Allie, Freitag, 6. März 2020
Um ehrlich zu sein, hatte ich ordentlich Respekt davor gehabt – nein, im Grunde eine Heidenangst –, mich in Austin zu verlieben.
Die Sache schien zu schön, um wahr zu sein. Meine ziemlich begrenzte und recht erfolglose Erfahrung auf dem Dating-Markt hatte bisher so ausgesehen: Wenn ich einen Mann mochte und das Gefühl auf Gegenseitigkeit zu beruhen schien, hatte er ziemlich schnell die Nase voll von meiner Pferdevernarrtheit. Und die Beziehung ging den Bach hinunter.
Aber mit Austin war es anders gewesen. Er hatte eine Engelsgeduld mit mir.
Und noch mehr als das: Er ermutigte mich in meinen Plänen für Hickory Hills. »Wir wissen beide, was pferdegestützte Therapie im Leben eines Menschen bewirken kann«, hatte er gesagt, als ich endlich den Mut gefasst hatte, ihm genauer von meinen Plänen für das Grundstück meiner Großmutter Dale zu erzählen. Dann hatte er meine Hand genommen. »Und ich kenne dich, Allie. Du willst etwas bewegen, mehr als alles andere. Das ist für dich wie Luft zum Atmen.« Er hatte mich angegrinst. »Also, diese Luft, gepaart mit dem Duft von Pferdemist.«
Oh, Austin! Ja, ich wollte etwas bewegen, aber das Einzige, was ich jetzt bewirkt habe, ist ein ringloser Finger und ein geplatzter Traum.
Ich scrollte durch meine Fotos und fand das eine, das wir von uns gemacht hatten, nachdem er mir den Ring angesteckt hatte. Es war nicht mehr mein Hintergrundbild, aber ich hatte es natürlich nicht gelöscht.
Auf diesem Foto hatte ich denselben Gesichtsausdruck wie meine liebe Nana Dale auf der Schwarzweißfotografie. Wie sehr sie diesen Jungen namens Tommy geliebt haben musste! Jedes der eingerahmten Fotos in diesem Zimmer verriet, wie liebestrunken dieses hübsche junge Mädchen gewesen war, der perfekte altmodische Ausdruck für so viel Gefühl. Hatte Tommy es gewusst? Nana Dale wollte, dass ich ihre Kirschholzkiste fand, damit ich die nötigen Finanzen hatte, um das Haus zu halten, aber sie hatte auch gewollt, dass ich das Rätsel um sie und Tommy löste.
»Jedes Mal, wenn du seinen Namen sagst, bekommst du feuchte Augen. Wieso? Was ist passiert?« Oft hatte ich sie das gefragt. »Bitte erzähl mir, was geschehen ist.«
Aber sie hatte diesem Wunsch nie entsprochen und jetzt sehnte ich mich selbst nach einer verlorenen Liebe.
Meine Finger strichen über das Bild und ich betrachtete die zwei engelsgleichen Gesichter. Nana Dale und Tommy waren noch Teenager, aber ihre Gesichter strahlten bereits etwas aus, das dem Beginn wahrer Liebe glich, da war ich mir sicher.
Meine eigene Brust schwoll an mit einer quälenden Mischung aus Freude und Schmerz.
Austin und ich waren noch vor einem halben Jahr Seite an Seite auf den Pferden unterwegs gewesen, ich auf Foxtrot, er auf Jeep, und wir hatten dieses Foto nachgestellt, nur aus Spaß, und weil auch wir jung und verliebt gewesen waren. Und weil Austin fest entschlossen war, mir dabei zu helfen, tief durchzuatmen, lockerzulassen und das Leben zu genießen.
»Allie, den größten Teil des Papierkrams hast du schon hinter dir. Wir sind fast am Ziel, aber heute nehmen wir uns mal frei.«
Auch Austin brauchte dringend eine Pause. Er war zwar sehr belastbar, aber ich machte mir dennoch Sorgen um ihn: Er hatte gerade in einer vielbeschäftigten Tierarztpraxis angefangen, seine Mutter musste eine Chemo über sich ergehen lassen und sein Vater, mit dem er schon lange zerstritten war, hatte zum dritten Mal geheiratet.
»Heute denken wir mal nicht über gute oder schlechte Neuigkeiten nach, Allie«, sagte er. »Heute genießen wir einen richtig schönen Nachmittag auf dem Rücken unserer Pferde und machen es uns nach Strich und Faden gemütlich, hörst du?«
Ich grinste.
Seite an Seite ließen wir die Pferde über die verschlungenen Pfade im Wald hinter dem Reitrondell dahintrotten, mitten im Herzen von Atlanta.
Foxtrot war ein Vollblutpferd, nervös und alles andere als langsam, auch wenn der Name etwas anderes vermuten ließ. Sie war flink wie ein Hase. Als eine Hirschkuh und ihr Kitz über den Pfad sprangen, zuckte Foxtrot zusammen, als »würde sie unter Strom stehen«. So hatte es Nana Dale immer beschrieben.
Ich atmete die frische Herbstluft ein, endlich, eine Atempause von der Schwüle Georgias.
»Hey, Allie! Komm mal her.«
Ich drehte mich um. Austin war vom Jeep abgestiegen und stand neben dem, was Nana Dale immer den »Meteoriten« genannt hatte – ein Findling, einen knappen Meter breit und tief in die Erde eingesunken. Ich drehte meine Stute um und ließ mich aus dem Sattel gleiten.
»Was ist?«
»Schöner Stein.« Austin hatte ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen.
»Ja, schöner Stein.«
Wir parodierten eine Geschichte, die ich mein Leben lang von Nana Dale gehört hatte.
