Saint-Lizier, Frankreich, September 1943: Das Morgenrot der Sonne wies Grace Tonquin und den zwölf Kindern in ihrer Obhut den Weg. In wenigen Minuten würden sie Schutz in der Kathedrale von Saint-Lizier finden. Schutz vor dem hellen Licht.
Grace versuchte, die Angst abzuschütteln, als sie die Kinder eine moosbewachsene Mauer entlangführte. Die zerklüfteten Steine an dieser Stelle verdeckten die Sicht auf das glühende Rot des Sonnenaufgangs. Sie rutschte mit ihren Oxford-Schuhen über das glitschige Kopfsteinpflaster.
Die Blasen an ihren Füßen schmerzten, doch sie konnte jetzt nicht stehen bleiben. Ihre amerikanischen Landsleute waren bereits in die Heimat zurückbeordert worden, doch Grace konnte dieses Land nicht verlassen, bis alle jüdischen Kinder entweder ein sicheres Versteck erreicht hatten oder aus Frankreich evakuiert worden waren.
Élias, der Älteste, trug den kleinen Louis auf dem Arm, während er gleichzeitig seiner Schwester Marguerite über eine Pfütze hinweghalf. Über ihrem Weg unter dem schützenden Dach des Herbstlaubes duftete es nach Regen.
Marguerite drehte sich zu Grace um. Ihre Augen waren angeschwollen und rot wie die aufgehende Sonne. Grace bückte sich zu ihr hinunter und legte einen Finger auf die Lippen. Die Stille war ihr Verbündeter, bis sie die Kathedrale erreicht hätten, hatte sie den Kindern erklärt. Das Schweigen war ihr Schutzschild.
Zwei der Kinder stießen miteinander zusammen und begannen zu kichern. Dabei hatte Grace sie angewiesen, still zu sein. Sie verstanden nicht, was auf dem Spiel stand. Wie sollten sie auch?
Vor ihnen war nun die Kathedrale zu sehen, deren mittelalterlicher Glockenturm in den Himmel ragte. Ein Ort der Geborgenheit, dachte Grace. Bald, so hatte Roland Mercier gesagt, würden sie sich gemeinsam in einem Schloss verstecken, bis er für die Kinder eine sichere Route über die Pyrenäen nach Spanien und weiter nach Portugal gefunden hätte.
Die Stille in diesen frühen Morgenstunden war wahrhaftig ein Segen. Aber eigentlich war es fast zu still, dachte Grace. Nicht einmal das Bellen eines Hundes oder das Geklapper des Milchwagens war zu vernehmen.
Marguerite griff nach Grace’ Hand. Grace blieb stehen, bückte sich zu dem Mädchen herunter und blickte ihr in die Augen. »Was ist denn los?«
»Ich muss mal ganz dringend!« Marguerite klang weinerlich. Die Tränen eines neunjährigen Mädchens konnten in der Stille dieser Straßen für jeden aus der Gruppe den Tod bedeuten.
Grace schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Dann spitzte sie die Ohren und lauschte. Doch alles blieb ruhig.
»Komm, beeil dich, Marguerite!«, mahnte Grace. Sie mussten zur Kirche gelangen, bevor die Nonnen das Tor verschlossen.
Marguerite zupfte ihre Strumpfhosen zurecht und schlüpfte in ihren Mantel. Die beiden beeilten sich, durch den engen Durchgang wieder zu den anderen zu gelangen. Doch plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um Graces Hüfte und zogen sie von der Straße weg.
Grace schluckte ihre Schreie hinunter, um keinen Lärm zu machen, versuchte sich aber gegen den festen Griff zur Wehr zu setzen.
»Grace …«. Die Stimme des Mannes war leise, aber kraftvoll, wie der Anbruch des neuen Tages.
Marguerite erkannte den Mann zuerst. Sie ließ die Hand von Grace los und hängte sich an sein Hosenbein. Grace’ Angst wich und sie hörte auf, sich zu wehren. Als der Mann erneut ihren Namen sagte, wusste sie, dass Roland sie gefunden hatte.
»Ihr seid jetzt in Sicherheit!« Er lockerte seinen Griff und nahm Marguerite auf den Arm. »Aber ihr müsst Saint-Lizier verlassen.«
»Wir sind doch gerade erst angekommen …«
»Vite!«, sagte er. »Ihr dürft keine Zeit verlieren!«
Grace machte einen Schritt in Richtung Straße. »Ich muss die Kinder zusammentrommeln.«
Ein Auto ratterte plötzlich über das Kopfsteinpflaster. Dann sah Grace zwei Männer in königsblauen Uniformen und glänzenden schwarzen Stiefeln. Sie schritten die Straße entlang. Ihre Orden glänzten in der Morgensonne.
