Beas geflüsterte Worte, als sie mich zum Abschied umarmt hatte, klangen immer noch falsch. »Du wirst die Nächste sein.« Sie wusste genauso gut wie ich, dass ich seit über einem Jahr mit niemandem mehr ausgegangen war. Seit Mamas unerwartetem Tod und Dads Beinahe-Zusammenbruch.
Mama und ich waren nicht so gewesen wie die meisten Mütter und Töchter, die ich kannte. Mamas Welt hatte sich nicht um mich gedreht, sondern um meinen Bruder Emmett. Ich glaubte nicht, dass mich Mama absichtlich ausgeschlossen hatte. Neben ihrer alles verzehrenden Hingabe für Emmett und in ihrer Sorge um ihn war einfach kein Platz für mich gewesen. Selbst jetzt, ein Jahr nach ihrem plötzlichen Tod, sprach Emmett noch mit ihr, als säße sie direkt neben ihm. Dad sagte, trotz seiner siebzehn Jahre habe Emmett den Verstand eines fünfjährigen Kindes und könne die Bedeutung des Todes nicht begreifen. Vielleicht würde er das nie können. War das vielleicht sogar eine bessere Art zu leben als unter der schweren Decke der Trauer und Schuldgefühle, die ich jeden Tag mit mir herumschleppte?
Ich seufzte erneut und nahm den Roman zur Hand, den ich vor einer Stunde weggelegt hatte. Wer die Nachtigall stört war in aller Munde, aber mir gelang es nur schwer, Zugang zu der Geschichte zu finden. Dennoch war ich fest entschlossen, heute weiter als bis zu Kapitel fünf zu kommen.
Ich hatte bereits ein paar Seiten geschafft, als die Eingangstür des Hotels aufging. Die Nachmittagssonne spiegelte sich so stark auf dem Messing und Glas, dass ich den zurückkehrenden Gast nicht erkennen konnte. In der Gewissheit, dass er an mir vorbeigehen und auf die Fahrstühle zusteuern würde, las ich weiter. Da das Maxwell House inzwischen hauptsächlich von Dauergästen bewohnt und nicht mehr wie früher das Zentrum von Nashvilles sozialem und politischem Leben war, wurde die Rezeptionistin im Grunde nur gebraucht, wenn ein Gast eine klemmende Kommodenschublade nicht aufbekam oder eine Maus durch den Flur huschen sah.
Schritte bewegten sich durch die Lobby, gleichzeitig klingelte das Telefon auf dem Tresen. Ich nahm den Hörer ab, die größte körperliche Anstrengung seit heute Mittag.
»Hier ist Audrey Whitfield. Was kann ich für Sie tun?«
Am anderen Ende der Leitung kicherte unsere Telefonistin. »Audrey, hier ist Lucille.«
»Entschuldige. Ich dachte, es wäre ein Gast.«
»Mach dich bereit.« Ihre Stimme war ganz leise.
»Worauf?«
»Er steuert geradewegs auf dich zu«, flüsterte sie, dann legte sie auf.
Der Fremde kam bei der Rezeption an. Jetzt verstand ich Lucilles kurze Botschaft. Er sah unbeschreiblich attraktiv aus – als wäre er geradewegs dem Titelblatt eines Modekatalogs entstiegen.
»Hallo. Ich bin Jason Sumner. Ich habe ein Zimmer reserviert.«
Ich blinzelte. Dann runzelte ich die Stirn. Eine neue Reservierung? Warum hatte Dad das nicht erwähnt?
»Selbstverständlich, Mr Sumner.« Ich lächelte, als würde mich seine unerwartete Anwesenheit auf der anderen Seite des langen, polierten Tresens nicht völlig überrumpeln. »Warten Sie bitte einen kurzen Moment. Ich sehe nach, welches Zimmer für Sie vorbereitet ist.«
Ich eilte durch den schmalen Flur hinter der Rezeption zum Hotelbüro. Dad war unterwegs, um mit dem Sachbearbeiter vom Finanzamt irgendwelche Diskrepanzen zu klären. Er würde bestimmt nicht so schnell zurückkommen, deshalb musste ich in den Papieren auf dem Schreibtisch kramen, bis ich fand, was ich suchte: eine Rechnung, die in Dads unverkennbarer Handschrift mit dem Datum von vor drei Tagen versehen war und eine überraschende Reservierung für die nächsten vierzehn Tage enthielt.
Ich schnappte mir das Blatt und marschierte zur Rezeption zurück.
Dad hatte jedes Recht, neue Reservierungen anzunehmen, aber es wäre wirklich hilfreich, wenn er mich darüber informieren würde. Hatte er ein Zimmermädchen beauftragt, alles für Mr Sumners Ankunft vorzubereiten? Das bezweifelte ich.
In den letzten vierzehn Monaten hatte sich so vieles verändert, auch Dads Geschäftssinn und die Leidenschaft für seine Arbeit. Dazu kam, dass das Hotel mitten in unserer Trauerzeit verkauft worden war. Der neue Eigentümer, Mr Edwin, schien ein netter Mann zu sein und hatte Dad erlaubt, sich einige Zeit freizunehmen, aber vor ein paar Wochen hatte er ihm mitgeteilt, dass er im neuen Jahr größere Veränderungen plane. Er wolle das Hotel modernisieren und ihm neues Leben einhauchen, hatte er gesagt. Was das genau bedeutete, wussten wir nicht, aber ich spürte, dass mein Vater beunruhigt war.
