Sie hatte die Story für das Los Angeles Journal aufgetan – ein journalistischer Coup, durch den sie sich vor sechs Monaten endgültig als Reporterin hatte etablieren können. Keine leichte Aufgabe für eine Frau von gerade vierundzwanzig Jahren, nicht einmal zu Beginn der Vierzigerjahre im zwanzigsten Jahrhundert.
Bis jetzt war sie nicht begeistert gewesen, an der Feier des fünfzigsten Geburtstags ihres Vaters teilnehmen zu müssen. Aber der Anblick des berüchtigten Industriellen änderte ihre Einstellung. Da saß Farr und war vollkommen ihrer Gnade ausgeliefert. Von den Schmetterlingen in ihrem Bauch oder ihrer Angst, weil sie sich den Wünschen ihres Vaters widersetzte, konnte er nichts wissen. Sie würde sich ihm in der abgeklärten Haltung eines ausgebufften Medien-Veteranen nähern – und wenn es sie das Leben kostete.
Auf keinen Fall würde sie einen Frontalangriff auf den unwissenden Partygast starten. Sie konnte sehr feinsinnig sein, ganz im Gegenteil zu dem, was viele ihrer „Opfer“ über ihren verletzenden Schreibstil sagten. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht überquerte sie die riesige Rasenfläche des Anwesens ihrer Eltern in Beverly Hills, auf dem für die zweihundert Gäste viele kleine Tischgruppen aufgestellt waren. Die meisten Tische waren besetzt. Farr würde gar nicht merken, wie ihm geschah.
Neben ihm saß seine Frau, eine attraktive Blondine, die bestimmt zwanzig Jahre jünger war als er. Unter den anderen Gästen an seinem Tisch war auch der Polizeichef der kalifornischen Metropole. Kein Stuhl war mehr frei. Davon ließ sich Cameron jedoch nicht abhalten. Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte sie den Industriellen und seine Bekannten.
„Ein wunderschöner Tag für eine Party, finden Sie nicht auch?“ Das war ihrer Meinung nach ein guter Einstieg.
„Ein so milder Tag im Februar ist ungewöhnlich. Ihr Vater hat großes Glück gehabt“, erwiderte Mrs Farr.
„Sogar Mutter Natur leistet dem guten alten Dad Gehorsam.“ Cameron schnappte sich einen freien Stuhl vom Nachbartisch und quetschte sich in die kleine Lücke neben Farr. Freundlich lächelnd fügte sie hinzu: „Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mich eine Minute zu Ihnen setze?“
„Nun ... “, begann Farr.
„Es war so nett von Ihnen, zu Daddys Party zu kommen, Mr Farr“, fuhr Cameron schnell fort und ignorierte Farrs Versuch, zu protestieren. „Ich weiß, dass Sie in letzter Zeit sehr beschäftigt waren. Sind Sie nicht gerade erst aus Washington zurückgekommen?“
„Ja, vor ein paar Tagen.“
„Das Wetter dort war sehr ungemütlich. Ich bin so froh, wieder hier zu sein“, fügte Mrs Farr hinzu. „In Washington hat es geschneit.“
„Dann ist es bestimmt eine große Erleichterung, wieder zu Hause zu sein – in mehr als einer Hinsicht. Ich nehme an, Ihre Reise war erfolgreich?“
Farr lächelte. Sein graues Haar mochte ihn vielleicht großväterlich erscheinen lassen, doch seine Augen waren hart, auch wenn er lächelte. „Das war sie; trotzdem war ich froh, als ich Washington hinter mir lassen konnte.“
„Bestimmt waren Sie in Anbetracht Ihrer Aussage vor dem Senat sehr nervös.“
„Ich hatte nichts zu befürchten ...“
„Da bist du ja, Cameron!“, unterbrach ihn eine weibliche Stimme. „Daddy hat mich geschickt. Ich soll dich holen.“
Cameron drehte sich um und sah ihre jüngste Schwester Jackie. „Was kann er denn wollen?“ Die Unterbrechung passte ihr überhaupt nicht.
„Komm mit, dann wirst du es erfahren“, erwiderte Jackie.
„Aber wir haben uns gerade so nett unterhalten ...“
Farr sprang auf. „Auf keinen Fall wollen wir Sie aufhalten, Miss Hayes. Immerhin ist es der Geburtstag Ihres Vaters.“
Cameron zögerte, aber ihre Schwester zupfte sie am Arm. „Er wartet.“
Als sie sich erhob, sagte Cameron zu Farr: „Vielleicht können wir unser Gespräch später fortsetzen.“
„Aber gern.“ Doch Farrs Blick konnte sie entnehmen, dass er eher damit rechnete, dass die Bucht von Los Angeles zufror, als dass er sich auf eine weitere Unterhaltung mit ihr eingelassen hätte.
Als Cameron und ihre Schwester sich einige Schritte von Farrs Tisch entfernt hatten, blieb Cameron stehen. „Was soll das eigentlich? Dad ist dort drüben.“ Sie deutete mit dem Kopf in die entgegengesetzte Richtung.
