Er schafft es, dass du ein schlechtes Gewissen bekommst, ohne dass er auch nur laut wird.«
»Wenn du mir sagst, worum es in dem Abschnitt geht, bevor er kommt, wird er es gar nicht merken.«
»Oh doch, das wird er …«, begann Josua, aber Manasse tippte ungeduldig mit dem Finger auf die Schriftrolle. »Schon gut, schon gut«, sagte Josua mit einem schiefen Grinsen. »Aber nur dieses eine Mal … und nur weil ich dein Freund bin und nicht, weil du der König bist.« Er entrollte die Thora-Rolle und suchte die richtige Stelle. »Der Abschnitt, den wir gestern gelesen haben, handelte von den Flüchen, die Gott auf uns herabsenden wird, wenn wir Jahwes Bund verlassen, aber in diesem Teil steht, wenn wir zu Gott zurückkehren, wird er unser Geschick wenden und Mitleid haben und … He, du hörst ja nicht mal zu.«
Manasse war aufgestanden und an das einzige Fenster des winzigen Raumes getreten. Er öffnete die Läden und ließ damit einen Stoß kalte Luft herein.
»Das liegt daran, dass du mich zu Tode langweilst«, sagte er zu Josua. »Ich weiß sowieso nicht, warum wir all diese uralten Regeln und Gesetze überhaupt studieren müssen.«
»Weil sie zu Gottes Wort gehören. Wir …«
»Ach, erspar mir den Vortrag! Du bist genauso schlimm wie Rabbi Gerschom.« Es ärgerte Manasse, dass sein Freund so großes Interesse an dem ganzen Zeug zeigte. Für Manasse war das alles staubtrocken. »Was steht denn noch drin?«
»Dieser Vers fasst Moses gesamte Rede vor den Israeliten zusammen: Ich habe euch heute Segen und Fluch, Leben und Tod vor Augen gestellt. Wählt das Leben, damit ihr am Leben bleibt, ihr und eure Nachkommen! … Denn davon hängt es ab, ob ihr auf die Dauer als Volk fortbesteht und in dem Land bleiben dürft, das der Herr euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat.« (5. Mose 30,19-20)
»Aber das durften wir nicht«, sagte Manasse leise.
»Was hast du gesagt?«
»Nichts.« Es widerstrebte ihm, die Bitterkeit zu zeigen, die er verspürte, selbst vor seinem besten Freund. Manasse hatte an seinen Vater, König Hiskia, gedacht, der Jahwe treu gewesen war – treuer als alle Könige Judas seit König David. Aber Gott hatte ihn nicht am Leben gelassen. Hiskia war vor fünf Monaten ganz plötzlich gestorben im Alter von vierundfünfzig Jahren.
»Sieh mal! Die Sonne scheint!«, sagte Manasse. Die grauen Wolken, die den spätwinterlichen Himmel seit Tagen trübten, waren plötzlich aufgerissen und enthüllten einen blauen Flecken und die grelle Sonne. Er wandte sich an seinen Freund. »Das ist ein Omen. Komm, gehen wir.«
Josua starrte ihn verblüfft an. »Gehen? Wohin?«
»Ist doch egal! Irgendwohin – Hauptsache wir kommen hier raus.« Er zog Josuas Hand von der Schriftrolle fort und sie rollte sich sofort wieder zusammen. »Komm schon, Ochse. Ich will an die frische Luft.«
»Aber der Rabbi kann jeden Augenblick kommen. Ich finde nicht, dass wir …«
»Du bist so berechenbar. Wirst du es denn nie leid, dich an die Regeln zu halten? Ich schon!«
»Aber wir können nicht einfach unseren Unterricht schwänzen.«
»Warum nicht? Wer will mich denn aufhalten? Ich kann tun, was ich will, und jetzt gerade will ich nach draußen gehen und den Sonnenschein genießen, anstatt mit einem Haufen uralter Schriftrollen hier eingesperrt zu sein. Und du kommst mit.«
Josua rappelte sich auf und stieß dabei die Sitzbank um, was Manasse daran erinnerte, warum er seinem Freund den Spitznamen »Ochse« gegeben hatte. Josua war dreizehn Jahre alt, groß und ungelenk, und auch wenn es schien, als würde er jede Nacht ein bisschen mehr wachsen, wurde er nie dicker. Manasse war mit seinen zwölf Jahren immer noch wie ein Kind gebaut, schlank und zierlich. Josua stand meist geduckt neben ihm, so als wäre es ihm peinlich, einen Kopf größer zu sein als der König.
Manasse spähte auf den Gang hinaus, sah in beide Richtungen und gab Josua dann ein Zeichen, ihm zur Dienstbotentreppe zu folgen.
»Wohin gehen wir denn?«, fragte Josua noch einmal. »Sollten wir nicht jemanden suchen, der uns begleitet, wenn wir rausgehen?«
»Wir gehen allein. Ich will aus diesem Palast raus und habe keine Lust, dass ständig irgendwelche Diener dabei sind.« Manasse schlich durch den Harem, vorbei an der geschlossenen Tür seiner Mutter. Sie trauerte noch immer um ihren Mann. Der einzige Mensch, der nicht im Palast wohnte und trotzdem zu ihr durfte, war Josuas Mutter Jeruscha. Aber der Regen in den vergangenen Tagen hatte selbst Jeruscha am Kommen gehindert.