Wie würden sich die Veränderungen auf die vielen Langzeitbewohner auswirken? Wie würden sie sich auf unsere Familie auswirken?
Ich bog um die Ecke und setzte ein Lächeln auf. »Hier habe ich Ihre Reservierung, Mr Sumner.«
Er verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen. »Gut. Ich dachte schon, es könnte ein Problem geben. Ich wollte schon immer einmal im Maxwell House wohnen.«
»Ich musste nur kurz nachschauen.« Während ich seinen Namen und seine Adresse ins Gästebuch eintrug, fiel mir auf, dass er in Charleston, South Carolina, wohnte. Sein relativ langer Aufenthalt in Nashville so kurz vor den Weihnachtsfeiertagen weckte meine Neugier, aber eine der obersten Regeln im Hotelservice, die mir Dad schon als Jugendliche eingebläut hatte, lautete: Stell keine Fragen!
In diesem Moment klingelte das Telefon. Ich warf einen Blick zu Lucilles Büro, wo sie im Türrahmen stand und mir bedeutete, den Anruf entgegenzunehmen.
»Bitte entschuldigen Sie mich einen Moment.«
Mr Summer nickte und betrachtete die kunstvoll geschnitzten Balus-traden, die den offenen Raum auf der Galerie umgaben und die Marmortreppe säumten.
Ich nahm ab und drehte Mr Sumner den Rücken zu. »Hier ist Audrey. Ich habe einen Gast.«
»Ich weiß. Ich störe dich wirklich nur ungern.« Lucilles neckender Tonfall von vorhin war verschwunden. »Mrs Ruth hat gerade angerufen. Emmett benimmt sich hysterisch. Er sagt, mit Miss Priscilla stimme etwas nicht.«
Eine Gänsehaut lief über meinen Rücken. Die schrullige alte Dame hatte mich bei den seltenen Gelegenheiten, in denen ich Dad zu ihrer Suite begleitet hatte, immer ein wenig eingeschüchtert. Emmett, der auf jeden offen zuging, gehörte hingegen zu den wenigen Menschen, zu denen sie gern Kontakt hatte. Ich wusste nicht, wie alt sie genau war oder wie es um ihre Gesundheit stand, aber wenn mein Bruder aufgewühlt war, war das kein gutes Zeichen.
»Danke. Ich kümmere mich darum.«
Nashville, Tennessee
29. April 1897
»Meine Güte, Priscilla! Schau dir nur die vielen Leute an! So eine große Menschenmenge habe ich noch nie gesehen!«
Ich konnte Mutter über den ohrenbetäubenden Lärm der quietschenden Räder des Zuges hinweg kaum verstehen. Auf dem Bahnsteig vor unserem Waggon, der in den überfüllten Bahnhof einfuhr, herrschte lautes Stimmengewirr, und der Schaffner schrie praktisch, um uns auf das Offensichtliche hinzuweisen: Wir hatten unser Ziel, Nashville, Tennessee, erreicht.
Hunderte Fahrgäste strömten auf unzähligen Gleisen aus den Eisenbahnwaggons und waren alle aus demselben Grund hier: um die Tennessee Centennial Exposition zu besuchen, die in zwei Tagen zur Feier des hundertsten Bestehens des Bundesstaates Tennessee eröffnet werden würde.
Ich hielt die Hand an meine Stirn, um meine Augen gegen die Spätnachmittagssonne abzuschirmen, und verfolgte das Geschehen vor dem Fenster mit offenem Mund. Auch ich hatte noch nie zuvor so viele Menschen an einem Ort gesehen. Wie sollten wir Papa in diesem Gedränge finden? Er war schon Anfang der Woche mit dem Präsidenten und anderen führenden Vertretern der Eisenbahn nach Nashville gefahren, um sicherzustellen, dass ihr Ausstellungsgebäude auf dem Expo-Gelände für die Millionen Besucher, die im Laufe der nächsten sechs Monate durch die Tore strömen würden, bereit war.
Die Handvoll Fahrgäste in unserem Privatwaggon – Ehefrauen, Kinder und Freunde von wichtigen Eisenbahninvestoren – begannen, ihre Sachen einzupacken und auszusteigen.
»Priscilla, pass auf deine Handtasche auf. Ich dachte, es wäre eine kluge Entscheidung, unseren Schmuck selbst mitzunehmen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Schau dir das nur an! Dein Vater hätte doch sicher dafür sorgen können, dass wir an einer Stelle eintreffen, die nicht so öffentlich ist.«
Ich schmunzelte. Mutter war ein unverbesserlicher Snob. »Wir sind nicht wichtiger als irgendjemand von diesen Leuten da draußen.« Ich deutete auf die vielen Menschen auf dem Bahnsteig. »Sie sind hier, um Tennessees Geburtstag zu feiern, genau wie wir.«
Mutter bedachte mich mit einem langen, gequälten Seufzen. Dieses Seufzen hatte ich in den fünfundzwanzig Jahren meines Lebens als einzige Tochter von Cora und Eldridge Nichols schon sehr oft zu hören bekommen.
»Du weißt genauso gut wie ich, dass dein Vater und dein Großvater einen wichtigen Beitrag zum Bau dieser Eisenbahn geleistet haben. Du musst mehr Stolz auf dein Erbe zeigen. Dein Vater ist immer noch verletzt, weil du uns ursprünglich nicht nach Nashville begleiten wolltest. Du hättest es verpasst, den Erfolg seiner ganzen Anstrengungen zu sehen, die Eisenbahnausstellung zu einer der großen Attraktionen auf der Expo zu machen.«
Ich wusste, dass es am besten war, den Mund zu halten, wenn Mutter sich genötigt sah, mir einen Vortrag zu halten.
