Einst glaubte ich sogar, er könnte mein Schwiegervater werden.
Diese Vorstellung gehörte jedoch der Vergangenheit an.
Ich war in Watchfield House, dem englischen Landsitz von Baron Lydney, um dort wieder einmal meine Aufwartung zu machen. Danach wollte ich so schnell wie möglich das Weite suchen und die Vergangenheit endgültig hinter mir lassen.
Mein Blick fiel auf Harry und wider besseres Wissen sah ich ihn länger an. Seine helle Haut und sein widerspenstiges goldbraunes Haar bildeten einen bewundernswerten Kontrast zu der schwarzen Trauerkleidung, die er – wie wir alle auch – trug. Rasch sah ich weg, bevor er mich dabei ertappen konnte, wie ich ihn anstarrte.
»Ein Schwarm von Krähen.« Marguerite zeigte mit einem Kopfnicken auf eine Gruppe unfreundlich dreinschauender Männer, die ihre Köpfe bei der Begrüßung ruckartig bewegten wie Vögel, die Körner aufpicken. Nicht nur ihr hohes Alter, auch ihre schwarzen Frackjacken ließen sie steif wirken.
Ja, meine beste Freundin Marguerite. Obwohl wir fast gleich alt waren, war sie als Witwe eine passende Anstandsdame für mich, wenn ich eine benötigte. Bei meiner gesellschaftlichen Stellung war das jedoch nicht oft der Fall. Sie wusste, dass es seit meiner Kindheit meine Angewohnheit war, alles Mögliche in Sammelbegriffen zusammenzufassen, vor allem in Situationen, in denen meine Ängste an die Oberfläche drängten. Diese Gewohnheit passte besonders gut zur Tochter und Assistentin eines Konservators für Kunstsammler. Jetzt war ich selbst als Konservatorin und Gutachterin tätig – beinahe zumindest.
»Eine Rotte Wildschweine?« Ich täuschte ein gelangweiltes Gähnen vor.
Sie blickte in Harrys Richtung. »Ein Wüstling als Anführer von Maultieren?«, fragte sie spöttisch.
Ich musste über ihren Scherz lächeln, wusste aber, dass sie das nicht wirklich ernst meinen konnte. Sie hatte Harry immer gern gemocht, zumindest bis zu seinem Verschwinden. Wie jeder von uns hatte Harry seine Fehler, aber er war ganz bestimmt kein Wüstling. Sein Interesse hatte immer nur einer Frau gegolten.
Diese Frau war ich.
Mein Herz schlug schnell und unregelmäßig. Bis dieses Interesse plötzlich nachließ. Ich erlaubte mir, ihn erneut anzuschauen.
Er war hochgewachsen und stand kerzengerade zwischen Mitgliedern des Adels. Sein Auftreten war selbstsicher, so wie ich ihn immer gekannt hatte. Fast in der Mitte der versammelten Männer stand eine Frau, die ich nicht kannte. Ihr Haar war so schwarz wie unsere Trauergewänder. Sie war eine schöne junge Frau. Ihr Schmuck leuchtete dunkel im Licht der Lampen. Atemlos beobachtete ich, wie Harry sie ansah und wie aufmerksam er sich ihr gegenüber verhielt.
Marguerite steckte eine Strähne ihres blonden Haares zurück in ihre Hochfrisur. »Als ich im Flur war, habe ich zufällig etwas von dem Gerede gehört, aber du wirst es bald selbst herausfinden, wenn es tatsächlich stimmt.« Marguerite neigte den Kopf zu der dunkelhaarigen Schönheit inmitten der Männer und flüsterte: »Sie ist mit ihm zusammen aus Venedig zurückgekehrt.« Dann entfernte sich meine Freundin von mir.
Ich holte tief Luft und drehte mich um. Niemand sollte meinem Gesichtsausdruck ansehen, wie bestürzt und überrascht ich war.
Ich wollte gerade auf mein Zimmer zurückkehren, als ein Mann mich sanft am Arm berührte. »Miss Sheffield?«
Ich nickte und er stellte sich vor. »Ich bin Sir Matthew Landon, der Anwalt des Verstorbenen. Dürfte ich Sie kurz sprechen?«
Ich folgte ihm in die Bibliothek. Marguerite ging mir in diskretem Abstand nach, um ihrer Pflicht als Anstandsdame nachzukommen. Sobald wir in dem großen Raum waren, tat sie so, als würde sie die vielen Buchtitel auf den Regalen durchsehen, während Sir Matthew mich zu dem riesigen Schreibtisch des verstorbenen Lords führte.
Wir nahmen Platz, Sir Matthew auf der einen Seite, ich auf der anderen. Dann beugte er sich über den Schreibtisch. Sein Atem duftete nach zerstoßenem Fenchelsamen. »Ich komme direkt zur Sache. Lord Lydney hat darum gebeten, dass Sie als vorübergehende Treuhänderin seiner Sammlung agieren und dann später nach Ihrem Ermessen damit verfahren. Sie wissen besser als die meisten, welch einen gewaltigen Schatz die Stücke in seiner Sammlung darstellen. Hunderte Kunstwerke und Waffen. Glas und Porzellan. Schmuck. Silber. Möbelstücke. Porträts. Skulpturen. Der verstorbene Lord Lydney ist sich sicher, dass Sie am besten dafür geeignet sind festzustellen, ob die Sammlung an Ort und Stelle verbleiben oder gespendet werden soll.«
»Geht nicht alles an seinen Sohn als sein einziges Kind?« Hastig korrigierte ich mich: »Noch lebendes Kind?«
»Sein Sohn erbt den Titel, das Londoner Haus und den Landsitz. Beide müssen instand gesetzt werden.« Sir Matthew zuckte mit den Schultern. »An diesen Vermächtnissen ließ sich nichts ändern, befürchte ich. Die Pferde gehören ihm, denn sie stammen aus dem Nachlass seiner verstorbenen Mutter.«
»Aber nicht die Sammlung?« Sie war eine unerhört hohe Summe wert.
