Eine halbe Stunde später fuhr Joey auf einen freien Parkplatz vor einem kleinen Imbiss, der ein wenig versteckt hinter einer Reihe von Läden lag, die allesamt in die Jahre gekommen waren.
Sie lehnte sich an die Kopfstütze und schloss die Augen ganz fest. Warum hatte sie sich nur von Sophie zu diesem Unsinn überreden lassen? Sie wusste genau, was nötig war, um den Ablauf eines Festbanketts zu planen, aber den Umfang und die Arbeitsgänge bei einem ausgemusterten Leuchtturm einzuschätzen? Dieser Finnegan O’Hare würde sie sofort durchschauen. Er würde wissen, dass sie keine Fachkraft war, sondern ihre Kenntnisse bei der gemeinsamen Arbeit mit ihrem Vater erworben hatte. Hinter ihrer Fassade würde er die Eventmanagerin sehen mit all dem Tüll und den Blumengestecken und den Dekoideen, die sie in Wirklichkeit ausmachten.
Joey wusste, wie man Dinge einen Abend lang schön aussehen lassen konnte.
Aber etwas zu reparieren, was wirklich kaputt war? Da hatte sie ernsthafte Zweifel.
Sie stieg aus dem Wagen und straffte die Schultern. Sie hatte keine Wohnung und ihre Einkommensquelle war so gut wie versiegt – ihre sprichwörtlichen Brücken waren so was von abgebrochen, dass nichts mehr davon übrig war. Wenn sie selbst nicht glaubte, dass sie dieses Projekt managen konnte, wie sollte sie dann Finnegan O’Hare davon überzeugen, sich für sie zu entscheiden und nicht für ihren Rivalen? Sie musste selbstbewusst auftreten.
Joey warf einen letzten Blick auf das vorläufige Angebot, das sie geschrieben hatte, und ging im Geiste noch einmal durch, wie sie ihre wichtigsten Fähigkeiten präsentieren wollte.
Auf dem Weg in die Gaststätte kam sie an einem Anzugträger vorbei, der neben dem Eingang auf und ab lief und telefonierte. Neben dem schlichten Imbiss mit seiner abblätternden Farbe wirkte er irgendwie fehl am Platz. Es schien so, als führte er gerade ein unangenehmes Telefonat. Vermutlich ein ausgebrannter Chef, den die Arbeit auch im Urlaub nicht in Ruhe ließ.
Joey ging um ihn herum und betrat den Imbiss.
Sie fingerte an dem Saum ihrer Bluse herum und sah sich in dem mäßig besuchten Imbiss um. Außer einer Gruppe Fischer saß nur noch ein älterer Herr an einem Tisch in einer Nische. Er hatte seinen Hut tief in die Stirn gezogen, während er die Speisekarte studierte.
Joey sah auf ihre Uhr. Punkt drei. Sie war doch am vereinbarten Treffpunkt, oder? Sie straffte die Schultern und trat auf den Mann in der Nische zu. Sie räusperte sich und er hob den Kopf.
»Ich suche Finnegan O’Hare. Wissen Sie zufällig, wo ich ihn finden kann?«
»Kommt drauf an.«
»Worauf denn?« Joey trat von einem Fuß auf den anderen und widerstand dem Drang, einfach wieder in ihren Pickup zu steigen und zurückzufahren.
»Wer Sie sind und was Sie von ihm wollen.« Seine Mundwinkel zuckten und seine blauen Augen funkelten.
»Ich bin Josephina Harris und bin hier, um mir sein Leuchtturmprojekt anzusehen.«
Der Kopf des Mannes zuckte ein kleines bisschen zurück und er blinzelte sie an. »Josephina Harris, auch bekannt als Joey Harris?«
Joeys Gesicht wurde warm. Den Bruchteil einer Sekunde lang stockte ihr professionelles Lächeln, als er ihren Spitznamen sagte. »Ja, Sir. Genau die.«
Der Mann stieß ein kurzes, heiseres Lachen aus. »Ich werd’ nicht mehr.« Er streckte eine wettergegerbte Hand aus. »Ich bin Finnegan O’Hare. Es ist mir ein riesiges Vergnügen, Sie kennenzulernen. Mehr, als Sie ahnen.« Aber warum hatte er so verblüfft gewirkt, als sie sich vorgestellt hatte?
Joey trat einen Schritt vor, um dem Mann die Hand zu geben. »Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen, und ich kann es kaum erwarten, meine Sanierungsideen mit Ihnen durchzugehen und die Immobilie zu sehen, damit ich mir ein besseres Bild davon machen kann, welche Arbeiten durchgeführt werden müssen.« Sie griff in ihre Tasche und zog Notizbuch und Druckbleistift heraus, dazu einige Notizen und Fragen, die sie klären musste, bevor sie den Job offiziell annahm.