Manasse ging weiter durch den Kindertrakt, vorbei an der Kammer, in der er gewohnt hatte, bevor er König geworden war. Manasse war nur widerstrebend in die riesigen Gemächer seines Vaters umgezogen, weil er die Tatsache, dass sein Vater tot war und diese Räume nie wieder benutzen würde, nicht akzeptieren konnte. Zuerst war Hiskias Gegenwart noch in den königlichen Gemächern zu spüren gewesen – und sein vertrauter Geruch hing überall, eine Mischung aus Tempelweihrauch, der in alle seine Kleider gezogen war, der duftenden Seife, die er benutzt hatte, um sich Haare und Bart zu waschen, und Aloesalbe, mit der er jeden Morgen seine Hände eingerieben hatte. Aber Manasse hatte nicht verhindern können, dass sich der Geruch seines Vaters langsam verzog – so wie auch die Erinnerung an seine Stimme und seine Mut machende Berührung verblasste.
Manasse war fast durch die Kinderzimmer gelangt, ohne gesehen zu werden, aber dann ging er an der offen stehenden Tür seines jüngeren Bruders vorbei. Amarja sah von seiner Lektüre auf.
»He, wohin wollt ihr beide denn? Wartet auf mich!« Amarja eilte auf den Gang hinaus und folgte ihnen. »Wohin geht ihr?«
»Kann dir egal sein. Du bist nicht eingeladen.«
»Ich dachte, ihr müsstet mit Rabbi Gerschom die Thora studieren.«
»Verschwinde.«
»Kann ich nicht mitkommen?«
»Nein!« Manasse drehte sich um und versetzte Amarja einen so heftigen Stoß, dass der Zehnjährige beinahe der Länge nach hingeschlagen wäre. »Geh in dein Zimmer zurück! Und wehe, du erzählst jemandem, dass du uns gesehen hast, dann wirst du es bereuen. Verstanden?« Amarja nickte ängstlich und zog sich in sein Zimmer zurück.
»Warum kann er nicht mitkommen?«, wollte Josua wissen.
Manasse antwortete nicht. Er brauchte keinen Grund – er war der König. Diese Tatsache war ihm in den vergangenen fünf Monaten nach und nach bewusst geworden und inzwischen hatte er angefangen zu tun, was ihm gefiel, und seine Autorität auszutesten. Als niemand seine Entscheidungen hinterfragte, war er mutiger geworden. Aber dies war seine bislang kühnste Tat – seinen langweiligen Thora-Unterricht zu schwänzen und aus dem Palast zu fliehen. Und auch dafür konnte ihn niemand bestrafen. Josuas Vater Eljakim diente als sein Vormund und als Palastverwalter, bis Manasse alt genug war, um das Volk selbst zu regieren. Aber selbst Eljakim hatte nicht das Recht, den König zu maßregeln.
Manasse eilte die Treppe hinunter, die zum Palasthof führte. Er lächelte, als er die Tür nach draußen aufzog. Er war der König. Er war frei!
Riesige Pfützen bedeckten den Hof und Wasser lief in Bächen die steilen Straßen hinunter und wusch die Stadt sauber. Manasse wich den meisten Wasserläufen aus, aber Josuas Sandalen waren schon bald klatschnass. Niemand hielt die Jungen auf, als sie an dem Waffenlager und dem Wachturm vorbeiliefen. Der Hof, auf dem sie sonst ihre militärische Ausbildung erhielten, glich einem See. Sie gingen in Richtung Wassertor, das diesen Namen noch immer trug, obwohl die Gihonquelle schon seit vielen Jahren abgesperrt war. Der Duft von Mandelblüten und nasser Erde lag in der Winterluft, während der Wind vergeblich versuchte, die Wolken zu vertreiben.
»Komm schon, Ochse. Wer zuerst unten ist.« Manasse rannte die steile Rampe hinunter und hängte seinen Freund im Nu ab. Mühelos erreichte er den Olivenhain als Erster und warf sich ins nasse Gras. Josua taumelte einige Minuten später auf ihn zu, ganz außer Atem, und sank auf eine niedrige Steinmauer in der Nähe.
»Du hast gewonnen. Manasse.«
»Das liegt daran, dass ich König bin. Du darfst mich nicht schlagen.«
»Nein, es liegt daran, dass du schneller bist als ich. Vermisst du eigentlich deinen Vater?«, fragte Josua plötzlich.
Manasse warf seinem Freund einen Blick zu, dann wandte er sich ab. »Hier wird bestimmt niemand König Hiskia vergessen, den größten König seit David. In diesem Tal ist das Wunder geschehen. Jahwe hat das Gebet meines Vaters erhört und 185.000 Assyrer sind in einer Nacht umgekommen.« Manasses Stimme hatte einen spöttischen Unterton, beinahe so, als glaubte er die Geschichte nicht. Josua starrte ihn überrascht an.