»Setz dich doch, Allie, Mädchen«, sagte Austin mit extra tiefer Stimme, damit es nach Nana Dale klang.
Brav nahm ich auf dem Stein Platz. Foxtrots Zügel hatte ich noch in der Hand und kicherte. Ich wusste, was jetzt kam. In der Geschichte saßen Dale und Tommy nebeneinander und ließen ihre jugendlichen Beine im gleichen Rhythmus vor und zurück baumeln.
Laut der Erzählung holte er dann einen Umschlag aus seiner Tasche und ließ ihn in Nana Dales Reithelm fallen. Dabei verkündete er ihr und den Bäumen ringsum: »Das, meine Liebe, ist ein Umschlag, den ich gerade deinem Kindermädchen abgeluchst habe. Er ist adressiert an eine gewisse Miss Barbara Dale Butler.«
Dale hatte so herausgefunden, dass sie sich für ein renommiertes Reitturnier qualifiziert hatte, von deren Teilnahme sie schon seit Jahren träumte. Und dann war sie vor Freude aufgesprungen und hatte Tommy so fest umarmt, bis sie plötzlich gemerkt hatte, dass sie ihn nie wieder loslassen wollte. Zumindest war Dale das einmal beim Erzählen herausgerutscht und ich hatte Austin davon berichtet.
»Also, Allie, Mädchen«, fuhr Austin fort, »ich habe sehr gute Neuigkeiten für dich.«
Austin zog einen gefalteten, ungeöffneten Umschlag aus seiner Jeans und legte ihn wie erwartet in meinen Reithelm. Sein Grinsen passte zu meinem.
Ich kniff die Augen zusammen. »Du hast ihn ja noch nicht einmal aufgemacht! Was, wenn es ein negativer Bescheid ist?«
Austin zuckte die Achseln, plötzlich ganz ernst. »Ich wollte bei dir sein, wenn du ihn aufmachst. Egal, was drinsteht.«
Kurz überkam mich Nervosität, fast Angst. Es mussten aber doch gute Neuigkeiten sein!
Aber als ich den Umschlag öffnete und das Blatt Papier auffaltete, standen da nur vier Wörter in Austins unverkennbarer Handschrift.
Willst du mich heiraten?
Als ich vom Papier aufsah, hatte er sich schon niedergekniet und hielt mir einen atemberaubenden Diamantring hin.
Ich wachte aus meiner Tagträumerei auf und versuchte, diese Erinnerungen und die stechende Trauer zu verdrängen. Als ich auf mein Handy sah, bemerkte ich erleichtert, dass es an der Zeit war, nach Chastain Park aufzubrechen. Irgendjemand hatte mir Hickory Hills genommen und ich trug auch keinen Ring mehr am Finger, aber ich hatte noch Dinge zu tun.
Dale, 1936
Sie würde sich zeitlebens daran erinnern, wie der Regenbogen seine Ankunft angekündigt hatte. Der Himmel war dunkel geworden und eiskalter Regen prasselte auf den Weg zur Scheune. Dale wartete ungeduldig auf das Ende des Gewitters, um den neuen Jungen zu sehen, dessen Pferd bald in der Scheune eingestellt werden würde.
Sie hatte sich in dem Augenblick in ihn verguckt, als er charmant und draufgängerisch in die Scheune stolziert war, das einzige Kind von Thomas und Ada Ridley. »Thomas Ridley, der sein Vermögen mit Stahl verdient hat«, hatte ihre Mutter geflüstert. »Wir sind hocherfreut, dass sie ihre Pferde bei uns einstellen!«
»Hi, wie geht’s?«, sagte er, die strahlenden, kastanienbraunen Augen voller Leben. »Ich bin Tommy.«
Sie schluckte und versuchte ihre Überraschung zu verbergen. Er sah aus wie der Kinderschauspieler Mickey Rooney.
Sie straffte das Kinn und richtete sich auf. »Freut mich. Ich bin Dale. Das hier ist meine Scheune. Meine Mutter hat gesagt, dass du vielleicht ein Pferd bei uns einstellst.« Sie tat völlig unbeeindruckt. »Ich soll dir hier alles zeigen.«
Er folgte ihr an den vierzehn Stallboxen vorbei, während sie alle Pferde benannte. »Und das hier ist meins, Mr Jinx. Nächstes Jahr fahre ich mit ihm zur National Horse Show.«
Tommy streichelte dem dunkelbraunen Pony über die Stirn. »Mr Jinx. Der ist aber hübsch. Nächstes Jahr zum großen Turnier, ja?«
»Jep. Hoffe ich zumindest.«
»Ich war dieses Jahr dort, das war echt ein Spaß!«
Dale bekam große Augen. »Du bist geritten? Du und dein Pferd, ihr wart in New York City?« Sie versuchte, ihre grenzenlose Bewunderung zu zügeln. »Wie alt bist du überhaupt?«
»Dreizehn. Ich bin in der Juniorklasse geritten, auf meinem Pferd Beau. Das war mein erstes Mal und ich war ganz gut.«
Dale hatte schon oft davon geträumt, nach New York City zu fahren, konnte es sich aber nicht wirklich vorstellen.
»Wie ist es denn dort? Ich meine, im Madison Square Garden zu reiten?«
»Du hast noch nie so viele schöne Pferde gesehen, und Menschen in ihren besten Kleidern und so vielen Farben, die dir von der Tribüne zuwinken. Man reitet in dieser riesigen überdachten Arena. Und überall blitzen die großen Kamerablitze der Reporter auf und machen die Pferde scheu, sodass sie sich aufbäumen!« Er holte Luft. Er sah so begeistert aus wie ein Kind auf dem Jahrmarkt.
