Insofern konnte langweilig und friedlich durchaus ein Vorteil sein. Außerdem hatte er dadurch, dass er nicht den ganzen Samstag in der Redaktion verbringen musste, mehr Zeit, an seiner Predigt für den Sonntag zu arbeiten. Und morgen brauchte er eine gute Predigt, wenn er wollte, dass die Gemeinde von Mt. Pleasant ihn als Interimspastor berief.
Immerhin war das Predigen seine erste Berufung. Die Zeitung war nur ein Nebenjob, um Fleisch auf den Tisch zu bringen. Das Gemüse bereitete ihm zu dieser Jahreszeit kein Kopfzerbrechen, da alle ganz wild darauf waren, ihm Bohnen, Zucchini und Kohl zu schenken, was Jocie gar nicht lustig fand.
„Warum können sie nicht zu viele Erdbeeren oder Himbeeren haben?“, hatte sie gestern Abend gefragt, als sie wieder einmal vor einer Schüssel Kohleintopf saß.
„Seid dankbar für alles“, hatte Tante Love zu Jocie gesagt. „Es gibt Kinder, die nicht genug zu essen haben.“
David hatte die Luft angehalten und auf die Explosion gewartet, aber Jocie hatte nur gemurmelt: „Für Erdbeeren könnte ich genauso dankbar sein.“
Jocie war dreizehn, also in Davids Augen kaum den Babyschuhen entwachsen, aus Jocies Sicht jedoch so gut wie erwachsen. Tante Love war achtundsiebzig und stand Jocies Meinung nach schon mit einem Bein im Grab. Die meiste Zeit stritten sich die beiden oder lebten in einem von David verhandelten Waffenstillstand unter einem Dach. Dass Tante Love in letzter Zeit immer öfter Dinge durcheinanderbrachte, machte die Sache nicht einfacher. Allerdings bereitete es ihr nie Probleme, passende Bibelverse aufzutischen, um Jocie an die Kandare zu nehmen.
Jocies Benehmen hatte sich dadurch nicht wesentlich verändert, aber ihre Bibelkenntnis war deutlich besser geworden, da sie zu beweisen versuchte, dass Tante Love sich manche der Verse einfach ausdachte. Bis jetzt hatte sie Tante Love allerdings noch bei nichts Schlimmerem ertappt als bei „Reinlichkeit kommt gleich nach Gottesfurcht“, und Tante Love sagte, sie hätte nie behauptet, das stände in der Bibel, auch wenn viele Leute fänden, es sollte drinstehen.
Aber jetzt erklangen Rufe – bitte, lieber Gott, lass es kein Heulen sein! –, die selbst das Geräusch des Ventilators und das im Luftzug raschelnde Papier auf dem Schreibtisch in der Ecke seines Schlafzimmers übertönten. Wie es schien, war der Waffenstillstand aufgehoben und Krieg ausgebrochen. David las noch einen Vers in seiner Bibel, nur für den Fall, dass er etwas Nützliches darin fand, bevor er seinen Schreibtischstuhl zurückschob. „Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt, und dem Menschen, der Einsicht gewinnt!“ Selbst König Salomo hätte nicht bewirken können, dass Jocie und Tante Love Frieden schlossen.
Als David am Fuß der Treppe ankam, war der Krieg bereits eskaliert. Tante Love zitierte Bibelverse am laufenden Band. Ihre Katze Sugar kreischte. Jocie brüllte und übertönte damit sogar das tiefe, laute Gebell, das jenseits der Fliegengittertür hinter David erklang und an den Wänden widerhallte.
Davids Stimmung rutschte noch tiefer in den Keller. Sie hatten keinen Hund. Jocie hatte ein „Bitte, Herr, schick mir einen Hund“ eingeworfen, als sie vor dem Abendessen das Dankgebet gesprochen hatte, aber David hatte gehofft, der Herr würde nur das „Danke für unser Essen“ beachten und den Teil mit dem Hund geflissentlich überhören.
Nicht, weil er etwas dagegen hatte, dass ein Hund im Haus war. Er mochte Hunde, aber er sah immer noch Jocies Gesicht vor sich, nachdem ihr letzter Hund vor ein Auto gelaufen war. Jocie hatte damals viel zu lange nicht mehr gegessen, nicht mehr geredet und nicht mehr gelächelt. David wusste allerdings, dass es nicht nur Stumpys Tod war, der sie so tief getroffen hatte. Als der Hund starb, war es gerade einmal einen Monat her gewesen, dass Adrienne mitten in der Nacht mit Tabitha verschwunden war.
Wie lange war das jetzt her? Es erstaunte ihn immer wieder, dass er tatsächlich überlegen musste. Er müsste doch auf den Tag, die Stunde, ja die Minute genau wissen, wann seine Frau Hollyhill und ihn verlassen hatte. Es hätte ihn nicht überraschen dürfen. Sie hatte ihn oft genug gewarnt. Aber er war trotzdem überrascht gewesen. Schlimmer als überrascht. Er war schockiert gewesen. Am Boden zerstört. Verloren. Verletzt. All das und noch mehr. Manche Dinge konnte man mit Worten einfach nicht beschreiben. Diese Dinge trafen mitten ins Herz und zogen einem den Boden unter den Füßen fort.