»Wir kommen zu spät!«, sagte Roland
Alle Polizisten waren mit einer Pistole bewaffnet, als ob die Kinder sich gegen sie wehren könnten. Grace trat auf die Straße, die Blätter unter ihren Füßen knirschten. Sie würde mit den französischen Polizisten sprechen, wie sie es auch schon vor ein paar Monaten auf einer Zugfahrt getan hatte.
»Grace!« Roland zog sie in die enge Gasse zurück. »Du kannst ihnen jetzt nicht helfen.«
»Ich werde mit der Polizei sprechen!«
»Dann werden sie dich erschießen. Was glaubst du, würde das mit den Kindern machen?«
»Das werden sie nicht tun …«
»Doch«, beharrte er. »Du und Marguerite, ihr müsst in die andere Richtung davonlaufen. Folgt dem Fluss in Richtung Süden.«
Grace befreite sich aus Rolands Griff. Der Wind wehte ihr die Haare ins Gesicht. Sie war bereit, der Polizei gegenüberzutreten. Doch dann hörte sie neuen Lärm. Dieses Mal klang es wie Donnergrollen. Ein Lastwagen in Tarnfarben hielt vor den Kindern an. Ein halbes Dutzend Soldaten stieg ab, an ihren braunen Uniformen trugen sie rote Armbinden.
Seit wann waren die Nazis denn in Saint-Lizier?
»Um Himmels willen«, entfuhr es Grace.
Die Soldaten begannen, die Kinder zusammenzutreiben. Schluchzen durchdrang nun die vorherige Stille. Grace hätte am liebsten geschrien.
Sie drehte sich zu Roland um. »Ich kann doch nicht einfach hier stehen bleiben und nichts tun.«
Roland wies mit dem Kopf in Richtung Marguerite. »Wenn die Nazis dich auch mitnehmen ... werden sie sie sicherlich finden.«
Grace sank in sich zusammen und lehnte sich an die kalten Steine der Mauern. »Bring sie an einen sicheren Ort. Bitte ...«
»Ich muss los.« Er ratterte eine Wegbeschreibung zu einer Kirche außerhalb der Stadt herunter, wo Grace und Marguerite sich verstecken konnten. »Wartet dort auf mich.«
»Ich kann das nicht!«
»Ihr müsst fliehen, Grace. Nur noch einen weiteren Tag.«
Ein weiterer Tag. Nach diesem Motto hatte sie nun schon monatelang gelebt. Mit Gottes Hilfe würde sie vielleicht vierundzwanzig Stunden durchhalten können. Auch wenn dabei jede Minute ihr Herz brechen würde.
»Gott sei mit euch!«, sagte Roland und küsste sie auf die Wange.
Dann war er verschwunden.
Yamhill County, Oregon, September 2003: Der Wind rüttelte an den Zweigen der Bäume und ließ Kiefernnadeln auf Addie Hoults Mietwagen herabregnen. Sie machte den Scheibenwischer an und bemerkte sogleich, dass das ein Fehler gewesen war. Wie sollte sie bei diesem wolkenverhangenen Himmel, dem Nebel und der schmierigen Scheibenwischerflüssigkeit überhaupt die Tonquin-Hütte finden, wenn sie noch nicht einmal die Straße vor sich erkennen konnte?
Sie hatte mit Niederschlägen in Oregon gerechnet. Aber eben mit Regen – nicht mit Kiefernnadeln.
Der Schotter knirschte unter den Reifen ihres Honda Civic und machte Geräusche wie Maiskörner, die in heißem Öl aufplatzen. Was würde sie jetzt nicht für frisch gemachtes Popcorn in Butter geben! Eine eiskalte Cola in einem echten Glas. Oder Brombeeren mit selbstgemachtem Eis.
Während des Fluges von Chattanooga nach Portland hatte sie Spaghetti aus einer Aluminiumschale gegessen. Dann war sie vom Flughafen aus eine Stunde Richtung Westen gefahren, bis sie die kleine Stadt Newberg erreicht hatte. Eine Stadt mit ereignisreicher Vergangenheit, geprägt von den Quäkern, so hatte sie gelesen. Heimat von Präsident Hoover und Anbaugebiet für Pinot Noir. Addie hoffte, in diesem Bezirk ein Familienmitglied ihres besten Freundes Charlie ausfindig machen zu können. Papa C, so nannten ihn die Mädchen in Sale Creek. Es war der Mann, der sich ihrer vor zehn Jahren als Ersatzvater angenommen hatte, als sie selbst keinen gehabt hatte.