O’Hare lächelte. »Immer mit der Ruhe. Sie warten besser …«
Die Eingangstür öffnete sich und der überarbeitete Geschäftsführer, der vor dem Imbiss telefoniert hatte, kam auf sie zu. »Der andere Projektleiter hat gerade abgesagt«, sagte er, als er die Nische erreicht hatte. »Jetzt habe ich nur noch diesen Joey, der viel weniger Erfahrung hat. Und zu spät ist er auch.«
Joeys Herz hämmerte wie eine Basstrommel. Er hatte sie ebenfalls Joey genannt. »Em … entschuldigen Sie …« Sie hob die Hand und winkte verlegen. Hatte sie in der Bewerbung versehentlich ihren Spitznamen angegeben? Das konnte doch nicht sein.
Der ältere der beiden Männer hob eine Hand. »Finn. Finn, warte.« Er zeigte auf Joey. Darf ich dir Joey Harris vorstellen?«
Dem anderen Mann fiel die Kinnlade herunter. »Joey Harris? Der Joey Harris, der sich für die Sanierung von Bleakpoint Light beworben hat? Pops, ich bin nicht in der Stimmung für einen deiner Späße.«
Joey zwang sich zu lächeln. »Genau genommen heiße ich Josephina Harris, aber ich …« Ein nervöses Lachen begleitete ihre Worte.
Die Blicke ihres Gegenübers huschten in einer Nanosekunde von Joeys Gesicht zu ihren Füßen und wieder zurück. »Auf Ihrer Bewerbung stand Joey Harris.«
Sie presste die Lippen aufeinander und richtete sich so weit auf, wie sie konnte, während sie die Hand ausstreckte. Augen zu und durch. »Ja, Sir. So nennen meine Freunde mich. Und Sie sind?« Joey hielt die Hand ausgestreckt, während sie darauf wartete, dass er sie ergriff.
»Finn O’Hare.«
Sie drückte seine Hand fest und widerstand der Versuchung, den Blickkontakt abzubrechen. Er hatte also einen kräftigen Kerl namens Joey erwartet. Keine zierliche weibliche Fassung. Es war nicht ihre Schuld, dass er zum falschen Schluss gekommen war – sie zog innerlich eine Grimasse –, abgesehen von der Kleinigkeit, dass sie bei der Bewerbung nicht ihren offiziellen Vornamen angegeben hatte. Sie erwiderte seinen prüfenden Blick und tat so, als würde auch sie ihn mustern und abschätzen, ob er ein würdiger Auftraggeber war.
Einen Vorteil hatte sie allerdings – sie war die einzige Option für die beiden Männer. Sie unterdrückte einen Seufzer. Dann wandte sie sich wieder an den älteren Mann. »Ich dachte, Sie wären Finnegan O’Hare.«
Er tippte sich an den Kopf. »Ich bin Finnegan O’Hare. Senior.« Seine blauen Augen funkelten im Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel. » Er rückte seine Kappe zurecht und grinste sie verschmitzt an. »Wenn Sie meinen Enkel hier meinen« – er deutete mit dem Daumen auf den jüngeren Mann – »sollten Sie nach Finn fragen, damit es keine Verwirrung gibt. Mich nennen die Leute hier Walt.«
»Walt?« Joeys Blick huschte zwischen den beiden Männern hin und her. Finns Miene war immer noch mürrisch. Seinem Großvater, der lebhaft und voller Elan war, schien die Wendung der Ereignisse Vergnügen zu bereiten. Aber welcher von beiden war jetzt für sie der Ansprechpartner?
»Sie nennen mich Walt, weil ich mit zweitem Namen Walter heiße. Finnegan hat mir noch nie gefallen. Klingt mir zu hochnäsig.« Er warf einen Blick auf die elegante Erscheinung seines Enkels, als wäre der das perfekte Gegenbeispiel.
Joey lächelte höflich und sagte: »Walt, Finn, es freut mich, Sie kennenzulernen, und ich freue mich darauf, mehr über Ihre Erwartungen und Pläne für den Leuchtturm zu hören und darüber, wie ich Sie als Projektleiterin am besten unterstützen kann. Und ich würde gerne Ihre Fragen beantworten, die Sie haben, was meine Erfahrungen mit der Sanierung und dem Erhalt historischer Gebäude betrifft.«
Walt nickte begeistert. »Ich mag sie, Finn. Sie ist die Richtige. Außerdem ist es ja mein Leuchtturm, oder? Ich stimme für Joey.«
»Ich überlege es mir, Pops.« Finn zeigte auf die Tür. » Haben Sie etwas dagegen, mit mir nach draußen zu kommen, um über die Einzelheiten zu reden?«
Er sprach ohne jegliche Wärme in der Stimme. Joey kannte diesen Tonfall. Sobald sie durch die Tür getreten waren, würde er sie abservieren. Sie zog eine Grimasse und widerstand dem Drang, die Schultern hängen zu lassen. »Natürlich, Sir.«
Sie warf Walt einen letzten Blick zu. Er fuhr mit den Fingerspitzen über eine knubbelige Narbe an seiner Hand, während er vor sich hinstarrte, als würde er noch einmal die Ereignisse durchleben, die diese Narbe verursacht hatten. Aber es lag nicht nur Schmerz in seinen Augen. Seine Miene hatte auch etwas Wehmütiges an sich. Anstatt durch die Tür zu treten, wäre Joey viel lieber geblieben, um herauszufinden, an welchen Kummer Walt gerade dachte.