Und das Allerschlimmste war, dass sie Tabitha mitgenommen hatte. Seine kleine Tochter, die nachts noch mit einem Teddy im Arm schlief und ihn tagsüber anflehte, Lippenstift tragen zu dürfen. Er wusste noch immer nicht, warum Adrienne sie mitgenommen hatte. Um ihm einen letzten Stich zu versetzen vielleicht. Womöglich hatte sie darin eine wirksame Methode erkannt, um dafür zu sorgen, dass die Wunde, mit der sie ihre Familie zerstörte, keine Chance hatte zu heilen. Ein Mann mochte darüber hinwegkommen, dass er seine Frau verloren hatte, aber nicht über den Verlust seiner Tochter.
Wie lange also war das her? Tabitha war damals dreizehn gewesen, so alt wie Jocie jetzt. Sieben Jahre. Tabitha würde nächsten Monat zwanzig werden. David fragte sich, ob sie wohl eine Torte zum Geburtstag bekam. Tabitha hatte immer so gerne die Kerzen auf dem Kuchen ausgepustet und sich etwas gewünscht. Sie hatte immer gesagt: „Warum nur einen Wunsch? Warum nicht so viele Wünsche, wie Kerzen auf dem Kuchen stecken?“ Er hätte sie suchen sollen, um dafür zu sorgen, dass sie ihren Kuchen bekam.
David verdrängte die Erinnerungen und trat auf die Veranda hi-naus. „Was in aller Welt geht hier vor sich?“
2
Jocie hatte den Hund in Johnson Woods gefunden. Der Wald hatte Jocies Großeltern gehört, bevor ihr Großvater gestorben war, und Jocie fand, dass sie deshalb das Recht hatte, darin herumzulaufen, ohne jemanden um Erlaubnis zu bitten. Sie versteckte einfach ihr Fahrrad hinter einem Strauch und verschwand zwischen den Bäumen. Inzwischen war sie schon so oft dort gewesen, dass sie das Gefühl hatte, der Wald gehörte ihr, als hätte ihr Großvater ihn ihr vererbt, auch wenn er schon vor ihrer Geburt gestorben war.
Sie liebte diesen Ort. Es gab dort riesige Ahornbäume und Eichen und Walnussbäume. Farne und wilde Blumen. Tarzanranken. Riesige Pilze. Wilde Himbeeren und Brombeeren. Vögel und Eichhörnchen. Sie schrieb in ihr Tagebuch, was sie dort fand. Aber bis heute hatte sie noch nie einen Hund gefunden.
Oder genauer gesagt – und ihr Vater sagte, es sei immer gut, bei einer Geschichte auf Genauigkeit zu achten – hatte der Hund sie gefunden. Er war einfach hinter ihr aufgetaucht, als sie zur Straße zurückgegangen war, um ihr Fahrrad zu holen. Sie hatte ein Rascheln unter den Bäumen gehört, als sie durch den Wald gelaufen war, aber sich nichts weiter dabei gedacht, denn es gab immer Vögel im Gebüsch oder Kaninchen oder Backenhörnchen, die davon-stoben. Und einmal hatte sie ein Reh aufgeschreckt. Das erste, das sie überhaupt jemals gesehen hatte. Ihr Vater hatte gesagt, es sei schade, dass sie ihre Kamera nicht dabeigehabt hatte, denn ein Bild von einem echten Reh in Holly County hätte sich auf der Titelseite prima gemacht. Selbst ohne das Bild hatte er einen Artikel darüber veröffentlicht, dass Naturschutzverbände aus dem Westen Wild herbrachten und versuchten, es in der Gegend anzusiedeln.
Jocie blieb stehen. Der Hund blieb stehen. Sie sah den Hund an. Der Hund setzte sich und sah sie an. Er wedelte nicht mit dem Schwanz. Stattdessen zog er die Zunge ein, schloss das Maul und legte den Kopf schief, als müsse er genau hinhören, falls sie ihm etwas zu sagen hatte.
„Du musst nach Hause gehen, Hund.“ Jocie sagte es nicht sehr laut, aber sie sagte es. Sie scheuchte ihn sogar mit den Händen fort. „Nun mach schon. Lauf nach Hause.“
Der Hund stand auf und ging auf sie zu. Er sah aus wie eine Mischung aus Schäferhund und Beagle. Keine besonders attraktive Kombination. Ein Ohr stand hoch und das andere hing schlaff herab. Seine Schnauze war zu lang und sein Fell hatte die rötlich graue Färbung von Wasser, in dem man einen Aquarellpinsel ausgewaschen hatte, mit einzelnen dunkleren Flecken, die Dreck sein könnten. Jocie lächelte, als sie sah, wie nur seine Schwanzspitze hin und her zuckte. Ihm war es egal, ob er hässlich war. Er war ein Hund und ein Hund brauchte einen Menschen. Seine schwarzbraunen Augen ließen Jocie wissen, dass sie dieser Mensch war.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du nach Hause gehen sollst“, sagte Jocie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Der Hund hob eine Pfote und streckte sie ihr hin. Jocie hatte tausendmal gehört, dass sie einen fremden Hund nicht streicheln sollte. Sie hatte ein paar Narben, die bewiesen, dass das ein guter Rat war, und ihre Tante Love redete immer von Tollwut. Aber dieser Hund hatte keinen Schaum vor dem Mund. Er wollte nur Pfötchen geben.