Die Vorfreude auf die Jubiläumsfeier des Bundesstaats Tennessee – die genau genommen mit einem Jahr Verspätung gefeiert wurde – hatte in den letzten Monaten vor der Eröffnung am 1. Mai geradezu fieberhafte Ausmaße angenommen. Es war das einzige Gesprächsthema, über das alle redeten. Unzählige Male waren Papa und seine Geschäftspartner mit ihrem mit Flaggen geschmückten Sonderwaggon unterwegs gewesen. Die Leute waren von weither gekommen, um zu bejubeln, wie die Männer winkten und Reden hielten, in denen sie die Attraktionen der Ausstellung rühmten.
Trotzdem hatte ich keine Lust gehabt, herzukommen. Tennessee feierte zwar, dass es seit hundert Jahren ein Bundesstaat war, aber den Frauen, die hier wohnten, wurde nach wie vor das Recht verweigert, an den Wahlen für die Abgeordneten, die besagten Bundesstaat regierten, teilzunehmen. Dass die Hälfte der Bürger von Tennessee in ihren Rechten beschnitten wurde, war meiner Meinung nach kein Grund zu feiern.
Kundenstimmen
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30.10.2024MeineKleineBuecherecke Die Geschichte wird von der Autorin auf zwei Zeitebenen erzählt und spielt in Nashville, Tennessee.
Als Priscilla Nichols, eine langjährige Bewohnerin des berühmten Maxwell House Hotels, nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht wird ist klar, dass sie nicht mehr in ihr altes Zimmer zurückkehren würde.
Audrey Whitfield, dessen Vater das Hotel leitet, fängt daher nach einigen Tagen an, das Zimmer
der alten Dame auszuräumen. Dabei fällt ihr ein Album voll mit Erinnerungsstücken an die "Centennial Exposition" in die Hände. Die große Weltausstellung, die vor über 60 Jahren in Nashville stattgefunden hat und ganze sechs Monate andauerte!
Überrascht über den Fund fallen ihr beim Durchblättern der Seiten auch immer wieder Postkarten, die nie abgeschickt wurden und deren Rückseiten mit kurzen Liebesbriefen und Botschaften gefüllt sind, auf.
Wer war diese Peaches, die emotionale Worte an einen sogenannten Luca schrieb" Handelte es sich um eine unglückliche - vielleicht sogar verbotene - Liebe"
Noch verwirrter ist sie, als sie auf Zeitungsberichte stößt, die über das mysteriöse Verschwinden von jungen Mädchen während der Ausstellung berichten. Was ist damals geschehen" Und welche Rolle spielt Ms. Nichols in alledem"
Gemeinsam mit einem Hotelgast - dem symphatischen und gut aussehenden Jura Studenten Jason Sumner - beginnt sie, Nachforschungen anzustellen...
Was für ein wunder, wunderschöner Roman!
Die Autorin hat hier eine zutiefst ergreifende Geschichte geschrieben, die mich sehr berührt hat und auch noch eine Weile nachklingen wird.
Sowohl Peaches und Luca, als auch Audrey und Jason haben mich absolut begeistert. Welch starke Persönlichkeiten und mit einem so großen Herzen, dass für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung schlägt! Ich bin sprachlos.
Da ich hier nicht zu viel spoilern möchte, kann ich nicht in Details gehen, aber ich war zutiefst beeindruckt von Peaches und der Arbeit, der sie schlussendlich nachging.
Vor allem wenn man überlegt, dass sich die Autorin hier von den Geschichten und der Arbeit von Frauen und Organisationen inspirieren hat lassen, die es wirklich gab. Ich liebe diese Art von Romane sehr.
Eine echte Herzensempfehlung meinerseits und ein weiteres Jahreshighlight! Absolut lesenswert und einfach nur wunderschön.
PS. Ich habe es auch sehr genossen, mehr über die Weltausstellung damals, als auch die sehr interessante Geschichte des Maxwell House Hotels (sowie dessen legendären Kaffees) zu lernen.
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29.10.2024annislesewelt Michelle Shocklee hat mich mit "Jede Nacht hat ihre Sterne" unglaublich begeistert. Kaum angefangen zu lesen, habe ich dann alles um mich herum vergessen und war in Nashville im wunderschönen Maxwell House Hotel.
Es war aufregend, Audrey Withfield und Priscilla Nichols zu begleiten.
Zu Beginn scheint es, als hätten die beiden Erzählstränge nicht viel miteinander gemeinsam, doch langsam entfaltet sich die
komplette Geschichte und es zeigt sich, dass beide Erzählungen stark miteinander verwoben sind.
Besonders spannend finde ich es, dass es zwei historische Erzählstränge sind, die abwechselnd Audreys und Priscillas Leben beschreiben. Der Wechsel fiel mir jedes Mal leicht und ist durch die unterschiedlichen Schriften auch gut sichtbar.
Anders als erwartet war es kein romantischer und süßer Liebesroman, sondern eine Geschichte, die Tiefe besitzt und starke Themen behandelt, unter anderem Menschenhandel und Prostitution.