»Nicht die Sammlung«, bestätigte Sir Matthew. »Als er sicher war, dass sein Ende nahte, erwähnte der verstorbene Lord Lydney mir gegenüber in einem Brief und in Schriftsätzen, dass er Ihnen die Verfügungsgewalt über seine Kunstwerke überlassen wollte. Denn als Tochter Ihres Vaters kennen Sie die Pflege und Bedeutung eines jeden Stückes und verfügen außerdem über genügend Urteilskraft und Erfahrung, um zu entscheiden, wo die Sammlung schließlich untergebracht werden soll.«
Nein, ich will diese Verantwortung nicht übernehmen. »Was waren die Wünsche des verstorbenen Lord Lydney?«
Sir Matthew lächelte. »Er sagte mir, dass Sie zustimmen würden, und er hat recht behalten wie immer. Sein Sohn scheint kein Interesse an Kunst zu haben, außer am Verkauf der Gegenstände, damit er Pferde kaufen kann, für Sport und Spiel natürlich.«
Bei dieser Bemerkung blickte ich auf. »Sind denn Gegenstände verkauft worden?«
»Das kann ich nicht sagen. Ich weiß noch nicht einmal, aus welcher Quelle er ein Einkommen bezieht.«
Ich antwortete mit einem Kopfnicken, weil ich nicht wusste, was ich davon halten sollte. Noch vor einem Jahr hätte ich Harrys Vertrauenswürdigkeit und Ehre verteidigt. Aber jetzt? Jetzt war ich mir nicht mehr sicher.
Das Sommerhaus lag auf halbem Weg zwischen dem Herrenhaus und den Stallungen, gut versteckt auf dem Anwesen. Jetzt vor dem Beginn des Winters wirkte der Garten leer und verlassen und es gab nur wenig zu sehen im Inneren des wunderschönen, aus buttergelbem Stein errichteten Gartentempels mit seinen hohen, bis zum Boden reichenden Fenstern und den römischen Säulen, die das Dach stützten.
Ich öffnete die Tür und der Wind blies bunte Blätter vor mir her. Manche von ihnen hatten die Form von rubinroten und bernsteinfarbenen Händen. Sie waren noch biegsam, weil sie gerade erst von den Bäumen gefallen waren. Ein paar von ihnen waren schon braun und trocken wie Pergament, geringelt wie die Locken einer Dame um ein Lockeneisen. Ich ging zu den Steinbänken, die sich mitten im Raum gegenüberstanden und umringt waren von zurückgelassenen Garten-Statuen mit Rissen an den Stirnen oder von einer dünnen Moosschicht bedeckt.
In meinen jüngeren Jahren, als mein Vater in Watchfield übernachtet hatte, um sich dort um die Sammlung von Lord Lydney zu kümmern oder einen Kauf zu planen, hatte er mich immer mitgenommen.
Wenn Harry dann nicht in der Schule oder an der Universität war, ritten wir oft zusammen aus. Oder ich half zuerst meinem Vater und dann trafen wir beide uns im Sommerhaus, weit weg von lauernden Blicken und lauschenden Ohren. Dort redeten wir, spielten Karten und taten so, als wären wir bloß gute Freunde und hätten sonst kein Interesse aneinander.
Bis wir uns natürlich das Gegenteil eingestehen mussten.
Im Sommerhaus war es dunkel und kühl. Ich fröstelte und bereute es, hierhergekommen zu sein. Ich blies die Lampe aus, damit uns niemand bemerken konnte. Kurz darauf hörte ich Schritte auf dem Kies und ein leises Knirschen, als sich die Tür öffnete. Eine Gestalt erschien in der dunklen Türöffnung.
Dann stand er vor mir. Harry. Er warf einen Blick auf die Bank, auf der ich saß. Neben mir war gerade so viel Platz, dass wir eng zusammensitzen konnten. Ich rutschte in die Mitte und breitete die Röcke meines Kleides um mich herum aus, damit er sich nicht neben mich quetschen konnte. Also nahm er mir gegenüber Platz.
»Ich bin pünktlich.« Er strahlte mich an mit jenem Lächeln, das zur einen Hälfte wie das eines Piraten und zur anderen Hälfte wie das eines Gutsherrn wirkte. Ich hoffte, dass ich äußerlich nicht so wacklig und unsicher wirkte, wie ich es innerlich war. Die Luft zwischen uns schien aufgeladen zu sein wie bei einem Gewitter.
»Es macht mir Mut zu wissen, dass eine Besserung für jeden Menschen möglich ist.« Ich bemühte mich, meine Stimme ruhig klingen zu lassen.
Er lachte laut auf. Um seine Augen herum erschienen kleine Fältchen, die ich vorher noch nicht bemerkt hatte. Obwohl er so attraktiv aussah wie immer, schien sein Gesicht härtere und ernstere Züge angenommen zu haben. »Ellie. Du hast mir so sehr gefehlt«, sagte er und neigte sich zu mir hin.
Ich senkte den Kopf und hielt meine Tränen zurück. »Das konnte ich nicht wissen.«
»Bitte, bitte, sieh mich an.« Seine Stimme klang sanft. Ich blickte auf und er sprach weiter. »Ich bin gerade erst zurückgekehrt mit den sterblichen Überresten meines Vaters. Deshalb konnte ich dich nicht früher erreichen. Und als ich weg war, habe ich geschrieben.«
Ich konnte von dem Mann keine Rechenschaft fordern, auch nicht für die Zeit seiner Abwesenheit. Wir waren nicht verlobt. Wir hatten uns noch nicht einmal ein mündliches Eheversprechen gegeben. Vielleicht war unsere Liebe so, wie Julia es im Drama von Shakespeare ausgedrückt hatte – zu sehr wie der Blitz, der schon verschwunden ist, bevor man sagen kann: »Es blitzt.« Aber er hatte mir diesen Ring und einen Kuss gegeben und wir beide wussten, was das bedeutete.
»Ellie …« Er griff in die Tasche seines Jacketts und holte eine Schachtel heraus. »Ich habe dir ein Geschenk aus Venedig mitgebracht. Darf ich es dir geben?«
Ich holte tief Luft, aber ich schwieg.
»Ich erwarte nichts als Gegenleistung von dir«, ergänzte er. »Ich habe bloß an dich gedacht, als ich es gesehen habe. Da wusste ich, dass du es haben musst.«
Ich nickte zustimmend. »Wenigstens als Erinnerung an vergangene Zeiten.«
Er zuckte zusammen und ich unterdrückte meinen Wunsch, ihn zu trösten. Nichts war mehr so, wie es einmal gewesen war. Er reichte mir die Schachtel. »Machst du sie auf?«
Ich hob den samtenen Deckel an und zog den Gegenstand heraus. An einer Messingkette hing ein ovaler Anhänger aus antikem Messing, rundherum verziert mit filigranen Schlaufen. Und dann, in der Mitte des Anhängers, grüner Samt und darauf … »Ein Senfkorn!«, rief ich laut.