* * *
Die junge Frau folgte Finn nach draußen und ihre selbstbewusste Haltung war jetzt ein bisschen weniger aufrecht. Walt war sich sicher, dass Joey viel Mumm hatte, aber etwas musste ihrem Selbstwertgefühl einen Dämpfer verpasst haben. Er würde Finns Entscheidung respektieren, wie er es versprochen hatte. Solange Finn sie ablehnte, weil sie nicht in der Lage war, die Restaurierung angemessen zu betreuen. Nicht, weil er einen Mann erwartet hatte.
Er behielt Finn und Joey genau im Blick.
Sie entfernte sich einen Schritt von ihm und Röte stieg ihr ins Gesicht. Würde sie gleich weinen? Vielleicht. Aber ausgehend von ihren geballten Fäusten würden es wohl eher Tränen der Wut als der Niedergeschlagenheit sein.
Finn gestikulierte entschuldigend, aber seine Miene war entschlossen. Walt schüttelte den Kopf. Er hatte diesen Jungen großgezogen, seit er fünf Jahre alt gewesen war, und obwohl er jetzt ein kantiges Kinn und Bartstoppeln hatte und keinen Babyspeck mehr, hatte diese eigensinnige Miene, wenn er einen Entschluss gefasst hatte, sich kein bisschen verändert.
Walt legte genug Bargeld für seinen Kaffee und ein großzügiges Trinkgeld auf den Tisch und machte sich auf den Weg nach draußen. Er trat näher und das Gespräch zwischen Finn und Joey erstarb. »Seid ihr bereit?«
Finn wandte sich zu ihm um. »Wofür?«
Joey drehte sich einen Moment lang weg, als wollte sie nach dem Meer suchen, von dem die salzige Brise herüberwehte, die ihr die Haare ins Gesicht schlug. Während sie Finn und Walt den Rücken zugekehrt hatte, nahm sie ein Taschentuch zur Hand und tat so, als würde sie sich die Nase putzen, bevor sie sich wieder umdrehte und die Gefühle aus ihrem Gesichtsausdruck verschwunden waren.
So ist’s recht, Mädchen. Gib nicht auf. Noch ist die Sache nicht entschieden. »Um der jungen Frau hier meinen Leuchtturm zu zeigen, was denn sonst?«
»Pops, wir sollten Miss Harris’ Zeit nicht vergeuden.«
Walt blickte weiterhin Joey an. »Miss Harris, würden Sie gerne meinen Leuchtturm sehen? Ich glaube, er ist noch zu retten. Sind Sie jemand, der sich vorstellen kann, was einmal sein könnte, wenn er sieht, was ist? Ich habe das Gefühl, Sie können das.«
Joey nickte und trat einen Schritt näher. »Ich …«
»Pops …« Finn funkelte ihn warnend an, aber Walt ignorierte ihn fröhlich.
»Gut, dachte ich mir.« Er unterdrückte das Grinsen, das sich einen Weg in sein Gesicht bahnen wollte, als er den zunehmenden Frust seines Enkels sah. Er verstand Finns Sorgen ja durchaus. Walt hatte sein komplettes Vermögen in ein altes Segelboot und eine verlassene Insel mit einem verfallenen Leuchtturm investiert. Und er war kein junger Hüpfer mehr.
Finn schnaubte. »Wir haben gerade darüber gesprochen, dass diese Arbeit vielleicht nicht …«
Walt machte eine wegwerfende Handbewegung und schnitt Finn damit das Wort ab. »Ich dachte, du wolltest nicht Miss Harris’ Zeit verschwenden. Dann hören wir besser auf zu palavern und legen los.« Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter auf Finns Audi. »Sie können uns einfach zum Hafen folgen. Um zu Bleakpoint zu kommen, müssen wir natürlich das Boot nehmen.« Er sah sich auf dem Parkplatz um und grinste. »Der da gehört bestimmt Ihnen. Ich glaube, ich habe noch nie einen Toyota in der Farbe gesehen.«
Joey errötete und zog ein bisschen den Kopf ein. »Tja, das ist meiner.«
Während Joey zu ihrem Pickup ging, schlenderte Walt zum schwarzen Audi seines Enkels. Hinter ihm murmelte Finn etwas Unverständliches. Als sie im Wagen saßen, fragte Finn. »Ist dein Boot überhaupt schon seetüchtig, Pops? Was machen wir denn, wenn wir ablegen und Miss Harris im Sund versenken?«
Walt wurde wütend. »Natürlich ist es seetüchtig. Wie kannst du mein Boot so beleidigen?« Obwohl Walt gerade ein größeres Leck geflickt hatte, als Finn das letzte Mal zu Besuch gewesen war. Und ein Loch im Segel. Aber ein junger Bursche, der im Winter auf der Suche nach Arbeit gewesen war, hatte es geschafft, das Boot wieder flottzumachen.
