Das wird ein super Tag!, dachte ich, während ich am Strand saß, den Wellen lauschte und die warme Sonne auf meiner Haut spürte. Ich atmete tief durch, machte es mir auf meiner Badeliege gemütlich und schloss die Augen.
Das war der Moment, in dem ein Vogel beschloss, meine Brust als Zielscheibe zu benutzen. Keine Warnung. Keine Sirenen.
Kein: „Feuer frei!“ Nur platsch.
Ich schaute gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie die Möwe ihre Kumpel auf dem Zweig mit der Flosse – ich meine mit der Feder – abklatschte. Bäh! Dreimal goss ich Wasser über mein T-Shirt. Ich schleppte die Badeliege weg von den Bäumen. Ich tat alles, was in meiner Macht stand, um den Zauber des Morgens wiederzugewinnen, aber ich konnte mir die unangenehme Vogelüberraschung einfach nicht aus dem Kopf schlagen.
Eigentlich hätte es mir leichtfallen sollen: Die Wellen schwappten weiterhin ans Ufer. Die Wolken zogen noch immer vorbei. Das Meer verlor nicht sein Blau; der Sand verlor nicht sein Weiß. Die Blätter raschelten noch immer leise, und der Wind flüsterte vor sich hin. Aber mir ließ der Gedanke an die Möwen-Granate einfach keine Ruhe.
Blöder Vogel!
Vögel haben es so an sich, einem den Tag zu vermiesen, oder? Verlass dich drauf: An jedem Tag platscht ein Vogel.
Eltern streiten.
Lehrer nörgeln.
Schüler spotten.
Freunde vergessen.
Jeder Tag bringt Enttäuschungen und Anforderungen mit sich.
Und dann gibt es da noch die ganz trostlosen Tage. Jene Tage, an denen jedes Fünkchen Hoffnung von einer Krise ausgeblasen wird. Tage in Krankenhäusern und Rollstühlen, voller Krankheit und Kummer. Du wachst in derselben gruseligen Nachbarschaft oder demselben chaotischen Zuhause auf. Das Zeugnis, auf dem steht, dass du durchgefallen bist, steckt immer noch in deiner Schultasche, der eine Stuhl am Esstisch ist immer noch leer, die Erde auf dem Friedhof noch frisch umgegraben. Wer hat schon einen guten Tag an solchen Tagen?
Die meisten Leute nicht … aber Moment mal – könnten wir es nicht zumindest versuchen? Haben nicht selbst die schlechtesten Tage eine Chance verdient? Ein Testspiel? Ein Torschießen? Ein Vorsprechen? Ein Vorsingen? Hat nicht jeder Tag verdient, etwas zu zählen?
Immerhin ist dies ja „der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein“ (Psalm 118,24). Schon beim ersten Wort dieses Verses kratzen wir uns ungläubig am Kopf. „Dies soll der Tag sein, den der Herr gemacht hat?“ Sicher, Feiertage sind Tage, die der Herr gemacht hat. Samstage sind Tage, die der Herr gemacht hat. Ostersonntage … Geburtstage … Urlaubstage – das sind die Tage, die der Herr gemacht hat. Aber ausgerechnet dieser Tag. Hat den wirklich der Herr gemacht?
„Dies ist der Tag“ schließt jeden Tag mit ein. Schluss-gemacht-Tage, Prüfungstage, Umzugstage, Stubenarrest-Tage. Das-erste-Kind-zieht-aus-Tage.
"Dies ist der Tag" schließt jeden Tag mit ein.
Dieser letzte Punkt zog mir den Boden unter den Füßen weg. Überraschenderweise. Wir packten Jennas Sachen, beluden ihr Auto und ließen das uns seit 18 Jahren bekannte Leben hinter uns. Ein Kapitel endete. Ein Teller weniger auf dem Tisch, eine Stimme weniger im Haus, ein Kind weniger unterm Dach. Der Tag war notwendig. Der Tag war geplant. Aber der Tag machte mich fertig.
Ich war total durch den Wind. Als ich von der Tankstelle wegfuhr, ließ ich versehentlich den Tankstutzen im Tank stecken und riss den Schlauch mit einem Ruck von der Pumpe. Wir fuhren – ich blies Trübsal. Wir packten Jennas Sachen aus – ich schluckte meine Tränen herunter. Wir richteten ihr Zimmer im College ein – ich schmiedete Pläne, meine eigene Tochter zu kidnappen und sie nach Hause zu bringen, dorthin, wo sie hingehörte. Es fühlte sich an, als wäre mein Herz zu Eis erstarrt. Dann sah ich den Vers. Irgendein Engel muss ihn an die Pinnwand im Studentenwohnheim geheftet haben.
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat;
wir wollen uns freuen und fröhlich sein.