Das Fell auf seinem Kopf war stachelig und fest, aber seine Ohren waren seidenweich. Der Rest seines Schwanzes schloss sich der Spitze an und wedelte hin und her, als sie ihn unter dem Kinn kraulte. „Wie heißt du denn, Hund?“, fragte Jocie.
Der Hund trug kein Halsband und nichts ließ darauf schließen, dass er jemals eins gehabt hatte. Seine Rippen waren auf beiden Seiten klar zu sehen, so als wäre seine letzte Mahlzeit schon eine Weile her. Vielleicht hatte er ja kein Zuhause, und betete sie nicht seit einem Jahr für einen Hund? Tante Love sagte immer, Gott beantworte Gebete nach seinem eigenen Zeitplan. Durfte sie zu hoffen wagen, dass dies Gottes Zeitplan entsprach? Dass er aus dem riesigen Meer von Gebeten, das ihn jeden Tag erreichte, ihr Hunde-gebet gezogen und beschlossen hatte, es zu erhören? Bei diesem Gedanken bekam Jocie ein schlechtes Gewissen, weil sie wusste, dass es bei vielen Gebeten darum ging, dass Kranke gesund oder verlorene Seelen gerettet werden sollten. Andererseits hatte sie in der Bibel noch nie gelesen, dass man nicht für Hunde beten durfte.
„Es war nett, dich kennenzulernen, Hund“, sagte Jocie, fest entschlossen, dem Hund die Entscheidung zu überlassen, ob er ihr folgte oder nicht. „Aber ich muss jetzt nach Hause und du gehst besser auch heim, in Ordnung?“
Der Hund setzte sich und wischte mit dem Schwanz durch das Gras hinter sich. Er starrte sie unverwandt an, zog die Zunge ein und fletschte die Zähne zu einem Hundegrinsen.
Jocie musste lachen. „Du bist mit Abstand der hässlichste Hund, den ich je gesehen habe, aber ich habe Gott ja auch nicht gesagt, dass ich einen hübschen Hund haben möchte oder auch nur einen niedlichen. Nur einen Hund, und du bist ein Hund.“ Jocie starrte ihn an. „Glaube ich jedenfalls.“
Der Hund erhob sich und trabte vor ihr her. Einen Augenblick lang hatte Jocie Angst, ihm wäre wieder eingefallen, wo er zu Hause war, aber dann blieb er stehen und setzte sich neben ihr Fahrrad, so als wollte er sagen: „Dann lass uns mal gehen, es wird Zeit fürs Abendessen.“
Danach versuchte Jocie nicht mehr, ihn zu verscheuchen. Sie ermutigte ihn jedoch auch nicht, ihr zu folgen. Das hatte sie sich für ihren Vater überlegt. Sie stieg auf ihr Fahrrad und trat in die Pedale. Während sie nach Hause fuhr, blickte sie kein einziges Mal über ihre Schulter, um zu sehen, ob der Hund ihr folgte. Das war ein Test. Wie der von Gideon in der Bibel mit der Schafwolle, auf der Tau liegen sollte oder nicht, um zu beweisen, dass Gott wirklich mit ihm sprach. Jocie beschloss, wenn sie die Scheune vor dem Haus erreichte und sich umsah und der Hund dann immer noch da war, dann gehörte er ihr. Sie hätte sich so gerne umgedreht, als sie am Haus der Wilsons vorbeikam, aber sie blickte eisern geradeaus. Wenn sie sich vor der Scheune umdrehte, wäre das geschummelt.
Nur für den Fall, dass der Hund hinter ihrem Fahrrad herlief, überlegte Jocie sich Gründe, warum sie einen Hund brauchten. Er könnte das Grundstück bewachen und sie warnen, wenn jemand kam. Vielleicht rechtzeitig, um das Tor abzuschließen, wenn die Leute Tüten mit Zucchini oder Kohl bei sich trugen. Ihr Vater könnte seine Predigten an dem Hund ausprobieren anstatt an Jocie. Für einen Hund zu sorgen, würde sie Verantwortungsbewusstsein lehren, da sie ihn füttern und kämmen musste und so weiter. Das dürfte sogar Tante Love gefallen – das mit der Verantwortung. Der Hund wäre jemand, mit dem sie reden konnte und der nicht mit Bibelversen antwortete. Tante Love kannte anscheinend die ganze Bibel auswendig. Kein Wunder, dass sie manchmal nicht daran dachte, die Suppe vom Herd zu nehmen. All die Bibelverse, die sie in ihrem Kopf angesammelt hatte, ließen nicht mehr viel Platz für etwas anderes.