Jetzt war Charlie erkrankt. Sein Knochenmark löste sich zusehends auf. Der Körper produzierte praktisch keine roten Blutkörperchen mehr. Ohne eine Infusion gesunder Stammzellen würde er – der Mann, der Addie das Leben gerettet hatte, – möglicherweise noch vor Ende des Jahres sterben.
Charlies behandelnder Arzt hatte erfolglos versucht, ein sogenanntes »HLA-Match« in der Krankenhausdatenbank zu finden. Charlie benötigte eine Knochenmarktransplantation, vorzugsweise von Geschwistern, Neffen oder Nichten. Ein blutsverwandter Spender unter sechzig Jahren konnte sein Leben retten.
Der Arzt hatte sich damit einverstanden erklärt, jeden zu testen, den Addie finden würde. Sie suchte nach einem Familienmitglied, das bereit war, einen Teil des eigenen Körpers zu spenden. Kompliziert wurde es dadurch, dass möglicher Spender und Empfänger sich wahrscheinlich nie begegnet waren oder sie sich jedenfalls nicht daran erinnern konnten.
Addie befand sich nun auf einer kurvenreichen Nebenstraße, die durch ein Tal führte. Zunächst sah sie noch einige Lichter, die über den Hügeln funkelten, doch der Wald um sie herum wurde zusehends dichter. Von den Lichtern war dort nichts mehr zu sehen.
Mit dem Fuß auf dem Gaspedal fuhr Addie langsam weiter und suchte zwischen Dornensträuchern und Kieferästen einen Platz zum Wenden.
Sie warf einen Blick auf die enge Straße vor ihr und bog nach rechts ab. Sofort türmte sich vor, über und neben ihr eine Mauer aus Blattwerk auf und wand sich wie ein Kranz um ihr Auto. Zwischen diesen Zweigen konnte sich alles Mögliche verstecken. Brombeeren. Biber. Bigfoot.
Die Straße führte zwischen den Bäumen bergauf und trotz der Klimaanlage brachten die engen Wegbegrenzungen Addie ins Schwitzen. Sicherlich würde die Straße bald auf einen Bergrücken führen. Vielleicht konnte sie sogar einen Blick auf den See erhaschen.
Plötzlich wurde ihr Wagen von einem Stoß erschüttert, als hätte Bigfoot selbst mit dem Fuß aufgestampft. Der Bergrücken unter ihr schien zu beben und Addie wurde starr vor Schreck. Doch es war nur ein starker Windstoß, der Blätter über den Hügel wehte. Dennoch hielt Addie an und wartete ab, bis der Windstoß vorübergezogen war und ihr Herz sich wieder beruhigt hatte.
Tara Dawson, ihre Vermieterin, hatte gesagt, die Hütte wäre nur ein paar hundert Meter entfernt. Doch die Beschreibung hatte sich bereits jetzt als falsch herausgestellt. Anderthalb Kilometer würde Addie noch fahren und dann nach Newberg zurückkehren. Hoffentlich war im Hotel, an dem sie vorbeigefahren war, noch ein Zimmer frei.
Addie nahm ihr Handy zur Hand und suchte auf dem Bildschirm nach Netz. Doch das gab es hier auf dem Laurel Ridge offensichtlich nicht. Tara hatte sie genau davor gewarnt, doch Addie hatte sich keine Sorgen gemacht, bis das Wetter ihr einen Strich durch die Pläne gemacht hatte. Eigentlich hatte sie lange vor Einbruch der Dunkelheit an ihrem Ziel ankommen wollen.
Sie hatte versprochen, Emma Tonquin anzurufen, sobald sie das Haus erreicht hatte. Doch ein Anruf mitten in der Nacht würde Charlie — Emmas Ehemann — nur beunruhigen. Addie wollte ihre Freundin nicht in die unangenehme Situation bringen, Charlie erklären zu müssen, warum Addie sich in Oregon aufhielt. Emma wollte es ihrem Mann erst sagen, wenn Addie einen seiner Verwandten ausfindig gemacht hatte.
Sie würde Emma erst morgen anrufen und sie auf den neuesten Stand bringen. Danach würde sie mit der Suche beginnen. Irgendjemand hier in der Gegend, so hoffte Addie, würde sich an die Familie erinnern, die das Gelände am Tonquin-See bewohnt hatte …
Kundenstimmen
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20.10.2022Lesestern 
Die Botschaft der Trauerweide und der lange Weg zurück
Auf den Spuren der jungen Fluchthelferin Grace Tonquin werden wir mit hineingenommen in die Dramatik der Rettung jüdischer Kinder in Frankreich vor der Deportation.
Als amerikanische Quäkerin arbeitet sie zusammen mit dem Franzosen Roland, der sie mit allen wichtigen Informationen und Hilfsmitteln unterstützt und bei Befreiungsaktionen aktiv agiert.