Walt sah Finn mit seinem besten elterlichen Blick an. »Und warum bist du so gegen Miss Harris? Bevor sie erschienen ist, warst du doch ganz Feuer und Flamme.«
Finn fuhr die menschenleere Straße entlang und sein ungläubiger Blick war starr nach vorne gerichtet. »Ich dachte, das müsste ich nicht erklären. Aber ich verstehe nicht, warum du ihr falsche Hoffnungen machst.«
»Ich mache ihr keine falschen Hoffnungen. Das nennt man Manieren, mein Junge.« Walt schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht fassen, dass du sie einfach so abservierst, nachdem sie die lange Fahrt hierher gemacht hat. So habe ich dich wirklich nicht erzogen. Außerdem glaube ich, dass sie genau die Richtige ist, um den Leuchtturm zu restaurieren.« Walt spürte bis in seine alten Knochen, dass Joey Harris für diesen Auftrag wie geschaffen war.
Finn schnaubte verächtlich. »Wir haben doch vereinbart, dass ich den Projektleiter aussuche, und sie wird es definitiv nicht.«
Walt runzelte die Stirn. »Sexismus und Altersdiskriminierung in einem Atemzug. Du solltest dich besser zurückhalten, bevor du einen Fehler machst.«
»Wie bitte?«
»Du hast mein Leuchtturmprojekt an dich gerissen, weil du denkst, ich wäre zu alt und trottelig, um damit fertigzuwerden. Und du tust Joey ab, weil sie eine Frau ist.«
Finn konzentrierte sich wieder auf die Straße und schüttelte den Kopf. »Es ist zu gefährlich für sie, allein da draußen auf der Insel zu sein. Grottiger Handyempfang. Kein Internet. Du bezeichnest es vielleicht als sexistisch, aber ich sage dir, es ist nur offen und ehrlich. Die Bautrupps werden höchstwahrscheinlich nur aus Männern bestehen und du weißt, was das bedeuten kann.«
»Sollte es nicht ihre eigene Entscheidung sein, ob sie sich das zumuten will? Außerdem bin ich mir sicher, dass sie auf sich selbst aufpassen kann, nachdem ich ihren Lebenslauf gelesen habe.«
Wieder schnaubte Finn spöttisch. »Die Frau fährt einen rosafarbenen Pickup mit der Aufschrift Josephinas Eventschmiede. Sie hat bei der Bewerbung nicht mal ihren richtigen Namen genannt. Sie ist Eventmanagerin, keine Projektleiterin. Das hat in ihrem kurzgehaltenen Lebenslauf nicht gestanden.«
Walt wiegte den Kopf hin und her. »Ich würde sagen, das war ihr einziger Fehltritt.«
Finn nickte heftig und sah erleichtert aus, weil sie endlich einer Meinung waren.
Walt unterdrückte ein Grinsen. »Mich wundert es, dass sie das Eventmanagement nicht als relevante Berufserfahrung betrachtet. Ich würde sagen, es qualifiziert sie mindestens genauso für diesen Job wie ihre Erfahrung mit Häuserrenovierungen. Vielleicht sogar noch mehr.«
»Was?«
»Wenn du wählen müsstest, ob du Ingenieure, Architekten und Bauarbeiter organisieren willst, damit die Arbeiten effizient laufen, oder eine hysterische Braut, eine gefühlsduselige Brautmutter, die eine Traumhochzeit für ihre Tochter will – ganz zu schweigen von fünfzehn Brautjungfern, Cateringdiensten, Musikern, Floristinnen und einer Sitzordnung für fünfhundert Personen und tausend andere Details, die ich mir nicht einmal vorstellen kann –, was meinst du, wäre einfacher? Und überleg dir gut, was du antwortest. Deine Grandma Martha, Gott hab sie selig, hat Veranstaltungen organisiert, bevor du geboren wurdest. Ich weiß, was für logistische Albträume diese Frau gemeistert hat.«
Finns angespannte Schultern lockerten sich etwas und der Anflug eines Lächelns machte seine Züge weicher. Er war ein guter Junge, wenn er nicht so verkrampft war vor lauter Sorgen. »Dich hat Gandma jedenfalls gut im Griff gehabt.« Finn warf Walt einen Blick zu. »Diese Rolle finde ich deutlich anstrengender, als ich ursprünglich dachte.«
Walt grunzte. »Ach was, ich brauche kein Kindermädchen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Wenn ich den Schmerz verkraften musste, deine Grandma zu verlieren, kann ich mich doch wohl ein bisschen daran erfreuen, Dinge zu tun, die mir in den Sinn kommen, solange mein alter Körper es noch kann.«
»Und deshalb hast du beschlossen, ein heruntergekommenes Segelboot und einen baufälligen Leuchtturm zu adoptieren?« Finn grinste.