Dale betrachtete diesen Jungen, der zwei Jahre älter war als sie, aber höchstens zehn Zentimeter größer, mit seinen dunklen, rotbraunen Haaren und dichten Wimpern, die seine kastanienbraunen Augen betonten. Im Lauf der nächsten Woche fand sie heraus, dass sie immerzu funkelten und dass er über sich und seine Größe einfach lachen konnte.
Setzte man Tommy aber auf ein Pferd, wurde er zum Riesen. »Hast du überhaupt keine Angst?«, hatte Dale ihn gefragt, als er mit Beau zum ersten Mal über das Ein-Meter-Hindernis gesprungen war. Wie er durch das Reitrondell donnerte, bereitete ihr Herzrasen. Er war draufgängerisch, aber auch herzallerliebst.
»Ich dachte mit zehn, ich müsste sterben. Aber ich habe überlebt. Jeder Tag ist für mich ein Geschenk. Ich meine, ich hätte sterben sollen, verstehst du? Schätze, Gott hat auf mich aufgepasst.«
Jeder in Atlanta kannte die Geschichte von dem leichtsinnigen Sohn der Ridleys, der mit seinem Vollblüter mit einem Stockmaß von 1,62 Meter über eine fast anderthalb Meter hohe Steinmauer springen wollte, aber dagegen geprallt war und sich eine Gehirnerschütterung und ein gebrochenes Bein eingehandelt hatte.
»Ich habe davon gehört. Du bist echt mutig.«
Tommy grinste sie an. »Nein, Dale Butler, du bist mutig. Ich habe gehört, wie du euren Stallburschen vor dem Tornado gerettet hast.« Er beugte sich näher. »Ich werde dich DB nennen. Okay?«
Sie zuckte die Achseln. »DB für Dale Butler?«
»Vielleicht. Oder DB für die Beherzte.« Er zwinkerte ihr zu und Dale wurde rot.
»Was für eine Schönheit!«, rief Dale, als Tommys dunkelbrauner Wallach auf Hickory Hills eintraf. Er hatte den feinen Kopf eines Vollblüters und winzige Ohren, die immer wieder nach hinten und vorn zuckten.
Tommy tätschelte die Stirn des Braunen. »Jep. Beau ist große Klasse. Sanftmütig und geschmeidig. Und er kann springen.« Tommy sah sie an. »Vielleicht könntest du auf der Stute deiner Mutter reiten. Wie heißt sie nochmal?«
»Krystal Klear ist ihr Showname. Wir nennen sie einfach Krystal.«
»Ich habe deine Mutter auf ihr gesehen, letzte Woche. Die Stute springt auch gut. Nächstes Jahr fahren wir mit beiden Pferden nach New York: Wir reiten in derselben Klasse. Das wird toll.«
Einen Augenblick lang ließ sie sich von seiner Begeisterung mitreißen. Dann sank sie in sich zusammen. »Sicher. Das wäre toll.« Es gab nur ein Problem. Geld. Sie hatte die Sorgenfalten auf dem sonst immer so hübschen Gesicht ihres Vaters und die Geschäftspapiere auf seinem Schreibtisch gesehen und sie wusste um den Druck, unter dem er stand.
Dale vermutete, dass sie die National Horse Show in New York in nächster Zeit nicht würde besuchen können. Ihre Mutter kümmerte all das nicht. Sie gab das Geld weiter mit vollen Händen aus, trug Kaschmir und Perlen und verschloss die Augen davor, wie Dales Vater die Schultern hängen ließ oder beim Abendessen mit leerem Blick aus dem Fenster starrte, die Gabel in der Luft.
»Wusstest du, dass man das Alter eines Pferdes an seinen Zähnen ablesen kann?« Tommy stand neben Mr Jinx und öffnete mit einiger Kraftanstrengung das Maul des Ponys, bis man das weißrosafarbene Zahnfleisch und die langen, gelblichbraunen Zähne sehen konnte. »Wow! Der ist uralt, DB.« Er zeigte auf die Backenzähne. »Siehst du, wie abgenutzt die sind, und trotzdem lang? Jede Wette, er ist über dreißig.«
Dale näherte sich dem Kopf von Mr Jinx so weit, dass sie Tommys Fingerknöchel an ihrer Wange spüren konnte. Dann gab sie Mr Jinx einen Kuss. »Psst. Das tut ihm weh, wenn du so über ihn redest.«
In den nächsten zwei Wochen verbrachten sie die Nachmittage damit, die Lippen von Pferden und Ponys hochzuklappen und ihr Alter zu raten. Tommy legte die Regeln fest. »Für jede richtige Antwort schuldet der andere einem zehn Cent. Wenn keiner von uns richtig liegt, muss niemand zahlen.«
»Das ist ein doofes Spiel«, fand sie, aber da sie Tommy dabei nahe sein konnte, machte sie mit.
Mitte August hatte Tommy die National Horse Show bereits vergessen. »Ich werde bei den nächsten Olympischen Spielen reiten«, sagte er und verfluchte im nächsten Atemzug die Deutschen.