Er nickte lächelnd. »Unter Glas natürlich. Beides hat mich an dich erinnert: der Same des Glaubens und das Glas.«
Ich starrte auf den Anhänger, nicht weil ich ihn weiter untersuchen wollte, sondern weil ich meine Gedanken und Gefühle zusammennehmen musste.
»Danke, Harry. Das ist sehr aufmerksam von dir.«
Aber ich legte das Schmuckstück nicht an.
Harry wartete einen Augenblick. Dann stand er auf und reichte mir seine Hand, um mir beim Aufstehen von der Steinbank zu helfen
Er legte galant meinen Arm durch seine Armbeuge. Ich ließ diese zuvorkommende Geste zu, weil ich nicht unhöflich sein wollte. Und trotzdem … die vielversprechende Verheißung der Vergangenheit und die Leere der vor uns liegenden Zukunft umschlang unsere Arme wie die skelettartigen Zweige der Glyzinie, die sich um das Sommerhaus schlangen.
»Darf ich dich in London aufsuchen?«, fragte er.
»Das kann ich nicht sagen«, antwortete ich. Sollte ich seinen Besuch zulassen? Wenn ich ihn nicht sehen konnte, wie konnte ich dann beurteilen, ob er jetzt würdig war, die Kunstsammlung seines Vaters zu bekommen? Aber wenn wir uns begegnen sollten, würde ich mich dann von meiner früheren Zuneigung für diesen Mann beeinflussen lassen?
Das konnte ich nicht zulassen.
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24.01.2023Gudrun Ermes Die junge Kuratorin Eleanor übernimmt 1866 im viktorianischen England nach dem Tod des Vaters das Familienunternehmen, das private Kunstsammlungen betreut. Sie wird damit beauftragt sich über ihre unglücklichen Jugendliebe, Baron Harry Lydney, ein folgenreiches Urteil zu bilden. Sie soll entscheiden , ob er die Reife hat eine wertvolle Kunstsammlung zu bewahren oder ob sie andernfalls einem Museum
vermacht wird.
Die Autorin führt den Leser gekonnt in die damalige Zeit mit ihrem besonderen Frauenbild. Die Gesellschaft traute einer Frau nicht zu ein Geschäft zu führen ohne männlichen Beistand. Eine Anstandsdame war für unverheiratete Frauen erforderlich , wenn sie am öffentlichen Leben teilnehmen wollten. Und Kunstverstand wurde von einer Frau überhaupt nicht erwartet. Die Charaktere werden gut in Szene gesetzt. Eine spannende und interessante Handlung wird mit zwiepältigen Gefühlen unterlegt. Eine komplizierte Liebesgeschichte , interessantes Kunstverständnis und Gesellschaftsnormen , der damaligen Zeit , werden zu einer unterhaltsamen Geschichte verbunden
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23.12.2022Leseschnecke93 Fesselnder Ausflug ins viktorianische England
"Ich konnte mit Pferden umgehen. Sie glichen mir sogar ein wenig, denn sie waren launisch wie ich und hielten immer Nase und Ohren in den Wind, um Ärger zu vermeiden. Wir verstanden uns." Buchauszug S. 101/102
Inhalt:
Die junge Kuratorin Eleanor Sheffield, wird mit ihrem neusten Auftrag, vor die schwerste Entscheidung ihres Lebens gestellt. Ausgerechnet sie soll
entscheiden, ob ihre unglückliche Jugendliebe Harry, sich als würdig erweist, die äußerst wertvolle Kunstsammlung seines Vaters zu erben. In seinem Nachlass hat Harrys Vater einen persönlichen Brief an Eleanor hinterlassen, der keinen Zweifel daran lässt, dass Baron Lydney seinen Sohn gerne enterbt sehen würde. Ist Harry wirklich der, den er vorgibt zu sein. Aber warum ist er dann nicht wie versprochen zu Eleanor zurückgekehrt und was hat die venezianische Schönheit, die sein Vater im Brief erwähnt hat, damit zu tun. Die Wurzel des Misstrauens wächst tief in Eleanors Herz und sie braucht ihren ganzen Verstand um diese Entscheidung treffen zu können. Hängt doch auch ihre berufliche Zukunft davon ab.
Meine Eindrücke:
Da ich schon etwas länger keinen romantischen historischen Roman gelesen hatte, ließ ich mich um so lieber von Sandra Byrd ins viktorianische England entführen. Von Anfang an verstand es die Autorin mich mit ihrer Geschichte um die Kuratorin Eleanor zu fesselnd. Ich begleitete Eleanor sehr gerne auf ihrer Suche nach der Wahrheit. Dabei wurden nicht nur ihre beruflichen Fähigkeiten auf eine harte Probe gestellt, sondern vor allem ihre Menschenkenntnis. Ihre Empfindungen dabei kamen harmonisch und authentisch rüber. Eleanor ist eine selbstbewusste und sympathische junge Frau. Besonders gefallen haben mir ihre Besuche im Frauengefängnis und ihre liebevolle Art Alice und der Haushälterin gegenüber. Den Einblick in die damalige Kunstszene fand ich sehr interessant und einmal etwas ganz anderes.
Über die anderen Protagonisten möchte ich eigentlich gar nichts schreiben, da ich sonst unbeabsichtigt etwas verraten könnte. Frau Byrd ist es nämlich gelungen, mich mehr als einmal zu überraschen. Lange wusste ich genau wie Eleanor nicht, wem man trauen darf und wem nicht. Dies machte die Geschichte sehr mitreißend und wie bereits erwähnt auch in vielen Teilen unvorhersehbar. Der christliche Aspekt ist passend eingewoben, für mich hätte er gerne etwas dominanter sein dürfen. Ansonsten war dieses Buch ein reines Lesevergnügen und ich habe den Ausflug ins viktorianische England mehr als genossen.
Mein Fazit:
Ein wundervoller, äußerst fesselnder Roman um Eleanors Wahrheitssuche, den ich unglaublich gerne gelesen habe. Von mir gibt es dafür sehr gute aufgerundete 5 Sterne!
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08.12.2022Sandra Bei "Die Kunstschätzerin" von Sandra Byrd handelt es sich um einen historischen Roman.