Sie bogen auf den Parkplatz am Yachthafen ein. Finn stellte den Wagen ab. Dann wandte er sich seinem Großvater zu und jetzt war seine Miene wieder besorgt. »Aber im Ernst, Pops, warum bedeutet dir dieses Leuchtturmprojekt eigentlich so viel? Es ist doch mehr als ein Hobby für dich. Da ist irgendwas, wovon du mir nichts erzählt hast.«
Walt gab seinem Enkel einen Klaps auf die Schulter und löste dann seinen Sicherheitsgurt. »Das, mein Junge, ist eine ziemlich lange Geschichte, und Miss Harris wartet auf uns.«
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19.03.2025Wolke 
Wiedergutmachung vor stimmungsvoller Kulisse
Josephina, kurz Joey, bleibt als letztes Familienmitglied noch in Copper Creek, um den guten Ruf der Familie wiederherzustellen. Aufgrund einer beruflichen Flaute nimmt sie einen zeitlich begrenzten Auftrag als Bauleiterin in der Nähe von Ocracoke an. Joey soll für den über 80-jährigen Walt einen stillgelegten Leuchtturm sanieren. Damit möchte er einen Fehler seiner Jugend wiedergutmachen. Sein
Enkel Finn ist zunächst gar nicht glücklich über Joey als Projektleiterin. Aber Walt sieht mehr in Joey. Im Zuge der Sanierung findet Joey alte Tagebuchseiten im Gemäuer des Leuchtturms versteckt. Wer hat sie geschrieben? Warum wurden sie versteckt? Und welche Verbindung hat Walt zu diesem Leuchtturm? Die Handlung hat noch einige spannende Momente parat und der Leser kann sehr gut miträtseln, was es mit dem Leuchtturm und Walts Jugendgeschichte auf sich hat.
Den Erzählstil empfand ich als eher ruhig. Die Liebesgeschichte entwickelte sich langsam, sanft und „nebenher“. Walt war mir sehr schnell sympathisch. Und auch wenn Finns erster Auftritt nicht so freundlich erschien, wandelte sich das Bild von ihm relativ schnell und man konnte den fürsorglichen Enkel erkennen. Joey fand ich durchweg nett, wobei ich das Charismatische und Besondere, das Walt sofort in ihr sah, nicht so offensichtlich fand und auch nicht so stark nachempfinden konnte.
Der christliche Glaube kommt immer wieder angenehm vor, ohne aufdringlich zu sein. Das Cover ist wunderschön und die Kulisse der Handlung traumhaft schön.
Insgesamt hat die Geschichte großes Potenzial, konnte mich jedoch nicht so fesseln und mitreißen, wie es die vorherigen Romane von Amanda Cox taten.
Lieblingszitage: „Ich glaube, jetzt bin ich endlich so weit, dass ich mich nicht mehr für die Fehler bestrafe, die ich als Teenager gemacht habe. Dass ich mir Dinge vergebe, die Gott mir längst vergeben hat.“ (S. 216)
„Weil Gott uns genau da begegnet, wo wir sind. Und vielleicht zerbrechen Dinge in unserem Leben auf dem Weg. Die gute Nachricht ist, dass Gott gewissermaßen Sanierungsprofi ist.“ (S. 285)
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18.03.2025Raphaela23 
Das Buch startet direkt mit einem fesselnden Prolog, der Lust auf die Geschichte macht und das Interesse an den Charakteren und Geschehnissen entfacht. Dann entfaltet sich die Geschichte aus diversen Sichtweisen - kurze Rückblenden ergänzen dabei die hauptsächlich in der Gegenwart spielende, gut nachvollziehbare, Handlung. Nach und nach werden so die Geheimnisse und Zusammenhänge um die einzelnen Personen aufgedeckt.
Einiges lässt sich erahnen, aber Vieles wird erst im Leseverlauf klarer, wodurch die Lektüre spannend und mitreißend bleibt.
Der Schreibstil der seelsorgerisch erfahrenen Autorin ist packend sowie einladend und erlaubt facettenreiche Einblicke in das Gefühlsleben der sympathisch dargestellten Hauptcharaktere. Zur Sprache kommen vor allem die Themen Reue, Altlasten, Aussöhnung, Chancen-ergreifen und persönliches Wachstum.
Zudem entwickeln sich innerhalb der Story Liebes- und Freundschaftsgeschichten, die jedoch nicht im Fokus der Erzähltaktik stehen und daher nicht so detailliert ausgeführt sind, wie sie es sein könnten. Einige der gut eingeflochtenen Nebenstränge wirken dadurch etwas flach und lassen differenziertere Interaktionen missen. Der Aufbau des Buches zielt vielmehr darauf ab, die eigentliche Aussagekraft in der Gesamtstory zu entdecken. Zwischendurch war ich daher ein kleinwenig von der Gestaltung der Geschichte enttäuscht, da ich mir mehr Tiefe erwartet hätte. Diese kam jedoch auf den letzten - mich dann noch sehr überzeugenden - 50 Seiten sehr schön zur Geltung.
Dass innerhalb der Geschichte mehrmals die Rede von angeblich spukenden Gespenstern und Aberglauben war, hat mir nicht so zugesagt, wenngleich sich die Protagonistin davon distanziert und es nur den Glauben der Dorfbewohner widerspiegelt.
Die den Roman einrahmenden Bibelverse sind sehr schön ausgewählt; in dem Buch wird zuerst nur sporadisch Bezug auf den christlichen Glauben genommen. Dieser kommt ebenfalls erst auf den letzten Seiten so wirklich zur Geltung und gibt der Handlung dann eine schöne Bedeutungstiefe.
Ein mitreißendes und bewegendes Buch mit schönem Einblick in verschiedene Lebenswege, das erst in seinem Ende und der Gesamtbetrachtung so richtig zur Entfaltung kommt!
