann gehen wir jetzt nicht ins Baumhaus, sondern reißen den Zaun ein?“ Ruben hob fragend die Augenbrauen.
Paula und Marc nickten begeistert. Als alle ihr Eis zu Ende gegessen hatten, rief Ruben: „Auf geht’s . . . !“ Er tat so, als ob er seine Ärmel hochschieben wollte, und steuerte den Gartenzaun an.
„Hey, Moment mal. Sollten wir nicht doch noch zuerst unsere Eltern fragen?“ Paula stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und blickte die Jungs fragend an.
„Hm. Da könntest du recht haben, Schwesterherz. “ Ruben verschwand gleich darauf in ihrem Haus, um nachzufragen, und auch Marc rannte zu seiner Mutter hinüber.
Mama Schneider erschien auf dem Balkon und schaute auf den Zaun. „Ich denke, der lebt sowieso nicht mehr lange. Ja, macht mal, das ist eine gute Idee. Papa wird auch begeistert sein, wenn er mit dem Rasenmäher nicht mehr um die Pfosten herumfahren muss. “
Keine Minute später kam auch Marc angerannt. „Mama meint, wenn eure Eltern nichts dagegen haben, können wir den Zaun niederreißen. “
„Okay, dann ist ja alles geklärt“, freute sich Paula.
Die beiden Jungen folgten ihr zum Zaun.
„Wartet kurz, ich hab da eine Idee. “ Ruben rannte los und kam kurz darauf mit drei Fußbällen zurück. Marc schaute seinen Freund überrascht an.
„Na, wenn man einen Papa hat, der im Fußballverein kickt, müssen immer genügend Bälle im Haus sein“, grinste Ruben. „Wer als Erster einen Teil des Zauns umgeschossen hat, der hat gewonnen!“
Die drei Kinder legten ihre Bälle mit etwas Abstand nebeneinander auf den Boden und stellten sich an das Ende des Rasens. „Auf die Plätze, fertig, los!“, kommandierte Ruben.
Alle rannten gleichzeitig los und traten ihren Ball mit voller Wucht an den Gartenzaun. Oh nein! Paula hielt erschrocken ihre Hand vor den Mund, als sie sah, welche Richtung Rubens Ball plötzlich nahm. Ruben hatte den Pfosten perfekt getroffen, der - offenbar doch noch nicht ganz so morsch wie angenommen - dem Schuss standgehalten hatte. Der Ball wurde genau Richtung Kellerfenster abgelenkt.
„Oh, oh, das gibt Ärger!“
Wie erstarrt sahen die Kinder dem Ball nach, der nur um ein paar Zentimeter das Fenster verfehlte, an die Wand prallte, mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden landete und dann langsam zum Liegen kam.
„Puh, das ist ja nochmals gut gegangen. “ Die drei schauten sich an und lachten vor Erleichterung.
„Also du hast definitiv nicht gewonnen!“, grinste Paula und drehte sich um. „Aber ich!“, rief sie erfreut.
Dort, wo Paulas Ball die Latten getroffen hatte, neigte sich der Zaun stark nach hinten.
„Ist nicht wahr! Der Zaun liegt noch nicht ganz auf dem Boden!“ Ruben deutete darauf.
„Okay, aber besser als ihr war ich allemal. “
Marc hatte lediglich die Spitzen zweier Latten abgebrochen. Etwas unsicher schauten die Kinder auf die Bälle.
„Sollen wir es mal mit Karate probieren?“, grinste Marc.
„Gute Idee“, lachten die Geschwister, die sich gleich in Stellung brachten und die ersten Latten ins Visier nahmen.
Mit lautem Gejohle und merkwürdigen Verrenkungen rückten sie dem Zaun zu Leibe und schafften es, die Latten zu Fall zu bringen.
Bei den Holzpfosten mussten die drei allerdings alle ihre Kräfte mobilisieren und mit den Händen zugreifen. Die einzelnen Pfosten waren tief in die Erde eingegraben. Auf der Stirn der Jungs glitzerten Schweißperlen und Paulas Kopf leuchtete knallrot. Doch irgendwann hatten sie es endlich geschafft. Die Latten und Pfähle lagen kreuz und quer entlang der Grundstücksgrenze.
„Und was machen wir nun damit?“ Mit nur noch wenig Begeisterung zeigte Marc auf die Bretter. Die anderen beiden hoben müde ihre Schultern.