Dale hatte noch nie Schimpfwörter aus dem Mund eines Jungen gehört, noch dazu einem, der erst dreizehn war. »Du willst zu Olympia?«
»Natürlich. 1940. Ich will der jüngste Reiter im amerikanischen Team werden. Diese Deutschen gewinnen nicht noch einmal wie in diesem Jahr sechs Goldmedaillen, nicht jede verdammte Goldmedaille im Reitturnier.«
Dale richtete sich auf. »Davon habe ich gehört. Mama sagte, die Deutschen hatten einen unfairen Heimvorteil.«
»Und ob sie den hatten!«
»Ich verstehe aber nicht, wie du es bis 1940 zu den Olympischen Spielen schaffen willst. Ich dachte, man muss Offizier sein, um an den Reitturnieren teilnehmen zu können.«
Ein roter Schimmer kroch hinter die Sommersprossen auf seinen Wangen. »Ich gehe zur Kavallerie, irgendwie. Außerdem können sich Regeln auch ändern, weißt du.«
Dales Eltern hatten die Olympischen Spiele in Berlin am Radio verfolgt. Dale hatte auch zugehört. Während des zweiwöchigen Sportwettbewerbs hatte ihr Vater mehr als einmal gesagt: »Das ist doch Betrug! Ein Vorwand für die aufwieglerische deutsche Propaganda! Gott sei Dank gibt es Jesse Owens. Er ist ein mutiger Mann.«
Später, als die Deutschen alle Wettbewerbe im Reiten für sich entschieden hatten, war sein Gesicht rot vor Wut gewesen und blass von einer anderen Regung, die Dale nicht hatte einordnen können.
»So etwas hat es noch nie gegeben«, raunte er ihrer Mutter zu. »Pass bloß auf. Das ist kein gutes Zeichen.«
»Was meinst du, Jeremiah? Kein gutes Zeichen wofür, für die Reitkunst?«, hatte sie träge gefragt und einen Zug von ihrer Zigarette genommen.
Dale würde nie vergessen, wie der Blick ihres Vaters, normalerweise freundlich und sanft, hart wurde, und wie er die Hände zu Fäusten ballte, während das Rauschen im Radio die aufgeregte Stimme des Ansagers ertränkte.
»Ich meine für die ganze Welt.«
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13.10.2023Hopeandlive 
Bis die beiden charakterstarken bis mitunter sturen Protagonisten Dale und Allie, Großmutter und Enkelin, da hin kommen ein dankbares Herz und einen zufriedenen Geist zu entwickeln, gehen viele Pferdesommer und -winter in Atlanta daher.
Wir befinden uns in Atlanta im Jahr 2020. Allie, eine junge Frau mit einer großen Liebe zu Pferden, die sie eindeutig von ihrer Großmutter geerbt hat,
malt sich ihre Zukunft gemeinsam mit ihrem Verlobten Austin, ein angehender Tierarzt, in schillernden Farben aus. Gemeinsam wollen sie auf dem Gestüt ihrer Großmutter ein Zentrum für pferdegestützte Therapie gründen. Dieser Wunsch ist ganz fest in Allies Herzen fixiert. Doch nachdem ihre Großmutter Dale gestorben ist, erfährt sie zu ihrem großen Schreck, dass sich ein Immobilienhai das Anwesen unter den Nagel gerissen hat und das Vermögen, dass ihr ihre Großmutter versprach, unauffindbar ist. Der Schreck verwandelt sich bei Allie in eine tiefe Verzweiflung und Enttäuschung und voller Verbissenheit sucht sie nach dem versteckten Erbe. Bei aller Liebe zu ihrer Vision vergisst sie ihre große Liebe Austin und es kommt zum Bruch zwischen den jungen Leuten. Der Leser geht mit Allie durch diese tiefen Täler der Enttäuschung, des Schmerzes, der Trauer und dann doch wieder der Hoffnung, denn es zeigt sich erst ganz zaghaft ein Lichtschimmer in diesem ganzen Dunkel und ich habe während des Lesens, das eine ganze Weile sehr gemächlich vor sich hin floss, gerade zum Ende hin sehr viel Spannung gespürt und konnte das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt und der Leser wird abwechselnd von der Gegenwart in das Atlanta der !930er/1940er Jahre mit hineingenommen. Dort begegnen wir Dale, Allies Großmutter, die ein aufmüpfiger und sturer Charakter war, mit einem großen Herzen, dass sie vor allem auf ihrer Zunge trug. Ihre Liebe zu den Pferden war genauso tief wie zu ihrer ersten großen Liebe Tommie und der Leser spürt schon von der ersten Begegnung, dass diese Konstellation dieser zwei eigenwilligen und unterschiedlichen jungen Menschen nicht einfach wird, vor allem nicht in der damaligen Zeit und das etwas Tragisches in der Luft liegt. Der Leser erfährt viel über die damalige Welt des Pferdereitsports und wie die jungen Menschen, den zweiten Weltkrieg erlebten, oftmals begonnen als ein großes Abenteuer und geendet in Verlust und Trauer. In dieser Zeit erleben wir auch Husy, meine Lieblingsnebendarstellerin, das alte und weise Kindermädchen von Dale, die dem kleinen Sturkopf auf liebevolle Weise den Glauben an den Gott der Hoffnung und der bedingungslosen Liebe weitergibt.
Elizabeth Musser hat mit viel Liebe zum Detail, zur Geschichte Atlantas der damaligen Zeit, mit viel Liebe zu Pferden und vor allem zu Gott eine ganz wunderbare Familiengeschichte geschrieben, die so ziemlich alle Themen einer Familie, wie Liebe, Ablehnung, Treue, Verlust, Verrat und Trauer beinhaltet, getragen von einem gemeinsamen Glauben an Gott, den sie sehr authentisch in die Geschichte eingebunden hat, ebenso wie die Glaubenskämpfe der Protagonistinnen. Auch wenn ich mit Dale nicht so warm wurde und manchmal bei Allie tief durchgeatmet habe, sind sie mir beiden Frauen doch mehr und mehr ans Herz gewachsen und ich habe mich mehr und mehr heimisch auf Hickory Hills gefühlt. Das Licht der Hoffnung bricht mehr und mehr durch während des Lesens und mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen.
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25.08.2023Klaudia K. 