Dieser Roman ist im viktorianischen England im Jahre 1866 angesiedelt. Durch die tollen und bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte, konnte ich mir diese sehr gut vorstellen.
Die Protagonisten handeln authentisch und es war sehr interessant, sie ein Stückchen auf ihrem Weg begleiten zu können. Besonders hat mir gefallen,
dass die Autorin hier Personen, die wirklich gelebt haben, mit fiktiven Personen gepaart hat.
Durch den tollen Schreibstil der Autorin , lässt sich dieser Roman sehr flüssig lesen. Konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Der Plot ist sehr interessant, abwechslungsreich und spannend. Eine nicht ganz einfache Liebesbeziehung und der Ausflug in die Aufgaben einer Kunstschätzerin u.v.m.. hat mir sehr gut gefallen.
Die christlichen Werte spielen hier auch eine Rolle, dominieren aber nicht.
Ich empfehle dieses Buch weiter.
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06.12.2022Grace2 Eine interessante Beziehungsgeschichte vor dem Hintergrund englischer Kunstgeschichte. Empfehlenswert!
Das neue Buch "Die Kunstschätzerin" der Autorin Sandra Byrd führt den Leser/die Leserin in das viktorianische England in das Jahr 1866.
Die junge Eleanor steht gleich vor mehreren Problemen. Eigentlich sollte sie inzwischen verlobt sein, doch der Mann ihrer Träume ist vor einem Jahr nach Italien gereist und seitdem hat sie nichts
mehr von ihm gehört. Dafür wird sie als Kuratorin von seinem inzwischen verstorbenen Vater beauftragt, über das Erbe vieler wertvoller Kunstschätze zu entscheiden. Soll Harry die Schätze erhalten, auch wenn sein Vater ihn am liebsten enterbt hätte und er sich nach wie vor als unverlässlich erweist, oder soll die gesamte Kunstsammlung dem South Kensington Museum gespendet und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden" Hinzu kommt, dass der Familienbetrieb von Eleanors Familie vor dem Bankrott steht. Wie wird sich Eleanor entscheiden"
Die Autorin Sandra Byrd hat mich mit ihrem Buch "Die Kunstschätzerin" überzeugt. Eine spannungsreiche Beziehungsgeschichte mischt sich mit interessanten, historisch gut recherchierten Fakten zur englischen Kunstszene im 19. Jahrhundert, insbesondere wird der Übergang zwischen Privatsammlungen und Museen gelungen beschrieben. Denn hierum geht es unter anderem in dem Buch. Sollten Kunstschätze öffentlich oder nur privaten Sammlern zugänglich sein" Anhand der Entscheidung über das Erbe wird die Argumentation von pro und contra verdeutlicht. Hinzu kommt wie gelungen die Autorin den Zwiespalt von Eleanor aufbaut, nimmt sie dem Mann, den sie liebt, das Erbe und damit möglicherweise auch ihre gemeinsame Zukunft, denn aufgrund ihrer eigenen bedrohlichen finanziellen Situation ist Eleanor auf eine gesicherte Ehe angewiesen, oder wird es eine Möglichkeit geben, eine Entscheidung zu treffen, die allen gerecht wird. Sehr spannend werden von der Autorin auch die Möglichkeiten von Fälschungen erfasst. Hierbei liest sich der Schreibstil der Autorin leicht und flüssig und die historischen Fakten sind gut in die Romanhandlung miteingearbeitet. Der christliche Anteil der Erzählung hätte aus meiner Sicht stärker hervortreten können, aber auch so bleibt es eine spannende, gelungene Geschichte, die durch die Handlung rund um Weihnachten gut zur Jahreszeit passt. Gerne empfehle ich den Roman weiter.
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07.10.2022Lesestern Das Senfkorn der Hoffnung
"Die Kunstschätzerin" von Sandra Bryd ist ein spannend-atmosphärischer Historienroman und ist im August 2022 bei Francke Buch erschienen.
Wir tauchen ein ins viktorianische Zeitalter und lernen die junge und sehr begabte Antiquitätenkennerin Eleanor Sheffield kennen, die zwischen echten und gefälschten Kunstgegenständen zu unterscheiden weiß.
Mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters und der beginnenden Demenz ihres Onkels gerät das
Familienunternehmen Sheffield zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Für Eleanor, die die Firma weiterführen möchte tun sich unüberwindbare Hindernisse auf, die nicht nur den Ruf des Unternehmens schädigen, sondern auch ihren persönlichen Ruin bedeuten.
Mein Leseeindruck:
Sandra Bryds flüssiger Schreibstil ist spannend und fesselnd. Man wird ins Buch und dessen Geschehnisse geradezu hineingezogen.
Die Protagonistin Eleanor ist authentisch dargestellt und auch die anderen Charaktere der Geschichte sind überzeugend gezeichnet und sorgen zusammen mit der bildhaften Sprache für eine farbenprächtige Kulisse, die man bei der Beschreibung der Szenen vor Augen hat.
Im Mittelpunkt steht der Auftrag für Eleanor als Treuhänderin des verstorbenen Lord Lydney zu agieren und dessen Kunstschätze in die richtigen Hände zu geben.
Dabei wird sie mit ihrer Vergangenheit und einer unerfüllten Liebe konfrontiert und sie steht vor der Herausforderung den Weg der Wahrheit zu suchen. Dabei muss sie nicht nur beruflich zwischen echt und falsch unterscheiden, sondern auch privat ist ihre Kenntnis und ihre Glaubensstärke gefordert.
Mein Fazit:
Ein wunderbares historisch gut recherchiertes Lesevergnügen mit beeindruckenden Protagonisten, faszinierenden Schätzen, christlichen Werten und einem Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite.
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02.10.2022Franziska Für den Inhalt bitte den Klappentext lesen.
Von der ersten Seite an, war ich in der Story drin. Mir hat der Aufbau des Romans sehr gut gefallen. Durch Rückblenden in entsprechenden Situationen, erfährt man was in der Vergangenheit geschehen ist und darf so aktuelles in einem anderen Licht sehen und bewerten. Mir waren die Charaktere von Beginn an sympathisch und
ich habe sehr mit Eleanor mitgefiebert. In verschiedenen Punkten ihres Lebens, stellt sie sich bewusste Fragen, die auch mich als Leser umtreiben. Mir hat hierbei besonders gut gefallen, dass man für einzelne Randfiguren ein gutes oder ungutes Gefühl bekam, aber eben genau wie Eleanor keine klaren Beweise hatte.