Ein wenig verlegen antwortete Jackie: „Er hat mich geschickt, um dich zu retten – oder vielmehr den armen Mr Farr. Er hat mir aufgetragen, dir auszurichten, du sollest auf keinen Fall arbeiten.“
„Wer sagt, dass ich arbeite? Ich habe mich doch nur ...“
„Ich weiß, ein ,nettes Gespräch‘. Ich tue nur, worum ich gebeten wurde, Cameron.“
„Oh, kleine Jackie, wann wirst du endlich klug?“
„Es ist sein Geburtstag. Kannst du dich denn nicht wenigstens heute an die Abmachungen halten?“
„Nun, ich schätze, ich bin es ihm schuldig, wenigstens einen Tag lang die liebevolle Tochter zu spielen.“
Jackie lächelte. Mit ihren kaum zwanzig Jahren war sie ein nettes Kind, so hübsch und unschuldig, dass sie in dem lavendelfarbenen Traum aus Organza kein bisschen dumm aussah. Ihre schulterlangen braunen Locken waren mit lavendelfarbenen Spangen zu beiden Seiten ihres Kopfes festgesteckt. Sie war das Bild einer Collegestudentin – mit weit aufgerissenen Augen, eifrig darauf bedacht zu gefallen, enthusiastisch und natürlich höchst naiv in Bezug auf ihre Zukunft.
Die einzige Ähnlichkeit zwischen den beiden Schwestern bestand in den weit auseinanderstehenden Augen, die sie von ihrer Mutter geerbt hatten. Aber während Jackie braune Augen hatte, waren Camerons grün oder haselnussbraun oder dunkelbraun, je nach Kleidung, ihrer Umgebung, ihrer Stimmung. Doch Cameron war attraktiv, keine Frage. Ihr kastanienbraunes Haar umrahmte ein herzförmiges Gesicht und es hätte genauso weiblich und unschuldig wie Jackies wirken können, wenn Cameron sich nicht große Mühe gegeben hätte, diese Züge zu tarnen. Bei der Arbeit trug sie einfache Wollkostüme und stopfte ihre Haare unter einen einfachen, passenden Hut. Der heutige Tag war eine Ausnahme und in ihrem burgunderfarbenen Kleid aus Krepp mit dem abgesetzten Halsausschnitt und dem schmalen Rock zeigte sie, dass auch sie atemberaubend aussehen konnte. Aber ihr Aussehen war ihr nicht besonders wichtig. Sie wollte nichts weiter, als ihre journalistischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, und darum gönnte sie sich nur wenig Zeit für gesellschaftliche Vergnügungen.
Die beiden Schwestern setzten sich erneut in Bewegung, aber schon bald stieß Jackie Cameron an und blieb stehen. Aufmerksam suchte sie die Menge ab.
„Ich frage mich, wo Blair steckt“, bemerkte sie.
„Sag nur nicht, du willst auch ihr den Tag verderben“, stöhnte Cameron.
„Daddy wird eine Rede halten und es sollen Fotos gemacht werden. Er möchte uns dabeihaben.“
Blair war die mittlere Schwester und sie entdeckten sie natürlich inmitten einer kleinen Gruppe junger Herren. Sie hatte ein wenig Ähnlichkeit mit Scarlett O’Hara in dem Film Vom Winde verweht. Natürlich ging Cameron nur selten ins Kino, das normale Leben war weitaus stimulierender für sie. Aber sie hatte den Auftrag bekommen, über die Hollywoodpremiere zu berichten – noch nicht einmal über die Premiere in Atlanta, die weitaus spektakulärer gewesen wäre. Auf jeden Fall war sie verstimmt darüber, dass sie noch immer zu den Klatschreportern abgeschoben wurde, wenn Personalmangel herrschte. Niemand würde es wagen, Johnny Shanahan über ein gesellschaftliches Ereignis berichten zu lassen. Aber das war eine ganz andere Angelegenheit.
Cameron rechnete damit, dass Blair geziert lächeln würde, als sie und Jackie in den Kreis ihrer männlichen Verehrer eindrangen. Doch stattdessen nahm sie einen Schluck Champagner, wie um sich selbst zu stärken, und sagte: „Du meine Güte, ich glaube, die Konkurrenz ist eingetroffen!“
„Mit dir könnten wir doch nie konkurrieren, Blair, meine Liebe“, erwiderte Cameron schnippisch. Sie liebte ihre Schwester, aber in vielen Dingen konnte sie sie einfach nicht verstehen.