Obwohl hier echt einiges zueinander kommt, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichte überladen wäre, sondern empfand sie als stimmig und authentisch. Manchmal allerdings haben mich die Geschehnisse emotional herausgefordert und zutiefst berührt.
Die selbstlose Liebe und Hingabe einerseits, und der Hass und die Gefühlslosigkeit andererseits ließen mein Herz manchmal erzittern und haben mich tief bewegt.
Besonders schön fand ich die Beschreibungen der Expo. Ich konnte mir alles bildhaft vorstellen und sah mich selbst durch die Pavillons und durch den Park wandern, zumal ich gar nicht wusste, dass die Expo so eine lange Geschichte hat.
Michelle Shocklee hat hier ein gewaltiges Buch geschrieben. Es ist gefühlvoll, fein und gut zu lesen und auch die schwereren Themen haben auf mich nicht erdrückend gewirkt.
Das hier ist ein Buch, das sich zu lesen lohnt und das mir neu gezeigt hat, dass wir tiefer schauen sollten. Außerdem ruft dieses Buch dazu auf, den eigenen Platz zu finden und auszufüllen. Jeder von uns hat eine Aufgabe, und es ist segensreich, sie zu erfüllen..
Wer also einen tiefgehenden Roman voller Kraft, Stärke, dem Glauben an Gott und einer zarten Liebesgeschichte sucht, sollte dieses wählen.
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23.10.2024LisaDi Audrey Withfield und Priscilla Nichols – zwei Frauen aus zwei Zeitepochen, die auf den ersten Blick
nicht viel gemeinsam haben und doch tief miteinander verbunden sind. Was hat es mit der nie
abgeschickten Postkarte auf sich" Eine verbotene Liebe" Oder steckt doch etwas anderes dahinter"
Selten hat mich ein Buch so sehr gefesselt, wie dieses Buch von Michelle Shocklee. Es wird
abwechselnd die
Geschichte von Audrey und die von Priscilla erzählt. Wie sie ihre Berufung suchen
und dieser dann folgen. Eine Geschichte, über sensible Themen wie Prostitution, dem
Menschenhandel und Menschen mit Behinderungen. Eine Geschichte über Hass und Liebe, Vertrauen
zueinander und das blinde Vertrauen in Gott und seiner Führung. Ein Buch voller Emotionen, die
einen mitreißen und mitfühlen lassen.
Die Autorin lässt das Thema Vertrauen und Glauben an Gott so leicht in die Geschichte mit einfließen.
Auch der Wechsel der beiden Zeitepochen ist überhaupt nicht verwirrend, man kann beiden
Geschichten sehr gut folgen.
Ein absolut empfehlenswerter Roman, der einen mitnimmt in eine andere Zeit.
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20.10.2024Elina D. Ohne großartige Erwartungen ging ich an das Buch heran- das Cover hat mich angesprochen, der Titel klang schön und ich stellte mich auf eine leichte, kurzweilige Geschichte ein. Aber- wow-!! Was hat die Autorin doch für ein wundervolles ergreifendes Werk geschrieben! Schon nach den ersten Kapiteln war ich versunken in einer einzigartigen Erzählung, die mich sehr bewegt zurück gelassen
hat.
Auf zwei Zeitebenen wird eine wunderschöne und zugleich außergewöhnliche Geschichte erzählt, die ein heikles, aber hochaktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema behandelt. Die beiden Handlungsstränge, die sich kapitelweise abwechseln und sich von der Schriftart voneinander abgrenzen, harmonieren wunderbar miteinander.
Audrey Whitfield hilft im Jahr 1961 im berühmten Maxwell House Hotel in Nashville an der Rezeption aus und findet beim Ausräumen des Zimmers einer langjährigen Hotelbewohnerin ein Erinnerungsalbum an die Weltausstellung in Nashville vor über 60 Jahren sowie diverse Postkarten mit Liebesbotschaften, die scheinbar nie verschickt wurden. Audrey ist fasziniert von diesem Album und mithilfe eines (sehr sympathischen) Freundes macht sie sich auf die Suche nach Spuren dieser Geschichte...
Im Jahr 1897 reist Priscilla Nichols mit ihren wohlhabenden einflussreichen Eltern nach Nashville um sich mit ihnen die Ausstellung anzuschauen. Mit im Hotel ist auch der Mann, den ihre Eltern sich als Schwiegersohn wünschen. Doch Priscilla möchte keine Ehe ohne Liebe eingehen und weigert sich, diese Verbindung eingehen. Ihr Glaube an die wahre Liebe blüht so richtig auf, als sie dort auf den Italiener Luca Moretti trifft, mit dem sie die Ausstellung erkundet. Könnte er derjenige sein, mit dem sie glücklich werden kann" Priscilla verbringt eine kurzweilige glückliche Zeit, doch dann geschieht etwas, was ihre bisherige behütete Welt auf den Kopf stellt und weitreichende Folgen für ihr weiteres Leben haben wird...
Die Protagonisten habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen, besonders Luca als absoluten Gentleman mochte ich sehr gerne.
Der Roman bietet thematisch und stilistisch so einiges: Die Autorin verbindet die Themen Menschenhandel/ Zwangsprostitution, Geschlechterrollen/ Frauenrechte im 19. Jahrhundert und den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen und webt diese in eine wunderbare Geschichte um die Liebe zwischen zwei Paaren ein. Gleichzeitig enthält der historische Roman viele interessante und gut recherchierte Fakten zu der Weltausstellung, die 1897 in Tennessee stattfand.