Ruben blickte sehnsüchtig zum Baumhaus hoch. „Ich glaube, wir haben eine Pause verdient. “
Als sich die drei zur Leiter begaben, kam Thomas, Marcs Vater, aus dem Haus. Er brachte ihnen einen Krug Zitronenlimonade mit Eiswürfeln und ein paar Schokoriegel. Die Kinder freuten sich und luden ihn in ihr Baumhaus ein. Die Limo schmeckte herrlich nach der Anstrengung der vergangenen Stunde.
„Oh, Mann, wir werden morgen so einen Muskelkater haben“, stöhnte Ruben und massierte sich den Nacken.
„Stimmt. Es war doch ziemlich anstrengend, diesen altersschwachen Zaun abzureißen“, sagte Paula.
Marcs Vater ließ seinen Blick durch die beiden leeren Räume des Baumhauses schweifen. Nachdem er seinen Riegel gegessen hatte, sagte er: „Heißt das, ihr wollt mir nicht dabei helfen, die Bretter und Pfosten auf den Anhänger zu laden und zur Entsorgungsstelle zu fahren?“
Die Kinder warfen sich müde Blicke zu. Nein, dachte Ruben, sagte aber nichts.
„Schade, denn ich wollte euch gerade so einen schönen Vorschlag machen. Wir könnten anschließend in die Stadt weiterfahren und ihr könntet euch im Gebrauchtwarenladen ein paar kleine Möbel für euer Baumhaus aussuchen. Das wäre dann mein Geschenk zum Einzug!“
Die gewünschte Reaktion blieb nicht aus. Die Mienen der drei Kinder hatten sich schlagartig aufgehellt. „Echt jetzt?“, fragte Paula.
Marcs Vater nickte.
„Cool!“ Marc sah auf seine Uhr. „Es ist erst 14. 30 Uhr. Können wir gleich heute noch los?“
Sein Papa lachte. „Klar, warum nicht? In zwei Tagen muss ich wieder zur Arbeit. Da ist es wohl am besten, wenn wir jetzt gleich erledigen, was wir erledigen könnten. “
Sofort sprangen die Kinder auf ihre Füße und kletterten die Leiter hinunter. „Danke, Thomas!“, rief Ruben noch.
„Gern geschehen. “
Während Marcs Papa das Auto aus der Garage fuhr und den Anhänger ankuppelte, stapelten die Kinder die Bretter auf dem Vorplatz auf. Ein zweites Mal klebten ihre T-Shirts an ihren Rücken. Doch als Thomas ihnen mit den Brettern half, hatten sie alles im Nu auf den Anhänger geladen. Marc, der handwerklich sehr geschickt war, befestigte die Bretter mithilfe eines Spanngurts. Dann setzten sich alle ins Auto und fuhren zur Entsorgungsstelle. Es war sehr viel los. Sie wollten sich gerade in die Kolonne einreihen, als ein kleiner Lieferwagen ihr Auto in letzter Sekunde überholte und sich in die mickrige Lücke vor ihnen hineinquetschte.
Thomas trat voll auf die Bremse und hupte empört.
„Mann, spinnt der?“, rief Ruben aufgebracht. Er streckte sich auf seinem hinteren Sitz, um zu sehen, ob er von dem Lieferwagenfahrer etwas erkennen konnte. Doch die Fenster des vorderen Wagens waren abgedunkelt. Er hatte keine Chance, einen Blick auf den Fahrer zu erhaschen.
„Es ist ja zum Glück nichts passiert“, beschwichtigte Paula.
„Aber es hätte etwas passieren könnten!“ Nur langsam beruhigte sich Ruben wieder. Als sie endlich in der Halle standen und mit dem Abladen der Bretter begannen, musterte Ruben den Lieferwagenfahrer heimlich. Der Mann war groß und schlank und hatte trotz der anstrengenden und schmutzigen Arbeit einen Anzug an. Er schien einen ganzen Haushalt in die Container zu werfen. Beinahe schien es, als spüre der Mann Rubens Blick in seinem Rücken, denn plötzlich drehte er sich um und sah den Jungen finster an. Ruben drehte sich schnell weg und half den anderen, die letzten Bretter auf den Haufen zu werfen.
Als sie endlich aus der Halle fuhren, atmete Ruben erleichtert aus. Die fröhliche Unterhaltung im Auto ließ auch ihn den unfreundlichen Mann bald vergessen, und als sie kurze Zeit später vor einem großen Fabrikgebäude parkten, hatte Ruben seine gute Laune wiedergefunden. Sie stiegen aus.