Ein Name für den Hund fiel Jocie erst ein, als sie vor der Veranda von ihrem Fahrrad sprang und der Hund anfing, Isebel anzubellen. Es war ein tiefes, grollendes Bellen. Wie Donner. Zebedäus.
„Zebedäus!“, rief sie. Der Hund verstummte lange genug, um sie anzusehen und wieder sein dämliches Hundegrinsen aufzusetzen. Noch zwei Gründe, warum sie ihn behalten mussten. Er hatte einen Namen. Und wie konnte man einen Hund, der einen ständig angrinste, nicht behalten?
Isebel sprang auf das Verandageländer und jaulte. Tante Love kam aus dem Haus und griff nach dem Besen, den sie neben der Tür aufbewahrte, um heruntergefallenes Laub von der Veranda zu fegen. Drohend schwenkte sie ihn vor Zebedäus’ Nase. „Verscheuch diesen verlausten Köter, damit er Sugar nicht zu nahe kommt.“
Tante Love nannte Isebel Sugar, aber trotz der Tatsache, dass Isebels Fell weiß wie Zucker war, hatte sie nichts Süßes an sich. Ihr Katzenherz war schwarz. Eindeutig eine Isebel. Ihr Lebensinhalt war es, sich auf dem Treppenabsatz aus dem Schatten auf Jocies Fußgelenke zu stürzen. Ihr bevorzugter Schlafplatz war Jocies dunkelblaue Lieblingsbluse. Sie würgte mitten auf Jocies Bett Haarbälle hoch. Und am schlimmsten: Wenn Jocie einen schwachen Moment hatte und versuchte, mit ihr Freundschaft zu schließen, tat Isi so, als würde sie sich von Jocie streicheln lassen, nur um einen Angriff zu starten, sobald sie die Hand ausstreckte. Und das Biest zog nie die Krallen ein.
Deshalb war es nicht ihre Absicht, die Katze zu retten, als Jocie Zebedäus ein zweites Mal rief. Sie wollte den Hund retten. Aber es war zu spät. Zebedäus bellte weiter, legte unterhalb der Katze die Vorderpfoten an das Geländer und kam ihr dabei zu nahe. Isebel landete einen schnellen Hieb quer über die Schnauze des Hundes und gleich darauf erschienen die ersten Blutstropfen.
Jocie zuckte zusammen und streckte die Hand nach dem Hund aus, doch im selben Moment holte Tante Love mit dem Besen aus. Plötzlich hatte Jocie Strohborsten im Gesicht und fiel auf den Rasen neben der Treppe. Sie versuchte, den Hund mit sich zu ziehen, aber Zebedäus befreite sich und lief zurück zum Geländer, auf dem die Katze saß, mit ihrem Schwanz Kreise in die Luft malte und triumphierend ihre Pfoten leckte.
Nun ging die Haustür auf und Jocies Vater trat auf die Veranda hinaus, um sich ebenfalls in die Schlacht zu stürzen. Als er etwas brüllte, ließ Tante Love den Besen sinken, stützte sich auf den Stiel und presste eine Hand auf ihre Brust. Doch Jocie machte sich keine Sorgen. Tante Love presste oft eine Hand auf ihre Brust.
Hastig rappelte Jocie sich vom Rasen auf und unternahm erneut den Versuch, Zebedäus zur Vernunft zu bringen. Der Hund hatte aufgehört zu bellen. Stattdessen musterte er Isebel mit dem gleichen abschätzenden Blick, mit dem er Jocie im Wald angesehen hatte. Diesmal war sein Schwanz aber genauso regungslos wie ein Stein. Als Jocie nach dem Hund greifen wollte, wandte Zebedäus ihr seine blutige Schnauze zu und zog grinsend die Lefzen zurück, so als wollte er sagen: „Überlass das mir.“
Jocie erstarrte mitten in der Bewegung.
Der Hund wandte sich wieder der Katze zu und stieß ein einziges, donnerndes Bellen aus, das die Verandafenster erzittern ließ. Dann sprang er wie ein Känguru hoch und versetzte Isebel einen Kopfstoß. Isebel flog vom Geländer und hatte kaum Zeit, ihre Füße unter sich zu bringen, bevor sie bäuchlings auf die Veranda plumpste.
Tante Love ließ ihre Brust los und warf den Besen nach dem Hund. Zebedäus wich geschickt aus und schnupperte einen Moment lang an dem Besen, bevor er zu Jocie trottete. Isebel kroch auf dem Bauch zur Tür, wo Tante Love sie hochhob und mit ihr im Haus verschwand. Dabei murmelte sie: „Sobald dieser Köter die erste Blume ausgräbt, erschieße ich ihn eigenhändig.“
Jocie zog Zebedäus aus dem Blumenbeet neben der Veranda und sah ihm in die Augen. „Böser Hund“, sagte sie.