Shocklee schreibt unheimlich feinfühlig und sanft, die ganze Erzählung ist emotional und lässt die unterschiedlichsten Gefühle aufkommen. Obwohl für mich die Geschichte erst gut nach einem Drittel so richtig Fahrt aufgenommen hat- vorher plätscherte die Handlung ein bisschen vor sich hin- tut dies der gesamten Geschichte absolut keinen Abbruch. Die Spannung baut sich zwar bedächtig auf, bleibt dann aber auf dem
Höchststand bis zum Schluss.
Alle Charaktere, bis auf eine Ausnahme, sind so sympathisch und gut ausgefeilt. Man spürt, dass es der Autorin wichtig war, eine Person von allen Seiten zu betrachten und zu bedenken, dass es immer Gründe für jegliches menschliches Verhalten gibt- was nicht bedeutet, dass alles entschuldbar ist, vielmehr war es meiner Meinung nach ein Anliegen der Autorin aufzuzeigen, dass alle auf die Gnade Gottes angewiesen sind; dass jeder Mensch Vergebung und eine zweite Chance verdient hat; dass jedes Leben kostbar und wertvoll ist und schlussendlich dass jede Person GESEHEN wird. Das war das Herz der Autorin, nämlich: Ich sehe dich! Gott sieht jeden einzelnen, er kennt jedes Herz. Er hat die Sehnsucht und die Wünsche der Protagonistin Priscilla gesehen und auch wenn ihre Liebesgeschichte sich nicht so erfüllte wie sie es sich vorgestellt hat, so hat Gott sie dennoch gesehen und aus den Wunden etwas schönes gemacht. Sowie mit allen anderen Personen der Geschichte auch: Jeder Charakter war wichtig und wurde in seiner Einzigartigkeit und Würde wahr- und ernst genommen. Selbst der Umgang der Personen untereinander im Roman selbst ist unglaublich wertschätzend. Ich mochte es sehr, dass eine der Hauptfiguren, Audrey, im fortschreiten des Romans feststellt, dass „alte“ Menschen, von denen man oft annimmt, dass sie komisch oder schrullig sind, doch genauso wie alle junge Menschen waren mit Hoffnungen und Träume und sie es bedauert, nicht mehr Interesse an der alten Hausbewohnerin gezeigt zu haben. Das gibt einem als Leser auf jeden Fall zu denken! Sind wir als junge Leute nicht auch so, dass wir vorschnell über die ältere Generation urteilen und aufgrund dessen kostbare Begegnungen und Geschichten verpassen"
Der christliche Glaube und der Gedanke um die Menschenwürde sind wunderschön, ermutigend und kraftvoll eingebunden. Ich empfand diesen Roman als eine Aufforderung zum wertschätzenden Umgang mit meinen Mitmenschen, egal welcher Herkunft und welchen Alters. Aber nicht nur das: Er ist eine Einladung, genauer hinzusehen- wer ist denn mein Gegenüber, welche Vorbehalte habe ich vielleicht und warum" Kann ich die Menschen um mich herum so sehen wie Gott sie sieht und wie kann ich ihnen dienen mit dem, was Gott in mich hinein gelegt hat" Gibt es in meinem
Umfeld Ungerechtigkeiten, wo ich mich mit der christlichen Botschaft stark machen und einsetzen kann"
Mich hat das Buch sehr bewegt und beeindruckt. Es hat eine Achterbahn der Gefühle ausgelöst und auch wenn ich etwas traurig bin über einen Aspekt des Endes, ist es doch absolut authentisch und wunderschön zugleich ausgegangen.
Meiner Meinung nach ein Muss für jede/n, der Romane lesen mag.
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20.10.2024annislesewelt Michelle Shocklee hat mich mit "Jede Nacht hat ihre Sterne" unglaublich begeistert. Kaum angefangen zu lesen, habe ich dann alles um mich herum vergessen und war in Nashville im wunderschönen Maxwell House Hotel.
Es war aufregend, Audrey Withfield und Priscilla Nichols zu begleiten.
Zu Beginn scheint es, als hätten die beiden Erzählstränge nicht viel miteinander gemeinsam, doch langsam entfaltet sich die
komplette Geschichte und es zeigt sich, dass beide Erzählungen stark miteinander verwoben sind.
Besonders spannend finde ich es, dass es zwei historische Erzählstränge sind, die abwechselnd Audreys und Priscillas Leben beschreiben. Der Wechsel fiel mir jedes Mal leicht und ist durch die unterschiedlichen Schriften auch gut sichtbar.
Anders als erwartet war es kein romantischer und süßer Liebesroman, sondern eine Geschichte, die Tiefe besitzt und starke Themen behandelt, unter anderem Menschenhandel und Prostitution.
Obwohl hier echt einiges zueinander kommt, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichte überladen wäre, sondern empfand sie als stimmig und authentisch. Manchmal allerdings haben mich die Geschehnisse emotional herausgefordert und zutiefst berührt.
Die selbstlose Liebe und Hingabe einerseits, und der Hass und die Gefühlslosigkeit andererseits ließen mein Herz manchmal erzittern und haben mich tief bewegt.
Besonders schön fand ich die Beschreibungen der Expo. Ich konnte mir alles bildhaft vorstellen und sah mich selbst durch die Pavillons und durch den Park wandern, zumal ich gar nicht wusste, dass die Expo so eine lange Geschichte hat.
Michelle Shocklee hat hier ein gewaltiges Buch geschrieben. Es ist gefühlvoll, fein und gut zu lesen und auch die schwereren Themen haben auf mich nicht erdrückend gewirkt.
