zur rechten Zeit.“ Nicht zu früh, auch nicht zu spät. Sondern genau zum richtigen Zeitpunkt.
Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass meine Kinder alles haben, was sie für die Reise benötigen. Ebenso sorgt Gott dafür, dass Sie alles haben, was Sie benötigen. Aus seiner Hand erlangen Sie „Hilfe zur rechten Zeit“.
Und wer weiß, vielleicht benutzt er dazu die in diesem Buch zusammengestellten Andachten. Möge Gott diese täglichen Begegnungen dazu verwenden, sich Ihnen immer mehr zu erschließen – und Ihnen „Gnade für den Augenblick“ zu schenken.
Max Lucado
Im Januar 2000
Jeden Tag ...
Es ist still. Es ist früh am Morgen. Der Kaffee ist heiß. Draußen ist es dunkel. Die Welt schläft noch. Der Tag steht kurz bevor.
Nur noch wenige Augenblicke, dann bricht der Tag zusammen mit der aufgehenden Sonne über mich herein. Die morgendliche Stille weicht dem Lärm des Tages. Ruhe und Alleinsein werden durch die unablässige Betriebsamkeit des Alltags ersetzt. Entscheidungen, die ich treffe, und Fristen, die ich einhalten muss, dringen in mein frühmorgendliches Refugium ein.
Die nächsten zwölf Stunden bin ich den Anforderungen des Tages ausgesetzt. Daher muss ich jetzt eine Wahl treffen. Aufgrund dessen, was Jesus Christus am Kreuz für mich getan hat, kann ich frei wählen. Deshalb treffe ich meine Wahl.
Ich entscheide mich für die Liebe ...
Hass ist durch nichts zu rechtfertigen; kein noch so großes Unrecht berechtigt zu Bitterkeit. Ich entscheide mich für die Liebe. Heute will ich Gott lieben. Und ich will alles lieben, was Gott liebt.
Ich entscheide mich für die Freude ...
Ich lade meinen Gott ein, Herr meiner Umstände zu sein. Ich widerstehe der Versuchung, zynisch zu sein ... denn Zynismus ist lediglich ein Hilfsmittel für faule Denker. Ich weigere mich, die Menschen als etwas Geringeres zu betrachten als von Gott geschaffene Wesen. Ich weigere mich, irgendein Problem als etwas Geringeres zu betrachten als eine Gelegenheit, Gott in Aktion zu sehen.
Ich entscheide mich für den Frieden ...
Ich will in der Vergebung leben. Ich will anderen verzeihen, damit ich leben kann.
Ich entscheide mich für die Geduld ...
Ich will die Unannehmlichkeiten dieser Welt nicht beachten. Statt den zu verfluchen, der meinen Platz einnimmt, will ich ihn freundlich dazu auffordern. Statt mich darüber zu beklagen, dass ich lange warten muss, will ich Gott für die Gelegenheit danken, einen Moment zu beten. Neuen Herausforderungen will ich nicht mit geballter Faust entgegengehen, sondern sie voll Freude und Mut annehmen.
Ich entscheide mich für die Freundlichkeit ...
Ich will Armen gegenüber freundlich auftreten, denn sie haben niemanden. Auch zu den Reichen will ich freundlich sein, denn sie haben Angst. Und zu den Unfreundlichen will ich erst recht freundlich sein, denn so geht Gott immer wieder mit mir um.
Ich entscheide mich für die Güte ...
Ich will lieber auf einen Euro verzichten, als ihn mir auf unehrlichem Wege anzueignen. Ich will lieber übersehen werden, als vor anderen zu prahlen. Ich will eigene Schuld eingestehen, ehe ich gegen einen anderen Vorwürfe erhebe. Ich entscheide mich für die Güte.
Ich entscheide mich für die Treue ...
Ich will heute halten, was ich versprochen habe. Meine Gläubiger sollen ihr Vertrauen nicht bereuen. Meine Kollegen sollen keinen Anlass haben, mein Wort in Zweifel zu ziehen. Meine Frau soll keinen Anlass haben, meine Liebe infrage zu stellen. Und meine Kinder sollen niemals befürchten müssen, dass ihr Vater nicht nach Hause kommt.
Ich entscheide mich für die Sanftmut ...
Ich verspreche mir nichts von Gewalt. Ich entscheide mich für die Sanftmut. Wird meine Stimme lauter, dann soll es nur beim Lobpreis des Schöpfers geschehen. Balle ich die Faust, dann möge es nur im Gebet sein. Stelle ich Forderungen, dann nur an mich selbst.
Ich entscheide mich für die Selbstbeherrschung ...