Blair lebte die gesellschaftlichen Vergnügungen aus, die Cameron so gezielt mied. Ihr größter Ehrgeiz im Leben schien zu sein, nach der neusten Mode gekleidet zu sein und die Männer zu verführen. Ihre Mutter versuchte immer wieder, sie zu einer Heirat zu bewegen, damit sie ihren Platz im Leben fand, aber Blair mochte die Männer viel zu sehr, um sich auf nur einen zu beschränken. Tatsächlich betonte sie immer wieder, sie hätte nicht die Absicht, in der näheren Zukunft zu heiraten. Sie würde gern Schauspielerin oder Sängerin werden und ihre Zeit mit den Leuten aus Hollywood verbringen. Aber dies war nicht ihr brennender Ehrgeiz – eigentlich zeigte sie für nichts besonderen Ehrgeiz. Sie verbrachte ihre Zeit auf Partys, trank viel zu viel Alkohol und flatterte von einem Mann zum anderen. Ihr Lebensstil schockierte ihre Eltern – und vielleicht war dies sogar ihr höchstes Ziel im Leben.
Blair trank ihr Glas Dom Pérignon aus und hielt es einem der Männer hin. „Sei so lieb und hol mir noch eins.“
Cameron nahm ihr das Glas ab, bevor sie es in die ausgestreckte Hand drücken konnte. „Später, Blair. Daddy möchte uns sehen.“
„Ach, pfeif auf ihn. Ich bin beschäftigt.“ Sie verzog ihre roten Lippen zu einem Schmollmund.
„Na komm schon, Blair, sei nicht so eigensinnig. Daddy ruft.“
„Und seit wann bist du die gehorsame Tochter?“
Cameron schien tatsächlich in eine für sie recht untypische Position geraten zu sein, aber sie beherrschte die Kunst der Diplomatie besser als ihre Schwester. „Nur für den Augenblick, Blair. Es wird keinen von uns umbringen.“
Blair blickte in die Runde der gut aussehenden jungen Männer, dann zuckte sie die Achseln. „Die Pflicht ruft, Jungs. Aber ich komme wieder.“
Sie drehte sich zu ihren Schwestern um und mit untergehakten Armen marschierten sie zum Haupttisch.
Kundenstimmen
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28.01.2018LeseBlick 
Wenn ich von solcher Familiensituation, bin ich immer gleich in meinem Element.
Der Vater, der keine Liebe und Anerkennung gibt und dann diese drei sehr unterschiedlichen Schwestern. Dies ist der erste von vier Bänden.
Sofort im ersten Band fällt auf, was Keagan Hayes für eine harte Nuss ist.
Das Problem ist sehr schnell erklärt: er hat sich immer einen Sohn gewünscht
und seine Frau gebar ihm drei Töchter. Mein erstes Kopfschütteln trat auf, als ich las, dass es bewusst so gewollt war, dass alle drei Töchter einen Jungennamen erhalten sollen. In Amerika mag das noch einigermaßen zu ertragen sein, bei uns wäre dies schon etwas unschöner ausgegangen.
Wirklich gut finde ich, dass es keinen Sohn gibt und der Vater gegen alle Töchter ist. Ein Sohn hätte hier seine Aufmerksamkeit zu hundert Prozent bekommen und die Ausgangslage meiner Meinung nach zerstört.
Wer denkt, dass der Vater hier in irgendeiner Situation nachgeben wird, der wird eines besseren belehrt. Jegliche Annäherung weiß er abzuschmettern.
Fakt ist, die Töchter haben es nicht leicht und ich verstehe es vollkommen, dass jede hier ihre eigene Flucht anstrebt.
Drei Töchter und vier Bände, da war es gleich anzunehmen, dass die Autorin hier nicht vorhatte, jeder Schwester gezielt einen Band der Reihe zuzusprechen.
Zwar steht die Geschichte um Cameron im ersten Teil im Vordergrund, aber die Autorin stellt gekonnt die ersten Weichen für die Geschichten von Blair und Jackie.
Cameron Hayes ist mit 24 Jahren die älteste und arbeitet zu Beginn des Buches in der Zeitungsbranche. Ihr Chef ist ihr eigener Vater, der einer Frau in diesem Geschäft keine Aufstiegschancen entgegenbringen wird, auch seiner Tochter nicht.
Nach einem Streit kündigt Cameron und will ihrem Vater zeigen, dass sie es auch ohne ihn in dieser Branche zu Etwas bringen kann.
Der größte Konkurrent ihres Vaters, Max Arnett möchte, dass sie für ihn arbeitet und er stellt ihr ihren größten Traum in Aussicht. Sie darf nach Europa.
Cameron nimmt den Job an und wir begleiten sie als Auslandskorrespondentin nach Italien, Jugoslawien, Griechenland, Ägypten und zu guter Letzt landen wir in Russland des Jahres 1941. Diese kurzen, aber doch sehr intensiven Einblicke in die beginnenden Kriegsjahre der verschiedenen Länder haben mir sehr gut gefallen.
Das Russland zum Schluss den größten Part einnimmt, damit kann ich noch besser leben. Über die Kriegsjahre in Russland lese ich sehr gerne, weil man sich einfach nicht vorstellen kann, wie dieses große Land von Deutschland förmlich überrannt wurde.