Das hier ist ein Buch, das sich zu lesen lohnt und das mir neu gezeigt hat, dass wir tiefer schauen sollten. Außerdem ruft dieses Buch dazu auf, den eigenen Platz zu finden und auszufüllen. Jeder von uns hat eine Aufgabe, und es ist segensreich, sie zu erfüllen..
Wer also einen tiefgehenden Roman voller Kraft, Stärke, dem Glauben an Gott und einer zarten Liebesgeschichte sucht, sollte dieses wählen.
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19.10.2024Mareike Wer denkt, dieses Buch, das um ein über 60 Jahre altes Tagebuch aus einem anderen Jahrhundert stammt sei langweilig oder nur für Geschichtsliebhaber interessant, irrt sich aber sehr!
Die Geschichte ist kurzweilig und die historischen, geschichtlichen Aspekte sind sehr realistisch und wahrheitsgetreu. Der Leser wird mitgenommen auf eine Reise, in eine Welt, die so anders ist als unsere heutige, sowohl
die gesellschaftlichen Normen als auch die alltägliche Lebensweise. Trotzdem konnte ich die Verhaltensweisen der Protagonisten verstehen und auch, wenn mich Geschichte sonst oft nicht besonders interessiert, wünsche ich mir jetzt, dort zu sein, wo die Geschichte spielte, auf den Wegen zu gehen, auf denen vor so vielen Jahren schon Menschen gegangen sind; das zu sehen was sie sahen. So eine Wirkung haben nur sehr wenige Bücher auf mich.
Die Geschichte ist auf zwei verschiedenen Zeitebenen und aus Sicht zwei verschiedener Frauen geschrieben, was Abwechslung und auch Spannung schafft.
Besonders gut hat es mir gefallen, dass es viele unerwartete Wendungen gab. Immer wenn ich dachte, ich wüsste was als nächstes geschieht, kam es doch ganz anders.
Es ist aber nicht „nur“ ein Buch, das ein paar schöne Lesestunden schenkt, sondern so viel mehr! Es lässt einen nachdenklich werden: wie begegne ich meinen Mitmenschen" (Wie) Setze ich mich für andere ein, die selber nicht für sich einstehen können" Wie verhalte ich mich gegenüber Menschen, die anders sind als ich selbst" Ich glaube, genau das können wir von Audrey und Pricilla, zwei starken und mutigen Frauen, lernen, auch wenn die Umsetzung bei jedem von uns anders aussehen kann.
Michelle Shocklee spricht aber auch Themen an, bei denen manche von uns vielleicht lieber wegschauen möchten. Doch ich finde es wichtig, dass auch dieser dunkle Teil der damaligen Zeit Platz in der Geschichte findet. Damals haben viele Menschen weggeschaut und wenn wir ehrlich sind - tun wir das nicht auch oft, wegschauen" Auch hier hat das Buch mir einiges zum Nachdenken gegeben.
Zum Schluss kann ich es nur weiterempfehlen! Dieses Buch lässt einen in eine längst vergangene Zeit reisen, in ihre Nöte und Schönheit. Und es macht nachdenklich über das Hier und Jetzt, über das Leben das wir leben.
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18.10.2024gerdys_buecher.reich „Jede Nacht hat ihre Sterne“ ist ein feinfühliger, emotionaler und tiefgründiger Roman, der in zwei Zeitebenen entführt.
Wir befinden und zu Beginn in Nashville 1961 im Maxwell House Hotel, das seine glorreichen Zeiten schon hinter sich hat. Hier muss Audrey notgedrungen ihrem Vater mit dem Hotel und der Versorgung ihres geistig zurückgebliebenen kleinen Bruders helfen.
Nachdem Miss Priscilla, eine
seit 20 Jahren im Hotel wohnende Frau, zusammenbricht und ins Krankenhaus kommt, wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst und eine faszinierende Geschichte entfaltet sich! Zusammen mit Jason Sumner, einem angehenden Anwalt, der als Gast im Hotel logiert, begibt sich Audrey auf die Suche nach den Antworten auf die Fragen, die durch ein Erinnerungsalbum, das sie in Miss Priscillas Wohnung gefunden hat, aufgeworfen wurden.
Auf zwei Zeitebenen, die durch verschiedene Schriftarten klar voneinander zu unterscheiden sind, geht der Leser mit Priscilla Nichols, Tochter wohlhabender Eltern, 1897 im Maxton House Hotel und an der Tennessee Cenntenial Exposition auf Streifzüge. Mit dem Kutscher Luca Moretti und seiner kleinen Schwester Gia, ihrer Zofe, schlendert Priscilla über die Ausstellung, erlebt die wahre Liebe und schlimmen Verlust. Sie entdeckt auf was es im Leben wirklich ankommt, denn der Glaube und die Liebe Gottes scheint schön, sacht, aber doch klar durch die Dialoge und Handlungen etlicher Protagonisten.
Die Geschichte wartet mit Krimielementen auf, so ermittelt man doch mit Audrey und Jason zusammen und freut sich mit ihnen über jeden kleinen Fortschritt. Dies hält auch die Spannung kontinuierlich hoch und es war sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Immer wieder kam es dann zu „Zufällen“, die sie weiterbrachten. Dazu fand ich folgende Aussage wirklich schön:
>>Das war wirklich großes Glück<<, schmunzelte Jason, doch dann fügte er hinzu: >>Besser gesagt, es war Vorsehung. Ich glaube nicht an Glück. << (S.103)
Denn wer an Gott glaubt, ist nicht vom Glück oder Zufall abhängig, sondern kann sich getrost auf die Vorsehung Gottes verlassen, der um alles weiß und alles zur richtigen Zeit lenkt.