Gebrauchtwarenmarkt zur Alten Schmiede stand über der langen Fensterfront. Die schön geschwungene Schrift wurde von einem Kranz mit kleinen Blättern umrandet. Anscheinend hatte sich jemand mit der Schrift viel Mühe gegeben. Paula lächelte. Dann fiel ihr Blick auf die vielen tollen Sachen, die vor dem Gebäude ausgestellt waren, und ihre Augen leuchteten. Sie ging auf die Auslage zu. Ein weiß lackierter Vogelkäfig stand neben einem Drahtkorb mit Strohblumen. Daneben waren nostalgische Kerzenständer und Geschirr mit Blümchenmuster ausgestellt, in einer Holzkiste lag altes Besteck. Paula war fasziniert, doch plötzlich erinnerte sie sich an die anderen und schaute sich um. Es war keine Spur mehr von ihnen zu sehen. Sie mussten schon reingegangen sein. Paula seufzte. Jungs hatten einfach keinen Sinn für das Schöne um sie herum. Sie sahen es gar nicht.
Das Mädchen beeilte sich, den drei anderen zu folgen, und trat in die große Halle. Ein Besuch beim Trödler war immer ein aufregendes Ereignis. Es gab so viel zu sehen und zu entdecken! Suchend blickte Paula um sich und hatte die anderen schnell entdeckt. Sie musste grinsen: Das hätte ich mir ja denken können!
Thomas, Marc und Ruben standen vor einem Regal mit alten Comics und Schallplatten. Während die Jungs in den Heftchen blätterten, nahm Marcs Vater eine Schallplatte nach der anderen in die Hand.
„Oh, guckt mal! Die hatte ich früher auch! Das war meine Lieblingsschallplatte!“, rief Thomas erfreut. „Vor meiner Hochzeit musste ich sie allerdings weggeben. In unserer ersten Wohnung war es so eng, da hatten wir keinen Platz dafür. Aber jetzt könnte ich sie mir ja wieder kaufen“, überlegte er weiter. „Im neuen Haus haben wir ja wieder mehr Platz . . . “
Paula grinste. „Hast du denn noch einen Plattenspieler?“
„Nein. Es wäre einfach den alten Zeiten zuliebe. “
„Aber ob Theresa sich darüber freut, wenn du den freien Platz im Haus gleich wieder füllst?“, lachte Paula. Dann mahnte sie: „Jungs, kommt endlich! Wir haben noch was vor!“
Etwas widerstrebend legten die drei ihre Sachen zurück ins Regal und folgten Paula zu der Abteilung, in der die Möbel standen. Sie schlenderten zwischen Betten und Schränken hindurch und betrachteten aufmerksam die ausgestellten Stücke. Vieles war zu groß oder zu teuer. Doch im hinteren Teil der Halle fanden sie einen kleinen Tisch, den sie mitnehmen wollten. Marc fielen vier Hocker in verschiedenen Farben auf, die genau zu dem Tisch passten. Da Stühle zu viel Platz einnehmen würden, entschieden sich die Kinder für die Hocker. Sie suchten noch nach einem kleinen Regal, fanden jedoch nichts, was ihnen gefallen hätte. So trugen sie die Hocker zur Kasse, während ihnen Thomas mit dem Tisch folgte.
Paula ließ ihren Blick ein letztes Mal über die ausgestellten Möbelstücke schweifen, als ihre Augen plötzlich an einem Gegenstand hängen blieben. „Hey, wartet mal kurz“, rief sie den anderen zu und verließ ihren Platz in der Schlange, die an der Kasse wartete. Sie stellte den Hocker auf den Boden und strich ehrfürchtig mit dem Finger über den Deckel einer Truhe. „Oh, die ist bestimmt mega alt!“ Die Truhe war braun lackiert. Kunstvoll geschmiedete Scharniere zierten die Ecken und Kanten. Auf dem Deckel waren Holzleisten angebracht, die an den Seiten der Truhe weitergeführt wurden.
Auch die anderen waren nun näher gekommen und bewunderten die kleine Truhe.
„Was meint ihr dazu? Wir könnten die Truhe anstelle eines Regals verwenden und unser ganzes Zeug darin verstauen. “
„Sie sieht wirklich sehr alt und schön aus“, stimmte Marc ihr zu.
„Sie würde einfach perfekt in das andere Baumhauszimmer passen“, rief Paula aufgeregt.