Die Autorin Judith Pella legt hier aber noch Wert auf ein anderes wichtiges Thema. Ein Thema, welches sie dem Leser mit der Figur Cameron sehr gut näher bringen konnte. Journalismus und allgemeine Informationsweitergabe.
Erst dachte ich, dass es langweilig wird, wenn man ständig darüber liest, über was Cameron gern schreiben und berichten würde, diese Worte Russland jedoch niemals verlassen dürfen. Jedes Wort wurde kontrolliert, gekürzt und gestrichen.
Wenn man sich dieses Punkt heutzutage vor Augen führt, ist es erschreckend zu erkennen, wie ahnungslos der Rest der Welt damals war, wenn einfach nichts nach außen drang.
Bei Familiengeschichten kommt natürlich auch die Liebe nicht zu kurz.
Alle drei Schwestern machen hier Begegnungen, die uns weiterhin begleiten werden.
Die jüngste, Jackie, freundet sich an der Uni mit einem Japaner an. Wer sich ein wenig in der Geschichte auskennt, ahnt, was da auf die beiden zukommen wird.
Blair lernt einen Soldaten kennen und lieben. Jedoch wachsen diese Gefühle mit einem Grundgerüst aus Lügen, welche sich Blair stellen muss.
Um Cameron steht in diesem Band sogar zwischen zwei Männern, wobei meine Sympathiepunkte ganz klar nur einem gehören.
Dieses Buch bringt mir im Gesamten wieder viel Neues mit sich.
Die Zeit in Russland des Jahres 1941 wird sehr gut dargestellt, was meiner Meinung nach mit einer sehr guten Recherchearbeit zusammenhängt.
Das Buch endet Gott sei Dank nicht mit einem Cliffhanger, aber das letzte Datum im Buch ist der 7. Dezember 1941 und schreckliches steht bevor, so dass ich mich dennoch kaum zurückhalten kann, Band 2 zur Hand zu nehmen.
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Nicht ganz perfekt war das Ende um die Geschichte von Cameron.
Wenn man die Ausnahmesituation in Russland bedenkt, gab es hier hinsichtlich ihrer Ausreise einen Logikfehler oder ich als Leserin achte zu explizit auf die Details.
Mein Fazit
Dennoch bringt dieses Buch so viele interessante Momente, eine spannende Geschichte und eine unheimlich viel Potenzial für weitere Bände mit sich, dass ich eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen möchte, für alle, die sich für die Zeit des Zweiten Weltkrieges interessieren und auch von Familiengeschichten nicht abgeneigt sind.
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24.09.2017LEXI 
GESCHRIEBEN IM WIND
Bei "Geschrieben im Wind" handelt es sich um den ersten von vier Bänden der Sturmzeiten-Reihe von Judith Pella, in der sie ihre Leserschaft ins Jahr 1941 versetzt. Die Autorin schildert in diesem beeindruckenden Epos die Geschichte der Familie Hayes und beginnt mit einem bitterarmen irischen Jugendlichen namens Keagan Hayes, der sich entschloss, seiner hoffnungslosen Situation in
Irland zu entfliehen. Keagans scheint auf den ersten Blick den großen Traum gelebt zu haben - nach seiner Emigration nach Amerika und der Heirat mit Cecilia, der Tochter eines Zeitungsinhabers, avancierte er mit unerschütterlichem Ehrgeiz und Skrupellosigkeit zum mächtigsten Zeitungsmogul Südkaliforniens. Sein beruflicher Erfolg kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass sein Privatleben ein reines Desaster ist. Er terrorisiert nicht nur seine sanfte und schüchterne Ehefrau, sondern erweist sich auch seinen drei Töchtern gegenüber als kalt, manipulativ und tyrannisch. Cameron, Blair und Jacqueline hoffen vergeblich auch väterliche Zuneigung und Liebe, und so versucht jede auf ihre Weise, zumindest die Anerkennung oder die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu erlangen.
Cameron ist mit vierundzwanzig Jahren die älteste Tochter, ihre Leidenschaft gilt ebenso wie jene ihres Vaters dem Journalismus. Die attraktive junge Frau lebt in einem eigenen Apartment in Los Angeles, meidet gesellschaftliche Vergnügungen und arbeitet stets daran, ihre journalistischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Der Krieg in Europa droht täglich weiter zu eskalieren und Cameron möchte die damit verbundenen Abenteuer und den journalistischen Ruhm nicht verpassen. Sie träumt davon, nach Moskau zu reisen und vor Ort über die prekäre Situation zu berichten. Ihr Vater manipuliert jedoch das Leben seiner drei Töchter, und so sabotiert er auch Camerons Pläne. Als Keagans schärfster Rivale Max Arnett Cameron schließlich ein Angebot macht, kündigt sie ihren Job in der Zeitung ihres Vaters und arbeitet für dessen Konkurrenten. Max bietet Cameron eine Stelle aus Auslandskorrespondentin an, und über Umwege erfüllt sich Camerons Traum: als Hitler in Russland einmarschiert, wird sie ins Zentrum des Kriegsgeschehens beordert.