Der Roman "Hickory Hills" von Elizabeth Musser ist ein sehr berührender, spannender Roman, der in zwei Zeitebenen erzählt wird - der Gegenwart und der schicksalsträchtigen Zeit zwischen 1930 und 1940.
Der Roman spielt überwiegend in Atlanta, USA. Als in der Gegenwart Dale, die Großmutter Allies stirbt, erfährt die Enkelin, dass ein Immobilienhai das Anwesen erworben hat. Allie wollte eigentlich auf
dem Grundstück eine pferdegestützte Therapie eröffnen und steht nun vor dem Nichts.
Vom Notar erhält sie einen Brief ihrer Großmutter. In ihm teilt sie ihrer Enkelin mit, wie sie ihr Anwesen retten kann.
Sie soll nach einem bestimmten geheimnisvollen Kästchen suchen.
Allie erfährt sehr viel über die bewegte Vergangenheit ihrer Großmutter. Fasziniert erfährt die Enkelin, wie Dale zum Reiten kam, Tommy kennenlernte und welch schwere Schicksalsschläge sie zu erdulden hatten. Tief berührt breitet sich vor ihrem geistigen Augen das vergangene Leben ihrer geliebten Grandma aus. Sie erlebt mit großen Augen die stürmische Zeit des Dressurreitens, die ersten Erfolge und die grosse Liebe ihrer Großmutter hautnah mit...
Die liebevoll herausgearbeiteten und bezaubernd schönen Charaktere des Romans erschließen dem staunenden Leser eine eindrucksvolle Romanwelt, die an emotionalen und zu tiefst beeindruckenden Botschaften nichts zu wünschen übrig lassen. Elizabeth Musser ist eine so begabte und über ihre schwungvolle Sprache so eindrucksvolle Autorin, dass der Tag einfach nicht genügend Stunden hat, um ihre Geschichte zu lesen.
Die wunderschönen Botschaften des christlichen Glaubens sind über das bewegte Leben der Großmutter einfühlsam präsentiert und bieten dem Leser wertvolle Momente für das eigene Leben.
Dale war eine kleine aber sehr starke Person, die gemeinsam mit ihrem Kindermädchen Husy durch die Höhen und Tiefen des Lebens ging. Husy war ihr Engel, die ihr den Glauben und das Beten nahe brachte.
Tommy war ein Abenteurer, ein lustiger und sehr mutiger junger Mann, dem das Schicksal allerdings sehr übel mitspielte.
Die Enkelin Allie ist sehr zielstrebig und gibt daher nicht auf nach dem geheimnisvollen Kästchen zu suchen, das ihr Dale vermachte.
Diese Suche entpuppt sich als reine Schatzquelle sehr viel tiefer gehender Werte, denn sie erkennt was wirklich im Leben zählt - der wahre Schatz einer ganz anderen Art.
"Lass in dir ein dankbares Herz und einen zufriedenen Geist wohnen und alles wird gut" ist einer der Sätze aus dem Roman "Hickory Hills" der mich begeistert und nachhaltig in meinem Leben wirkt.
Dieser wunderschöne Roman ist mehr als empfehlenswert, denn seine Story, seine Sprache und die vielen wertvollen Impulse machen dieses Buch zu einem wahrhaftig außergewöhnlichen Werk. Der Glaube Husy's ist unendlich inspirierend.
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19.08.2023Marianne 
Der große Schock bei der Testamentsverkündung: Das Anwesen ist verkauft, Allies großer Traum geplatzt. Seit Jahren arbeitet sie auf ihr Ziel hin ein Zentrum zu errichten, in dem pferdgestützte Therapien angeboten werden. Die größte Befürworterin ihres Traums war ihre Oma, die ihr stets versichert hat, dass dafür gesorgt ist, dass Allie alles haben wird, was sie zur Erfüllung ihres
Traums braucht. Doch nun steht sie mit leeren Händen da. Sogar ihre Verlobung löst sie auf, da ihr Verlobter ihr leidenschaftliches Festhalten an diesen Traum nicht gutheißt.
Was Allie bleibt, ist die Geschichte ihrer Großmutter Dale, die sie, wie bei einer Schatzsuche, Stück für Stück aufdecken kann. Dabei erfährt sie Erstaunliches über Dales Vergangenheit; über ihr Liebesleben, ihren ungewöhnlichen Beruf, ihre Familie und ihren Besitz. Das Gelernte bewegt Allie zutiefst und ist entscheidend für ihre Zukunft.
Diese Geschichte wird abwechselnd in zwei Zeitebenen erzählt. Da ist Allie nach dem Tod ihrer Großmutter im Jahr 2020. Sie durchforstet das Haus ihrer Oma auf der Suche nach Hinweisen darauf, wie sie das Anwesen behalten kann. Dabei entdeckt sie Unterlagen, die ihre Großmutter ihr hinterlassen hat. Anhand dieser Unterlagen wird die Geschichte vom Leben ihrer Großmutter aufgerollt. An entscheidenden Stellen wechselt die Erzählperspektive in die Vergangenheit und erzählt Allies Geschichte. Das meiste spielt sich in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts ab.
Eine große Rolle in dieser Erzählung spielen Pferde, das wird auf fast jeder Seite deutlich. Was mit Sicherheit Pferdeliebhaber begeistert, könnte für andere stellenweise etwas langweilig sein. Ein weiteres großes Thema ist die Sicherung der amerikanischen Küste während des zweiten Weltkriegs. In manchen Passagen wirkt die Erzählung fast wie ein Sachbuch, doch zum Glück geht es doch immer wieder zurück zu den spannenderen Schicksalen von Allie und ihrem Freund.