Ich hielt inne, starrte und ließ die Worte sacken. Gott hatte diesen Tag gemacht, hatte diese schwere Stunde bestimmt, hatte die Einzelheiten dieses schmerzhaften Augenblicks festgelegt. Er hat nicht Urlaub. Er hat immer noch den Dirigentenstab in der Hand, sitzt immer noch im Cockpit und nimmt den einzigen Thron ein, den es im Universum gibt. Jeder Tag entspringt seinem Kopf. Auch dieser.
Also beschloss ich, dem Tag eine Chance zu geben, meine Sichtweise zu ändern und den Beschluss des Psalmisten zu meinem eigenen zu machen: „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm.“ Ups, da ist schon wieder so ein Wort, das wir gern ändern würden: „in“. Vielleicht könnten wir es gegen „nach“ austauschen? Wir können uns nach dem Tag freuen. Oder „durch“. Wir sind froh, wenn wir den Tag durchgestanden haben. „Hinter“ würde auch gehen. Ich freue mich, wenn der Tag hinter mir liegt.
Aber sich in ihm freuen? Genau dazu lädt Gott uns ein. Paulus freute sich im Gefängnis; David schrieb seine Psalmen in der Wildnis; Jona betete im Bauch des Fisches; Paulus und Silas sangen in ihrer Zelle; Schadrach, Meschach und Abed-Nego blieben im Feuerofen unverletzt; Johannes sah den Himmel in seinem Exil; und Jesus betete in seinem Garten des Leidens … Können wir uns mitten in diesem Tag freuen?
Stell dir vor, wie anders der Tag aussehen würde, wenn wir das könnten.
Mal angenommen, du steckst bis zum Hals in einem „abscheulichen, grässlichen, mistigen, ekligen Tag“1 und entschließt dich, trotz allem etwas daraus zu machen. Du entschließt dich, nicht zu jammern und zu grübeln oder den Tag unter der Bettdecke versteckt zu verbringen, sondern ihm eine faire Chance zu geben. Du hast mehr Vertrauen. Bist weniger gestresst. Fährst den Lautstärkenregler deiner Dankbarkeit hoch. Schaltest dein Murren auf lautlos. Und was passiert dann? Ehe du dich versiehst, ist der Tag vorbei und war überraschend angenehm.
So angenehm sogar, dass du den Entschluss triffst, auch aus dem nächsten Tag etwas Vernünftiges zu machen. Er kommt mit seinen kleinen und großen Problemchen daher, mit seiner Vogelkacke und seinen T-Shirt-Flecken, aber im Großen und Ganzen funktioniert es wirklich, aus dem Tag etwas zu machen! Also machst du es morgen und übermorgen wieder. Und aus Tagen werden Wochen. Aus Wochen werden Monate. Aus Monaten werden Jahre voller guter Tage.
Vor einigen Jahren traf Nathan Burditt eines Tages eine folgenschwere Entscheidung. Er gab etwas ziemlich Cooles her. Er traf eine Entscheidung, die nicht nur die Tage der anderen veränderte, sondern auch seine eigenen.
Kundenstimmen
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18.07.2013Maria Lahnstein Max Lucado hat es wieder mal geschafft, ein tolles Buch besonders für Jugendliche zu schreiben.
Gott macht unseren Tag und was machen wir mit unserem Tag ? In 10 Kapiteln geht der Autor der Frage nach, was wir mit unserem Tag machen ? Wenn der Tag nicht so läuft , wie er sollte, wenn wir Zweifel haben, wenn wir verletzt
wurden, wenn uns alles über den Kopf wächst, wenn wir keine Kraft mehr haben oder anderes uns schwerfällt und bedrückt. Jeden Tag haben wir die Möglichkeit, etwas aus unserem Tag zu machen. Egal wie schlimm es aussieht, wie schlecht es uns geht, alles ist möglich, zusammen mit Gott.
Der Autor motiviert seine Leser mit sehr vielen Beispielen nahe am Leben der Jugendlichen und nahe aus dem Leben. Das Buch ist nicht nur für Jugendliche interessant, sondern auch für ältere Leser. Fasst es doch ein paar einfache und doch so wichtige Dinge zusammen. Gerade Jugendlichen und Menschen, die auf der Suche sind, kann es ein Anstoss sein, über ihr Leben nachzudenken und Dinge zu ändern. Dabei holt der Autor den Leser da ab, wo er ist.
Am Ende sieht der Tag ein wenig anders aus und der nächste Tag wird anders laufen. Ja, das wäre schön ! Letzendlich hängt es von jedem Einzelnen selbst ab. Dieses Buch bietet uns nur die Grundlage unser Leben und jeden Tag anders zu sehen. Greifen wir zu und gehen wir Gott ein Stück entgegen. Er lässt uns nicht allein und wird uns helfen, dass jeder Tag ein guter Tag sein wird !
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