Im Leben hechelt man mit halsbrecherischer Geschwindigkeit halberschöpft von einem zum anderen – Kinder, Beruf, Rechnungen, Elternabend, Kuchenstand an der Schule, Flohmarktverkauf mit Erlös fürs Cheerleading-Team, Zeit mit dem Partner …
Manchmal frage ich mich, ob sie unter all dem schläft – die alte Eliza-beth Gallagher, die Frau, die alles im Griff zu haben schien. Oder war sie schon immer nur ein Fantasieprodukt, hervorgegangen aus dem Durcheinander vor achtzehn Jahren, als eine unerwartete Schwangerschaft zu einer überstürzten Ehe von zwei verliebten Teenagern führte? Sie war so fest entschlossen, allen Skeptikern zu beweisen, dass sie es schaffen würde: allen Statistiken zu trotzen. Die perfekte Familie zu gründen. Ein Leben aufzubauen, auf das sie stolz sein kann.
Und jetzt das!
Ich blicke durch das Erkerfenster aus dem Gebäude hinaus, das unser Traumhaus sein sollte. Der Hektar Ackerland ist seit Jahrhunderten im Besitz der Gallaghers.
Er war unser Hochzeitsgeschenk.
Herbstblätter wehen über die Familienfarm, wie wir das weitläufige Gelände liebevoll nennen. Die bunten Farben umtanzen die Häuser von Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen. Leider kann ein hübscher Anstrich das, was hier im Argen liegt, nicht übertünchen. Er kann auch das »Zu verkaufen«-Schild auf der anderen Straßenseite nicht verschwinden lassen.
Höchstwahrscheinlich fällt den Kindern dieses Schild gar nicht auf. Aber es wird eine glühende Feuerblase und eine Pilzwolke aus familiärem radioaktivem Niederschlag auslösen, sobald Onkel Butch es entdeckt. Er wird unmöglich tatenlos dabei zusehen, wie seine Schwester dieses Grundstück verkauft.
Ich lasse den Kopf auf den Tisch sinken, direkt neben der Schüssel mit Hafergrütze, die nach der Nachtschicht sowohl mein Frühstück als auch mein Abendessen darstellt – etwas Gutverträgliches, damit ich mich nicht übergebe, sobald es in meinen Magen gelangt. Er rumort schon seit etwa der Hälfte meiner Arbeitszeit schmerzhaft. Ich schließe die Augen.
Heute Morgen ist ein kleines Mädchen als vermisst gemeldet worden. Wenn ich nur schneller reagiert hätte, wenn ich es nicht vermasselt hätte, wenn nur meine Hirnwindungen nicht zum allerersten Mal, seit ich diesen Job mache, vor Erschöpfung und durch das Gedankenchaos wegen meiner Familie blockiert gewesen wären, als der Anruf in der Rettungsleitstelle einging, könnte dieses Mädchen längst wieder zu Hause sein. Sicher und geschützt in den Armen seiner Mutter. Doch stattdessen bin ich wie in Schockstarre, weil das Schlimmste passiert sein könnte und ich daran schuld wäre.
Ich gehe den Anruf erneut durch, während mich der Schlaf in seine Tiefen ziehen will.
Die Anruferin schluchzt, sie ist in Panik, ganz allein auf dem Parkplatz von Cappie’s Quick Mart, bis auf einen freundlichen Lastwagenfahrer, der sie hysterisch schreiend herumlaufen sah und anhielt, um zu fragen, was passiert sei.
»Sie … sie war … hi…!« Das Wort hier geht in einem stöhnenden Heulen unter, das klingt, als komme es aus der Kehle eines Tieres. »Sie … sie hat … auf dem Sitz ge…schlafen. Auf dem Rücksitz mit … mit dem Baby. Ich war … nur eine M-Minute fort. Hö-höchstens zwei.«
Die Art, wie schleppend ihre Stimme klingt, lässt in mir den Verdacht aufkeimen, dass sie betrunken ist. Aber vielleicht ist es auch nur die Aufregung und Panik. Ich tue das, was Mitarbeiter der Rettungsleitstelle bei ihrer Ausbildung lernen: Ich spreche sie mit ihrem Namen an: Trista.