Camerons jüngere Schwester Blair wählt den offenen Widerstand gegen ihren Vater. Der schockierende Lebensstil dieses bezaubernden und wunderschönen Mädchens beinhaltet wilde Partys, Alkohol und viele Männer. Blair träumt von einer Karriere als Schauspielerin oder Sängerin, sie bemüht sich, leichtfertig zu wirken, ist jedoch in ihrem Inneren sehr verletzlich.
Jacqueline, die jüngste der drei Schwestern, ist eine hübsche und sehr sensible Collegestudentin, deren Lebensziel es ist, Grundschullehrerin zu werden. Blair ist von einem tiefen, unerschütterlichen Glauben an Gott erfüllt. Sie ist es auch, die stets als Vermittlerin fungiert und versucht, die Familie zusammen zu halten.
Im vorliegenden Roman veranschaulicht Judith Pella die Familiensituation der Hayes, geht eingehend auf die einzelnen Charaktere ein und erzählt von den Träumen, Plänen und Hoffnungen, Gedanken und Gefühlen der drei Schwestern. In verschiedenen Handlungssträngen konzentriert sie sich dabei abwechselnd auf Cameron, Blair und Jackie. Ihre Protagonisten sind sehr authentisch gezeichnet. Die Autorin stellt ihren Hauptfiguren interessante Nebenfiguren zur Seite. In Johnny Shanahan findet Cameron einen guten Freund, der ebenfalls nach Russland geschickt wird und als hervorragender Journalist bereits durch den Pulitzer ausgezeichnet wurde. Bei einem Bombenangriff lernt Cameron den stattlichen vielschichtigen Arzt Aleksei Roswowschikow kennen, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Menschen zu heilen. Dem gut aussehenden Offizier namens Gary Hobart wird ebenfalls Aufmerksamkeit zuteil, denn der intelligente und selbstbewusste junge Mann beeindruckt die wilde, ausschweifende Blair und kann sich seinerseits ihrer Anziehungskraft nur schwer entziehen. Der in Amerika geborene und aufgewachsene Sam Okuda teilt Jackies Glauben. Der kluge junge Mann möchte Schriftsteller werden. Seiner Freundschaft mit Jackie steht jedoch seine asiatische Herkunft im Wege.
Judith Pella versteht es, die historischen Hintergründe über die Zeit des Zweiten Weltkrieges mit den Schicksalen der Protagonisten ihres Romans zu verweben. Im ersten Teil dieser Buchreihe konzentriert sie sich hierbei vor allem auf die älteste Tochter Cameron, die in der Sowjetunion über den Einmarsch der deutschen Wehrmacht und deren Auswirkungen berichtet. In sehr anschaulicher Weise erfährt der Leser Details über die sowjetische Bürokratie, über furchtbare Ereignisse dieses Krieges und über das Leben der russischen Bevölkerung. Die Autorin hat Fakten über einen ungeheuerlichen Vernichtungskrieg in die Handlung aufgenommen, der diesem Roman eine große Tiefe verleiht.
"Geschrieben im Wind" ist ein sehr beeindruckendes, überzeugendes und an manchen Stellen auch erschütterndes Buch, das in historische Ereignisse eintaucht und den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit nimmt. Der einnehmende Schreibstil, die überzeugenden Figuren sowie die Handlung dieses Romans haben mir ein hoch spannendes und interessantes Leseabenteuer beschert. Sturmzeiten - Band 1 - eine erstklassige Lektüre - und eine uneingeschränkte Leseempfehlung! Ich freue mich bereits auf den zweiten Band dieser Reihe.
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24.07.2017dorli 
In ihrer historischen Romanreihe "Sturmzeiten" nimmt Judith Pella den Leser mit in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und erzählt die Geschichte der Schwestern Cameron, Blair und Jackie Hayes.
In diesem ersten Band der Reihe hat die Autorin die historischen Ereignisse zwischen Februar und November 1941 mit den spannenden Erlebnissen der Hayes-Töchter verknüpft und damit ein umfassendes, vielschichtiges und vor allen
Dingen sehr glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet.
Schon nach wenigen Seiten zeigt sich, dass die Autorin nicht nur intensiv recherchiert und ein fundiertes Wissen angesammelt hat, sondern auch in der Lage ist, dieses Wissen spannend und mitreißend zu verpacken und unterhaltsam an den Leser weiterzugeben. Judith Pella beschreibt nicht nur die einzelnen Schauplätze ausführlich und schildert die Vorkommnisse detailliert, es gelingt ihr auch, dem Leser die Gefühle und Empfindungen ihrer Figuren zu vermitteln.