So war die Geschichte wirklich die ganze Zeit über spannend. Wem kann man vertrauen" Wer hat unlautere Absichten" Was ist genau passiert" Und viele weitere Fragen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Ich konnte die Handlungen der Personen sehr gut nachvollziehen.
Der christliche Hintergrund war hier eher im Hintergrund, doch auf eine sehr angenehme Art und Weise. Lange fragt Eleanor immer wieder nach Gott und hat das Gefühl dass er sie im Stich lässt. Dieses Fragen und Suchen nach Gott war wirklich authentisch und passend.
Für mich ein wirklich gelungener Historischer Roman, bei dem ich nichts hatte was mich wirklich gestört hat. Ich hatte es in kurzer Zeit "eingeatmet" und werde das Buch bestimmt noch öfter mal wieder lesen.
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28.09.2022Marianne Eleanor trägt eine große Last auf ihren Schultern. Ihr geliebter Vater lebt nicht mehr, und bei ihrem Onkel sind erste Zeichen für Demenz zu erkennen. Sie als Frau kann im viktorianischen Zeitalter schlecht das Familienunternehmen allein weiterführen, aber wem kann sie vertrauen" Und als dann eine Vielzahl von unbezahlten Rechnungen auftauchen, droht ihr das Schuldengefängnis.
Das Buch beginnt mit einem
geheimnisvollen Auftrag, der von einem Verstorbenen kommt; ein Vater, der sich nicht sicher ist, ob er seinem Sohn und alleinigen Erben vertrauen kann. Eleanor soll überprüfen, ob der Sohn unerlaubterweise Besitztümer seines Vaters verkauft hat, und entscheiden, ob er das Erbe bekommt, oder ob es einem Museum gespendet wird.
Was diese Aufgabe so schwer macht, sind Eleanors Gefühle, denn sie liebt den jungen Erben. Es gab sogar eine Zeit, in der sie dachte, dass Harry ihre Gefühle erwidert, aber nun ist sie sich nicht mehr sicher. Alle seine Freundlichkeiten könnten vorgetäuscht sein, um ihre Entscheidung zu beeinflussen.
Als Kunstschätzerin ist Eleanor ständig mit der Frage konfrontiert, ob etwas echt ist oder eine gute Fälschung. Darum ist sie überzeugt, dass sie unparteiisch entscheiden kann. Doch nicht nur ihre Gefühle für den Sohn ihres Auftraggebers stehen ihr im Weg, sie muss auch den besten Weg finden die Firma und das alleinige Auskommen ihrer Familie zu retten. Als es dann einen mysteriösen Todesfall gibt und es aussieht, als könnte sie das nächste Opfer sein, wird die Frage, wem sie vertrauen kann, noch viel drängender.
Es ist eine Wohltat diesen Roman zu lesen. Eleanor wird schnell zur besten Freundin. Daneben gibt es eine Vielzahl von weiteren liebenswerten Charakteren.
In vielen Kleinigkeiten werden die Schwierigkeiten, die Frauen in dieser Ära zu bewältigen hatten, eindrücklich deutlich gemacht. Nicht nur Eleanor kämpft mit den Hindernissen, die ihr gestellt werden, an anderen Frauen wird ebenso deutlich, dass ein selbstständiges Leben oder gar ein eigener Beruf in dieser Zeit kaum möglich waren.
Auch der Glaube Eleanors wird angesprochen, doch die Hinweise darauf sind unaufdringlich und fügen sich auf glaubwürdige Weise in die Geschichte. Es geht vor allem darum, dass sie Gott um Weisheit bittet und erlebt, dass er bei ihr ist.
Das zentrale Thema in diesem Buch ist das Prüfen auf Echtheit. So wie Antiquitäten überzeugend nachgebildet werden können, um den Betrachter zu täuschen, so wird Eleanor mit der Frage konfrontiert, ob wichtige Menschen in ihrem Leben wirklich diejenigen sind, die sie vorgeben zu sein. Was ist Wirklichkeit, und was ist Täuschung" Auch wenn ihre Lebensumstände ganz anders waren als unsere heute, geben ihre Überlegungen auch dem heutigen Leser Fragen auf.
Fazit: Eine spannende und gleichzeitig berührende Geschichte, die nicht nur interessante Fakten über das Sammeln von Antiquitäten im viktorianischen England verrät, sondern eine bewegende Liebesgeschichte und mehrere Rätsel enthält. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Romane lieben!
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27.09.2022Hopeandlive Wir befinden uns im Viktorianischen England, im Jahr 1866. Die junge Kuratorin Eleanor arbeitet von Jugend an mit in dem von ihrem Vater und seinem Zwillingsbruder gegründeten Familienunternehmen, das private Kunstsammlungen betreut und wertvolle Sammlerstücke restauriert. Zu ihrem Vater hatte sie ein sehr enges Verhältnis, nachdem die Mutter die Familie verlassen hat. Nun ist der Vater verstorben und Eleanor
sieht sich in der Verantwortung und in der Herausforderung das Familienunternehmen in seinem Namen zu führen, was sich für eine junge ledige Frau in dieser Zeit sehr schwierig darstellt.
Ein sehr reicher und ebenfalls verstorbener Kunde, Baron seinesgleichen, beauftragt in seinem Testament Eleanor seine umfangreiche Sammlung zu schätzen und dabei herauszufinden ob sein, in den Augen des Barons missratener Sohn, nun ebenfalls Baron Harry Lydney, heimlich wertvolle Stücke aus der Sammlung versetzt hat um seinen liederlichen Lebensstil und seine teure Pferdezucht zu finanzieren. Eleanor soll nun also den attraktiven Erben einer "Echtheitsprüfung" unterziehen und danach entscheiden ob die Sammlung in seinen Händen bleibt oder in ein Museum überliefert wird.