Als Frankreich immer mehr unter die Naziherrschaft gerät, bleibt nur noch die Flucht über die Pyrenäen, um die Kinder vor Gefangenschaft oder Tod zu bewahren.
Der Weg über die hohen Berge erweist sich für Grace, die ohne Begleitung von Roland mit 12 Kindern ihr sichergeglaubtes Domizil verlassen muss, als ein kräftezehrender Aufstieg mit unerwarteten Gefahren und Herausforderungen. Der Wintereinbruch verschärft die notvolle Situation, doch die Winterrosen beginnen zu blühen"
Sechzig Jahre später kämpft eine andere junge Frau, Addie Hoult um das Weiterleben ihres Pflegevaters Charlie, der nur durch eine passende Knochenmarkspende eine Chance gegen eine tödliche Erbkrankheit hat. Auf der Suche nach Charlies vielleicht noch lebender Verwandtschaft begibt sie sich in die Vergangenheit seiner tragischen Familiengeschichte und entdeckt Geheimnisse, die Charlie aus seinem Leben vor vielen Jahren schon ausgeblendet hat.
Mein Leseeindruck:
Ein fesselndes Familiendrama, dessen Wurzeln in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und seiner Auswirkungen reichen.
Die beiden Handlungsstränge sind miteinander verflochten und nach und nach entsteht ein Gesamtbild, das von Seite zu Seite deutlicher wird.
Melanie Dobsons flüssig-packender Schreibstil hat mir ein spannend- unterhaltsames Leseerlebnis geschenkt, das mich auf eine emotionale Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschickt hat und mich bis zum Ende der Geschichte nicht mehr losgelassen hat.
Auch der christliche Aspekt des Romans ist überzeugend und authentisch dargestellt und gibt der Handlung Tiefgründigkeit und Perspektive.
Mein Fazit:
Ein wunderbares Lesevergnügen, das durch empathische Charaktere, spannend -emotionale Szenen und historisch-gute Recherche, das Thema von Vergebung und Heilung aufbereitet.
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11.10.2022KleinerVampir 
Buchinhalt:
Im Jahr 1943 versucht die junge Amerikanerin Grace, die zur Glaubensgemeinschaft der Quäker gehört, 12 jüdische Kinder aus dem von den Nazis besetzten Frankreich zu schleusen. Die Rettung ist alles andere als einfach. Zwei der Kinder nimmt sie schließlich mit nach Amerika, wo Grace sie an Kindes statt großzieht.
Im Jahr 2003 schließlich versucht Addie, einst Pflegekind beim inzwischen
gealterten Charlie Tonquin, einen Knochenmarkspender für ihren Ersatzvater zu finden. Charlie leidet unter einer Erbkrankheit, die unbehandelt zum Tode führt. Als Spender kommen jedoch nur nahe Familienangehörige In Frage und Addie weiß nichts davon, dass Charlie nicht Grace's leiblicher Sohn war. So macht sie sich auf die Suche nach Chalies verschollener Schwester und deckt Stück für Stück ein Familiengeheimnis auf, das die Tonquins mit aller Macht zu verdecken suchen....
Persönlicher Eindruck:
Melanie Dobson war mir schon von anderen christlichen Romanen her ein Begriff und so war ich neugierig auf ihr neustes Buch, das mit zwei zunächst vollkommen getrennten Zeitlinien beginnt, die sich erst nach und nach zu einem zusammenhängenden Ganzen verbinden.
Die Vergangenheitsgeschichte um Quäkerin Grace und ihr Bestreben, jüdische Kinder vor der Deportation zu retten, hat mich am meisten bewegt. In dieser Passage steckt auch das größte Potential, schon allein aufgrund ihrer historischen Brisanz. Als Leser tauchte man schnell ein in die 1940er Jahre, die historischen Zusammenhänge waren stimmig und mitreißend. Gerade die beiden Kinder Elias (später Charlie) und Marguerite waren tiefgängig angelegt und hatten Potential.
Was mich jedoch nicht überzeugen konnte: Marguerite wird mit der "Gabe" der Synästhesie beschrieben, das Kind kann die Gefühle anderer Menschen als farbige Wolke über deren Köpfen erkennen und sieht anhand der Farben, wer böse ist und wer ehrlich. Auch wenn dieses Phänomen Einfluss hat auf den Verlauf der Handlung, ist es für mich ehrlich gesagt Humbug und an den Haaren herbei gezogen. Dieses Fantasy-Element passt weder in einen historischen, noch in einen Gegenwartsroman und verspielt in meinen Augen die Glaubwürdigkeit der restlichen Geschichte.