Ruben nickte nachdenklich. „Aber so eine schöne Truhe ist bestimmt ziemlich teuer. “
Auch Thomas hatte die Stirn in Falten gelegt und nickte bedauernd. „Ja, sie ist wirklich schön. Aber Ruben hat das richtig erkannt. Sie ist bestimmt zu teuer. “ Er bückte sich und untersuchte die Truhe nach einem Preisschild, konnte jedoch nichts finden.
Paula wollte nicht so schnell aufgeben. „Dann lasst uns doch mal einen Verkäufer nach dem Preis fragen. “
Ruben zögerte. Die Aussicht, dass der Verkäufer einen horrenden Preis nennen würde und sie dann ohne Truhe abziehen müssten, fand er peinlich. Doch Paula steuerte schon durch die vielen Sachen auf einen Angestellten des Ladens zu. Manchmal fand er seine Schwester richtig anstrengend. Wie konnte man nur so spontan und total ohne Hemmungen sein!
Als er Paula mit einem Verkäufer im Schlepptau auf sich zukommen sah, verzog Ruben sich etwas in den Hintergrund - nur so weit, dass er mitbekommen konnte, was der Verkäufer sagte, und doch in einem Abstand, der nicht gleich verraten würde, dass er zu dieser Truppe gehörte.
„Hier, diese Truhe meine ich. “
Ruben beobachtete, wie Paula ihren Kopf zu dem groß gewachsenen Verkäufer mittleren Alters hochstreckte und ihn treu wie ein Hund ansah. Cleveres Mädchen, dachte Ruben. Bei diesem Blick würde sogar ich schwach werden.
Paula versuchte, mit ihrem süßesten Blick den Verkäufer um den Finger zu wickeln. Auch Marc schaute den Verkäufer gespannt an. Sein Vater schien allerdings etwas in Gedanken versunken. Er starrte zu dem Regal mit den Schallplatten und stand etwas abseits.
„Ja, das ist wirklich ein sehr schönes Stück. Und richtig alt. Es wurde erst vor ein paar Stunden bei uns abgeliefert. “
Komm endlich zur Sache, dachte Ruben.
Der Verkäufer fragte: „Wofür braucht ihr denn diese Reisetruhe?“
Paula erzählte ihm von ihrem Baumhaus und wie perfekt die Truhe dahinein passen würde.
„Ich hatte als Kind auch ein Baumhaus. Dort habe ich die schönsten Stunden meines Lebens verbracht“, sagte der Verkäufer träumerisch. Als sich Paula räusperte, schüttelte er leicht den Kopf, als wolle er die Erinnerungen abschütteln. „Ja, also wie gesagt, es handelt sich hier um eine wirklich alte, wertvolle Reisetruhe. Und wie ihr sehen könnt, ist sie noch in einem außergewöhnlich guten Zustand. “ Paulas Gesichtszüge wurden merklich länger. Dem Verkäufer entging das nicht, worauf er schnell sagte: „Aber für 150 Euro würde ich sie euch geben. “
Paulas Kinnlade fiel nach unten. Marc zuckte mit den Schultern und blickte seinen Vater fragend an. Und Ruben verdrehte die Augen. Ich wusste es! Ein schneller Blick auf Thomas, der leicht den Kopf schüttelte, nahm Paula den letzten Hoffnungsschimmer.
Ein letztes Mal strich sie mit der Hand über den Deckel der Truhe. Dann schaute sie zum Verkäufer auf. „Tja, der Preis ist leider zu hoch. Aber danke. Und auf Wiedersehen. “
Paula nahm den Hocker und wollte sich gerade wieder in Richtung Kasse aufmachen, als der Verkäufer fragte: „Wie viel würdet ihr denn für die Truhe zahlen?“
Wieder warf Paula Marcs Vater einen ihrer flehenden Blicke zu.
„Na ja …“, sagte dieser und strich sich mit der Hand übers Kinn. Er sah den sehnsüchtigen Blick von Paula und die erwartungsvollen Gesichter der Jungs. „60 Euro?“, sagte er schließlich zögernd.
Paula hielt die Luft an und wagte nicht, den Verkäufer anzuschauen.
„Was?“ Der Mann stieß ein ungläubiges Lachen aus. Ruben ging noch etwas mehr in Deckung. Das ist so was von peinlich! „Nein, das reicht nicht. “ Der Verkäufer schüttelte entschieden den Kopf.
Paula nickte traurig. „Na dann, tschüss“, sagte sie und ging mit hängenden Schultern zur Kasse. Die Jungs folgten mit den anderen Hockern und Thomas mit dem Tisch. Sie hatten bezahlt und standen schon fast an der Tür, als der Verkäufer von vorher plötzlich angerannt kam.