Das alleine ist schon für die junge Eleanor eine große Herausforderung, doch das pikante i - Tüpfelchen ist, dass Harry ihre unglückliche Jugendliebe ist und dem immer noch ihr Herz gehört obwohl der Verstand sie immer wieder zu Professionalität mahnt. Harry hatte ihr einen Fast-Heiratsantrag oder auch nicht gemacht, war ein halbes Jahr auf dem Festland und kam zur Beerdigung seines Vaters an der Seite einer jungen itatlienischen Schönheit, die mit ihm auf dem Schloss wohnt. Eleanor muss sich vorsichtig und klug auf dem komplizierten und eitlen Parkett des damaligen Adels bewegen, was schwierig genug ist, denn jeder enttäuschte Kunde hätte die Macht, Eleanors Geschäft und ihren Ruf zu zerstören und sie ins Schuldgefängnis zu befördern. Nicht alle adeligen Gönner sind ehrlich und auch im eigenen Haus, mit Onkel und einem Mitarbeiter, gibt es unvorhergesehene Probleme. Und dann ist da immer wieder Harry, der nichts unversucht lässt, das Vertrauen von Eleanor wieder zu gewinnen....
Sandra Byrd hat mich auf eine wundervolle Reise in das Viktorianische England mit hineingenommen. Mit Eleanor, die ich mir genau wie auf dem wunderschönen und stimmungsvollen Cover vorstellen kann, ist ihr eine stille und mutige Protagonistin gelungen, die das Herz auf dem rechten Fleck hat, authentisch ihren Glauben und ihre Gewissenskämpfe teilt und trotz ihrer schwierigen Lage immer noch die Zeit findet, die Frauen in den damaligen elenden Gefängnissen zu besuchen, ihnen Gutes zu tun und ihnen Freundin zu sein. Im Laufe der Geschichte kann man sehen was es heißt das zu ernten was man sät. Sandra Byrd hat vortrefflich recherchiert und ich habe es genossen, so viel über die Restauration damaliger Kunstgegenstände zu erfahren. Das Buch war ein absoluter entspannender Lesegenuss und ich kann es von Herzen empfehlen.
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19.09.2022TochterAlice Eleanor hat das Geschäft ihres Vaters, der Kunstschätzer war, geerbt, bzw. ist sie mehr oder weniger nahtlos dort hinein gewachsen. Obwohl sie gut ausgebildet ist und ihre eigenen Fähigkeiten selbstbewusst einschätzt, vermisst sie ihn gerade jetzt unendlich: denn sie soll die Kunstsammlung ihrer Jugendliebe - der sich offenbar gerade einer anderen Frau zuwendet - bewerten. Vielmehr soll sie eigentlich
seine Absichten in Bezug auf diese beurteilen und von dieser Beurteilung wird es abhängen, ob er diese erbt.
Hier ist sie vor allem emotional stark gefordert, zumal sowohl ihre Nerven als auch ihre Seele gerade Amok laufen. Doch das soll keiner merken.
Ein viktorianischer Roman - allerdings in der Gegenwart verfasst - über eine starke Frau" Nur bedingt, denn ich habe den Eindruck, dass die Autorin Sandra Byrd, die ich bisher noch nicht kannte, nicht gerade eine Vorreiterin in Fragen der Emanzipation ist. Und diese Werte spielen aus meiner Sicht in die Handlung hinein und werten diese dadurch ein wenig ab.
Zumal ich die Autorin nach dieser Lektüre nicht gerade zu den Versiertesten des Francke Verlages, den ich im Übrigen sehr schätze, zählen würde. Und auch nicht zu den Hochkaräterinnen dieses Genres, zu denen aus meiner Sicht ganz klar die Deutsche Elisabeth Büchle und die Südafrikanerin Irma Joubert zählen, die die historischen Einbindungen wie auch die christlichen Werte auf eine ganz andere Art und Weise in ihre Werke einfügen.
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17.09.2022Kristina ein interessanter historischer Roman
England, 1866: Die junge Kuratorin Eleanor bekommt einen schwierigen Auftrag. Sie soll entscheiden, ob die umfangreiche Kunstsammlung des verstorbenen Lord Lydney dem Kunstmuseum in London geschenkt wird oder ob der eigentliche Erbe Lord Harry Lydney würdig ist die Sammlung zu bekommen. Harry war Eleanors Jugendliebe, doch dann hielt er sein Versprechen nicht" Sind die Vorwürfe
seines Vaters berechtigt" Und wieso fehlen kostbare Teile der Sammlung" Eleanor steht vor einer schweren Entscheidung, vor einer schwierigen Zeit, denn auch im Familienunternehmen muss sie sehr viel Verantwortung übernehmen".
Als ich das wundervolle Cover sah, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Die Autorin war mir bisher unbekannt und so war ich neugierig auf die Geschichte. Leider konnte mich der Roman nicht durchweg überzeugen. Zu Beginn weist er viele Längen auf. Eleanor, aus deren Sicht erzählt wird, verliert sich in Beschreibungen von Kunstgegenständen, Begegnungen, Erinnerungen, Gedanken und Vermutungen" Erst im 2. Teil wurde es richtig spannend und es gab so manche überraschende Wende, so dass mich der Roman dann doch gefesselt hat. Eleanor und Harry, die beiden Hauptprotagonisten, waren mir sympathisch. Mit der Figur der Eleanor kommen auch wichtige Themen zur Sprache - wie war das Leben für eine Frau zu dieser Zeit" Welche Rechte und Möglichkeiten hatte sie" Und wie war das Leben von Reichen und Armen und der Mittelschicht"
Fazit:
"Die Kunstschätzerin" ist ein interessanter historischer Liebesroman über eine junge Frau, die ihren Weg und ihren Platz sucht. Mir hat das Buch gut gefallen und ich vergebe 4 Sterne.
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16.09.2022annislesewelt Als ich dieses Buch sah wusste ich, das möchte ich lesen. Dieses Cover ist einfach wunderschön gestaltet. Die Frau, die getragene Mode, der Blick auf die Kerze und der kleine Lichtschein. Alles ist so stimmig und harmonisch.
Ich war sofort angesprochen und das Buch hat mich nicht enttäuscht.
Eleanor übernimmt die Leitung des Familienunternehmens und als Frau im Jahre 1866 ist
das allein schon außergewöhnlich.
Doch sie liebt Kunst und ist begeistert auf der Suche nach neuen Sammlerstücken und deshalb hervorragend dafür geeignet. Ihr Onkel, der gesundheitlich angeschlagen ist und dem das Alter langsam zu schaffen macht, arbeitet auch noch mit und vom ihm und ihrem Vater hat sie sich viel Wissen über Kunstwerke angeeignet.
Sandra Byrd hat es gut und anschaulich geschafft die Art und Weise der damaligen Echtheitsprüfungen zu beschreiben.