„Versuch nicht zu lächeln, wenn du das sagst“, riet ihr Vater ihr, während er sich auf der Verandatreppe niederließ. Er blickte kurz nach oben, als wollte er den Himmel nach einer Botschaft Gottes absuchen. Dann wanderte sein Blick wieder zu dem Hund und er sagte: „Also gut, lass hören.“
„Er heißt Zebedäus.“
„Das hat er dir gesagt, nehme ich an?“
„Nein, natürlich nicht. Er kann nicht sprechen. Jedenfalls hat er das noch nicht getan. Aber du hast ihn doch auch bellen gehört. Das klingt eindeutig donnernd! Und da musste ich an deine Predigt über Jakobus und Johannes letzten Monat denken, du weißt schon!“
„Ah, die Söhne des Donners.“
„Deshalb Zebedäus. Abgekürzt Zeb.“
„Warte mal. Wir wollen nichts überstürzen“, sagte ihr Vater und starrte den Hund an, der vor ihm saß und höflich jedem Wort lauschte. „Vielleicht gehört er jemand anderem.“
Jocie strich über den Kopf des Hundes. „Sieht er so aus, als würde er jemandem gehören?“
„Nein, er sieht aus wie ein Hund, den niemand haben will.“
„Er wird besser aussehen, sobald ich ihn gebadet und ihm etwas zu fressen gegeben habe.“ Bei dem Wort fressen wedelte Zeb mit dem Schwanz. „Er ist vielleicht nicht sehr hübsch, aber er ist wirklich klug. Du hast ja gesehen, wie er mit Isebel fertiggeworden ist.“
„Die Katze heißt Sugar“, sagte ihr Vater.
„Du kannst sie nennen, wie du willst; ich nenne sie nach ihrem Charakter“, sagte Jocie. „Ich meine, Isi ist hübsch, aber wen kümmert das schon? Klug ist besser.“
Ihr Vater lachte und da wusste Jocie, dass sie gewonnen hatte. Aber zur Sicherheit brachte sie trotzdem noch einige der Gründe vor, warum sie den Hund behalten sollten. Zebedäus setzte seinen Verstand ein und streckte ihrem Vater die Pfote hin.
„Du sagst doch immer, dass in der Bibel steht, wir sollen bitten, und das habe ich getan. Vielleicht hat Gott ihn mir ja geschickt“, sagte Jocie.
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30.09.2018claudi-1963 Ein Vater, seine zwei Töchter und eine Liebe die über allem steht. So kann ich mir durchaus Gottes Vaterherz vorstellen.
Hollyhill ein kleiner Ort in Kentucky, hier lebt die 13-jährige Jocelyn Brooke genannt Jocie mit ihrem Vater David. David Brooke ist der Herausgeber der Zeitung, der aber lieber als Pastor arbeiten würde, doch seit ihn seine Frau vor 7 Jahren
verlassen hat, ist das sehr schwierig. Welche Gemeinde stellt schon gerne einen nicht verheirateten Pastor ein" Dann gibt es noch Tante Love, die in letzter Zeit immer vergesslicher wird, nur Bibelverse kann sie täglich zitieren. Und den kauzigen Jupertianer Wes Green, er hilft David bei der Zeitung und ist für Jocie wie ihr Opa. Jocies wichtigster Wunsch ist ein Hund, für diesen betet sie täglich. Doch sie hat noch ein zweites wichtiges Gebet ihr Schwester, sie vermisst sie seit sie vor 7 Jahren mit ihrer Mutter verschwunden ist. Ja und eines Tages wird das Gebet erhört, Jocie läuft ein streunender Hund über den Weg. Doch das soll nicht alles sein, wenig später steht auch noch ihre Schwester Tabitha vor der Türe. Was jedoch niemand voraussehen kann, ist das sich wenige Tage danach einiges in David und Josies Leben ändern wird. Den nicht nur Tabitha hat ein wohl gehütetes Geheimnis, auch Tante Love und David selbst.
Meine Meinung:
Eine wirklich ausgefallene Familienbande erleben wir in diesem Buch von Ann H. Gabhardt. Am Anfang tat ich mich mit der Geschichte etwas schwer, weil sie mir ein wenig zu skurril und ausgefallen erschien. Vor allem die Geschichte von Wes mit dem Jupiter fand ich doch sehr verwirrend. Doch je weiter ich lass, desto schöner, harmonischer und emotionaler wurde die Story, so das ich am Ende sogar teilweise den Tränen nahe war. Dieses Buch ist auf jeden Fall ein großes Zeugnis an Gott, den es gibt kaum eine Seite wo nicht gebetet oder von Gott und der Bibel zitiert wird. Dies jedoch oft in so einer wunderschönen kindlichen Art, das es einen wirklich ergreift. Auch Davids Liebe zu seinen Kinder hat mich total mitgenommen, nichts kann seine Liebe erschüttern, so kann man sich Gott als Vater vorstellen. Trotz seinen Schwierigkeiten, die ihm manches Gemeindemitglied macht, lässt er nichts auf seine Familie kommen. Ein einfühlsames Buch voller Humor, Wärme und Liebe, bei dem ich mich schon jetzt freue, wenn im März 2017 die Fortsetzung des Buches kommt "Ein Garten der Hoffnung" und die Geschichte um Jocie weiter geht. Von mir bekommt das Buch gute 4 von 5 Sterne.