„Wartet mal!“, rief er den Kindern hinterher. Fragend schauten sie ihn an.
„Na ja, ich habe mir das nochmals überlegt. Ich habe gesehen, wie enttäuscht ihr wart und dass ich euch eine große Freude mit der Truhe machen könnte. Zudem hatte ich einen ertragreichen Monat und …“ Jetzt grinste er sie fröhlich an. „Wir sind ja alles Baumhausliebhaber! Ihr dürft sie für 60 Euro haben. “
„Wow, echt? Das ist voll cool! Danke!“ Paula strahlte und reichte dem Verkäufer die Hand. Der schlug lachend ein. Auch die anderen bedankten sich gebührend. Nachdem Paula nochmals zurückgerannt war, um die Truhe zu holen, und Thomas sie bezahlt hatte, traten sie in den Sonnenschein hinaus und luden ihre Errungenschaften auf den Anhänger. Thomas und Marc packten alles in Decken ein und sicherten die Ladung.
Glücklich stiegen sie in den Wagen und plauderten fröhlich drauflos. Thomas wendete und fuhr Richtung Straße. Er war nur noch wenige Meter von der Einfahrt entfernt, als ein Lieferwagen in halsbrecherischem Tempo um die Kurve bog und direkt auf sie zusteuerte. Paula schrie, während die Jungs mit weit aufgerissenen Augen auf das warteten, was kommen würde. Doch Thomas gelang es gerade noch, das Steuer herumzureißen und dem Lieferwagen auszuweichen. Mit einem Ruck blieben sie stehen. Der Lieferwagenfahrer fuhr weiter, um dann mit quietschenden Reifen vor dem Gebrauchtwarenladen zu bremsen. Marcs Vater brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder zu fangen, dann stieg er aus und ging mit zügigen Schritten auf den Lieferwagen zu. Doch der Fahrer war schon im Laden verschwunden. Thomas folgte ihm.
„Das glaub ich jetzt einfach nicht! Der hätte uns fast umgefahren und hält es nicht einmal für nötig, sich zu entschuldigen!“, rief Paula empört. Ihr stand der Schrecken noch deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Und wisst ihr was? Das ist derselbe Lieferwagen, den wir vorhin bei der Entsorgungsstelle gesehen haben“, sagte Ruben, der mittlerweile ausgestiegen war. „Komm, Marc, wir gehen auch rein. Ich bin gespannt, was der Fahrer zu seiner Verteidigung zu sagen hat. Paula, du bleibst hier. Wegen den Sachen und so. “
Paula sprang ebenfalls aus dem Auto und baute sich empört vor ihrem Bruder auf. Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Warum ich? Ich will auch mit!“
„Ach Mann, jetzt geh nicht gleich in die Luft. Jemand muss doch beim Auto bleiben, weil es nicht abgeschlossen ist!“ Ruben sah von ihr zum Laden und wieder zurück. „Bitte!“, sagte er mit Nachdruck.
„Also gut, ich bleibe. Aber ihr müsst mir nachher alles genau erzählen!“
„Abgemacht“, versprachen die Jungs, während sie schon zur Tür rannten. Paula seufzte. Sie lehnte sich an den Anhänger und wartete. Sie starrte in die Luft, dann auf den Boden. Mann, war das langweilig! Sie ließ ihren Blick umherschweifen. Ein Auto parkte neben dem Lieferwagen, aus dem ein Mann und ein Kind ausstiegen. Der kleine Junge hatte den Mann bei der Hand genommen und zeigte auf den weißen Lieferwagen. Der Mann trat näher heran und betrachtete das, worauf der Kleine gezeigt hatte, genauer. Dann beugte er sich hi-
nunter, erklärte etwas und ging schließlich mit dem Jungen zum Eingang des Ladens. Paula war neugierig geworden. Was haben die wohl auf dem Lieferwagen gesehen? Da sie sowieso nichts Besseres zu tun hatte, ging sie zum Lieferwagen hinüber. Er war vollkommen weiß lackiert, ohne Aufdruck. Doch da, wo der Junge hingezeigt hatte, klebte ein schwarzer runder Aufkleber, auf dem ein weißer zähnefletschender Panther zu sehen war. Paula ging noch näher heran. Panthonia las sie. Sie hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte. Doch noch während sie sich Gedanken darüber machte, kamen Ruben, Marc und Thomas wieder aus dem Laden.