Aber Manasse glaubte die Geschichte durchaus. Es war die größte Errungenschaft in der Regierungszeit seines Vaters und das Ereignis, das Manasse am meisten Sorgen bereitete. Wie sollte er jemals einer so spektakulären Leistung gerecht werden? Er war Hiskias Sohn. Das Volk erwartete von dem Erben eines so großen Königs noch größere Wunder. Aber was war, wenn Gott Manasses Gebete nicht erhörte?
Kundenstimmen
Eine Echtheits-Überprüfung der Bewertungen hat vor deren Veröffentlichung nicht stattgefunden. Die Bewertungen könnten von Verbrauchern stammen, die die Ware oder Dienstleistung gar nicht erworben oder genutzt haben.
28.12.2024agnes.bookworld 
In diesem Band begleiten die Leser den Sohn von König Hiskia. Im Alter von 12 Jahren wurde Manasse zum König gekrönt. Als ich dieses Buch anfing zu lesen war mir König Manasse direkt von Anfang an unsympathisch. Ich wurde mit ihm überhaupt nicht warm. König Manasse hat seit seiner frühen Kindheit einen Freund, Josua ein Sohn Eljakims Hiskias Palastverwalter.
Josua ist ein zurückhaltender, kluger aber kränklicher junger Mann.
Als König Manasse auf Irrlehrer hört, glaubt er an eine Verschwörung und das man ihm seinen Thron rauben will. Aus seiner Einbildung und beeinflusst von den Irrlehrern begeht er eine schreckliche Tat und tötet ihm treu ergebene Männer. Einer dieser Männer ist Eljalim - Josuas Vater. Von jetzt auf gleich muss Josua um sein Leben fürchten. Einem treuen Diener seines Großvater verdankt er dem entgehen einer Verhaftung und kann seine gesamte Familie aus Jerusalem und Judäa retten.
Doch sein Glaube an Gott und das Vertrauen an diesen ist tief erschüttert. Seine tiefe Freundschaft und Verbundenheit sowie ergebenheit Manasse gegenüber verwandelt sich in abgrundtiefen Hass.
Erneut ist es Lynn Austin gelungen mich mit ihrem Roman über König Manasse mir die biblische Geschichte nahe zu bringen und lebendig vor Augen zu führen. Ich habe mit Josua gelitten, habe mich über Manasse geärgert und als ich das Buch beendet hatte wollte ich unbedingt wissen wie es weiter geht...
Mir hat diese Reihe bisher sehr gute und spannende Lesestunden geschenkt. Ich empfehle diese Reihe gern weiter und bin überzeugt das sie jedem der Romane mit biblischen Bezug mag gefallen wird.
› mehr...
06.05.2024Hopeandlive 
Der beliebte und weise König Hiskia stirbt unvermutet und hinterlässt eine große Lücke in seiner Familie und in seinem Volk. Sein Sohn und Thronfolger Manasse und Josua, der Sohn des Palastverwalters Eljakim, sind Freunde von Kindheit an. Doch Manasse, gutaussehend und nach außen hin selbstbewusst, ist in sich zerrissen und unsicher und er leidet unter dem großen Schatten seines
Vaters. Das macht ihn anfällig für falsche Berater, die sehr geschickt die Wahrheit mit ein wenig Lüge würzen und somit auf Dauer verunreinigen. Denn durch die sorgsam gestreuten Lügen und Intrigen wittert der junge König plötzlich überall Verschwörungen und entwickelt Angst. Doch er wendet sich nicht zu Jahwe, wie sein Vater es getan hat, sondern wendet sich von Gott ab und sucht Antwort, Halt und Trost in der von seinen Beratern favorisierten Götzenanbetung. Nun nimmt das Verhängnis seinen Lauf...
Die aufrichtig gläubigen Berater des alten Königs, unter ihnen auch der Prophet Jesaja werden zur Zielscheibe des fehlgeleiteten jungen Königs und er richtet ein wahres Massaker unter den Gläubigen in Jerusalem an. Josua ist entsetzt über diese Entwicklung und kann nur mit Mühe und Hilfe von Miriam, einer Dienerin, aus Jerusalem fliehen. Sein Vater und Jesaja werden von Manasse umgebracht und seine Schwester Dina macht der junge König zu seiner Konkubine.
Josua ist tief erbittert über Manasses Handeln und dass Jahwe dieses Leid zulässt, was über die aufrecht Gläubigen hereingebrochen ist. Er sinnt erbittert auf Rache und in seinem Schmerz kann er nicht erkennen, was Jahwe mit seinem Leben wirklich vorhat und dass er weiterhin in seiner Hand ist....