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08.08.2017Uhu1 Die 13-jährige Jocie erinnert etwas an Pippi Langstrump. Quirlig und und schlagfertig wie sie ist, sorgt sie für so manche Überraschung. Unbeschwert und fröhlich lebt sie ihr Leben in Hollyhill, einer Kleinstadt, in der es wohl vor allem Kirchen gibt. Tante Love ist nicht nur mit dem unternehmungslustigen Mädchen überfordert, auch die Brötchen rechtzeitig aus dem Ofen zu holen,
ist eine tägliche Herausforderung. Dafür haut sie allen Bibelverse um die Ohren, ob sie diese nun wissen möchten oder nicht. Doch was für ein dunkles Geheimnis quält ihre Seele" Pastor David, Jocies Vater, ist krisenerprobt und voller Gottvertrauen. Und Gottvertrauen, das braucht er definitiv um die Stürme dieses Sommers zu überstehen...
Ein wirklich herrlicher Roman! Erfrischend und humorvoll und doch voller Tiefgang! Wohl ein bisschen vorhersehbar und doch ein Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite. Die Autorin Ann H. Gabhart versteht es, Bilder vor Augen zu malen, Charaktere lebendig werden zu lassen und die Leser auf eine Reise ins beschauliche Hollyhill mitzunehmen. So manche tiefere Wahrheit wird vermittelt und dieser und jener Gedanke angestossen. Gottes Liebe ist erfahrbar und sie hat die Kraft, die Wunden der Vergangenheit zu heilen! Und wer Gottvertrauen hat, übersteht so manchen Tornado des Lebens...!
Ich habe schon lange keinen so tollen Roman mehr gelesen und kann die Fortsetzung kaum erwarten...
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20.11.2016LEXI Eine wunderschöne, Herz erwärmende Geschichte
"Der Hund sah aus wie eine Mischung aus Schäferhund und Beagle, keine besonders attraktive Kombination. Ihm war es egal, ob er hässlich war. Er war ein Hund und ein Hund brauchte einen Menschen. Seine schwarzbraunen Augen ließen Jocie wissen, dass sie dieser Mensch war."
Jocie Brookes inbrünstige Gebete zu Gott, ihr einen Hund zu schenken,
scheinen endlich erhört, als das dreizehnjährige Mädchen aus Hollyhill im Wald auf einen herrenlosen Streuner trifft. Er erobert sofort Jocies Herz. Jocies Vater David ist zwar Herausgeber einer örtlichen Zeitung, predigt jedoch auch in der Baptisten-Gemeinde von Mt. Pleasant. Er steht einer derart deutlichen Gebetserhörung seiner innig geliebten Tochter machtlos gegenüber. Und so zieht ein anhänglicher Vierbeiner namens Zebedäus bei den Brookes ein. Jocie hat jedoch noch ein weiteres Anliegen, einen zweiten Herzenswunsch, den sie ebenfalls täglich im Gebet vor Gott bringt: sie wünscht sich, dass ihre Schwester Tabitha wieder nach Hause zurückkehrt. Tabitha verschwand in jener Nacht, als Adrienne Brooke ihren Ehemann und ihre kleine Tochter Jocie verlassen hatte und dabei auch ihre ältere Tochter mitgenommen hatte. Jocie kann es kaum fassen, als Gott innerhalb kürzester Zeit auch ihr zweites Gebetsanliegen erhört und nur wenig später eine zwanzigjährige hübsche Frau auf der Veranda der Familie auftaucht. Tabitha war nach sieben langen Jahren zurückgekommen, aber ein dunkles Geheimnis scheint sie zu bedrücken. Weder die spontane Herzlichkeit, mit der ihr Vater David die schmerzlich vermisste ältere Tochter wieder in seine Arme zieht, noch die überschwängliche Freude der glückstrahlenden kleinen Schwester scheinen Tabitha wirklich aus der Reserve locken zu können. Sogar die exzentrische Tante Love, die mit David und Jocie unter einem Dach lebt, verzichtet auf ihre üblichen Belehrungen in Form von Bibelzitaten und ist ungewöhnlich schweigsam. Das bislang beschauliche und ruhige Leben der Brookes wird durch diese Ereignisse durcheinander gebracht, nichts scheint mehr, wie es war.
Ann H. Gabhart erzählt im vorliegenden Buch auf charmante und humorvolle Art und Weise die Geschichte der Familie Brooke. Eine Familie, die unter der Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit der Mutter sehr gelitten hatte und sich von deren nächtlichen Verschwinden vor sieben Jahren immer noch nicht ganz erholt hat.