„Und, was hat er gesagt?“, fragte Paula, während sie neben den drei anderen herlief.
„Er hat sich zwar bei Papa entschuldigt, aber es hat sich ganz und gar nicht reumütig angehört. “
Marcs Vater nickte. „Aber Gott sei Dank ist uns nichts passiert. Kommt, wir fahren nach Hause. Ich will sehen, wie unsere Errungenschaften ins Baumhaus passen. “
Paulas und Marcs Gesichter hellten sich schlagartig auf. Ruben hing jedoch auf dem Heimweg seinen Gedanken nach. Dieser fremde Mann war ihm extrem unsympathisch. Etwas Bedrohliches ging von ihm aus. Er hoffte, dass er ihm nie wieder begegnen würde.

Autor/in
Andrea Bleiker
Andrea Bleiker ist verheiratet, Mutter von drei unternehmungslustigen Söhnen zwischen vier und sieben Jahren und lebt auf dem Lande im schweizerischen Toggenburg. Sie macht gerne
Ausflüge mit ihrer Familie, liebt christliche Romane, Gartenheftchen und den Frühling.
Kundenstimmen
Eine Echtheits-Überprüfung der Bewertungen hat vor deren Veröffentlichung nicht stattgefunden. Die Bewertungen könnten von Verbrauchern stammen, die die Ware oder Dienstleistung gar nicht erworben oder genutzt haben.

Die Autorin Andrea Bleiker hat mit dem zweiten Band „Das Baumhaustrio und die geheimnisvolle Truhe“ ein spannendes Abenteuer für junge Leser und Leserinnen, die sich für den christlichen Glauben interessieren, geschrieben.
Die drei Freunde Ruben, Paula und Marc freuen sich über ihr fertiges Baumhaus und die langen Sommerferien. Für die Inneneinrichtung ihres Baumhauses fahren sie zu einem Gebrauchtwarenhändler und entdecken
Diese abenteuerliche Geschichte der Autorin Andrea Bleiker wird viele junge Leser/innen begeistern. Der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig und der Spannungsbogen bleibt durchgehend hoch. Ein Buch, das man erst nach Lösung des Rätsels aus der Hand legt.
Die Geschichte beinhaltet viele tolle christliche Werte, die gut in eingebunden sind ohne aufgesetzt zu wirken. Besonders beeindruckend finde ich die Gebete und das Vertrauen von Marc in Jesus. Das ist sehr gelungen umgesetzt. Aber auch die Freundschaft zwischen den dreien wird gekonnt und realitätsnah beschrieben. Marc ist stark schwerhörig und benutzt Implantate. Er bringt seinen Freunden die Gebärdensprache bei. Die Gebärden sind am Ende des Buches abgebildet. In diesem Zusammenhang werden die Ängste von Marc als auch von Ruben gut und verständlich erklärt. Mir hat die spannende Geschichte gut gefallen, aber auch die Umsetzung der Werte von Freundschaft sowie das Vertrauen im Glauben. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und warte mit Spannung auf den nächsten Band.

„...Aber eines ist klar: Mit euch zusammen wird es trotzdem nie langweilig, ob wir jetzt einem Abenteuer hinterherjagen oder in unserem Baumhaus sitzen. Mit euch macht einfach alles Spaß...“
Marc trifft sich mit den Geschwistern Ruben und Paula in ihrem Baumhaus. Kurz reflektieren sie ihren letzten Fall. Ich kenne den zwar nicht, hatte aber kein Problem, die Anspielung zu verstehen.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angepasst. Die Personen werden gut charakterisiert. Das trifft insbesondere auf Marc zu. Der Junge ist gehörlos. Deshalb bedeutet es ihm viel, dass Rubin und Paula mit ihm normal umgehen. Durch seine Gedanken weiß ich als Leser, dass er wegen seiner Behinderung früher oft ausgegrenzt wurde. Kraft findet Marc in seinem Glauben. Seine Gebete drücken genau das aus, was er denkt und fühlt.