Lynn Austin ist mit dieser Reihe um die Könige Israels etwas ganz außergewöhnliches gelungen. Die biblische Botschaft wird gekonnt mit Fiktion und außergewöhnlich gut dargestellten Charakteren der Protagonisten in einer so lebendigen und bildhaften Sprache vermittelt, dass ich sogleich die Geschichte noch einmal in meiner Bibel nachgelesen habe. Auf eine sehr klare und feine Weise beschreibt sie Themen wie Wahrheit und Lüge und dass auch ein bisschen Lüge die Wahrheit schon verunreinigt, Rache, Leid und Vergebung und die nicht enden wollende Botschaft #gottistgutallezeitundallezeitistgottgut. Jedes Buch kann unabhängig voneinander gelesen werden und wird den Leser so neugierig machen, dass er dann sowieso alle Bände lesen möchte, so geht es mir auf jeden Fall.
› mehr...
22.05.2023Lesestern 
„Gib du mir Weisheit“ ist der 4. Roman von Lynn Austin`s -Reihe über das Buch der Könige.
Wir lernen den jungen König Manasse kennen, der durch den frühen Tod seines Vaters Hiskia bereits als Kind die Königsherrschaft übertragen bekommt. Noch im Trauerprozess und völlig überfordert von den königlichen Pflichten kämpft Manasse in den nächsten Jahren mit Ängsten und Unsicherheiten,
die sich in Wut über den Verlust des Vaters entladen.
So wird er anfällig für die Prophezeiungen eines falschen Propheten, der ihn zu Gräueltaten und heidnischen Kulten verführt...
Mein Leseeindruck:
Dieser Bibelroman war mein erster aus diesem mir bis dahin noch unvertrautem Genre. Irgendwie habe ich bisher noch keinen Zugang noch Interesse zu dieser Mischung von biblischer Historie und Fiktion gehabt.
Doch dieser Roman hat mich total begeistert und eines Besseren belehrt. Mein Interesse an diesem Genre, insbesondere von der brillanten Autorin Lynn Austin ist geweckt und ich werde alle weiteren und vorherigen Romane dieser Serie auf jeden Fall lesen.
Der Schreibstil von Austin ist auch hier wieder außergewöhnlich gut und sie versteht es den Leser Sog artig ins Geschehen zu ziehen.
Manasse gefangen in seiner Angst, den Ansprüchen der Königsherrschaft nicht zu genügen, zwingt seine Vertrauten und schon treuen Begleiter und Ratgeber seines Vaters, ihm göttliche Weissagungen zu kommen zu lassen. Doch Jesaja genauso wie Eljakim haben für Manasse keine Prophezeiungen erhalten und verweigern ihm seinen Wunsch. Dies steigert Manasses Wut und Bitterkeit und er gerät immer mehr in die Fänge Zehras, dessen Verdrehungen der biblischen Wahrheiten verheerende Folgen nach sich ziehen...
Mein Fazit:
Ein Buch, das durch seine fesselnd-packende und gut recherchierte Erzählweise und die damit verbundene perfekte Mischung von Historie und Fiktion überzeugt.
Auch das Thema der Verfälschung von biblischen Wahrheiten, der Täuschung und Instrumentalisierung von Lügen ist ein aktueller Aspekt, dem das Festhalten an Gottes Wort und Willen inmitten von Zweifeln und widriger Umstände entgegengestellt ist.
Ein Roman, der lange nachhallt und neugierig macht auf weitere Bücher dieser Serie.
› mehr...
13.04.2023Marianne 
Mit zwölf Jahren wird Manasse König. Er vermisst seinen Vater so sehr, vor allem aber fragt er sich, ob es ihm gelingen wird, ein genauso guter König, wie sein Vater zu sein. Jahre später begegnet er einem Mann, der ihm einredet, dass eine Verschwörung gegen ihn im Gange ist. Anführer dieser Verschwörung soll ausgerechnet sein Jugendfreund und Berater Josua
sein. Manasse will es zuerst nicht glauben, doch sein neuer Bekannter versteht es Wahrheit und Lüge zu vermischen, und so den jungen König zu verführen.
Josua ist sehr zufrieden mit seinem Leben. Er hat eine wunderbare Familie, lebt in Wohlstand, und geht im Palast ein und aus. Doch unvermittelt bricht alles zusammen. Der König sucht ihn. Josua kann kaum glauben, dass sein Vater und der Prophet Jesaja gefangen genommen wurden und ihm das gleiche Schicksal droht. Als er erfährt, dass der König es auf alle abgesehen hat, die mit ihm zu tun haben, weiß er, dass er fliehen muss. Doch es scheint unmöglich zu sein, unbemerkt die Stadt Jerusalem zu verlassen.
Auf seiner Flucht hat Josua mit Rache- und Wutgedanken zu kämpfen. Er fühlt sich von Gott im Stich gelassen, hat er ihm doch sein Leben lang treu gedient. Warum geht es ihm nun so schlecht" Er hat fast alles verloren, was ihm lieb war. Eine Aussage bringt ihn zum Nachdenken, „Widrigkeiten sind der Testfall für unseren Glauben. Gott muss das Wagnis eingehen, dich für immer an deinen Zorn und deine Verbitterung zu verlieren, um dich als seinen wahren Sohn zu gewinnen.“ Nach einer langen notvollen Zeit erkennt er, dass Gott nicht dazu da ist, seine Wünsche zu erfüllen. Er erkennt, „Er hatte einen Götzen angebetet und durch Opfer und gute Werke versucht, seinen Gott seinen Wünschen zu unterwerfen.“
Diese Erzählung bleibt nah am biblischen Text. Die Umsetzung ist gelungen, beim Lesen kann man gut nachvollziehen, was den jungen König Manasse dazu bewegt den Glauben seines Vaters zu verlassen. Besonders interessant ist dabei die Parallele zu unserer heutigen Zeit. Auf eindrückliche Weise zeigt die Autorin, wie Wahrheit, mit ein wenig Lüge vermischt, einen Menschen vom rechten Weg abbringen kann.