Die Passagen der Gegenwart, die sich mit Addies Suche nach einem Knochenmarkspender für den inzwischen alten Charlie befassen, nehmen im Lauf der Handlung immer mehr Raum ein, bis die historische Handlung ganz zum Erliegen kommt. Dabei macht Autorin Dobson immer mehr weiterführende Dramen auf, die sie leider zum Großteil nicht zu Ende führt und welche dann unbeantwortet im Sande verlaufen. Hier hätte man sich auf ein oder zwei Probleme konzentrieren und diese fundiert ausführen sollen.
Wahrscheinlich dient die Fülle an Problemen, die die Figuren mit sich herumtragen - ähnlich wie einen Sack voll Steine, so erklärt es Adoptivvater Charlie einst seinem Zögling Addie - auch dazu, dem Leser deutlich zu machen, dass der Mensch ohne Gottvertrauen unter der Last seiner Schuld bzw. seiner Verzweiflung zusammenbricht. Insgesamt behandelt die recht deutliche christliche Komponente Themen wie Tod, Schuld und Verzweiflung, aber auch Vergebung, Neuanfang und neue Hoffnung.
Insgesamt war der Roman durchaus lesbar, verzettelt sich aber an vielen Stellen in zu vielen Details. Gegen Ende mit der persönlichen Schuld von Charlie, die nach und nach ans Licht kommt, wirkte die Geschichte in meinen Augen doch sehr konstruiert, so dass sie mich als Leser nicht so recht zu überzeugen vermochte.
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01.10.2022annislesewelt 
"Eine Winterrose. Eine schlichte, aber starke Pflanze, die immer noch ihre Schönheit ausstrahlt, wenn alle anderen Blumen in den Wintermonaten schon längst verblüht waren." Zitat S. 148
Das hier ist mein erstes buch von Melanie Dobson aber definitiv nicht das letzte. Ich lese gerne Romane die zur Zeit des 2. Weltkrieges spielen denn bei aller Grausamkeit der vergangenen Zeit, es
gab sie - die Winterrosen die blühten wenn alle anderen schon erfroren waren - die starken Frauen und Männer die bereit waren ihr Leben für andere in Gefahr zu bringen.
"Wo die Winterrose blüht" ist ein wunderbarer und sehr vielschichtiger Roman mit tollen und tiefgehenden Charakteren und einer grandiosen Geschichte. Erzählt wird sie auf zwei Zeitebenen wobei mich der historische Teil von Anfang an gepackt hat und der zeitgenössische Teil erst etwas später.
Im historischen Teil geht es um Grace. Eine junge Fluchthelferin die mit mehreren Kindern auf dem Weg aus dem besetzten Frankreich über die Pyrenäen ist um die Kinder zu retten.
Mit ihrem Mann, Elias und Marguerite (zwei der Kinder denen sie das Leben gerettet hatte und deren Verwandte nicht aufzufinden waren) baut sie sich ein neues Leben auf. Doch der Albtraum der Vergangenheit lässt sie alle nicht los und das Leben wird schwer, das Glück und der Frieden drohen zu zerbrechen.
Im zeitgenössischen Teil geht es um Addie deren Ersatzvater Charlie an einer schweren Erbkrankheit leidet. Sie möchte ihm helfen und sucht nach Verwandten. Ihre Suche führt sie zum Tonquin Lake, dorthin wo Grace früher gelebt hat. Doch Grace ist verschwunden, niemand scheint etwas zu wissen und alles ist sehr geheimnisvoll.
Auch die Nebencharaktere sind spannend, vielschichtig und interessant. Am liebsten war mir da Louis, Addie trifft ihn bei ihrer Suche und auch seine Geschichte ist sehr spannend.
Doch auch die Frage wo sich die beiden Erzählstänge treffen werden, wie sie verbunden sind und wie die Antworten auf die vielen Fragen lauten, hat mich beschäftigt.
Der Schreibstil ist wunderbar sanft, leicht zu lesen, getragen, treffend und berührend. Die Geschichte geht zu Herzen und lässt einen nicht los. Man möchte wissen wie es weitergeht und mag das Buch nicht aus der Hand legen.
Ganz stark fand ich die Botschaft die dieses Buch vermittelt und zwar die Tatsache das Gott aus großem Versagen wunderbares wachsen lassen kann.
Wenn auch sonst der Glaube nur zurückhaltend thematisiert wurde ist diese so wichtige und tröstende Nachricht deutlich eingearbeitet und macht Mut.
"Wo die Winterrose blüht" ist ein starkes Buch über schwere Schuld, großes Trauma, Herzensnot, Verletzungen aber auch Neuanfängen, Liebe und Vergebung.
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24.09.2022TochterAlice 
Grace befindet sich in den letzten Monaten - aber das wissen nur wir, sie natürlich noch nicht - des Zweiten Weltkriegs in Südfrankreich, um jüdischen Kinder bei der Flucht zu helfen. Für die Quäkerin aus dem beschaulichen Oregon, die gleichwohl schon so einiges erlebt hat, ist es eine große Umstellung, die sie mithilfe ihres starken Glaubens meistert.