»Okay, Trista, bitte atmen Sie tief durch. Beruhigen Sie sich und sprechen Sie mit mir. Sie sind nicht allein. Wir tun alles, um Ihre Kleine wohlbehalten nach Hause zu bringen.«
»M-mein Mädchen … mein kleines Mädchen …«, schluchzt sie.
»Wie heißt sie?«
»Em … Emily.«
»Und wie alt ist Emily?«
»V-vier … f-fünf. Sie ist gerade fünf geworden.« Trista klingt jetzt klarer. »Wir wollten dieses Wochenende ihren Geburtstag feiern …«
Ich habe den Geschmack von Galle im Mund. Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn Eltern von einem vermissten Kind in der Vergangenheitsform sprechen.
Sie bricht in bitterliches Weinen aus und es dauert viel zu lange, bis ich sie dazu bringen kann, mir wieder zuzuhören. Die Zeit läuft. Für die Einsatzteams brauche ich dringend eine Beschreibung des Mädchens.
»Trista … Trista! Welche Haar- und Augenfarbe hat Emily?«
»B-blond … b-blau.«
»Ich muss wissen, was Emily anhatte, als Sie sie das letzte Mal gesehen haben. Jedes Detail, das Sie mir nennen können.«
Doch anstatt meine Frage zu beantworten, beschreibt sie noch einmal, wo sie ist.
»Trista!« Meine Stimme hallt in der Rettungsleitstelle wider. »Legen Sie nicht auf. Bleiben Sie dran. Sprechen Sie mit mir.«
Carol kommt aus dem Aufenthaltsraum gelaufen. Sie hat mich wohl schreien gehört.
Ich halte das Mikrofon zu und flüstere schnell: »Vermisste Person, weiblich, fünf Jahre.« Mein Herz hämmert wie wild. Ich deute auf den Bildschirm.
Dann nehme ich die Hand wieder vom Mikrofon. »Trista! Trista! Was hatte Emily an? Sie müssen mir sagen, was sie anhatte.«
»Sie ist fo-ort! Sie ist fo-ort!«
»Was hatte Emily an?«
»Ein T… ein T… T-Shirt«, bringt Trista schließlich mit einem Schluckauf heraus. »Ein Ar-Arbeitsshirt von Wade. Er … er … es… es war sein … sein letztes …sau-sauberes … Vielleicht hat sie gedacht, ich schi…schimpfe mit ihr …«
Ich notiere gleichzeitig mehrere Punkte und leite die Informationen weiter. Es gibt einen Mann, möglicherweise einen Familienstreit, zum jetzigen Zeitpunkt ist der Aufenthaltsort des Mannes nicht bekannt.
»Welche Farbe hat das T-Shirt?« Wenn es ein Männershirt war, war es für eine Fünfjährige viel zu groß.
»Ro-rot … oder blau. Ich wei … weiß es nicht. Er hat … er hat … Ich weiß nicht … Mein Babyyy! Wo ist mein Baby?«
»Sie müssen sich beruhigen, Trista.«
Wie lange dauert es noch, bis die Einsatzfahrzeuge bei ihr sind? Ich schaue auf den Bildschirm. Sie sind immer noch mehrere Kilometer entfernt. »Was hat Emily sonst noch an? Eine Hose? Schuhe? Eine Jacke?«
»Nein!«, schluchzt Trista. »Nur das Shirt! Nur das Shirt.«
Ich erschauere. Es ist Mitte Oktober. Im Geiste sehe ich das kleine Mädchen bibbernd und barfuß am Straßenrand entlanglaufen, die blonden Haare hängen zerzaust um ihr Gesicht, aus ihren Augen spricht die nackte Angst.