Fazit: Dieser Roman erzählt eine biblische Königsgeschichte so nach, dass der Leser Erkenntnisse für das eigene Leben gewinnt. Spannend erzählt und mit tiefen geistlichen Einsichten, ist dieses Buch sehr empfehlenswert.
› mehr...
16.03.2023sophies.booklove_ 
"Ich habe Gott immer wieder gefragt, warum, Rabbi. Und als er mir schließlich geantwortet hat, hat er nur gesagt: DESWEGEN. WEIL ICH BIN. Er ist ein unumschränkter Gott. Das verstehe ich jetzt." (S. 270)
Lynn Austin hat mit diesem biblischen Roman mein Herz tief berührt, mich mitleiden lassen und mit Gottes souveräner Herrschaft wieder unglaublich beeindruckt.
Schon die ersten drei Bänder
von den Chroniken der Könige haben mich beeindruckt zurückgelassen. Lynn Austin schreibt ehrlich und spannend, sodass ich mich in den bekannten Geschichten aus der Bibel neu verloren habe. Die Schicksale der Personen haben mich mitfühlen und mitleiden lassen.
Im neuesten Band geht es um König Manasse, der nach dem Tod seines Vaters Hiskia König geworden ist. Schnell wendet er sich aber von dem Weg seines Vaters mit Jahwe ab und praktiziert Götzendienst. Immer mehr wird er in diese Bereiche hineingezogen und findet sich blind vor Angst auf einem Rachefeldzug wieder.
Gegenstand seiner Angst, ist die Macht von Eljakims Sohn Josua. Manasse fürchtet, Josua könnte ihm seine Herrschaft streitig machen. Er ist der festen Überzeugung, dass Jesaja und Eljakim Verräter waren und wird von bösen Einflüssen so getäuscht, dass er seine ganze bisherige Erziehung wegwirft.
Leidtragende sind dabei Eljakims Familie und alle, die weiterhin treu der Thora folgen wollen. Sie finden sich als Verfolgte und in Lebensgefahr wieder.
Besonders für Josua ist das schwer. Sein Vater war ein gottesfürchtiger Mann und er kann einfach nicht verstehen, wie dieses ganze Leid über ihn und seine Familie kommen konnte.
Diese Entwicklung, direkt zu Beginn des Buches, ist unglaublich erschreckend mitzuerleben. Das Ausmaß dieser ganzen Taten wird einem nochmal anders bewusst. Man leidet mit und mich haben die einzelnen Schicksale so berührt, dass ich zwischendurch mit den Charakteren über das große Leid trauern musste.
Trotz dieser herzzereißenden Zeit, schafft Lynn Austin es, die Hoffnung auf Gott und vor allem den standhaften Glauben als Licht in der Dunkelheit scheinen zu lassen. Gottes Souveränität wird hervorgehoben und uns Lesern groß gemacht.
Man kommt nochmal viel intensiver ins Nachdenken über die Geschehnisse, die man aus der Bibel eigentlich schon kennt. Aber auf einmal werden sie so greifbar. Die Höhen und Tiefen der Glaubensleben der einzelnen Personen werden einem besonders vorgestellt und man findet sich selber in ihnen wieder.
Es zeigt auch nochmal wie wunderbar aktuell die Bibel ist. Sie spricht genau in unser Leben hinein, wie schon damals das Wort Gottes in die Lebenssituationen von Eljakim, Josua oder vielen weiteren.
Auch wie die einzelnen Personen Gott begegnen ist wunderschön beschrieben. Jeder bringt seine persönlichen Gepäckstücke mit und lernt einen großen Gott kennen, auf den sie ihr ganzes Vertrauen setzen dürfen.
Der Spannungsfaktor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Gerade gegen Ende... Wow, ich konnte das Buch auf den letzten 100 Seiten kaum weglegen.
Ein Meisterwerk unter den biblischen Romanen. Ich freue mich unglaublich auf den finalen Band. Große Leseempfehlung!
› mehr...