Die drei Töchter des mächtigen Zeitungsmoguls Keagan Hayes aus Beverly Hills sind zu Beginn dieser Geschichte zwischen 20 und 24 Jahre alt. Die jungen Frauen haben es in ihrem Elternhaus nie leicht gehabt, da Keagan sie immer hat spüren lassen, dass ihm Söhne lieber gewesen wären. Keagan ist ein selbstsüchtiger, unnachgiebiger Mann, der seinen Töchtern mit einer kaum zu ertragenden Kälte begegnet und ihnen nie eine Anerkennung für ihre Leistungen entgegengebracht hat bzw. entgegenbringt. Ehefrau und Mutter Cecilia Hayes ist bemüht, zwischen ihrem Mann und ihren Töchtern zu vermitteln und zu schlichten, doch ihre Versuche, für ein harmonisches Familienleben zu sorgen, wollen nicht gelingen.
Obwohl unter den gleichen Bedingungen aufgewachsen, haben sich Cameron, Blair und Jackie zu grundverschiedenen Frauen mit unterschiedlichen Interessen und Zielen entwickelt.
Cameron ist eine kompetente, äußerst ehrgeizige Journalistin. Sie arbeitet zunächst beim "Los Angeles Journal", dessen Herausgeber Keagan ist, wechselt dann aber zum "Globe", weil ihr hier die angestrebte Tätigkeit als Auslandskorrespondentin ermöglicht wird. Camerons Weg von L.A. über Rom, Jugoslawien, Griechenland und Ägypten nach Moskau wird sehr anschaulich und mitreißend geschildert. Ihre Reise ist geprägt von der politischen Lage und dem Kriegsgeschehen in Europa. Die Bombenangriffe, das Leid der Bevölkerung und besonders der verletzten Soldaten sowie die mangelnde Pressefreiheit machen ihr arg zu schaffen. Cameron lernt den Arzt Alex Rostow kennen und lieben, doch die Verbindung wird vom Regime in Moskau nicht gern gesehen.
Camerons Erlebnisse stehen zwar in diesem Band im Vordergrund, aber auch über Blair und Jackie erfährt der Leser einiges.
Blair ist eine chaotische Schauspielerin und Sängerin, die versucht, in der schillernden Welt des Showgeschäfts Fuß zu fassen. Sie lebt ein wildes, ausschweifendes Leben, doch beim Lesen ist deutlich zu spüren, dass sie sich nach Normalität und Bodenständigkeit sehnt. Dieses ist für Blair zum Greifen nah, als sie den Offizier Gary Hobart kennenlernt. Doch das Trugbild, das Blair Gary von sich vorgaukelt, zerbröselt schon bald und lässt ihre Beziehung zu dem sehr gottesfürchtigen Mann auf äußerst wackeligen Füßen stehen.
Jackie ist eine intelligente, strebsame Studentin und engagierte Christin. Ihre Freundschaft zu Sam Okuda, einem Kommilitonen mit japanischen Wurzeln, wird von der Gesellschaft in Beverly Hills und ganz besonders von Keagan nicht gutgeheißen und wird im Verlauf der Romanreihe sicherlich noch für ausreichend Wirbel sorgen.
"Geschrieben im Wind" hat mich durchweg begeistert. Der Roman ist eine hervorragende Mischung aus Historie, Spannung, Emotionen und Unterhaltung - es hat Spaß gemacht, die Hayes-Schwestern kennenzulernen und sie auf dieser ersten Etappe der Tetralogie zu begleiten. Ich bin schon gespannt, was das Schicksal für die jungen Frauen bereithält und freue mich auf die weiteren Bände.
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14.07.2017Martinas Buchwelten 
Die Sturmzeiten Tetralogie wurde im Mai 2017 vom Francke Verlag neu verlegt und ich finde die neuen Cover sehen richtig toll aus und passen auch sehr gut zusammen.
Im ersten Teil "Geschrieben im Wind" machen wir die Bekanntschaft der Familie des mächtigen Zeitungsmoguls Keagan Hayes, welcher als irischer Einwanderer in die Staaten kam. Er arbeitete sich zur Nummer Eins in
Kalifornien hoch, doch trotz seines Erfolges ist er ein verbitterter und herzloser Mann: ein Tyrann. Sein Wunsch nach einem Sohn wurde ihm nie erfüllt und so hat er seinen drei Töchtern einfach Jungennamen gegeben: Cameron, Blair und Jackie. Das Versagen keinen männlichen Erben vorzeigen zu können, lässt er nicht nur seinen Töchtern, sondern auch seiner eher stillen Ehefrau Cecilia spüren, die sich Stärke im Glauben holt.
Die drei Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Cameron, die Älteste, tritt in die Fußstapfen des Vaters und ihre Liebe gehört ebenfalls dem Journalismus. Als ihr Vater ihr immer weniger Anerkennung in der Firma zukommen lässt und ihr Steine in den Weg legt, verlässt sie die väterliche Firma und geht zu Keagans größten Konkurrenten. Dort erhält sie endlich die erhoffte Chance als Auslandskorrespondentin zuerst nach Europa und dann nach Russland zu gehen und direkt von den Kriegsschauplätzen zu berichten. Denn es ist das Jahr 1941 und die Deutschen stehen vor Moskaus Türen....