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18.03.2025Sara 
„Tiefgehend, heilsam, mitreißend“
Der Roman „Die Tochter des Leuchtturmwächters“ von Amanda Cox handelt zunächst von einer jungen Frau, die kurz davorsteht, ihre Existenzgrundlage zu verlieren und dadurch einen großen Schritt aufs Wasser wagt, indem sie ein völlig anderes Jobangebot annimmt, das weit von ihrer Heimatstadt entfernt ist. Dort lernt sie einen Großvater und seinen erwachsenen Enkel kennen und erkennt schnell,
dass hinter dem neuen Job noch so viel mehr steht: tiefvergrabene, ungeklärte und unvergebene Begebenheiten gepaart mit einem Herz, das nach Vergebung und neuer Hoffnung sucht.
Die Autorin nimmt ihre Leserschaft mit auf die mittlerweile verlassene Insel Bleakpoint Island, wo nicht nur ein stillgelegter Leuchtturm sanierungsbedürftig ist, sondern eigentlich auch die Leben aller Hauptfiguren in dem Buch. Nach und nach, je tiefer sie in die Geschichte des Leuchtturms graben, je näher sie der Wahrheit im Leben des Großvaters kommen, desto mehr erkennen sie, dass mit Gott alles möglich ist – ein neues Leben, Vergebung, Hoffnung und Liebe.
Das Buch hat mich sehr bewegt und mitgerissen, da die Autorin sehr fein schreibt und es wunderbar schafft, beide Zeitebenen miteinander zu verweben. Ich konnte es kaum abwarten, das Ende der Geschichte zu erfahren und war sehr überrascht, wie sich alles fügt.
Ich empfehle es sehr gerne weiter, nicht nur an die Romantiker unter uns, sondern auch an diejenigen, die auf der Suche nach besonderen Geschichten sind, bei denen der Glaube und die Vergebung, die durch Gott möglich sind, tiefgreifende Veränderungen schaffen können.
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17.03.2025MeineKleineBuecherecke 
Der neue Roman von Amanda Cox hat mich komplett begeistert!
Wir begleiten Josephina - kurz Joey - mit auf eine kleine Insel am südlichen Rand der Outer Banks in North Carolina, wo sie einen alten Leuchtturm restaurieren soll. Dem neuen Besitzer- dem über achtzig Jahre alten Finnegan W. O'Hare - ist es ein persönliches Anliegen, dass der Turm
nicht verfällt. Für ihn ist es eine Art Wiedergutmachung für einen Fehler aus der Vergangenheit, den er sich bis heute nicht vergeben konnte.
Als Joey in den Wänden des Leuchtturms kleine Zettel mit Aufzeichnungen einer sogenannten Mae entdeckt und es plötzlich zu allerlei eigenartigen Vorfällen auf der Insel kommt, wird das Herzensprojekt des alten Mannes auch ihr persönliches Anliegen. Gemeinsam mit seinem Enkel gehen sie den Hinweisen nach und entdecken dabei Dinge, die zwar vor langer Zeit geschehen sind, aber noch heute Auswirkungen auf das Leben vieler Menschen haben...
Amanda Cox schreibt Romane, die einfach zu mir sprechen und mich auf einer tieferen Ebene berühren! Sie hat die Gabe, Geschichten auf eine Art und Weise zu erzählen, dass man sich zwischen den Seiten verliert und komplett in das Geschehen eintaucht. Man fühlt mit den Charakteren und deren Schicksalen mit, als wenn man selbst betroffen wäre und freut sich, wenn es dann zu einem Happy End kommt.
Doch nie wirkt die Entwicklung der Geschichte unrealistisch, sondern jedes Mal authentisch und lebens-/ alltagsnah.
Die Autorin spricht in ihren Romanen immer wichtige Themen wie unter anderem Trauerbewältigung, die Macht der Vergebung, die Kraft Gottes unser Leben zu heilen und wiederherzustellen, etc. an und schafft es dabei jedes Mal aufs Neue, mit ihren Geschichten eine Botschaft der Hoffnung zu vermitteln.
Glaube, Liebe, Vergebung, Neubeginn... all das finden wir in den Büchern von Amanda Cox und deswegen gehört sie mitunter zu meinen liebsten Autoren!
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17.03.2025Raphaela23 
Das Buch startet direkt mit einem fesselnden Prolog, der Lust auf die Geschichte macht und das Interesse an den Charakteren und Geschehnissen entfacht. Dann entfaltet sich die Geschichte aus diversen Sichtweisen - kurze Rückblenden ergänzen dabei die hauptsächlich in der Gegenwart spielende, gut nachvollziehbare, Handlung. Nach und nach werden so die Geheimnisse und Zusammenhänge um die einzelnen Personen aufgedeckt.
Einiges lässt sich erahnen, aber Vieles wird erst im Leseverlauf klarer, wodurch die Lektüre spannend und mitreißend bleibt.
Der Schreibstil der seelsorgerisch erfahrenen Autorin ist packend sowie einladend und erlaubt facettenreiche Einblicke in das Gefühlsleben der sympathisch dargestellten Hauptcharaktere. Zur Sprache kommen vor allem die Themen Reue, Altlasten, Aussöhnung, Chancen-ergreifen und persönliches Wachstum.