Die Charaktere sind sympathisch und ihre Handlungen gut nachvollziehbar, das ist eine große Stärke dieses Buchs. Ein weiterer Vorzug ist die gelungene Einbindung von Lebensweisheiten und dem christlichen Glauben. Eine wichtige Lektion für die Hauptcharaktere ist, in allen Lebenslagen nach Zufriedenheit zu streben, das heißt die Entscheidung zu treffen, dass bereits Vorhandenes genug ist und dankbar angenommen werden soll. Eine wichtige Lebensweisheit!
Fazit: Eine romantische und tiefgründige Erzählung, über Pferdewettkämpfe, den zweiten Weltkrieg, Lebensschicksale und Zufriedenheit. Sehr empfehlenswert!
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17.08.2023KleinerVampir 
Buchinhalt:
Atlanta, Georgia in den 1930er Jahren: Dale erlebt eine unbeschwerte Kindheit und Jugend auf dem Familiengestüt Hickory Hills. Pferde sind ihre Leidenschaft, ihre Bewunderung gilt ihrem zwei Jahre älteren Kindheitsfreund Tommy, den sie vergöttert. Zusammen mit ihm taucht sie ein in die Welt des Pferdesports, bis ein paar Jahre später der Zweite Weltkrieg ausbricht und alles verändert.
In
der Gegenwart ist Dales Enkeltochter Allie dabei, nach Dales Tod deren Nachlass zu sortieren und taucht Stück für Stück ein in das Leben ihrer Großmutter, die vieles, was damals geschah, bisher verschwieg. Hickory Hills ist Allie als Erbe versprochen, doch ein Immobilienspekulant hat das Anwesen an sich gerissen. Wird es für Allie Hoffnung geben, Haus und Grundstück zurückzubekommen und darauf einen Hof für Pferdetherapie zu eröffnen"
Persönlicher Eindruck:
Hickory Hills ist mein erster Roman von Autorin Musser und ich bin überwältigt von der emotionalen Tiefe und Bildhaftigkeit der Erzählung. Es ist ein Generationenroman über zwei starke Frauen und deren Träume und Ehrgeiz, diese zu verwirklichen. Schauplatz sind die amerikanischen Südstaaten, ein Gestüt mit vielen Pferden und einem alten Familiengeheimnis.
Während Dale in den 1930er Jahren aufwächst und ganz in alter Südstaatentradition erzogen ist, ist der Gegenwartsteil um Allie bereits geprägt von der Ereignissen um die Coronapandemie. Dales Lebensgeschichte wird wechselweise von den historischen Passagen als auch von Allies Entdeckungen in einem alten Tagebuch erzählt und so taucht man als Leser tief ein in die Geschichte des Gestüts und der Familie. Zentraler Punkt ist sowohl Dales als auch Tommys Ehrgeiz, es im Springreiten bis ganz nach oben zu schaffen. Ihre Schwärmerei für den Freund der Kindheit ist an vielen Stellen extrem und Dale erscheint fixiert und verbissen, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen, koste es, was es wolle. Gleichzeitig zeigt Dales Verhalten aber auch ihren starken Charakter und ihren unbeugsamen Willen, für ihre Ziele einzustehen.
Bei Allie ist es ähnlich, nur dass es Allie um ihr Erbe, also das alte Haus und das Grundstück geht, auf dem sie eine Therapieranch für Pferdetherapie eröffnen will. Ich empfand es als vollkommen nachvollziehbar, dass Allie darum bis zum Schluss kämpft, auch wenn zunächst alle Anzeichen dagegen sprachen. Schwieriger nachvollziehbar wurde es dafür, ihre Verbissenheit nachzuempfinden in Bezug auf Großmutter Dales Vergangenheit, der Allie sämtliche Zeit widmet.
Insgesamt zieht sich ein Familiengeheimnis wie ein roter Faden durch das Gesamte Buch, welches sich erst am Schluss auflöst und die losten Enden zu einem befriedigenden Ganzen vereint.
Die christliche Komponente des Romans handelt von Gottvertrauen, Gebet und Hoffnung, aber auch davon, zufrieden zu sein mit dem, was man hat und darin ein Geschenk zu sehen. Der christliche Aspekt war dabei angenehm portioniert in die Gesamthandlung eingeflochten.
Hickory Hills ist ein emotional packender, oft sehr dramatischer Roman mit historischen Passagen, starken Figuren und reichlich Kopfkino, den man so schnell nicht wieder aus den Händen legt. Eine Leseempfehlung abseits vom Mainstream, mit Liebe und Leidenschaft, aber auch Drama und Schicksal. Sehr lesenswert!
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03.08.2023Leseschnecke93 
Obwohl mich schon mein letztes Elizabeth Musser Buch absolut begeistert hat, hat die Autorin mich hier aufs Neue überzeugt.
Ich hatte der Geschichte im Vorhinein nicht einen solchen Tiefgang und Nachhall zugetraut. Irgendwie erwartete ich einfach eine „nette“ Erzählung.
Und die erste Hälfte der Geschichte ging für mich auch sehr stark in diese Richtung.
Aber dann kam nach und nach immer mehr
von Nana Dales unerwartet bewegtem Leben ans Licht.
Die Geschichte hat mich zunehmend völlig gefangen genommen und die Seiten brannten nur noch unter meinen Fingern.
Ich habe mitgelitten und geweint, war so wütend und konnte dabei doch so viel für mich mitnehmen.
Ich liebe es, wenn Bücher diese Emotionen bei mir hervor rufen können.
Die Handlung konnte mich definitiv mehr als einmal überraschen und ganz besonders beeindruckt haben mich die Lebensweisheiten von dem Kindermädchen Husy und Nana Dale.
Sie haben sich tief in mein Herz eingeprägt!