Nach dem Krieg
findet sie sich mit Roland, den sie in Frankreich kennen- und liebengelernt hat und drei "übriggebliebenen" jüdischen Kindern als Familie in Oregon wieder, wo sie Haus und Grundbesitz ihrer Großeltern geerbt hat.
Roland ist um die halbe Welt gereist, um sie wiederzufinden und nun, in Zeiten des Friedens sind sie bereit, hier eine Existenz aufzubauen. Doch es zeigt sich, dass es manchmal in Friedenszeiten schwieriger ist, als im Krieg, ausgeglichen zu leben - zunächst ist es Graces Mutter Ruby, eine überkandidelte Hollywood-Diva, die sie nicht in Ruhe lassen will und dann machen auch noch einige Kinder Schwierigkeiten.
Ein schönes Buch, in dem ich gerade die sehr authentisch geschilderten Situationen in Kriegs- und Nachkriegszeiten genoss. Das Ende insgesamt - also inklusive der dorthin führenden Entwicklungen - war mir dann aber doch deutlich zu dramatisch.
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20.09.2022annislesewelt 
"Eine Winterrose. Eine schlichte, aber starke Pflanze, die immer noch ihre Schönheit ausstrahlt, wenn alle anderen Blumen in den Wintermonaten schon längst verblüht waren." Zitat S. 148
Das hier ist mein erstes buch von Melanie Dobson aber definitiv nicht das letzte. Ich lese gerne Romane die zur Zeit des 2. Weltkrieges spielen denn bei aller Grausamkeit der vergangenen Zeit, es
gab sie - die Winterrosen die blühten wenn alle anderen schon erfroren waren - die starken Frauen und Männer die bereit waren ihr Leben für andere in Gefahr zu bringen.
"Wo die Winterrose blüht" ist ein wunderbarer und sehr vielschichtiger Roman mit tollen und tiefgehenden Charakteren und einer grandiosen Geschichte. Erzählt wird sie auf zwei Zeitebenen wobei mich der historische Teil von Anfang an gepackt hat und der zeitgenössische Teil erst etwas später.
Im historischen Teil geht es um Grace. Eine junge Fluchthelferin die mit mehreren Kindern auf dem Weg aus dem besetzten Frankreich über die Pyrenäen ist um die Kinder zu retten.
Mit ihrem Mann, Elias und Marguerite (zwei der Kinder denen sie das Leben gerettet hatte und deren Verwandte nicht aufzufinden waren) baut sie sich ein neues Leben auf. Doch der Albtraum der Vergangenheit lässt sie alle nicht los und das Leben wird schwer, das Glück und der Frieden drohen zu zerbrechen.
Im zeitgenössischen Teil geht es um Addie deren Ersatzvater Charlie an einer schweren Erbkrankheit leidet. Sie möchte ihm helfen und sucht nach Verwandten. Ihre Suche führt sie zum Tonquin Lake, dorthin wo Grace früher gelebt hat. Doch Grace ist verschwunden, niemand scheint etwas zu wissen und alles ist sehr geheimnisvoll.
Auch die Nebencharaktere sind spannend, vielschichtig und interessant. Am liebsten war mir da Louis, Addie trifft ihn bei ihrer Suche und auch seine Geschichte ist sehr spannend.
Doch auch die Frage wo sich die beiden Erzählstänge treffen werden, wie sie verbunden sind und wie die Antworten auf die vielen Fragen lauten, hat mich beschäftigt.
Der Schreibstil ist wunderbar sanft, leicht zu lesen, getragen, treffend und berührend. Die Geschichte geht zu Herzen und lässt einen nicht los. Man möchte wissen wie es weitergeht und mag das Buch nicht aus der Hand legen.
Ganz stark fand ich die Botschaft die dieses Buch vermittelt und zwar die Tatsache das Gott aus großem Versagen wunderbares wachsen lassen kann.
Wenn auch sonst der Glaube nur zurückhaltend thematisiert wurde ist diese so wichtige und tröstende Nachricht deutlich eingearbeitet und macht Mut.
"Wo die Winterrose blüht" ist ein starkes Buch über schwere Schuld, großes Trauma, Herzensnot, Verletzungen aber auch Neuanfängen, Liebe und Vergebung.