Carol kneift die Augen zusammen und schüttelt den Kopf. Dann schaut sie mich direkt an und ihre grauen Augenbrauen ziehen sich zusammen. »Der Cappie’s Quick Mart an der Old Collier Road hat so spät nachts nicht geöffnet. Sie muss beim neuen Super Cappie’s sein, der direkt an der Umgehungsstraße eröffnet hat.«
Ich kneife einen kurzen Moment die Augen zusammen. Mir ist übel, heiß, ich bin völlig benommen. Doch dann trifft mich die Erkenntnis wie ein greller Blitzschlag.
Ich wohne schon mein ganzes Leben lang in diesem Bezirk. Mir hätte bewusst sein müssen, dass bei Cappie’s an der Old Collier Road kein Verkehrslärm zu hören ist und um diese Zeit niemand dort einkaufen kann. Mir hätte klar sein müssen, dass Trista nicht dort sein kann …
Das Telefon klingelt und im ersten Moment bin ich immer noch in der Rettungsleitstelle und versuche, den eingehenden Anruf über mein Headset zu beantworten. Aber es geht nicht, ich habe gar keins auf.
Ich fahre aus dem Schlaf hoch, hebe den Kopf vom Küchentisch und greife eilig nach meinem Handy. Das helle Vormittagslicht scheint jetzt durchs Fenster und im ganzen Haus ist es still.
Ein halbes Dutzend Gedanken bestürmen mich gleichzeitig. Die Kinder haben sich offenbar unbemerkt aus dem Haus geschlichen und es nicht für nötig erachtet, mich zu wecken. Auf der anderen Straßenseite spiegelt sich das Sonnenlicht wie ein Leuchtfeuer auf dem Verkaufsschild des Immobilienmaklers. Mein Auto steht allein in der Einfahrt. Das bedeutet, dass Robert für das Wochenende in die Blockhütte im Wald gefahren ist, statt nach seiner Dienstreise nach Hause zu kommen. Schon wieder.
Es ist Carol, die mich anruft.
Ich möchte mich im nächsten Schrank verkriechen, mich zusammenrollen und weinen. Nach einem kurzen Durchatmen gehe ich trotzdem ran. »Ja?«
»Im Straßengraben einige Kilometer vom neuen Cappie’s entfernt wurde etwas gefunden«, teilt mir Carol nüchtern mit. »Ein T-Shirt von einem Autozubehörladen. Rot.
Kundenstimmen
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30.07.2023claudi-1963 "Schwestern sind Engel, die uns auf die Füße heben, wenn unsere Flügel Schwierigkeiten haben, sich daran zu erinnern, wie man fliegt." (westwing)
Drei Kurzgeschichten stehen im Mittelpunkt dieses Buches, die alle etwas mit unterschiedlichen Schwestern zu tun haben. Dabei steht die Hattaras Island bei allen dreien im Mittelpunkt des Geschehens.
In "Die Seeglasschwestern" reist Elisabeth Gallagher mit ihrer Mutter nach Hattaras
Island, um ihre Tante Sandy zu überreden, zurück nach Michigan zu kommen. Vor allem, nachdem ein Hurrikan im Anmarsch ist und sie große Angst um Sandy haben. Doch für Sandy ist der Muschelladen ihr Traum und Hattaras Island der Ort, wo sie schon immer sein wollte. Während die Schwestern versuchen, ihre Konflikte zu lösen, entdeckt Elisabeth vieles, was sie in ihrem Leben ändern möchte.
In "Die Gezeitenschwestern" geht es um die beiden Schwestern Tandi und Gina. Ihre schwierige Kindheit hat sie nicht nur ins Heim gebracht, sondern auch im Streit auseinandergerissen. Doch nun wurde Tandi eine Anklage wegen Betrugs zugestellt und sie muss Gina deshalb dringend finden. Was sich ihr dann allerdings offenbart und sie herausfindet, zieht ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Höchste Zeit, dass sie mit ihrer Schwester alle Probleme vor ihrer Hochzeit bereinigt.