Das Buch war nicht nur spannend. Es war durch seine Tiefe und das Behandeln von schweren Themen wie Reue, Menschenhandel, Prostitution, Rassismus u.a. emotional herausfordernd und aufwühlend. Doch sah man auch immer wieder die Hoffnung durchscheinen und war ermutigt von der Courage der Personen, die sich für das Wohl der weniger begünstigten und ungesehenen Menschen einsetzten – 1897 wie auch 1961.
Dachte ich zum Ende hin, dass es nun ruhiger würde, gab es noch einen herben weiteren Verlust, der mich fassungslos und tieftraurig machte. Der Umgang der Protagonisten jedoch mit dieser Situation hat mich sehr bewegt und meinen Blick wiederum auf das gelenkt, was wirklich zählt. Einziger kleiner Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass ein Erzählstrang mMn nicht ausreichend aufgelöst wurde. Man kann sich seine eigenen Gedanken dazu machen, doch bin ich kein großer Fan von offenen Enden, weshalb ich es mir an der Stelle anders gewünscht hätte. Doch tut das der Geschichte keinen Abbruch.
Die Geschichten von Audrey und Priscilla beginnen wie zwei verschiedene Stränge, die im Lauf der Geschichte immer mehr und enger miteinander verdreht werden, bis sie nicht mehr voneinander zu trennen sind.
Ich habe dieses Buch absolut geliebt und es am Ende noch eine Weile in der Hand gehalten. Die Geschichte klingt auch Tage später noch in mir nach und ich möchte das Buch sehr gerne weiterempfehlen!
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14.10.2024Märchens Bücherwelt Was für ein unglaubliches, tiefgründiges Buch, das noch lange nachwirken wird. Die Autorin hat hier ein brisantes Thema so großartig mit einer wundervollen Zeitreise verwoben. Ihr Beweggrund: ICH SEHE DICH. Jede der Hauptfiguren hat hier auf ihre ganz eigene Art Menschen wahrgenommen, die sich am Rande der Gesellschaft befanden oder sogar von ihr ignoriert wurden und alle wurden auf
ihre ganz spezielle Art aktiv. Dabei ist der christliche Gedanke so schön verknüpft worden, leicht, sehr berührend und dennoch ausdrucksstark.
Die Zeitreise hat sich toll entwickelt und es war leicht dem Wechsel zu folgen. Nicht nur durch zwei verschiedene Schriftarten, sondern auch durch die zusammenfließende Geschichte, die die Spannung hebt und sich toll zusammenfügt.
Mit Audrey Whitfield wird man Anfang der 60er Jahre ins berühmte Maxwell House Hotel entführt, in dem ihre Familie arbeitet und lebt. Die langjährigen Bewohner dort haben ihre ganz eigene Geschichte, während eine Bewohnerin eine ganz spezielle bewegte Vergangenheit hat, in die man zurückblicken darf. Behilflich ist hierbei ein Erinnerungsalbum aus der Zeit einer Weltausstellung Ende des 19.Jahrhunderts. Priscilla Nichols lernt hier den Pferdekutscher Luca Moretti kennen und erkundet gemeinsam mit ihm und seiner Schwester die Expo. Allerdings sorgen tragische Ereignisse für einen Verlauf, der sich bis in die 60er Jahre zieht.
All die Einblicke von damals und der Neuzeit nehmen einen so gefangen, historische Ereignisse werden mit fiktiven Charakteren so spannend und mitreißend verbunden, dass man nur so durch die Seiten fliegt. So lebendig, dass man das Gefühl hat, alles persönlich mitzuerleben. Es hat bei mir sehr viele Emotionen geweckt, ich hab das Buch nicht nur gelesen, sondern auch gefühlt.
Der Glaube lebt in so vielen winzigen aber wertvollen Details, hat mich zutiefst beeindruckt und trotz aller Dramatik um das Problem der Ausländerfeindlichkeit und des Menschenhandels wird es so erzählt, dass man sich nicht überrollt oder erdrückt fühlt.
Beide Handlungsstränge mochte ich sehr gern, alles fügt sich auf gelungene Weise zusammen und zeigt, dass Verständnis, Selbstlosigkeit und Mitgefühl wunderbares bewirken können. Angebliche Unterschiede gibt es in den Köpfen, aber sollten niemals das Herz beeinflussen. Das Thema des Buches ist eine Besonderheit, die mir einige Tränen in die Augen getrieben hat, weil es heute auch noch brandaktuell ist und das Buch perfekt zusammenfasst.
Für mich eine Glanzleistung – eine Geschichte, die man gelesen haben muss und zum Nach- und Umdenken veranlasst!
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14.10.2024bibliothek.auf.dem.land Die Weltausstellung in Nashville 1897 und das Maxwell House Hotel damals und heute sind Schauplatz dieser Geschichte.
Die Ausstellung ist lange vorbei, aber es gibt viele Erinnerungen und besonders ein Album, welches viele Fragen aufwirft.
Das Maxwell House Hotel steht noch und wir befinden uns im Jahre 1961, wo alle Fäden von damals und heute zu einem dicken Seil zusammenlaufen.