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10.09.2022Kristina 
Frankreich, 1943: die junge Amerikanerin Grace Tonquin versucht eine kleine Gruppe jüdischer Kinder vor den Nazi in Sicherheit zu bringen. Unter ihnen die Geschwister Elias und Marguerite, die sie nach erfolgreicher Flucht über die Pyrenäen mit in ihre Heimat Oregon nimmt. Dort baut sich Grace mit ihrem Mann und den Geschwistern ein neues Leben auf. Doch die erlittenen Fluchterfahrungen
drohen die Familie zu zerreißen"
Oregon, 2003: Addie Holt ist auf der Suche nach der Familie Tonquin, um für ihrer Ersatzvater Charlie einen Knochenmarkspender zu finden. Doch am Tonquin Lake stößt Addie auf eine Mauer des Schweigens. Grace und ihre Familie scheint ein Geheimnis zu umgeben" Wird Addie mit ihrer Suche erfolgreich sein"
Auf das Buch bin ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden. Eine junge Frau steht mit dem Rücken zum Betrachter, streicht vorsichtig über Blumen, das Haus im Hintergrund ist nur schemenhaft zu sehen" die Christrose in der oberen Ecke deutet auf den Titel hin"
Dies ist der 1. Roman der Autorin, den ich las und er gefiel mir gut. Die Erzählung ist von Beginn an spannend und ich habe mitgehofft und gebangt um Grace und die jüdischen Kinder. So war mir Grace auch von der 1. Seite an sehr sympathisch, ebenso wie Roland, der gemeinsam mit Grace die Kinder in Sicherheit bringt. Auch die beiden Geschwister Elias und Marguerite habe ich schnell ins Herz geschlossen. Mit Addie musste ich erst "warm" werden, mochte sie dann aber auch gern.
Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt und wie bei einem Puzzle fügen sich die Teile erst nach und nach aneinander. So bleibt der Spannungsbogen hoch.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und die einzelnen Charaktere wirken sehr authentisch. Mir gefällt gut, dass die Protagonisten immer wieder Kraft aus ihrem Glauben an Gott schöpfen.
Ich habe "Wo die Winterrose blüht" sehr gern gelesen und kann den Roman weiterempfehlen.
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07.09.2022Katie75 
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, den Addie antritt, um den Kampf gegen den Krebs, an dem ihr Ersatzvater Charlie erkrankt ist, nicht zu verlieren. Sie legt ihre ganze Hoffnung in die Suche nach Verwandten, die als Spender:in in Frage kommen könnten. Je mehr sie sucht, desto mehr taucht sie in die familiäre Vergangenheit ein, die ein großes
Geheimnis verbirgt...
Melanie Dobson schreibt eindringlich und sehr aufwühlend von den Ereignissen während des Zweiten Weltkrieges. Die Schrecken des Holocaust sind allgegenwärtig und trotzdem gibt es Menschen, die sich von den falschen Idealen nicht leiten lassen, sondern an ihrem Glauben zu Gott festhalten und Gutes tun. Grace hat es sich zur Aufgabe gemacht, jüdische Kinder vor dem sicheren Tod zu retten und bringt sich auf nicht ungefährlichen Wegen über die französische Grenze.
Der Sprung in die Gegenwart zeigt einen ebenfalls unermüdlichen Einsatz - nämlich den von Addie, die alles dafür tut, um ihren geliebten Ersatzvater Charlie zu retten. Auch wenn Charlie sich über seine Vergangenheit beharrlich ausschweigt, kann er nicht verhindern, dass Addie weiter in Geheimnissen von einst wühlt, nur um in Erfahrung zu bringen, wie ein/e geeigenete/r Spender/in gefunden werden kann.
Beide Frauenfiguren eint, dass sie ihr Leben dem christlichen Glauben gewidmet haben und so Halt und Zuversicht in ihrer Zwiesprache mit Gott finden. Gerade bei Grace wird deutlich, wie viel Hoffnung sie aus dem Glauben schöpfen kann, während um sie herum die Welt in Stücke zerbricht. Dobson zeigt mit einer ungeahnten Eindringlichkeit, mit welcher Wucht der Krieg seine Wunden hinterlässt und dass diese Narben die Betroffenen ein Leben lang begleiten.
Addie ist eine starke Frau, deren Innerstes mit Dankbarkeit gefüllt ist und von dieser Dankbarkeit möchte sie ein Stück zurückgeben. Ihre unermüdliche Suche zeigt nicht nur, wie stark ihre Bindung zu ihrem Ziehavater ist, sondern auch, dass sie breit ist, steinige Wege zu gehen, um ihm zu helfen. Eine unglaublich innige Beziehung, die zwischen Addie und Charlie besteht und deren Band die Leser:innen deutlich spüren können.