In Panik verfällt Lektorin Jeb Gibbs, als sie in "Die Sandburgschwestern" von Autor Evan Hall einen Heiratsantrag bekommt. Unmöglich kann sie ihn auf der Leserreise in Paris heiraten. Den bisher sind die Ehen ihrer Familie noch nie gesegnet gewesen. Zudem muss sie kurz entschlossen verhindern, dass ihre jüngere Schwester alleine nach Hattaras Island reist. Die will sich nämlich auf die Herkunftssuche ihrer Mutter machen. Dass Lily Clarette indessen durch ihr Projekt eine weitere Schwester gefunden hat, überrascht selbst Jeb. Ein wenig hat mich hier verwundert, wie schnell in dieser Geschichte die Skepsis der Schwestern in Trauer des Abschieds gewichen ist.
Meine Meinung:
Das wundervolle Cover mit den drei Schwestern hat mich sofort verzaubert und ich wusste, dieses Buch muss ich lesen. Leider jedoch konnten die drei Kurzgeschichten nicht meine Erwartungen erfüllen. Der Schreibstil ist zwar flüssig, locker und unterhaltsam, doch allen drei Geschichten fehlt es ein klein wenig an Tiefgang. Warum sich die Autorin dafür entschied, diese Geschichten so kurzzuhalten, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, fast jede der Geschichten hätte ein eigenes Buch verdient. Zwar konnte ich einige Probleme der Schwestern nachvollziehen, doch war mir manches schlichtweg zu wenig oder blieb sogar verborgen. Am Ende waren sogar bei der einen oder anderen noch Fragezeichen bei mir offen. Das fand ich sehr bedauerlich, den dadurch erfuhr ich viel zu wenig, wie es zu den einzelnen Problemen kam. Dabei hatten wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Dabei haben wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Mit Hattaras Island hat die Autorin ein recht beschauliches, idyllisches Setting gewählt. Man sofort das Gefühl hat, sich auf dieser kleinen Barriereinsel vor der Küste von North Carolina sich wohlzufühlen. Dass die Gemeinschaft untereinander und dem Einstehen für jeden einzelnen Bewohner wichtig ist, spürt man sofort. Es liegt sicher auch daran, weil viele tief mit ihrem christlichen Glauben verbunden sind. Wobei die Autorin für mich die Glaubensthematik doch recht dezent hält. Abseits dessen finde ich schön, dass alle drei Geschichten am Ende auf der Insel spielen und mehr oder minder auch in Sandys Muschelladen. Trotz der Kürze wird dem Leser das Thema Schwestern recht deutlich vermittelt, weshalb dieses Buch sich zweifelsohne zu lesen lohnt und von mir 4 von 5 Sterne bekommt.
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14.07.2023Blueberry So widerstandsfähig wie Seeglas
Die Autorin Lisa Wingate hat ihr neustes Werk vorgelegt. In "Seeglasschwestern" werden drei unterschiedliche Geschichten erzählt. In der ersten wird Elizabeth nach einem schweren beruflichen Desaster auf die Outer Banks in den Muschelladen ihrer Tante getrieben. Sie braucht Abstand und begleitet ihre Mutter, die ihre Schwester überzeugen möchte den Laden aufzugeben und nach hause zu kommen.
Als ein Hurrikan heranrollt, müssen die Schwestern lernen sich zu öffnen und zu akzeptieren.
Die zweite Geschichte dreht sich um Tandi, der eine Klage ins Haus flattert kurz bevor sie heiraten will. Sie begibt sich auf Suche nach ihrer Schwester. Die Suche wird eine spannende Reise in ihre Vergangenheit und die Frage ob sie für sich selbst einstehen kann.
In "Die Sandburgschwester" begibt sich Jen eher unfreiwillig auf die Suche nach ihren Wurzeln. Ihr Freund hat ihr einen Antrag gemacht, doch sie kennt die Ehe nur als eine Art Gefängnis, bei dem sie all ihre Träume aufgeben muss. Und so nutzt sie die Chance mit ihrer kleinen Schwester auf die Outer Banks zu reisen um ihre große Schwester zu suchen.