Als die Truhe im Baumhaus eines Tages verschwunden ist, machen sich die Kinder auf die Suche. Da allerdings ihr letzter Fall zu lebensgefährlichen Situationen führte, versprechen sie den Eltern, kein Risiko einzugehen. Sie einfach aber ist die Sache nicht. Sie kennen nur wenige Fakten. Paula stellt fest: „...Aber leider war es im wirklichen Leben nicht so, dass man wie bei einem spannenden Buch heimlich die letzten Seiten lesen konnte, damit man schneller wusste, wie die Geschichte ausgeht...“

Es sind wieder Sommerferien und das Baumhaus von Ruben, Paula und Marc ist endlich fertig gebaut. Da passt es doch perfekt, dass die Kinder in einem Gebrauchtwarenmarkt eine schöne alte Truhe für ihr Baumhaus finden. Eigentlich könnte alles perfekt sein, doch dann wird die Truhe am hellichten Tag gestohlen. Wer klaut bloß eine alte Truhe aus einem Baumhaus von
Bei der Geschichte handelt es sich um ein spannendes Buch für Kinder. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Das Buch ist sowohl für Mädchen als auch für Jungen geeignet. Es handelt sich bereits um den zweiten Teil der "Baumhaustrion" Reihe. Die Bücher können aber auch problemlos unabhängig voneinander gelesen werden.
Gut gefallen hat uns wie die Freundschaft der Kinder beschrieben wird und auch wie selbstverständlich mittlerweile der Umgang von Ruben und Paula mit dem gehörlosen Marc ist. Das Buch erzählt kindgerecht davon mit welchen Problemen Menschen die nichts hören können konfrontiert werden, und dass sie eigentlich ganz normale Menschen sind.
Da das Buch in einem christlichen Verlag erschienen ist, spielen auch christliche Werte eine Rolle. Diese sind gut in die Geschichte integriert, ohne aufdringlich zu wirken. Spannend fanden wir die beiden unterschiedlichen Erzählstränge, denn neben der Geschichte der drei Freunde wird auch das Geheimnis der Truhe im Jahr 1930 erzählt. Später fügt sich alles zusammen. Die schwarz-weiß Illustrationen haben uns ebenfalls gut gefallen und lockern die Geschichte noch ein wenig auf.
Fazit: Ein spannender Detektivroman für Kinder, bei dem auch Akzeptanz und Toleranz eine wichtige Rolle spielen.

Nachdem ich schon den 1. Teil "Das Baumhaustrio und der Juwelendieb" lesen durfte, war ich natürlich sehr gespannt auf den 2. Teil dieser Reihe.
Mir gefällt das Cover des Buches wieder sehr gut. Man erkennt direkt, dass "Das Baumhaustrio" eine Buchreihe ist, weil sich die Design-Elemente bei beiden Büchern wiederholen. Sehr schön ist auch, dass der Illustrator derselbe wie
Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des kleinen Rückblicks auf Band 1 zu Beginn sehr leicht gefallen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr gut verständlich. Besonders gut finde ich, dass es im Buch z.B. gar keine Schimpfwörter gibt und der Gebrauch selbiger auch von den Eltern bewusst vermieden wird. Marks christlicher Glaube ist ganz wunderbar und unaufdringlich in den Fluss der Geschichte integriert. Die Freundschaft der Kinder entwickelt sich toll und sie setzen sich auch ganz bewusst mit Marks "Anderssein" auseinander und scheuen dabei auch keine unangenehmen Gespräche. Wissenswertes und Lehrreiches, wie z.B. über Reisetruhen des 19. Jahrhunderts oder die Regeln zur Benutzung von Drohnen, werden geschickt eingestreut.
Sehr gut gefallen mir auch die Illustrationen des Buches, die Bilder laden geradezu dazu ein, vom Leser noch ausgemalt zu werden. Außerdem mag ich die Hinweise auf die Gebärdensprache im Text sowie den Anhang zur Deutschen Gebärdensprache ab Seite 200. Die kleine Geschichte in der Geschichte finde ich ein sehr gelungenes stilistisches Mittel, um den Hintergrund der geheimnisvollen Truhe zu erläutern. Alles sehr spannend. Was mir ausgesprochen gut gefällt ist, dass sich die Kinder in diesem Band bei allem was sie so tun, um den Fall zu lösen, bewusst sind, dass es unter Umständen gefährlich sein könnte und dass sie keine unnötigen Risiken eingehen.
Am Ende wird es nochmal richtig spannend. Aber es geht natürlich alles gut aus und am Ende findet die Geschichte einen schönen runden Abschluss.
Vielen Dank, dass ich dieses Buch im Rahmen der Leserunde bei LovelyBooks kennenlernen durfte!