Eleanor liebt ihren Beruf doch dann bekommt sie den Auftrag Baron Harry Lydney zu prüfen. Das wäre schon herausfordernd genug, doch der Baron ist ihre Jugendliebe und sie muss darum kämpfen sachlich und nüchtern zu bleiben um die Situation fair zu beurteilen.
Es geht darum das dem Baron unterstellt wird einige wertvolle Kunstschätze aus der Sammlung seines nun verstorbenen Vaters verkauft zu haben.
Die Aufgabe ist schwerer als gedacht denn Gefühle und Alltag erschweren ihr die Arbeit, aber sie muss herausfinden ob an dieser Anschuldigung etwas dran ist um dann zu entscheiden ob Harry Lydney das Erbe seines Vaters im vollen Umfang antreten kann oder eben nicht.
Die ganze Geschichte ist angenehm und flüssig erzählt.
Kleine Erinnerungen Eleanors sind perfekt eingefügt und geben wunderbare Einblicke in die Vergangenheit.
Das Setting ist grandios gewählt worden, kleine Details zu Kunstgegenständen, deren Herkunft und Geschichte, dazu andere Kunstliebhaber, der Adel sowie die ärmere Gesellschaftsschicht, Eleanors Besuche im Londoner Gefängnis um den Frauen von Gottes Liebe weiterzugeben und die Rolle der Frau der damaligen Zeit.
Dazu eben Eleanor mit ihren Gefühlen, Wünschen und Träumen.
Sie ist toll charakterisiert, sympathisch, herzlich und liebevoll mit dem großen Wunsch das Richtige zu tun.
Ihre Verwirrung, der entstehende Ärger, die Verantwortung für das Unternehmen, den kranken Onkel, die Sorgen und Ängste und die große Frage "Wer ist Baron Lydney wirklich" sind authentisch und realistisch beschrieben.
Die Geschichte beginnt ruhig und wird dann immer spannender und aufregender. Die Ereignisse überschlagen sich zum Ende hin fast und man möchte wissen wie es nun ausgeht.
Ganz ganz toll fand ich das ihre Suche nach tiefer Beziehung zu Gott, und die daraus folgende Erfahrung das Gott immer da ist, von Sandra Byrd wunderbar herausgearbeitet wurde wenn auch der Glaube sonst eher zurückhaltend thematisiert wird.
"Die Kunstschätzerin" ist ein guter historischer Roman, detailreich, vielschichtig, warm und liebevoll geschrieben und bietet herrliche Stunden voller Lesegenuss.
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16.09.2022annislesewelt Als ich dieses Buch sah wusste ich, das möchte ich lesen. Dieses Cover ist einfach wunderschön gestaltet. Die Frau, die getragene Mode, der Blick auf die Kerze und der kleine Lichtschein. Alles ist so stimmig und harmonisch.
Ich war sofort angesprochen und das Buch hat mich nicht enttäuscht.
Eleanor übernimmt die Leitung des Familienunternehmens und als Frau im Jahre 1866 ist
das allein schon außergewöhnlich.
Doch sie liebt Kunst und ist begeistert auf der Suche nach neuen Sammlerstücken und deshalb hervorragend dafür geeignet. Ihr Onkel, der gesundheitlich angeschlagen ist und dem das Alter langsam zu schaffen macht, arbeitet auch noch mit und vom ihm und ihrem Vater hat sie sich viel Wissen über Kunstwerke angeeignet.
Sandra Byrd hat es gut und anschaulich geschafft die Art und Weise der damaligen Echtheitsprüfungen zu beschreiben.
Eleanor liebt ihren Beruf doch dann bekommt sie den Auftrag Baron Harry Lydney zu prüfen. Das wäre schon herausfordernd genug, doch der Baron ist ihre Jugendliebe und sie muss darum kämpfen sachlich und nüchtern zu bleiben um die Situation fair zu beurteilen.
Es geht darum das dem Baron unterstellt wird einige wertvolle Kunstschätze aus der Sammlung seines nun verstorbenen Vaters verkauft zu haben.
Die Aufgabe ist schwerer als gedacht denn Gefühle und Alltag erschweren ihr die Arbeit, aber sie muss herausfinden ob an dieser Anschuldigung etwas dran ist um dann zu entscheiden ob Harry Lydney das Erbe seines Vaters im vollen Umfang antreten kann oder eben nicht.
Die ganze Geschichte ist angenehm und flüssig erzählt.
Kleine Erinnerungen Eleanors sind perfekt eingefügt und geben wunderbare Einblicke in die Vergangenheit.
Das Setting ist grandios gewählt worden, kleine Details zu Kunstgegenständen, deren Herkunft und Geschichte, dazu andere Kunstliebhaber, der Adel sowie die ärmere Gesellschaftsschicht, Eleanors Besuche im Londoner Gefängnis um den Frauen von Gottes Liebe weiterzugeben und die Rolle der Frau der damaligen Zeit.
Dazu eben Eleanor mit ihren Gefühlen, Wünschen und Träumen.
Sie ist toll charakterisiert, sympathisch, herzlich und liebevoll mit dem großen Wunsch das Richtige zu tun.
Ihre Verwirrung, der entstehende Ärger, die Verantwortung für das Unternehmen, den kranken Onkel, die Sorgen und Ängste und die große Frage "Wer ist Baron Lydney wirklich" sind authentisch und realistisch beschrieben.
Die Geschichte beginnt ruhig und wird dann immer spannender und aufregender. Die Ereignisse überschlagen sich zum Ende hin fast und man möchte wissen wie es nun ausgeht.
Ganz ganz toll fand ich das ihre Suche nach tiefer Beziehung zu Gott, und die daraus folgende Erfahrung das Gott immer da ist, von Sandra Byrd wunderbar herausgearbeitet wurde wenn auch der Glaube sonst eher zurückhaltend thematisiert wird.
"Die Kunstschätzerin" ist ein guter historischer Roman, detailreich, vielschichtig, warm und liebevoll geschrieben und bietet herrliche Stunden voller Lesegenuss.
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15.09.2022mabuerele "...Ich war in Watchfield House, dem englischen Landsitz von Baron Lydney, um dort wieder einmal meine Aufwartung zu machen. Danach wollte ich so schnell wie möglich das Weite suchen und die Vergangenheit endgültig hinter mir lassen..."