Diese abwechslungsreichen Geschichten haben mir schöne Lesestunden beschert. Da ich eher nicht so der Kurzgeschichten-Fan bin, war ich etwas skeptisch ob mir diese gefallen. Ich muss aber sagen, das ich sehr positiv überrascht war.
Meine Lieblingsgeschichte war eindeutig die von Elizabeht. Ihr Job in der Rettungsleitstelle fand ich sehr interessant und die Konstellation, das sie mit ihrer Mutter nach Hatteras Island fährt, war gespickt mit emotionalen Stolperfallen. Als sie dann auch noch auf ihre lebensbejahende und kreative Tante treffen, wird die unterschiedliche Lebensweise der drei Frauen deutlich. Spannungsgeladen wurde es durch den herannahenden Hurrikan, der noch einmal alles von dem Frauen abverlangt. Mit dem Ende wurde ich überrascht und es hat mich noch lange zum Nachdenken gebracht. Unsere Träume können wir anstreben und verwirklichen egal wie alt wir sind.
Tandi und ihre Schwester Gina sind nicht im guten auseinander gegangen und Ginas selbstsüchtige Art hat mir fast die Sprache verschlagen. Es war erschreckend und spannend zu gleich zu verfolgen wie Tandi ihr langsam auf die Schliche kommt. Es war gut zu sehen wie sie sich gegen sie durchsetzt.
Jen ist in ihrem Denken, wie die Ehe aussehen kann, gefangen, da sie in ihrer Kindheit schreckliche Dinge erlebt hat und in einer Art Sekte aufgewachsen ist. Daher möchte sie ihre kleine Schwester beschützen als die in der Vergangenheit ihrer Mutter graben möchte. Als sie nach Hatteras Island kommen, treffen sie auf ein Frau, die sich als ihre große Schwester entpuppt. Das Zusammentreffen war schön mit an zu sehen und die Familienbande entwickelt sich.
Da es sich um Kurzgeschichten handelt, merkt man das viele Themen nur angeschnitten und nicht näher beleuchtet werden. Das hat die Autorin dennoch wunderbar gelöst und hat auf die richtigen Motive wert gelegt. Es wird mit viel Gefühl erzählt und man kann trotz der Kürze die Gedanken und Handlungen der Protagonisten nachvollziehen. Ein roter Faden ist immer der Muschelladen von Sandy auf Hatteras Island.
Fazit:
Eine unterhaltsame Sammlung von drei wunderbaren Kurzgeschichten, die uns auf die landschaftlich schönen Outer Banks entführen und zu einem kurzen Abstecher in das Leben der Protagonistinnen mitnehmen.
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09.07.2023KleinerVampir Buchinhalt:
Drei voneinander getrennte Geschichten erzählen von drei Schwesterbeziehungen, starken Frauen und der Beziehung zwischen Vergangenheit und Zukunft.
In Die Seeglasschwestern geht es um den Muschel- und Geschenkeladen von Sandy, die sich trotz der Hurricans, die die Insel Hatteras Island immer wieder heimsuchen, nicht von ihrem laden trennen will. Die Gezeitenschwestern behandeln das vergiftete Verhältnis zwischen den beiden Schwestern Tandi
und Gina und in Die Sandburgschwester folgen Jen und Lisa einem alten Familiengeheimnis, bei dem sie letztendlich herausfinden, dass sie eine Halbschwester haben, und kitten dabei beiläufig Jens Panik vor der bevorstehenden Hochzeit mit Evan.
Persönlicher Eindruck:
Der Roman besteht aus drei voneinander unabhängigen Einzelgeschichten um Schwestern, Geheimnisse aus der Vergangenheit und Neuanfänge in der Zukunft. Schauplatz aller drei ist Hatteras Island, eine Insel vor der Küste North Carolinas. Dabei geht die Autorin geschickt vor und lässt unterschiedliche Figuren und Schauplätze in allen drei Geschichten auftauchen, so dass sich sowohl im Grundthema als auch örtlich ein roter Faden bildet, der sich durch das Buch zieht.