Es ist eine bewegende Geschichte mit starken Glauben, die Bedauern und ungetrübte Freude ohne Widerspruch in sich vereinen kann.
Auch in meinem Herzen lassen sich nach dem Ende genau diese Gefühle widerspiegeln.
„Das Leben ist voller Widersprüche, Allie. Wenn du lernst, alles anzunehmen, und es sich wie Sirup und Haferflocken mischen lässt, dann entfaltet sich ein süsser Duft. Selbst wenn das Leben manchmal stinkt.“ Buchauszug Seite 254
Für mich steht fest, spätestens jetzt bin ich ein Fan von Elizabeth Mussers Büchern.
Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter und kann es auch denen ans Herz legen, wo andere Musser Bücher zu intensiv waren. Ich glaube dieses hier wird euch gefallen.
Von mir gibt es dafür sehr gute 4,5 Sterne!
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31.07.2023Kristina 
Zwei Frauen und ihre Liebe zu Pferden
Allie weiß genau wie ihre Zukunft aussehen soll: sie möchte auf dem Grundstück ihrer Großmutter eine pferdegestütze Therapie aufbauen und die Hochzeit mit dem jungen Tierarzt Austin steht auch kurz bevor. Doch nach dem Tod der Großmutter erfährt sie, dass ein Immobilienhai sich das Grundstück angeeignet hat und das Haus und die Ställe
abgerissen werden sollen. Allie muss das Haus ausräumen und sucht dabei verzweifelt nach dem Schatz, von dem ihre Großmutter sprach... Doch während ihrer Suche entdeckt Allie Stück für Stück die Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Großmutter Nana Dale....
„Hickory Hills“ erzählt die Geschichte einer Familie und eines Anwesen in den Südstaaten, eine Geschichte über Pferde und Träume und die Liebe, über Krisen und Entscheidungen... Abwechselnd begleiten wir Allie im März 2020 und Dale in der Zeit zwischen 1931 und 1943. Besonders der Zeitstrang in der Vergangenheit hat mich gefesselt und in den Bann gezogen. Dale hat in ihrem Leben viel erlebt: Weltwirtschaftskrise, Reitsport, 2. Weltkrieg und Atlantikschlacht, eine junge Liebe und immer dreht sich alles um die Pferde. Ihr Glaube an Gott hilft ihr durch manche schwierige Zeit... Dies alles findet Allie so nach und nach heraus als sie im Haus Briefe der Großmutter, Fotos und Zeitungsartikel findet. Dale mochte ich sehr gern, mit ihr habe ich gehofft, gebangt geweint. Mit Allie dagegen hatte ich anfangs so mein Probleme, zu sehr war sie auf ihrem Traum fixiert, dass sie dabei recht viele Leute vor den Kopf gestoßen hat. Im Laufe des Buches verändert sich dies dann.... Doch ich möchte nicht zu viel verraten, lest selbst. Mir hat das Buch gut gefallen, es ist interessant, spannend, fesselnd...
Gern empfehle ich das Buch weiter!
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15.07.2023awii186 
Was ein toller bewegender Roman. Er nimmt uns in tiefe Familiengeheimisse mit hinein, durch ein schmerzvolles Leben, Misstrauen, Verachtung, Leid, zeigt aber die Kraft der Heilung und Vergebung durch Gottes Hilfe auf.
Allie möchte gerne mit ihrer großen Liebe Austin ein Zentrum für pferdegestützte Therapie auf dem Gestüt ihrer Großmutter Dale eröffnen. Doch plötzlich stirbt ihre Großmutter, die eine erfolgreiche
Spring- und Dressurreiterin war. Sie hatte Allie das Erbe versprochen und nun beginnt die verzweifelte Suche danach.
Wer war ihre Großmutter überhaupt" Es beginnt eine Zeitreise zurück in die 1930iger Jahre.
Ich möchte gar nicht viel verraten. Die Autorin zieht den Leser von Anbeginn in den Bann. Die Geschichten werden in zwei Zeitebenen erzählt, einmal im Jetzt von Allie und im Damals von ihrer Großmutter. Es geht alles so fließend ineinander über, dass es sehr angenehm zu lesen ist.
Besonders gut hat mir die Fülle an Lebensweisheiten des Kindermädchens Husy gefallen, wie z.B. "Nutze das, was dir gegeben ist, immer für das Gute." Zitat S. 381, die jeder im Heute noch gut in sein Leben integrieren kann. Auch die Hinweise, wie wichtig das tägliche Gebetsleben ist, zeigen große Wirkung.
Sehr authentische Protagonisten, die sich im Laufe der Geschichte wunderbar entwickeln und entfalten.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman, der ein dennoch erfülltes Leben aufzeigt, obwohl man viel Schweres durchmachen musste.
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03.07.2023agnes.bookworld 
Von Elisabeth Musser besitze ich eine Reihe, die mich aber nicht abgeholt hatte. Als ich dieses Buch in der Vorschau sah und den Klappentext las, musste ich es lesen. Mein Bauchgefühl enttäuschte mich nicht.
Hickory Hills liest sich spannend und ist zweigeteilt. Die Gegenwart beschreibt Allie in der Ich-Form. Die Vergangenheit, in der es um Allies Großmutter Dale geht,
wird in der dritten Person erzählt. Sie greifen ineinander und sind zusammenhängend.
Das Buch beginnt nach dem Tod von Allies Großmutter, der mit dem Verlust des familiären Haus und Grundstücks verbunden ist. Doch Allie erhält einen Brief vom Notar, in dem ihr ihre Großmutter mitteilt, dass sie sich darüber keine Sorgen machen müsse. Dale habe dafür gesorgt, dass sie Haus und Grundstück zurückbekommen können.