13.03.2023Gudrun Ermes 
Dieses Buch ist der vierte Band von Lynn Austin aus der Reihe "Die Chroniken der Könige“. Nach dem plötzlichen Tod des Königs Hiskija wird der junge Manasse viel zu früh König. Er gerät unter den Einfluss eines abtrünnigen Priesters, der ihm verhängnisvolle Ratschläge erteilt. Er wendet sich von Gott ab und läßt den Propheten Jesaja und Josuas Vater
,den Palastverwalters Eljakim, hinrichten. Joshua muss fliehen und sinnt nur noch auf Rache.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und es gelingt ihr sehr gut biblische Texte in eine fiktive Geschichte einzubetten, die den Leser in die damalige Zeit entführt. Die Geschichte ist zu Beginn sehr düster und hoffnungslos. Joshua zweifelt auf Grund der Geschehnisse an Gott und denkt nur an seine Rache. Doch vor allem Jeruschka ,seine Mutter, und Miriam , die uneheliche Tochter des Hausdieners lassen Joshua nicht verzweifeln. EIne ganze Reihe von Nebencharakteren werden ebenfalls gut ausgearbeitet und bereichern die Geschichte. Joshua durchläuft einen schmerzlichen Lernprozess, der ihn und seine Familie in eine neue Zukunft führen wird. Der Leser erhält eine gute Vorstellung von den damaligen Lebensbedingungen, aber auch von den Glaubensfragen und Zweifeln, die Joshua durchlaufen muss, ehe er zum neuen Anführer werden kann.
› mehr...
02.03.2023Mein Kamingeflüster 
Nach dem Tod Hiskias wird sein erst zwölfjähriger Sohn Manasse König von Israel. Unterstützt und angeleitet wird er zunächst von Hiskias Palastverwalter Eljakim und dem Propheten Jesaja. Doch dann ereignet sich eine Begegnung, die Manasses Welt auf den Kopf stellt: Kann es sein, dass eine Verschwörung gegen ihn im Gange ist und seine Vertrauten ihn hintergehen, um Eljakims Sohn
Josua auf den Thron zu setzen" Mit dem Rücken zur Wand bleibt Manasse nur eins: Die Flucht nach vorn.
Dieses Buch von Lynn Austin ist bereits der vierte Band ihrer Reihe über „Die Chroniken der Könige“. Dennoch funktioniert er auch als Einstieg in die Reihe sehr gut, da die Geschichte Hiskias im letzten Band abgeschlossen wurde und nun eine neue Generation mit ganz neuen Hauptakteuren im Fokus steht.
Natürlich befinden wir uns immer noch im Jerusalem zur biblischen Zeit des Alten Testaments. Lynn Austin versteht es in einzigartiger Weise, die damalige Zeit zu neuem Leben zu erwecken, so dass man selbst den Staub von Jerusalems Straßen unter den Füßen spürt. Die Zeiten unter Manasse werden rauer. Nachdem in den letzten Bänden die Feinde von außen die Stadt bedrohten, kommt der Feind nun aus dem Innern. Manasse verstrickt sich tief im Okkultismus und führt den Götzendienst in Jerusalem wieder ein, für dessen Abschaffung sein Vater Hiskia so hart gekämpft hatte. Die Freundschaft zu Josua zerbricht und beide werden erbitterte Feinde. Aber nicht nur Josua ist in Gefahr, sondern die gesamte Priesterschaft Jerusalems muss um ihr Leben fürchten, nachdem sie von Manasses eigenen Priestern abgelöst wird. Diese beten nicht mehr nur den Gott Israels an, sondern verehren Aschera und führen die Tempelprostitution ein.
Einige Szenen sind recht brutal, obwohl die Autorin hier auch immer darauf achtet, eine gewisse Grenze an Schilderung von Gewalt nicht zu überschreiten. Das Geschehen ist ja auch so schon schrecklich genug. Mich hat es emotional sehr gepackt, obwohl ich die zweite Hauptfigur Josua nicht einmal mochte. Er ist nicht wirklich ein netter Kerl, sehr egoistisch, rachsüchtig und arrogant. Dennoch erwischt man sich dabei, ihm bei seiner Mission beizustehen, einfach weil Manasse noch so viel schlimmer ist. Und trotzdem erwischt man sich dabei, auch mit Manasse Mitleid zu haben, der von den falschen Leuten an seiner Seite ausgenutzt und manipuliert wird. Es ist erschreckend zu lesen, wie schnell und einfach das geht. Es braucht dazu nur ein paar ungeklärte Missverständnisse und eine Portion Angst. Es gibt aber neben den Bösewichten auch äußerst liebenswerte Nebenfiguren, deren Schicksale einem ans Herz gehen und die man am liebsten selber packen und beschützen möchte. Jeruscha ist mir dabei etwas zu kurz gekommen. Sie ist zwar eine Figur aus der ersten Trilogie, hätte aber Angesichts ihres schweren Verlustes meiner Meinung nach ein paar Zeilen mehr verdient.
Der Spannungsfaden der Geschichte ist von Beginn an zum Zerreißen gespannt. Man hat kaum Zeit zum Luftholen, da passiert schon wieder das nächste Drama. Immer, wenn ich gedacht habe, schlimmer kann es nicht mehr kommen, hat Lynn Austin es geschafft, noch eins drauf zu setzen. Umso erstaunter ist man, wenn man die angegebenen Bibelstellen nachschlägt und feststellt, wie nah sich die Autorin wieder an die biblischen Vorlage hält. Man liest in der Bibel so schnell über diese Geschichten hinweg, die sich durch die detaillierten Beschreibungen und das Miterleben in den Büchern nun viel besser einprägen. Ich kann mir jetzt einfach viel besser vorstellen, wie es wirklich war, in der damaligen Zeit unter König Manasse in Jerusalem zu leben.