Anders als in einem Roman geht es in allen drei Kurzgeschichten inhaltlich relativ schnell vonstatten und man muss sich darauf einstellen, dass einige Handlungsfäden aufgrund der Kürze auch weniger Tiefe und Ausführlichkeit mitbringen. In meinen Augen spielt das aber keine große Rolle, denn aufgrund der schön und heimelig beschriebenen Gegend, der Häuser und ihrer Bewohner stellt sich beim Leser schon bald ein angenehmes Gefühl ein, das wie ein Nach-Hause-Kommen wirkt. Ich habe mich auf Hatteras Island wohl gefühlt und die Seiten sind beim Lesen nur so dahin geflogen.
Vom Thema her ist die jeweilige Schwesterbeziehung der Mittelpunkt der Handlungen. Dabei war besonders die zweite Geschichte sehr emotional, in der das Verhältnis der beiden Schwestern schon seit Jahren vergiftet war.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn man erfährt wie die Menschen in den Outer Banks auch bei Hurricans nicht die Nerven verlieren und trotz größter Zerstörung an ihrem Land und ihrem Zuhause hängen.
Gut gefallen hat mir auch die dritte Geschichte, die – anders als die ersten beiden – sehr zuckersüß und rosarot erzählt wurde, inklusive schmalzigem Happy End. Meiner Meinung nach hat auch dieses seine Daseinsberechtigung und der Verlauf, den die Geschichte bis zu ihrem Ende nmmt, las sich angenehm und war nachvollziehbar.
Als Buch aus einem christlichen Verlag wohnt auch diesem Kurzgeschichtenband eine christliche Komponente inne, die allerdings sehr dezent und besonders in Nummer 3 kaum wahrnehmbar in die Handlung eingewoben ist. Themen sind dabei Schuld, Sühne, Vergebung, Nächstenliebe und Neuanfang.
Insgesamt hat mir der Band gut gefallen. Es ist eine leichte Sommerlektüre, die gut unterhält!
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08.05.2023annislesewelt Dieser kleine Roman hat mich sehr gelockt denn das Cover sieht so friedlich, entspannt und irgendwie hoffnungsvoll aus.
Voller Spannung habe ich mich auf dieses Buch gestürzt um die Geschichten von Elizabeth, Tandi und Jen zu lesen.
Alle drei Geschichten in diesem Buch stehen für sich haben aber in kleinen Momenten verbindende Elemente, so taucht Tante Sandy in alle Geschichten auf.
Alle Geschichten sind toll geschrieben, beginnen sacht, werden spannend und finden zu einem logischen Ende, trotzdem hatte ich das Gefühl man hätte mehr erzählen können.
Ich bin gut reingekommen und fand dieses Buch angenehm, es hat mich gut unterhalten wenn auch nicht wirklich fesseln können. Trotzdem hat es in mir die Lust geweckt weitere Bücher dieser Autorin zu lesen.
Der Glaube an Gott war nur fein und dezent eingearbeitet, da hätte es für mich ruhig mehr sein können ab er alles in allem hat mir "Seeglas Schwestern" entspannte und ruhige Lesestunden geschenkt in denen mit die Geschichten gezeigt haben das Neuanfänge und Veränderung immer möglich sind.
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27.03.2023annislesewelt Dieser kleine Roman hat mich sehr gelockt denn das Cover sieht so friedlich, entspannt und irgendwie hoffnungsvoll aus.
Voller Spannung habe ich mich auf dieses Buch gestürzt um die Geschichten von Elizabeth, Tandi und Jen zu lesen.
Alle drei Geschichten in diesem Buch stehen für sich haben aber in kleinen Momenten verbindende Elemente, so taucht Tante Sandy in alle Geschichten auf.