Die handelnden Personen dieses Buches sind akribisch und sehr liebenswert gezeichnet, man kann nicht umhin, sich in sie hinein zu versetzen. David Brooke wird als sanfter, gefühlvoller und herzlicher Vater beschrieben, dessen große Berufung das Predigen darstellt. Er betrachtet seine Funktion als Herausgeber der Zeitung "Hollyhill Banner" als Nebenjob und träumt von einer festen Anstellung als Pastor. Er trägt seinen Kopf aber oftmals in den Wolken oder in der Bibel. Durch den Einzug von Davids alter unverheirateter Tante Lovella wurde der kleinen Jocie nach dem Verlust der Mutter eine Frau zur Seite gestellt, die ihr durch die Lektüre der Bibel und dem Zitieren von Bibelversen in all den Jahren christliche Werte nahe gebracht hat. In Wesley Green, einem Angestellten seines Vaters, fand Jocie einen großväterlichen Freund und Seelentröster. Doch sowohl Tante Love, als auch Wes hüten böse Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit, die sie bedrücken und traurig machen. Die Autorin hat neben diesen Hauptpersonen auch noch einige interessante Nebenfiguren geschaffen, die diese Geschichte bereichern.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir vermutlich ein falsches Bild von dem angekündigten "Überschlagen von Ereignissen" gemacht. "Der Duft von Flieder" ist vielmehr eine ruhige, gemächliche Erzählung, die von liebevollen Details in der Beschreibung von Personen und Handlung lebt. Christliche Werte nehmen einen hohen Stellenwert im Buch ein, die Liebe zwischen den handelnden Personen ist aus den Dialogen deutlich spürbar. Ann H. Gabhart verstand es, einen sehr berührenden Roman zu schreiben, der mir nicht nur ausnehmend gut gefallen hat, sondern den ich auch gerne weiter empfehlen möchte. Leser, die eine sanft dahin plätschernde Handlung schätzen, die niemals oberflächlich wird sondern neben den humoristischen Szenen auch viel Tiefe aufweist, werden diese Lektüre ebenso genießen, wie es bei mir der Fall war. Ich werde mir den Namen Ann H. Gabhart auf jeden Fall merken und würde sehr gerne weitere Bücher dieser Autorin lesen.
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06.11.2016Klaudia K. David Brooks ist Herausgeber der örtlichen Zeitung in Hollyhill. Sein beruflich erfüllendster Traum wäre es jedoch eine Anstellung als Dauerpastor zu bekommen.
Seine liebenswerte Tochter Jocie hat zwei sehnliche Wünsche: Einen eigenen Hund und die glückliche Rückkehr ihrer Schwester Tabithia. Dafür betet Jocie jeden Tag zum Herrn.
Eines Tages geschieht für sie ein kleines Wunder: Ihr läuft ein Hunde-Mischling zu,
den sie Zebedäus nennt. Von nun an hat sie diesen treuen Hund an ihrer Seite. Auch die Rückkehr ihrer Schwester erfüllt sich schließlich.
Mit im Haus wohnt ihre Tante Love, die so lange Zeit von einem traurigen Geheimnis gequält wurde. Eines Tages lüftet sich ihr Geheimnis und kann von nun an in ihrem Leben wieder ungetrübte Freude empfinden.
Die Autorin Gebhart hat einen Roman geschrieben, der in seiner leichten und herzlichen Art in meinen Augen ein kostbarer Gewinn ist. Die vielen interessanten Charaktere hat sie so kunstvoll geschaffen, dass man alle auf ihre Art lieb haben muss. Der Glaube spielt in dieser Geschichte eine sehr große und wichtige Rolle. Jocie das junge Mädchen hat für die wesentlichen Dinge des Lebens gebetet und nicht vergessen sich beim Herrn zu bedanken. Ich fand die Weise, wie die Autorin diese wichtige Geste in die Story einflocht sehr bewundernswert. Die gelungene Verankerung der Charaktere in die christiliche Lehre wird über die Tante Love, die nahezu jeden Vers der Bibel auswendig kannte, deutlich.
Ich hoffe sehr, dass wir in Deutschland noch wesentlich häufiger die Möglichkeit erhalten werden, Romane dieser Schriftstellerin zu genießen. Auch wenn das Werk eher zu den leisen und ruhigen Büchern gezählt werden kann, entfaltet es während der Lektüre über die besondere Atmosphäre einen eindrucksvollen, sehr gelungenen Zauber und unterstreicht die Botschaft der Vergebung und Liebe in besonders anmutiger Weise.
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31.10.2016Smilla507 / S. Degenhardt ""Ein Jegliches hat seine Zeit. Klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit." Jetzt ist für dich die Zeit zu tanzen, Jocelyn."
"Ich kann nicht tanzen."
"Du tanzt jeden Tag zur Melodie des Lebens." (S. 200)
Im beschaulichen Hollyhill der 60er Jahre lebt David mit seiner Familie. Er hofft auf eine Pastorenstelle bei der Mt. Pleasant Gemeinde. Als geschiedener Ehemann sind seine
Chancen allerdings eher schlecht. Zusammen mit seiner 13jährigen Tochter Jocelyn, auch Jocie genannt, und der 78jährigen, vergesslich werdenden Tante Love, erlebt David einige Abenteuer.