Zudem entwickeln sich innerhalb der Story Liebes- und Freundschaftsgeschichten, die jedoch nicht im Fokus der Erzähltaktik stehen und daher nicht so detailliert ausgeführt sind, wie sie es sein könnten. Einige der gut eingeflochtenen Nebenstränge wirken dadurch etwas flach und lassen differenziertere Interaktionen missen. Der Aufbau des Buches zielt vielmehr darauf ab, die eigentliche Aussagekraft in der Gesamtstory zu entdecken. Zwischendurch war ich daher ein kleinwenig von der Gestaltung der Geschichte enttäuscht, da ich mir mehr Tiefe erwartet hätte. Diese kam jedoch auf den letzten - mich dann noch sehr überzeugenden - 50 Seiten sehr schön zur Geltung.
Dass innerhalb der Geschichte mehrmals die Rede von angeblich spukenden Gespenstern und Aberglauben war, hat mir nicht so zugesagt, wenngleich sich die Protagonistin davon distanziert und es nur den Glauben der Dorfbewohner widerspiegelt.
Die den Roman einrahmenden Bibelverse sind sehr schön ausgewählt; in dem Buch wird zuerst nur sporadisch Bezug auf den christlichen Glauben genommen. Dieser kommt ebenfalls erst auf den letzten Seiten so wirklich zur Geltung und gibt der Handlung dann eine schöne Bedeutungstiefe.
Ein mitreißendes und bewegendes Buch mit schönem Einblick in verschiedene Lebenswege, das erst in seinem Ende und der Gesamtbetrachtung so richtig zur Entfaltung kommt!
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13.03.2025Märchens Bücherwelt 
Inhalt: Joey Harris übernimmt nach einem herben Tiefschlag in ihrer Heimatstadt den Auftrag, einen stillgelegten Leuchtturm zu sanieren. Obwohl sie an ihrem neuen Wirkungsort auch erst mit Gegenwind zu kämpfen hat, so hat sie bei dem neuen Besitzer Walt einen Stein im Brett. Nach und nach kommt sie hinter die Gründe, was er mit diesem Leuchtturm verbindet und wie
Pflicht und Schuld eng zusammenhängen.
Schon die ersten beiden Romane der Autorin haben mich sehr berührt, weil sie so tiefgründig, gefühlvoll, ausdrucksstark und emotional sind. Auch dieser hier gefiel mir sehr, obwohl er nochmal völlig anders, ruhiger, sanfter und doch absolut realitätsnah ist. Er lebt mehr durch die verschiedenen Persönlichkeit, die mir auf ihre ganz eigene Art unglaublich gut gefallen haben. Nicht nur durch Walts Geschichte, sondern auch durch Joeys Familie erlebt man auf verschiedene Weise, was es bedeutet, Geduld, Güte, inneren Frieden und Vergebung zu finden, auch wenn dies viel Zeit und Raum braucht. Nicht alles ist so offensichtlich und Missverständnisse sorgen für Entwicklungen, die das Schicksal auf Umwege schickt, bis man merkt, dass Gott trotzdem seinen ganz eigenen Zeitplan hat.
Ich konnte mich sowohl in die Umgebung als auch die Charaktere sofort hineinversetzen, es war, als begleite man die Personen auf ihren unterschiedlichen Wegen und ist natürlich gespannt, was sich hinter all den Geheimnissen und Spukgeschichten wirklich verbirgt, wobei man so manche Zeitreise in die Vergangenheit durchlebt.
Wenn es auch nicht ganz so emotional wie die Vorgängerbände war, so hab ich das Buch genossen, hab ebenso gelitten, die Verzweiflung und den Schmerz gespürt, aber auch gelacht und mich gefreut, wenn es so manchen Überraschungseffekt gab, der nicht unbedingt immer absehbar war.
Die sich anbahnende Romanze war auch realitätsnah und hat sich ebenso wie der Glaube ganz dezent und unaufdringlich in die Geschichte gefügt, so dass es ein rundum Wohlfühlpaket war, was mir schöne Lesestunden bereitet und sich für mich zu einem Lesehighlight entwickelt hat.
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13.03.2025bibliothek.auf.dem.land 
Wäre das nicht ein Traum: eine eigene Insel mit Leuchtturm besitzen zu dürfen?
Der Leser darf Joey bei der Restaurierung eines alten Leuchtturms begleiten. Einsam und verlassen steht er auf einer Insel, die nur mit dem Boot zu erreichen ist.
Viele Geheimnisse und Erzählungen wabern über der Insel. Wer war Saint Mae, die angeblich viele Schiffbrüchige gerettet haben soll? Sind von
ihr die Tagebuchseiten in den Ritzen des alten Gemäuers? Joey macht sich auf die Suche und entdeckt unglaubliches.
Niemals hätte sie damit gerechnet, dass selbst ihre eigenen Probleme durch diese Erlebnisse angegangen werden können.
Der Schreibstil der Autorin ist sagenhaft. Sie führt den Leser durch viele Wirrungen des Lebens, hält an wunderschönen Schauplätzen an, lässt den Blick in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft schweifen.