Alle Geschichten sind toll geschrieben, beginnen sacht, werden spannend und finden zu einem logischen Ende, trotzdem hatte ich das Gefühl man hätte mehr erzählen können.
Ich bin gut reingekommen und fand dieses Buch angenehm, es hat mich gut unterhalten wenn auch nicht wirklich fesseln können. Trotzdem hat es in mir die Lust geweckt weitere Bücher dieser Autorin zu lesen.
Der Glaube an Gott war nur fein und dezent eingearbeitet, da hätte es für mich ruhig mehr sein können ab er alles in allem hat mir "Seeglas Schwestern" entspannte und ruhige Lesestunden geschenkt in denen mit die Geschichten gezeigt haben das Neuanfänge und Veränderung immer möglich sind.
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20.03.2023Kristina Drei ganz unterschiedliche Schwesterngeschichten
Mit diesem Buch habe ich eine mir bisher unbekannte Autorin entdeckt. Das Buch beinhaltet drei Kurzromane, in denen die Beziehungen von Schwestern geschildert sind. Jede Geschichte hat jeweils ca. 100 Seiten, die sich schnell lesen lassen.
1. Die Seeglasschwestern:
Elisabeth fährt mit ihrer Mutter zu deren Schwester, die auf Hattaras Island einen Muschelladen betreibt. Sie wollen Sandy nach
Hause zurück holen, wo die ganze Familie auf einem Stück Land lebt. Doch dann harren die drei Frauen während eines Hurrikans auf der Insel aus, haben Zeit zum Reden, Helfen sich gegenseitig und die beiden Schwestern kommen sich wieder nahe und treffen Entscheidungen. Und auch Elisabeth erkennt welche Chance ihr das Leben mit fast erwachsenen Kindern neu eröffnet.
2. Die Gezeitenschwestern:
Tandi Reese leitet den Umbau eines Herrenhauses in ein Museum und ihre Hochzeit steht kurz bevor. Doch dann bekommt sie eine ungerechtfertigte Anklage wegen Betrugs zugestellt und findet heraus, dass es dabei um die Farm ihrer Großeltern geht. So reist sie zurück an den einzig sicheren Ort ihrer Kindheit Dort erlebt sie einige Überraschungen, trifft auf alte Bekannte und muss feststellen, dass ihre Schwester hinter der Klage steckt....
3. Die Sandburgschwester:
Jen ist Lektorin und in Europa unterwegs auf Leserreise mit den attraktiven Autor eines bekannten Romans. Jen und Evan haben sich ineinander verliebt und er bittet sie ihn ganz spontan in Paris zu heiraten. Doch Jen bekommt Panik, wenn sie nur an eine Ehe denkt, denn ihre Erfahrungen aus der Kindheit sind belastend. So kommt ihr ein Anruf der jüngsten Schwester Lily, die sich auf die Suche nach der spurlos verschwundenen Mutter und deren Familie machen will, gerade recht und Jen fliegt zurück in de Staaten. Gemeinsam machen die Schwestern sich auf den Weg und finden auf Hattaras Island ihre Halbschwester Rebecca Christine....
In dem Buch sind drei ganz verschiedene Geschichten, die alle in sich abgeschlossen sind. Dabei ist Hattaras Island und Sandys Muschelladen der feste Punkt, der in jeder Erzählung vorkommt. Die Schwestern, die wir kennen lernen, sind ganz unterschiedlich, aber alle erleben eine Veränderung, können mit ihrer Vergangenheit abschließen und sind so offen für die Zukunft. Ich hatte am Beginn des Buches einige Probleme in die Geschichte der Seeglasschwestern hineinzufinden, aber bald hatte es mich gepackt und dann konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und ich werde sicher weitere Romane von ihr lesen. Sehr gut gefiel mir auch, dass der christliche Glaube eine wichtige Rolle spielt, aber nie aufdringlich wirkt. Teilweise waren die Geschichten sehr schnell zu Ende und ich hätte mir mehr gewünscht...
„Seeglasschwestern“ hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle das Buch gern weiter.
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