Der Roman hallt nach dem Leseende noch lange nach. Es gibt viele Anregungen und Verhaltensweisen, die uns auch heute nicht fremd sind. Eine Thematik des Buches ist die Frage, ob man sich der Gesellschaft, in der man lebt, um jeden Preis anpasst oder ob man zu seinen eigenen Werten stehen will, auch wenn es gefährlich wird. Aber auch Themen wie Ehrlichkeit und Treue spielen eine Rolle, genauso wie die Frage, worauf man im Leben seine Hoffnung setzt und was einen durch schlimme Zeiten trägt.
Lynn Austin ist mit ihrem neuen Band erneut ein tolles Buch gelungen. „Gib du mir Weisheit“ ist nicht einfach nur gute Unterhaltung, sondern bietet viel Tiefe und – ganz wie der Name schon sagt – Weisheit. Ich kann den nächsten Teil kaum erwarten und freue mich sogar jetzt schon darauf, die ganze Reihe nochmal zu lesen, wenn sie irgendwann beendet ist.
› mehr...
27.02.2023mabuerele 
„...Manasse hatte an seinen Vater, König Hiskia, gedacht, der Gott treu gewesen war – treuer als alle Könige Judas seit König David. Aber Gott hatte ihn nicht am Leben gelassen...“
Die Geschichte von König Hiskai wird in den drei Vorgängerbänden erzählt. Manasse ist zwölf Jahre, als sein Vater stirbt. Er vermisst ihn und versteht den Sinn des plötzlichen Todes nicht.
Als Manasse und sein bester Freund Josua, der Sohn des Palastverwalters Eljakim, den Unterricht schwänzen, treffen sie eine Wahrsagerin. Josua warnt, doch Manasse nimmt ihre Dienste in Anspruch. Hier wird schon der Keim für das gelegt, was neun Jahre später seinen bitteren Anfang nimmt.
Die Autorin hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Sie benutzt dazu die biblischen Texte und füllt die Lücken mit einer abwechslungsreichen Handlung.
Manasse ist 21 Jahre alt. Als er zum Grab seiner Mutter geht, hat er eine denkwürdige Begegnung. Er trifft den Priester Zera bei heidnischen Praktiken. Zwar lässt er ihn verhaften, doch dessen Worte wirken wie ein Stachel in Manasse, denn Zera versteht es, die Worte der Tora in seinem Sinne zu verdrehen.
Manasse lässt den Propheten Jesaja und seinen Palastverwalter Eljakim verhaften. Eljakims Diener Maki gelingt es, Josua zu warnen. Josua ist in Lebensgefahr.
Das Geschehen hinterlässt bei den Beteiligten tiefe Spuren. Zera wird zu Manasses rechter Hand. Er spricht von Freiheit, manipuliert den König aber so, dass er seinen Willen und den Kult um die Göttin Aschera mehr und mehr durchsetzen kann. Dabei nutzt er bewusst isolierte Zitat aus der Tora zur Argumentation. Besonders gern führt er Worte über Abraham an. Manasse wird eingeredet, dass es für ihn als König keinerlei Schranken gibt.
„...Die Priester werden keine Macht mehr über Euch haben. Die Omen werden nicht mehr durch Euren Unglauben blockiert und Ihr werdet Gott in seiner ganzen Fülle anbeten...“
Andererseits ist Manasse ein zerrissener und von Angst zerfressenen Mensch, der überall eine Verschwörung sieht.
Josuas Leben wird von Heute auf Morgen auf den Kopf gestellt. Plötzlich ist er ein Niemand. Seine Familie kämpft im Moab ums Überleben.
„...Wut, Hass und der Wunsch nach Rache – allesamt gegen Manasse gerichtet. Bitterkeit, Groll und eine niederschmetternde Erkenntnis – allesamt gegen Gott gerichtet...“
Manasse und Josua, beiden ist gemeinsam, dass sie Kinder eines starken Vaters sind. Beide hadern mit Gott wegen dem Tod der Väter. Beide haben Fragen, auf die sie keine Antworten bekommen. Doch während für Manasse das Bild des Vaters immer kleiner wird, je mehr er sich in spirituelle Praktiken verstrickt, findet Josua Menschen, die ihn zu Gott zurückführen und ihm zeigen, dass alles so kommen musste, wie es gekommen ist.
Die Geschichte verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Der wird einerseits gespeist durch die Feindschaft zwischen Manasse und Josua, andererseits durch die inneren Kämpfe der Protagonisten. Nicht zu unterschätzen sind die Gespräche zwischen Zera und Manasse. Sie zeigen, was passiert, wenn man die Worte der Tora aus dem Zusammenhang reißt.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, wie leicht sich Menschen verführen und manipulieren lassen, wenn ihnen ein fester Halt fehlt.