Verlorene Zeit, Reue und Versagen sind ein großes Thema des Romans, dem aber Heilung, Vergebung und unverdiente Gnade gegenüberstehen.
Der christliche Glaube wird dezent erwähnt, ist aber die Grundlage der Protagonisten.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Man ist beeindruckt und überwältigt, welche Wege Gott mit dem Einzelnen geht. Wege, mit denen man nie gerechnet hätte, die aber in unendlicher Dankbarkeit enden.
Amanda Cox ist für mich eine begnadete Autorin und ich kann das Buch wärmstens empfehlen.
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26.02.2025Kristina 
Ein Leuchtturm, seine alte Geschichte und Chancen für die Zukunft
Joeys Leben ist aus den Fugen geraten, unverschuldet kam ihre Familie in Verruf und nun ist das Auftragsbuch der jungen Eventmanagerin leer. Als sie eine Stellenanzeige entdeckt, in der ein Projektleiter für die Sanierung eines Leuchtturms gesucht wird, beschließt Joey sich zu bewerben. Erfahrungen im Bau hat sie in der
Firma ihres Vaters gesammelt und eine kurze Auszeit weit weg von der Heimat wird ihr sicher gut tun...
Der 80-jährige Finnegan W. O'Hare, von allen nur Walt genannt, hat eine kleine Insel in North Carolina gekauft. In der Region hat er seine Kindheit und Jugend verbracht bis sich sein Leben im 2. Weltkrieg für immer veränderte. Jetzt ist er zurückgekehrt und möchte den auf der Insel befindlichen Leuchtturm in Gedenken an seine Jugendfreundin Cay sanieren. Schuldgefühle plagen ihn seit er als 16-Jähriger Entscheidungen traf und Cay für immer verloren hat. Als Joey bei den Sanierungsarbeiten in den Mauerritzen des Leuchtturms versteckte Notizen findet, kommen sie und Walt's Enkel Finn einer alten Geschichte auf die Spur. Doch wer interessiert sich außerdem für diese Notizen" Werden Joey und Finn alle Puzzleteile der Geschichte finden, die sich damals zugetragen hat"
„Die Tochter des Leuchtturmwächters“ ist ein leiser und doch fesselnder Roman. Amanda Cox hat einen angenehmen Schreibstil, detailliert und beschreibend, so dass man sich alles gut vorstellen kann. Ich mochte das Setting, die kleine Insel mit dem Leuchtturm sehr. Die einzelnen Charaktere habe ich schnell ins Herz geschlossen. Joey, Walt und Finn... sie alle haben Schweres aus der Vergangenheit im Gepäck und dürfen lernen los zu lassen, sich selbst zu vergeben und Neuanfänge zu wagen. Spannend und interessant sind die „Ausflüge“ in die Zeit des 2. Weltkrieges. Wie Puzzleteile fügen sich die Notizen im Leuchtturm mit den Erinnerungen von Walt und einer alten Frau, deren Rolle in der Geschichte lange Zeit unklar ist, zusammen. Überraschende Wendungen sorgen immer wieder für Spannung.
Ich habe den Roman sehr gern gelesen, bin tief eingetaucht in die Geschichte. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.
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13.02.2025annislesewelt 
Endlich ein neuer Roman von Amanda Cox auf dem deutschen Markt und ich habe mich so gefreut.
Gleich zu Beginn des Buches trifft man auf Joey und wird von ihrer Geschichte gepackt. Als dann auch noch Walts Geschichte und die des Leuchtturms dazu kommen, war es völlig um mich geschehen. Lange habe ich mich gefragt, wie der Prolog zur Geschichte
passt, hatte recht schnell eine Ahnung, um dann festzustellen - nein, so einfach ist es dann doch nicht.
Das Setting am Leuchtturm ist zauberhaft, und die Beschreibungen ließen Bilder vor meinen inneren Augen entstehen. Es war so schön, sanft, lockend und weich beschrieben und hat mich komplett in eine andere Welt entführt.
Diese Welt war faszinierend, denn Joey entdeckt Geheimnisse am Leuchtturm und macht sich auf die Suche nach Antworten. Durch Briefe, Funde und Erinnerungen gibt es Einblicke in vergangene Tage, und es bleibt dadurch abwechslungsreich und spannend.
An die vorherigen Bücher von Amanda Cox kommt dieses Buch meiner Meinung nach nicht ganz heran und ist doch wunderschön, unterhaltsam und sehr gut zu lesen.
Dieses Buch war für mich besonders, da ich dadurch völlig abtauchen konnte um die Geschichte zu genießen, den Alltag zu vergessen und eine kleine Liebe zu beobachten. In erster Linie geht es aber um den Leuchtturm und seine Geschichte, wobei Themen wie Reue, Kummer, Verzweiflung, Hoffnung und Vergebung thematisiert werden. Die Liebesgeschichte ist hier eine nette Beigabe und hat mir Spaß gemacht, doch sie dominiert nicht.
"Die Tochter des Leuchtturmwärters" ist somit ein spannendes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und das mir Lust auf weitere Bücher dieser Autorin gemacht hat.
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