Die beiden Zeitränge sind, jeder für sich betrachtet, sehr gut ausgearbeitet und mitreißend erzählt und doch ergeben sie nur zusammengenommen eine berührende und emotionale Geschichte, die von Glauben, Hoffnung und Vergebung erzählt. Mir persönlich gefällt der Blick in die Vergangenheit etwas besser, da ich mich mehr zu Grace, statt zu Addie, hingezogen fühle. Ich habe daher ihre Geschichte mit ein wenig mehr Interesse verfolgt, denn sie besitzt für ich mehr Tiefe.
Zusammengefasst ergibt sich hier ein sehr abwechslungsreiche Geschichte, die die Schmerzen der inneren Heilung fühlbar machen und zeigen, wie Menschen über sich hinauswachsen können, nur um anderen Hoffnung zu schenken und ihnen ein Weg zurück ins Licht zeigen.
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18.08.2022Leseschnecke93 
Gebeugt aber nicht gebrochen
"Jedes Mal, wenn uns jemand Unrecht tut, haben wir zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Wir können das Unrecht sammeln und ein ganzes Leben lang mit uns herumtragen. Oder wir können es von uns werfen!"
Buchauszug S.214/215
Inhalt:
"Wo die Winterrose blüht" ist eine beeindruckende Geschichte über die Rettung jüdischer Kinder während des 2. Weltkrieges. Die Erzählung spielt auf zwei Zeitebenen.
Derweil Grace Tonquin 1943 als Fluchthelferin ihr Leben immer wieder neu riskiert, um die jüdischen Kinder über die Grenzen Frankreichs zu bringen, kämpft Addie Hoult 2003 in Oregon um das Leben ihres Ersatzvaters Charlie. Charlie leidet an einer schweren Erbkrankheit und benötigt dringend einen Knochenmarkspender. Nur wenn es Addie gelingt seine Verwandten aufzuspüren, hat er noch eine Chance auf Heilung. Ihre Suche führt Addie auf die Spuren von Grace Tonquin. Die vor mehr als 50 Jahren mit zwei Waisenkindern in Amerika sesshaft wurde. In welcher Verbindung stehen die beiden wohl zu einander und warum ist Grace unauffindbar"
Meine Eindrücke:
Melanie Dobson ist ein wahrhaft fesselnder Roman gelungen, den ich nur so verschlungen habe. Zum Inhalt möchte ich gar nicht mehr verraten, als die bereits vorhergegangene Kurzbeschreibung. Jedes Wort darüber hinaus, würde mich in Gefahr bringen, der spannenden Handlung Abbruch zu tun. Zu Beginn ist nämlich so vieles unklar. Die Autorin versteht es einem mit ihrer Geschichte gefangen zu nehmen und schrittweise tiefer hinein zu ziehen. Anfangs waren mir die Wechsel der beiden Zeitebenen etwas zu oft. Aber schon bald empfand ich es als ausgewogen und angenehm. Die beiden Erzählstränge waren immer perfekt aufeinander abgestimmt, sodass der Leser die ganze Geschichte quasi nahtlos erfährt. Besonders die erste Hälfte des Buches war mir fast etwas zu drückend und schwer. Ich möchte das Gefühl beim Lesen mit einem Wald vergleichen, der beim Betreten, je weiter man hinein gelangt, immer dichter, dunkler und verworrener wird. Doch dann beginnen sich die Bäume zu lichten und plötzlich steht man auf einer prachtvollen Lichtung. Genau so erlebte ich es, zeitweise hatte ich den Eindruck je länger ich las, desto weniger verstand ich die Zusammenhänge. Zum Schluss klärt sich alles sehr befriedigend und realistisch auf, was mich das Buch zufrieden schließen ließ. Die Autorin hat ein sehr wichtiges aber auch schweres Thema beeindruckend in ihrem Roman umgesetzt. Es wird deutlich, mit was für Folgen die Familien der Nachkriegszeit zu kämpfen hatten. Trotz der grundsätzlich liebenswerten und auch bemerkenswerten Figuren, blieben sie mir tatsächlich irgendwie fremd. Es ist mir nicht gelungen eine tiefe Beziehung zu ihnen aufzubauen, wie ich es sonst von mir kenne. Woran dies genau gelegen hat, kann ich nicht benennen. Denn die Geschichte bietet durchaus viel Tiefgang wobei der christliche Aspekt gekonnt und wertvoll in die Handlung integriert wird. Themen wie Schuld und Vergebung werden gefühlvoll aufgegriffen. Besonders den Buchauszug über geschehenes Unrecht habe ich für mich mitgenommen und werde ihn in meinem Herzen bewahren.
Mein Fazit:
Ein großartiges Buch, das mir nie langweilig wurde und ich sehr gerne gelesen habe. Nach einiger Zeit möchte ich es tatsächlich ein zweites Mal lesen. Emotional konnte es mich nicht ganz so berühren wie erhofft, daher vergebe ich gerne sehr gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung!
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