› mehr...
22.02.2023Grace2 
Der Abgrund der Menschlichkeit
Das Buch „Gib du mir Weisheit“ der Autorin Lynn Austin ist nunmehr der vierte Band in der Reihe „Die Chroniken der Könige“. Wie auch bei den anderen Bänden in dieser Reihe ist es möglich das Buch auch ohne Kenntnisse der Vorbände zu lesen, doch für den Zusammenhang ist es durchaus sinnvoll die Reihe einzuhalten oder die
Vorgeschichte in der Bibel nachzulesen. Dieser Band schließt sich zeitlich direkt an den dritten Band an.
König Hiskia ist gestorben und sein Sohn Manasse folgt ihm auf den Thron. Sein bester Freund ist Josua, der Sohn des Palastverwalters Eljakim. Dieser steht dem jungen König mit Rat und Tat zur Seite wie auch der Prophet Jesaja. Aber eines abends geschieht etwas, was das Leben des Königs und die Machtverhältnisse im Land für immer verändert. Auch Josuas Familie ist betroffen und muss aus Jerusalem fliehen. Was ist geschehen und wie wird sich die Wahrsagung der alten Frau erfüllen" Sollte Josua wirklich mächtiger als der König sein"
Auch in diesem vierten Band zeigt die Autorin Lynn Austin wie herausragend ihre Romane sind. Der Roman folgt eng der biblischen Geschichte aus 2. Könige. Viele Zitate nehmen direkt Bezug auf die Bibel. Der Schreibstil der Autorin liest sich wie gewohnt leicht und flüssig. Auch die Zitate aus der Bibel unterbrechen den Lesefluss nicht. Beeindruckend ist, wie lebendig Lynn Austin die Protagonisten aus der Bibel werden lässt. Doch anders als im vorherigen Band zeigen sich hier die Abgründe des menschlichen Handelns und das ist nicht einfach zu lesen, sondern beunruhigt zutiefst. Es geht um König Manasse, der anders als sein Vater Hiskia sich vom Glauben der Bibel mehr und mehr abwendet. Der Leser folgt diesem Handeln Schritt für Schritt und es ist erschütternd, welche Formen des Unglaubens die Wurzel unmenschlichen Handelns wird. Hinzu kommt, dass Josua durch die Taten Manasses so erschüttert ist, dass auch er mit Gott hadert, so dass sich über lange Strecken im Buch wenig Hoffnungsvolles ergibt. Das macht das Lesen des Buches nicht einfacher. Wäre nicht der treue Glaube von Jeruscha, Josuas Mutter, wäre die Erzählung fast nicht zu ertragen gewesen.
Kann man am Ende sagen, dass das alles hinter uns liegt" Wer hier ein ungutes Gefühl der Aktualität verspürt, wird merken, dass die sog. New-Age-Bewegung auf die antiken Glaubensvorstellungen, wie sie auch hier dargestellt werden, zurückgeht.
Dieser Band wird aufgrund der Düsternis nicht zu meinen Lieblingsbänden der Reihe gehören, aber empfehlenswert ist er wie auch die gesamte Reihe auf alle Fälle.
› mehr...
09.02.2023annislesewelt 
In Band 4 der "Chroniken der Könige" geht es aufregend weiter.
König Hiskija stirbt und Manasse wird König. Zu Anfang läuft noch alles wie Hiskia es eingeführt hat doch dann verlässt sich Manasse auf falsche Berater und wendet sich von Gott ab.
Sein ehemals bester Freund Josua und dessen ganze Familie haben unter den Folgen zu leiden. Ihr wohlgeordnetes Leben verändert
sich, wird schwierig und gefährlich.
Josua steht vor vielen Fragen, erlebt Enttäuschungen, Schmerz und große Not. er kann das Leid kaum begreifen das, durch den König ausgelöst, über ihn kommt. Gestern war er noch unbeschwert und heute so belastet" Warum"""
Auch der Werdegang König Manasses ist fesselnd und hochspannend beschrieben. Er war ein gottloser König und Lynn Austin hat sein mögliches Leben auf faszinierende Weise erzählt. Gefangen in Sünde bringt er viel Leid über das Volk.
Diese Geschichte ist etwas grausamer als die ersten drei Bände, doch alles klingt logisch und ist flüssig und packend erzählt.
Manasse, Josua aber auch die Nebencharaktere wie Dina, Miriam, Hadad und Jerimot sind gut beschrieben.
Beim lesen hat man das Gefühl das diese alten biblischen Geschichten lebendig werden und kann völlig abtauchen.
Ein tolles Buch das von der ersten Seite an fesselt und auf eine phänomenale Art und Weise biblische Personen lebendig werden lässt.
An ihnen kann man sehen was es bedeutet Gottes Wort zu verdrehen, nicht ernst zu nehmen oder es abzulehnen. Außerdem zeigt diese Geschichte das wir weniger nach dem "Warum" sondern mehr nach dem "Wofür" fragen sollten um dann mit Gott gemeinsam den Weg zu gehen und bei ihm Frieden zu finden.
› mehr...