Blair hingegen möchte Schauspielerin werden und kämpft genauso verbissen für ein bisschen Anerkennung ihres Vaters wie Cameron und Jackie. Dabei gerät sie aber immer tiefer in den Sumpf Hollywoods und die große Schauspielkarriere bleibt aus. Als sie schließlich in einer Bar als Nachtclubsängerin landet und sich ihr Vater ebenfalls von ihr lossagt, verfällt sie immer mehr dem Alkohol...
Jackie ist die Ruhigste der Schwestern und studiert noch. Sie ist sehr gläubig und setzt sich für andere Menschen ein. So hilft sie auch Blair immer wieder aus der Patsche und freundet sich mit ihrem Mitstudenten Sam, einem Amerikaner mit japanischen Wurzeln, an. Wer etwas von der Geschichte Amerikas während des Zweiten Weltkrieges kennt, weiß was diese Freundschaft bedeutet....
Diese Tetralogie hat mich bereits mit dem ersten Band, der in der Zeit von Februar bis Dezember 1941 spielt, "eingefangen". Das Leben der Familie Hayes und diese abgrundtiefe Kälte des Vaters gegenüber seines eigen Fleisch und Blut hat mich zutiefst berührt. "Kotzbrocken" ist noch ein viel zu harmloses Wort für diesen herzlosen Tyrann, der seine Familie nach und nach von sich stößt.
Obwohl die Geschichte von allen Familienmitgliedern erzählt, steht Cameron in diesem Band im Mittelpunkt. Sie ist dem Vater noch am ähnlichsten und leidet doch am allermeisten. Durch die fehlende Anerkennung und Liebe hat auch sie eine Mauer um ihr Herz aufgebaut und geht keine tiefe Beziehung zu Männer ein. Mit ihrem Kollegen Johnny verbindet sie aber eine tiefe Freundschaft. Ihre Liebe zu Russland entstand durch die einzige Zeit, die sie ihrem Vater ein klein bisschen näher gebracht hat, als er selbst in Russland als Journalist tätig war und Cameron ab und zu mitgenommen hat.
Vom Weltkrieg ist zu diesem Zeitpunkt in den Staaten kaum etwas zu bemerken. Das Leben der Amerikaner geht noch den gewohnten Lauf. Nur die Medien rücken die Geschnisse ins Blickfeld, doch der Krieg ist weit weg. Cameron versucht die Lage in Russland ihren Landsmännern zu übermitteln, doch die straffe Zensur macht ihr einen Strich durch die Rechnung....
Blair gibt sich nach außen hin stark und ist doch unheimlich weich. Sie gibt sich für alles die Schuld und als sie endlich glaubt den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, stößt auch sie als Buße den einzigen Menschen von sich, den sie liebt.
Jackie spielt im ersten Teil eine noch kleine Rolle und fällt vorallem als Vermittlerin und ruhigste Schwester auf. Sie spielt noch nach den Regeln des Vaters und scheint auch gegen seine Hartherzigkeit mehr immun zu sein, als ihre beiden Schwestern. Doch auch sie kommt eines Tages an dem Punkt, sich von ihm loszusagen..
Judith Pella zeigt in ihrer Geschichte auch unangenehme Seiten der Amerikaner, wie zum Beispiel den Rassismus auf, der auch heute noch ein Thema ist. Die Kriegsschauplätze werden sehr bildhaft beschrieben und auch die Eigenart der Russen und ihre Liebe zum Vaterland wird sehr authentisch erzählt.
Besonders gut hat mir die Passage gefallen, als Cameron im Krankenhaus Kriegsverletzte aus Russland und Deutschland interviewt, und deutlich wurde, wie wenig sich das eigentlich Fußvolk unterscheidet. Einfache Soldaten, die sich nur nach ihrer Familie sehnen und keinen Sinn im Krieg sehen....egal auf welcher Seite sie stehen. Dieser Teil hat mich sehr berührt.
Schreibstil:
Die Autorin besitzt die Fähigkeit von Beginn an den Leser zu fesseln. Man taucht sehr schnell in diese interessante Familiengeschichte ein, deren über 500 Seiten, die leider sehr klein gedruckt und dicht beschrieben sind, trotzdem schnell gelesen sind. Man mag nämlich das Buch gar nicht mehr zur Seite lesen, sondern möchte einfach wissen, wie es weitergeht. Auch die Beschreibung der Figuren ist Judith Palla großartig gelungen. Vielleicht sind einige auch ein wenig klischeehaft, aber alleine meine Gefühle gegen Keagan Hayes haben mein Blut während des Lesens in Wallung gebracht!
Fazit:
Ein fulminater und interessanter Auftakt einer Tetralogie um Krieg, Hoffnung, Rassismus, Glaube, Familie und Träume, der mich von Beginna an fesseln konnte. Ich bin schon sehr auf die nachfolgenden Bände gespannt und freue mich auf ein Wiedersehen mit Cameron, Blair und Jackie.