Ruben, Paula und Marc dürfen sich im Gebrauchtwarenmarkt ein paar Gegenstände für ihr Baumhaus aussuchen. Unter anderem entscheiden sie sich für eine alte Truhe. Jetzt steht den Ferien nichts mehr im Wege, vor allem, als sie dann auch noch eine Drohne geschenkt bekommen, scheint alles perfekt. Doch dann wird ihnen am helllichten Tag, die Truhe geklaut. Die drei können
Das Buch habe ich zusammen mit meinem Sohn (9) gelesen und es hat uns gut gefallen. Der Zusammenhalt der Freunde ist klasse. Es soll uns zeigen, dass auch Menschen mit „Behinderung“ ganz normale Menschen sind, mit denen man Spaß haben kann. Dass Marc den Freunden auch noch die Gebärdensprache beibringt, erweist sich immer wieder als Vorteil. Dies ist auch ein christliches Buch. Wobei ich sagen muss, es wirkte überhaupt nicht aufdringlich. Marc ist religiös und bittet in kurzen Gebeten immer wieder Gott und Jesus um Hilfe. 4 von 5*.

Es braucht Mut, sich auf die Seite eines Freundes zu stellen
Die Geschwister Paula und Ruben Schneider haben interessante Nachbarn bekommen. Thomas und Theresa Schäfer zogen mit ihrem Sohn Marc und dem Kater Mogli nebenan ein, Paula, Ruben und Marc wurden infolge zu einem eingeschworenen Team, dem so genannten "Baumhaus-Trio". Als Marcs Vater den Kindern in einem Gebrauchtwarenladen einige Möbelstücke
Andrea Bleikers zweiter Roman um das Baumhaustrio wartet mit Abenteuerlust, spannenden Ermittlungen und einem großen Geheimnis auf. Die Autorin erzählt ihre Geschichte in zwei Handlungssträngen, wobei der erste bereits in Philadelphia im Jahre 1930 beginnt und die Herkunft dieser Truhe andeutet. Der zweite Erzählstrang findet in der Gegenwart statt und berichtet von den drei Freunden und deren Umfeld. Ein ganz besonderes Geschenk von Rubens und Paulas Tante Leni übt nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf deren Vater Jens Schneider eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.
Zwar dominiert in der Handlung dieses Jugendbuches der Kriminalfall, es stehen jedoch auch christliche Werte im Fokus. Marc Schäfer bringt seine Angst, von anderen Menschen wegen seiner Behinderung abgelehnt zu werden, in seinen Gebeten vor seinen besten Freund Jesus. Marc zeigt seinen Freunden Begriffe aus der Gebärdensprache und animiert sie darüber hinaus dazu, sich näher mit der Bibel zu beschäftigen. Ruben wiederum merkt, dass es ganz schön viel Mut braucht, sich auf die Seite seines neuen Freundes zu stellen, besonders die bösen Drohungen seines Mitschülers Benno bereiten ihm Unbehagen.
Andrea Bleiker hauchte den Personen ihres Buches Leben ein, und neben Ruben, Paula und Marc werden auch liebenswerte Nebenfiguren in die Handlung eingebracht. Oma Schneider mit ihrer Freundin Elizabeth Bach sowie ein Mitarbeiter der Kirchengemeinde namens Simon spielen hierbei eine besondere Rolle. Als böser Antagonist fungiert natürlich der unheimliche Dieb, der all diese Turbulenzen auslöst und die Kinder in große Schwierigkeiten bringt.
Ganz besondere Elemente dieses Buches sind die Gebärdensprache und das Fingeralphabet, die nicht nur inhaltlich eine Rolle spielen. Die Autorin stellt im Anhang nämlich auch großformatige Bilder und detaillierte Beschreibungen zur Verfügung, damit sich ihre jugendlichen Leser einzelne Begriffe daraus einprägen können. Zahlreiche zur Handlung passende Schwarz-Weiß-Zeichnungen lockern den Inhalt auf, die Darstellung eines kleinen, symbolischen Baumhauses auf dem Cover wiederholt sich zu Beginn eines jeden Kapitels. Eine angenehme Schriftgröße und ein großzügiger Zeilenabstand runden das positive Gesamtbild dieses Buches ab.
Fazit: "Das Baumhaustrio und die geheimnisvolle Truhe" ist ein Jugendbuch, das mit einem spannenden Abenteuer, liebenswerten handelnden Figuren und christlichen Werten punktet. Es macht Spaß, dem Geheimnis dieser ganz besonderen Truhe an der Seite von Paula, Ruben und Marc auf die Spur zu kommen. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter!
Kundenstimme schreiben
Empfehlungen