Der Roman
wird in zwei Zeitepochen erzählt. 1897 aus der Sicht von Priscilla Nichols, Tochter einr reichen ansehlichen Familie. Sie erlebt die Nashviller Weltausstellung hautnah und lernt einen Italiener kennen und lieben. Doch dunkle Schatten werden zu einer immer größeren Herausforderung. Junge Frauen verschwinden, Skrupel und dunkle Geheimnisse drängen ans Licht. Wie und wo geht die Reise von Priscilla hin"
Im Jahre 1961 lernen wir Familie Whitefield kennen. Sie leiten das große Maxwell Hotel in Nashville. Audrey, die Tochter des Hauses soll das Zimmer einer langjährigen Bewohnerin ausräumen und findet ein Erinnerungsalbum von der Weltausstellung 1897. Was sie darin findet ist unglaublich und bewegend.
Ich weiss gar nicht, wie ich dieses tolle Buch beschreiben soll Es ist so voller Emotionen, Spannung, Erschrecken, abgrundtiefem Hass aber auch voller Liebe, gegenseitigem Vertrauen und was mir am besten gefallen hat, dass der christliche Glaube ausgelebt wurde und das Tag für Tag.
Das Vorbild und Gottvertrauen der Eltern leuchtet in den Kindern als wunderbares Erbe weiter und prägt deren Verhalten. Anstand und Respekt werden ganz groß geschrieben.
Natürlich sind auch Charaktere dabei, die einem nur leidtun, die nur ihren Vorteil suchen.
Das großeThema in diesem Buch ist: Du bist ein Gott, der mich sieht. Der Menschenhandel, die Prostituion und Menschen mit Behinderungen werden sehr gut thematisiert und die Autorin malt ein wunderschönes Bild von solchen, die sich von Gott gebrauchen lassen, um gerade denjenigen, die am Abgrund stehen und die keiner sehen möchte, zu helfen.
Ein Buch, was noch lange in mir nachhallen wird und mich dankbar stimmt, dass Gott, egal was er uns schickt, es immer gut mit uns meint.
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08.10.2024Kristina Ein Erinnerungsalbum erzählt eine spannende Geschichte
Nashville, 1961: Die junge Audrey Whitfield räumt das Zimmer einer langjährigen Bewohnerin des Maxwell House Hotels aus. Zwischen den Sachen entdeckt sie ein Album voller Erinnerungen an die Weltausstellung in Nashville im Jahr 1897. Beim vorsichtigen Ansehen löst sich eine nie abgeschickte Postkarte, die auf eine heimliche Liebesgeschichte schließen lässt. Doch was bedeuten die
Hinweise auf das unerklärliche Verschwinden junger Frauen" Gemeinsam mit Hotelgast Jason begibt sich Audrey auf Spurensuche....
Während Audrey und Jason sich mit der Weltausstellung beschäftigen, entfaltet sich in einem 2. Zeitstrahl die Geschichte einer anderen jungen Frau. Priscilla Nichols wohnte 1897 mit ihren Eltern einige Zeit im Maxwell House Hotel. Als einziges Kind wohlhabender Eltern ist ihre Zukunft vorgeplant, doch Priscilla kann sich eine Ehe mit Kenton Thornley nicht vorstellen. Sie glaubt an die wahre Liebe... In Nashville begegnet sie Luca Moretti, der als Kutscher für die Familie arbeitet, und seiner Schwester Gia. Gemeinsam mit dem charmanten Italiener entdeckt Priscilla die Sehenswürdigkeiten der Ausstellung. Doch schon einen Tag später ist etwas geschehen, dass alles für immer verändert...
„Jede Nacht hat ihre Sterne“ ist ein spannender historischer Roman. Beide Zeitstränge erzählen jeweils in der Ich-Form aus Sicht der weiblichen Hauptprotagonisten. So lernt man Audrey und Priscilla sehr gut kennen, erfährt ihre Gedanken und Gefühle und Hoffnungen. Ihre Entwicklung im Laufe des Romans hat mir sehr gut gefallen. Sie müssen manche Herausforderung meistern, wichtige Entscheidungen treffen, finden Halt im christlichen Glauben und besonders Priscilla, die am Ende ihres Lebens steht, ist über sich hinaus gewachsen und hat ihre Berufung gefunden.... Ich habe Priscilla, Luca und Gia ebenso wie Audrey, ihre Familie und Jason schnell ins Herz geschlossen und sie gern begleitet.
Sehr interessant war es in die Geschichte einzutauchen, die Zeit der Weltausstellung in Nashville zu entdecken, viel über das berühmte Maxwell House Hotel zu erfahren. Wie gern würde ich selbst in dem alten Erinnerungsalbum blättern, die Karten und Fotos betrachten.
Der Roman lässt sich sehr gut lesen und die Spannung erhöht sich im Laufe der Geschichte stark, so dass ich irgendwann das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.
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09.09.2024Monika S.-W. Ein anrührender Roman, der tiefe Einblicke in das Leben der beschriebenen Menschen gibt. Besonders zum Nachdenken finde ich das Thema sozialer Unterschiede. Der Schein scheint oft zu trügen und man findet nette Leute oft da, wo man sie nicht vermutet. Das Verlorengehen von jungen Frauen ist auch ein Thema, das schwerwiegende Konsequenzen hat für alle Beteiligten. Schade ist nur,
dass meistens die Opfer den Schaden allein tragen und die Kriminellen davon zu kommen scheinen.
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