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12.07.2017peedee 
Keine einfache Kost"
Sturmzeiten, Band 1: Keagan Hayes kam als Einwanderer nach Amerika und wurde zum mächtigsten Zeitungsmoguls Kaliforniens. Er ist ein harter und verbitterter Mann, obwohl er eine nette Frau an seiner Seite und mit ihr drei Töchter hat. Doch egal, was die Töchter machen, es ist nie das Richtige: Cameron ist Journalistin und möchte unbedingt als Korrespondentin
nach Europa; Blair, als angehende Schauspielerin, rebelliert gegen alles, was der Vater gutheisst; Jackie sucht Halt im christlichen Glauben. Im Jahr 1941 wird sich das Leben aller Hayes" drastisch verändern"
Erster Eindruck: Mir gefällt das Cover sehr gut; es ist von den Farben her zurückhaltend, die imposanten Gebäude mit den Zwiebeltürmen im Hintergrund - sehr schön. Mir gefällt zudem, dass schon auf dem Cover ersichtlich ist, dass es sich bei dieser Geschichte um eine Reihe handelt; es werden klar der Reihenname sowie der Teil (Band 1) genannt. Eine Bemerkung zum Buchlayout: Die kleine Schrift und die dicht beschriebenen Seiten fallen mir leider direkt negativ auf.
Mir hat es gut gefallen, die Familie Hayes kennenzulernen und sie von Februar 1941 - Dezember 1941 zu begleiten. Keagan hat beruflich und gesellschaftlich viel erreicht und könnte stolz darauf sein. Aber er ist verbittert, offenbar auch über die Tatsache, dass seine Kinder "nur" Mädchen sind. Ich denke (hoffe!), dass er seine Töchter dennoch liebt, es nur nicht zeigen kann. Die drei scheinen mir sehr unterschiedlich. Cecilia, die Mutter, wirkt zuerst ein wenig "farblos", sehr zurückgenommen. Ihre Position als Puffer zwischen ihrem Mann und den Töchtern ist wahrlich nicht einfach.
Cameron ist ihrem Vater wahrscheinlich ähnlicher, als sie es zugeben möchte. Sie ist sehr karriereorientiert und es trifft sie hart, dass ihr Vater sie nicht unterstützt, ihr den Korrespondentenjob nicht zutraut. Sie kündigt sogar den Job bei ihm! Aufgrund Camerons Jobwechsel kommt sie doch noch zu einem Korrespondentenjob in Europa - für sie geht ein Traum in Erfüllung, insbesondere dann, als sie nach Russland reisen kann. Ich finde es sehr mutig von ihr, sich diesen Job ausgesucht zu haben. Die lesetechnische Reise in Kriegsgebiete wird sehr aufregend, dramatisch. Cameron lernt Russlands Bürokratie und Zensur kennen: Als sie ihren ersten 1"000 Wort starken Artikel verschicken will, ist sie nach der Zensur völlig niedergeschmettert, denn es bleibt nur "Gestern Abend habe ich meinen ersten Luftangriff in Russland erlebt" übrig! Nur noch 10 Wörter!
Blair ist auf der Suche - wonach, weiss sie wahrscheinlich selbst nicht. Aber ob sie das auf den zig Partys finden wird" Die erhoffte Schauspielkarriere gelingt nicht so einfach, ganz im Gegenteil: Ihre "Karriere" läuft mit einigen Zwischenhochs schwer bergab. Und ihr Kartenhaus, das aus vielen Lügen besteht, droht einzustürzen.
Jackie ist sehr gläubig und harmonieliebend, und sie versucht immer, zu vermitteln - auch mit Hilfe von Gott. Aber von ihm wollen die beiden Schwestern meistens nichts hören. Sie glaubt stets an das Gute im Menschen, muss aber dann am eigenen Leib die Auswirkungen von Rassismus erfahren.
Krieg, Familie, Liebe, Träume (die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt), Rebellion, Geheimnisse, Glaube" - dies sind nur einige der Themen dieses Buches. Mir hat gut gefallen, die Reifeprozesse der Frauen während der Geschichte zu verfolgen. Für mich war es das erste Buch von Judith Pella und daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Mir gefällt ihr Schreibstil sehr, sie beschreibt die Personen und Örtlichkeiten sehr gut, so dass ich ein gutes Bild vor Augen hatte. Einen historischen Roman zu schreiben, stelle ich mir immer sehr aufwändig vor, da dies einen immensen Rechercheaufwand bedeutet. Die Geschichte ist sehr interessant und - wenn man einmal drin ist - auch sehr mitreissend. Für die Story selbst würde ich 5 Sterne vergeben, aber für das grosse Manko der kleinen Schrift und der zu dicht beschriebenen Seiten muss ich 1 Stern abziehen. Somit 4 Sterne. Ich freue mich auf den zweiten Band.
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