Dieser verrückte Haufen wird dem Leser gleich sympathisch. Jede einzelne Romanfigur wurde von der Autorin fein herausgearbeitet. Die Erzählperspektiven wechseln sich ständig ab und ich muss gestehen, dass mir alle drei sehr ans Herz wuchsen. Jocie ist ein pfiffiges Mädchen, das an der Schwelle zum Teenager steht und sich weiblichen Beistand wünscht. Tante Love ist ziemlich exzentrisch und zunehmend vergesslich, wirft gerne mit Bibelversen um sich und sprang ein, als Davids Ehefrau einfach verschwand. Was keiner ahnt: Sie verbirgt ein Geheimnis. David knabbert an seiner Vergangenheit, an seiner Liebe zur Ex-Frau und daran, dass sie seine Tochter Tabitha mitnahm, die er nun 7 Jahre nicht mehr gesehen hat. Außerdem reicht das Geld, das er beim Herausgeben der wöchentlichen Zeitung verdient, nicht aus, und so hofft er auf die Pastorenstelle. Dass er angestellt wird steht und fällt mit seiner Predigt.
Das Gebet hat eine tragende Rolle in diesem Roman, genauso wie der Glaube an Gott und der Alltag, in den der Glaube integriert wird. Jocie macht die Erfahrung, dass Gott ihr Hunde- und ihr Schwesterngebet erhört: Plötzlich steht ein freilaufender Hund vor ihr, den sie bei sich aufnimmt. Und dann steht eines Tages ihre Schwester Tabitha vor der Tür. Warum kam sie zurück, welches Geheimnis sie wohl verbirgt" Auch Wes, ein Mitarbeiter bei der Zeitung, spielt eine nicht unwichtige Rolle.
Der Einstieg in den Roman fiel mir sehr leicht, ich fühlte mich gleich in Hollyhill wohl. Es war eine schöne, kleine Zeitreise in die Sechziger. Die Bewohner Hollyhills sind eher konservativ und alles wirkt heimelig und familiär.
Der Schreibstil von Ann H. Gabhart gefiel mir gut, vor allem das Humorvolle und Ironische, das immer wieder aufblitzte und mich zum Lachen brachte. Allerdings gab es auch einige Längen und Wiederholungen, lange Dialoge, die es mir stellenweise schwer machten bei der Stange zu bleiben. Da musste ich ein paar Seiten überfliegen, bis es mich wieder fesselte. Eigentlich liest sich das Buch lange Zeit recht unspektakulär, aber ab der Hälfte kommt es zu einigen unerwarteten Wendungen.
Fazit: Eine charmante, turbulente und witzige Familiengeschichte mit Tiefgang aber auch ein paar Längen.
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29.10.2016Nicole Pichler Meine Meinung:
Jocie unsere Hauptprotagonistin ist ein ganz liebes Mädchen, das von ihrem Vater im christlichen Glauben aufgezogen wurde. Sie ist auch wirklich gottgläubig und betet für viele Dinge. Dieser Sommer ist der Sommer in dem sich viele ihrer Gebete erfüllen. Sie bekommt einen Hund und ihre Schwester kehrt zurück. Jocie ist zeitweise ein kleiner Wildfang, aber man muss sie
einfach lieben. Sie führt mit ihrem Vater einem angehenden Pastor ein schönes Leben. Sie hat Menschen um sich, die immer zu ihr stehen auch wenn sie nicht mit ihr verwandt sind. Sie hat eine glückliche Kindheit, auch wenn ihre Mutter sich einfach auf und davon gemacht hat, als Jocie 5 Jahre alt war. Ihr Vater versucht alles um das zu kompensieren.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, denn es ist schön zu sehen was man alles erreichen kann, wenn man an Gott glaubt. Und Gott schickt immer wieder Zeichen um uns zu zeigen, dass er immer für uns da ist. Die Autorin hat einen wunderbaren fesselnden Schreibstil und man kann bald nicht mehr aufhören zu lesen. Man will alles über Jocies Leben erfahren. Außerdem hat mich neugierig gemacht welche Geheimnisse Thabita und Tante Love mit sich herumschleppen. Im Laufe des Buches kommen einige Dinge ans Tageslicht, bei denen nur der Glaube an Gott helfen kann. Für mich ist es ein emotionales und auch spannendes Buch. Es geht um den Glauben an Gott, um die wahre Liebe zwischen Vater und Tochter und um tiefe Freundschaft mit Menschen, die man täglich rund um sich hat.
Holly Hill ist eine nette Kleinstadt in der ich mich sehr wohlgefühlt habe. Ich mochte die Bewohner und ihre Geschichten.
Für diesen schönen christlichen Roman, der mich auch wieder daran erinnert hat mehr an Gott zu glauben vergebe ich 4 Sterne.
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