Allie ist so versessen darauf, ihr Erbe zu finden, dass sie sich von ihrem Verlobten trennt. Sie sucht Tage und Wochen, bis sie endlich das Kästchen ihrer Großmutter mit Geheimnissen findet. Sie erfährt so manches über Dale, aber das Geld, das sie versteckt hat, nicht. Muss Allie all ihre Wünsche und Pläne für das Haus und das Grundstück aufgeben"
In diesem Buch geht es darum, sich mit der Familiengeschichte auseinander zu setzen. Einen anderen Blick auf die Vergangenheit der Großmutter zu bekommen, das aufdecken von tief verborgenen Geheimnissen und das es oft ganz anders ist, als man gedacht hat. Auch der Glaube an Gott kommt in dieser Geschichte vor und zeigt auf, wenn der Mensch sich im Gebet an Gott wendet und glaubt werden Gebete erhört.
Einmal angefangen zu lesen, wollte und musste ich weiterlesen, um zu erfahren wie das Buch enden wird. Ein tolles Buch, das mir eine schöne Lesezeit geschenkt hat und das ich gern weiterempfehle.
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27.06.2023Sabine 
Allie wird gewissermaßen auf dem Pferderücken groß. Schon mit 4 Jahren sitzt sie sicher im Sattel. Und bevor sie 10 Jahre alt ist, weiß sie, was sie später mal machen möchte: sie möchte Menschen mit pferdegestützter Therapie helfen.
Allies Großmutter Dale ist mit diesem Traum absolut einverstanden. Sie verspricht Allie, dass sie eines Tages das Anwesen und das Gestüt
von ihr erben wird. Doch dann kommt alles ganz anders ...
Eine superspannende und berührende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Das war bestimmt nicht das letzte Buch von Elizabeth Musser, das ich gelesen habe!
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10.06.2023Märchens Bücherwelt 
Aufmerksam geworden durch das einladende Cover und das Thema Pferde hat es mir sehr viel Freude gemacht, dieses Buch zu lesen.
Abwechselnd aus der Sicht von Allie selber, die den Verlauf des drohenden Verkaufs des Gestüts erzählt, aber auch ihrer Emotionen bezüglich der zerbrochenen Beziehung zu Austin, dem Tierarzt, wird man zwischendurch immer wieder in die Zeit vor und während
des 2.Weltkriegs versetzt, sowohl was das Spring- und Dressurreiten betrifft, aber auch Geschehnisse der Angriffe durch deutsche U-Boote und deren Auswirkungen.
Dabei erhält man Einblicke aus dem Leben von Allies Großmutter - liebevoll Nana Dale genannt. Diese kleine Person schließt man sofort ins Herz, weil sie für alles, woran sie glaubt und wofür ihr Herz schlägt bis zum Ende und mit Feuereifer kämpft.
Es ist einfach unglaublich, was sie alles erlebt, was passiert, wie die Familienverhältnisse waren und auch über ihre ganz große Liebe zu lesen, die erst nach ihrem Tod nach und nach ans Licht kommen. Für Allie eine Herausforderung, weil Dale es unglaublich spannend macht, während die Zeit bis zur Übergabe an den Immobilienhai immer näher rückt.
An Allie musste ich mich erst gewöhnen, weil sie ziemlich stur und hartnäckig ihre Ziele verfolgt und dabei gar nicht bemerkt, wie viele helfende Hände sie ignoriert. Doch je mehr sie über ihre Großmutter erfährt, über ihre Art mit den Pferden und wie deren geduldige, sanfte Nanny Husy Dale auf einfühlsame, beispielhafte Weise gezeigt hat, was Glaube und Vertrauen zu Gott für eine wichtige Rolle spielen, nicht nur wenn das Leben schwer ist oder man vor Herausforderungen steht.
Als Leser ist man im Gegensatz zu Allie immer einen Schritt voraus, was den Werdegang ihrer Oma betrifft, bis sie selbst durch Sammlungen, Zeitungsausschnitte, Ausflüge zu bestimmten Orten und aufgehobene Kostbarkeiten zur Aufklärung kommt. Obwohl sich dadurch einiges wiederholt, war es für den Gesamtverlauf nicht schlimm, auch wenn das Buch ruhig noch etwas mehr an Spannung hätte aufnehmen können.
Dennoch hat es mich emotional sehr berührt, weil es anders als erwartet und dennoch so gut entwickelt ist und ich absolut überrascht war, was für Geheimnisse ans Tageslicht kommen.
Fazit: Eine wunderbar einfühlsame Geschichte auf zwei Zeitebenen, deren Entwicklung faszinierend, erschütternd und mitreißend ist. Dieser große unerschütterliche, gelebte Glaube der Großmutter, den sie zu Lebzeiten durch viele Gespräche und Zitate mit ihrer Enkelin geteilt hat und nun Einfluss auf deren Leben, ihre Entscheidungen nimmt, ist bewegend und nachahmenswert. Kein Gebet ist zu groß oder zu klein für Gott und der Spruch: „Wenn du vor Sorgen nicht mehr stehen kannst, geh auf die Knie“ hat sich regelrecht in mein Herz gebrannt.
Ich kann das Buch wirklich empfehlen, eine tolle Mischung aus fiktiven Charakteren vor historischen Ereignissen, klasse recherchiert und verpackt in eine schöne, wenn auch dramatische Erzählung, die zu Herzen geht mit der Botschaft der Dankbarkeit, Zufriedenheit, einem hilfsbereiten Herzen und dem großen Vertrauen zu Gott, dass alles bei ihm am besten aufgehoben ist, denn „im Gebet gefaltete Hände sind nie leer.“
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