Wir befinden uns im Jahre 1866 im Viktorianischen England, als Eleanor diese Gedanken äußert. Sie wurde von ihrem Vater als Kuratorin ausgebildet. Der hatte
maßgeblich die Kunstsammlung von Baron Lydney mit aufgebaut, war aber genau wie der Baron verstorben. Noch ahnt Eleonor nicht, was in der nächsten Zeit auf sie zukommt.
Der historische Roman der Autorin ist zum Teil ein Liebesroman, zum Teil eine Krimi.
Der Schriftstil passt in die Zeit. Die Personen werden gut charakterisiert. Eleanor hat die Firma der Familie übernommen. Zwar arbeitet ihr Onkel mit, der aber ist gesundheitlich angeschlagen. Nebenbei kümmert sich Eleanor um Frauen in einem Londoner Gefängnis. Sie versucht, ihnen den Glauben nahezubringen und ihr Los zu erleichtern.
"...Danke für die Handschuhe und die Kleinigkeiten für die Jüngeren. Aber das schönste Geschenk ist, dass Sie hier herkommen, mit uns zusammensitzen und uns nicht vergessen..."
Baron Lydney hat verfügt, dass Eleanor nach einer Prüfung allein darüber entscheidet, ob seine Sammlung an seinen Sohn Harry geht oder an ein Museum. Brisant wird das Ganze dadurch, dass Eleanor auf einen Heiratsantrag von Harry gewartet hat. Der ist später als versprochen aus Italien zurückgekehrt und hat bisher geschwiegen.
Gleichzeitig stellt Eleanor fest, dass ihre eigene Firma auf die Pleite zusteuert. Außerdem ist es schwierig, sich als Frau einen Namen im Kunsthandel zu machen.
Ich erfahre eine Menge über das Leben der gehobenen Gesellschaft in der damaligen Zeit. Dr schöne Schein verdeckt manch Geldmangel. Der folgende Satz fällt bei einem Spielnachmittag.
"...Manchmal ist es am besten, wenn man von Neuem beginnt, um vorwärts zu kommen, auch wenn es so aussieht, als hätte man verloren..."
Ganz nebenbei enthält das Buch Informationen darüber, wie man damals die Echtheit verschiedenster Kunstwerke geprüft hat. Bei der Beschreibung der Schätze arbeitet die Autorin gekonnt mit Adjektiven und Sprachbildern.
"...Ich hatte es Lady Charlotte nicht erzählt, aber mein stärkstes Interesse galt dem Glas. Es war zerbrechlich und stark zugleich, fließend und fest, milchig und klar, strahlend und still, so vielschichtig wie die besten unter den Menschen..."
Mit der Handlung verwoben sind mehrere historische Personen. Allerdings hätte den Buch stellenweise eine Straffung gut getan. So kommt die kriminelle Seite des Geschehens relativ spät zum Tragen.
Insgesamt hat mir das Buch trotzdem sehr gut gefallen. Es ist vielschichtig und zeigt, wie schwierig es für Frauen der Viktorianischen Zeit war, ihren eigenen Weg zu gehen.
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11.09.2022Elsbeth Eine Geschichte, die einen Bucheinband aus feinster Seide verdient, da diese Geschichte für mich ein Kunstwerk ist.
Die ersten Zeilen tragen den Leser in das Jahr 1866, in welchem die Protagonistin Eleanor Sheffield - eine bemerkenswert seelenstarke und dazu berufstätige Dame - als Gutachterin und Konservatorin im Familienunternehmen tätig ist. Für die damalige Zeit ist eine berufstätige Frau selten und
der Kampf um einen gerechten Stellenwert für die Frau in der Gesellschaft befindet sich noch in den Kinderschuhen. Eleanor übernimmt die Verantwortung für die Menschen, die ihr nahestehen und die, die ihren Zuspruch dringend benötigen. In dieser Geschichte ist ein Anliegen eines Verstorbenen Hauptthema und verlangt Eleanor besondere Menschen- und Sachkenntnis ab.
Dieses Buch bietet dem Leser viel an: Hochspannung, Liebe, Trost, Zuversicht, Glaube, Freundschaft, Enttäuschung, Sorge und Zusammenhalt. Daneben erhält man Einblicke in die Kunstwelt, deren Entstehung, Entdeckung, Restauration und Sammelleidenschaft.
Ein Mehrwert an Wissen z. B. über Kunstperlen, wie sie gemacht werden oder der Sinn und Nutzen von Chatelaines wird dem Leser angeboten, einfach verwoben in eine höchst spannende Geschichte.
Das Nachwort der Autorin, enthält - neben der fast vergessenen Vergangenheit Italiens, (insbesondere Venedigs) interessante Informationen, wie diese Geschichte entstanden ist.
Ich habe mich ein Wochenende lang mit diesem Buch großartig unterhalten gefühlt und betrachte mich seitdem als Fan von Sandra Byrds Schreibtalent.
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03.09.2022jxst_emi Vorab: Ein fesselnder und gefühlvoller historischer Roman!
Die junge Dame Eleanor, kurz genannt Ellie bekommt eine große Verantwortung, mit der sie nicht wirklich weiß umzugehen. Dazu kommt noch, dass ihre große Liebe Harry sie sechs Monate hat warten lassen, um dann mit einer viktorianischen Schönheit zurück zu kommen. Die junge Frau weiß nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann und
wie sie mit dem Erbe für das sie die Verantwortung bekommen umgehen soll. Sie muss herausfinden, wer den wahren Wert der wertvollen Dinge im Leben kennt und schätzt, doch diese Aufgabe erweist sich als schwerer als gedacht. Wird sie er es schaffen ihr Herz zurück zu gewinnen" Und wird sie es schaffen ihn wieder zur Vernunft zu bringen"
Das Buch hat einen wunderbaren Schreibstil, durch den man grundlegend keine Probleme hat das Buch zu lesen. Ab und an sind Sätze dabei, bei denen man etwas überlegen muss, aber das liegt an der Epoche, in der die Geschichte spielt. Die Autorin bringt treffende und witzige Vergleiche ein, die den Text auflockern und einen zum lachen bringen.
Auch die Geschichte ist total spannend, interessant und mitreißend. Daher, dass das gesamte Buch aus Ellie's Sicht geschrieben ist, hat man keine Schwierigkeiten, sich in ihre Gefühlslagen zu versetzen und ihre Gedanken zu verstehen.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich kann es weiter empfehlen. Zwar hat es mich nicht umgehauen, aber es lohnt sich auf jeden Fall!
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