Ich bin ein spirituelles Wesen ... Stirbt mein Körper, so wird mein Geist sich in den Himmel emporschwingen. Ich weigere mich, das Vergängliche über das Ewige zu stellen. Ich entscheide mich für die Selbstbeherrschung. Statt mich zu betrinken, will ich freudetrunken sein. Zur Leidenschaft lasse ich mich nur durch meinen Glauben hinreißen. Ich will mich nur von Gott beeinflussen und nur von Jesus Christus unterweisen lassen. Ich entscheide mich für die Selbstbeherrschung.
Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Dieser neunfachen Frucht des Geistes widme ich den Tag. Gelingt es mir, so zu leben, dann will ich Gott danken. Gelingt es mir nicht, dann will ich ihn um seine Gnade anflehen. Und dann, wenn dieser Tag vorbei ist, lege ich den Kopf aufs Kissen und ruhe.
Max Lucado
1. Januar
Gott hört zu
Mit lauter Stimme schreie ich zum Herrn,
laut flehe ich zum Herrn um Gnade.
Psalm 142,2
Sie können mit Gott reden, denn Gott hört zu. Ihre Stimme hat im Himmel Gewicht. Gott nimmt Sie sehr ernst. Sobald Sie in seine Gegenwart treten, wendet er sich Ihnen zu, um auf Ihre Stimme zu achten. Sie brauchen nicht zu befürchten, dass er Ihnen die kalte Schulter zeigt. Wenn Sie auch stammeln oder sich versprechen, wenn Ihre Worte sonst niemandem imponieren – Gott imponieren sie, und er hört zu. Er hört das schmerzerfüllte Flehen des gebrechlichen älteren Menschen im Seniorenheim. Er hört das raue Sündenbekenntnis des Strafgefangenen in der Todeszelle. Wenn der Alkoholiker um Gnade fleht, wenn der Familienvater Wegweisung sucht, wenn der Geschäftsmann von der Straße einen Abstecher in eine Kirche oder Kapelle macht, da hört Gott zu. Und zwar aufmerksam und ganz genau.
2. Januar
Das erwählte Volk
Ihr aber seid das erwählte Volk,
ein Volk von Königen, die Gott als Priester dienen,
ein heiliges Volk, das Gott selbst gehört.
1. Petrus 2,9
Haben Sie manchmal das Gefühl, nicht beachtet zu werden? Neue Kleidung oder eine neue Frisur schaffen vielleicht für eine Weile Abhilfe. Möchten Sie jedoch eine dauerhafte Lösung, dann müssen Sie lernen, sich selbst mit den Augen Gottes zu betrachten: „Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt“ (Jesaja 61,10).
Lässt bei Ihnen schon einmal die Selbstachtung nach? Wenn das passiert, sollten Sie daran denken, wie kostbar Sie sind. „Ihr wurdet nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel“ (1. Petrus 1,18+19).
Es ist Ihre Aufgabe, sich diese Aussagen stets vor Augen zu halten, immer wieder darüber nachzudenken und sie zum Mittelpunkt Ihres Denkens und Handelns zu machen. So erlauben Sie es der Liebe Gottes, Ihr Selbstbild zu verändern.
3. Januar
Wertlose Sorgen
Ich bin jung gewesen und alt geworden
und habe noch nie den Gerechten verlassen
gesehen und seine Kinder um Brot betteln.
Psalm 37,25
Wir machen uns Sorgen über alles Mögliche. Wir machen uns Sorgen wegen unserer Steuererklärung, wegen der steigenden Lebenshaltungskosten und wegen der Rente. Wir sorgen uns, dass wir eines Tages nicht genug Geld haben könnten; und wenn wir Geld haben, machen wir uns Sorgen darüber, ob wir richtig damit umgehen. Wir machen uns Sorgen darüber, dass die Welt ein unzeitiges Ende finden könnte. Wir machen uns aber auch darüber Sorgen, was der Hund denkt, wenn er uns nackt aus der Dusche treten sieht. Oder dass wir eines Tages erfahren könnten, fettarmer Joghurt sei ein Dickmacher gewesen.
Nun aber ehrlich. Hat Gott Sie erlöst, damit Sie sich mit Sorgen quälen? Würde er Ihnen das Laufen beibringen, nur damit er Ihnen beim Hinfallen zuschauen kann? Würde er sich um Ihrer Sünden willen ans Kreuz heften lassen, aber hinterher Ihre Gebete nicht beachten? Nein, davon können Sie mich nicht überzeugen. Oder will uns die Bibel etwa zum Besten halten, wenn sie behauptet: „Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ (Psalm 91,11)?
Nein, das glaube ich auch nicht.